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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Zentralausrücker für
die Betätigung einer Fahrzeugkupplung, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Zentralausrücker
haben gegenüber Ausrückern mit außen
liegenden Betätigungsaktuatoren mehrere Vorteile. Sie benötigen
insbesondere in radialer Richtung weniger Bauraum. Die Getriebe-Kupplungs-Einheit
wird damit kompakter und leichter. Des Weiteren kann die Ausrückkraft
beim Zentralausrücker ohne Umlenkung und zusätzliche
Lagerstellen direkt in die Kupplung eingeleitet werden, wogegen bei
außen liegenden Betätigungszylindern in der Betätigungsmechanik
Umlenk- und Kontaktstellen notwendig sind. Jede dieser Umlenk- und
Kontaktstellen verursacht zusätzliche Reibung und Spiel
und ist anfällig für Verkantungen. Dies wiederum
verschlechtert die Regelgüte der Kupplung. Darüber
hinaus sind bei einem zentral angeordneten Ausrücker in
der Regel die Betätigungselemente durch das sie umgebende
Getriebegehäuse bzw. die Kupplungsglocke von schädlichen äußeren
Einwirkungen geschützt.
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Die
zentrale Anordnung eines Ausrückers, z. B. innerhalb einer
Kupplungsglocke, erfordert jedoch eine dauerhaft zuverlässige
Funktion des Zentralausrückers möglichst über
die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs, weil eine Reparatur oder
ein Austausch eines derart angeordneten Ausrückers verhältnismäßig
aufwändig ist.
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Bei
bekannten druckmittelbetätigten Zentralausrückern
wird die Ausrückkraft mittels eines Ringkolbens erzeugt,
der verschiebbar in einer ringförmigen Druckkammer angeordnet
ist. Die Druckkammer ist mit einem Druckmittel beaufschlagbar und
wird in der Regel durch Kolbendichtringe abgedichtet, die beim Betätigen
des Ausrückers entlang der Druckkammerwand axial verschoben
werden.
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Einen
derartigen Zentralausrücker beschreibt beispielsweise die
DE 19716473 A1 .
Dort ist in der Beschreibungseinleitung erläutert, dass
sich die Ausbildung der Umfangsflächen der Druckkammer
als Dichtflächen für den Ringkolben mit guten
dynamischen Dichtigkeitseigenschaften als schwierig gestaltet. In
der
DE 19716473 A1 wird
deshalb vorgeschlagen, eine die Druckkammer radial außen
begrenzende Hülse einzusetzen, an deren Innenumfangsfläche
der Ringkolben dicht anliegt. Zusätzlich sorgt ein Faltenbalg
aus Kunststoff dafür, dass der Ringkolben und die daran
anliegenden Bauteile nicht von außen verschmutzt werden.
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Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass es trotz erheblichen technischen
Aufwands kaum möglich ist, die ringförmige Druckkammer
gegenüber dem Ringkolben über die gesamte Fahrzeuglebensdauer
leckagefrei zu halten. Neben der fertigungsbedingten Rauhigkeit
der Dichtflächen führen Korrosion im Betrieb und
Verunreinigungen, die von außen und/oder über
das Druckmittel an die Dichtflächen gelangen, zu einem
Verschleiß der Dichtungen und dadurch zu Leckagen. Die
Dichtflächen und Dichtungen sind außerdem hohen
Temperaturschwankungen ausgesetzt, was die Leckagen noch verstärkt. Tiefe
Temperaturen können zum Verglasen der Dichtungen und/oder
Spaltbildung an den Dichtflächen führen. Hohe
Temperaturen erhöhen die Verschleißanfälligkeit
und vermindern die Alterungsbeständigkeit insbesondere
von Kunststoffteilen wie z. B. Dichtungsringen.
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Leckagen
an den Dichtflächen zwischen dem Ringkolben und den Umfangsflächen
der Druckkammer sind jedoch problematisch für den sicheren Betrieb
der Kupplungseinrichtung und des Fahrzeugs. Derartige Leckagen können
dazu führen, dass eine durch das Druckmittel geöffnete
Kupplung selbständig zuläuft, was bei eingelegtem
Gang zu einem ungewollten Anfahren des Fahrzeugs führt.
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Bei
hydraulischen Systemen kann der Verlust von Hydraulikflüssigkeit
bis zum Totalausfall der Kupplungsbetätigung und zum Liegenbleiben
des Fahrzeugs führen, wegen des Mangels an ausreichender
Hydraulikflüssigkeit im System. Durch Leckagen in einem
hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem können
zudem Teile der Kupplung derart verschmutzt werden, dass die Kupplung
durchrutscht und das Fahrzeug deshalb liegen bleibt.
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Bei
einem pneumatischen System erhöhen Leckagen den Luftverbrauch
und damit den Energieverbrauch des Fahrzeugs und beeinflussen die
Ventilbetätigung von pneumatischen Steuerventilen negativ.
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Ein
weiterer Nachteil der beschriebenen bekannten Ausführungen
von Zentralausrückern wird durch Reibung an den Dichtungen
zwischen dem Ringkolben und den Umfangsflächen der Druckkammer
verursacht. Dadurch entstehen insbesondere bei pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheiten Stick-Slip-Effekte,
die sich beim Betätigen der Kupplung bemerkbar machen und
die Regelcharakteristik der Kupplung verschlechtern.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verschleißfreien
und wartungsarmen, druckmittelbetätigten Zentralausrücker
zu schaffen, der trotz einfachem Aufbau einen langfristig zuverlässigen
Betrieb bei hoher Regelgüte ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Zentralausrücker mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Der
erfindungsgemäße Zentralausrücker ist koaxial
zu einer Getriebeeingangswelle angeordnet und umfasst wenigstens
eine Druckkammer, die bei Druckbeaufschlagung über ein
axial verschiebbares Ausrücklager die Fahrzeugkupplung
betätigt. Dabei ist die wenigstens eine Druckkammer durch
we nigstens zwei Membranbalgen mit einem druckmitteldicht mit jedem
Membranbalg verbundenen Deckel an jedem Ende der wenigstens zwei
Membranbalgen ausgebildet, so dass eine druckmitteldichte Druckkammer
vorliegt. Druckmitteldicht bedeutet im Falle eines pneumatischen
Systems gasdicht. Im Fall eines hydraulischen Systems muss die Verbindung
dicht sein im Bezug auf die Hydraulikflüssigkeit.
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Bei
Druckbeaufschlagung der Druckkammer dehnen sich die Membranbalgen
und mit ihnen die Druckkammer in axialer Richtung aus und verschieben
das Ausrücklager in der gewünschten axialen Richtung,
sodass die Fahrzeugkupplung betätigt wird. Sinkt der Druck
in der Druckkammer, dann zieht sich die Druckkammer in axialer Richtung
zusammen und das Ausrücklager wird in entsprechender Richtung
verschoben, sodass die Kupplung wieder ein- bzw. ausgerückt
wird.
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Unter
dem Begriff Membranbalg werden in dieser Schrift ein- oder mehrwandige,
druckdichte, einteilige oder aus mehreren starr miteinander verbundenen
Teilen bestehende Hohlkörper verstanden, die sich bei Druckbeaufschlagung
ihres Innenraumes insbesondere in axialer Richtung ausdehnen. Dies umfasst
sowohl Membranbalgen, deren Wand aus kreisringförmigen,
am Innen- und Aussendurchmesser paarweise verbundenen, z. B. verschweißten, Membranen
besteht, als auch Bälge aus einem Rohrkörper mit
wellenförmiger Wand, die beispielsweise aus einem hydraulisch
gepressten Rohr gefertigt sind, so genannte Weltbälge.
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Der
vorgeschlagene Zentralausrücker ist grundsätzlich
für druckgeschlossene und druckgeöffnete Kupplungen
verwendbar. Bei der druckgeschlossenen Kupplung wird die Kupplung
bei steigendem Druck in der Druckkammer eingerückt, sodass
ein Drehmoment übertragen wird. Bei druckgeöffneten
Kupplungen wird die Kupplung bei steigendem Druck in der Druckkammer
ausgerückt, sodass kein Drehmoment übertragen
wird.
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Durch
das Vermeiden einer Verschiebung zwischen zwei aneinander anliegenden
Bauteilen, wie es nach dem Stand der Technik zwischen einem Kolben
und einer Zylinderwand üblich ist, sind die eingangs beschriebenen
Probleme mit der Dichtheit bei dem erfindungsgemäßen
Zentralausrücker nicht vorhanden. Dadurch ist eine lebenslange,
wartungsfreie Funktion des Zentralausrückers möglich.
Auch Stick-Slip-Effekte, wie sie bei herkömmlichen Zentralausrückern
bei Bewegungen zwischen Kolbendichtringen und Zylinderwand aufgetreten
sind, gibt es bei dem erfindungsgemäßen Zentralausrücker nicht.
Dadurch wird die Regelgüte der Betätigungseinrichtung
verbessert.
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Bevorzugt
wird die Druckkammer aus zwei koaxial zu der Getriebeeingangswelle
angeordneten Membranbalgen mit unterschiedlichen Durchmessern und
durch einen druckmitteldicht mit den Membranbalgen verbundenen Deckel
an jedem Ende der beiden Membranbalgen gebildet, sodass eine koaxial zu
der Getriebeeingangswelle angeordnete Druckkammer mit ringförmiger
Querschnittsfläche ausgebildet ist. Die koaxial angeordnete,
ringförmige Druckkammer bewirkt eine gleichmäßige,
symmetrische Ausrückkraft auf das Ausrücklager
und gewährleistet eine gleichmäßige Beanspruchung
der Membranbalgen. Dadurch wird die Lebensdauer der gesamten Betätigungseinrichtung
verlängert.
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Eine
andere bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht mehrere,
aus Membranbalgen mit Deckeln bestehende Druckkammern vor, die in
axialer Richtung am Ausrücklager anliegend angeordnet sind.
Dabei sind alle Druckkammern vorzugsweise mit gleichem radialem
Abstand zur Mittelachse des Ausrücklagers und mit gleichem
Abstand zueinander in Umfangsrichtung angeordnet. So können
beispielsweise vier Druckkammern jeweils um 90 Grad zueinander versetzt
am Ausrücklager angeordnet sein. Da die Druckkammern bei
dieser Ausführung direkt am Ausrücklager anliegen
und damit zwangsläufig in einer zentralen Lage im Bezug
auf die gesamte Kupplung angeordnet sind, handelt es sich auch hier um
einen Zentralausrücker.
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Eine
bevorzugte Ausführung des vorgeschlagenen Zentralausrückers
sieht vor, dass die Membranbalgen an ihren Enden mit den Deckeln
verschweißt sind. Auf diese Weise wird eine dauerhaft druckdichte
Verbindung zwischen den Membranbalgen und den Deckeln gebildet.
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Vorzugsweise
ist der dem Ausrücklager abgewandte Deckel ortsfest angeordnet.
Beispielsweise ist dieser Deckel starr mit einem Getriebegehäuse verbunden.
Einer oder beide Deckel können auch durch ein bereits bestehendes
Bauteil ausgebildet sein bzw. einstückig mit diesem ausgebildet
sein. Beispielsweise kann ein Teil des Getriebegehäuses oder
ein Teil des Ausrücklagers als Deckel benutzt werden, wodurch
die Anzahl der Einzelbauteile reduziert wird.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführung wird vorgeschlagen, dass
zumindest ein Membranbalg zusammen mit zumindest einem der Deckel einstückig
ausgebildet ist. Auch diese Ausgestaltung trägt zur dauerhaften,
sicheren Funktion des Zentralausrückers bei. Zudem vereinfacht
eine derartige Ausgestaltung der Druckkammer deren Herstellungs-
und Montageprozess und senkt die Herstellungskosten.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das gesamte Betätigungssystem
der Kupplung. Ein wesentlicher Faktor für das Ansprechverhalten
und die Regelgüte der Kupplung ist eine ausreichend hohe Vorspannung
der Betätigungseinrichtung. Auch die erreichbare Lebensdauer
des Ausrücklagers hängt von einer ausreichenden
Vorspannkraft ab, weil dadurch ein sicheres Abrollen der Wälzkörper
im Ausrücklager auch im nicht betätigten Betrieb
gewährleistet wird. Ein Gleiten der Wälzkörper,
was bei zu geringer Vorspannkraft möglich ist, reduziert
die Gebrauchsdauer des Schmierstoffes und die Lebensdauer des Ausrücklagers.
Aus diesen Gründen ist bei herkömmlichen Betätigungseinrichtungen
eine Vorspannfeder vorgesehen, z. B. auch bei dem aus der
DE 19716473 A1 bekannten
Zentralausrücker.
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Die
ausreichende Vorspannkraft kann gemäß eines weiteren
bevorzugten Aspektes der Erfindung dadurch realisiert werden, dass
zumindest ein Membranbalg mit Vorspannung eingebaut ist. Dadurch
wird die Vorspannfeder eingespart und der Aufbau des Betätigungssystems
vereinfacht.
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Bei
der Auswahl geeigneter Werkstoffe für die Membran- oder
Faltenbalgen ist neben den mechanischen Eigenschaften vor allem
auf ausreichende Temperaturbeständigkeit und Alterungsbeständigkeit
der Werkstoffe zu achten, um die erforderliche hohe Lebensdauer
gewährleisten zu können. Deshalb sind die Membranbalgen
vorzugsweise aus Metall gefertigt. Metallische Werkstoffe, z. B.
Stähle, weisen eine hohe Temperaturbeständigkeit
und Alterungsbeständigkeit auf und sind unempfindlich gegenüber äußeren
Einflüssen wie Staub und anderen Verschmutzungen. Außerdem
lässt sich die federnde Wirkung des Membranbalges, welche
für die zuvor beschriebene Funktion des Membranbalges als
Vorspannfeder notwendig ist, mit einem metallenen Membranbalg auf
Dauer zuverlässig und reproduzierbar verwirklichen.
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Des
Weiteren sind jedoch auch Membranbalgen einsetzbar, die aus Kunststoff
gefertigt sind, wobei der Kunststoff beispielsweise faserverstärkt
sein kann. Auch mit Metallringen armierte Membran- oder Faltenbalge
aus Kunststoff lassen sich in dem erfindungsgemäßen
Zentralausrücker einsetzen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der
Druckkammer durch eine Bohrung in dem ortsfest angeordneten Deckel ein
Druckmittel zuführbar ist. Die Anbindung an ein Versorgungssystem
des Druckmittels ist am einfachsten, wenn der Druckmittelanschluss
an einem orts festen Bauteil angeordnet ist, weil so keine flexiblen
und dadurch wartungsanfälligen Druckmittelleitungen benötigt
werden.
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Bevorzugt
wird eine längenveränderbare Hülse um
den äußeren Membranbalg angeordnet. Diese Hülse
ist in ihrer Länge veränderbar, um die Ausrückbewegungen
der Druckkammer kompensieren zu können. Die Hülse
kann beispielsweise teleskopartig ausgebildet sein. Die Hülse
schützt den äußeren Membranbalg vor Verschmutzungen
von außen und kann dem Membranbalg zusätzlich
als Stützelement dienen, sodass der äußere
Membranbalg nicht in radialer Richtung ausweichen kann. Es ist auch
denkbar, eine weitere derartige Hülse radial innerhalb
des innen angeordneten Membranbalges anzuordnen. Eine derart zwischen
innerem Membranbalg und Getriebeeingangswelle angeordnete Hülse schützt
den inneren Membranbalg von Verschmutzungen und kann dem inneren
Membranbalg als Stützelement dienen.
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Zwei
bevorzugte Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
ersten erfindungsgemäßen Zentralausrücker
mit anliegenden Bauteilen in schematischer Schnittdarstellung,
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2 einen
zweiten erfindungsgemäßen Zentralausrücker
mit anliegenden Bauteilen in schematischer Schnittdarstellung und
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3 eine
schematische Schnittdarstellung des Zentralausrückers aus 2 mit
der dort gezeigten Schnittebene A-A.
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Der
in 1 dargestellte Zentralausrücker 1 besteht
im wesentlichen aus einem äußeren Membranbalg 5 und
aus einem inneren Membranbalg 6 sowie aus den beiden Deckeln 7 und 8.
Die Membranbalgen 5, 6 und die Deckel 7, 8 sind
koaxial zueinander und zur Mittelachse 9 einer Getriebeeingangswelle 2 und
einem Ausrücklager 3 angeordnet. Die beiden Membranbalgen 5 und 6 sind
an ihren beiden Enden jeweils gasdicht mit den Deckeln 7 und 8 verschweißt,
so dass im Inneren die druckdichte Druckkammer 4 ausgebildet
ist. Die Druckkammer 4 ist über einen Druckanschluss 11 und
durch eine Bohrung 10 in dem Deckel 8 mit Druckluft
beaufschlagbar. Der Deckel 8 ist starr an einem Getriebegehäuse 12 befestigt.
Der Deckel 7 ist in der dargestellten Ausführung
einteilig mit einem Teil des Ausrücklagers 3 ausgebildet,
d. h. die dem Zentralausrücker 1 zugewandte Deckplatte
des Ausrücklagers 3 bildet zugleich den Deckel 7 für
die Druckkammer 4.
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Das
Ausrücklager 3 ist axial verschiebbar und koaxial
zu der Getriebeeingangswelle 9 angeordnet und wirkt über
eine am Ausrücklager 3 anliegende Tellerfeder 13 auf
eine mit der Tellerfeder 13 wirkverbundene, nicht dargestellte
Druckplatte der Kupplung. Geeignete Ausführungen und Anordnungen
der weiteren Kupplungsteile und deren Funktion sind hinreichend
bekannt und deshalb hier nicht dargestellt und beschrieben.
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Im
Folgenden wird die Funktion des Zentralausrückers 1 für
eine druckgeöffnete Kupplung beschrieben, ohne dass sich
die Erfindung auf diese Art der Kupplungsbetätigung einschränkt.
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Zum
Ausrücken der Kupplung wird die Druckkammer 4 über
die Bohrung 10 mit Druckluft beaufschlagt. Der Druck in
der Druckkammer 4 bewirkt eine Ausdehnung der Membranbalgen 5 und 6 in
axialer Richtung. Da die Membranbalgen 5 und 6 an
ihrem dem Ausrücklager 3 abgewandten Ende ortsfest
am Getriebegehäuse 12 befestigt sind, bewegen
sie das am anderen Ende anliegende Ausrücklager 3 axial
in Richtung der Tellerfeder 13. Dadurch wird die Tellerfeder 13 so
verformt, dass eine nicht dargestellte, mit der Tellerfeder 13 wirkverbundene
Druckplatte der Kupplung von einer Mitnehmerscheibe abgehoben wird
und die Drehmomentübertragung von einer vom Antriebs motor
des Fahrzeuges angetriebenen Welle auf die Getriebeeingangswelle 2 unterbrochen
wird.
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Solange
am Luftanschluss 11 und damit in der Druckkammer 4 ein
ausreichend hoher Druck anliegt, bleibt die Kupplung ausgerückt,
d. h. geöffnet. Wenn der Druck in der Druckkammer 4 abfällt,
dann ziehen sich die Membranbalgen 5, 6 wieder
zusammen und das Ausrücklager 3 bewegt sich axial
in Richtung des Getriebes. Dadurch wird die Kupplung wieder eingerückt,
sodass nach einem bestimmten Einrückweg wieder eine Drehmomentübertragung zwischen
Antriebsmotor und Getriebeeingangswelle 2 stattfindet.
Diese Einrückbewegung wird durch die Tellerfeder 13 unterstützt,
die sich dabei entspannt.
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Die
Hülse 14 schützt den innerhalb der Hülse 14 angeordnete
Membranbalg 5 vor Verschmutzung von außen. Ein
erster zylindermantelförmiger Teil der zweiteilig ausgeführten
Hülse 14 ist starr mit dem ortsfesten Deckel 8 verbunden.
Ein zweiter, zylindermantelförmiger Teil der Hülse 14 ist
starr mit dem axial beweglichen Ausrücklager 3 verbunden.
Die freien Enden des ersten und des zweiten Teils der Hülse 14 überlappen
sich im mittleren Bereich des Membranbalges 5. Bei Aus-
und Einrückbewegungen des Ausrücklagers 3 verschieben
sich der erste und der zweite Teil der Hülse 14 teleskopartig
ineinander. Die Überlappung der beiden Teile der Hülse 14 ist
so ausgeführt, dass bei maximaler Ausrückung der
Kupplung immer noch eine vollständige Abdeckung des Membranbalges 5 vorhanden
und ein sicheres Ineinanderschieben gewährleistet ist.
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Die
in 2 und 3 dargestellte Ausführung
unterscheidet sich von der vorher beschriebenen im Wesentlichen
durch die Anzahl und Anordnung der Druckkammern 41, 42, 43 und 44.
Jede dieser Druckkammern 41, 42, 43 und 44 wird
durch einen Membranbalg 51, 52, 53 und 54 gebildet,
der auf jeder Stirnseite mit einem gemeinsamen Deckel 7, 8 für
alle vier Membranbalgen 51, 52, 53 und 54 abgedichtet
ist. Die vier Membranbalgen 51, 52, 53 und 54 weisen
alle den gleichen Aufbau und die gleichen Abmessungen auf.
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In
dieser Ausführung bildet die dem Zentralausrücker 1 zugewandte
Deckplatte des Ausrücklagers 3 zugleich den Deckel 7 für
alle Druckkammern 41, 42, 43 und 44.
Auf der gegenüberliegenden Stirnseite der Membranbalgen 51, 52, 53 und 54 ist ein
gemeinsamer Deckel 8 für alle vier Druckkammern 41, 42, 43 und 44 vorgesehen.
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Die
in 2 dargestellte Ausgestaltung weist zusätzlich
zur außerhalb der Membranbalgen angeordneten Hülse 14 eine
Hülse 16 auf, die innerhalb der Membranbalgen
angeordnet ist. Die Hülse 16 schützt
die Membranbalgen 51, 52, 53, 54 vor
Verschmutzung von innen her. Ein erster zylindermantelförmiger
Teil der zweiteilig ausgeführten Hülse 16 ist starr
mit dem ortsfesten Deckel 8 verbunden. Ein zweiter, zylindermantelförmiger
Teil der Hülse 16 ist starr mit dem axial beweglichen
Ausrücklager 3 verbunden. Die freien Enden des
ersten und des zweiten Teils der Hülse 16 überlappen
sich im mittleren Bereich der Membranbalgen 51, 52, 53, 54.
Bei Aus- und Einrückbewegungen des Ausrücklagers 3 verschieben
sich der erste und der zweite Teil der Hülse 16 teleskopartig
ineinander. Die Überlappung der beiden Teile der Hülse 16 ist
so ausgeführt, dass bei maximaler Ausrückung der
Kupplung immer noch eine vollständige Abdeckung der Membranbalgen 51, 52, 53, 54 zur
innenliegenden Getriebeeingangswelle 2 hin vorhanden ist,
und dass ein sicheres Ineinanderschieben gewährleistet
ist.
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Wie
in der Schnittzeichnung A-A in 3 zu sehen
ist, sind die vier Druckkammern 41, 42, 43 und 44 gleichmäßig
verteilt, d. h. in Umfangsrichtung jeweils um 90 Grad versetzt,
mit radial gleichem Abstand zur Mittelachse des Ausrücklagers 3 angeordnet.
Ebenso ist eine Anordnung von drei Druckkammern mit einem Versatz
von 120 Grad in Umfangsrichtung möglich.
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Zur
Betätigung der Fahrzeugkupplung werden die Druckkammern 41, 42, 43 und 44 über
den Luftanschluss 11, die Bohrung 10 und den Ringkanal 15 mit
Druckluft beaufschlagt. Folglich dehnen sich die identischen Druckkammern 41, 42, 43 und 44 gleichmäßig
in axialer Richtung aus und die Kupplung wird über das
Ausrücklager 3 betätigt. Anstatt des
Ringkanals 15 kann auch jede der Druckkammern 41, 42, 43 und 44 separat
mit einem Luftanschluss versehen sein.
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Die
beanspruchten und beschriebenen Ausführungsformen sind
in pneumatischer oder hydraulischer Form anwendbar. Bei pneumatischen
Systemen sind auch Ausführungen denkbar, bei denen durch
den Einsatz von Unterdruck die Regelgeschwindigkeit erhöht
und die Regelmöglichkeiten erweitert werden. Dazu kann
die wenigstens eine Druckkammer 4 über den beschriebenen
Luftanschluss 11 mit Unterdruck beaufschlagt werden oder es
wird ein zusätzlicher Unterdruckanschluss vorgesehen.
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- 1
- Zentralausrücker
- 2
- Getriebeeingangswelle
- 3
- Ausrücklager
- 4
- Druckkammer
- 5
- Membranbalg
- 6
- Membranbalg
- 7
- Deckel
- 8
- Deckel
- 9
- Mittelachse
- 10
- Bohrung
- 11
- Luftanschluss
- 12
- Getriebegehäuse
- 13
- Tellerfeder
- 14
- Hülse
- 15
- Ringkanal
- 16
- Hülse
- 41
- Druckkammer
- 42
- Druckkammer
- 43
- Druckkammer
- 44
- Druckkammer
- 51
- Membranbalg
- 52
- Membranbalg
- 53
- Membranbalg
- 54
- Membranbalg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19716473
A1 [0005, 0005, 0023]