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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Handhaben von Gegenständen, insbesondere
von verpackten Gebinden, der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten
Art.
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Beim
Handhaben von Gegenständen
mit Hilfe zweier durch eine Transporteinrichtung miteinander verbundener
Handhabungseinrichtungen, wie beispielsweise Maschinen einer Verpackungsanlage, besteht
immer das Problem, dass die zuerst von den Gegenständen durchlaufene
Einrichtung nicht mehr arbeiten kann, wenn in Förderrichtung stromabwärts eine
Störung
auftritt. Oft befinden sich jedoch in der ersten Handhabungseinrichtung
Gegenstände,
deren Bearbeitung dann nicht fortgeführt werden kann und die im
ungünstigsten
Falle unbrauchbar werden und verworfen werden müssen. Dies ist besonders gravierend
wenn die erste Handhabungseinrichtung beispielsweise ein Schrumpftunnel
ist, in dem eine Mehrzahl einzelner zu Gebinden zusammengestellter
Gegenstände
und in einer aufgeschrumpften Folie verpackt werden. Das Schrumpfen
erfolgt durch Wärme,
die jedoch nur über
eine vorbestimmte Zeit aufgebracht werden kann, ohne dass die Schrumpffolie
zerstört
wird. Stoppt nun die Förderung
stromabwärts
des Schrumpftunnels, so besteht die Gefahr, dass alle sich im Schrumpftunnel
befindenden Gebinde verworfen werden müssen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung so
weiterzubilden, dass eine Beschädigung
von Gegenständen
weitgehend vermieden wird.
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Die
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung können auf
konstruktive einfache Weise Gegenstände auch bei einem stromabwärtigen Förderstopp
in der ersten Handhabungseinrichtung fertigbearbeitet und dann solange
zwischengespeichert werden, bis der Förderbetrieb wieder aufgenommen
werden kann. Durch die Möglichkeit,
die Aufnahmeplätze
um eine im Wesentlichen horizontale Achse zwischen einer Aufnahmeposition
und einer Speicherposition zu bewegen, wird der Platzbedarf für eine derartige Speichereinrichtung
an eine Stelle verlegt, d. h. oberhalb des Wegs der Gegenstände, die
nicht für
anderweitige Einrichtungen benötigt
wird, so dass die erfindungsgemäße Speichereinrichtung
den Platzbedarf der Vorrichtung insgesamt nicht erhöht und eine
sehr kompakte Bauweise mit geringstmöglicher Stellfläche ermöglicht.
Die Speicherkapazität
entspricht bevorzugt wenigstens der Kapazität der vorgelagerten Behandlungsmaschine,
z. B. Schrumpftunnel, um diese im Störungsfall leer fahren zu können.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Die
Speichereinrichtung ist bevorzugt oberhalb der Transportstrecke
angeordnet, kann jedoch auch oberhalb der ersten oder zweiten Handhabungseinrichtung
vorgesehen sein.
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Von
besonderem Vorteil ist die Tatsache, dass die Speichereinrichtung
als Rad ausgebildet ist, das an seinem Umfang mit den Aufnahmeplätze versehen
ist. Diese Ausgestaltung ist konstruktiv besonders einfach und kann
auf einfache Weise robust und zuverlässig ausgestaltet werden.
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Die
Aufnahmeplätze
sind selbstverständlich an
die Art der Gegenstände
angepasst. Eine besonders einfache Möglichkeit, Aufnahmeplätze zu definieren,
besteht durch die Anordnung einer Greifeinrichtung für die Gegenstände.
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Greifeinrichtungen
sind robust, arbeiten zuverlässig
und können
auch Dimensions- und Formunterschiede der Gegenstände in relativ
breiten Grenzen abdecken. Erfolgt das Ergreifen der Gegenstände von
der Seite her, ist ein sanftes Abheben der Gegenstände realisierbar,
wobei dies stark erleichtert wird, wenn sich die aufzunehmenden
(oder abzugebenden) Gegenstände
in gleicher Richtung wie die Aufnahmeplätze bewegen.
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Bevorzugt
ist die Anzahl der Aufnahmeplätze gleich
oder größer als
die Anzahl sich gleichzeitig in der ersten Handhabungseinrichtung
befindenden Gegenstände,
damit die erste Handhabungseinrichtung vollständig leergefahren werden kann.
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Die
Erfindung ist besonders dort einsetzbar, wo in der ersten Handhabungseinrichtung
die Gefahr besteht, dass dort versehentlich zu lange verweilende
Gegenstände
beschädigt
werden können,
wie dies beispielsweise in einem Schrumpftunnel der Fall ist, sie
kann jedoch auch bei anderen Anlagen eingesetzt werden. Auch eine
Nachrüstung
bereits bestehender Anlagen mit der erfindungsgemäßen Speichereinrichtung
ist möglich.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in stark schematisierter Darstellung, und
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2 die
Draufsicht auf 1.
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Aus 1 ist
in schematischer Darstellung eine Vorrichtung 1 zum Handhaben
von Gegenständen 2 ersichtlich,
die Teil einer größeren Anlage
beispielsweise einer Verpackungs- und Palettieranlage, jedoch auch
in sich abgeschlossen sein kann.
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Die
dargestellte Vorrichtung 1 enthält eine erste Handhabungseinrichtung 3 für die Gegenstände 2 und
eine in Förderrichtung
F stromabwärts
liegende zweite Handhabungseinrichtung 4, die über eine
Transportstrecke 5 miteinander verbunden sind. Die erste
Handhabungseinrichtung 3 ist bevorzugt eine Verpackungsmaschine,
wie beispielsweise ein Schrumpftunnel, in dem eine zu Gebinden zusammengestellte
Menge an Einzelgegenstände,
wie z. B. Getränkebehälter, gemeinsam
in eine Schrumpffolie eingeschrumpft und somit zu handhabbaren Gegenständen 2 gemacht
werden.
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Die
zweite Handhabungseinrichtung 4 kann beispielsweise eine
Palettiermaschine, eine Vorstufe zur Palettierung (Lagenbildungsplatz,
Dreh- und/oder Verteileinrichtung), ein Zwischenspeicher, ein Puffer oder
dergleichen sein.
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Die
die beiden Handhabungseinrichtungen 3 und 4 verbindende
Transportstrecke 5 enthält
einen oder mehrere Förderer 6,
die an den Transport der Gegenstände 2 angepasst
sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Gegenstände 2 standfähig, so
dass die Transportstrecke 5 durch einen oder mehrere Bandförderer 6 gebildet
wird. Auf der Transportstrecke 5 werden die Gegenstände 2 mit vorbestimmten
Abständen
zueinander von der ersten Handhabungseinrichtung 3 zur
zweiten Handhabungseinrichtung 4 transportiert.
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Zwischen
den Handhabungseinrichtung 3, 4 ist eine Speichereinrichtung 7 vorgesehen.
Die Speichereinrichtung 7 enthält eine Vielzahl von Aufnahmeplätzen 8,
die jeweils wenigstens einen der Gegenstände 2 aufnehmen können. Die
Aufnahmeplätze 8 sind
in Drehrichtung D um eine Achse 9 bewegbar, die sich im
Wesentlichen horizontal und quer zur Transportstrecke erstreckt.
Die Aufnahmeplätze 8 sind
ausreichend weit von der Drehachse 9 entfernt, beispielsweise
durch Träger 10,
damit eine ausreichende Anzahl von Aufnahmeplätze 8 um die Achse 9 herum
untergebracht werden kann. Die Speichereinrichtung 7 erhält somit
das Aussehen eines aufrecht stehenden Rades, an oder auf dessen
Umfang die Aufnahmeplätze 8,
in Drehrichtung D gleichmäßig zueinander
beabstandet, untergebracht sind. Die Anzahl der Aufnahmeplätze 8 sollte
bevorzugt so an die Anzahl der Gegenstände 2 in der ersten
Handhabungseinrichtung 3 angepasst sein, dass zumindest die
Anzahl von Gegenständen 2,
bei der die Gefahr besteht, dass sie bei einem längeren Verweilen in der ersten
Handhabungseinrichtung 3 beschädigt oder gar zerstört werden,
von der Speichereinrichtung 7 aufgenommen werden kann.
Der Abstand der Aufnahmeplätze 8 in
Drehrichtung D kann vom Abstand der Gegenstände 2 auf der Transportstrecke 5 verschieden
sein, wenn Drehgeschwindigkeit D und Fördergeschwindigkeit F so aufeinander
abgestimmt werden, dass die Aufnahmeplätze 8 nacheinander durch
die Gegenstände 2 besetzt
werden können, wenn
sich ein Aufnahmeplatz 8 in eine Aufnahmeposition A bewegt
hat, in der Aufnahmeplätze 8 und
einer der Gegenstände 2 sich
so aneinander angenähert
haben, dass eine Aufnahme möglich
ist. Anschließend
bewegt sich der mit dem Gegenstand 2 versehene Aufnahmeplätze 8 in
die Speicherposition, d. h. auf jede andere Stelle um den Umfang
der Achse 9 herum, in der die Gegenstände 2 temporär aufgehoben
werden können.
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Die
Speichereinrichtung 7 ist oberhalb der Transportstrecke 5 angeordnet,
wobei es von der Konstruktion der Aufnahmeplätze 8 abhängt, ob
die Speichereinrichtung 7 genau senkrecht oder seitlich versetzt über der
Transportstrecke 5 steht. Die Drehrichtung D ist so gewählt, dass
sie an der Transportstrecke 5 in gleicher Richtung zur
Förderichtung
F verläuft.
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Jeder
der Aufnahmeplätze 8 wird
durch eine an die Art und Form der Gegenstände 2 angepasste Aufnahmeinrichtung
definiert, mit der die Gegenstände 2 vom
Transportweg 5 abgehoben und in der Speicherposition S
festgehalten werden können.
Bevorzugt geschieht dies durch eine Greifeinrichtung 11,
die in der Lage ist, wie in 2 angedeutet,
die Gegenstände 2 durch
Einklemmen von der Seite her, d. h. quer zur Förderrichtung F, zu ergreifen
und festzuhalten. Geeignete Greifeinrichtungen sind im Stand der
Technik bekannt und müssen
hier nicht nochmals erläutert
werden.
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In
einem störungsfreien
Betrieb werden die Gegenstände 2 durch
die erste Handhabungseinrichtung 3, bevorzugt kontinuierlich,
geleitet bzw. dort zu Gebinden verpackt, d. h. in Schrumpffolie
eingeschweißt.
Am stromabwärtigen
Ende der ersten Handhabungseinrichtung 3 werden die Gegenstände 2 dann
kontinuierlich von dem oder den Förderern 6 des Transportweges 5 übernommen,
der sie mit vorbestimmten Abständen
an die zweite Handhabungsvorrichtung 4 übergibt, wo die Gegenstände 2 anschließend weiter
bearbeitet werden, also beispielsweise sortiert, ausgerichtet, verteilt,
zu Gruppen bzw. Lagen zusammengestellt, zur Palettierung vorbereitet,
palettiert oder anderweitig behandelt werden. Im störungsfreien
Betrieb sind die Aufnahmeplätze 8 der Speichereinrichtung 7 leer
und die Speichereinrichtung 7 befindet sich in einer Stellung,
in der die Gegenstände 2 ungehindert
unter der Speichereinrichtung 7 hindurch laufen können. Sind
die Aufnahmeplätze 8 beispielsweise
mit Greifeinrichtungen 11 ausgerüstet, so befinden sich die
Greifer beidseitig im Abstand neben dem Förderweg der Gegenstände 2,
so dass die Gegenstände 2 ungehindert
hindurchlaufen können.
So kann die Speichereinrichtung ggf. still stehen, solange sie nicht
benötigt
wird, um Verschleiß und
Energieverbrauch zu minimieren.
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Tritt
stromabwärts
der ersten Handhabungseinrichtung 3 ein Förderstau
auf, so wird die Zufuhr zur ersten Handhabungseinrichtung 3 gestoppt
und die Speichereinrichtung 7 in Betrieb gesetzt, die dann an
der Aufnahmeposition A die Gegenstände 2 nacheinander
vom Transportweg 5 aufnimmt, die durch die nach wie vor
in Betrieb befindliche erste Handhabungsvorrichtung 3 auf
den Transportweg 5 gebracht werden, und sie in den Speicherbereich
S der Speichereinrichtung 7 überführt, so dass mit Betrieb der Speichereinrichtung 7 keiner
der Gegenstände 2 die zweite
Handhabungseinrichtung 4 erreicht. Die Speichereinrichtung 7 bleibt
solange in Betrieb, bis die erste Handhabungseinrichtung 3,
einen Stopp der Zufuhr der Gegenstände zur Handhabungseinrichtung 3 vorausgesetzt,
leer ist oder zumindest bis alle Gegenstände 2 aus der ersten
Handhabungseinrichtung 3 entfernt sind, bei denen die Gefahr
einer Beschädigung
besteht. Dann wird auch die Speichereinrichtung 7 still
gesetzt. Ist die Störung
behoben, so wird die Speichereinrichtung 7 wieder in Betrieb
gesetzt und übergibt
nacheinander die Gegenstände 2 wieder
dem Transportweg 5, der sie zur zweiten Handhabungsvorrichtung 4 bringt.
Gleichzeitig wird die Zufuhr zur ersten Handhabungsvorrichtung 3 wieder
freigegeben, so dass dann, wenn die Speichereinrichtung 7 leer
ist, wieder Gegenstände 2 aus
der ersten Handhabungseinrichtung 3 auf den Transportweg 5 gelangen.
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In
Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels
kann die Speichereinrichtung auch um zwei zueinander beabstandeten Achsen,
beispielsweise in einem langovalen Bewegungsweg, bewegt werden.
Die Aufnahmeplätze können durch
andere Befestigungseinrichtungen für Gegenstände gebildet sein, beispielsweise
angepasst an die Art des Förderers
auf dem Transportweg (z. B. bei hängender Förderung). Ferner kann die Speichereinrichtung
eine Sekundärfunktion
erfüllen, indem
ihre Aufnahmeplätze
(Greifeinrichtungen) als um eine senkrechte Achse selektiv gesteuert
drehbare Ausrichteinheiten ausgebildet sind, die vorbeilaufende
Gebinde erforderlichenfalls z. B. auf der Transportstrecke stehend
um Ihre Hochachse drehen. Diese Funktionalität kann zur Lagenbildung vor
dem Palettieren vorteilhaft sein.