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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen durch Falten eines Elektrodenstreifens
herstellbaren Vielschichtaktor.
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Es
sind Vielschichtaktoren bekannt, die aus einem Elektrodenstreifen
gefaltet sind, wobei der Elektrodenstreifen aus einer mittleren
Schicht aus einem dielektrischen, deformierbaren Material besteht, auf
das beidseitig Elektroden aufgebracht sind. Durch abwechselndes
Falten des Elektrodenstreifens um 180° ergibt sich eine Vielschichtaktorstruktur mit
einer Vielzahl von übereinander
angeordneten, sich parallel zueinander erstreckenden Elektrodenabschnitten,
zwischen denen dielektrisches, deformierbares Material angeordnet
ist. Bei Anlegen einer elektrischen Spannung zieht sich der Vielschichtaktor in
Stapelrichtung aufgrund der resultierenden elektrostatischen Anziehung
der Elektrodenabschnitte zusammen. Typische Elektrodenstreifendicken
liegen derzeit im Bereich von etwa 0,5 mm. Zum Erzielen einer Aktorbewegung
werden elektrische Feldstärken
von bis zu etwa 200 Volt/μm
benötigt,
weswegen geringe Schichtdicken angestrebt sind um die Steuerspannung
zu minimieren.
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Bekannte,
zuvor beschriebene Vielschichtaktoren sind durch Falten des Elektrodenstreifens
an zwei aneinander gegenüberliegenden
Umfangspositionen hergestellt. Anders ausgedrückt sind die durch Falten des
Elektrodenstreifens ent stehenden Umbiegungen hälftig auf zwei einander gegenüberliegende Umfangspositionen
verteilt angeordnet, wobei die Faltachsen der an unterschiedlichen
Umfangspositionen realisierten Umbiegungen parallel zueinander verlaufen.
Da die Biegeradien der Umbiegungen nicht beliebig klein ausfallen
können,
addieren sich die aus den Umbiegungen resultierenden, zusätzlichen
Dickenerstreckungen an zwei einander gegenüberliegenden Umfangspositionen,
was sich insbesondere bei Vielschichtaktoren mit mehr als 100 Faltungen
nachteilig auf die Aktorgeometrie und eine mögliche Ankopplung an andere
Bauteile auswirkt, insbesondere deshalb, weil der Schichtbereich
zwischen den Umbiegungen vergleichsweise flach ist. Es entsteht
im Bereich der Umbiegungen eine Aktorüberhöhung, da sich die Umbiegungen über die
gesamte Aktorhöhe
aufaddieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen optimierten durch
Falten eines Elektrodenstreifens hergestellten Vielschichtaktor
vorzuschlagen, der im Vergleich zu bekannten Vielschichtaktoren
eine verbesserte, insbesondere regelmäßigere, Aktorgeometrie aufweist.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird mit einem Vielschichtaktor mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten
Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den Elektrodenstreifen nicht
nur an zwei unterschiedlichen Umfangspositionen zu falten, d. h.
die aus dem Faltprozess resultierenden Umbiegungen nicht nur an
zwei Umfangspositionen zu stapeln, sondern mindestens drei Umfangspositionen
vorzusehen, an denen Umbiegungen realisiert sind. Anders ausgedrückt liegt
der Erfindung der Gedanke zugrunde, den Elektrodenstreifen an mehr
als zwei Umfangspositionen zu falten, um die aus dem Falten resultierenden
Umbiegungen auf mindestens drei unterschiedliche Stellen am Umfang
des Vielschichtaktors zu verteilen. Hierdurch addiert sich die aus
den Umbiegungen resultierende zusätzliche Materialdicke nicht
nur an zwei Umfangspositionen des Vielschichtaktors in Stapelrichtung
auf, sondern an drei oder mehr Positionen, wodurch negative Geometrieauswirkungen aufgrund
des Übereinanderanordnens
von Umbiegungen minimiert werden. Ein derartiger Vielschichtaktoraufbau
ist insbesondere bei Vielschichtaktoren mit einer Vielzahl von nebeneinander
angeordneten, vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden,
durch Falten des Elektrodenstreifens gebildeten Elektrodenabschnitten
von Vorteil, da sich hier die Addition der zusätzlichen Materialdicke aufgrund
der Vielzahl von Umbiegungen auf die Geometrie besonders negativ
auswirkt.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der die Umfangspositionen, an denen Umbiegungen des Elektrodenstreifens
realisiert sind, gleichmäßig in Umfangsrichtung
des Vielschichtaktors, also rund um dessen Längsachse, verteilt angeordnet
sind. Auf diese Weise ist es möglich,
insbesondere dann, wenn die Umbiegungen gleichmäßig auf die Umfangspositionen
verteilt werden, die zusätzliche,
aus dem Biegeradius der Umbiegungen resultierende Materialerhöhung gleichmäßig zu verteilen
und dadurch zu ermöglichen,
dass eine Überhöhung oder
mehrere unmittelbar übereinander
angeordnete Überhöhungen in
daneben angeordnete, randseitige Bereiche ohne Überhöhungen hinragen bzw. hineinfedern
können.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Umbiegungen, zumindest näherungsweise, gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilt angeordnet sind. Dies kann beispielsweise auf die zuvor
erwähnte
Weise erfolgen, dass die Umbiegungen gleichmäßig auf gleichmäßig über den
Umfang verteilte Umfangspositionen verteilt werden.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der ein Wechsel zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten
Umfangspositionen immer nach, zumindest näherungsweise, der gleichen
Anzahl an Umbiegungen realisiert ist. Anders ausgedrückt wird
die, vorzugsweise quer zu den Faltachsen orientierte, Faltrichtung
bevorzugt immer nach, zumindest näherungsweise, der gleichen
Anzahl an Umbiegungen bzw. Faltungen gewechselt. Eine solche Drehung
der Faltrichtung kann bereits nach einem einzigen Faltvorgang oder
nach einer beliebigen, vorzugsweise immer gleichen, Anzahl von Faltvorgängen erfolgen.
Dabei hängt
die Anzahl an Faltvorgängen,
nach der ein Wechsel der Faltrichtung erfolgt, bevorzugt im Wesentlichen
von der Dicke des Elektrodenstreifens und damit von der Größe der Biegeradien
der Umbiegungen ab, so dass der Faltrichtungswechsel für jeden
Faltaktor optimiert werden kann.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
des Vielschichtaktors, bei der die Umfangskontur des gefalteten
Elektrodenstreifens die Form eines, insbesondere punktsym metrischen,
Vielecks oder eine gebogene, insbesondere kreisförmige oder ellyptische Form
aufweist, wobei jeder Seitenfläche des
gefalteten Elektrodenstreifens bevorzugt die gleiche Anzahl an Umbiegungen
zugeordnet ist. Im Falle einer rechteckigen Konturierung des gefalteten
Elektrodenstreifens sind Umbiegungen also bevorzugt an vier Umfangspositionen
angeordnet, wobei die Faltachsen jeweils zweier in Umfangsrichtung
benachbarter Umfangspositionen rechtwinklig zueinander angeordnet
sind. Analog lassen sich die Umfangspositionen bei beliebigen n-Eck-förmigen Vielschichtaktoren
verteilen.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
des Vielschichtaktors, bei der jeder Umbiegung eine Faltachse zugeordnet
ist, wobei die Faltachsen von in Umfangsrichtung benachbarten Umfangspositionen
einen Winkel aufspannen. Bei einer zuvor erläuterten rechteckförmigen Umfangskontur
des gefalteten Elektrodenstreifens ergibt sich dabei ein Winkel
von zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten Umfangspositionen
von 90°,
bei einem sechseckigen Querschnitt von etwa 60° oder etwa 120°, etc. Besonders
bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform,
bei der sämtliche
Faltachsen (Schwenkachsen), zumindest näherungsweise, gleichmäßig in Umfangsrichtung
des Vielschichtaktors verteilt angeordnet sind. Besonders bevorzugt
ist jeder Seite einer vieleckigen Umfangskontur dabei mindestens eine
Faltachse und somit eine Umbiegung zugeordnet. Besonders bevorzugt
erfolgt der Wechsel der Faltachsenorientierung erst nach einer bestimmten Anzahl
von Faltungen, wobei die Anzahl der Faltungen im Wesentlichen abhängig ist
von der Dicke des Elektrodenstreifens und damit vom Biegeradius
der Umbiegungen.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform
des Vielschichtaktors, bei der der abgewickelte Elektrodenstreifen
mäanderförmig ausgeformt ist,
wobei der Winkel zwischen zwei benachbarten, in unterschiedliche
Richtungen orientierten Elektrodenstreifenabschnitten bevorzugt
abhängig
ist von der Umfangskontur des gefalteten Elektrodenstreifens. So
schließen
bevorzugt zwei benachbarte, in unterschiedliche Richtungen orientierte,
Elektrodenstreifenabschnitte bei einem rechteckig konturierten,
gefalteten Elektrodenstreifen einen Winkel von 90° ein, wohingegen
bei einer sechseckigen Ausführungsform
des gefalteten Elektrodenstreifens zwei in unterschiedliche Richtungen
orientierte Elektrodenstreifenabschnitte bevorzugt einen Winkel
von 120° einschließen.
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Bevorzugt
alternativ zu einer Ausführungsform
mit gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilten Umfangspositionen ist eine Ausführungsform des Vielschichtaktors
realisierbar, bei der mindestens zwei unterschiedliche Umfangspositionen
in einer gemeinsamen sich in Längsrichtung
des Vielschichtaktors erstreckenden Ebene angeordnet sind. Anders
ausgedrückt
sind die Faltachsen von mindestens zwei benachbarten Umfangspositionen
in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, wobei sich in einer gemeinsamen
Ebene an mindestens zwei nebeneinander angeordneten Positionen Umbiegungsstapel ergeben.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bei der der Elektrodenstreifen bei einer zuvor beschriebenen Variante
mit mindestens zwei, vorzugsweise drei, in einer gemeinsamen Ebene
angeordneten Umbiegungen, zumindest näherungsweise, geradlinig ausgeformt
ist. Dabei ist eine Ausführungsform
besonders bevorzugt, bei der zwei benachbarte Elektrodenab schnitte
des abgewickelten Elektrodenstreifens über jeweils einen Steg miteinander
verbunden sind, wobei mindestens zwei Stege des Elektrodenstreifens
quer zur Längserstreckung
des abgewickelten Elektrodenstreifens versetzt angeordnet sind,
um die Umbiegungen in Umfangsrichtung verteilt anzuordnen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der
gefaltete Elektrodenstreifen zur Optimierung seiner Robustheit in
einer Hülle
aus deformierbarem, insbesondere dielektrischem, Material, insbesondere
aus Silikon oder Acryl, eingebettet ist.
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Im
Hinblick auf die Ausbildung des Elektrodenstreifens gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten. Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der der Elektrodenstreifen eine mittlere Schicht aus dielektrischem,
insbesondere elastisch, deformierbaren Material umfasst, wobei beidseitig
auf diese Schicht Elektroden, insbesondere aus einem deformierbaren
Material mit elektrisch leitenden Partikeln aufgebracht, insbesondere
aufgedruckt, sind. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Dielektrikum um
ein, insbesondere elektroaktives, Polymer, vorzugsweise um ein Elastomer,
beispielsweise aus der Gruppe der Silikone und/oder der Acrylate.
Besonders bevorzugt umfasst oder besteht das Elastomer aus Silikon
und/oder Fluorsilikon und/oder Polyurethan und/oder Polybutadien
und/oder Polyacryl und/oder Polytetrafluorethylen und/oder P(VDF-TrFE)-Copolymer
und/oder Isopren und/oder Acrylat.
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Die
Elektroden können
beispielsweise durch Drucken, insbesondere Siebdrucken oder Digitaldrucken,
eines elektrisch leitenden Materials oder durch Ionen-Implantation
auf die Schicht aus deformierbarem Dielektrikum aufgebracht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1:
eine perspektivische Darstellung eines Vielschichtaktors mit wechselnder
Faltrichtung,
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2:
einen mäanderförmigen Elektrodenstreifen
zum Herstellen eines gefalteten Vielschichtaktors mit an mehreren
Umfangspositionen realisierten Umbiegungen,
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3:
eine alternative Ausführungsform
eines mäanderförmigen Elektrodenstreifens,
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4:
eine weitere alternative Ausführungsform
eines abgewickelten Elektrodenstreifens zum Herstellen eines sechseckig
konturierten Vielschichtaktors,
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5:
eine weitere alternative Ausführungsform
eines abgewickelten Elektrodenstreifens zum Herstellen eines gefalteten
Vielschichtaktors, wobei einzelne Elektrodenabschnitte über Stege
miteinander verbunden sind, wobei die Elektrodenabschnitte im Wesentlichen
kreisförmig
konturiert sind,
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6:
eine weitere alternative Ausführungsform
eines abgewickelten Elektrodenstreifens zur Herstellung eines Vielschichtaktors,
bei dem nach jeder Faltung ein Faltrichtungswechsel erfolgt und
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7:
ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel
eines Elektrodenstreifens zur Herstellung eines Vielschichtaktors,
wobei der Elektrodenstreifen geradlinig ausgeformt ist und jeweils
zwei benachbarte Elektrodenabschnitte über einen Steg miteinander
verbunden sind, dessen Breitenerstreckung geringer ist als die Breitenerstreckung
des Elektrodenstreifens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauelemente und Bauelemente mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
ein durch Falten eines Elektrodenstreifens 1 hergestellter
Vielschichtaktor 2 gezeigt. Der lediglich schematisch angedeutete
Elektrodenstreifen 1 besteht aus einer mittleren Schicht 8 aus
einem deformierbaren Dielektrikum, auf die beidseitig eine Elektrodenschicht 3, 4 aufgebracht
ist. Dabei bestehen die Elektrodenschichten 3, 4 aus
einem deformierbaren, elastisch verformbaren, elektrisch leitfähigen Material.
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Aus
dem beschriebenen Aufbau des Elektrodenstreifens 1 ergibt
sich eine Vielschichtaktorstruktur mit einer Vielzahl von nebeneinander
(hier übereinander)
angeordneten, parallelen Elektrodenabschnitten 5, 6,
wobei die Elektrodenabschnitte 5 jeweils durch zwei aneinander
anliegende Abschnitte der Elektrodenschicht 4 und die Elektrodenabschnitte 6 durch
jeweils zwei unmittelbar aneinander liegende Abschnitte der Elektrodenschicht 3 gebildet sind.
Zwischen zwei Elektrodenabschnitten 5 befindet sich jeweils
ein deformierbares Dielektrikum 7, das von der mittleren
Schicht 8 des Elektrodenstreifens 1 gebildet ist.
Wird zwischen die Elektrodenschicht 3, 4 eine
elektrische Spannung (Potentialdifferenz) angelegt, kontrahiert
der Vielschichtaktor 2 aufgrund der resultierenden elektrostatischen
Anziehung jeweils zweier benachbarter Elektrodenabschnitte 5, 6,
wobei sich das zwischen zwei Elektrodenabschnitten 5, 6 befindliche
Dielektrikum volumenkonstant in die anderen beiden Raumrichtungen ausdehnt.
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Wie
sich aus 1 ergibt, verlaufen die Elektrodenabschnitte 5, 6 zumindest
in einem zentrischen Bereich parallel zueinander. Randseitig sind durch
Falten des Elektrodenstreifens 1 mehrere Umbiegungen 9 realisiert,
wobei die Umbiegungen 9 in 1 aus Übersichtlichkeitsgründen idealisiert,
d. h. mit einem minimalen Biegeradius, dargestellt sind. In der
Praxis ist der Biegeradius der Umbiegungen 9 etwas größer, so
dass sich durch die Stapelung der Umbiegungen 9 in Längsrichtung
des Vielschichtaktors 2 eine zusätzliche Materialanhäufung in
Randbereichen ergibt.
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Um
die erwähnte
Materialanhäufung
in Richtung der Längserstreckung
des Vielschichtaktors 2, d. h. in Stapelrichtung, zu minimieren,
sind bei dem in 1 gezeigten Viel schichtaktor 2 die
Umbiegungen 9 gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilt angeordnet. Dies ist dadurch realisiert, dass an vier gleichmäßig über den
Umfang des gefalteten Elektrodenstreifens 1 verteilten
Umfangspositionen 10, 11, 12, 13 Umbiegungen 9 angeordnet,
d. h. der Elektrodenstreifen 1 an vier Umfangspositionen 10, 11, 12, 13 gefaltet
ist.
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Bei
der in 1 gezeigten, sehr einfachen Ausgestaltung eines
Vielschichtaktors 2 mit einer quadratischen Umfangskontur
sind die Faltachsen 14 der in der Zeichnungsebene oberen
Umbiegungen 9 rechtwinklig zu den Faltachsen 15 der
in der Zeichnungsebene unteren Umbiegungen 9 angeordnet.
Es hat also eine Drehung, d. h. ein Wechsel, der quer zu den Faltachsen 14, 15 verlaufenden,
nicht eingezeichneten Faltrichtungen nach der Realisierung von jeweils
drei Umbiegungen 9 stattgefunden, mit der Folge, dass die
Umbiegungen 9 insgesamt gleichmäßig über den Umfang des Vielschichtaktors 2 verteilt
angeordnet sind, wobei jeder Seitenfläche des gefalteten Elektrodenstreifens 1 die
gleiche Anzahl an Umbiegungen 9 (nämlich drei) zugeordnet sind.
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Die
Darstellung gemäß 1 dient
lediglich der Erläuterung
des Grundprinzips eines gefalteten Vielschichtaktors 2 mit
an mehr als zwei Umfangspositionen 10, 11, 12, 13 realisierten
Umbiegungen 9. Im Folgenden werden mögliche Ausführungsformen von Elektrodenstreifen 1 zur
Herstellung von Vielschichtaktoren 2 erläutert, wobei
sich der Aufbau eines aus dem entsprechenden Elektrodenstreifen 1 hergestellten
Vielschichtaktors 2 für
den Fachmann unmittelbar aus der jeweiligen graphischen Darstellung
des Elektrodenstreifens 1 ergibt.
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Der
Elektrodenstreifen 1 gemäß 2 weist einen
mäanderförmigen Verlauf
auf und dient zur Herstellung von Vielschichtaktoren 2 mit
quadratischem oder rechteckigem Querschnitt. Im Gegensatz zum Stand
der Technik ist die Faltrichtung eines mit einem derartigen Elektrodenstreifen 1 hergestellten
Vielschichtaktors 2 nicht immer gleich ausgeführt, sondern
die quer zu den Faltachsen 14, 15 verlaufenden
Faltrichtungen werden nach jeweils gleicher Zahl von an den Faltachsen 14, 15 realisierten
Umbiegungen um 90° gedreht.
Die dargestellte Anzahl an Faltachsen 14, 15,
nach der eine Drehung der Faltrichtung erfolgt, ist frei wählbar und
wird bevorzugt an die Dicke des lediglich schematisch dargestellten
Elektrodenstreifens 1 angepasst. Beispielsweise ist ein Wechsel
der Faltrichtung bereits nach jeder Schicht möglich. Besonders praktikabel
ist jedoch ein Wechsel nach etwa zehn bis fünfzig Umbiegungen.
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Wie
sich weiter aus 2 ergibt, weist der Elektrodenstreifen 1 mehrere
rechtwinklig zueinander angeordnete Elektrodenstreifenabschnitte 16, 17 auf,
wobei die Faltachsen 14, 15 eines jeden Elektrodenstreifenabschnittes 16, 17 parallel
zueinander verlaufen; die Faltachsen 14, 15 benachbarter
Elektrodenstreifenabschnitte 16, 17 sind jedoch
rechtwinklig zueinander angeordnet. Wie sich weiter aus 2 ergibt,
sind die Elektrodenabschnitte 16, 17 in Richtung
der Längserstreckung
des Elektrodenstreifens 1 betrachtet abwechselnd nach rechts
und links zueinander um 90° abgewinkelt.
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Im
Gegensatz zu dem Elektrodenstreifen 1 gemäß 2 sind
die Elektrodenabschnitte 16, 17 bei dem Elektrodenstreifen 1 gemäß 3 nicht
alternierend nach rechts und links in Längsrichtung des Elektrodenstreifens 1 betrachtet
zueinan der abgewinkelt angeordnet, sondern ein Wechsel der Orientierungsrichtung
erfolgt erst nach jeweils zwei Abwinklungen, so dass sich nicht
wie gemäß 2 ein Sägezahnprofil,
sondern ein Nutenprofil mit abwechselnd in die eine und die andere
Richtung geöffneten Nutabschnitten
ergibt. Zu erkennen ist, dass auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 die
Faltachsen 14, 15 zweier unmittelbar in Längsrichtung
des Elektrodenstreifens 1 benachbarter Elektrodenstreifenabschnitte 16, 17 rechtwinklig
zueinander angeordnet sind.
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Der
Elektrodenstreifen 1 gemäß 4 dient zur
Herstellung eines sechseckig konturierten Vielschichtaktors 2.
Zu erkennen ist, dass der Elektrodenstreifen 1 aus einer
Vielzahl von sechseckig konturierten Teilabschnitten 18 besteht,
wobei zwischen jeweils zwei benachbarten Teilabschnitten 18 eine Faltachse 14, 15 angeordnet
ist. Ferner ergibt sich aus 4, dass
die Faltachsen 14, 15 zweier in Richtung der Längserstreckung
des Elektrodenstreifens 1 benachbarter, winklig zueinander
angeordneter Elektrodenstreifenabschnitte 16, 17 winklig
zueinander angeordnet sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
schließen
diese benachbarten Faltachsen 14, 15 einen Winkel α von 60° ein, wohingegen
die Faltachsen 14, 15 jedes Elektrodenstreifenabschnittes 16, 17 untereinander
parallel angeordnet sind. Wie sich aus 4 weiter
ergibt, erfolgt ein Faltrichtungswechsel nach jeweils drei Umbiegungen.
Insgesamt ergibt sich durch die mäanderförmige Strukturierung des Elektrodenstreifens 1 eine
gleichmäßige in
Umfangsrichtung verteilte Anordnung der Umbiegungen eines fertigen
Vielschichtaktors. Dabei ist jeder der sechs Seitenflächen des
gefalteten Elektrodenstreifens 1 die gleiche Anzahl an Faltachsen 14, 15 und damit
die gleiche Anzahl an Umbiegungen, zugeordnet.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
eines Elektrodenstreifens 1 gemäß 5 weisen
die Faltachsen 14, 15 der relativ zueinander faltbaren
Teilabschnitte 18 des Elektrodenstreifens 1 eine
kreisrunde Umfangskontur auf. Zu erkennen ist, dass die Faltachsen 14, 15 zweier
benachbarter, winklig zueinander angeordneter Elektrodenstreifenabschnitte 16, 17 unter
einem Winkel von 60° zueinander
verlaufen, wobei die Faltachsen 14, 15 des jeweiligen
Elektrodenstreifen-abschnitts 16, 17 parallel
zueinander verlaufen. Die Faltachsen 14, 15 verlaufen
jeweils mittig und quer durch die die Teilabschnitte 18 miteinander verbindenden
Stege 19.
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Das
in 6 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Elektrodenstreifens 1 entspricht
im Wesentlichen dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel, mit
dem Unterschied, dass ein Faltrichtungswechsel nach jeder Faltung
und nicht wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5 nach
jeweils vier Faltungen erfolgt. In der Folge besteht jeder Elektrodenstreifenabschnitt 16, 17 aus
einem einzigen Teilabschnitt 18 und jeweils zwei benachbarte,
durch jeweils einen Steg 19 verlaufende Faltachsen 14, 15 sind
unter einem Winkel α von
in diesem Ausführungsbeispiel
60° zueinander
angeordnet.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 7 unterscheidet
sich in sofern von sämtlichen
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen,
als dass die Umfangspositionen, an denen bei einem fertigen Vielschichtaktor
Umbiegungen realisiert sind, nicht gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt
angeordnet sind.
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Der
Elektrodenstreifen 1 besteht aus mehreren geradlinigen
Elektrodenstreifenabschnitten 16, 17, wobei jeder
Elektrodenstreifenabschnitt 16, 17 aus vier flächigen Teilabschnitten 18 zusammengesetzt
ist. Jeweils zwei in Richtung der Längserstreckung des Elektrodenstreifens 1 benachbarte
Teilabschnitte 18 sind über
einen Steg 19 miteinander verbunden, wobei die Breitenerstreckung
der Stege 19, also die Erstreckung der Stege 19 quer
zur Längserstreckung
des Elektrodenstreifens 1, wesentlich geringer ist als
die Breitenerstreckung des Elektrodenstreifens 1 bzw. der
Teilabschnitte 18. Aus 7 ist zu
erkennen, dass die Position der Stege 19 quer zur Längserstreckung
des Elektrodenstreifens 1 betrachtet bei jeweils zwei benachbarten
Elektrodenstreifenabschnitten 16, 17 unterschiedlich
ist. Beim Wechsel der Stegposition und damit der Umfangsposition,
an der bei einem fertigen Vielschichtaktor Umbiegungen realisiert
sind, wechselt nach einer gewissen Anzahl von Teilabschnitten 18 bzw.
Faltachsen 14, 15 – in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
findet ein Wechsel der Stegposition quer zur Längserstreckung des Elektrodenstreifens 1 nach
vier Teilabschnitten 18 bzw. nach drei Faltungen bzw. drei
Faltachsen 14, 15 statt. Die Stegposition 19 wechselt
in Richtung der Längserstreckung
des Elektrodenstreifens 1 betrachtet von in der Zeichnungsebene
links, über
zwei unterschiedliche Mittenpositionen bis an eine Position in der
Zeichnungsebene rechts. Wie sich aus 7 ergibt,
sind sämtliche
Faltachsen 14, 15 des Elektrodenstreifens 1 und
damit des fertigen Vielschichtaktors 2 parallel zueinander
ausgerichtet.