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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung von Fettbegleitstoffen
aus Kraftstoffen, insbesondere Biokraftstoffen sowie aus Ölen
und Fetten, die zur Herstellung von Biokraftstoffen eingesetzt werden. Die
Gewinnung erfolgt dabei mittels Sorption des Fettbegleitstoffs an
einem Stoff mit molekularer Erkennung (MIM).
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Stand der Technik
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Biogene
Fette und Öle, insbesondere solche aus pflanzlichem Ursprung,
werden in technischen Prozessen zu Non-food-Produkten wie Biodiesel
und Seifen verarbeitet. Für diese Non-food-Produkte haben
die in diesen Fetten und Ölen enthaltenen Fettbegleitstoffe
(wie Triglyceride und freie Fettsäuren) keine oder nur
eine untergeordnete Bedeutung oder sind sogar unerwünscht.
Insbesondere sind hier die sogenannten "Minorkomponenten" zu nennen – also Fettbegleitstoffe,
die in geringer Konzentration auftreten können, aber ein
Reinform einen hohen Marktwert besitzen. Als wichtige Vertreter
sind hierbei Tocochromanole wie Tocopherol, Carotinoide, Sterole, Lecithin
und Glucosinolate zu nennen.
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Aus
dem Stand der Technik sind eine Reihe von Verfahren zur Gewinnung
von Minorkomponenten aus Ölen und Fetten bekannt. Es handelt
sich hierbei entweder um rein physikalische Methoden oder um Methoden,
bei denen eine Kombination aus chemischer Derivatisierung und physikalischer
Extraktion vorliegt. Demnach muss entweder zunächst eine
vorgelagerte Derivatisierung erfolgen oder eine energieintensive
Behandlung der gesamten Ölmenge mit Lösemitteln
oder überkritischen Gasen.
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Die
US 2002/0042527 A1 beschreibt
beispielsweise ein Verfahren zur Gewinnung von Tocopherolen aus
pflanzlichen Ölen, bei dem zunächst eine Veresterung
und nachfolgend Destillations- und Extraktionsschritte erfolgen.
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Die
DE 34 24 614 C2 beschreibt
ein Verfahren, bei dem organische Substanzen wie Tocopherol aus
pflanzlichen Fetten und Ölen bei hohen Drücken aber
in der unterkritischen Phase des Lösungsmittels (z. B.
CO
2) extrahiert werden.
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Die
DE 101 64 274 B4 beschreibt
ein Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion von freien Fettsäuren,
Tocopherolen und Sterolen aus nativen Ölen, bei dem das
Gemisch aus freien Fettsäuren und nativen Ölen
mit einem Alkohol als Extraktionsmittel versetzt und mit Ultraschall
beaufschlagt wird. In der alkoholischen Phase können dabei
freie Fettsäuren, Tocopherole und Sterole angereichert
und anschließend abgetrennt werden.
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Die
vorstehenden Verfahren haben den Nachteil, dass sie relativ aufwändig
und vielstufig sind und dass keine selektive Trennung der verschiedenen
Komponenten (z. B. in α-Tocopherol und γ-Tocopherol)
erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird
ein Verfahren offenbart, bei dem die Trennung mittels molekulargeprägter
Polymere erfolgt.
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Die
DE 199 36 992 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Stofftrennung und Analytik von flüssigen
oder gasförmigen Stoffgemischen, bei dem mittels einer Affinitätsfiltration durch
eine Anordnung mit Templatgeprägtem Polymer eine Auftrennung
der verschiedenen Komponenten des Stoffgemischs erfolgt. Das Templat-geprägte
Polymer wird hierfür auf eine Membran aus Kunststoff oder
auf Mikrotiterplatten aufgebracht. Das Verfahren hat den Nachteil,
dass damit nur eine qualitative Aussage über enthaltene
Komponenten möglich ist.
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Die
DE 10 2005 032 054
A1 beschreibt ein Verfahren zur Trennung und Reinigung
von Stoffen oder Stoffgemischen. Hierbei wird eine Suspension oder
eine Lösung, die den Stoff oder das Stoffgemisch enthält, über
eine Kolonne geleitet, die eine Kolonnenpackung mit einer Beschichtung
aus einem Stoff mit molekularer Erkennung enthält. Im Fokus dieser
Schrift steht die Herstellung von hochreinen chemischen und biochemischen
Stoffen. Ein Verfahren zur Abtrennung von Minorkomponenten wird aber
in dieser Schrift nicht beschrieben.
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Beschreibung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
des Stands der Technik zu überwinden und ein Verfahren
anzugeben, mit dem selektiv und in hohen Reinheitsgraden Fettbegleitstoffe
aus Kraftstoffen gewonnen werden können. Diese Aufgabe
wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen an. Anspruch
16 lehrt eine vorteilhafte Verwendung dieses Verfahrens.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Fettbegleitstoffen
aus Kraftstoffen weist folgende Schritte auf:
Zunächst
wird eine Kolonne bereitgestellt, in der ein Stoff mit molekularer
Erkennung (MIM) enthalten ist. Dieser Stoff kann zumindest teilweise
als Beschichtung auf der Kolonne selbst vorliegen, er kann aber auch
in Füllkörpern, die in der Kolonne enthalten sind,
enthalten sein und/oder Füllkörper aus einem Stoff
mit molekularer Erkennung enthalten und/oder Füllkörper,
die mit einem Stoff mit molekularer Erkennung beschichtet sind,
enthalten. Die beiden letztgenannten Alternativen sind hierbei besonders
bevorzugt.
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Mit
dieser Kolonne wird anschließend das flüssige
Ausgangsmaterial, das Fettbegleitstoffe enthält, in Kontakt
gebracht, so dass mindestens ein Fettbegleitstoff an den Stoff mit
molekularer Erkennung sorbiert wird. Dieser Schritt wird nachfolgend Sorptionsphase
genannt. Die Sorption des Stoffs muss hierbei nicht quantitativ
erfolgen. Aus verfahrensökonomischen Gründen wird
sogar im Regelfall nur eine teilweise Sorption des Fettbegleitstoffs
stattfinden. Unter Ausgangsmaterial werden erfindungsgemäß Fettbegleitstoffe
enthaltende Kraftstoffe verstanden. Hier sind insbesondere Biokraftstoffe
und Öle und Fette, die zur Herstellung von Biokraftstoffen eingesetzt
werden oder während der Herstellung von Biokraftstoffen
entstehen, zu nennen.
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Anschließend
an die Sorptionsphase erfolgt die Desorptionsphase. Hierbei wird
der mindestens eine Fettbegleitstoff vom Stoff mit molekularer Erkennung
(MIM) wieder desorbiert, indem ein flüssiges, gasförmiges
oder dampfförmiges Lösungsmittel mit dem MIM in
Kontakt gebracht wird. Der Fettbegleitstoff wird dann im Lösungsmittel
zumindest teilweise gelöst.
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Zur
Isolierung des Fettbegleitstoffs wird schließlich das Lösungsmittel
von dem mindestens einem Fettbegleitstoff durch herkömmliche
Verfahren wieder abgetrennt.
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Wesentlicher
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist,
dass eine Methode bereitgestellt wird, bei der die verwendeten Ausgangsmaterialien auch
nach Abtrennung der Fettbegleitstoffe weiter nutzbar bleiben. Bei
den ohne MIMs arbeitenden Verfahren nach dem Stand der Technik ist
es in keinem der Prozesse möglich, Minorkomponenten aus
einem Ölstrom abzutrennen, ohne diesen über die
Minorkomponentenentnahme hinaus chemisch zu verändern.
Dagegen ist erfindungsgemäß die Abtrennung von
Fettbegleitstoffen beispielsweise aus Rapsöl während
dessen Vorbehandlung zum Einsatz in Biodieselanlagen möglich.
Werden die eingesetzten Ausgangsstoffe im food-Bereich weiter verwendet,
so ermöglicht die Erfindung auch eine Verbesserung der Verträglichkeit
der pflanzlichen Fette und Öle für den menschlichen
Organismus, da unverträgliche oder schwer verwertbare Fettbegleitstoffe
selektiv abgetrennt werden können (zu nennen sind z. B.
Glucosinolate im Fall des Rapsöls oder Gossypol im Fall
des Baumwollöls).
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass das erfindungsgemäße
Verfahren stets als "Add-on-Lösung" einsetzbar ist und
somit mit geringem technischem Aufwand eine zusätzliche
Wertschöpfung bei der Verarbeitung biogener Fette und Öle
ermöglicht wird. So können die abgetrennten Fettbegleitstoffe ohne
zusätzlichen Rohstoffeinsatz als Seitenproduktstrom aus
bestehenden Produktionsprozessen gewonnen werden. Gegenüber
herkömmlichen Gewinnungsverfahren der Fettbegleitstoffe
liegt der Vorteil auch darin, dass der Öl- bzw. Fettstrom
nur einem geringen zusätzlichen massenspezifischen Energieeintrag
unterworfen werden muss. Im Wesentlichen ist hierbei nur ein mechanischer
Energieeintrag zur Überwindung des Druckverlusts zu nennen,
der sich durch das Durchströmen der Adsorberkolonne ergibt. Zusätzlich
hierzu kommt im Wesentlichen nur noch eine Temperaturerhöhung
zur Reduzierung der Viskosität des Ausgangsmaterials in
Betracht.
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Die
für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen
Stoffe mit molekularer Erkennung (MIM) können molekulargeprägte
Polymere (MIP), Hydrogele oder Keramiken (MIC) sein. Die Herstellung
dieser Stoffe erfolgt nach den allgemein bekannten Verfahren, bei
denen die MIMs in Gegenwart eines Templats hergestellt werden. Beispielsweise
seien molekulargeprägte Polymere genannt, bei denen die
Herstellung durch Polymerisation oder Fällung in Gegenwart
eines Templats erfolgt. Das Templat besteht dabei aus einer Verbindung,
die ganz oder in Teilen ihrer Struktur mit der abzutrennenden Verbindung übereinstimmt.
Die Polymerisation kann dabei als Lösungspolymerisation,
Bulkpolymerisation, Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation, Dispersionspolymerisation
oder Fällungspolymerisation durchgeführt werden.
Ein Verfahren zur Herstellung der MIMs mittels Miniemulsionspolymersation beschreibt
beispielsweise die
DE
100 31 859 A1 . Ein weiteres Verfahren gibt die
WO 01/19886 A1 an.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die mit MIMs beschichteten
Füllkörper durch Beschichtung von Füllkörpern
hergestellt, die in einem Destillationsverfahren verwendbar sind.
Derartige Füllkörper sind beispielsweise in der
DE 10 2005 03 054 A1 beschrieben.
Als Füllkörper für Destillationsverfahren
sind z. B. Berlsättel, Raschigringe, Pall-Ringe, Zylinder,
Kugeln, Hohlkugeln, Granulate oder Gemische aus zwei oder mehreren
dieser Füllkörper zu nennen.
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Sie
haben den Vorteil, dass sie eine besonders große Oberfläche,
die mit MIMs beschichtet ist, besitzen. Weiterhin ist hier der Energiebedarf
durch den reduzierten Druckverlust gegenüber herkömmlichen
Sorptionsverfahren besonders vorteilhaft. Alternativ sind auch andere
Formkörper als Füllkörper geeignet, sofern
das Verhältnis Oberfläche/Volumen größer
oder gleich dem von Raschigringen ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Abtrennung von
Fettbegleitstoffen kann als Teilschritt an einer beliebigen Stelle
in den Produktionsprozess der technischen Verarbeitung biogener
Fette und Öle eingebracht werden. Vorteilhafterweise geschieht dies
zu einem Zeitpunkt, zu dem die Fette und/oder Öle oder
ihre Produkte und Seitenströme flüssig oder durch
Temperatur- oder Druckeinwirkung verflüssigbar vorliegen.
Bei der Biodieselherstellung aus Rapsöl kann dies beispielsweise
in Dämpferdestillat (bei Hochtemperatur-konditioniertem
Ausgangsöl) im gepressten, nicht entschleimten Öl
im Extraktionsmittel-Öl-Gemisch, im extrahierten, nicht
entschleimten Öl im Extraktionsmittel-Rückführstrom,
im entschleimten Öl, im Öl mit Methanolzugabe,
in der nicht separierten Produktmischung, im Fettsäuremethylester-Produkt
beliebiger Aufreinigungsstufe oder im Glycerin-Produkt beliebiger
Aufreinigungsstufe geschehen. Es ist hierbei unerheblich, ob der
erfindungsgemäße Verfahrensschritt in einer separaten Anlage
oder vorteilhafterweise im Anlagenverbund mit einem oder mehreren
anderen Aufreinigungsschritten erfolgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich
in zwei unterschiedlichen Varianten durchgeführt werden:
Zum
einen kann die Abtrennung der Fettbegleitstoffe komplett in der
flüssigen Phase erfolgen. Hierbei wird die Kolonne in einer
beliebigen Richtung, vorteilhafterweise senkrecht von oben nach
unten oder waagerecht, durchströmt. Diese Variante hat
den Vorzug, dass gravitationsbedingte Gradienten quer zur Strömungsrichtung
(z. B. höhere Randgängigkeit im oberen Bereich,
Sedimentation von Abriebmaterial und dadurch erfolgendes Verblocken
von Strömungswegen im unteren Bereich) ohne zusätzliche
Maßnahmen verhindert werden können.
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Alternativ
erfolgt die Stofftrennung in Form einer Berieselung. Hierbei wird
das flüssige Ausgangsmaterial in einer beliebigen abwärts
führenden Richtung, vorteilhafterweise senkrecht von oben nach
unten, geführt, während eine Gasphase im Gleichstrom
oder aber vorteilhafterweise (da hierdurch höhere Stoffübertragungsraten
zu erzielen sind) im Kreuz- oder Gegenstrom geführt wird.
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Die
Varianten "komplett in der flüssigen Phase" und "Berieselung"
können jeweils auch für den Desorptionsschritt
gewählt werden. Statt des flüssigen Ausgangsmaterials
wird dann das Lösungsmittel als flüssige Phase
eingesetzt.
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Die
gewählte Fahrweise kann einerseits zwischen der Sorptionsphase
und der Desorptionsphase wechseln; andererseits kann auch innerhalb
der Sorptions- und/oder Desorptionsphase ein Wechsel stattfinden
und beispielsweise zunächst nur eine Abtrennung komplett
in der flüssigen Phase erfolgen und in einer zweiten Kolonne
(um eine vollständigere Abtrennung des Fettbegleitstoffs
zu erreichen) im Kreuz-, Gegen- oder Gleichstrom ein Gas geführt werden.
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Aus
verfahrensökonomischen Gründen kann es sinnvoll
sein, die Füllkörper nach der Sorptionsphase aus
der Kolonne zu entnehmen und die Desorptionsphase in einer separaten
Kolonne durchzuführen. In einem Produktionsprozess der
technischen Verarbeitung biogener Fette und Öle kann dann
das erfindungsgemäße Verfahren so erfolgen, dass
nur die Sorptionsphase in den Produktionsprozess eingebunden ist.
Sobald eine ausreichende Sorption des abzutrennenden Fettbegleitstoffs
an den MIMs/Füllkörpern erfolgt ist, können
dann die Füllkörper aus der Sorptionskolonne entleert
werden und die Sorptionskolonne mit neuen (nicht beladenen) Füllkörpern/MIMs
beschickt werden.
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Werden
die Füllkörper/MIMs nicht aus der Kolonne entnommen,
so erfolgt der Desorptionsschritt in der bereits für die
Sorptionsphase eingesetzten Kolonne.
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Eine
Abtrennung der Füllkörper/MIMs vor der Desorptionsphase
kann auch bei sehr feinteiligen Füllkörpern/MIMs
vorteilhaft sein. Diese können dann beispielsweise durch
Filtration, Zentrifugation oder Ultrafiltration mechanisch von dem
noch anhaftenden flüssigen Ausgangsmaterial abgetrennt
werden.
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Die
mit den Füllkörpern beschickte Kolonne kann auch
derart ausgebildet sein, dass innerhalb der Kolonne zwei Membranen
angeordnet sind, zwischen denen sich die Füllkörper
befinden. Alternativ können die Membranen auch außerhalb
der Kolonne angeordnet sein. Eine Anordnung zwischen Membranen ist
insbesondere dann sinnvoll, wenn die Füllkörper
sehr feinteilig sind. Außerdem kann durch eine derartige
Anordnung verhindert werden, das von den Füllkörpern
bzw. der Kolonne abgelöste MIMs ausgetragen werden.
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Die
Gewinnung der Fettbegleitstoffe aus den Füllkörpern
("Desorption") erfolgt im Regelfall durch Extraktion. Hierbei kann
ein flüssiges, nahekritisches oder überkritisches
Lösungsmittel (bzw. Extraktionsmittel) eingesetzt werden.
Die Verwendung überkritischer Lösungsmittel ist
hierbei besonders bevorzugt (da sich diese besonders gut von den
Fettbegleitstoffen abtrennen lassen). Zu nennen sind insbesondere überkritisches
CO2, überkritisches H2O
und überkritisches Propan.
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Vor
der Desorptionsphase kann eine Spülung der Kolonnenpackung
erfolgen, um an den Füllkörpern anhaftende Reste
des flüssigen Ausgangsmaterials zu entfernen. Bevorzugt
wird hierbei ein Lösungsmittel eingesetzt, in dem sich
das Ausgangsmaterial gut und der abzutrennende Fettbegleitstoff schlecht
löst. Weiterhin kann auch eine Trocknung der Kolonne und/oder
der Kolonnenpackung erfolgen. Die Trocknung der Kolonnenpackung
kann beispielsweise durch Durchleiten eines Gasstroms erfolgen,
der gegebenenfalls aufgeheizt wurde. Alternativ oder zusätzlich
können auch die Kolonne selbst und/oder die Füllkörper
erwärmt werden. Hierfür sollten die Kolonne und/oder
die (unbeschichteten) Füllkörper ganz oder teilweise
aus elektrisch leitendem Material ausgeführt sein.
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Auch
durch das Trocknen der Kolonne/Kolonnenpackung wird ein höherer
Reinheitsgrad der abzutrennenden Fettbegleitstoffe erzielt, da hierdurch
flüchtige Ausgangsmaterialien und etwaige enthaltene Lösungsmittel
(die nicht dem zur Desorption verwendeten Lösungsmittel
entsprechen) abgetrennt werden.
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Sollen
die Füllkörper getrocknet werden, so wird vorzugsweise
eine zumindest teilweise zusammenhängende, beispielsweise
gitterförmige Anordnung der Füllkörper
bevorzugt.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren können
auch beschichtete Füllkörper eingesetzt werden, die
zumindest teilweise miteinander verbunden sind, so dass sich eine
Kolonnenpackung ergibt, die zumindest teilweise gitterförmig
ist. Die Kolonnenpackung kann dann so ausgeführt werden,
dass sie zumindest teilweise elektrisch leitendes Material enthält,
das für eine nochmals verbesserte Desorption der sorbierten
Fettbegleitstoffe aufgeheizt werden kann.
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Erfolgt
das erfindungsgemäße Verfahren in einem Modus,
bei dem die Desorption nicht in einer separaten Vorrichtung erfolgt,
sondern bei dem ein einfaches Umschalten von Adsorptions- auf Desorptionsmodus
stattfindet, so bietet sich der parallele Betrieb von mehreren Adsorbern
an, die zyklisch in dem Desorptionsmodus geschaltet werden, um eine
makroskopisch gesehen kontinuierliche Betriebsweise zu ermöglichen.
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Weiterhin
können zur Abtrennung mehrerer verschiedener Fettbegleitstoffe
mehrere Kolonnen, die jeweils unterschiedliche (auf die jeweiligen
Fettbegleitstoffe maßgeschneiderte) MIMs enthalten, hintereinander
geschaltet werden. Natürlich ist auch eine Parallelschaltung
der Kolonne möglich, allerdings ist dann davon auszugehen,
dass die erzielte Ausbeute der jeweiligen Fettbegleitstoffe geringer
ist.
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Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, in einem ersten Schritt nur ein Gemisch
von der chemischen Struktur sehr ähnlicher Fettbegleitstoffe
abzutrennen (beispielsweise unterschiedliche Carotinoide oder Tocopherole).
In dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt dann
lediglich eine Abtrennung von Substanzen, die ein bestimmtes chemisches
Strukturmerkmal enthalten; eine weitere Auftrennung kann dann beispielsweise
unter Einsatz von speziell hierfür maßgeschneiderten
MIMs, aber auch durch passende Extraktionsverfahren mit unter- oder überkritischen
Lösungsmitteln erfolgen.
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Unter
Fettbegleitstoffen sind erfindungsgemäß insbesondere
Minorkomponenten zu nennen. Üblicherweise liegt der Anteil
dieser Minorkomponenten am Ausgansmaterial zwischen wenigen Massen-ppm
und 10 Massen-‰, zumeist beträgt der Anteil maximal
3 Massen-‰. Beispielsweise sei der Anteil von Tocopherolen
in Sojaöl genannt, der 1,8 Massen-‰ beträgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere sinnvoll
für die Abtrennung von Fettbegleitstoffen, die aus der
Gruppe, bestehend aus Triterpenen, Tocochromanolen, Vitaminen, Provitaminen, Sterolen
und anderen Steroiden, ausgewählt werden. Insbesondere
sind hierbei zu nennen Carotinoide, Tocopherole, Tocotrienole, Gossipol,
Phosphatidylcholine und Glucosinulate.
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Besonders
geeignete Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße
Verfahren werden ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Rapsöl, Palmöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsaatöl,
Erdnussöl, Maisöl, Olivenöl, Leinöl,
Sojaöl, Ölmethylestern, Fettsäuredestillaten
aus der Biodieselherstellung und/oder der Verarbeitung von Ölen
und Glycerinphasen aus der Biodieselherstellung und/oder der Verarbeitung
von Ölen.
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Als Ölmethylester
sind insbesondere Ester der vorgenannten Öle zu nennen,
beispielsweise Rapsölmethylester. Bei den Fettsäuredestillaten
aus der Biodieselherstellung und/oder der Verarbeitung von Ölen
sind insbesondere Fettsäuredestillate der vorstehenden Öle
beispielsweise PFAD (palm oil fatty acid destillate) zu nennen.
Bei den Glycerinphasen aus der Biodieselherstellung und/oder der
Verarbeitung von Ölen sind beispielsweise Glycerinphasen aus
der Herstellung von Rapsölmethylester zu nennen.
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Die
vorstehenden Öle können stets in raffiniertem,
teil-raffiniertem oder nicht-raffiniertem Zustand vorliegen. Es
kann auch ein Gemisch von teil-raffiniertem, raffiniertem oder nicht-raffiniertem Ausgangsmaterial
vorliegen. Ebenso kann ein Ausgangsmaterial, das verschiedene der
vorgenannten Komponenten enthält, die einzelnen Komponenten (jeweils
unabhängig voneinander) in raffiniertem, teil-raffiniertem
oder nicht-raffiniertem Zustand oder einem Gemisch hiervon enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist üblicherweise
so ausgelegt, dass es erlaubt, mindestens 100 kg, bevorzugt mindestens
500 kg Ausgangsmaterial je Stunde über die Kolonne zu leiten.
Soll aus dem gesamten Ausgangsmaterial für einen Produktionsprozess,
beispielsweise die Herstellung von Biodiesel, ein bestimmter oder
mehrere Fettbegleitstoff(e) abgetrennt werden, so wird die Menge
an Ausgangsmaterial, die je Stunde über eine Kolonne geleitet
wird, auch noch deutlich darüber liegen. Alternativ können
aber auch mehrere Kolonnen parallel geschaltet werden, um einen
ausreichenden Durchsatz zu ermöglichen.
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Beispiele
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Ohne
Einschränkung der Allgemeinheit wird die Erfindung nachfolgend
anhand eines Beispiels noch näher beschrieben.
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Es
werden Festkörper aus synthetischem Korund gefertigt und
gereinigt. Im Layer-by-layer-Verfahren wird der Grundstoff zunächst
mit Poly(diallyldimethylammoniumchlorid) (PDADMAC) und danach mit
molekular geprägten Nanopartikeln auf Basis von Ethylen-Glycol-Dimethacrylate
(EGDMA) beschichtet. Es können 25% der Korund-Oberfläche mit
Nanopartikeln belegt werden. Die molekular geprägten Nanopartikel
werden wie in der Literatur beschrieben (D. Vaihinger et
al., Molecularly Imprinted Polymer Nanospheres as Synthetic Affinity
Receptors Obtained by Miniemulsion Polymerisation, Macromol. Chem.
Phys. 2002, 203, S. 1965–1973) mittels Miniemulsionspolymerisation
hergestellt und dabei mit Alpha-Tocopherol-Molekülen geprägt.
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Diese
Füllkörper werden in eine Adsorptionskolonne eingefüllt.
Durch diese Kolonne wird Rapsöl aus »HOLL-Raps« ("High
Oleic – Low Linolenic") mit einem Alpha–Tocopherol-Gehalt
von 286 mg/kg geleitet. Es lassen sich über einen Zeitraum
von 10 Stunden 5 μmol Alpha-Tocopherol je g Nanopartikel abtrennen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2002/0042527
A1 [0004]
- - DE 3424614 C2 [0005]
- - DE 10164274 B4 [0006]
- - DE 19936992 A1 [0009]
- - DE 102005032054 A1 [0010]
- - DE 10031859 A1 [0018]
- - WO 01/19886 A1 [0018]
- - DE 10200503054 A1 [0019]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - D. Vaihinger
et al., Molecularly Imprinted Polymer Nanospheres as Synthetic Affinity
Receptors Obtained by Miniemulsion Polymerisation, Macromol. Chem.
Phys. 2002, 203, S. 1965–1973 [0045]