DE102007060268A1 - Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe für einen Fahrzeuginsassen - Google Patents

Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe für einen Fahrzeuginsassen Download PDF

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Abstract

Eine Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe fer auf eine Fahrzeugverzögerung anspricht, eine Gurtspule (12) und eine mechanische Bremse (18), die funktional zwischen dem Sensor (38) und der Gurtspule (12) angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe für einen Fahrzeuginsassen.
  • Es sind zahlreiche Sicherheitsgurtsysteme bekannt, die einen Fahrzeuginsassen im Falle einer abrupten Fahrzeugverzögerung durch Blockieren der Gurtbandausgabe zurückhalten. Übersteigt die Gurtkraft einen kritischen Wert, kann mittels einer Kraftbegrenzungseinrichtung dennoch ein begrenzter Gurtbandauszug und damit eine Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen gestattet werden. Solche Kraftbegrenzungseinrichtungen sind in der Regel auf standardisierte Fahrzeuginsassen ausgelegt, also auf einen Fahrzeuginsassen, dessen Größe und Gewicht genau den Durchschnitt der Bevölkerung repräsentiert. D. h. die eine Hälfte der Bevölkerung ist größer und schwerer, die andere Hälfte kleiner und leichter.
  • Um für Fahrzeuginsassen mit verschiedenen Körpergrößen und Körpergewichten die durch den Gurt verursachte Belastung zu begrenzen, sind Kraftbegrenzungseinrichtungen mit Detektoren bekannt, die die Körperdaten eines Fahrzeuginsassen erfassen und den von der Kraftbegrenzungseinrichtung zugelassenen Gurtbandauszug anhand der erfaßten Körperdaten ermitteln. Das Ermitteln der Körperdaten eines Fahrzeuginsassen ist jedoch kompliziert.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der eine Vorverlagerung eines Fahrzeuginsassen ermöglicht wird, die möglichst unabhängig von dessen Gewicht, Größe und Sitzposition ist.
  • Die Erfindung sieht hierzu eine Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe für einen Fahrzeuginsassen vor mit einem Sensor, der auf eine Fahrzeugverzögerung anspricht, einer Gurtspule und einer mechanischen Bremse, die funktional zwischen dem Sensor und der Gurtspule angeordnet ist. Erfindungsgemäß wird eine Fahrzeugverzögerung von dem Sensor erfaßt und ein Gurtbandauszug in Abhängigkeit von der erfaßten Fahrzeugverzögerung festgelegt. Die Bremse ist so an die Gurtspule gekoppelt, daß sie einen begrenzten Gurtbandauszug zuläßt, wenn eine Fahrzeugverzögerung vorliegt, die oberhalb einer bestimmten Schwelle liegt, und einen Gurtbandauszug steuert oder regelt, wenn eine Fahrzeugverzögerung vorliegt, die unterhalb dieser Schwelle liegt. Die ausgegebene Gurtbandlänge ist also nicht abhängig von der Körpergröße und dem Körpergewicht eines Fahrzeuginsassen, sondern nur von der Fahrzeugverzögerung.
  • Vorzugsweise ist die mechanische Bremse selbstverstärkend. Eine solche Selbstverstärkung wird beispielsweise durch eine Keilbremse erreicht. Auch kann eine Seilreibungseinheit oder eine Backenbremse mit Bremsbacken verwendet werden, wobei die Lagerpunkte der Bremsbacken so gewählt sind, daß die Backenbremse selbstverstärkend ist. Vorteilhaft an einer selbstverstärkenden Bremse ist, daß aufgrund der selbstverstärkenden Eigenschaft der eingesetzten mechanischen Bremse die aufzubringende Betätigungskraft zur Erzielung einer gewünschten Bremswirkung verringert werden kann.
  • Gemäß einer Ausführungsform ist die mechanische Bremse eine Keilbremse. Bei einer Keilbremse verschiebt sich kurzgesagt ein Körper (Kugel oder Keil) entlang einer ansteigenden Lauffläche, wobei sich der Körper zwischen zwei Teilen bewegt, diese auseinanderdrückt und ein Teil gegen eine Bremsfläche drückt. Durch die Drehung eines Teils relativ zum zweiten Teils wirken Zugkräfte auf den Keil, was die Bremswirkung verstärkt. Die Keilbremse benutzt also die Relativdrehung zum Bremsen, weshalb schnell eine hohe Bremswirkung erzielt wird.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die mechanische Bremse mehrere Bremskörper auf. Die Bremskörper sind z. B. Stifte oder Platten, die sich insbesondere begrenzt radial bewegen können. Die Bremskörper sind so zwischen einer drehbaren Scheibe und einer mit der Gurtspule verbundenen Welle angeordnet, daß sie sich verklemmen können und eine Drehung der Gurtspule relativ zur Scheibe verhindern. Die Bremskörper verklemmen sich zwischen der Welle und der Scheibe, wobei die Bremswirkung in Abhängigkeit der Drehung der Welle relativ zur Scheibe zunimmt. So wird schnell eine Bremswirkung erzielt, was vorteilhaft ist.
  • Vorzugsweise umfaßt die mechanische Bremse eine drehbare Scheibe und eine Feder ist vorgesehen, die die Scheibe entgegen der Gurtbandauszugsrichtung hemmt, also in Gurtbandauszugsrichtung beaufschlagt. Aufgrund der Feder wird die lineare Bewegung der Masse des Sensors unmittelbar in eine Drehbewegung umgewandelt. Somit ist ein Gurtbandauszug (bei einer wirkenden Gurtbandauszugskraft) ohne große Zeitverzögerung möglich, weshalb eine gesteuerte/geregelte Vorverlagerung eines Fahrzeuginsassen zeitnah ermöglicht ist, wodurch die durch den Gurt auf den Fahrzeuginsassen wirkende Belastung begrenzt wird. Die Feder dient ferner der Entklapperung der Scheibe.
  • Es kann wenigstens eine Umlenkung zwischen dem Sensor und der mechanischen Bremse vorgesehen sein. Dadurch kann die Wirkrichtung des Systems geändert werden, was je nach Einbausituation notwendig ist.
  • Vorzugsweise weist der Sensor eine Masse auf, die entgegen einer Kraft eines federelastischen Elementes beweglich ist. Die Masse ist entlang einer Führung beweglich und kann sich bei einer Fahrzeugverzögerung aufgrund seiner Trägheit in Fahrtrichtung gesehen nach vorne bewegen. Die Kraft des federelastischen Elementes wirkt dieser linearen Bewegung der Masse entgegen, weshalb über die Kraft des federelastischen Elementes eingestellt wird, ab welcher vorliegenden Fahrzeugverzögerung sich die Masse bewegt. Damit kann also eingestellt werden, ab welcher Fahrzeugverzögerung ein Gurtbandauszug möglich ist. Über die Kraft des federelastischen Elementes und die Masse können so vorteilhafterweise unterschiedliche Kraftbegrenzungsverläufe realisiert werden.
  • Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform mit einer Bremse und einem Sensor,
  • 2 eine teilweise geschnittene Ansicht eines Teils der Vorrichtung von 1,
  • 2a eine vergrößerte Schnittansicht im Bereich einer Aussparung,
  • 3 eine Explosionsansicht eines Teils der Vorrichtung der 1 und 2,
  • 4 eine Explosionsansicht eines Teils der Vorrichtung von 1,
  • 5 eine weitere Explosionsansicht eines Teils der Vorrichtung von 1,
  • 6 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform mit einem Sensor und einer Bremse,
  • 7 eine perspektivische Ansicht einer Variante des Sensors, der Teil von 6 sein könnte,
  • 8 eine Prinzipskizze der Vorrichtung mit einer Umlenkung,
  • 9 eine perspektivische Ansicht der Umlenkung von 8,
  • 10 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform mit einem Sensor und einer Bremse,
  • 11 eine Detailansicht eines Teils der Bremse von 10 mit der Bremse in einer ersten Stellung,
  • 12 eine 11 entsprechende Ansicht mit der Bremse in einer zweiten Stellung,
  • 13 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform, und
  • 14 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform.
  • In den 1 bis 5 ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe für einen Fahrzeuginsassen gezeigt. Diese Vorrichtung umfaßt einen Gurtaufroller 10 mit einem Rahmen 11 und einer Gurtspule 12, die im Rahmen 11 des Gurtaufrollers 10 gelagert ist. Auf die Gurtspule 12 kann Gurtband 14 auf- bzw. abgewickelt werden.
  • Eine Gurtbandabwickelung kann im Falle eines Unfalls verhindert werden. Dazu ist eine Klinke 16 vorgesehen (4), die von einem fahrzeug- und/oder gurtbandsensitiven Sensor (nicht gezeigt) eingesteuert wird. Wenn die Klinke 16 eingesteuert ist, ist eine mechanische Bremse 18 über die Klinke 16 an die Gurtspule 12 gekoppelt.
  • Die mechanische Bremse 18 ist an dem (bzgl. 1) rechten Ende der Gurtspule 12 vorgesehen und als Keilbremse ausgebildet. Insbesondere hat die Bremse 18 eine Bremsscheibe 20, die an ihrer von der Gurtspule 12 abgewandten Seite mehrere Aussparungen 22 aufweist. Die Aussparungen 22 sind länglich und erstrecken sich entlang einer Kreislinie. Es sind acht Aussparungen 22 gezeigt, die jeweils eine Kugel 24 aufnehmen.
  • Die Kugeln 24 sind zwischen der Bremsscheibe 20 und einem Bremsteil 26 aufgenommen. Das Bremsteil 26 hat dementsprechende Aussparungen 28 (2). Der Boden jeder Aussparung 28 im Bremsteil 26 steigt über seine Länge an (schematisch in 2a gezeigt), so daß sich bei einer Drehung der Bremsscheibe 20 relativ zum Bremsteil 26 die Kugeln 24 entlang der Schrägen bewegen, die Bremsscheibe 20 zur Gurtspule 12 hin bewegt und an eine Bremsfläche 29 (2) gedrückt wird. Auch könnte der Boden der Aussparungen 22 in der Bremsscheibe 20 schräg ausgebildet sein (nicht gezeigt) oder beide Böden.
  • Das Bremsteil 26 ist über ein Kugellager 30 drehbar in der Bremse 18 aufgenommen. Das Bremsteil 26 hat eine Scheibe 32, an der ein Verbindungselement 34 mittels eines Befestigungsmittels 36 (5) angebracht ist. Das Verbindungselement 34 kann auf die Scheibe 32 aufgewickelt werden.
  • Das Verbindungselement 34 verbindet die Bremse 18 mit einem Sensor 38. Insbesondere ist das Verbindungselement 34 an einer beweglichen Masse 40 des Sensors 38 angebracht. Die Masse 40 kann sich entlang einer Führung 42 entgegen der Kraft eines federelastischen Elementes 44 bewegen. Die Kraft des federelastischen Elementes 44 ist so eingestellt, daß sich die Masse 40 in Fahrzeuglängsrichtung L bewegt, wenn die Fahrzeugverzögerung größer als die beispielsweise 30-fache Erdbeschleunigung (30g) ist.
  • Im folgenden wird auf die Funktionsweise der Vorrichtung eingegangen.
  • Bei normaler Fahrt ist die Bremse 18 und der Sensor 38 nicht an die Gurtspule 12 gekoppelt, so daß das Gurtband 14 von der Gurtspule 12 auf- bzw. abgewickelt werden kann.
  • Sobald die Klinke 16 vom fahrzeug- und/oder gurtbandsensitiven Sensor eingesteuert wird, sind die Bremse 18 und der Sensor 38 über die Klinke 16 an die Gurtspule 12 gekoppelt.
  • Tritt bei blockierter Gurtspule 12, also bei eingesteuerter Klinke 16, eine Fahrzeugverzögerung auf, die kleiner als die 30-fache Erdbeschleunigung ist, bewegt sich die Masse 40 nicht. Das Verbindungselement 34 kann sich nicht auf das Bremsteil 26 aufwickeln, weshalb keine Drehung des Bremsteils 26 erlaubt ist. Wenn ein Gurtbandauszug auf die Gurtspule 12 wirkt, tritt eine Drehung der Bremsscheibe 20 relativ zum Bremsteil 26 ein, was dazu führt, daß sich die Kugeln 24 entlang der ansteigenden Böden der Aussparungen 28 bewegen, wodurch die Bremsscheibe 20 zur Gurtspule 12 hin gedrückt wird. Die Bremsscheibe 20 liegt dann an der Bremsfläche 29 an, weshalb eine Bremswirkung auftritt. Ein Gurtbandauszug ist somit nicht möglich.
  • Tritt hingegen bei blockierter Gurtspule 12, also bei eingesteuerter Klinke 16, eine Fahrzeugverzögerung auf, die größer als die 30-fache Erdbeschleunigung ist, bewegt sich die Masse 40 in Fahrzeuglängsrichtung L, da dann die Trägheitskraft der Masse 40 größer als die Haltekraft des federelastischen Elementes 44 ist. Das Verbindungselement 34, das an der Masse 40 befestigt ist, wird mit Hilfe einer Feder 45, die die Scheibe 32 entgegen der Gurtbandauszugsrichtung (vgl. Pfeil G in 1) hemmt (also in Gurtbandauszugsrichtung beaufschlagt), auf die Scheibe 32 aufgewickelt. Aufgrund der Fahrzeugverzögerung übt der Fahrzeuginsasse gleichzeitig eine Gurtbandauszugskraft aus, die auf die Gurtspule 12 wirkt, d. h. die Gurtspule 12 versucht, sich in Gurtbandauszugsrichtung zu drehen. Da sich die Masse 40 bewegt hat, wickelt sich das Verbindungselement 34 auf die Scheibe 32 auf, das Bremsteil 26 kann sich drehen.
  • Wird angenommen, daß sich das Bremsteil 26, die Bremsscheibe 20 und die Gurtspule 12 mit derselben Winkelgeschwindigkeit drehen, laufen die Kugeln 24 nicht auf den schrägen Böden der Aussparungen „nach oben", und die Bremse spricht nicht an. Das Gurtband könnte also theoretisch gleichmäßig (d. h. kraftlos) ausgezogen werden. Tatsächlich wird in der Praxis die Drehung der Gurtspule entweder der Drehung des Bremsteils vorauseilen oder hinterherlaufen. Daraus folgt, daß die Bremswirkung schwankt, also einmal stärker und einmal schwächer ist. Wenn anfangs z. B. eine Gurtbandauszugskraft eine Drehung der Gurtspule 12 bewirkt, obwohl das Verbindungselement 34 noch nicht auf die Scheibe 32 aufgewickelt ist, tritt eine Bewegung der Bremsscheibe 20 relativ zum Bremsteil 26 auf. Die Kugeln 24 bewegen sich entlang der ansteigenden Böden der Aussparungen 28, wodurch die Bremsscheibe 20 zur Gurtspule 12 hin an die Bremsfläche 29 gedrückt wird, weshalb eine Bremswirkung auftritt. Die Bremswirkung ist aufgehoben, sobald die Scheibe 32 der Drehung der Gurtspule 12 „nachgeeilt" ist. Durch die Drehung der Scheibe 32 bewegen sich nämlich die Kugeln 24 wieder zurück in ihre Ausgangsstellung, weshalb die Bremswirkung der Kugeln 24 aufgehoben ist.
  • Das Bremsteil 26 bleibt, nach einer bestimmten Gurtbandauszugslänge, die abhängig ist von der Strecke, die sich die Masse 40 des Sensors 38 bewegt hat, hinter der Bewegung der Bremsscheibe 20 zurück, d. h. der zugelassene Gurtbandauszug ist begrenzt durch die Länge der Strecke, über die sich die Masse 40 in Fahrzeuglängsrichtung L bewegt hat. Es tritt also eine Bewegung der Bremsscheibe 20 relativ zum Bremsteil 26 auf. Die Kugeln 24 bewegen sich entlang der ansteigenden Böden der Aussparungen 28, wodurch die Bremsscheibe 20 zur Gurtspule 12 hin gedrückt wird. Die Bremsscheibe 20 liegt dann an der Bremsfläche 29 an, weshalb eine Bremswirkung auftritt. Der Gurtbandauszug ist somit gestoppt.
  • Da die Laufbahnen der Kugeln 24 schräg sind, wird die Bremsscheibe 20 um so weiter zur Bremsfläche 29 gedrückt, je weiter sich die Bremsscheibe 20 relativ zum Bremsteil 26 verdreht.
  • Die Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen wirkt sich nicht auf die Kinematik der Masse 40 aus, d. h. eine Rückkopplung ist ausgeschlossen. Der Gurtbandauszug ist also nicht abhängig von der Körpergröße und dem Körpergewicht des Fahrzeuginsassen, sondern nur von der Verzögerung.
  • In 6 ist eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung gezeigt. Für die aus der ersten Ausführungsform bekannten Bezugszeichen werden dieselben verwendet, und es wird auf die Erläuterungen zur ersten Ausführungsform verwiesen.
  • Die in 6 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform in der Anordnung des Sensors 38 relativ zur Bremse 18 und zum Gurtaufroller 10. Der Sensor 38 ist in Fahrzeuglängsrichtung L vor der Bremse 18 angeordnet, so daß bei einer Fahrzeugverzögerung, die z. B. größer als die 30-fache Erdbeschleunigung ist, das Verbindungselement 34 von der Scheibe 32 abgezogen wird, was zu einer Drehbewegung der Scheibe 32 führt.
  • Das federelastische Element, das die Scheibe 32 der ersten Ausführungsform in Gurtbandabzugsrichtung beaufschlagt hat, um das Verbindungselement 34 auf die Scheibe 32 aufzuwickeln, ist in dieser Ausführungsform nicht notwendig.
  • Die Funktionsweise entspricht ansonsten der Funktionsweise der ersten Ausführungsform.
  • In 7 ist eine Variante der Ausführungsform von 6 gezeigt. Das Verbindungselement 34 ist hier kein Band, sondern eine Zahnstange. Um die lineare Bewegung der Zahnstange in eine Drehbewegung umzuwandeln, ist die Scheibe 32, die Teil des Bremsteils 26 (in 7 nicht gezeigt) ist, mit einer Außenverzahnung versehen.
  • In den 8 und 9 ist eine Umlenkung 46 gezeigt, die notwendig ist, wenn die Achse der Gurtspule 12 nicht senkrecht (d. h. unter einem 90°-Winkel) zur Fahrzeuglängsrichtung L steht. Die Umlenkung 46 ist eine Rolle, die das Verbindungselement 34 möglichst reibungsarm führt. 9 zeigt das Verbindungselement 34, das mittels der Umlenkung 46 um 90° umgelenkt wird.
  • In den 10 bis 12 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gezeigt. Diese unterscheidet sich in der Ausbildung der Bremse 18. In dem Spalt zwischen einer Welle 47, die mit der Gurtspule 12 verbunden ist, und dem Bremsteil 26, das als Ring ausgebildet ist, sind mehrere stiftförmige Bremskörper 48 angeordnet. Die Welle 47 hat ein oder mehrere (gezeigt sind drei) Vorsprünge 50 und das Bremsteil 26 entsprechende Aussparungen 52. Die Bremskörper 48 sind radial begrenzt beweglich in Aufnahmen 54 aufgenommen, wobei die Aufnahmen 54 Teil eines unbeweglichen Ringes 56 sind.
  • Bei eingesteuerter Klinke und einer Fahrzeugverzögerung, die z. B. größer als die 30-fache Erdbeschleunigung ist, wird das Verbindungselement 34 begrenzt freigegeben, weshalb eine Drehbewegung des Bremsteils 26 möglich ist. Aufgrund der Fahrzeugverzögerung übt der Fahrzeuginsasse gleichzeitig eine Gurtbandauszugskraft aus, die auf die Gurtspule 12 wirkt, d. h. die Gurtspule 12 versucht, sich in Gurtbandauszugsrichtung zu drehen. Ein solcher Gurtbandauszug ist möglich, da sich das Bremsteil 26 aufgrund des freigegebenen Verbindungselementes 34 begrenzt dreht. Wenn sich das Bremsteil 26 und die Gurtspule 12 in Gurtbandauszugsrichtung (vgl. Pfeil G) bewegen, drehen sich die Aussparungen 52 des Bremsteils 26 und die Vorsprünge 50 der Welle 47. Die stiftförmigen Bremskörper 48, die begrenzt radial beweglich sind, werden dabei von den Vorsprüngen 50 der Welle 47 nach außen gedrückt und können in die Aussparungen 52 des Bremsteils 26 gelangen. Die Bremskörper 48 verhindern also eine Drehung der Gurtspule 12 und des Bremsteils 26 nicht. 11 zeigt die Bremskörper 48 in einer Ausgangsposition und 12 die Bremskörper 48 nach einer Drehung der Gurtspule 12 und des Bremsteils 26 um den Winkel α.
  • In der Praxis bleibt das Bremsteil 26 hinter der Drehung der Gurtspule 12 zurück.
  • Sobald sich das Bremsteil 26 jedoch nicht mehr dreht, da die Masse 40 zum Stillstand gekommen ist, und sich die Gurtspule 12 allein weiter in Gurtbandauszugsrichtung bewegen will, drücken die Vorsprünge 50 die Bremskörper 48 in Richtung der Aussparungen 52. Die Bremskörper 48 können jedoch nicht in die Aussparungen 52 ausweichen, da sich das Bremsteil 26 nicht mitbewegt hat. Die Bremskörper 48 verklemmen sich dadurch. Deshalb ist keine Bewegung der Gurtspule 12 relativ zum Bremsteil 26 möglich. Der Gurtbandauszug ist dadurch auf die Länge begrenzt, die sich die Masse 40 bewegt hat. 10 zeigt die Position, in der die Bremskörper 48 verklemmt sind.
  • Obwohl in den 10 bis 12 das Verbindungselement 34 als Band gezeigt ist, könnte es auch als Zahnstange ausgebildet sein. Genausogut könnte der Sensor 38 in Fahrzeuglängsrichtung L vor der Bremse 18 angeordnet sein.
  • In 13 ist eine weitere Ausführung der Bremse 18 gezeigt. Diese unterscheidet sich von der in den 10 bis 12 gezeigten Ausführungsform nur darin, daß die begrenzt radial beweglichen Bremskörper 48 im Querschnitt gesehen rechteckig ausgebildet sind. Ferner hat die Welle 47 nur einen einzigen Vorsprung 50 und das Bremsteil 26 nur eine einzige Aussparung 52. Die Funktionsweise entspricht der in den 10 bis 12 gezeigten Ausführungsform.
  • Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform könnten zusätzlich reibverstärkende Beschichtungen oder Reibbeläge vorgesehen sein (nicht gezeigt).
  • Gemäß einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform könnte die mechanische Bremse 18 auch als Backenbremse ausgebildet sein (nicht gezeigt).
  • In 14 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Gemäß dieser Ausführungsform ist eine Seilreibungseinheit 58 vorgesehen, die zwischen dem Sensor 38 und der Gurtspule 12 vorgesehen ist. Das Verbindungselement 34 ist über die Seilreibungseinheit 58 mit der Gurtspule 12 verbunden. Wenn sich die Masse 40 bewegt, wickelt sich das Verbindungselement 34 erst auf die Seilreibungseinheit 58 und anschließend auf die Gurtspule 12 auf.
  • Eine Rückkopplung ist ausgeschlossen; eine Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen kann sich also nicht auf die Kinematik der Masse 40 auswirken.

Claims (11)

  1. Vorrichtung zur Steuerung einer Gurtausgabe für einen Fahrzeuginsassen, mit einem Sensor (38), der auf eine Fahrzeugverzögerung anspricht, einer Gurtspule (12) und einer mechanischen Bremse (18), die funktional zwischen dem Sensor (38) und der Gurtspule (12) angeordnet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Bremse (18) selbstverstärkend ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Bremse (18) eine Keilbremse ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Kugeln (24) vorgesehen sind, die in Aussparungen (22) der Bremsscheibe (20) und/oder in Aussparungen (28) des Bremsteils (26) vorgesehen sind, wobei der Boden der Aussparungen (22, 28) über die Länge der Aussparungen (22, 28) ansteigt.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Bremse (18) mehrere Bremskörper (48) aufweist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskörper (48) radial begrenzt beweglich sind.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Bremse (18) eine drehbare Scheibe (32) umfaßt und eine Feder (45) vorgesehen ist, die die Scheibe (32) entgegen der Gurtbandauszugsrichtung hemmt.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verbindungselement (34) vorgesehen ist, das den Sensor (38) mit der mechanischen Bremse (18) verbindet.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Umlenkung (46) zwischen dem Sensor (38) und der mechanischen Bremse (18) vorgesehen ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (38) eine bewegliche Masse (40) aufweist, die entgegen einer Kraft eines federelastischen Elementes (44) beweglich ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das federelastische Element (44) so ausgelegt ist, daß sich die bewegliche Masse (40) ab einer Fahrzeugverzögerung bewegt, die etwa der 30-fachen Erdbeschleunigung entspricht.
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