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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Aufladeparameters
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Vorrichtung,
um dieses Verfahren durchzuführen, ein Computerprogramm sowie
ein Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Bei
Brennkraftmaschinen wird die Kraftstoffzumessung mittels Einspritzventilen
oder Injektoren gesteuert. Steuergeräte-Einspritzendstufenkonzepte
für Common Rail Injektoren mit Magnet-Spulen oder Magnet-Aktoren
können auf einem Boosterkonzept mit einem DC/DC Wandler
basieren. Ziel des Boosterkonzept ist es, mit einer über
einer Batteriespannung liegenden Ansteuerspannung einen steilen
Ansteuerstrom zu realisieren, um beim Öffnen und Schließen
der Düsennadel des Injektors schnell durch toleranzbehaftete
Hydraulikteile des Injektors zu fahren und deren Einfluss auf die
Einspritzmenge und den Einspritzverlauf gering zu halten. Ein Booster-Kondensator
kann zum Bereitstellen der Ansteuerspannung verwendet werden.
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Mittlerweile
halten Common Rail Konzepte auch im Emerging Market bzw. Schwellenländern und
insbesondere in Indien Einzug. Insbesondere in Zwei- und Dreiräderfahrzeugen
bzw. in Ein- und Zweizylinderfahrzeugen sind die in Europa bekannten
Boosterkonzepte zu teuer. Zudem liegen die Systemanforderungen im
Emerging Market deutlich unter denen in Europa. Beispielhafte Systemanforderungen
sind Ein- und Zweizylindermotoren mit maximal 2000 bis 4500 U/min,
1100 bis 1450 bar Systemdruck und maximal zwei Einspritzungen pro
Zylinder.
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Alternativ
zu einem DC/DC Wandler kann das Laden des Booster-Kondensators über
eine Injektorspule realisiert sein. Eine Abschaltung eines Stroms
durch die Injektorspule induziert dabei eine Spannung die betragsmäßig über
der Batteriespannung liegt.
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Ein
Wiederaufladungs- bzw. Rechargekonzept mittels Injektorspule weist
gegenüber dem DC/DC-Rechargekonzept einige Nachteile auf.
So führen Unsicherheiten in der Applikation des maximal zulässigen
Rechargestromes zu einer Absenkung des zu applizierenden maximal
zulässigen Rechargestromes. Unsicherheiten ergeben sich
beispielsweise durch eine Berücksichtigung von Toleranzen, Driften
oder Alterungen in der Wirkkette Steuergerät-Injektor.
Zudem erhöht sich mit Systemdrücken größer
1600 bar die Gefahr ungewollter Einspritzungen bei heutigen Injektorkonstruktionen.
Ferner sind entgegengesetzte Optimierungskriterien in der Wirkkette
des Injektors zu erfüllen. Dabei steht einer Verbesserung
der Injektordynamik eine Nutzung der Trägheit für
das Wiederaufladen (Recharge) entgegen. Außerdem kann jede Änderung
in der Wirkkette des Injektors Einfluss auf einen maximal zulässigen Rechargestrom
und damit Einfluss auf eine notwendige Rechargedauer, einen minimal
möglichen Einspritzabstand und einer prinzipiellen Realisierung
eines Einspritztyps zur Folge haben. Dadurch ist eine erneute Datenapplikation
und Absicherung notwendig. Bei diesem Rechargekonzept sind Mehrfacheinspritzungen
mit sehr kurzen aufeinander folgenden Spritzabständen nicht
möglich. Ferner hat das Recharge-Endstufenkonzept mittels
Injektorspule einen schlechteren Wirkungsgrad von ca. 20–40%
im Vergleich zum DC/DC-Konzept mit einem Wirkungsgrad von ca. 70–90%.
Zudem führen Rechargeimpulse im Hochdruckkreis zu erhöhten
Steuermengen, die aufgrund der Kontinuität in der Mengenbilanz
des Hochdruckkreises vorzuhalten sind.
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Die
DE 196 34 342 A1 offenbart
eine Vorrichtung zur Ansteuerung von Magnetventilen zur Steuerung
der Kraftstoffzumessung in einer Brennkraftmaschine.
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Vor
diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zum Einstellen eines Aufladeparameters, weiterhin eine Vorrichtung,
die dieses Verfahren verwendet sowie schließlich ein entsprechendes
Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt gemäß den
unabhängigen Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Einstellen eines
Aufladeparameters, der zum Erzeugen einer erforderlichen Aufladung
geeignet ist, das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
Bereitstellen
eines aktuellen Aufladeparameters;
Überprüfen,
ob eine durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
einer vorbestimmten Bedingung genügt; und
Bereitstellen
eines geänderten Aufladeparameters als aktuellen Aufladeparameter,
bis die durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
der vorbestimmten Bedingung genügt.
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Insbesondere
kann die durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
eines Booster-Kondensators überprüft werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass sich
eine Applikationsunsicherheit eines Aufladeparameters durch ein
intelligentes Verfahren beseitigen lässt. Handelt es sich
bei dem Aufladeparameter beispielsweise um einen Aufladestrom, so
kann eine Applikationsunsicherheit eines maximal zulässigen
Aufladestroms durch das erfindungsgemäße Verfahren
beseitigt werden.
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Wird
der erfindungsgemäße Ansatz im Zusammenhang mit
einem Injektor eingesetzt, so lässt sich ein sehr sicheres
und kostengünstiges Aufladeverfahren realisieren. Das Aufladeverfahren
ist sicher, da dabei eine ungewollte Öffnung des Injektors vermieden
werden kann, und ferner kostengünstig, da keine zusätzliche
Hardware notwendig ist. Zudem wird eine indirekte Berücksichtigung
aller Toleranzen und Driften über die Lebensdauer des Injektors
ermöglicht. Ein maximal möglicher Aufladestrom
kann ausgereizt werden. Damit ergeben sich kürzere Aufladephasen
und damit die Möglich keit höhere Zylinderzahlen,
höhere Motordrehzahlen und/oder mehr Einspritzungen pro
Zylinder bedienen zu können.
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Der
geänderte Aufladeparameter kann durch Erhöhen
eines Wertes des aktuellen Aufladeparameters ermittelbar sein. Dies
ist vorteilhaft, wenn ein erster aktueller Aufladeparameter so gewählt
wird, dass eine mit dem ersten aktuellen Aufladeparameter erzeugbare
Aufladung geringer als die erforderliche Aufladung ist und der erste
aktuelle Aufladeparameter sicher nicht zum Öffnen des Injektors
führt.
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Ferner
kann ein Speichern des aktuellen Aufladeparameters als geeigneter
Aufladeparameter erfolgen, wenn die durch den aktuellen Aufladeparameter
erzeugbare Aufladung der vorbestimmten Bedingung genügt.
Durch das Speichern des geeigneten Aufladeparameters steht dieser
für nachfolgende Aufladungen zur Verfügung, ohne
dass eine erneute Durchführung des Verfahrens erforderlich
ist. Es versteht sich, dass eine vorbestimmte Bedingung ebenso als
erstes Überschreiten eines Schwellwertes gewählt
werden kann, wobei dann als geeigneter Aufladeparameter der letzte
Aufladeparameter vor Überschreiten des Schwellwerts erhalten
wird. Beispielsweise ist es möglich, die vorbestimmte Bedingung
für den Aufladeparameter derart zu wählen, dass
der Injektor öffnet. In diesem Fall ist als geeigneter
Aufladeparameters der letzte überprüfte Aufladeparameter
zu wählen, bei dem der Injektor noch nicht geöffnet
hat.
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Zusätzlich
kann ein Modifizieren des geeigneten Aufladeparameters um einen
Sicherheitsbeitrag erfolgen. Dadurch können Unsicherheiten,
die sich beispielsweise aus Toleranzen oder Driften ergeben, berücksichtigt
werden. Da durch kann sichergestellt werden, dass der Injektor während
des Aufladens nicht öffnet.
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Vor
dem Schritt des Überprüfens kann jeweils ein wiederholtes
Bereitstellen des aktuellen Aufladeparameters erfolgen und der Schritt
des Bereitstellens eines geänderten Aufladeparameters kann
erfolgen, bis eine durch die wiederholt bereitgestellten aktuellen
Aufladeparameter erzeugbare Aufladung der vorbestimmten Bedingung
genügt. Dies ist vorteilhaft, wenn die Aufladung in mehrere
einzelne Aufladevorgänge unterteilt wird.
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Dabei
kann der Schritt des wiederholten Bereitstellens beliebig oft wiederholt
werden. Somit kann (z. B. vorab) festgelegt werden, wie viele einzelne
Aufladevorgänge erfolgen sollen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung kann das Verfahren mehrmals ausgeführt werden
und sich die vorbestimmte Anzahl bei jeder Ausführung des
Verfahrens erhöhen. Dadurch kann gelernt werden, welche Anzahl
von einzelnen Aufladevorgängen und welcher zugehöriger
Aufladeparameter zum Erzeugen der erforderlichen Aufladung geeignet
sind.
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Alternativ
kann das Verfahren ein weiteres Mal ausgeführt werden und
bei der weiteren Ausführung des Verfahrens kann vor dem
Schritt des Überprüfens ein Bereitstellen des
geeigneten Aufladeparameters erfolgen, und der Schritt des Bereitstellens eines
geänderten Aufladeparameters kann erfolgen, bis eine durch
den geeigneten Aufladeparameter und den aktuellen Aufladeparameter
erzeugbare Aufladung der vorbestimmten Bedingung genügt.
Dies ist vorteilhaft, wenn die Aufladung in mehrere Aufladevorgänge
unterteilt wird und sich die Aufladeparameter in den Aufladevorgängen
unterscheiden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung kann der Aufladeparameter geeignet sein, um einen
Verlauf eines Aufladestroms zu definieren. Dadurch ist das erfindungsgemäße
Verfahren für stromgesteuerte Aufladevorgänge
geeignet.
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Beispielsweise
kann der Aufladeparameter eine Höhe des Aufladestroms definieren.
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Ferner
kann der Aufladeparameter eine Zeitdauer des Aufladestroms definieren.
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Der
Aufladestrom kann zum Ansteuern einer Magnetspule geeignet sein,
um die Aufladung induktiv zu erzeugen. Somit eignet sich das Verfahren
beispielsweise für ein Rechargekonzept mittels Injektorspule.
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Ferner
kann die Aufladung zum Ansteuern eines Einspritzventils eines Motors
geeignet sein.
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Das
Bereitstellen eines ersten aktuellen Aufladeparameters kann in einem
Betriebszustand des Motors erfolgen, in dem keine Einspritzung erfolgt.
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Die
vorbestimmte Bedingung kann eine hervorgerufene Einspritzung sein.
Eine solche Bedingung ist mit bekannten Methoden einfach zu detektieren.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung führt alle
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durch.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogramm mit Programmcodemitteln
ist dazu ausgelegt alle Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens durchzuführen, wenn dieses Computerprogramm
auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, durchgeführt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln,
die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind,
ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen, wenn dieses Computerprogramm auf einem Computer oder
einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, durchgeführt wird.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der
Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 zeigt
eine Aufladephase gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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3 zeigt
einen Ausschnitt einer Aufladephase gemäß einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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1 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Einstellen eines Aufladeparameters
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Der Aufladeparameter kann zum Erzeugen einer erforderlichen
Aufladung geeignet sein. Die erforderliche Aufladung kann zum Ansteuern
einer Vorrichtung, beispielsweise eines Einspritzventils oder Injektors
vorgesehen sein.
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In
einem ersten Schritt 102 erfolgt ein Bereitstellen eines
aktuellen Aufladeparameters. Ein erster aktueller Aufladeparameter
kann dabei so gewählt werden, dass er zum Erzeugen der
erforderlichen Aufladung noch nicht geeignet ist.
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In
einem weiteren Schritt 104 erfolgt ein Überprüfen,
ob eine durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
einer vorbestimmten Bedingung genügt. Die vorbestimmte
Bedingung kann dabei in einer beliebigen Art und Weise formuliert
sein, die für eine Durchführung des Verfahrens geeignet
ist. Die vorbestimmte Bedingung kann beispielsweise erfüllt
sein, wenn die erzeugbare Aufladung oder eine durch die erzeugbare
Aufladung auslösbare Wirkung ein vorbestimmtes Kriterium
erfüllt. Die vorbestimmte Bedingung kann so gewählt
sein, dass ein aktueller Aufla deparameter, der die vorbestimmte
Bedingung erfüllt auch zum Erzeugen der erforderlichen
Aufladung geeignet ist.
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In
einem weiteren Schritt 106 kann ein Bereitstellen eines
geänderten Aufladeparameters als aktuellen Aufladeparameter
oder ein Bereitstellen eines geeigneten Aufladeparameters erfolgen.
Das Bereitstellen des geänderten Aufladeparameters erfolgt,
wenn die durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
der vorbestimmten Bedingung nicht genügt. In diesem Fall
wird der Schritt 104 des Überprüfens
mit dem geänderten Aufladeparameter als aktueller Aufladeparameter
wiederholt. Die Bereitstellung des geänderten Aufladeparameters und
die darauf folgende Überprüfung wird solange wiederholt,
bis die durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
der vorbestimmten Bedingung genügt. Genügt die
durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung der vorbestimmten
Bedingung, so kann der geeignete Aufladeparameter bereitgestellt
werden. Beispielsweise kann der aktuelle Aufladeparameter als geeigneter Aufladeparameter
ausgegeben oder für eine Weiterverarbeitung bereitgestellt
werden.
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Ist
der erste aktuelle Aufladeparameter zu niedrig angesetzt worden,
so kann der geänderte Aufladeparameter durch ein Erhöhen
eines Wertes des aktuellen Aufladeparameter ermittelbar sein. Alternativ
kann sich der geänderte Aufladeparameter durch eine Reduzierung
des aktuellen Aufladeparameters ergeben.
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Der
aktuelle Aufladeparameter oder auch ein bestimmter vorangegangener
Aufladeparameter kann als der geeignete Aufladeparameter gespeichert
werden, wenn die durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare
Aufladung der vorbe stimmten Bedingung genügt. Der geeignete
Aufladeparameter kann zusätzlich modifiziert werden, beispielsweise indem
der aktuelle Aufladeparameter um einen Sicherheitsbeitrag reduziert
wird.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel kann der Schritt 102 des Bereitstellens
des aktuellen Aufladeparameters mehrmals wiederholt werden, bevor
der Schritt 104 des Überprüfens durchgeführt
wird. Somit kann der aktuelle Aufladeparameter mehrmals unverändert
bereitgestellt werden. Im Schritt 104 des Überprüfens
kann daraufhin überprüft werden, ob eine durch
die aktuellen Aufladeparameter insgesamt erzeugbare Aufladung der
vorbestimmten Bedingung genügt. Ist die vorbestimmte Bedingung nicht
erfüllt so erfolgt im Schritt 106 ein Bereitstellen eines
geänderten Aufladeparameters als aktueller Aufladeparameter.
Dieser wird wiederum mehrmals bereitgestellt bevor der Schritt 104 des Überprüfens erfolgt.
Die Anzahl der Wiederholungen kann dabei vorbestimmt sein. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel kann das erfindungsgemäße
Verfahren zum Einstellen eines Aufladeparameters mehrmals durchgeführt
werden, wobei sich die Anzahl der Wiederholungen bei jeder Ausführung
des Verfahrens erhöht. Für jede Durchführung
des Verfahrens kann ein anderer geeigneter Aufladeparameter, vorzugsweise zusammen
mit der Anzahl der Wiederholungen, gespeichert werden.
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Gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel kann das erfindungsgemäße
Verfahren zum Einstellen eines Aufladeparameters ebenfalls mehrmals
ausgeführt werden. Bei der ersten Ausführung kann
ein erster geeigneter Aufladeparameter eingestellt werden. Bei einer
zweiten Ausführung kann vor dem Schritt 102 des
Bereitstellens des aktuellen Auf ladeparameters ein Bereitstellen
des ersten geeigneten Aufladeparameters erfolgen. Anschließend
kann der Schritt 104 des Überprüfens
erfolgen. Genügt die durch den ersten geeigneten Aufladeparameter
und den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung oder alternativ
nur die durch den aktuellen Aufladeparameter erzeugbare Aufladung
der vorbestimmten Bedingung nicht, so erfolgt der Schritt 106 des
Bereitstellens eines geänderten Aufladeparameters als aktueller
Aufladeparameter. Vor einer tatsächlichen Bereitstellung
des aktuellen Aufladeparameters wird jedoch wieder der erste geeignete
Aufladeparameter bereitgestellt. Wird die vorbestimmte Bedingung
erfüllt, so kann ein zweiter geeigneter Aufladeparameter
eingestellt und gespeichert werden. Bei nachfolgenden Ausführungen
des Verfahrens können vor dem Schritt 104 des Überprüfens
jeweils zuerst die bereits eingestellten Aufladeparameter aus den
vorangegangenen Ausführungen des Verfahrens und anschließend
der aktuelle Aufladeparameter bereitgestellt werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel ist der Aufladeparameter geeignet,
um einen Verlauf eines Aufladestroms zu definieren. Beispielsweise
kann der Aufladeparameter eine Höhe des Aufladestroms definieren
und zusätzlich oder alternativ eine Zeitdauer definieren,
während der der Aufladestrom bereitgestellt wird. Der Aufladestrom
kann zum Ansteuern einer Magnetspule geeignet sein. Durch die Magnetspule
kann die Aufladung induktiv erzeugt werden. Die Aufladung kann zum
Ansteuern eines Einspritzventils eines Motors geeignet sein. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel kann das erfindungsgemäße
Verfahren während einer Schubphase des Motors begonnen
werden, also in einem Betriebszustand des Motors in dem keine Einspritzung
vorgesehen ist. Die vorbestimmte Bedingung kann dann erfüllt
sein, wenn der aktuelle Aufladeparameter geeignet ist, um eine Einspritzung
hervorzurufen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann von einer Vorrichtung
zum Einstellen eines Aufladeparameters ausgeführt werden.
Die Vorrichtung kann Einrichtungen aufweisen, die ausgebildet sind,
um die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchzuführen.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung in Form eines Lernverfahrens für Rechargestromwerte
für ein sicheres und schnelles Rechargen über
eine Injektorspule beschrieben.
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Prinzipiell
werden Common Rail Einspritzendstufenkonzepte stromgetaktet betrieben.
Dabei wird einem Stromregler ein Stromband mit einem unteren und
einem oberen Schwellwert vorgegeben. Eine weitere Möglichkeit
ist die Vorgabe nur eines maximalen Schwellwertes. Möglich
ist auch die Definition einer Einzeit und einer Auszeit zur Injektorbestromung.
Die Phase in der das Rechargen erfolgen kann, wird in der Regel
durch ein Zeit- oder Kurbelwellenwinkelfenster vorgegeben und/oder
ergibt sich aus den zur Verfügung stehenden Einspritz-
bzw. Ansteuerpausen. Im Weiteren wird von Stromwerten für das
Rechargen gesprochen.
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2 zeigt
eine Darstellung eines Stromverlaufs und eines Spannungsverlaufs
in einem Injektor während einer Recharging-Phase 200.
Im oberen Kanal ist die Injektorspannung differenziell im Leerlauf
mit einer Auflösung von 10 V/div und 1 ms/div aufgetragen.
Im unteren Kanal ist der Injektorstrom im Leerlauf mit einer Auflösung
von 5 A/div und 1 ms/div aufgetragen.
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3 zeigt
eine höher aufgelöste Darstellung der in 2 gezeigten
Strom- und Spannungsverläufe an dem Injektor während
der Recharging-Phase. Im oberen Kanal ist die Injektorspannung differenziell
während der Recharging-Phase mit einer Auflösung
von 10 V/div und 20 μs/div aufgetragen. Im unteren Kanal
ist der Injektorstrom während der Recharging-Phase mit
einer Auflösung von 1 A/div und 20 μs/div aufgetragen.
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Erfindungsgemäß kann
das Lernverfahren in Motorbetriebszuständen angewendet
werden, in denen keine Einspritzung erfolgt, beispielsweise im Motorschub.
Die Lernbedingungen können dabei ähnlich oder
gleich denen einer Nullmengenkalibrierung sein.
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Mittels
einer Common Rail Funktionssoftware die die Nullmengenkalibrierung
ausführt, kann die Einspritzgenauigkeit und Einspritzsicherheit
einer Voreinspritzung injektorspezifisch verbessert werden. Das
Lernverfahren kann im Motorschub aktiv sein, wo die Ansteuerdauer
solange erhöht wird, bis es zu einer über den
Drehzahlgeber messbaren Motormoment- bzw. Drehzahlerhöhung
kommt. Dieser Wert kann bei der Berechnung einer injektorspezifischen
Einspritzmenge und damit einer elektrischen Ansteuerdauerkorrektur
berücksichtigt werden.
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Die
elektrische Ansteuerdauer kann etwas über dem gelernten
Wert der Nullmengenkalibrierung gewählt werden. Die durch
die Nullmengenkalibrierung gelernten Werte der Ansteuerdauer sind
in Abhängigkeit von einem oder mehreren bestimmten Raildrücken
gelernt abgelegt. Der Raildruck wird für das erfindungsgemäße
Lernverfahren eingeregelt. Das injektorspezifische Stromband, die
Stromschwelle oder die Ein- bzw. Aus-Zeit wird von nahe Null ausgehend
inkrementell erhöht, bis ein Momentbeitrag über
das Drehzahlsignal erkennbar ist. Dieser Wert wird abzüglich
eines Sicherheitsbetrages raildruckabhängig und injektorspezifisch
im Speicher des Steuergerätes abgelegt und im Weiteren
für das Rechargen verwendet. Bevor die Rechargewerte erstmalig
gelernt werden, wird mit sicheren wenn auch noch nicht optimalen,
applikativ voreingestellten Werten für das Rechargen gearbeitet.
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Bei
Rechargekonzepten über die Injektorspule kann der Effekt
beobachtet werden, dass der Injektor mit dem x-ten Stromimpuls öffnet.
Der Effekt kann durch Magnetisierungs effekte im Magnetkreis des
Injektors, durch hydraulische Effekte im Düsensitz und/oder
hydraulische Effekte im Steuerkreis des Injektors erklärt
werden. Erfindungsgemäß kann das Lernverfahren
dahingehend erweitert werden, dass das Lernverfahren jeden Stromimpuls
einzeln lernt. Das setzt voraus, dass die Verstellung der Stromwerte
echtzeitfähig bzw. rechtzeitig für jeden der aufeinanderfolgenden
Stromimpulse verstellbar ist. Damit sind die injekorspezifischen
Stromwerte vom Raildruck und der Reihenfolge (x) der Stromimpulse
abhängig. Das bedeutet, dass die Stromwerte beginnend mit
nur einem Impuls gelernt werden. Danach wird mit einem weiteren
zusätzlichen Impuls das Verfahren solange wiederholt bis
die maximal zulässige bzw. mögliche Anzahl von
Impulsen, die maximal zulässige Rechargedauer und/oder
die maximale Boosterspannung erreicht ist. Bezug nehmend auf den oben
beschriebenen Ef fekt kann der maximale Stromwert für das
Rechargen mit jedem weiteren Strompuls abnehmen.
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Ist
die echtzeitfähige Verstellung der Stromwerte während
des Rechargen von Strompuls zu Strompuls nicht möglich,
so kann gelernt werden, bei welchen Stromwerten und welchem x-ten
Stromimpuls der Injektor öffnet. Es kann nur mit einem
Stromimpuls zu lernen angefangen werden, und die Stromwerte können
solange erhöht werden, bis der Injektor öffnet.
Danach kann das Verfahren mit zwei Stromimpulsen wiederholt und
der Strom erhöht werden, bis der Injektor mit dem zweiten
Strompuls öffnet. Dieses Vorgehen kann solange wie erforderlich wiederholt
werden. Der Spannungsbeitrag oder der Energiebeitrag der Strompulsfolge
im Boosterkondensator kann mitgelernt werden.
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Im
Fahrbetrieb kann anhand einer Energieabschätzung ermittelt
werden wie viel Energie notwendig ist oder maximal auf den Boosterkondensator gebracht
werden kann und welche Stromimpulsfolge bzw. welche Anzahl mit den
zugehörigen Stromwerten für das Rechargen die
Passende ist.
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Die
beschriebenen Ausführungsbeispiele können beispielsweise
im Zusammenhang mit Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, bei denen eine
Kraftstoffzumessung mittels elektromagnetischer Ventile gesteuert
wird. Das beschriebene Lernverfahren ist für alle Common
Rail Konzepte mit Injektoren mit Magnetspulen anwendbar, bei denen
die Einspritz- bzw. Ansteuer-Pausen für das Rechargen ausreichend
sind. Das erfindungsgemäße Verfahren ist darüber
hinaus überall da anwendbar, wo ein Aufladeparameter einzustellen
ist. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft
gewählt und können miteinander kombiniert werden.
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- 102
- Schritt
des Bereitstellens eines aktuellen Aufladeparameters
- 104
- Schritt
des Überprüfens
- 106
- Schritt
des Bereitstellens eines geänderten Aufladeparameters
- 200
- Aufladephase
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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