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Die
Erfindung betrifft einen Hydrant, insbesondere einen Schachthydrant,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiger Hydrant ist aus der
DE 41 19 104 A1 bekannt. Dieser enthält
ein an eine Wasserleitung anschließbares Mantelrohr und
einen in diesem verschiebbar angeordneten Ventilkörper,
der durch eine Betätigungseinrichtung zwischen einer Offenstellung
zum Öffnen eines Durchgangs von einer Zuströmöffnung
zu einem Abgangskanal im Mantelrohr und einer Schließstellung
zur Absperrung des Durchgangs von der Zuströmöffnung
zum Abgangskanal des Mantelrohrs verschiebbar ist. Solche Hydranten
werden vielfach zur Abzweigung von Wasser aus einer unterirdisch
verlaufenden Wasserleitung z. B. für Feuerlöscheinrichtungen
oder zur anderweitigen Wasserverteilung und -versorgung eingesetzt. Sie
sind oftmals als Unterflur- oder Schachthydranten mit einem in der
Erde bzw. einem unterirdischen Schacht angeordneten Gehäuse
ausgeführt. Dabei ergibt sich die Problematik, dass nach
der Wasserentnahme Restwasser in dem Abgangskanal stehen bleiben
oder Schmutzwasser in diesen gelangen kann. Da sich in dem im Abgangskanal
verbleibenden Rest- oder Schmutzwasser Keime bilden können,
muss verhindert werden, dass dieses beim erneuten Öffnen
des Hydranten in Kontakt mit dem in der Wasserleitung befindlichen
Frischwasser gelangt. Zur Vermeidung einer Verschmutzung des Frischwassers
wurde im Ventilkörper des in der
DE 41 19 104 A1 offenbarten
Hydranten ein mit dem Abgangskanal verbundener Entwässerungskanal
vorgesehen, der in der Absperrstellung mit einer durch das Mantelrohr
nach außen verlaufenden Entwässerungsleitung zusammenwirkt.
Somit wird eine Entwässerung und Druckentlastung des hier
innerhalb eines als Mantelrohr ausgeführten Abgangskanals nach
der Wasserentnahme erreicht. Dennoch kann es z. B. aufgrund von
Verstopfungen der Entwässerungsleitung vorkommen, dass
eine größere Menge Restflüssigkeit in
dem Abgangskanal verbleibt. Im Laufe der Zeit können sich
in der Restflüssigkeit Keime bilden, die dann über
eine einfache Dichtung in den Frischwasserbereich wandern können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Hydrant der eingangs genannten Art zu
schaffen, der einen verbesserten Hygieneschutz aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Hydrant mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Hydrant ist in dem Gehäuse
mindestens eine Durchgangsöffnung angeordnet, die in der
Schließstellung des Ventilkörpers mit einer gegenüber
dem Abgangskanal abgesperrten und zwischen dem Ventilkörper
und dem Gehäuse gebildeten Kammer in Verbindung steht. Durch
die Kammer wird zwischen dem Ventilkörper und dem Gehäuse
ein zusätzlicher Sperrbereich gebildet, der in der Schließstellung
des Ventilkörpers in Art einer Luftkammer eine weitergehende
Abgrenzung zu dem Frischwasserbereich darstellt und eine unmittelbare
Verbindung zwischen dem Zuström- und Ablaufbereich des
Hydranten verhindert. Selbst wenn das bei geschlossenem Ventilkörper
in dem Abgangskanal verbleibende Wasser über eine in der Regel
vorhandene Entwässerungsöffnung nicht ausreichend
abläuft und in einen zwischen dem Absperrbereich des Ventilkörpers
und dem Gehäuse eventuell vorhandenen Spalt eindringt,
wird es von der zusätzlichen Kammer aufgefangen und kann über
die Durchgangsöffnung abfließen. Die Kammer bietet neben
der wichtigen Sperrfunktion somit auch die Möglichkeit
eines weiteren Ablaufs. Dadurch wird eine verbesserte Sicherheit
gegen unerwünschtes Eindringen eines eventuell durch Keime
belasteten Wassers in den Frischwasserbereich erreicht.
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In
dem Gehäuse ist zweckmäßigerweise mindestens
eine Entwässerungsöffnung vorgesehen, die in der
Schließstellung des Ventilkörpers oberhalb seines
Absperrbereichs in das Gehäuse mündet. In der
Schließstellung des Ventilkörpers kann somit ein
noch im Abgangskanal befindliches Wasser nach außen ablaufen.
Die Entwässerungsöffnung und auch die Durchgangsöffnung
werden in der Offenstellung des Ventilkörpers vorzugsweise durch
eine Führungsklaue des Ventilkörpers abgedeckt.
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In
einer fertigungstechnisch einfachen Ausführung wird die
Kammer durch das Gehäuse und eine umlaufende Ringnut im
Ventilkörper begrenzt. Die Kammer kann aber in entsprechender
Weise auch durch den Ventilkörper und eine Ringnut im Gehäuse
gebildet sein.
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In
der Durchgangsöffnung und/oder der der Entwässerungsöffnung
kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführung ein Rückschlagventil
angeordnet sein, das den Austritt von Flüssigkeit aus dem
Gehäuse ermöglicht, jedoch den Eintritt von Flüssigkeit in
das Gehäuse verhindert. Dadurch kann verhindert werden,
dass ein z. B. durch Überflutung im Schacht stehendes Wasser
in die Kammer zwischen Zuström- und Ablaufbereich gelangt.
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Der
Hydrant kann z. B. als Schachthydrant ausgeführt sein,
bei dem der Abgangskanal in einem vom Gehäuse seitlich
abzeigenden Rohrstutzen angeordnet ist. Der Hydrant kann aber auch
als Unter- oder Oberflurhydrant ausgeführt sein.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Schachthydrant in einem Halbschnitt;
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2 den
in 1 gezeigten Schachthydrant mit geöffnetem
Ventilkörper in einem Halbschnitt in Richtung des Pfeils
A von 1 und
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3 den
in 1 gezeigten Schachthydrant mit geschlossenem Ventilkörper
in einem Halbschnitt in Richtung des Pfeils A von 1.
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In
den 1 bis 3 ist ein als Schachthydrant
ausgeführter Hydrant 1 mit einem an eine Wasserleitung
anschließbaren Gehäuse 2 und einem in diesem
verschiebbar geführten Ventilkörper 3 in
unterschiedlichen Ansichten gezeigt. Der Ventilkörper 3 ist
innerhalb des Gehäuses 2 durch eine hier als Spindelantrieb
mit einer Verstellspindel 4 und einer zugehörigen
Spindelmutter 5 ausgebildete Betätigungseinrichtung
zwischen einer in den 1 und 2 dargestellten
Offenstellung und einer in 3 gezeigten
Schließstellung verschiebbar.
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Aus 1 geht
hervor, dass das Gehäuse 2 einen zuströmseitigen
Anschlussflansch 6 mit einer Zuströmöffnung 7 und
einen seitlich abzweigenden Rohrstutzen 8 mit einem abströmseitigen
Abgangskanal 9 enthält. Zwischen der Zuströmöffnung 7 und dem
Abgangskanal 9 ist innerhalb des Gehäuses 1 ein
hier zylindrisch ausgeführter Ventilsitz 10 für
einen kolbenartigen Absperrbereich 11 des Ventilkörpers 3 vorgesehen.
Bei der gezeigten Ausführung weist das Gehäuse 2 oberhalb
des Ventilsitzes 10 eine Ausbuchtung 12 mit einem
in den Abgangskanal 9 übergehenden – in
den 2 und 3 erkennbaren – Ringraum 13 auf.
Am Ende des Rohrstutzens 8 ist eine Anschlussklaue 14 für
ein Standrohr oder dgl. angeformt. Derartige Hydranten 1 werden
z. B. als Abzweigungsarmaturen an Wasserleitungen für die Wasserverteilung
und -versorgung oder für Feuerlöscheinrichtungen
o. ä. eingesetzt.
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Wie
in den 1 bis 3 ist erkennbar ist, enthält
der Ventilkörper 3 an der Unterseite des kolbenartigen
Absperrbereichs 11 zwei diametral gegenüberliegende,
nach unten ragende Führungsklauen 15, über
die der Ventilkörper 3 auch in der Offenstellung
gegenüber dem Gehäuse 1 geführt
ist. An der Oberseite weist der Ventilkörper 3 einen
sich konisch verjüngenden Übergangsbereich 16 zu
einem schlankeren oberen Teil auf. In dem kolbenartigen Absperrbereich 11 des
Ventilkörpers 3 ist eine umlaufende Ringnut 17 angeordnet,
die bei der in 3 dargestellten Schließstellung
des Ventilkörpers 3 mit dem Gehäuse 2 eine
gegenüber dem Abgangskanal 9 abgesperrte Kammer 18 begrenzt.
In dem Gehäuse 2 befindet sich eine Durchgangsöffnung 19,
die in der Schließstellung des Ventilkörpers 3 mit
der Kammer 18 in Verbindung steht. Oberhalb der Durchgangsöffnung 19 ist
innerhalb des Gehäuses 2 eine Entwässerungsöffnung 20 derart
angeordnet, dass diese in der Schließstellung des Ventilkörpers 3 oberhalb
des Absperrbereichs 11 in der Höhe des Übergangsbereichs 16 im
Gehäuse 2 mündet. Wenn sich der Ventilkörper 3 in
der Schließstellung befindet, kann eine im Abgangskanal 9 befindliche
Flüssigkeit so über den Übergangsbereich 16 und
die Entwässerungsöffnung 20 nach außen
ablaufen.
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Bei
der in den 1 und 2 gezeigten
Offenstellung des Ventilkörpers 3 sind sowohl
die Durchgangsöffnung 19 als auch die Entwässerungsöffnung 20 durch
eine der Führungsklauen 15 abgedeckt, so dass
das Wasser bei abgesperrter Durchgangsöffnung 19 und
abgesperrter Entwässerungsöffnung 20 von
der Zuströmöffnung 7 über die
Zwischenräume zwischen den Führungsklauen 15 in den
Ringraum 13 und von dort in den Abgangskanal 9 strömen
kann. Sowohl in der Durchgangsöffnung 19 als auch
in der Entwässerungsöffnung 20 können – hier
nicht dargestellte – Rückschlagventile vorgesehen
sein, die in der Sperrstellung des Ventilkörpers 3 zwar
den Austritt der Flüssigkeit nach außen ermöglichen,
jedoch den Eintritt einer Flüssigkeit von außen nach
innen verhindern. Dadurch kann vermieden werden werden, dass ein
z. B. durch Überflutung im Schacht stehendes Wasser in
die Kammer 18 oder in das Gehäuse 2 des
Hydranten gelangt.
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Der
Ventilkörper 3 ist in an sich bekannter Weise
vollständig oder zumindest im Absperrbereich 11 von
einem gummielastischen Material, beispielsweise EPDM oder einem
anderen Elastomer, umgeben. Durch die gummielastische Umhüllung
wird eine optimale Abdichtung gegenüber dem Gehäuse 2 und ein
guter Schutz des in der Regel aus Gusseisen bestehenden Ventilkörpers 3 vor
Korrosion erreicht.
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Die
Verstellung des Ventilkörpers 3 erfolgt durch
die innerhalb des Gehäuses 2 drehbar gelagerte
und in Axialrichtung gesicherte Verstellspindel 4 und die
zugehörige Spindelmutter 5, die gemäß 1 im
oberen Bereich des Ventilkörpers 3 verdrehfest
angeordnet ist. Die Verstellspindel 4 ist über eine
an der Oberseite des Gehäuses 2 eingesetzte Lagerbuchse 21 drehbar
und über Dichtringe 22 abgedichtet geführt.
Auf dem gegenüber der Lagerbuchse 21 nach außen
vorstehenden oberen Ende der Verstellspindel 4 ist ein
Vierkantschoner 23 für einen Steckschlüssel
befestigt.
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Die
Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene und in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel als Schachthydrant beschränkt.
Der Hydrant kann auch als Unterflur- oder Überflurhydrant
ausgeführt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4119104
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