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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Materialwissenschaften
und betrifft einen plattenförmigen
keramischen Wärmestrahlkörper eines
Infrarot-Flächenstrahlers,
wie er beispielsweise in Trockensystemen zur Trocknung von Papier-
oder Kartonbahnen oder auch für
die Beheizung von Gebäuden
oder Hallen eingesetzt werden kann.
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Bekannt
sind Infrarot-Flächenstrahler,
die im Wesentlichen aus einem Brennersystem mit mindestens einer
Brennerplatte bestehen, welches ein Fluid-Luft-Gemisch mit einer Vielzahl an Flammen
verbrennt und damit einen davor angeordneten Wärmestrahlkörper aufheizt, der die Energie
als Infrarot-Strahlung an die gegenüberliegende Seite abgibt. Diese
Infrarot-Strahlung dient dann zur Trocknung oder Heizung.
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Nach
der
WO 0042356 ist ein
als Flächenstrahler
ausgebildeter Infrarot-Strahler mit einem Wärmestrahlkörper bekannt, der an seiner
Rückseite von
einem brennenden Fluid-Luft-Gemisch aus einer Brennerplatte beheizt
wird und dessen Vorderseite die Infrarot-Strahlung abgibt, wobei
der Wärmestrahlkörper eine
Vielzahl von durchgehenden, als Hohlraumstrahler wirkende Kanäle enthält, bei
denen das Verhältnis
Wandfläche/Querschnittsfläche im flammenfreien
Bereich größer als
10, bevorzugt größer/gleich
20, ist. Dabei ist der Wärmestrahlkörper vorteilhafterweise
aus Keramik ausgebildet.
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Ebenfalls
ist schon sehr lange bekannt, dass mit einer Vielzahl von Löchern versehene
Keramikplatten als Brennerplatten von einem Gas-Luftgemisch durchströmt werden
und das Gasgemisch an der Oberfläche
verbrennt (
DE 46 46 92
C ,
US 2,103,365
A ). Durch die Aufheizung der Keramikplatte wird von dieser
Infrarotstrahlung emittiert, was besonders erwünscht ist, da Infrarotstrahlung
am effektivsten zum Aufheizen der gegenüberliegenden Umgebung führt. Spezielle
Ausgestaltungen der Löcher und
der Oberfläche
der Brennerplatte, wie in
US 4,340,357
A beschrieben, soll eine hohe Verankerung der Flammen an
der Oberfläche
und eine intensive Wärmeabgabe
an die Platte erzeugen, wodurch diese eine höhere Ausbeute an Infrarotstrahlung
abgeben kann.
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Zur
Steigerung des Wirkungsgrades solcher Wärmestrahler werden verschiedene
Mechanismen genutzt. Z. B. wird durch Einsatz von Brennerplatten mit
hohem Emissionskoeffizienten die Ausbeute an Infrarotstrahlung erhöht. Oder
die absolute Temperatur der Platten wird durch eine Erhöhung der
Energiedichte erhöht,
wodurch die Infrarotstrahlung gesteigert werden kann.
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Bei
anderen bekannten Ausführungen,
z. B.
DE 46 65 86 C oder
GB 1082823 A , wird
eine Platte vor der Verbrennungszone angebracht und von dieser rückseitig
beheizt, wobei auch die Abgase durch die Platte geführt werden.
Insgesamt ergibt sich dadurch eine sehr starke Erwärmung dieses
Wärmestrahlkörpers, wodurch
dieser wiederum eine hohe Wärmestrahlung
an die Umgebung abgeben kann.
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Für eine solche
Wärmestrahlkörperplatte können verschieden
strukturierte Materialien benutzt werden, z. B. Drahtgeflechte,
Faserfilze oder offenzellige Schaumkeramik, wie z. B. in
US 3,912443 A oder
EP 04 15 008 A1 beschrieben.
Auch kann die Verbrennung teilweise noch in dem Wärmestrahlkörper stattfinden,
wie prinzipiell in
EP
06 57 011 A1 beschrieben.
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Oder
es wird, wie in
DE
199 01 145 A1 beschrieben, eine hohe Emission von Infrarotstrahlung dadurch
erreicht, dass Wärmestrahlkörper benutzt werden,
die als kanalförmige
Hohlraumstrahler ausgebildet sind, d. h. es werden Platten benutzt,
die eine Vielzahl von Kanälen
mit einem bestimmten Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser aufweisen. Die Kanäle sind parallel zur Abstrahlungsrichtung
ausgerichtet, d. h. senkrecht zur Plattenoberfläche und wirken so als nahezu
schwarzer Strahler, d. h. mit einem sehr hohen Emissionskoeffizienten.
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Durch
die bevorzugt auftretenden hohen Temperaturen sind speziell Keramiken
für diese
Anwendungen geeignet, da andere, z. B. metallische Werkstoffe keine
ausreichende Hochtemperaturstabilität und Lebensdauer besitzen.
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Durch
den speziellen Charakter keramischer Werkstoffe, d. h. hohe Steifigkeit/geringe
Verformbarkeit in Verbindung mit geringer mechanischer Stabilität unter
Zugspannungen ergeben sich aber eine Reihe von Problemen beim Einsatz
solcher Wärmestrahlkörper-Platten,
vor allem beim Aufheizen und Abkühlen
der Platten. Durch das Auftreten hoher thermischer Gradienten beim
Aufheizen/Abkühlen entstehen
infolge der unterschiedlichen Wärmedehnung
in den Platten mechanische Spannungen, die die Eigenfestigkeit der
Platten übersteigen
und dann zum Bruch und Versagen der Platten führen. Insofern sind Keramiken
mit hoher Festigkeit, geringer Wärmedehnung
und guter Wärmeleitfähigkeit
bevorzugt, weil dort die Auswirkungen dieser Effekte geringer sind
als bei Keramiken, die entsprechend schlechtere Eigenschaften aufweisen.
Als eine Keramik mit den bevorzugten Eigenschaften ist, wie auch
in
DE 199 01 145 A1 beschrieben,
Siliciumcarbidkeramik geeignet.
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In
DE 199 01 145 A1 sind
verschiedene Ausgestaltungen von Wärmestrahlkörper-Platten beschrieben, die sich insbesondere
in der Form und den Abmaßen
der Kanäle
innerhalb der Wärmestrahlkörperplatten
unterscheiden. Allerdings hat der Einsatz der dort beschriebenen
Platten Probleme gezeigt, dahingehend, dass die Platten bei hohen
Belastungen beim Aufheizen und Abkühlen infolge hoher thermischer
Gradienten reißen
und versagen. Die beschriebene Verstärkung der Siliciumcarbidkeramik
mit Kohlefasern schafft dabei nur kurzzeitig Entlastung, da die
Verstärkungswirkung
infolge Oxidation der Kohlefasern bei den hohen Anwendungstemperaturen
sehr schnell nachlässt
und bei einem erneuten Aufheiz-/Abkühlzyklus
ebenfalls Risse auftreten.
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Außerdem ist
bekannt, dass Nichtoxidkeramiken, wie Siliciumnitrid- oder Siliciumcarbidkeramiken,
eine hohe Oxidationsstabilität
bei hohen Temperaturen dadurch aufweisen, dass sie eine oberflächliche
Passivierungsschicht aus SiO2 bilden. Allerdings besitzen
dichte monolithische Keramiken die höchste Steifigkeit (E-Modul), wodurch infolge
lokal unterschiedlicher Wärmedehnungen
hohe thermische Spannungen auftreten. Zur Verminderung der Spannungen
ist es daher vorteilhaft, die Steifigkeit zu verringern, was bekanntermaßen durch
feine Poren im Gefüge
möglich
ist. Unter feiner Porosität
werden hier Porengrößen verstanden,
die deutlich kleiner als die Kanaldurchmesser der Wärmestrahlkörper sind. Die
Kanaldurchmesser bekannter Wärmestrahlkörper-Platten
liegen im mm-Bereich, während
die feine Porosität
von keramischen Werkstoffen typischerweise unter 0,1 mm mittlerer
Porengröße liegt.
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Kohlefaserverstärkte SiC-Werkstoffe
würden nach
dem Verbrennen der Kohlefasern über
zwar verringerte Festigkeit, aber auch eine verringerte Steifigkeit
verfügen,
da die verbrannten Fasern Porenkanäle hinterlassen. Oder es könnten spezielle poröse Nichtoxidkeramiken
eingesetzt werden, die ausreichend feine Porosität enthalten, wie rekristallisiertes
Siliciumcarbid.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass poröse Nichtoxidkeramiken auch
in den Poren oxidieren und die langfristig auftretende Bildung der
kristallinen Modifikation des SiO2, Cristobalit,
dann durch ungünstige
Wärmedehnungseffekte
zu einer Zerrüttung
des Gefüges
und einer völligen
Zerstörung
der Platten bei längerem
Gebrauch führt.
Dagegen sind verschiedene Gegenmaßnahmen untersucht worden,
wie Dotierungen, die die Kristallisation des SiO2 verzögern sollen,
oder spezielle Schutzschichten, die das Eindringen von Sauerstoff
in die Poren verhindern sollen. Diese Maßnahmen wirken jedoch ebenfalls
nicht dauerhaft oder sind aufwändig
herzustellen und anfällig
gegen Beschädigungen.
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Weiterhin
bekannt ist aus der
DE
43 35 707 A1 die Verkleidung einer Brennkammerwand, bei
der die Wärmetauscherrohre
an der Brennkammerwand mit einer feuerfesten keramischen Schicht
und feuerfesten keramischen Platten versehen sind, wobei die Form
der Platten dem Profil der Brennkammerwand angepasst ist und die
Schicht im Wesentlichen gleich dick ist.
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Aus
der
EP 1 715 250 A1 ist
ein Hitzeschildelement zur Auskleidung einer Brennkammerwand bekannt,
bei dem im thermisch belasteten Bereich gezielt Kerben im Material
eingebracht, so dass die Spannungskräfte auf eine größere Fläche wirken.
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Gemäß der
DE 10 2005 004 062
A1 sind Porenkörpereinrichtungen
für einen
Porenbrenner bekannt, die komplex hergestellte Faserverbundkeramiken
sind und eine kombinierte Vorwärm-
und Brennzone aufweisen.
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Und
ebenfalls bekannt ist aus der
US 1,419,499 A eine Brennerplatte für einen
Infrarotstrahler, an deren Oberfläche die Flamme brennt und Kanalstrukturen
senkrecht zur Brennerplatte, Aussparungen an der Oberfläche und
spezielle Gruppierungen der Strukturen und Aussparungen vorhanden sind.
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Weiterhin
sind aus „Brevier
Technische Keramik”,
Verband der Keramischen Industrie e. V., Verlag Hans Carl Grundregeln
für die
Gestaltung von Bauteilen aus technischer Keramik bekannt.
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Nach
der
US 3,695,818 A1 ist
ein Infrarot-Flächenstrahlbrenner
bekannt, Die Brennerplatte und die Heizplatte sind aus einem feuerfesten
Werkstoff hergestellt und beinhalten eine Vielzahl an kreisförmigen Löchern gleicher
Größe, die
in gleichmäßigen Abständen zueinander
angeordnet sind.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen plattenförmigen keramischen
Wärmestrahlkörper eines
Infrarot-Flächenstrahlers
anzugeben, der eine hohe Emissivität aufweist und gleichzeitig
einen hohen Widerstand gegen Rissbildung besitzt.
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Die
Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen plattenförmigen keramischen
Wärmestrahlkörper eines
Infrarot-Flächenstrahlers
weisen mindestens die Randseiten der Platte, die beim Aufheizen
einer erhöhten Zugspannung
unterliegen, eine makroskopische Strukturierung mit Strukturierungen ≥ 0,5 mm auf, durch
die der äußere Randumfang
der Platte gegenüber
dem Randumfang der bekannten plattenförmigen keramischen Wärmestrahlkörper um
mindestens 25% vergrößert ist
und die makroskopischen Strukturierungen teilweise der Form und
Größe der Kanäle im Längsschnitt
im Wärmestrahlkörper entsprechen und
alle vier Randseiten oder im Falle von Segmentierungen mindestens
die Ränder
an den innenliegenden Seiten der Segmente eine makroskopische Strukturierung
aufweisen.
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Ebenfalls
vorteilhafterweise weisen die Randseiten über ihre gesamte Fläche makroskopische
Strukturierungen auf.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn der äußere Randumfang
der Platte um 25 bis 300%, noch vorteilhafterweise um 90 bis 200%
vergrößert ist.
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Und
auch vorteilhaft ist es, wenn die Platte aus Siliciumcarbid- und/oder
Siliciumnitridkeramik besteht.
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Weiterhin
von Vorteil ist es, wenn das keramische Material des Wärmestrahlkörpers eine
Gesamtporosität
von 3–15%
und eine offene Porosität von < 10% aufweist.
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Und
auch vorteilhaft ist es, wenn der plattenförmige Körper segmentiert ist, noch
vorteilhafterweise wenn der plattenförmige Körper in hälftige Segmente, in Viertel- oder Drittelsegmente
unterteilt ist.
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Im
Rahmen der Erfindung soll unter einem Infrarot-Flächenstrahler
das Gesamtsystem, bestehend aus Gaszuführung/Luftmischung, Brennerplatte,
Wärmestrahlkörper, Rahmen/Befestigungen/Halterungen
verstanden werden.
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Weiterhin
soll im Rahmen der Erfindung unter einer Brennerplatte eine Lochplatte
mit feinen Kanälen
oder eine Düsenplatte
oder eine Platte aus porösem
Material verstanden werden, an deren Rückseite das Gas/Luftgemisch
zugeführt
wird, und an deren Vorderseite das Gas flächig verbrennt.
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Unter
dem Wärmestrahlkörper soll
im Rahmen der Erfindung eine keramische Platte mit Kanälen oder
aus einem hochporösem
Material verstanden werden, die auf der Rückseite von der Brennerplatte
beheizt wird und an der Vorderseite Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung)
an die gegenüberliegende
Umgebung abgibt.
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Bei
den erfindungsgemäßen plattenförmigen keramischen
Wärmestrahlkörpern wird
der hohe Widerstand gegen Rissbildung erreicht, indem die Randseiten
der Platte, mindestens an den Seiten, die beim Aufheizen einer erhöhten Zugspannung
unterliegen, mit einer makroskopischen Strukturierung versehen sind,
die den äußeren Randumfang
im Vergleich zu einer Platte nach dem Stand der Technik mit glattem
Rand um mindestens 25% vergrößern. Dabei soll
unter den Randseiten der Platte die vier jeweils flächenmäßig kleinsten
Seiten der Platte verstanden werden.
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Unter
makroskopischer Strukturierung soll im Rahmen der Erfindung eine
geometrische Gestaltung der Randflächen verstanden werden, die
mindestens Strukturgrößen von ≥ 0,5 mm aufweist
und sich dadurch von der Oberflächenvergrößerung durch
Rauhigkeitserhöhung
unterscheidet.
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Unter äußerem Randumfang
der Platte wird die Länge
der begrenzenden äußeren Linien
der Projektion der Platte in Abstrahlungsrichtung verstanden, also
die äußere begrenzende
Linie der Platte. Dabei können
die Strukturierungen parallel oder schräg oder verjüngend zur Abstrahlungsrichtung verlaufen,
dass heißt,
dass die Umfänge
von verschiedenen Plattenquerschnitten auch unterschiedlich sein
können.
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Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass der
erfindungsgemäße Wärmestrahlkörper neben
einem hohen Widerstand gegen Rißbildung
auch eine hohe Oxidationsstabilität aufweist.
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Dies
wird insbesondere dann erreicht, wenn die Platten aus Nichtoxidkeramik
ausgeführt
werden, die Poren (offene und geschlossene Poren) in einer Gesamtmenge
von 3–15%
enthalten sind und der Anteil der offenen Poren unter 10%, vorteilhafterweise
unter 8% liegt. Unter Gesamtporosität wird dabei das gesamte Volumen
an Poren verstanden, welches aus dem Verhältnis der Rohdichte und der
Reindichte der Keramik ermittelt wird. Unter offener Porosität wird das
Volumen an Poren verstanden, welches von außen zugänglich ist und z. B. über die
Wägung
der Wasseraufnahme ermittelt wird. Mit dieser geringen Menge von
Poren ist sicher gestellt, dass der Sauerstofftransport so stark
eingeschränkt
ist, dass die innere Oxidation der Platten sehr gering ist und die Platten
eine hohe Lebensdauer erreichen. Gleichzeitig wir durch den geringen
Gehalt die Festigkeit der Platten nur geringfügig verringert, während die
Elastizität
erhöht,
also der E-Modul verringert wird.
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Bei
einer Gesamtporosität
von > 15% und offener
Porosität
von > 10% nimmt die
Anzahl miteinander verbundener Poren stark zu, so dass die innere
Oxidation stark zunimmt und die Lebensdauer begrenzt wird. Bei Porenanteilen < 3% ist dagegen
der E-Modul so hoch, dass die Spannungen bei thermischen Gradienten
höher werden,
so dass die Rissanfälligkeit
der Platten zu hoch wird. Als Nichtoxidkeramik ist insbesondere
Siliciumcarbid- und Siliciumnitridkeramik vorteilhaft einsetzbar,
also Keramik, die zu einem überwiegenden
Anteil aus Siliciumcarbid oder Siliciumnitrid besteht.
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Bekanntermaßen besitzen
Wärmestrahlkörperplatten
laterale Abmessungen von ca. 150 × 200 mm oder 130 × 180 mm
und Dicken von 5–25
mm. Diese werden, wie in
DE
199 01 145 A1 beschrieben, vor die Brennerplatte oder spezielle
Brennerdüsenanordnungen
montiert und an den Rändern
von einem Metallrahmen gehalten, mit zwischenliegenden Streifen
eines thermischen Isolationsmaterials. Der Rahmen ist gasdicht mit
der Rückseite
des Brenners verbunden, der Befestigungseinrichtungen, Gasmischung
und Gasversorgungsanschlüsse
enthält.
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Für technische
Aufgaben, wie zur Trocknung von Papierbahnen oder Hallenheizungen,
werden dann mehrere Wärmestrahler
nebeneinander angeordnet, um eine gleichmäßige Wärmeabstrahlung in großer Breite
zu ermöglichen.
Die Abmaße
der Wärmestrahlerfläche können prinzipiell
zwar variiert werden; allerdings nimmt bei kleineren Strahlern die Strahlungsausbeute
infolge der Randverluste zu und der Aufwand für die Herstellung des gesamten
Strahlers wächst
unverhältnismäßig. Bei
einer Vergrößerung der
Fläche
der Strahler nehmen die mit der Wärmedehnung verbundenen Probleme
der Materialien sehr stark zu.
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Zur
Verringerung der Spannungen können die
Wärmestrahlkörperplatten
deshalb segmentiert werden und die einzelnen Wärmestrahlkörperplattensegmente in einem
Strahler eingesetzt werden. Allerdings sind zu viele und kleinteilige
Segmentierungen kontraproduktiv, weil diese schwieriger in dem Halterahmen
einzufassen sind. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, bei
einer typischen lateralen Strahlerfläche von z. B. insgesamt 130 × 180 mm,
hälftige Segmente
mit Abmaßen
von z. B. 90 × 130
mm oder Drittelsegmente mit Abmaßen von 60 × 130 mm oder Viertelsegmente
mit Abmaßen
von 45 × 130
mm einzusetzen, d. h. die Fläche
an der Längsseite
zu halbieren oder zu dritteln oder zu vierteln. Die Platten werden
dann nebeneinander in den Rahmen eingesetzt. Durch die Segmentierungen
werden die thermomechanischen Spannungen in den Platten geringer
und die Rissanfälligkeit
verringert sich. Allerdings zeigt sich auch hier, dass bei den hälftig ausgeführten Platten
diese an den innenliegenden Seiten und bei den Drittel- oder Viertelplatten
die beiden äußeren Platten
an den innenliegenden Seiten beim Aufheizen oder Abkühlen häufig reißen.
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Aus
diesem Grund wurde versucht, die Festigkeit der Lochplatten durch
eine Verdickung des Randes an diesen Innenseiten zu steigern, jedoch ohne
Erfolg.
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Überraschenderweise
zeigte sich jedoch erfindungsgemäß, dass
die Rissanfälligkeit
völlig
verschwindet, wenn mindestens eine der äußeren Randseite der Platten
geometrisch so gestaltet wird, dass sie gegenüber einem glatten Plattenrand
einen um mindestens 25% erhöhten
Umfang besitzt und diese Randseite an der am stärksten rissanfälligen Seite
eingesetzt wird.
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Vorteilhafterweise
können
auch alle Seiten der Platten mit einem strukturierten Rand versehen werden,
da hierdurch die Gefahr einer falschen Lage beim Einsetzen der Platten
in den Rahmen vermieden wird.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn die Strukturierung zu einer deutlich weiteren
Erhöhung
des Umfanges führt,
als 25%; z. B. einen um 30, 50, 90%, bis zu 300% größeren Umfang
als gerade, unstrukturierte Plattenseiten aufweist.
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Ebenfalls
vorteilhaft ist es, wenn die makroskopischen Strukturierungen dadurch
erzeugt werden, dass die Kanäle
oder großen
Poren des Wärmestrahlkörpers bis über den
Rand der Platte hinaus geführt
werden, wodurch bei beispielsweise Kanälen mit runden Querschnitten
und gleichmäßiger Anordnung
die Kanäle
jeweils im Querschnitt halbkreisförmige Ausnehmungen aufweisen.
Sofern die Kanäle eine
andere Querschnittsform oder Anordnung aufweisen, weisen auch die
Ausnehmungen der Strukturierungen jeweils eine andere Form auf,
wobei in diesen Fällen,
die Ausnehmungen der Strukturierungen im Querschnitt immer teilweise
die Querschnittsform der Kanäle
aufweisen. Beim Einsatz eines großporigen keramischen Materials
für die
Wärmestrahlungskörper sind
die Ränder
hinsichtlich Querschnitts- und Flächenform vollkommen unregelmäßig.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit,
die Ränder
durch spezielle Randbearbeitungen in jeweils gewünschter Art und Weise herzustellen,
die einerseits eine möglichst
große
Vergrößerung des Randumfanges
ermöglicht,
andererseits die Platte aber noch in die vorhandenen Halterungen
oder Vorrichtungen implementierbar macht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung noch an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Dabei
zeigen
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1:
eine Wärmestrahlkörperplatte
(1) nach dem Stand der Technik mit 180 × 130 × 10 mm in Draufsicht oder
auch als Projektion in Abstrahlungsrichtung der Fläche 180 × 130 aus
einer Keramik (2) mit durchgehenden zylindrischen Kanälen (3) mit
Durchmessern von 4 mm und Längen
von 10 mm parallel zur Abstrahlungsrichtung.
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2:
in der Projektion drei identische Wärmestrahlkörperplattensegmente (4)
nach dem Stand der Technik mit Abmessungen von 60 × 130 × 10 mm und
mit geradlinigem Randumfang, die nebeneinander angeordnet eine Wärmestrahlkörperplatte
180 × 130 × 10 mm
ergeben. (27) zeigt Bereiche auf den innenliegenden Seiten
der Segmente, in denen beim schnellen Aufheizen Rissbildung auftritt.
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3:
in der Projektion ein erfindungsgemäßes Wärmestrahlkörperplattensegment (5)
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm,
bei dem alle 4 Seiten (6) einen strukturierten Randumfang
aufweisen, der insgesamt um 38% größer als der der Segmente (4)
ist.
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4:
in der Projektion ein erfindungsgemäßes Wärmestrahlkörperplattensegment (7)
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm,
bei dem eine Seite (9) einen strukturierten Randumfang
aufweist, der gegenüber
dem unstrukturierten Randumfang (8) um 30% vergrößert ist.
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5:
in der Projektion eine andere Möglichkeit
der Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wärmestrahlkörperplattensegmentes (10)
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm,
bei dem eine Seite (12) einen strukturierten Randumfang
aufweist, der gegenüber
dem unstrukturierten Randumfang (11) um 180% vergrößert ist.
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6:
in der Projektion eine andere Möglichkeit
der Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wärmestrahlkörperplattensegmentes (13)
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm,
bei dem eine Seite (15) einen strukturierten Randumfang
aufweist, der gegenüber
dem unstrukturierten Randumfang (14) um 50% vergrößert ist.
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7:
in der Projektion eine andere Möglichkeit
der Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wärmestrahlkörperplattensegmentes (16)
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm,
welches prismatische Kanäle
enthält,
die im Querschnitt Sechsecke bilden und bei dem eine Seite (18)
einen strukturierten Randumfang aufweist, der gegenüber dem
unstrukturierten Randumfang um 28% vergrößert ist.
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8:
in der Projektion eine andere Möglichkeit
der Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wärmestrahlkörperplattensegmentes (19)
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm,
welches prismatische Kanäle
enthält,
die im Querschnitt Quadrate 4 × 4
mm bilden und bei dem eine Seite (21) einen strukturierten
Randumfang aufweist, der gegenüber
dem unstrukturierten Randumfang (20) um 95% vergrößert ist.
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9:
eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wärmestrahlkörperplattensegmentes
(22) mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm, bei dem eine Seite
(23) einen strukturierten Randumfang aufweist. Der angedeutete
Flächenschnitt
A-A ergibt die Fläche
gem. Bild 4.
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10:
in der Projektion eine aus drei Segmenten (24) zusammengesetzte
erfindungsgemäße Wärmestrahlkörperplatte
mit den Abmessungen 180 × 130 × 10 mm.
Die Segmente (24) entsprechen der in 3 beschriebenen
Variante (5).
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Beispi el 1:
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Wärmestrahlkörperplattensegmente
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm
mit 372 durchgängigen,
gleichmäßig angeordneten,
parallelen zylindrischen Kanälen
mit einem Durchmesser von 4 mm und einer Länge von 10 mm, die alle senkrecht
zur Plattenfläche
60 × 130
liegen, werden durch Heißgießen einer
Suspension aus Siliziumcarbidkeramikpulver und Additiven, mit nachfolgender
Entbinderung und druckloser Sinterung hergestellt. Die SiC-Keramik
ist so gesintert, dass sie eine mittels Wasseraufnahme bestimmte
offene Porosität
von 7% aufweist, die aus kleinen, isolierten Poren mit einer mittlerer Größe von 8 μm gebildet
wird (Bestimmung durch Bildauswertung am keramographischen Anschliff). Die
Gesamtporosität
beträgt
13%.
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Die äußeren 4
schmalen Seiten der Platten sind nach der Sinterung so bearbeitet,
dass keine glatten äußeren Ränder entstehen,
sondern dass diese Randseiten mit vielen wiederholten Strukturierungen
versehen sind, die im einzelnen die Form von Ausschnitten aus zylindrischen
Kanälen
mit Durchmessern von 4 mm aufweisen; die Längsseiten besitzen 16 solcher
halbierten zylindrischen Aussparungen, während die kürzeren Stirnseiten jeweils
12,5 dieser halbzylinderförmigen
Aussparungen besitzen. In der Draufsicht, dass heißt in der
Projektion senkrecht zur Fläche
60 × 130
mm ergibt sich das in 3 dargestellte Bild, bei dem
alle 4 Seiten (6) einen strukturierten Randumfang aufweisen,
der insgesamt einen Umfang von 525 mm aufweist, was um 38% größer ist
als ein Segment mit glatten Kanten (Umfang 380 mm).
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Jeweils
drei dieser erfindungsgemäßen Wärmestrahlkörperplattensegmente
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm
werden zu einer Wärmestrahlkörperplatte
130 × 180 × 10 mm
kombiniert, wie in der Draufsicht, dass heißt als Projektion auf die Fläche 130 × 180 in
10 dargestellt.
Diese Wärmestrahlkörperplatte
wird in einen Infrarot-Flächenstrahler,
wie er in
WO 0042356 ,
Bild 1 beschrieben ist, eingebaut.
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Dieser
Brenner wird versuchsweise mit Propangas-Luftgemisch bei einem Gasdruck
von 190000 Pa und einer Gesamtleistung von 11 kW beheizt. Nach dem
Zünden
werden die Platten innerhalb weniger Sekunden auf eine Temperatur
von 1200°C
erhitzt. Durch Unterbrechung der Gaszufuhr verlöscht der Brenner und die Platten
kühlen
innerhalb weniger Minuten aus. Dieser Start-Stop-Zyklus wird 10-mal
wiederholt, ohne dass Risse an den Wärmestrahlkörperplattensegmenten auftreten.
Bei einem Dauerbetriebstest von 1000 h bei konstanter Temperatur
von 1200°C
ist ein Massezuwachs infolge von Oxidation von 1,2% zu verzeichnen,
nach 10000 h von 3,9%. Ein kritischer Festigkeitsverlust infolge
von Oxidation wird erst bei einer Massezunahme von 5% erwartet.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Wärmestrahlkörperplattensegmente
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 werden
analog zu Beispiel 1 hergestellt, mit dem Unterschied, dass sie
einen glatten Rand ohne die erfindungsgemäße Strukturierung aufweisen
und entsprechen somit den Wärmestrahlkörperplattensegmenten
gemäß dem Stand der
Technik. Jeweils drei dieser Wärmestrahlkörperplattensegmente
mit den Abmessungen 60 × 130 × 10 mm
werden zu einer Wärmestrahlkörperplatte
130 × 180 × 10 mm
kombiniert, wie in der Draufsicht, dass heißt als Projektion auf die Fläche 130 × 180 in
Bild 2 dargestellt. Diese Wärmestrahlkörperplatte
wird analog wie in Beispiel 1 getestet. Schon beim ersten Aufheizen
sind Risse auf der innenliegenden Seite der beiden äußeren Segmente
((27) in Bild 2) zu verzeichnen, die bei weiterer Zyklierung
weiter wachsen und zum Ausplatzen einzelner Teile der Platten bis hin
zum völligen
Zerbrechen führen.