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Die
Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Druckeinheit
gemäß dem Anspruch 1.
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Die
DE 102004043681 A1 offenbart
eine Akzidenzdruckmaschine mit Rollenabwicklung, Einzugwerk, mehreren
I-Druckeinheiten, ggf. einem Lackierwerk, einem Trockner, einer
Kühleinheit, einem Überbau und einem Falzapparat.
Es sind hier bei einer Maximalbreite von 1.000 mm Bahnen mit z.
B. vier nebeneinander angeordneten Druckseiten im DIN A4 bedruckbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenrotationsdruckmaschine
mit einer Druckeinheit für hohe Seitenzahlen zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Akzidenzdruckmaschinen
zeichnen sich – z. B. gegenüber herkömmlichen
Zeitungsdruckmaschinen – durch vergleichsweise höhere
Qualitätsstandards im erzeugten Druckprodukt aus. Dies
wird durch eine Reihe von technischen Unterschieden gewährleistet.
Diese hohen Qualitätsstandards stehen jedoch einer Vergrößerung
der Maschine entgegen, so dass eine Herstellung von Produkten hoher
Seitenzahlen üblicher Weise auf mehreren Maschinenlinien
stattfindet. Durch die nachfolgend beschriebene Akzidenzdruckmaschine
gelingt es, den Output erheblich zu erhöhen und die Qualitätsstandards
dennoch einzuhalten. Es ist eine Akzidenz Rollenrotationsdruckmaschine
im übergroßen Format mit variabler Erzeugung von
Druckzwischen- bzw. Druckendprodukten geschaffen.
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Die
Erfindung betrifft eine Akzidenz-Rollenrotationsdruckmaschine bzw.
Rollenrotationsdruckanlage mit 1 bis n (n vorzugsweise 2, ggf. auch
3 bis 5) Rollenabspuleinrichtungen mit Einzugwerken (separat stehend,
bevorzugt aber in der Rollenabspuleinrichtung integriert) die 1
bis n Papierbahnen mit großer Bahnbreite (größer
2000 mm, bevorzugt mindestens 2.500 mm, bzw. mindestens entsprechend der
Breite von 8 liegenden oder 12 stehenden DIN A4 Seiten) in 1 bis
m Druckwerkstraßen (fuer eine Rollenrotationsdruckanlage
m bevorzugt 2) bedruckt. Eine Druckwerkstraße weist jeweils
1 bis p (p meistens 4 bevorzugt 2 < p < 6) I-Druckeinheiten
aus je zwei übereinander liegenden Druckwerken auf, zwischen
denen die Papierbahn durchgeführt und bedruckt wird, je
Papierbahn und/oder Druckwerkstraße eine Bahnfang und – kappvorrichtung
zur Vermeidung von Wicklern bei Bahnrissen, je Papierbahn und/oder
Druckwerkstraße z. B. eine Trocknungsmöglichkeit,
i. d. Regel 1 Trockner pro Bahn, aber auch 2 bis 4 Bahnen in einem
Trockner durchführbar und trockenbar mit z. B. anschließender
Kühlung durch eine Kühlwalzengruppe je Bahn und
ggf. der Möglichkeit der Wiederbefeuchtung mit oder ohne
Silikonisierung. Ein multifunktionaler Überbau, in dem die
1–n Bahnen der Länge nach in 2 bis r (r >= 8 bevorzugt 10 oder
12, weniger als 30), bevorzugt geradzahlige Stränge bzw.
Teilbahnen geschnitten werden, einzelne und/oder mehrere dieser
Stränge bzw. Teilbahnen je nach Produktanforderung gewendet
und auf oder zwischen andere Stränge bzw. Teilbahnen geführt
bzw. gemischt werden, optional ggf. in der Längs- bzw.
Querrichtung mit unterschiedlichen Zwischenabständen Perforationen
eingebracht, ggf. in der Längsrichtung getaktet oder kontinuierlich
Leimspuren aufgebracht werden.
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Die
zusammengeführten und vorbereiteten Stränge bzw.
Teilbahnen der mindestens einen Druckwerkstraße werden
in einer Ausführung über 1 bis q Trichter (q bevorzugt
1, meistens 2 aber auch 3 oder 4 bis zu 8) und/oder über
1 bis s (s vorzugsweise mindestens r) Wendestangen mit entsprechenden Registereinheiten
entweder in ein Falzapparatsystem einspeist. Das Falzapparatsystem
besteht z. B. aus 1 bis m formatfesten und/oder formatvariablen Punktur-/Klappen-/Bänder-/Räder-Falzapparaten, die
separat nebeneinander oder in einem Apparat mit 1 bis 4 Querschneid-
und Falzeinrichtungen, z. B. mit der Möglichkeit die abgeschnittenen
Einheiten nicht zu sammeln bis mehrfach zu sammeln (bevorzugt 2x),
quer zu falzen, auf 1 bis 2 oder auch 3 bis 4 Auslagen zu splitten,
danach in vorteilhafter Ausführung nochmals zu falzen und
an die Weiterverarbeitung zu übergeben.
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In
anderer Ausführung werden die zusammengeführten
und vorbereiteten Stränge bzw. Teilbahnen der mindestens
einen Druckwerkstraße in einen Querschneider bzw. Cutter
einspeist, der dann quer zur Bahnrichtung die einzelnen Produkte schneidet
und an die Weiterverarbeitung zu übergibt, wodurch Druckzwischen-
bzw. Druckendprodukten mit Seitenzahlen zwischen 2 (z. B. für
Poster-Reklamedrucke) und 392 (kleinformatige Bücher, Zeitschriften,
Magazine) ermöglicht werden
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Innerhalb
der Bahnführungen sind weitere Veredelungsmöglichkeiten
einsetzbar wie z. B. UV-Druck und Lackierwerk mit Trockner und/oder Längs-/Bahnkantenbeschnitt
und/oder Altar bzw. Pflugfalzeinrichtung(en).
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Es
zeigen:
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M1 eine
Druckmaschine mit einer Druckwerkslinie;
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M2 eine
Druckmaschinenanlage mit zwei Druckwerkslinien übereinander;
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M3 eine
Druckmaschinenanlage mit zwei Druckwerkslinien nebeneinander;
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R1 eine
schematische Darstellung eines Rollenwechslers;
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R2 eine
schematische Darstellung einer Rollenwechslerbremse;
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R3 eine
schematische Darstellung eines Rollenwechsler-Konus;
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R4 eine
schematische Darstellung einer Materialzuführung mittels
zweier Rollenwechsler;
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R5 eine
schematische Darstellung einer Materialzuführung mittels
zweier Rollenwechsler;
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R6 eine
schematische Darstellung einer Materialzuführung mittels
zweier Rollenwechsler;
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E1 eine
Darstellung einer Zugwalze;
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D1 eine
Ausführung einer Druckeinheit;
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Die
Bahn B besteht vorzugsweise aus einem gegenüber Zeitungspapier
stärkeren und höher gestrichenem Papier. Es weist
z. B. eine Grammstur von mindestens 60 g/m2,
insbesondere mindestens 70 g/m2, und/oder
ein Strichgewicht von mindestens 5 g/m2,
insbesondere mindestens 10 g/m2, auf. Die Bahn
verläuft durch die Druckeinheiten 300 im Wesentlichen
in horizontaler Richtung.
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Nach
dem Bedrucken und ggf. Lackieren durchläuft die Bahn B
einen Trockner 500 und wird ggf. in einer Kühleinheit 600 wieder
abgekühlt, falls die Trocknung auf thermische Weise erfolgt.
Nach dem Trockner 500, in oder nach der Kühleinheit 600 kann
mindestens eine weitere, in 1 nicht
dargestellte Konditioniereinrichtung, wie z. B. eine Beschichtungseinrichtung
und/oder eine Wiederbefeuchtung vorgesehen sein. Nach der Kühlung und/oder
Konditionierung kann die Bahn B über einen Überbau 700 einem
Falzapparat 800 zugeführt werden. Der Überbaubau 700 weist
z. B. zumindest ein nicht in 1 dargestelltes
Silikonwerk, wenigstens eine Längsschneideeinrichtung und
in einer Ausführung wenigstens ein oder mehrere Wendedecks,
mit paarweise zu umlaufenden Wendestangen zum Versetzen einer Anzahl
von Teilbahnen, und eine Trichtereinheit mit einem oder mehreren
Falztrichtern, oder in anderer Ausführung ein mindestens der
Anzahl der zu erzeugenden Teilbahnen entsprechende Gruppe von einzelnen
Wendestangen auf. Das genannte Silikonwerk kann auch vor dem Überbau 700,
z. B. im Bereich der Kühleinheit 600 angeordnet
sein. Der Überbaubau 700 kann weiter ein in 1 nicht dargestelltes Perforierwerk, ein
Leimwerk, ein Nummerierwerk und/oder einen Pflugfalz aufweisen.
Nach Durchlaufen des Überbaus 700 wird die Bahn
B bzw. werden Teilbahnen in einen Falzapparat 800 geführt.
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In
einer Ausführung weist die Druckmaschine zusätzlich
einen gesonderten Querschneider, z. B. einen sog. Planoausleger,
auf, in welchem eine beispielsweise nicht durch den Falzapparat 800 geführte
Bahn B in Formatbogen geschnitten und ggf. gestapelt oder ausgelegt
wird.
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M2 und 3 zeigen vorteilhafte Ausführungen
einer Druckmaschine bzw. Druckmaschinenanlage mit zwei Druckwerkslinien,
welche jeweils von einem Rollenwechsler 100 eine Bahn B
erhalten. Die bedruckten Bahnen B sind in einem Überbau 700 und
einem nachgeordneten Falzwerk 800 getrennt in Produkte,
oder aber – zumindest z. T. zu einem gemeinsamen Produkt
weiterverarbeitbar. In M2 sind die beiden Druckwerkslinien
in zwei vertikal übereinander liegenden Ebenen, insbesondere
direkt übereinander, angeordnet, während die beiden Druckwerkslinien
in M3 im wesentlichen in einer selben horizontalen
Ebene nebeneinander angeordnet sind. Für diese Fälle
sind vorzugsweise zwei Falzapparate 800 sowie Leitelemente,
welche das Überführen von Bahnsträngen
von einer der Druckwerkslinien zu wahlweise dem einen oder anderen der
Falzapparate vorgesehen sind.
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Die
mit der noch ungeschnittenen Bahn B zusammen wirkenden Aggregate 100; 200; 300; 400; 500; 600 der
Druckmaschine weisen eine wirksame Breite quer zur Transportrichtung
T der Bahn B auf, welche das Verarbeiten von Bahnen B einer maximalen
Breite b von z. B. mindestens 2.000 mm, insbesondere mindestens
2.500 mm und/oder einer maximalen Breite b entsprechend der Breite
von nebeneinander mindestens 8 liegenden oder 12 stehenden DIN A4
Seiten erlaubt. Unter wirksamer Breite ist hier die jeweilige Breite
bzw. lichte Weite der mit der Bahn B direkt oder indirekt zusammen
wirkenden Bauteile (z. B. Walze, Zylinder, Durchführung,
Sensorik, Stellwege etc.) der Aggregate 100; 200; 300; 400; 500; 600 zu
verstehen, so dass die Bahn B in ihrer vollen Breite b bearbeitet,
konditioniert und gefördert werden kann. Ferner sind die
Aggregate 100; 200; 300; 400; 500; 600 in
ihrer Funktionalität (Materialzufuhr, Bahntransport, Sensorik,
Weiterverarbeitung) derart ausgeführt, dass auch lediglich
teilbreite Bahnen B' in der Druckmaschine bis hinunter zu einer
Breite b' von lediglich 450 mm verarbeitbar sind.
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Die
einen Druckabschnitt mit einer Breite und einer Drucklänge
a definierenden bzw. verarbeitenden Aggregate 100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800; 900 sind
derart ausgeführt, dass sie beispielsweise eine zwischen
1200 mm und 1.900 mm liegende, insbesondere in schlankerer Ausführung
in etwa 1240 ± 5 mm oder 1340 ± 5 mm und in einer
stärkeren Ausführung 1780 ± 5 mm oder
1860 ± 5 mm Drucklänge a (je Umdrehung des die
Druckvorlage tragenden Druckwerkszylinders auf der Bahn B definieren.
Vorteilhafter Weise liegt die Drucklänge a in einer ersten
Ausführung zwischen 1200 und 1400 mm und in der zweiten
zwischen 1700 und 1900 mm. Die Drucklänge a ist in der
ersten Ausführung in Längsrichtung der Bahn (bzw.
Umfangsrichtung des Druckwerkszylinders) beispielsweise standardgemäß mit
vier stehenden oder sechs liegenden Druckseiten (beispielsweise
einer Länge s), z. B. DIN A4, und in Querrichtung der Bahn
B nebeneinander mit 12 stehenden bzw. 8 liegenden Druckseiten (DIN
A4) bedruckt bzw. belegt. In der stärkeren zweiten Ausführung
in Längsrichtung der Bahn (bzw. Umfangsrichtung des Druckwerkszylinders)
beispielsweise standardgemäß mit acht liegenden
oder sechs stehenden Druckseiten (beispielsweise einer Länge
s), z. B. DIN A4, und in Querrichtung der Bahn B in der ersten Variante
mit sechs (96 Seiten) oder neun (144 Seiten) liegenden Druckseiten
nebeneinander und in der zweiten Variante mit acht (96 Seiten) oder
12 (144 Seiten) stehenden Druckseiten (DIN A4) bedruckt bzw. belegt.
Bei entsprechend um Vielfache des liegenden oder stehenden DIN A4
Formates gegenüber der maximalen Breite schmalerer Bahn
B sind entsprechend der Teiligkeit (z. B. ¾-Bahn) kleinere
Anzahlen von Seiten auf einem Druckabschnitt aufgedruckt. Das genannte
stellt die Verhältnisse in einer ersten Betriebssituation
dar, in welcher eine in Bezug auf das Format homogene Belegung des Druckwerkszylinders
bzw. der durch das Druckwerk bedruckten Bahn B vorliegt, d. h. mit
Druckseiten des selben Formates (z. B. DIN A4) und der selben Orientierung
(liegend oder stehend).
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Je
nach Druckbild und nachfolgender Weiterverarbeitung im Überbau 700 und
Falzapparat 800 sind jedoch auch andere Seitenzahlen und/oder
Formate oder gleichzeitig unterschiedliche Formate und/oder Orientierungen
je Drucklänge a auf dem als Formzylinder ausgebildeten
Druckwerkszylinder möglich.
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Rollenhandling:
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Aufgrund
der hohen Rollengewichte (bei Rollendurchmesser 60'' bis zu 7,5
to) ist ein automatischen Handhabungssystem der Rollen für
Transport und Ausrichtung vorgesehen.
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Für
die Aufachsung ist aufgrund der großen Rollenbreite eine
Zentrierung vorgesehen. Hierzu ist z. B. eine Möglichkeit
des Anhebens über Tragwalzen und/oder eine zusätzliche
Messung mit Achs-Korrektur der Rollenhülse auf dem Transfertisch.
Vorteilhaft kann es vorgesehen sein, dass ein die Rolle vor der
Aufachsung tragender Transportwagen oder Transfertisch um eine vertikale
Achse verschwenkbar ausgebildet ist (siehe gekrümmter Doppelpfeil
in R1). In einer Weiterbildung ist dieser gar um
180° verschwenkbar um eine Korrektur der Wickelrichtung,
z. B. einer mit falschem Wickelsinn angelieferten Rolle, auf dem
Transfertisch im Rollenwechsler durchführen zu können.
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Zusätzlich
können im Bereich der Rollenzuführung (z. B. Schienensystem
mit Transportwagen) neben dem vom Lager kommenden Schienenweg zusätzliche,
sternförmig am Transfertisch angeordneter Stichschienen
als Rollenpufferpositionen direkt am Rollenwechsler vorgesehen sein.
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Rollenwechsler:
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Die
Rollenabwicklung 100 kann als Stillstandsrollenwechsler
mit Bahnspeicher oder aber vorteilhaft, wie in 3 dargestellt,
als Rollenwechsler 100 für den fliegenden Rollenwechsel
ausgeführt sein.
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In
einer im Hinblick auf die Aufachsung vorteilhaften Ausführung
kann vorgesehen sein, dass die neue Rolle auf einem diese tragenden
Transportwagen rotierbar, z. B. fliegend, gelagert ist, und dieser
Transportwagen gleichzeitig als Träger während der
Abrollung dient, indem die Rolle bzw. der oder die Zapfen des Transportwagens
an einen Antrieb der Rollenabwicklung angekoppelt, und nach Abrollung wieder
abgekoppelt wird.
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Die
als Rollenwechsler 100 für den fliegenden Wechsel
ausgebildete Rollenabwicklung 100 weist mehrere, hier zwei,
Paare von Tragarmen 101; 102 auf, welche auf einem
Träger 103 jeweils paarweise in einer Flucht parallel
zur Rotationsachse einer abzuwickelnden Rolle 104; 106 z.
B. einzeln bewegbar gelagert sind (R1). Die geteilten, einzeln bewegbaren
Tragarme 101; 102 ermöglichen die gleichzeitige
Aufnahme von Rollen 104; 106 unterschiedlicher
Breite b'; b durch die Tragarme 101 bzw. 102.
Die axiale Bewegung erfolgt beispielsweise über nicht dargestellte
Antriebsmotoren und/oder über nicht dargestellte Spindeltriebe.
Der Träger 103, der insgesamt wie z. B. mehrteilig
ausgeführt ist, ist um eine zu den Rotationsachsen R104;
R106 parallelen Mittelachse R103 motorisch in einem nicht dargestellten
Gestell bzw. in beidseitigen Gestellwänden verschwenkbar
gelagert, wobei die beiden Paare von Tragarmen 101; 102 vorzugsweise
um 180° um die Mittelachse R103 zueinander versetzt angeordnet sind.
Einen Rollenkern aufnehmende Konen 111 sind rotatorisch
beispielsweise über einen Riementrieb von einem nicht dargestellten
Antriebsmotor entweder an einem Konus 111 je Paar von Tragarmen 101; 102,
oder in einer vorteilhaften Ausführung an beiden Konen 11 je
Paar antreibbar. In letzterem Fall sind in vorteilhafter Ausführung
die beiden einem Paar von Konen 111 zugeordneten Antriebsmotoren
elektronisch synchronisiert angetrieben. Sie sind zumindest bezüglich
ihrer Drehzahl, vorteilhaft bzgl. ihrer Winkellage regelbar ausgebildet
und erhalten ihre Drehzahl- und/oder Winkellagevorgabe aus einer
gemeinsamen Antriebssteuerung, z. B. von einem selben Frequenzumrichter.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist im Bereich des Rollenwechsels 100 oder
zwischen dem Rollenwechsler 100 und einer nachfolgenden
ersten Druckeinheit 300 eine nicht dargestellte Bahnkantenerfassung
für die ablaufende Bahn B; B' vorgesehen. Das Ergebnis
wird mit einem Sollwert verglichen und bei Abweichung wird eine
Regulierung der Bahnkante durch axiale Bewegung der Rolle 104; 106 über das
entsprechende Paar von Tragarmen 101; 102 vorgenommen.
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In R1 ist
eine vorteilhafte Ausführung des Schwenkantriebes für
den Träger 103 dargestellt, wobei der Träger 103 beidseitig
der Rollen durch Antriebsmotoren 112 verschwenkbar ist.
In vorteilhafter Ausführung die beiden dem Träger 103 beidseitig
zugeordneten Antriebsmotoren 112 elektronisch synchronisiert
angetrieben. Sie sind zumindest bezüglich ihrer Drehzahl,
vorteilhaft bzgl. ihrer Winkellage regelbar ausgebildet und erhalten
ihre Drehzahl- und/oder Winkellagevorgabe aus einer gemeinsamen
Antriebssteuerung, z. B. von einem selben Frequenzumrichter.
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In
vorteilhafter Ausführung eines Schwenkantriebs kann dieser über
ein Getriebe, z. B. ein drehfest mit der Trägerachse verbundenes
Zahnrad 109 und ein Ritzel 108 (eines Motors 112 oder
eines Ausganges eines zwischengeschalteten Getriebes) erfolgen.
In nicht dargestellter Ausführung kann das Ritzel 108 (Motorritzel)
auch mit zwei Zwischenrädern kämmen, welche ihrerseits
an zwei Umfangspunkten mit dem Zahnrad 109 kämmen.
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In
einer im Hinblick auf die Rollengewichte ebenfalls vorteilhaften
Ausführungsform können die Konen 111 neben
den üblichen Spannmechanismen von radial wirkenden, z.
B. federgespannten, Spannelementen 113 zusätzlich
axial bewegbare Mitnehmer 114, z. B. in der Art von Dornen 114,
aufweisen, welche bei Aktivierung stirnseitig in die das Papier tragende
Hülse eingreifen und einen in Umfangsrichtung wirkenden
Formschluß herstellen (R3).
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Ebenfalls
vorteilhaft kann es einzeln oder in Verbindung mit einer oder mehreren
der genannten Maßnahmen sein, wenn eine Bremse 107 vorgesehen
ist, welche bei Bedarf – z. B. im Fall eines Notstopps – an
die Stirnseite der Rolle 104; 106 anstellbar ist.
Diese kann in als drehwiederstandsbehaftet rotierbare Walze, z.
B. ein Reibrad, ausgebildet sein. Die Walze kann hierbei an einem
Rotor eines in der Art eines generatorisch betriebenen Motors ausgebildeten
Widerstandes angeordnet sein. Die Bremse 107 kann auf beiden
Stirnseiten der Rolle 104; 06 vorgesehen sein.
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Vorzugsweise
sind nicht dargestellte, die Bahnspannung und Abwicklung voreinstellende
Tänzerwalze und/oder andere Leitwalzen des Rollenwechslers
und/oder eine Klebewalze bzw. der Träger einer Klebebürste
aus Kunststoff, vorteilhaft als Kunststoffrohr, insbesondere aus
CFK ausgebildet.
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In R4, R5 und R6 dargestellten,
im Hinblick auf die bewährte und vorhandene Technik bzw.
auf die Anfälligkeit von Rollenbruch vorteilhaften Varianten
kann die Druckwerkslinie anstelle einer einzigen breiten Bahn B
auch parallel bzw. nebeneinander mit zwei teilbreiten Bahnen B1;
B2 aus zwei Rollenwechslern 100.1; 100.2 beschickt
sein. Für derartige Teilbreiten liegen bereits – bis
ggf. auf weitere Maßnahmen – entsprechende Rollenwechsler
und auch die Mittel zur Rollenlogistik (Transportwagen etc.) vor.
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Hierfür
sind in R4 zwei Rollenwechsler 100.1; 100.2 in
Richtung Druckwerkslinie betrachtet versetzt und quer zur Bahn B
betrachtet nebeneinander angeordnet. Der Abstand in Richtung Druckwerkslinie
betrachtet kann hierbei so bemessen sein, dass eine Rollenbeschickung – z.
B. mittels schienengebundener Wagen oder AGV – in einer
Flucht zwischen den beiden versetzt angeordneten Rollenwechslern 100.1, 100.2 erfolgen
kann.
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In R5 sind
die Rollenwechsler 100.1; 100.2 mit ihren Rotationsachsen
parallel zur Richtung der Druckwerkslinie bzw. der Maschinenflucht angeordnet
und stehen beidseitig der Maschinenflucht. Die abzuwickelnde Bahn
B1; B2 wird jeweils einmal über eine Wendestange 117 um
90° in Richtung der Maschinenflucht umgelenkt. In der Ausführung
nach R5 können hierbei zwei mit derselben maximalen
Nennweite ausgebildete Rollenwechsler vorgesehen sein. In R6 ist
eine Ausführung dargelegt, wobei entweder zwei dieselbe
(maximale) Nennweite aufweisende Rollenwechsler oder, vorteilhaft,
zwei von Haus aus unterschiedliche Nennweite aufweisende Rollenwechsler
unterschiedlich breite Rollen tragen. Sind in den die Wendestangen 117 aufweisenden
Ausführungen diese in einer Richtung quer zur Maschineflucht – zumindest
in einem signifikanten Stellbereich bewegbar ausgebildet, so ist
es auch möglich, Bahnen mit variabler Bahnbreite in eine
erwünschte Maschinenflucht zu verbringen, indem die Wendestange(n)
entsprechend positioniert wird.
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So
könnte beispielsweise die Druckwerkslinie für
Bahnbreiten bis zu einer bestimmten ersten Bahnbreite (z. B. bis
2.000 mm) mit lediglich einer Bahn B2, und für darüber
hinausgehende Bahnbreiten nebeneinander mit zwei Bahnen B1 und B2
beschickt werden.
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Vorzugsweise
ist ein Einziehsystem für das Einziehen der Bahn in die
Maschine vorgesehen, welches beidseitig ein Seil- oder Kettensystem
aufweist, das vorzugsweise mit Zugkraftausgleich ausgerüstet
ist (Einziehweg nicht deckungsgleich mit Bahnweg). Dies kann beispielsweise
ein Federsystem in der Einzugspitze sein. Zur Synchronisierung können
die beiden Seiten des Systems (Kette oder Seil) über z.
B. eine Stange miteinander verbunden sein.
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Einzugwerk:
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Das
Einzugwerk 200 kann zumindest über eine Vorrichtung
zur Einstellung der Bahnspannung sowie ggf. über eine Vorrichtung
zur seitlichen Ausrichtung verfügen. In hinsichtlich kurzer
Wege und Stabilität vorteilhafter Ausführung ist
das Einzugwerk 200 in das Gestell des Rollenwechslers mit
integriert.
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Für
den Transport und die Einstellung der Bahnspannung weist das Einzugwerk 200 eine
durch einen nicht dargestellten Antriebsmotor getriebene Zugwalze 202 auf.
Der Antriebsmotor kann in einer Variante bzgl. seines Momentes geregelt
und in anderer Variante bzgl. seiner Drehzahl geregelt ausgeführt
sein.
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Schlupf
wird einerseits durch große Umschlingung der Zugwalze 202 von
90 bis 180° (durch S-förmigen Verlauf der Bahn
B und zum zweiten durch an die Zugwalze 202 z. B. pneumatisch
anstellbare Rollen 203 (Breite in axialer Richtung von
weniger als 100 mm) und/oder eine Anpresswalze 201 (Breite
in axialer Richtung von mindestens der halben Zugwalzenlänge),
z. B. einen Presseur 201, vermieden/verringert. In der
dargestellten vorteilhaften Ausführung ist über
einen mittleren Bereich der Zugwalze 202 ein Zusammenwirken
mit einem Presseur 202 (Streckeffekt), und in beiden Randbereichen
mit jeweils einer einzelnen oder mehreren einzelnen Rollen 203 (Vermeidung
von Falten) vorgesehen. In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein,
dass der Presseur 201 und oder die beidseitigen Rollen 203 auf
den unterschiedlichen Hälften der Zugwalze 202 mit
unterschiedlichen Drucken an die Zugwalze 202 anstellbar
sind. Hiermit kann – in Gewissen Grenzen – eine
axiale Lage der Seitenkanten der Bahn B beeinflusst, und i. V. m.
entsprechender Sensorik und Regeleinrichtung geregelt werden.
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Druckwerk:
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Die
Druckeinheiten 300 sind als sog. I-Druckeinheiten stehend,
d. h. mit überwiegend vertikal übereinander angeordneten
Druckwerkszylindern 303; 304, ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Ausführung sind die Rotationsachsen der
Druckwerkszylinder 303; 304 eines Doppeldruckwerks 300,
bzw. die vier Druckwerkszylinder 303; 304 der
beiden zusammen wirkenden Druckwerke 301 in Druck-An im
wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene E liegend ausgeführt
sein. Die Ebene E nimmt z. B. einen Winkel zwischen 76° und
87°, insbesondere zwischen 80° und 85° zur
Ebene der Einlaufenden Bahn B und/oder zur Horizontalen ein (D1).
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Das
Farbwerk 305 weist neben einer in D1 nicht
dargestellten Farbzuführung z. B. einem Farbkasten mit
einer Stellvorrichtung zur Regulierung des Farbflusses oder einem
Zuführbalken mit einer Vielzahl von Dosieröffnungen
einer Anzahl von Farbpumpen, eine Vielzahl von Walzen 313 bis 325 auf.
Die Farbzuführung kann auch als Rakelbalken ausgeführt
sein. Die Farbe gelangt bei aneinander angestellten Walzen 313 bis 325 vom
Farbkasten über die Duktorwalze 313, die Filmwalze 314 und über
eine oder mehrere seriell angeordnete erste Farbwalzen 315 und
erste Reibzylinder 316 je nach Betriebsweise des Farbwerks 305 über
mindestens eine Farbwalze 317 bis 320 auf mindestens
einen weiteren Reibzylinder 321; 324 und von dort über mindestens
eine Auftragwalze 322; 323; 325 auf die Oberfläche
des Formzylinders 304. In einer vorteilhaften Ausführung
gelangt die Farbe vom ersten Reibzylinder 316 über
verschiedene mögliche Wege – je nach Stellung
der Walzen 317 und 318 – wahlweise oder
gleichzeitig (in Serie oder parallel) über zwei weitere
Reibzylinder 321; 324 zu den Auftragswalzen 322; 323; 325.
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Eine
Auftragswalze 328 des Feuchtwerks 306 ist in einer
Ausführung wahlweise in Kontakt mit dem Reibzylinder 324 („des
Farbwerks” 305) verbringbar, wo eine Farb-Feuchtmittelemulsion
gebildet wird. In beiden Positionen wirkt sie jedoch mit dem Formzylinder 304 auf
der einen, und mit einer weiteren Walze 329 des Feuchtwerkes 306,
z. B. einer Reibwalze 329, insbesondere einer changierenden Chromwalze 329 zusammen.
Die Chromwalze 329 erhält das Feuchtmittel von
einer Befeuchtungseinrichtung, z. B. einer Walze 330, insbesondere
einer Tauchwalze 330, welche in ein Feuchtmittelvorrat 332,
z. B. einen Wasserkasten, taucht. Die Befeuchtungseinrichtung kann
jedoch auch eine rotierende Bürste oder auch ein Sprühbalken
eines Sprühfeuchtwerkes sein.
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Die
in D1 innerhalb der die Walzen des Farb- und Feuchtwerkes
darstellenden Kreise angeführten Zahlen stellen Durchmesserangaben
in mm für eine vorteilhafte Ausführung der betreffenden Walzen
dar. Die Angabe in den Druckwerkszylindern 303; 304 stellt
die Durchmesserangabe für eine Variante der stärkeren
Ausführung (ca. 1860 ± 5 mm Drucklänge).
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- 100
- Aggregat,
Rollenabwicklung, Rollenwechsler
- 101
- Tragarm
- 102
- Tragarm
- 103
- Träger
- 104
- Rolle
- 105
-
- 106
- Rolle
- 107
- Bremse
- 108
- Ritzel
- 109
- Zahnrad
- 110
-
- 111
- Konus
- 112
- Antriebsmotor
- 113
- Spannelement
- 114
- Mitnehmer,
Dorn
- 115
-
- 116
- Hülse
- 117
- Wendestange
- 200
- Aggregat,
Einzugwerk
- 201
-
- 202
- Zugwalze
- 203
- Rolle
- 204
- Walze,
Tänzerwalze
- 205
-
- 206
- Walze,
Messwalze
- 207
- Antrieb,
Zylinder
- 208
- Mittel
zum seitlichen Versetzen, Drehrahmen
- 209
- Messeinrichtung
zur Erfassung der Lage der Bahnkante
- 210
-
- 211
- Steuer-
und/oder Regeleinrichtung
- 212
- Antrieb
- 300
- Aggregat,
Druckeinheit, Doppeldruckwerk, I-Druckwerk
- 301
- Druckwerk
- 302
- Walze
- 303
- Zylinder,
Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder
- 304
- Zylinder,
Druckwerkszylinder, Formzylinder
- 305
- Farbwerk
- 306
- Feuchtwerk
- 307
- Lagereinheit
- 308
- Aktor
- 309
- Aktor
- 310
- Druckform,
Druckplatte
- 311
- Farbzuführung,
Farbkasten
- 312
- Stellvorrichtung
- 313
- Walze,
Duktorwalze
- 314
- Walze,
Filmwalze
- 315
- Walze,
Farbwalze
- 316
- Walze,
Reibzylinder
- 317
- Walze,
Farbwalze
- 318
- Walze,
Farbwalze
- 319
- Walze,
Farbwalze
- 320
- Walze,
Farbwalze
- 321
- Walze,
Reibzylinder
- 322
- Walze,
Auftragwalze
- 323
- Walze,
Auftragwalze
- 324
- Walze,
Reibzylinder
- 325
- Walze,
Auftragwalze
- 326
- Walze
- 327
- Walze
- 328
- Walze,
Auftragwalze
- 329
- Walze,
Reibwalze, Chromwalze
- 330
- Walze,
Taucherwalze
- 331
-
- 332
-
- 404
- Aggregat,
Lackierwerk
- 500
- Aggregat,
Trockner
- 600
- Aggregat,
Kühleinheit
- 700
- Aggregat, Überbau
- 800
- Aggregat,
Falzapparat
- B1,
B2
- Bahn,
Papierbahn
- bx,
by, bz
- Teilbahn,
Bahnstrang
- E
- Ebene
- M
- Maschinenflucht,
Maschinenachse-Korrekturwert
- S
- Stellrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004043681
A1 [0002]