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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Biodiesel.
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Biodiesel
weist wegen seines Ursprungs aus nachwachsenden Rohstoffen bei der
Verbrennung eine neutrale Kohlendioxidbilanz auf. Kohlendioxid gehört
zu den Treibhausgasen, deren Emission man zurückzudrängen
versucht, um der globalen Erwärmung des Klimas zu begegnen.
Biodiesel soll dabei eine wichtige Rolle als Ersatz für
Dieselkraftstoffe spielen, die aus fossilen Quellen gewonnen werden.
Dies wird auch durch staatliche Maßnahmen gefördert.
Innerhalb der Europäischen Union ist beispielsweise ein
Anteil an Biodiesel in Dieselkraftstoffen gesetzlich vorgeschrieben.
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Biodiesel
wird durch Alkoholyse von Triglyceriden hergestellt, wobei ein Mol
Triglycerid mit drei Molen Alkohol zu einem Mol Glycerin und drei
Molen des entsprechenden Fettsäureesters reagiert. Die
Umsetzung umfasst drei reversibel verlaufende Reaktionen, wobei
das Triglycerid schrittweise in ein Diglycerid, ein Monoglycerid
und schließlich in Glycerin überführt
wird. Bei jedem der Schritte wird jeweils ein Mol Alkohol verbraucht
und ein Mol eines Fettsäureesters freigesetzt. Bei den
meisten industriellen Verfahren wird Methanol als Alkohol eingesetzt.
Es wird jedoch auch Biodiesel kommerziell angeboten, welches Ethyl-
oder Propylfettsäureester enthält. Um das Gleichgewicht
auf die Seite des Fettsäureesters zu verschieben, wird
der Alkohol, insbesondere Methanol, in den meisten industriellen
Prozessen im stöchiometrischen Überschuss eingesetzt. Ein
weiterer Vorteil der Methanolyse von Triglyceriden besteht darin,
dass sich das während der Reaktion bildende Glycerin mit
dem Fettsäuremethylester nicht mischt und daher eine Phasentrennung
beobachtet wird, mit einer oberen Esterphase und einer unteren Glycerinphase.
Das Glycerin lässt sich daher sehr einfach aus der Reaktionsmischung
abtrennen, wodurch das Gleichgewicht weiter auf die Seite des Fettsäureesters
verschoben wird. Die Umesterung kann als einstufiges Verfahren durchgeführt
werden. Es ist jedoch auch möglich, die Umesterung in mehreren
Stufen durchzuführen. Dabei wird in jedem Schritt lediglich
ein Teil des benötigten Methanols zugesetzt und die Glycerinphase
nach jedem Schritt abgetrennt. Methanol löst sich nur sehr
schlecht in Ölen und Fetten. Zu Beginn der Umesterung müssen
daher die leichtere Methanolphase und die schwerere Ölphase
intensiv vermischt werden. Während der Methanolyse entstehen
Fettsäuremethylester, die sich leicht mit Methanol mischen.
Ferner können Fettsäureseifen sowie Mono- und
Diglyceride als Emulgatoren wirken, sodass die Reaktionsmischung
nach einer Induktionszeit zunächst homogen wird. Im weiteren Verlauf
tritt dann eine erneute Phasentrennung auf, da sich das Glycerin
nicht mit dem Fettsäureester mischt und eine schwerere
Glycerinphase und eine leichtere Esterphase entsteht.
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Die
Alkoholyse kann sowohl unter saurer als auch unter basischer Katalyse
durchgeführt werden. Bei der industriellen Herstellung
von Biodiesel wird die Alkoholyse meist unter alkalischer Kata lyse
durchgeführt, da die Reaktion dann unter milden Bedingungen
bei einer hohen Umsatzrate und daher relativ schnell verläuft. Die
verwendeten alkalischen Katalysatoren wirken meist weniger korrosiv
auf die Synthesereaktoren, sodass beispielsweise ein relativ preiswerter
kohlenstoffhaltiger Stahl für den Anlagenbau verwendet
werden kann. In den meisten industriellen Verfahren wird die Alkoholyse
der Triglyceride unter homogener alkalischer Katalyse durchgeführt.
Das als Katalysator wirkende Alkoxidion wird erzeugt, indem beispielsweise
ein Alkalialkoholat im Alkohol gelöst wird oder das reine
Alkalimetall mit dem Alkohol umgesetzt wird. Bei der Methanolyse
kann auch ein entsprechendes Alkalihydroxid im Methanol gelöst
werden. Da bei der Alkoholyse von Triglyceriden relativ rasch eine
Phasentrennung durch das entstehende Glycerin eintritt, wird der überwiegende
Anteil des alkalischen Katalysators relativ rasch aus der Reaktionsmischung
entfernt. Die entstehenden Fettsäureester gelangen daher
mit dem Katalysator kaum in Berührung, sodass die Gefahr
einer Verseifung gering ist. Bezogen auf das eingesetzte Öl
wird der Katalysator meist in einer Menge von 0,5 bis 1 Gew.-% verwendet.
Zu Details der Biodieselherstellung wird auf die Monographie von
M.
Mittelbach, C. Remschmidt, "Biodiesel; The comprehensive Handbook",
Graz, 2004;
ISBN 3-200-00249-2 verwiesen.
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Die
als Ausgangsmaterialien verwendeten Triglyceride lassen sich beispielsweise
aus Pflanzen oder Tierfett gewinnen. Bei den pflanzlichen Rohstoffen
werden bei der weltweiten Produktion von Biodiesel vor allem vier
Ausgangsmaterialien verwendet, wobei Rapsöl die wichtigste
Quelle ist, gefolgt von Sonnenblumenöl, Sojabohnenöl
und Palmöl. Weitere Ausgangsmaterialien, die eine kommerzielle
Bedeutung haben, sind tierische Fette, wie Rindertalg, sowie gebrauchte
Frittierfette.
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Um
eine gleichmäßige Verbrennung des Biodiesels zu
gewährleisten, muss der Gehalt an Mono-, Di- und Triglyceriden,
sowie an Seifen und Glycerin soweit wie möglich verringert
werden. Nach DIN EN 14214 darf Biodiesel bis zu
0,2 Gew.-% Monoglyceride, bis zu 0,8 Gew.-% Diglyceride und bis
zu 0,02 Gew.-% Triglyceride enthalten. Die bei der Herstellung von
Biodiesel entstehenden Seifen müssen ebenfalls aus dem
Biodiesel entfernt werden, da sich sonst bei der Verbrennung Asche
bilden kann, welche sich ablagern und zu Schäden am Dieselmotor
führen kann. Um Seifen sowie restliches Methanol, Glycerin,
Mono- und Diglyceride aus dem Biodiesel zu entfernen, wird daher
nach der Umesterung meist eine Wasserwäsche durchgeführt. Enthält
das rohe Biodiesel große Mengen an Seifen, kann sich dabei
eine stabile Emulsion ausbilden, was die Abtrennung der Fettsäureester
deutlich erschwert.
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In
der
WO 2005/037969 wird
ein Verfahren zur Reinigung von Biodiesel beschrieben, bei welchem
das Biodiesel mit zumindest einem Adsorbens umgesetzt wird. Als
Adsorbens wird bevorzugt Magnesiumsilicat verwendet, besonders bevorzugt
ein synthetisches amorphes hydratisiertes Magnesiumsilikat. Das
Magnesiumsilikat ist in der Weise behandelt worden, dass es einen
pH-Wert von weniger als etwa 9,0 aufweist. Durch die Verwendung
eines derartigen Adsorptionsmittels lassen sich die meisten der
Verunreinigungen aus dem Biodiesel entfernen.
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In
der
US 2005/0188607 wird
ein Verfahren zur Entfernung von Methanol und anderer Verbindungen aus
rohem Biodiesel beschrieben, wobei ein auf Silizium basierendes
Adsorbens mit dem rohen Biodiesel vermischt wird. Als Adsorptionsmittel
wird bevorzugt Magnesiumsilikat verwendet.
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Das
zur Reinigung von Biodiesel vorgeschlagene Magnesiumsilikat ist
ein synthetisches Produkt. Die Herstellung dieses Adsorptionsmittels
erfordert daher relativ teuere Ausgangsprodukte, Energie, sowie
entsprechende Vorrichtungen für die Synthese. Ferner fallen
während der Synthese Abfälle an, die wieder aufgearbeitet
bzw. deponiert werden müssen.
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Der
Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung
von Biodiesel zur Verfügung zu stellen, das kostengünstig
und einfach durchgeführt werden kann, wobei ein gereinigtes
Biodiesel erhalten wird, das geringere Mengen an Verunreinigungen
enthält, sodass es ohne Schwierigkeiten beispielsweise
in Dieselmotoren verbrannt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren wird ein spezielles
Adsorptionsmittel verwendet, welches einen Anteil an Allophan und/oder
Imogolit enthält. Allophan kommt beispielsweise in Böden
vor, die aus vulkanischen Aschen entstehen. Der Allophangehalt dieser
Böden ist allerdings relativ gering und liegt meist im
Bereich von 5 bis 15 Gew.-% Es sind jedoch auch Lagerstätten
bekannt, in welchen das Mineral mit einem Gehalt von etwa 40 bis
60 Gew.-% vorkommt. In manchen Lagerstätten kommen auch
noch höhere Gehalte an Allophan vor. Allophan und der mit
diesem strukturell verwandte Imogolit kommen meist vergesellschaftet
vor. Es handelt sich bei diesen Mineralien nicht um übliche
Tone, welche im Allgemeinen eine Schichtstruktur aufweisen. Sie
werden daher auch als "Proto-Tonminerale" bezeichnet, da sie sich
in geologischen Zeiträumen gemessen schnell in stabilere
Phasen umwandeln. Allophan besteht aus Nanokugeln mit einem Durchmesser
im Bereich von vorzugsweise 40 bis 60 Å. Der Durchmesser
dieser Nanokugeln lässt sich beispielsweise durch Transmissionselektronenspektroskopie
oder Rasterkraftmikroskopie bestimmen. Diese Nanokugeln sind innen
hohl, wobei der Hohlraum beispielsweise von Stickstoff (N2) nicht besetzt werden kann, während
Argon zumindest ab einer bestimmten Größe der
Nanokugeln in den Hohlraum eindringen und diesen besetzen kann. Allophane
zeichnen sich im Vergleich zu schichtförmigen Tonmineralien
durch eine sehr scharfe Vertei lung des Mikroporendurchmessers aus.
Diese Mikroporen können auf Defekte in der aus Aluminiumoktaedern
gebildeten äußeren Wand der Nanokugeln zurückgeführt
werden. Neben diesen Poren mit einer engen Verteilung des Porenradius
findet man noch Mikro- und Mesoporen, die auf Zwischenräume
zwischen den Nanokugeln zurückgeführt werden können.
Die Größenverteilung dieser Poren sowie deren
Porenvolumen ist abhängig vom Verfahren, mit welchem das
Allophan gereinigt bzw. weiterverarbeitet wurde.
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Allophan
weist bevorzugt eine spezifische Oberfläche, bestimmt nach
dem BET-Verfahren gemäß DIN 66131,
von vorzugsweise 250 bis 400 m2/g, bevorzugt
300 bis 350 m2/g auf. In seiner Struktur
umfasst Allophan eine SiO2-Oktaederschicht,
welche die äußere Schicht der Hohlkugel bildet,
sowie eine stark fehlgeordnete Aluminium-Tetraederschicht, welche
die innere Schicht der Hohlkugel bildet. Allophan besitzt im Gegensatz
zu anderen Tonmineralien eine sehr hohe Anzahl an einfach koordinierten
Sauerstoffatomen, also an der Oberfläche angeordneten Al-O-H-Gruppen,
wobei der Sauerstoff zumindest teilweise an nicht verknüpften
Aluminiumatomen sitzt. Die Anzahl dieser reaktiven Oberflächengruppen
lässt sich durch potentiometrische Titration bestimmen.
Ein entsprechendes Verfahren ist bei den Beispielen angegeben. Die
Konzentration der reaktiven Oberflächengruppen beträgt
vorzugsweise zumindest 0,25 mmol/g, besonders bevorzugt zumindest
0,35 mmol/g, insbesondere bevorzugt zumindest 0,45 mmol/g. Die Konzentration
der reaktiven Oberflächengruppen, d. h. an der Oberfläche
des Allophans angeordneten Hydroxygruppen beträgt vorzugsweise
weniger als 150 mmol/g, bevorzugt weniger als 100 mmol/g.
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Im
Gegensatz zu Smektiten trägt Allophan kaum permanente Ladungen,
wie sie beispielsweise bei Schichtmineralien durch isomorphe Substitution
von Siliziumatomen durch Aluminiumatome und/oder von Aluminiumatomen
durch Magnesiumatome im Kristall gitter erzeugt werden. Dies bedingt
auch eine im Vergleich zu Schichtmineralien geringen Kationenaustauscherkapazität
der Allophane. Bevorzugt weist das im Adsorbens enthaltene Allophan
eine Kationenaustauscherkapazität von weniger als 30 meq/100
g, besonders bevorzugt weniger als 20 meq/100 g, insbesondere weniger
als 10 meq/100 g auf. Die Eigenschaften des Allophans werden daher
wesentlich durch die auf der Oberfläche der Nanokugeln
angeordneten Hydroxygruppen bestimmt.
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Allophan
lässt sich daher im Allgemeinen nur unter besonderem Aufwand
in eine stabile Suspension überführen. Dazu werden
die an der Oberfläche der Nanokugeln angeordneten Hydroxygruppen
vorzugsweise nahezu vollständig protoniert. Eine Suspension
des Allophans ist daher insbesondere stabil, wenn die flüssige, wässrige
Phase auf einen pH-Wert unterhalb 4 eingestellt worden ist.
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Das
Verhältnis SiO
2/Al
2O
3 des Allophans liegt vorzugsweise zwischen
0,4 und 1,5, bevorzugt zwischen 0,6 und 1,3, besonders bevorzugt
0,8 und 1,0. Allophan weist nur einen geringen strukturellen Ordnungsgrad auf
und zeigt daher im Röntgendiagramm eine starke Untergrundstreuung
im Kleinwinkelbereich und zwei breite Banden mit Maxima bei etwa
3,3 und 2,25 Å. (
Crystal Structures of Clay Minerals
and their X-Ray Identification, Mineralogical Society Monograph
No. 5; Eds. G. W. Brindley und G. Brown, Mineralogical Society,
41 Queens Gate, London SW7 5 HR, 1980, hier insbesondere
Kapitel
6 "Associated Minerals" von G. Brown, Part 18, S. 405).
Die DTA-Kurven zeigen nur eine endotherme Reaktion zwischen 50 und
300°C mit einem Maximum bei etwa 150°C, die auf
der Abgabe von adsorbiertem Wasser und von Hydroxygruppen beruht.
Eine exotherme Reaktion zwischen 900 und 1000°C wird durch
die Bildung von Mullit und/oder α-Al
2O
3 verursacht.
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Imogolit
besteht aus Röhrchen, die einen Innendurchmesser im Bereich
von etwa 10 Å und einen Außendurchmesser von etwa
20 Å aufweisen. Stets bilden mehrere Röhrchen
Bündel, die einen Durchmesser von 100 bis 300 Å aufweisen.
Innerhalb der Bündel liegen die einzelnen Röhrchen
parallel wobei zwischen ihnen ein Abstand von 18 bis 20 Å besteht.
Die chemische Zusammensetzung von Imogolit schwankt nur innerhalb
enger Grenzen und entspricht in etwa der Formel (SiO2)1,0-1,2Al2O3 (H2O)2,3-3,0.
In der Imogolitstruktur sind die Aluminiumionen stets sechsfach
koordiniert.
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Imogolit
besitzt ein Röntgendiagramm, welches im Vergleich zu Allophan
eine größere Anzahl an Banden aufweist. Die Banden
sind dabei weniger breit und ihre Maxima sind schärfer
ausgeprägt. Im Unterschied zu Allophan können
deutliche Reflexe bei 12 bis 20, 7,8 bis 8 sowie 5,5 bis 5,6 Å beobachtet
werden (G. W. Brindley et al. loc. cit. S. 405).
Bei der Differential-Thermoanalyse (DTA) zeigt Imogolit in einem
Temperaturbereich von 50 bis 300°C eine erste endotherme
Reaktion und sowie eine zweite endotherme Reaktion mit einem Maximum
bei etwa 400°C. Die erste Reaktion entspricht der Abgabe
von adsorptiv gebundenem Wasser. Das Maximum bei etwa 400°C
ist auf eine Entfernung von Hydroxygruppen aus der Struktur des
Imogolits zurückzuführen. Eine exotherme Reaktion
knapp unterhalb von etwa 1000°C wird wie bei den Allophanen
der Bildung von Mullit und/oder α-Al2O3 zugeschrieben.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren wird das Adsorbens
in das rohe Biodiesel gegeben, sodass Verunreinigungen adsorbiert
werden können. Die Menge des zugesetzten Adsorbens wird
bezogen auf das rohe Biodiesel (wasserfrei) bevorzugt im Bereich
von 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 3 Gew.-% gewählt.
Die Mischung aus rohem Biodiesel und Adsorbens wird während
der Adsorption bevorzugt gerührt. Dazu können übliche
Vorrichtungen verwendet werden. Die Umsetzung des rohen Biodiesels
kann bei Raumtempera tur durchgeführt werden. Bevorzugt
wird das rohe Biodiesel leicht erwärmt, wobei es bevorzugt
auf eine Temperatur von mehr als 30°C, vorzugsweise mehr
als 40°C, insbesondere bevorzugt mehr als 50°C
erwärmt wird. Eine Erwärmung auf sehr hohe Temperaturen
ist nicht erforderlich. Bevorzugt wird die Temperatur, auf welche
das rohe Biodiesel erwärmt wird, geringer als 90°C,
besonders bevorzugt geringer als 80°C, insbesondere bevorzugt
geringer als 70°C gewählt. Die Behandlung des
rohen Biodiesels erfolgt bevorzugt bei Umgebungsdruck. Die Behandlungsdauer
hängt von der gewählten Menge des Adsorptionsmittels
sowie dem Grad der Verunreinigung des rohen Biodiesels ab. Um eine
ausreichende Adsorption der Verunreinigungen am Adsorptionsmittel
sowie eine effiziente Nutzung der eingesetzten Menge des Adsorptionsmittels
zu erreichen, wird das Adsorptionsmittel bevorzugt für
zumindest 15 Minuten, besonders bevorzugt zumindest 30 Minuten, insbesondere
bevorzugt zumindest 45 Minuten im rohen Biodiesel belassen. Aus
praktischen Erwägungen wird die Behandlungszeit nicht zu
hoch gewählt. Bevorzugt wird das Adsorptionsmittel für
weniger als 5 Stunden, besonders bevorzugt weniger als 4 Stunden,
insbesondere bevorzugt weniger als 3 Stunden im rohen Biodiesel
belassen. Diese Behandlungszeiten beziehen sich auf eine Anwendung
des Adsorptionsmittels in Form einer Suspension. Das Adsorptionsmittel
lässt sich jedoch auch in Form einer Säulenpackung
oder einer Patrone bereitstellen, in welcher das Adsorptionsmittel
enthalten ist. Hierbei wird die Geschwindigkeit, mit welcher das
rohe Biodiesel die Säulenpackung bzw. die Filterpatrone
durchläuft so gewählt, dass das Biodiesel nach
Austritt aus dem aus dem Adsorptionsmittel gebildeten Bett die geforderten
Spezifikationen erfüllt.
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Unter
einem rohen Biodiesel wird allgemein ein Biodiesel verstanden, das
eine geforderte Spezifikation nicht erfüllt. Das rohe Biodiesel
kann also beispielsweise ein Produkt sein, das direkt nach der Alkoholyse der
Triglyceride und ggf. Abtrennung der Glycerinphase erhalten wird.
Als rohes Biodiesel wird jedoch auch ein Biodiesel bezeichnet, welches
bereits eine Vorreinigung erfahren hat, beispielsweise eine Wasserwäsche. Die
zu erfüllende Spezifikation ist von der Verwendung abhängig,
der das gereinigte Biodiesel zugeführt werden soll. Allgemein
unterscheiden sich das rohe Biodiesel und das mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltene reine Biodiesel dadurch, dass das reine Biodiesel
gegenüber dem rohen Biodiesel zumindest eine Verunreinigung
in einer geringeren Menge enthält. Beispielhafte Verunreinigungen
sind Mono-, Di- und Triglyceride, Seifen, Methanol, Wasser, oder
auch im Biodiesel verbliebene Reste von Katalysatoren für
die Alkoholyse von Triglyceriden.
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Unter
einem rohen Biodiesel wird insbesondere ein Biodiesel verstanden,
welches mehr als 0,02 Gew.-% Glycerin und/oder mehr als 600 ppmw
Seifen und/oder mehr als 1000 ppmw Wasser und/oder mehr als 0,2
Gew.-% Diglyceride und/oder mehr als 0,8 Gew.-% Monoglyceride und/oder
mehr als 0,02 Gew.-% Triglyceride enthält. Weiter wird
unter einem rohen Biodiesel beispielsweise auch ein Biodiesel verstanden,
welches einen Gesamtglyceringehalt von mehr als 0,23 Gew.-% aufweist.
Der Glyceringesamtgehalt bezieht sich auf die Summe an freiem Glycerin
und an Glycerin, welches in Mono-, Di- und Triglyceriden gebunden
ist. Der Gesamtglyceringehalt lässt sich mit Hilfe standardisierter
Verfahren bestimmen. Beispielhaft ist die Europäische Norm EN
14 105 angeführt, bei welcher der Gesamtglyceringehalt
mit Hilfe gaschromatographischer Verfahren bestimmt wird.
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Unter
einem reinen Biodiesel wird entsprechend bevorzugt ein Biodiesel
verstanden, welches die Spezifikationen, bevorzugt für
eine Verwendung als Kraftstoff in Dieselmotoren, insbesondere für
Personenkraftwagen, erfüllt. Bevorzugt enthält
das reine Biodiesel weniger als 0,02 Gew.-%, besonders bevorzugt
weniger als 0,01 Gew.-% Glycerin und/oder weniger als 600 ppmw,
beson ders bevorzugt weniger als 100 ppmw, insbesondere bevorzugt
weniger als 50 ppmw Seifen und/oder weniger als 1000 ppmw, besonders
bevorzugt weniger als 500 ppmw Wasser und/oder weniger als 0,8 Gew.-%,
besonders bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-% Monoglyceride und/oder
weniger als 0.2 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-%
Diglyceride und/oder weniger als 0.02 Gew.-%, bevorzugt weniger
als 0,01 Gew.-% Triglyceride. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform beträgt der gesamte Glyceringehalt
des reinen Biodiesels weniger als 0,23 Gew.-%, insbesondere bevorzugt
weniger als 0,2 Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%.
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Die
Abtrennung des Adsorptionsmittels von dem gereinigten Biodiesel
erfolgt mit üblichen Verfahren. Das Adsorptionsmittel kann
absitzen gelassen werden, wobei anschließend das gereinigte
Biodiesel abdekantiert wird. Bevorzugt wird das Adsorptionsmittel
durch Filtration abgetrennt, wobei die Filtration auch unter Anlegen
von Druck durchgeführt werden kann. Die Filtration kann über
ein geeignetes Filter erfolgen, welches die Partikel des Adsorptionsmittels
zuverlässig zurückhält. Die Filtration
kann auch in Form einer Anschwemmfiltration durchgeführt
werden. Dabei wird auf einem geeigneten Filter, beispielsweise einem
feinen Netz, zunächst eine Schicht aus einem inerten Filtermedium
aufgebracht, das vom Filter zurückgehalten wird. Ein geeignetes
Filtermedium ist beispielsweise Kieselgur. Anschließend
wird die Suspension des Adsorptionsmittels in dem reinen Biodiesel
durch die Schicht des inerten Filtermediums geleitet, wobei das
Adsorptionsmittel von der Schicht des inerten Filtermediums zurückgehalten
wird und mit diesem einen Filterkuchen für die Filtration des
nachfolgenden Biodiesels bildet.
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Der
Gehalt des Adsorptionsmittels an Allophan und/oder Imogolit wird
vorzugsweise hoch gewählt, um beispielsweise den Anteil
des im Filterkuchen zurückbleibenden Biodiesels möglichst
gering zu halten. Bevorzugt beträgt der Anteil des im Adsorbens
enthaltenen Allophan und/oder Imogolit mehr als 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt mehr als 60 Gew.-%, insbesondere mehr als 80 Gew.-%. Je
nach Gehalt des Minerals an Allophan und/oder Imogolit sowie dem
verwendeten Reinigungsverfahren kann das Adsorbens weniger als 100 Gew.-%,
ggf. auch weniger als 90 Gew.-% Allophan und/oder Imogolit enthalten.
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Die
Herstellung des Adsorbens kann auf verschiedenen Wegen erfolgen.
Wird als Ausgangsmaterial ein Mineral mit einem sehr hohen Allophan-
und/oder Imogolitgehalt verwendet, vorzugsweise ein Mineral, das einen
Anteil an Allophan und/oder Imogolit von mehr als 60 Gew.-%, besonders
bevorzugt mehr als 80 Gew.-% aufweist, kann das Mineral im erfindungsgemäßen
Verfahren direkt als Adsorbens verwendet werden. Für die Herstellung
des Adsorptionsmittels wird das Mineral vorzugsweise zunächst
getrocknet, vorzugsweise bis zu einem Feuchtegehalt von etwa 10
bis 30 Gew.-%. Die kann durch Trocknen an Luft erfolgen. Das als
Ausgangsmaterial verwendete Mineral kann aber auch erhitzt werden,
bevorzugt auf eine Temperatur im Bereich von 60 bis 120°C.
Dieses lufttrockene Material wird dann bevorzugt auf die gewünschte
Partikelgröße gebrochen, die in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung gewählt wird. Bevorzugt
wird die Partikelgröße im Bereich von 0,1 bis
10 mm, besonders bevorzugt 1 bis 8 mm, insbesondere bevorzugt 2
bis 5 mm gewählt. Es ist aber auch möglich, das
Material erst nach einem weiteren Produktionsschritt zu brechen.
Das getrocknete Material wird anschließend bevorzugt bei
höherer Temperatur calciniert. Für die Calcination
wird die Temperatur bevorzugt höher als 150°C,
besonders bevorzugt höher als 200°C, insbesondere
bevorzugt höher als 250°C gewählt. Zu
hohe Temperaturen sollten beim Calcinieren vermieden werden, da
sich das Material dann nachteilig verändert und beispielsweise
seine Adsorptionskapazität abnimmt. Bevorzugt wird die
Temperatur beim Calcinieren niedriger als 400°C, besonders
bevorzugt niedriger als 350°C gewählt. Die Calcinierdauer hängt
von der gewählten Calciniertemperatur ab und wird vorzugsweise
im Bereich von 2 bis 6 Stunden gewählt. Nach dem Calcinieren
kann das Material ggf. erneut gebrochen und auf die gewünschte
Teilchengröße abgesiebt werden. Ein derartiges
Material kann dann direkt im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden. Ein derartiges Adsorbens weist bevorzugt
eine Schüttdichte von 300 bis 700 g/cm3,
besonders bevorzugt 400 bis 600 g/cm3 auf.
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Weist
das Ausgangsmineral einen niedrigen Gehalt an Allophan und/oder
Imogolit auf oder soll ein Adsorptionsmittel mit einem sehr hohen
Gehalt an Allophan und/oder Imogolit zur Verfügung gestellt
werden, so wird das grubenfeuchte Ausgangsmineral vorzugsweise zuerst
in kleinere Stücke gebrochen und dann bevorzugt mit Wasser
vermischt und extrudiert, um größere Aggregate
aufzuschließen. Anschließend wird das Material
mit einem Rührer oder mittels Ultraschall dispergiert.
Mit Hilfe beispielsweise eines Hydrozyklonen werden größere
Partikel, vorzugsweise mit einer Partikelgröße
von > 10 μm,
abgetrennt und vorzugsweise wieder zur Dispergierung zurückgeführt,
um weiter aufgeschlossen zu werden. Die erhaltene Suspension wird
sedimentieren gelassen und die wässrige Phase abdekantiert,
wobei ein allophan- bzw. imogolitreicher Schlamm erhalten wird,
der einen Feststoffgehalt von vorzugsweise mehr als 10 Gew.-% bevorzugt
15 bis 30 Gew.-% aufweist. Dieser Schlamm wird weiter entwässert,
beispielsweise mit Hilfe einer Filterpresse oder eines Mehrkammerabscheiders.
Der dabei erhaltene Filterkuchen wird vorzugsweise getrocknet. Die
Trocknung wird bevorzugt bei erhöhter Temperatur durchgeführt,
bevorzugt bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 100°C. Anschließend
wird das Material bevorzugt noch calciniert, wobei die oben angegebenen
Bedingungen verwendet werden können.
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Die
Partikelgröße des Adsorptionsmittels wird so eingestellt,
dass das Adsorptionsmittel ohne Schwierigkeiten mit üblichen Verfahren
vom gereinigten Biodiesel abgetrennt werden kann. Der Trockenrückstand
des Adsorptionsmittels auf einem Sieb der Maschenweite 63 μm
wird bevorzugt im Bereich von 20 bis 40 Gew.-% eingestellt und der
Trockensiebrückstand des Adsorptionsmittels auf einem Sieb
der Maschenweite 25 μm wird vorzugsweise im Bereich von
50 bis 65 Gew.-% eingestellt. Bevorzugt wird das Adsorptionsmittel
in Form eines Granulats eingesetzt, wobei das Granulat eine mittlere
Partikelgröße von vorzugsweise 1 bis 5 mm aufweist.
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Das
Adsorbens zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe spezifische
Oberfläche aus, welche vorzugsweise mindestens 200 m2/g, bevorzugt mindestens 250 m2/g,
besonders bevorzugt mindestens 300 m2/g
beträgt. Die spezifische Oberfläche des Adsorbens
beträgt gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung weniger als 400 m2/g.
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Das
Verfahren kann an sich mit jeder Art von rohem Biodiesel durchgeführt
werden. Gemäß einer Ausführungsform wird
das rohe Biodiesel ohne einen weiteren Waschschritt direkt nach
der Alkoholyse der Triglyceride mit dem Adsorbens behandelt. Vor
der Behandlung mit dem Adsorbens wird vorzugsweise lediglich die Glycerinphase
vom rohen Biodiesel abgetrennt. Das im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendete Adsorbens zeichnet sich durch eine hohe Adsorptionskapazität
aus, sodass auch Seifen und Glycerin, die noch im rohen Biodiesel
vorhanden sind, ohne eine Vorreinigung entfernt werden können.
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Es
ist aber auch möglich, das Biodiesel zunächst
in üblicher Weise einer Wasserwäsche zu unterziehen.
Die Wasserwäsche kann ein- oder auch mehrstufig erfolgen.
Bei der Wasserwäsche wird das rohe Biodiesel mit Wasser
versetzt, wobei die Wassermenge bezogen auf das Biodiesel im Bereich
von vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 4 bis 8 Gew.-% gewählt
wird. Während der Wasserwäsche wird die Mischung
leicht bewegt, wobei die Intensität der Bewegung so gewählt
wird, dass sich keine stabile Emulsion ausbildet. Die Temperatur
der Wasserphase wird bevorzugt im Bereich von 20 bis 90°C,
besonders bevorzugt 40 bis 80°C gewählt. Die Dauer
der Behandlung des Biodiesels mit Wasser hängt von den
gewählten Mengen ab. Vorzugsweise wird die Dauer im Bereich
von 10 bis 45 Minuten gewählt. Der Wasserwaschschritt wird
nach Abtrennung der Wasserphase bevorzugt zumindest einmal wiederholt,
wobei die Wassermenge und die Wassertemperatur auch zum ersten Wasserwaschschritt
unterschiedlich gewählt werden kann. Nach Abtrennen der
Wasserphase bzw. nach Abschluss der Wasserwäsche wird das Öl
bevorzugt getrocknet. Dazu kann das Biodiesel beispielsweise erhitzt
werden, bevorzugt auf eine Temperatur von mehr als 90°C.
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Sofern
das durch die Wasserwäsche gereinigte Biodiesel die geforderte
Spezifikation noch nicht erfüllt, kann mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Nachbehandlung erfolgen, nach welcher das reine Biodiesel
dann die geforderte Spezifikation erfüllt.
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Das
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte rohe
Biodiesel wird vorzugsweise durch Alkoholyse von Triglyceriden erhalten.
Die Triglyceride können an sich aus jeder geeigneten Quelle
für Öle und Fette erhalten werden. Die Alkoholyse
wird an sich nach bekannten Verfahren durchgeführt, wobei
saure oder, bevorzugt, alkalische Katalysatoren eingesetzt werden
können. Als Alkohol wird bevorzugt Methanol eingesetzt.
Es ist aber auch möglich, andere Alkohole einzusetzen,
beispielsweise Ethanol oder Propanol. Ethanol bietet die Möglichkeit,
das Biodiesel vollständig aus biologischen Quellen zu gewinnen,
da Ethanol durch Vergären organischer Substanz gewonnen
werden kann.
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Die
Erfindung wird im Weiteren anhand von Beispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Figur näher erläutert.
Die Figuren zeigen:
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1:
ein Röntgendiffraktogramm einer gereinigten Allophanprobe
(Allophan 1), welcher Korund als interner Standard zugegeben wurde;
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2: eine graphische Darstellung der Protonenaffinitätsverteilung
(2b) sowie der Protonengleichgewichtsfunktion,
jeweils bestimmt für Allophan 1 (0,01 M NaCl).
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Für
die Charakterisierung der Adsorbentien sowie der rohen bzw. gereinigten
Biodieselproben wurden die folgenden Verfahren verwendet:
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BET-Oberfläche/Porenvolumen nach
BJH und BET:
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Die
Oberfläche und das Porenvolumen wurden mit einem vollautomatischen
Stickstoffporosimeter der Firma Mikromeritics, Typ ASAP 2010 bestimmt.
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Die
Probe wird im Hochvakuum auf die Temperatur von flüssigem
Stickstoff abgekühlt. Anschließend wird kontinuierlich
Stickstoff in die Probenkammer dosiert. Durch die Erfassung der
adsorbierten Gasmenge als Funktion des Druckes wird bei konstanter
Temperatur eine Adsorptionsisotherme ermittelt. Nach einem Druckausgleich
wird das Analysengas schrittweise entfernt und eine Desorptionsisotherme
aufgenommen.
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Zur
Ermittlung der spezifischen Oberfläche und der Porosität
nach der BET-Theorie werden die Daten gemäß DIN
66131 ausgewertet.
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Das
Porenvolumen wird ferner aus den Messdaten unter Anwendung der BJH-Methode
ermittelt (E. P. Barret, L. G. Joiner, P. P. Haienda, J.
Am. Chem. Soc. 73 (1951, 373). Bei diesem Verfahren werden
auch Effekte der Kapillarkondensation berücksichtigt. Poren volumina
bestimmter Porengrößenbereiche werden durch Aufsummieren
inkrementeller Porenvolumina bestimmt, die aus der Auswertung der
Adsorptionsisotherme nach BJH erhalten werden. Das Gesamtporenvolumen
nach der BJH-Methode bezieht sich auf Poren mit einem Durchmesser
von 1,7 bis 300 nm.
-
Röntgenbeugungsanalyse
-
Die
Röntgenbeugungsdiagramme wurden mit einem Philips X'Pert
PW3710 Θ-2Θ Diffraktometer mit Cu-Kα Strahlung
(40 kV and 40 mA) aufgenommen. Dabei wurde eine 1° Divergenzblende,
ein Sekundärmonochromator und ein Punktdetektor eingesetzt.
Der aufgenommene Bereich umfasst 2–80° 2Θ,
aufgenommen mit einer Schrittweite von 0.02° 2Θ (3
sek pro Schritt). Die Präparate wurden mittels Top-loading
Technik hergestellt. Die Zuordnung der Signale von Nebenmineralien
erfolgte mittels einer in das Gerät integrierten Software
durch den Vergleich mit Peakpositionen und Peakintensitäten,
die in der ICPDS Datenbank katalogisiert sind (ICPDS: Joint Commitee
an Powder Diffraction Standards).
-
Quantitative Bestimmung des
Allophangehaltes
-
Die
quantitative Messung des Allophangehaltes erfolgt mittels Röntgenbeugung
und Abgleich mit der elementaren Zusammensetzung des untersuchten
Minerals. Die Methode ist beschrieben in: Dohrmann, R.; Meyer,
I.; Kaufhold, S.; Jahn, R.; Kleber M.; Kasbohm, J., "Rietveld based-quantification
of allophane", Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 40, 28–30
(2002).
-
Die
zu untersuchende Probe wird eingewogen und mit einer bekannten Menge
eines internen Standards versetzt. Die Menge des Standards wird
so gewählt, dass sein Anteil bezogen auf die Probe etwa
10 bis 20 Gew.-% beträgt. Der Standard wird so ausgewählt,
dass er nicht bereits als Nebenphase im Mineral enthalten ist und
Reflexe des Standards nicht mit Reflexen des Minerals über lappen.
Geeignete Standards sind beispielsweise Zinkoxid oder Korund. Die
Standards sollten qualitativ hochwertig sein. Geeignete Standards
sind beispielsweise "NIST"-Standards (http://www.nist.gov).
Das Röntgenbeugungsdiagramm wird mittels Rietveldanalyse
ausgewertet. Der interne Standard wird dabei in dem Maß überbestimmt,
in dem das Allophan und weitere röntgenamorphe Bestandteile
in der Probe vorhanden sind. Aus der Röntgenbeugung und
Rietveldanalyse lässt sich der Anteil der verschiedenen
in der Probe enthaltenen Minerale ermitteln. Durch Addition der einzelnen
in der Probe enthaltenen Minerale lässt sich wiederum eine
theoretische Elementarzusammensetzung ermitteln.
-
Eine
zweite Probe des Minerals wird soweit gereinigt, dass nur noch das
reine Allophan vorliegt. Anschließend wird durch Elementaranalyse
das Al/Si-Verhältnis des Allophans bestimmt.
-
Weiter
wird die elementare Zusammensetzung des Minerals chemisch durch
Totalaufschluss bestimmt.
-
Aus
dem Unterschied zwischen chemisch ermittelter Elementarzusammensetzung
und der über Röntgenbeugung abgeleiteten Elementarzusammensetzung
lässt sich bei Kenntnis des Al/Si-Verhältnis der
Anteil des Allophans an der amorphen Phase bzw. an der Probe ermitteln.
-
Wassergehalt:
-
Der
Wassergehalt der Produkte bei 105°C wird unter Verwendung
der Methode DIN/ISO-787/2 ermittelt.
-
Silikatanalyse:
-
(a) Probenaufschluss
-
Diese
Analyse beruht auf dem Totalaufschluss des Rohtons bzw. des entsprechenden
Produktes. Nach dem Auflösen der Feststoffe werden die
Einzelkomponenten mit herkömmlichen spezifischen Analysemethoden,
wie z. B. ICB, analysiert und quantifiziert.
-
Für
den Probenaufschluss werden ca. 10 g der zu untersuchenden Probe
fein vermahlen und 2–3 Stunden lang im Trockenschrank bei
105°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Ca. 1,4 g der
getrockneten Probe werden in einen Platintiegel gegeben und die
Probeneinwaage bis zu einer Genauigkeit von 0,001 g ermittelt. Danach
wird die Probe im Platintiegel mit der 4 bis 6-fachen Gewichtsmenge
einer Mischung aus Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat (1:1) vermischt.
Die Mischung wird mit dem Platintiegel in einen Simon-Müller-Ofen
gestellt und 2–3 Stunden bei 800–850°C
geschmolzen. Der Platintiegel mit der Schmelze wird mit einer Platinzange
aus dem Ofen genommen und zum Abkühlen Stehen gelassen.
Die abgekühlte Schmelze wird mit wenig destilliertem Wasser
in eine Kasserolle gespült und vorsichtig mit konzentrierter
Salzsäure versetzt. Nach Beendigung der Gasentwicklung
wird die Lösung bis zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird erneut in 20 ml konz. Salzsäure aufgenommen und erneut
zur Trockene eingedampft. Das Eindampfen mit Salzsäure
wird noch einmal wiederholt. Der Rückstand wird mit ca.
5–10 ml Salzsäure (12%) angefeuchtet, mit ca. 100
ml dest. Wasser versetzt und erwärmt. Unlösliches
SiO2 wird abfiltriert, der Rückstand
drei Mal mit heißer Salzsäure (12%) gewaschen
und dann mit heißem Wasser (dest.) gewaschen, bis das Filtratwasser
chloridfrei ist.
-
(b) Silikatbestimmung
-
Das
SiO2 wird mit dem Filter verascht und ausgewogen.
-
(c) Bestimmung von Aluminium, Eisen, Calcium
und Magnesium
-
Das
bei der Silikatbestimmung gesammelte Filtrat wird in einen 500 ml
Messkolben überführt und bis zur Eichmarke mit
destilliertem Wasser ergänzt. Aus dieser Lösung
werden dann mittels FAAS Aluminium-, Eisen-, Calcium- und Magnesiumbestimmung
durchgeführt.
-
(d) Bestimmung von Kalium, Natrium und
Lithium
-
500
mg der getrockneten Probe werden auf 0,1 mg genau in einer Platinschale
eingewogen. Danach wird die Probe mit ca. 1–2 ml dest.
Wasser durchfeuchtet und 4 Tropfen konzentrierte Schwefelsäure
zugegeben. Danach wird dreimal mit ca. 10–20 ml konz. HF
bis zur Trockene im Sandbad eingedampft. Zuletzt wird mit H2SO4 befeuchtet und
auf der Ofenplatte bis zur Trockene abgeraucht. Nach kurzem Glühen
der Platinschale werden ca. 40 ml dest. Wasser und 5 ml Salzsäure
(18%) zugegeben und die Mischung aufgekocht. Die erhaltene Lösung
wird in einen 250 ml Messkolben überführt und
bis zur Eichmarke mit dest. Wasser ergänzt. Aus dieser
Lösung wird mittels EAS der Natrium-, Kalium- und Lithiumgehalt
ermittelt.
-
Glühverlust:
-
In
einem geglühten gewogenen Porzellantiegel mit Deckel wird
ca. 1 g getrocknete Probe auf 0,1 mg genau eingewogen und 2 h lang
bei 1000°C im Muffelofen geglüht. Danach wird
der Tiegel im Exsikkator abgekühlt und ausgewogen.
-
Schüttgewicht
-
Ein
an der 1000 ml Marke abgeschnittener graduierter Messzylinder wird
leer gewogen (Gtara). Die Probe wird mit
Hilfe eines Pulvertrichters in den Zylinder gefüllt, sodass
dieser vollstän dig gefüllt ist und sich über dem
oberen Rand des Zylinders ein Kegel ausbildet. Der Kegel wird mit
Hilfe eines Lineals abgestreift und an der Außenwand des
Zylinders anhaftendes Material entfernt. Der Zylinder wird erneut
gewogen (Gbrutto). Die Schüttdichte
ergibt sich gemäß ds =
Gbrutto – Gtara
-
pH-Bestimmung
-
2
g der Probe werden in 98 ml destilliertem Wasser dispergiert. Danach
wird mit einer kalibrierten Glaselektrode der pH-Wert bestimmt.
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Bestimmung der oberflächenaktiven
Hydroxygruppen
-
Das
Verfahren erlaubt die Ermittlung der an der Oberfläche
des Allophans angeordneten Hydroxygruppen, welche einen pKs-Wert
zwischen 2,5 und 11,5 aufweisen.
-
Etwa
800 mg der Allophanprobe wurden genau eingewogen und anschließend
in 40 ml Wasser dispergiert. Durch Zugabe von HCl wird der pH-Wert
der Probe auf 3 eingestellt. Die Titration wurde mit Mettler Toledo
DL 50 Autotitrator, einer 10 ml Bürette sowie einer Mettler
Toledo DG115SC-Elektrode durchgeführt. Alle 60 s wurde
der pH-Wert gemessen und anschließend 40 μm 0,1
N NaOH (p. a., Merck KGaA, Darmstadt) zugegeben. Die Titrationsdaten
wurden nach Ward & Brady
(Ward, D. B., Brady, P. V. (1998): Effect of Al and organic
acids an the surface chemistry of kaolinite. – Clays and
Clay Minerals, 46, S. 453) in die Protonengleichgewichtsfunktion
umgerechnet. Diese stellt praktisch die Protonendesorptionsisotherme
dar. Wird die entsprechende Kurve differenziert, erhält
man ein Abbild der Protonenaffinitätsverteilung. Aus der
Protonengleichgewichtsfunktion lässt sich direkt der Gehalt
einer Oberflächengruppe (in den jeweiligen pKs Grenzen) ablesen.
Die ermittelte Protonengleichgewichtsfunktion ist in 2b dargestellt,
die zugehörige Protonenaffinitäts verteilung in 2a.
Legt man in der Kurve der Protonenaffinitätsverteilung
eine Tangente an lässt sich der pK-Wert ermitteln, welcher
dem Rückgang der Kurve auf die Nulllinie entspricht. Mit
dem so ermittelten pK-Wert lässt sich aus der Protonengleichgewichtsfunktion
die Konzentration der reaktiven Gruppen bzw. der an der Oberfläche
des Allophans 1 angeordneten Hydroxygruppen ermitteln.
-
Charakterisierung von Biodieselproben
vor und nach der Adsorbensbehandlung
-
Der
Aciditätsindex, ausgedrückt in mg KOH/g Öl,
wurde nach der Vorschrift der Amerikanischen Ölchemischen
Gesellschaft Nr. Cd 3d–63 bestimmt.
-
Freies
Glycerin und Gesamtglycerin wurden durch die indometrische Titration
von Periodsäure gemäß der Vorschrift
der Amerikanischen Ölchemischen Gesellschaft Nr. Ca 14–56
bestimmt.
-
Der
Gehalt an Seifen wurde gemäß der Vorschrift American
Oil Chemistry Society Cc 17–79 bestimmt.
-
Beispiel 1 – Charakterisierung
der eingesetzten Allophane/Imogolite
-
10
kg grubenfeuchtes Material, welches einen Wassergehalt von ca. 40
Gew.-% aufwies, wurde in 50 l entionisiertem Wasser dispergiert.
Dazu wurde der Ton in grubenfrischem Zustand zunächst extrudiert.
Die Extrudate wurden zum Wasser gegeben und die Mischung 24 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Zur Anreicherung des Allophans/Imogolits
wurde die Suspension in einem Hydrozyklon aufgetrennt, wobei der
Trennschritt bei einer Partikelgröße von etwa
5 bis 7 μm eingestellt wurde. Der Oberlauf, welcher den
Allophan/Imogolit in Form feiner Partikel enthielt, wurde aufgefangen
und der Feststoff sedimentieren gelassen. Die überstehende
wässrige Phase wurde abdekantiert und der verbleibende
Feststoff anschließend bei 60°C getrocknet. Der
getrocknete Feststoff wurde in einer Mühle gebrochen und
die gewünschte Partikelgröße durch Sieben
eingestellt. Die Kornklasse 1 bis 5 mm wurde anschließend
bei 300°C für zwei Stunden calciniert.
-
Die
Proben Allophan 1 und 2 wurden aus zwei Wiederholungen des oben
beschriebenen Reinigungsprozesses erhalten.
-
Die
Proben Allophan 3 und 4 wurden ohne Abtrennung von Beimineralien
erhalten. Das grubenfeuchte Mineral wurde zunächst an der
Luft und anschließend bei 60°C getrocknet, gemahlen
und die Kornklasse von 1 bis 5 mm durch Sieben abgetrennt. Das abgetrennte
Material wurde dann noch für 2 Stunden bei 300°C
calciniert.
-
Von
der Allophanprobe 1 wurde ein Röntgendiffraktogramm aufgenommen,
welches in 1 dargestellt ist. Aufgetragen
ist die Streuintensität als Funktion des Netzebenenabstandes
in Ångström. Der Probe wurde Korund als interner
Standard für die Röntgenbeugungsanalyse zugesetzt.
Die Reflexe des Korunds sind in 1 markiert.
Man erkennt zwei breite Banden bei 3,38 und 2,26 Å, welche
für das Mineral Allophan charakteristisch sind. Nach Vergleich
der Positionen der einzelnen Reflexe unter Verwendung der Daten
aus der JCPDS-Datenbank zeigt sich, dass die natürlichen
SiO2-Modifikationen Cristobalit und Quarz
ebenfalls im gereinigten Allophan als Nebenmineralien enthalten
sind. Zum Vergleich sind in 1 unter
dem Diffraktogramm die theoretisch zu erwartenden Reflexe von Quarz
und Cristobalit in Form eines Strichmusters angegeben.
-
Die
in den Beispielen verwendeten Adsorbentien weisen folgende charakteristische
Eigenschaften auf: Tabelle 1: Charakterisierung verschiedener
Allophane
| Allophan
1 | Allophan
2 | Allophan
3 | Allophan
4 |
Schüttgewicht
[g/l] | n.
b. | n.
b. | 497 | 540 |
pH
[2%ig] | 7,4 | 7,3 | 6,3 | 6,5 |
BET-Oberfläche
[m2/g] | 406 | 388 | 334 | 320 |
Mikroporenoberfläche
[m2/g] | 111,8 | 98,1 | 132,5 | 132,5 |
Externe
Oberfläche [m2/g] | 293,8 | 290,0 | 187,6 | 187,6 |
Mikroporenvolumen
[g/cm3] | 0,05 | 0,04 | 0,06 | 0,055 |
Kumulatives
Porenvolumen nach BJH für Poren von 1,7–300 nm
[g/cm3] | 0,43 | 0,42 | 0,27 | 0,24 |
Durchschnittsporendurchmesser
nach BJH [nm] | 5,21 | 5,18 | 4,58 | 4,18 |
Allophangehalt
(Gew.-%) | 92 | 92 | 80 | 80 |
Tabelle 2: Silicatanalysen
| Allophan
1 | Allophan
2 | Allophan
3 | Allophan
4 |
SiO2 | 38,4 | 37,9 | 37,9 | 37,4 |
Fe2O3 | 9,3 | 8,9 | 13,0 | 13,5 |
Al2O3 | 38,5 | 38,1 | 34,0 | 34,5 |
MgO | 0,40 | 0,40 | 0,86 | 0,57 |
CaO | 0,38 | 0,38 | 0,48 | 0,33 |
K2O | 0,18 | 0,18 | 0,13 | 0,10 |
Na2O | 0,22 | 0,22 | 0,23 | 0,16 |
TiO2 | 0,90 | 0,90 | 1,1 | 1,1 |
Glühverlust
bei 1000°C | 11,5 | 12,0 | 11,7 | 11,8 |
-
Bei
Allophan 1 wurde auch der Anteil der an der Oberfläche
des Allophans angeordneten reaktiven Hydroxylgruppen bestimmt. Es
wurde ein Anteil von 0,5 mmol/g ermittelt. Die Protonengleichgewichtsfunktion ist
in 2 b und die Protonenaffinitätsverteilung
ist in 2a dargestellt.
-
Beispiel 2 – Adsorptive Reinigung
von rohem Biodiesel, hergestellt aus rohem Sojabohnenöl
-
Es
wurde ein Biodiesel verwendet, welches aus rohem Sojabohnenöl
hergestellt worden war, d. h. das Sojaöl war vor der Alkoholyse
weder gebleicht noch desodoriert worden. Die für das aus
dem rohen Sojaöl hergestellte Biodiesel ermittelten Parameter
sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Zum Vergleich sind die Werte angegeben,
die für ein rohes Biodiesel ermittelt worden waren, das
aus einem gebleichten und desodorierten Sojaöl hergestellt
worden war. Tabelle 3: Charakterisierung von Biodiesel
aus Sojabohnenöl
Analyse | Biodiesel
aus rohem Sojabohnenöl | Biodiesel
aus desodoriertem Sojabohnenöl |
Aciditätsindex
[KOH mg/Öl g] | 0,332 | 0,221 |
Gesamtglycerin
[%] | 0,720 | 0,411 |
Freies
Glycerin [%] | 0,028 | 0,018 |
Seifengehalt
[ppm] | 617,18 | 60,63 |
-
Zum
Vergleich wurde eine Probe des aus ungebleichtem Sojabohnenöl
hergestellten rohen Biodiesels einer Wasserwäsche unterzogen.
-
Die
für das rohe Biodiesel sowie nach einer Reinigung mit einem
oder zwei Wasserwaschschritten ermittelten Parameter sind in Tabelle
4 zusammengefasst. Zum Vergleich sind auch die Grenzwer te nach der Europäischen
Norm
EN 14214 sowie nach der
US-Norm ASTM
D 6751 in die Tabelle aufgenommen. Tabelle 4: Charakterisierung von durch
Wasserwäsche gereinigten Biodiesel
Behandlung | Seife
[ppm] | Freies
Glycerin [%] | Gesamtglycerin [%] | Aciditätsindex [ROH
mg/oil g] |
Biodiesel
roh | 617,18 | 0,028 | 0,528 | 0,332 |
Waschschritt
1 | 226,53 | 0,053 | 0,23 | 0,108 |
Waschschritt
2 | 59,470 | 0,046 | 0,16 | 0,307 |
EU-Norm
14214 | Nicht
spezifiziert | 0,02 | 0,23 | 0,8 |
ASTM
D 6751 | Nicht
spezifiziert | 0,02 | 0,23 | 0,8 |
-
Zum
Vergleich wurden Proben des aus rohem Sojabohnenöl hergestellten
rohen Biodiesels erfindungsgemäß mit dem oben
beschriebenen Allophan 1 sowie mit zwei auf dem Markt erhältlichen
Adsorbentien verglichen. Als kommerziell erhältliche Adsorbentien
wurden verwendet:
- – Trisyl®, Grace Inc., Columbia, USA;
- – Magnesol®, The Dallas
Group of America, Inc., USA, ein spezielles Magnesiumsilicat, welches
in der WO 2005/037962
A2 beschrieben wird.
-
500
bis 800 g des in Tabelle 3 charakterisierten, aus rohem Sojabohnenöl
hergestellten Biodiesels wurden jeweils in einem Erlenmeyerkolben
eingewogen. Zu den Proben wurden jeweils die in Tabelle 5 angegebenen
Mengen des Adsorptionsmittels zugegeben.
-
Die
Mischungen wurden jeweils auf 60°C erwärmt und
für eine Stunde unter ständigem Rühren
bei dieser Temperatur gehalten.
-
Anschließend
wurde das Adsorbens durch Filtration abgetrennt und die Proben des
gereinigten Biodiesels charakterisiert. Es wurden jeweils drei Messungen
durchgeführt. Die daraus berechneten Mittelwerte sind in
Tabelle 5 angegeben. Tabelle 5: Charakterisierung von aus rohem
Sojabohnenöl gewonnenem rohem Biodiesel nach Reinigung
mit verschiedenen Adsorbentien
| Gesamtglycerin
(%) | freies Glycerin
(%) |
Menge
(%) | 2,0 | 3,0 | 4,0 | 2,0 | 3,0 | 4,0 |
Allophan
1 | 0,078 | 0,078 | 0,39 | 0,005 | 0,005 | 0,002 |
Trisyl® | 0,082 | 0,082 | 0,083 | 0,018 | 0,005 | 0,005 |
Magnesol® | 0,481 | 0,389 | 0,409 | 0,012 | 0,013 | 0,009 |
Tabelle 5: Fortsetzung
| Aciditätsindex
(mg KOH/g Öl) | Seifen (ppmw) |
Menge
(%) | 2,0 | 3,0 | 4,0 | 2,0 | 3,0 | 4,0 |
Allophan
1 | 0,217 | 0,223 | 0,315 | - | - | - |
Trisyl® | 0,205 | 0,239 | 0,236 | - | - | - |
Magnesol® | 0,110 | 0,222 | 0,166 | 239 | 119 | 58 |
-
Durch
alle drei Adsorbentien wird der Gehalt der Biodieselproben in Bezug
auf Gesamtglycerin und freies Glycerin gegenüber dem rohen
Biodiesel vermindert. Allerdings zeigt sich, dass Allophan 1 unter
den drei untersuchten Materialien die beste Reinigungswirkung zeigt.
Die Daten zeigen auch, dass durch eine Behandlung mit Allophan 1
reines Biodiesel von einer Qualität erzeugt werden kann,
welches bzgl. der Glyceringehalte die üblichen Normen erfüllt.
Rohes Biodiesel kann also in einem Schritt, d. h. ohne Durchführung
eines üblichen Nasswaschprozess soweit gereinigt werden,
dass die Norm erfüllt wird.
-
Beispiel 3 – Adsorbensbehandlung
von Biodiesel, hergestellt aus gebleichtem Palmöl
-
Es
wurde ein Biodiesel verwendet, welches aus gebleichtem Palmöl
hergestellt worden war. Das rohe Biodiesel wies folgende charakteristische
Parameter auf: Tabelle 6: Charakterisierung von aus gebleichtem
Palmöl hergestelltem rohem Biodiesel nach Reinigung durch Wasserwäsche
Behandlung | Seifen
(ppmw) | freies
Glycerin (%) | Gesamtglycerin
(%) | Aciditätsindex (mg
KOH/g Öl) |
rohes
Biodiesel | 595,91 | 0,015 | 0,41 | 0,055 |
Waschschritt
1 | - | - | 0,311 | 0,103 |
Waschschritt
2 | 57,94 | 0,009 | 0,247 | 0,222 |
EU-Norm
14214 | n.
s. | 0,02 | 0,23 | 0,8 |
ASTM
D 6751 | n.
s. | 0,02 | 0,23 | 0,8 |
-
Durch
eine Wäsche mit Wasser kann das rohe Biodiesel bereits
soweit gereinigt werden, dass es in Bezug auf die Menge an freiem
Glycerin und den Aciditätsindex die Normen erfüllt.
Nicht erfüllt wird jedoch der Gehalt an Gesamtglycerin.
-
Wie
bei Beispiel 2 beschrieben, wurden Proben des rohen Biodiesels mit
verschiedenen Adsorbentien gereinigt. Die eingesetzten Mengen sowie
die erreichten Mengen an freiem Glycerin und Gesamtglycerin sowie
der Aciditätsindex sind in Tabelle 7 zusammengefasst. Tabelle 7: Charakterisierung von aus gebleichtem
Palmöl hergestelltem rohem Biodiesel nach Reinigung mit verschiedenen
Adsorbentien
| Gesamtglycerin
(%) | Freies Glycerin
(%) | Aciditätsindex
(mg KOH/g Öl) |
Menge
(%) | 2,0 | 3,0 | 4,0 | 2,0 | 3,0 | 4,0 | 2,0 | 3,0 | 4,0 |
Allophan
1 | 0,245 | 0,082 | 0,082 | 0,009 | 0,004 | 0,003 | 0,213 | 0,220 | 0,221 |
Trisyl® | 0,247 | 0,165 | 0,083 | 0,009 | 0,009 | 0,009 | 0,219 | 0,323 | 0,322 |
Magnesol® | 0,330 | 0,248 | 0,164 | 0,005 | 0,005 | 0,002 | 0,210 | 0,222 | 0,223 |
-
Die
Gehalte an Seifen wurden nicht aufgeführt, da sie bei allen
Proben praktisch null waren
-
Die
Daten zeigen, dass bei allen Adsorbentien die Norm für
den Gesamtglyceringehalt bei einer Dosage von 4 erfüllt
wird. Dabei zeigt das im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Allophan 1 jedoch die beste Wirkung.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/037969 [0007]
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
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73 (1951, 373) [0040]
- - Dohrmann, R.; Meyer, I.; Kaufhold, S.; Jahn, R.; Kleber M.;
Kasbohm, J., "Rietveld based-quantification of allophane", Mainzer
Naturwissenschaftliches Archiv 40, 28–30 (2002) [0042]
- - http://www.nist.gov [0043]
- - DIN/ISO-787/2 [0047]
- - Ward, D. B., Brady, P. V. (1998): Effect of Al and organic
acids an the surface chemistry of kaolinite. – Clays and
Clay Minerals, 46, S. 453 [0057]
- - EN 14214 [0069]
- - US-Norm ASTM D 6751 [0069]
- - EU-Norm 14214 [0069]
- - ASTM D 6751 [0069]
- - EU-Norm 14214 [0075]
- - ASTM D 6751 [0075]