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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Emulgieren einer Mischung aus Luft, Dampf und Milch, insbesondere einen Milchaufschäumer für einen Kaffeeautomaten, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine mit einer derartigen Vorrichtung ausgestattete Kaffeemaschine.
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Aus der
EP 0 243 326 B1 ist eine Vorrichtung zum Emulgieren einer Mischung aus Luft, Dampf und Milch bekannt, welche leicht von ihrer Cappuccino-Betriebsart auf eine Betriebsart zur Ausgabe von heißer Milch umgeschaltet werden kann, indem ein Steuerknopf für ein Verschluss- und ein Drosselglied betätigt wird. Die Umschaltung kann dabei ohne eine Änderung einer vorgenommenen Luftdurchflussmengeneinstellung erfolgen. Die bekannte Vorrichtung kann dabei wahlweise heiße Milch oder Milchschaum erzeugen.
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Aus der
EP 0 195 750 B1 ist eine weitere Vorrichtung zum Emulgieren von Luft und Milch, insbesondere zur Zubereitung von Milchschaum für Cappuccino bekannt. Die bekannte Vorrichtung weist dabei einen Dampfzuführungskanal, eine Milchzuleitung sowie eine Außenluftzuleitung auf, welche alle gemeinsam in eine Saugkammer führen. Mittels eines von dem Dampfstrom bewirkten Venturieffektes wird die Milch und die Luft in die Saugkammer gesaugt und von dieser über eine entsprechende Verbindungsöffnung in eine Emulgierkammer transportiert, wobei das aus der Saugkammer stammende Gemisch in der Emulgierkammer in eine turbulente Strömung versetzt wird, so dass Milchschaum entsteht.
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Die
US 5 490 447 A offenbart eine Vorrichtung zur Abgabe von Kaffee und Cappuccino mit einer Abgabevorrichtung, die sowohl Kaffee wie auch Milchschaum abzugeben vermag, wobei zwei parallel angeordnete Kanäle, nämlich ein Kaffeekanal und ein Milchschaumkanal vorgesehen sind, so dass Kaffee und Milchschaum in zwei nebeneinander stehende Tassen oder aber in eine Tasse abgegeben werden kann.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine gattungsgemäße Vorrichtung eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, welche sich durch eine gesteigerte Funktionalität, insbesondere durch weitere Funktionen neben dem reinen Erzeugen von Milchschaum auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, in einem Gehäuse einer Vorrichtung zum Erzeugen von Milchschaum einen separaten Heißwasserkanal vorzusehen, über welchen heißes Wasser, beispielsweise zum Aufbrühen von Tee bezogen werden kann und zwar unabhängig von einem Bezug von Milchschaum. In dem Gehäuse der Vorrichtung sind wenigstens ein, in eine Ansaugkammer mündender Dampfzuführkanal, ein ebenfalls in diese Ansaugkammer mündender Milchzuführkanal sowie eine, mit der Ansaugkammer kommunizierende Emulgierkammer vorgesehen, wobei letztere über einen Milchschaum-Ausgabekanal mit der Umgebung verbunden ist. In dem Gehäuse ist dabei erfindungsgemäß obengenannter und von den milchführenden Kanälen separierter Kanal vorgesehen, so dass die Vorrichtung neben dem Erzeugen von Milchschaum auch zum Bezug von anderen Flüssigkeiten, insbesondere jedoch zum Bezug von heißem Wasser, beispielsweise für obengenannte teeartige Getränke, verwendet werden kann. Durch die Separation der Kanäle zur Milchschaumerzeugung und zum Heißwasserbezug ist beispielsweise eine Vermischung von heißem Wasser bzw. Milch nicht möglich, so dass nach dem Herstellen von Milchschaum für einen Cappuccino, ohne eine Reinigung der milchführenden Kanäle sofort heißes Wasser, beispielsweise für Tee bezogen werden kann, ohne dass sich hierbei Milchrückstände aus dem gerade bezogenen Milchschaum im heißen Wasser wiederfinden. Ebenso ist es möglich, heißes Wasser zu beziehen und im Anschluss daran direkt Milch aufzuschäumen, ohne dass sich die Milch dabei mit dem im System befindlichen Restwasser verwässert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist somit eine deutlich erhöhte Funktionalität auf, da sie im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen in der Lage ist, Milchschaum und ein weiteres Fluid, insbesondere heißes Wasser zur Verfügung zu stellen und zwar unabhängig voneinander und ohne dass beispielsweise der Milchschaum sich mit dem weiteren Fluid vermischt. Durch die Trennung der fluidführenden, insbesondere der wasserführenden bzw. milchführenden Kanäle voneinander, ist dabei auch ein unmittelbar aufeinander folgender Bezug von heißem Wasser bzw. Milch möglich, ohne dass der jeweilige Kanal zuvor vom jeweils anderen Fluid, das heißt von Milch bzw. Wasser gereinigt werden müsste.
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Erfindungsgemäß ist der Heißwasser-Ausgabekanal als Ringkanal ausgebildet und/oder umgibt den Milchschaum-Ausgabekanal zumindest teilweise ringförmig. Durch derart angeordnete Ausgabekanäle kann eine besonders kompakte Bauweise erreicht werden, die es beispielsweise ermöglicht, sowohl Milchschaum als auch ein weiteres Fluid, beispielsweise heißes Wasser an der gleichen Stelle der Vorrichtung zu beziehen, so dass denkbar ist, dass ein Behälter mit sich darin befindlichem löslichen Getränkepulver, insbesondere Instant-Kaffee, zum Bezug von den Instant-Kaffee auflösendem heißem Wasser unter den Heißwasser-Ausgabekanal gestellt werden kann und nach dem Bezug unmittelbar Milchschaum aus dem Milchschaum-Ausgabekanal zur Herstellung eines Cappuccino bezogen werden kann, ohne dass hierfür der Behälter anders positioniert werden müsste. Im Vergleich zu parallel zueinander angeordneten Milchschaum- bzw. (Heißwasser-)Ausgabekanälen ist es mit der erfindungsgemäßen koaxialen Anordnung der beiden Ausgabekanäle möglich, auch Behälter mit relativ kleinem Innendurchmesser ohne eine zwischenzeitliche Positionsänderung mit heißem Wasser oder mit Milchschaum zu befüllen.
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Zweckmäßig ist das Gehäuse mit der Ansaugkammer dem Dampf- und dem Milchzuführkanal, der Emulgierkammer, dem Milchschaumausgabekanal und dem Fluid-Ausgabekanal sowie dem separaten Kanal aus Kunststoff, insbesondere sogar als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet. Die Ausführung als Kunststoffspritzgussteil ermöglicht eine nahezu freie Formgebung des Gehäuses mit den darin angeordneten Komponenten sowie eine äußerst kostengünstige Herstellbarkeit eines derartigen Gehäuses. Zugleich ist es möglich, durch einen Austausch des entsprechenden Kunststoffspritzgusswerkzeuges, das Gehäuse und damit auch die wesentlichen Teile der Vorrichtung, das heißt des Milchaufschäumers, leicht an Änderungen, beispielsweise designerischer Art, anzupassen. Auch ist eine nahezu beliebige Farbgebung für ein aus Kunststoff gespritztes Gehäuse möglich, wodurch eine besonders hohe Flexibilität erreicht werden kann.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die einzige 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Emulgieren einer Mischung aus Luft, Dampf und Milch.
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Entsprechend der 1 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Emulgieren einer Mischung aus Luft, Dampf und Milch ein Gehäuse 2 auf, in welchem eine Ansaugkammer 3 angeordnet ist. In die Ansaugkammer 3 mündet dabei ein Dampfzuführkanal 4 sowie ein nicht näher bezeichneter Milchzuführkanal, der vor der Schnittebene liegt und dadurch nicht dargestellt ist. Die Mündung des Dampfzuführkanals 4 in die Ansaugkammer 3 ist dabei als Düse, insbesondere als sogenannte Venturidüse ausgebildet. Diesem düsenartig ausgestalteten Eintritt in die Ansaugkammer 3 gegenüberliegend ist ein Verbindungskanal 5 angeordnet, der die Ansaugkammer 3 mit einer Emulgierkammer 6 verbindet. Dabei kann der Verbindungskanal 5 ebenfalls in der Art einer Düse ausgebildet sein, wodurch ein den Verbindungskanal 5 durchströmendes Luft-Dampf-Milchgemisch beschleunigt wird. Der Verbindungskanal 5 mündet dabei vorzugsweise tangential in die im wesentlichen kreisförmige Emulgierkammer 6, so dass das aus dem Verbindungskanal 5 austretende Milch-Dampf-Luftgemisch in der Emulgierkammer 6 eine turbulente Strömung erzeugt.
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Um aus dem Milch-Dampf-Luftgemisch einen, beispielsweise für ein Cappuccino-Getränk verwendbaren Milchschaum zu erzeugen, ist in der Emulgierkammer 6 ein Schäumorgan 7 angeordnet, welches gemäß der 1 zentrisch positioniert ist und mehrere Flügel 8 aufweist, an welchen das turbulent strömende Milch-Dampf-Luftgemisch gebrochen wird.
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Ausgangsseitig ist die Emulgierkammer 6 mit einem Milchschaum-Ausgabekanal 9 verbunden, wobei gemäß der 1 erkennbar ist, dass das Schäumorgan 7 zumindest teilweise in den Milchschaum-Ausgabekanal 9 hineinragt und in dem in den Milchschaum-Ausgabekanal 9 hineinragenden Bereich radial zurückgenommene Flügel 8 aufweist. Der Milchschaum-Ausgabekanal 9 führt dabei bei einer Vorrichtung 1, wie sie in 1 dargestellt ist, im wesentlichen nach vertikal unten und kommuniziert mit seinem unteren Ende mit der Umgebung.
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Die im Folgenden anhand eines Heißwasserkanals 10' und eines Heißwasser-Ausgabekanals 12' beschriebenen Ausführungen, gelten dabei sinngemäß auch für einen Fluid-Kanal 10, bzw. einen Fluid-Ausgabekanal 12. Denkbar ist dabei selbstverständlich, dass anstatt heißem Wasser aromatisierte Getränke, wie beispielsweise Kaffee, im Fluid-Kanal 10 transportiert werden.
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Erfindungsgemäß ist nun in dem Gehäuse 2 zusätzlich ein von den milchführenden Kanälen 4, 5 und 9 separater Fluid-Kanal 10, insbesondere ein Heißwasserkanal 10' vorgesehen, über welchen unabhängig vom Milchschaum ein weiteres Fluid, insbesondere heißes Wasser bezogen werden kann. Der Heißwasserkanal 10' verläuft dabei zunächst parallel zum Dampfzuführkanal 4 und mündet gemäß 1 unterhalb der Emulgierkammer 6 in eine ringartige Verteilerkammer 11. Ausgangsseitig ist diese Verteilerkammer 11 mit einem Heißwasser-Ausgabekanal 12' kommunizierend verbunden, welcher gemäß der 1 parallel zum Milchschaum-Ausgabekanal 9, insbesondere koaxial zu diesem angeordnet ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann dabei der Heißwasser-Ausgabekanal 12' als Ringkanal ausgebildet sein, welcher den Milchschaum-Ausgabekanal 9 vollständig oder zumindest teilweise ringförmig umgibt. Durch eine derartige Anordnung kann eine besonders kompakte Bauweise des Gehäuses 2 und damit auch der Vorrichtung 1 erreicht werden, bei welcher zugleich ein voneinander unabhängiges Befüllen eines unterhalb des Milchschaum-Ausgabekanals 9 bzw. unterhalb des Heißwasser-Ausgabekanals 12' stehenden Behälters mit Milchschaum bzw. heißem Wasser erfolgen kann. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, dass die Vorrichtung 1 zwei völlig voneinander getrennte Kanäle 9 und 12' zur Milchschaum- und Heißwasserausgabe in einem Gehäuse 2 vereint. Eine Vermischung zwischen den beiden Fluiden ist somit nicht möglich. Wenn nun Milch aufgeschäumt worden ist, kann ohne Reinigung der milchführenden Kanäle 4, 5 und 9 sofort heißes Wasser bezogen werden, ohne dass sich dabei Milchrückstände aus dem gerade bezogenen Milchschaum im heißen Wasser befinden. Ebenso ist es möglich, heißes Wasser zu beziehen und im Anschluss daran direkt Milch aufzuschäumen, ohne dass sich die Milch mit dem im System befindlichen Restwasser vermischt und dadurch verwässert. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist somit ein in kurzen Zyklen wechselnder Bezug von Milchschaum und heißem Wasser möglich, ohne dass die Vorrichtung 1 hierbei zwischenzeitlich gereinigt werden muss bzw. ohne dass eine Vermischung der beiden Fluide Milchschaum und Heißwasser stattfindet.
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Um die Vorrichtung 1 möglichst kostengünstig ausbilden zu können, ist das Gehäuse 2 mit der Ansaugkammer 3, dem Dampfzuführkanal 4 und dem Milchzuführkanal, der Emulgierkammer 6, dem Milchschaum Ausgabekanal 9 sowie dem Heißwasserkanal 10' und dem Heißwasser-Ausgabekanal 12' aus Kunststoff ausgebildet und insbesondere als einteiliges Kunststoffspritzgussteil hergestellt. Hierdurch kann das Gehäuse 2 der Vorrichtung 1 nicht nur kostengünstig hergestellt werden, sondern auch leicht an gegebenenfalls erwünschte Modifikationen angepasst werden, welche durch einfaches Ändern des jeweiligen Spritzgusswerkzeuges bewirkt werden können. Zugleich lassen derartige, aus Kunststoff hergestellte, Gehäuse 2 große gestalterische Freiräume bezüglich der Farbe und des Designs.
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Die Vorrichtung 1 ist vorzugsweise Teil einer nicht dargestellten Kaffeemaschine, insbesondere eines sogenannten Kaffeevollautomaten, und kann sowohl im privaten als auch im gewerblichen Einsatz Verwendung finden. Vor allem im gewerblichen Einsatz, mit dort auftretenden häufig wechselnden Bezugszyklen von Milchschaum und heißem Wasser bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 den großen Vorteil, dass diese zwischen den einzelnen Bezugszyklen nicht gereinigt werden muss, da der Heißwasserbezug stets über vom Milchschaum separate Leitungen, das heißt Kanäle 12' erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Ansaugkammer
- 4
- Dampfzuführkanal
- 5
- Verbindungskanal
- 6
- Emulgierkammer
- 7
- Schäumorgan
- 8
- Flügel des Schäumorgans 7
- 9
- Milchschaum-Ausgabekanal
- 10
- Kanal
- 10'
- Heißwasserkanal
- 11
- Verteilerkammer
- 12
- Ausgabekanal
- 12'
- Heißwasser-Ausgabekanal