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Die
vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte
und befasst sich demgemäß mit Feinsicherungsanordnungen.
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Elektrische
Haushaltsgeräte und dergleichen sind zum Schutz gegen Fehlfunktionen
mit Sicherungen ausgestattet, die den durch das Gerät fließenden Strom
im Schadens- oder Fehlerfall begrenzen. Derartige Feinsicherung
müssen bei hochwertigen Geräten auswechselbar
sein. Abhängig davon, wo ein entsprechendes Gerät
betrieben wird, müssen die Sicherungen entweder am Gerät
selbst oder bereits in einem Netzstecker angeordnet werden, wie
dies etwa in Großbritannien der Fall ist.
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Bei
den üblichen Stecker in Großbritannien ist die
Feinsicherung zwischen den dafür hinreichend beabstandeten
Netzsteckerstiften so angeordnet, dass die Sicherung nur dann entfernt
werden kann, wenn die Netzsteckerstifte nicht in eine Steckdose eingeschoben
sind, das elektrische Gerät, das betrieben werden soll,
also vom Netz vollständig getrennt ist. Bei anderen Anordnungen
gilt dies nicht unbedingt. So sind mit Schraubverschlüssen
versehene Sicherungshalter bekannt, die neben einem Kaltgeräteanschluss
angeordnet werden können und einen Verschluss aufweisen,
in den eine Sicherung eingesetzt werden kann. Gleichwohl liegen
bei einer solchen Feinsicherungsanordnung innere Kontakte offen,
was insbesondere bei spielenden Kindern zu potentionellen Gefahren
führen kann, etwa wenn diese kleine leitende Gegenstände
in die Öffnung einführen.
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Wünschenswert
ist, eine Feinsicherungsanordnung zu schaffen, die ein erhöhtes
Maß an Sicherheit gegen Fehlbedienung und dergleichen aufweist.
Dies gilt auch im Hinblick auf neu aufgekommene Stecker der GB-Norm
und vergleichbarer Normen. Bei diesen neu aufgekommenen Steckern
sind die Steckerstifte zur Erzielung einer kompakteren Bauweise
aus einer Ruhe- bzw Transportposition in eine Betätigungsposition
beweglich. Erwähnt seien diesbezüglich die
US 7,160,124 B2 ,
US 7,144,266 sowie das Schutzrecht
WO 2007/113541 .
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für
die gewerbliche Anwendung bereitzustellen. Die Lösung dieser
Aufgabe wird in unabhängiger Form beansprucht. Bevorzugte
Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Ein
erster wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht somit darin, zu
erkennen, dass der Verschluss die Sicherung zwischen einer Kontaktposition
und einer Sicherungswechselposition so bewegen kann, dass die Kontakte
in der Sicherungswechselposition durch den Verschluss zumindest
weitgehend, bevorzugt vollständig abgedeckt sind. Dadurch wird
nicht nur ein Zugriff oder versehentliches Berühren der
Sicherungskontakte strikt vermieden, sondern es kann auch besser
vermieden werden, dass sicherungsfremde Gegenstände an
die Sicherungskontakte herangebracht werden und später
zu einer Gefährdung führen.
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Die
Feinsicherung wird bevorzugt zumindest zusätzlich stirnseitig
kontaktiert, d. h. an den Stirnflächen der Metallkappen,
die typisch auf beiden Seiten einer Feinsicherung vorgesehen sind.
Bei hinreichend hohem Anpressdruck der stirnseitigen Kontakte ist
es ausreichend, wenn die Feinsicherung nur über diese Flächen
kontaktiert wird. Dies ist bevorzugt, weil damit eine besonders
einfache Verschlussbewegung möglich wird. Sollten herkömmliche,
allgemein C-förmige gebogene Sicherungskontaktierungselemente
verwendet werden, muss die Sicherung in diese von der C-Öffnungsseite
her eingeschoben, also translativ in diese hinein bewegt werden. Prinzipiell
ist auch bei einer solchen Bewegung eine erfindungsgemäße
Ausgestaltung möglich. Besonders bevorzugt ist es aber,
wenn der Verschluss drehbar ausgestaltet ist. In einem solchen Fall
kann eine besonders einfache Ausgestaltung dadurch erreicht werden,
dass eine rein stirnseitige Feinsicherungskontaktierung vorgenommen
wird. Es sei gleichwohl darauf hingewiesen, dass dessen ungeachtet
auch bei einem drehbaren, insbesondere begrenzt drehbaren Verschluss
noch eine Kontaktie rung der Feinsicherung über die Zylindermantelfläche
der Metallkappen geschehen kann.
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Wenn
der Verschluss drehbar ist, ermöglicht dies eine besonders
einfache und kompakte Bauweise einer erfindungsgemäßen
Feingerätesicherungsanordnung. Insbesondere kann der Verschluss
um eine zur Sicherung exzentrische Achse drehbar sein, wobei er
nicht zwingend um mehr als einen Vollkreis oder auch nur einen ganzen
Vollkreis drehbar sein muss, sondern bevorzugt nur beschränkt
gedreht werden kann, z. B. um 270° (eines 360° Vollkreises).
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Es
ist möglich, den Verschluss, insbesondere bei drehbarer
Ausgestaltung, seitlich der Sicherungsstirnseiten aus einem Feinsicherungsgehäuse, beispielsweise
einem die Feinsicherung tragenden Steckergriffkörper, anzubringen.
Eine solche Anordnung spart Bauhöhe.
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Die
Entnahme der Sicherung kann in axialer Richtung erfolgen, wozu die
Sicherung mit dem Drehverschluss z. B. nach Art einer Patrone in
einer Revolvertrommel vor eine Öffnung bewegt werden kann.
Alternativ ist eine radiale Entnahme möglich, was im Regelfall
bevorzugt ist, vor allem, wenn der Verschluss zugleich durch seine
Stellung die Benutzung des Steckers steuert.
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Während
die Feinsicherungsanordnung der vorliegenden Erfindung prinzipiell
mit jeder Art von elektrischem Gerät einsetzbar ist, ist
es besonders bevorzugt, wenn die Feinsicherungsanordnung der vorliegenden
Erfindung in Netzsteckern eingesetzt wird. Hier ergeben sich Vorteile,
weil eine sehr flache Bauweise möglich ist, die insbesondere
die Verwendung mit Reisesteckern und dergleichen, wie sie in Steckernetzteilen
usw. Einsatz finden, ermöglicht. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform ist der Netzstecker für eine GB-Norm,
d. h. die in Großbritannien verbreiteten Stecker ausgelegt.
Diese können klappbar gebildet sein.
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Bei
solchen Steckern ergeben sich auch deshalb Vorteile, weil die Sicherungskontakte
während des Sicherungswechsels nicht zugänglich
sind, was bewirkt, dass sie zugleich gegen Deformation oder mutwillige
Beschädigung geschützt sind.
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Die
Feinsicherungsanordnung ist Insbesondere einsetzbar, wenn der Netzstecker
ein bewegliches Element daran aufweist, das in richtiger Stellung
ausgerichtet in eine Steckdose eingeführt werden muss,
um eine Freigabe elektrischer Energie zu bewirken. In einem solchen
Fall kann mit der Feinsicherungsanordnung der vorliegenden Erfindung durch
Ausgestaltung des Verschlusses erreicht werden, dass das Element
nicht in die Energiefreigabeposition bewegt werden kann, sofern
nicht der Verschluss geschlossen ist. Dazu kann beispielsweise eine
Ausnehmung im Verschluss vorgesehen werden, in die hinein ein Ansatz
des beweglichen Elements eindringen muss, um das bewegliche Element in
die Freigabeposition zu bewegen. Alternativ und/oder zusätzlich
kann der Verschluss durch das in die Energiefreigabeposition zu
bewegende Element automatisch verschlossen werden. Dazu können
im Inneren eines Griffkörpers aufeinander gleitende Kunststoffflächen
oder dergleichen vorgesehen werden, die vom Element mitbewegt werden.
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Der
mit einer Feinsicherung der vorliegenden Erfindung auszustattende
Netzstecker wird bevorzugt an seiner zur Steckdosenseite weisenden Steckerstiftseite
sicherungsfrei sein.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die eingangs genannten Schriften von
Bhutani
US 7,160,124 und
US 7,144,266 und Yalcin
WO 2007/113541 besonders
geeignete Netzsteckerkörper darstellen, bei denen die vorliegenden
Feinsicherungsanordnung Verwendung finden kann.
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Die
Erfindung wird im Folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben. In dieser ist dargestellt durch:
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1 eine
Feinsicherungsanordnung der vorliegenden Erfindung für
einen Flachstecker englischer Norm;
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2a, 2b der
Verschluss der Feinsicherungsanordnung der vorliegenden Erfindung
kurz vor Erreichen der Kontaktposition (2a) und
in Sicherungswechselposition (2b);
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3 eine
bevorzugte Ausführungsform zur Verhinderung einer Stromentnahme
bei nicht vollständig geschlossenem Verschluss.
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Nach 1 umfasst
eine allgemein mit 1 bezeichnete Feinsicherungsanordnung
für einen Netzstecker Kontakte 2a, 2b zur
Kontaktierung einer auswechselbaren Feinsicherung 3 und
einen Feinsicherungswechsel ermöglichenden Verschluss 4,
der zur Bewegung der Sicherung 3 zwischen einer die Kontakte
kontaktierenden Kontaktposition und einer die Kontakte zumindest
weitgehend verdeckenden Sicherungswechselposition (2b)
ausgebildet ist.
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Die
Feinsicherungsanordnung 1 ist im vorliegenden Fall an einem
Netzstecker 8, wie er in Großbritannien verwendet
wird, gebildet. In Großbritannien müssen an den
Netzsteckern selbst Feinsicherungen vorgesehen sein. In Großbritannien
wird Strom zudem aus einer Steckdose lediglich dann freigegeben,
wenn in alle drei Öffnungen einer Steckdose ein Steckerstift
eingeschoben wird. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass
der typisch als Massestift verwendete dritte Stift tatsächlich
selbst leitet. Er wird lediglich benötigt, um die Stromfreigabe
zu entriegeln. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
demgemäß ein GB-Stecker dargestellt, bei dem der
dritte Stift aus Kunststoff gebildet ist. Um eine Entriegelung zu
bewirken, ist der dargestellte Steckerstift 5 an einer
Schwenkanordnung 5a, 5b, 5c angeordnet,
vgl. auch 3.
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Die
Kontakte 2 sind im vorliegenden Fall aus leitfähigem
Blech gestanzt, wobei einer der Kontakte 2a unmittelbar
mit einem Steckerstift 6a in leitender Verbindung steht
und der andere Kontakt 2b zu einer Anschlaglitze 7 geführt
ist, wobei diese wiederum an einer Crimpverbindung 7a angeschlagen
ist. Der zweite leitende Steckerstift 6b ist über
ein gleichfalls aus Blech gebildetes Leitungselement 8 mit
einer anderen Ader der Netzanschlusslitze 7 verbunden, wozu
er ebenfalls an einer Crimpstelle 7b mit dieser vercrimpt
ist.
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Die
Feinsicherung 3 ist eine herkömmliche Feinsicherung
geeigneter Belastbarkeit und hat an den Stirnseiten in üblicher
Weise Metallkappen 3a, 3b und einen Glaskörper
zwischen diesen.
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Die
Kontakte 2a, 2b sind so gebildet, dass der Anpressdruck
gegen die Stirnfläche, vgl. 3b1, hinreichend groß ist,
um oh ne signifikante, d. h. gefährliche oder untolerierbare
Erwärmung den zulässigen Strom dauerhaft zu tragen.
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Der
Verschluss 4 ist drehbar gebildet, wie durch den Rotationspfeil 9 angedeutet.
Um das Drehen zu erleichtern, ist der Verschluss auf seiner Außenfläche
zumindest partiell dort, wo er durch eine Öffnung 10 im
Netzsteckergehäuse 11a zugänglich ist,
mit einer Riffelung 4a versehen. Der Verschluss 4 ist
drehbar zwischen der Verschlussstellung, vgl. 2a,
die den Verschluss nicht vollständig verschlossen zeigt
und einer Sicherungswechselposition, vgl. 2b. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist in einer Netzsteckerschale 11b eine
abgerundete Auflagerung 11b1, 11b2 vorgesehen,
auf der der Verschluss gedreht werden kann. Die Ausbildung des Verschlusses
ist derart, dass er bei zusammengefügter Netzsteckerober-
und Unterschale nicht entfernt werden kann, sondern unverlierbar
gehalten und zugleich drehbar gelagert ist. Im Verschluss 4 ist eine
Ausnehmung 4b vorgesehen, die an die Kontur der Feinsicherung 3 angepasst
ist und diese bei der Drehung des Verschlusses in Richtung des Doppelpfeils 9 mitnehmen
kann zwischen der Kontaktposition, bei welcher die Stirnflächen
der Feinsicherung 3 mit den Kontakten 2a, 2b in
Kontakt treten und der Entnahmeposition, bei welcher die Feinsicherung 3 durch
die Öffnung des Netzsteckergehäuses 10 zugänglich
ist, um einen Sicherungswechsel vorzunehmen. In der dargestellten
Ausführungsform weist der Verschluss 4 weiter
eine Ausnehmung 4c auf, die mit einem Ansatz 5d des
Entriegelungs- bzw. Freigabestiftes zusammenwirken kann, wenn der
Verschluss in der Kontaktposition ist, in welcher die Feinsicherung
beidseits von den Kontakten 2 kontaktiert wird. Das Zusammenwirken
ist dergestalt, dass der Ansatz 5d bei korrekt ausgerichtetem
Verschluss in die Ausnehmung 4c eindringen kann und dadurch
der Freigabestift 5 in eine Ausrichtung geschwenkt werden kann,
in welcher der Netzstecker in eine normgerechte Steckdose eingeführt
werden kann, während bei nicht korrekt in die Kontaktposition
gedrehten Verschluss ein Schwenken des Stiftes 5 in die
Freigabeposition nicht möglich ist. In der Kontaktposition
sind die Kontakte 2a, 2b von außen nicht
zugänglich, sondern vollständig abgedeckt. Konstruktiv
wird dies im dargestellten Beispiel dadurch erreicht, dass die Kontaktflächen
der Kontakte 2a, 2b nach innen von der Netzsteckerwandung
beabstandet sind, indem sie an einer Schrägfläche
(vgl. 2a1) von dieser weggeführt sind, wobei der
Verschluss 4 an seinem Griffbereich 4a über
diesen Bereich hinüberragt. Dies ist hier ermöglicht,
indem der Verschluss 4 nicht vollständig massiv,
sondern so gebildet ist, dass die leicht nach innen von der Wand
abstehenden Kontaktflächen bei der Drehung nicht gestreift
oder weggepresst werden.
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Ein
Netzstecker mit einer Feinsicherungsanordnung der vorliegenden Erfindung
wird verwendet wie folgt:
Zunächst wird bei in Kontaktposition
befindlicher Feinsicherung der Freigabestift in eine Freigabeposition
bewegt und der Stecker in eine Steckdose eingeschoben.
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Wenn
während des Gebrauches die Sicherung anspricht und gewechselt
werden muss, wird zunächst der Stecker gezogen und der
Freigabestift weg vom Verschluss geschwenkt, so dass der Verschluss
entriegelt ist, weil der Vorsprung 5d nicht mehr in Ausnehmung 4c eindringt.
Nun kann die Sicherung in die Sicherungswechselposition durch Drehen
des Verschlusses gedreht, die Sicherung gewechselt und der Verschluss
in die Kontaktposition zurückgedreht werden, worauf der
Freigabestift wiederum in die korrekte Position geschwenkt werden kann.
Da in der Freigabeposition die Kontakte abgedeckt sind, sind diese
damit nicht zugänglich, auch nicht für spielende
Kinder und dergleichen, die sich an einem eingeschobenen Netzstecker
zu schaffen machen.
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Nach
Gebrauch kann der Stecker in eine flache Ruheposition zurückbewegt
werden. Es sei darauf hingewiesen, dass, während vorstehend
die Erfindung beschrieben wurde mit einem Entriegelungsstift, der
zwei Gelenke aufweist, wie dies in der PCT-Anmeldung
WO 2007/113541 der Fall ist, die Erfindung
auch ohne Weiteres einsetzbar ist mit Stiften wie Freigabestiften,
die in ihre Freigabeposition geschoben werden oder mit einem einzigen
Gelenk oder mehr als zwei Gelenken in eine Freigabeposition geschwenkt
werden, vgl. die einleitend zitierten Schriften.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 7160124
B2 [0004]
- - US 7144266 [0004, 0015]
- - WO 2007/113541 [0004, 0015, 0028]
- - US 7160124 [0015]