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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Antriebsvorrichtung,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, die mindestens eine Brennkraftmaschine
und mindestens ein, mittels einer Kupplung mit der Brennkraftmaschine
wirkverbindbares Automatikgetriebe aufweist, wobei der Brennkraftmaschine
in Abhängigkeit von mindestens einem ermittelten Getriebebetriebswert
des Automatikgetriebes ein Getriebe-Lastmoment vorgegeben wird.
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Bei
Verfahren der eingangs genannten Art ist es bekannt, einer ein Getriebe
antreibenden Brennkraftmaschine ein Getriebe-Lastmoment vorzugeben.
Das Getriebe-Lastmoment stellt dabei ein durch die Brennkraftmaschine
zu kompensierendes Drehmoment des Automatikgetriebes, insbesondere
ein zu kompensierendes Verlustmoment des Automatikgetriebes, dar.
So ändert sich beispielsweise das Verlustmoment des Automatikgetriebes
aufgrund seiner Betriebstemperatur und/oder der Betriebstemperatur eines
Getriebeöls. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass wenn
die Brennkraftmaschine mittels einer Kupplung mit dem Automatikgetriebe
mechanisch wirkverbunden wird, je nach Betriebszustand des Automatikgetriebes
ein unterschiedlich hohes Lastmoment auf die Brennkraftmaschine
wirkt, beziehungsweise, dass das Getriebeausgangsmoment je nach Verlustmoment
unterschiedlich hoch ausfällt. Die Patentschrift
DE 199 61 312 C1 offenbart
zur Lösung des oben beschriebenen Problems ein Verfahren,
bei dem ein Getriebe-Lastmoment ermittelt und einer aus einer Bedarfsermittlung
zur Verfügung gestellten Abtriebsleistung hinzugefügt
wird, sodass sich das Drehmoment der Brennkraftmaschine aus der
Summe eines Soll-Antriebsmoments und der Verlustleistung des Getriebes
zusammensetzt, um die Verlustleistung beziehungsweise das Getriebe-Lastmoment zu
kompensieren. Weiterhin ist es bekannt, bei unterschiedlichen Rand-/Umweltbedingungen
Getriebe-Lastmomente zu erfassen und in einem Getriebesteuergerät
des Automatikgetriebes zu hinterlegen, sodass in Abhängigkeit
von einem ermittelten Getriebebetriebswert, wie beispielsweise der
oben genannten Öltemperatur, ein entsprechendes Getriebe-Lastmoment
der Brennkraftmaschine vorgegeben werden kann.
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Nachteilig
bei dem oben beschriebenen Verfahren ist es, dass aufgrund von Bauteiltoleranzen und
Eigenschaftsänderungen von Komponenten der Antriebsvorrichtung über
deren Laufzeit das vorgegebene Getriebe-Lastmoment von der tatsächlichen Belastung
der Brennkraftmaschine, aufgrund von Verlustmomenten des Automatikgetriebes
oder auch aufgrund von Verlusten in der Kupplung, abweicht. Dies
hat teilweise starke Drehzahlschwankungen der Brennkraftmaschine
beim Einlegen einer Fahrstufe und eine unnötige Auslastung
eines Leerlaufreglers der Brennkraftmaschine bei eingelegtem Gang
zur Folge. Im schlimmsten Fall kann dies insbesondere bei niedrigen
Temperaturen zu Leerlaufdrehzahlsägen oder zu einem Abwürgen/Ausgehen
der Brennkraftmaschine führen. Um dies zu vermeiden, wird üblicherweise
in einem Steuergerät der Brennkraftmaschine eine Momentenreserve
eingestellt, die jedoch zu einem schlechten Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine
und damit zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, das auf einfache
Art und Weise die oben genannten Nachteile, insbesondere hohe Drehzahlschwankungen,
ein Ausgehen der Brennkraftmaschine und/oder eine hohe Belastung
des Leerlaufreglers umgeht, und dabei den Kraftstoffverbrauch verringert.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass in einem Leerlaufbetrieb der Antriebsvorrichtung in Abhängigkeit
von einem Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschine eine Ansteuerung
der Kupplung und/oder das vorgegebene Getriebe-Lastmoment beeinflusst
werden/wird. Anhand des Drehzahlverlaufs der Brennkraftmaschine
wird erkannt, ob die Belastung der Brennkraftmaschine durch das
Automatikgetriebe der erwarteten Belastung entspricht. Fällt
das Getriebe-Lastmoment/Verlustmoment des Automatikgetriebes beispielsweise aufgrund
von Verschleißerscheinungen höher aus als erwartet,
so wirkt sich das negativ auf die Drehzahl der Brennkraftmaschine – im
Sinne einer Drehzahlverringerung – aus. Durch die Beeinflussung
der Ansteuerung der Kupplung und/oder des vorgegebenen Getriebelastmoments
wird dies vorteilhaft verhindert. Wird beispielsweise erfasst, dass
die Belastung der Brennkraftmaschine durch das Automatikgetriebe
die Drehzahl der Brennkraftmaschine (zu) stark reduziert, wird beispielsweise
die Kupplung derart angesteuert, dass sie ein verringertes Drehmoment überträgt,
womit sich das Verlustmoment des Automatikgetriebes weniger stark
auf die Brennkraftmaschine auswirkt. Die Kupplung kann hierbei eine integrierte
Getriebekupplung eines stufenlosen Getriebes darstellen, die als
Lamellen-/Nasskupplung ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich
dazu wird, wie oben beschrieben, das vorgegebene Getriebe-Lastmoment
beeinflusst. Dies kann beispielsweise durch Hinzufügen
eines entsprechenden Faktors oder eines zu addierenden oder zu subtrahierenden Wertes
erfolgen, sodass das vorgegebene Getriebe-Lastmoment an die tatsächliche
Belastung durch das Automatikgetriebe angepasst wird.
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Vorteilhafterweise
wird die Beeinflussung bespeichert. Besonders vorteilhaft wird hierzu
ein nicht flüchtiger Speicher einer Getriebesteuerung des
Automatikgetriebes verwendet, in der die Beeinflussung hinterlegt
wird. Die gespeicherte Beeinflussung wird dann, wenn der oben beschriebene
Vorgang wiederholt wird, berücksichtigt, sodass beispielsweise
der Verschleiß des Automatikgetriebes von vornherein berücksichtigt
wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird als Getriebebetriebswert
mindestens ein den Wirkungsgrad des Automatikgetriebes beeinflussender Parameter
ermittelt. Als Parameter wird beispielsweise die jeweilige Betriebstemperatur
des Automatikgetriebes und/oder der Kupplung und/oder die Temperatur
des Getriebeöls verwendet.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschine
mit einer Leerlauf-Solldrehzahl der Brennkraftmaschine verglichen wird.
Hierdurch wird eine Abweichung der Istdrehzahl von der Leerlauf-Solldrehzahl
erfasst. Befindet sich die Abweichung außerhalb eines vorgebbaren
Toleranzbereichs, so wird, wie oben beschrieben, die Ansteuerung
der Kupplung und/oder das vorgegebene Getriebe-Lastmoment beeinflusst.
Die Istdrehzahl und die Leerlauf-Solldrehzahl der Brennkraftmaschine
wird heute bereits von dem Steuergerät der Brennkraftmaschine
erfasst und beispielsweise über ein CAN-Netzwerk (CAN =
Control Area Network) weitergeleitet. Über das CAN-Netzwerk
werden ebenfalls Informationen des Getriebesteuergeräts
an beispielsweise das Steuergerät der Brennkraftmaschine
geleitet. Insbesondere wird über das CAN-Netzwerk das Getriebe-Lastmoment übermittelt.
Bei der Beeinflussung des Getriebe-Lastmoments wird zweckmäßigerweise
die CAN-Ausgabe des Getriebesteuergeräts beeinflusst beziehungsweise
korrigiert.
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Besonders
vorteilhaft wird das oben beschriebene Verfahren bei Einlegen einer
Fahrstufe der Antriebsvorrichtung durchgeführt, insbesondere bei
stehendem Fahrzeug. Bei einem Fahrstufenwechsel erfolgt eine schnelle Änderung
der Belastung der Brennkraftmaschine durch das Automatikgetriebe,
die sich auf die Drehzahl der Brennkraftmaschine auswirkt, und somit
auf einfache Art und Weise, wie oben beschrieben, erfasst und weiter
verfolgt werden kann.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein I-Anteil
eines Leerlaufreglers der Brennkraftmaschine zur Bestimmung des
Drehzahlverlaufs erfasst wird. Üblicherweise wird ein Leerlaufregler
bei modernen Brennkraftmaschinen durch einen PID-Regler gebildet,
wobei der I-Anteil auf die Drehzahl beziehungsweise eine Drehzahlabweichung
der Brennkraftmaschine schließen lässt.
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Der
I-Anteil wird zweckmäßigerweise bei adaptiertem
Leerlaufregler erfasst, wobei bevorzugt der Leerlaufregler dann
adaptiert ist, wenn sich der I-Anteil während eines vorgebbaren
Zeitraums, von zum Beispiel 10 bis 30 Sekunden, innerhalb eines
vorgebbaren Toleranzbereichs, insbesondere innerhalb eines engen
Toleranzbereichs um 0 Nm befindet. Vorteilhafterweise wird der I-Anteil
bei warmen Betriebstemperaturen erfasst und eine Abweichung in Form eines
Freigabebits über das CAN-Netzwerk an das Getriebesteuergerät
weitergeleitet. Als weitere Voraussetzung wird vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die Abweichung des I-Anteils im kalten Zustand
oder über den gesamten Betriebstemperaturbereich größer
als ein applizierbarer Wert von zum Beispiel 5 Nm ist, und die Abweichung
in einem vorbestimmten Zeitfenster keinen großen Schwankungen
unterliegt. Zur Erfassung der Abweichung wird zweckmäßigerweise der
erfasste I-Anteil mit einem Soll-I-Anteil verglichen. Abhängig
von der Abweichung der I-Anteils wird, wie oben beschrieben, die
Ansteuerung der Kupplung und/oder das vorgegebene Getriebe-Lastmoment
beeinflusst, wobei die Beeinflussung zweckmäßigerweise,
wie oben beschrieben, gespeichert wird.
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Besonders
bevorzugt wird das oben beschriebene Verfahren bei eingelegter Fahrstufe
der Antriebsvorrichtung durchgeführt. Dies bietet sich insbesondere
bei der Erfassung des I-Anteils des Leerlaufreglers an, da dieser
eine langsame Änderung beziehungsweise Abweichung des Drehzahlverlaufs
erfasst.
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Schließlich
ist vorgesehen, dass als Automatikgetriebe ein Wandlergetriebe oder
ein stufenloses Getriebe verwendet wird, wobei zweckmäßigerweise bei
einem Wandlergetriebe das Getriebe-Lastmoment beeinflusst wird und
bei dem stufenlosen Getriebe sowohl das vorgegebene Getriebe-Lastmoment
als auch die Ansteuerung der beispielsweise integrierten (Nass-)kupplung
beeinflusst werden kann.
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Insgesamt
bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil,
dass der Leerlaufregler entlastet und somit ein Drehzahlsägen
vermieden wird, das hohe Drehzahlschwankungen der Brennkraftmaschine,
die unter Umständen zu einem Ausgehen der Brennkraftmaschine
führen könnten, vermieden werden, und dass die
sonst übliche Momentenreserve reduziert werden kann, sodass
der Kraftstoffverbrauch verringert wird. Darüber hinaus
verbessert sich das Anfahrverhalten eines die Antriebsvorrichtung
aufweisenden Kraftfahrzeugs, da nunmehr auf einen Fahrer unkomfortabel
wirkende Drehzahlschwankungen unterbunden werden.
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Zeichnungen näher
erläutert werden.
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Dazu
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung des vorteilhaften Verfahrens zum Betreiben
einer Antriebsvorrichtung,
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2 eine
schematische Darstellung eines CAN-Netzwerks,
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3 eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
des vorteilhaften Verfahrens und
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4 eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
des vorteilhaften Verfahrens.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel
eines vorteilhaften Verfahrens zum Betreiben einer Antriebsvorrichtung 1,
die eine Brennkraftmaschine 2, sowie ein mittels einer
Kupplung 3 mit der Brennkraftmaschine 2 wirkverbindbaren
Automatikgetriebe 4 aufweist. Die Kupplung 3,
auch wenn sie hier außerhalb des Automatikgetriebes 4 dargestellt
ist, ist als integrierte Nasskupplung beziehungsweise Lamellenkupplung 5 des
Automatikgetriebes 4 ausgebildet. Das Automatikgetriebe 4 ist
vorteilhafterweise als ein stufenloses Getriebe 6 ausgebildet.
Der Brennkraftmaschine 2 und dem Automatikgetriebe 4 sind
jeweils ein in der 1 nicht dargestelltes Steuergerät
zugeordnet, die miteinander kommunizieren.
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Die 2 zeigt
dazu in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel
dafür, wie diese Kommunikation vorteilhafterweise stattfindet.
In der 2 ist zum Einen das Steuergerät 7 der
Brennkraftmaschine 2 und zum Anderen das Steuergerät 8 des
Automatikgetriebes 4 dargestellt. Die Steuergeräte 7 und 8 sind über
ein CAN-Netzwerk 9 (Control Area Network Fahrzeug-Informations-Netzwerk)
miteinander verbunden. Ebenfalls in der 2 dargestellt
sind weitere mit dem CAN-Netzwerk 9 verbundene und mit
den Steuergeräten 7 und 8 kommunizierende
Steuergeräte einer Klimaanlage (Klima-Steuergerät 10)
und eines Fahrstabilitätssystems (ESP-Steuergerät 11).
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Das
Steuergerät 8 des Automatikgetriebe 4, übermittelt über
das CAN-Netzwerk 9 dem Steuergerät 7 der Brennkraftmaschine 3,
wie mittels eines Pfeils 12 in der 1 dargestellt,
ein Getriebe-Lastmoment, das in Abhängigkeit von mindestens
einem ermittelten Getriebebetriebswert des Automatikgetriebes 4 vorgegeben
wird. Der Getriebebetriebs wert ist vorteilhafterweise mindestens
ein den Wirkungsgrad des Automatikgetriebe beeinflussender Parameter,
wie zum Beispiel die Temperatur eines im Getriebe befindlichen Öls
und/oder die Betriebstemperatur des Automatikgetriebes 4.
Das übermittelte Getriebe-Lastmoment entspricht im Wesentlichen
einem Verlustmoment des Automatikgetriebes 4, welches im
Wesentlichen die Differenz zwischen einem Getriebeeingangsmoment
und einem an einer Ausgangswelle 13 des Automatikgetriebes 4 anliegenden
Ausgangsmoment bildet. Durch die Vorgabe des Getriebe-Lastmoments
in Abhängigkeit von dem ermittelten Getriebebetriebswert,
wird der Brennkraftmaschine 2 ein zu kompensierendes Moment
vorgegeben, sodass sich ein Brennkraftmaschinen-Solldrehmoment im
Wesentlichen aus der Summe aus einem angeforderten Antriebsdrehmoment
und dem Getriebe-Lastmoment beziehungsweise Verlustmoment des Automatikgetriebes 4 ergibt.
Ein weiterer Pfeil 13 deutet an, dass die Kupplung 3 durch
das Automatikgetriebe 4 beziehungsweise dessen Steuergerät 8 gesteuert
wird.
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Bei
dem vorteilhaften Verfahren zum Betreiben der Antriebsvorrichtung 1 wird
in einem Leerlaufbetrieb in Abhängigkeit von einem Drehzahlverlauf der
Brennkraftmaschine 2 eine Ansteuerung der Kupplung 3 und/oder
das vorgegebene Getriebe-Lastmoment beeinflusst. Hierzu wird in
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel die Drehzahl der Brennkraftmaschine 2 erfasst
und mittels des Steuergeräts 7 der Brennkraftmaschine 2 über
das CAN-Netzwerk 9 an das Steuergerät 8 des
Automatikgetriebes 4 übermittelt, welches die
Drehzahl auswertet. Dies ist durch einen weiteren Pfeil 14 in
der 1 angedeutet. Bei bekannten Antriebsvorrichtungen
ist es üblich, dass die Kupplung 3 rein gesteuert angelegt
wird, ohne dass eine Rückmeldung bezüglich der
Belastung der Brennkraftmaschine durch das Automatikgetriebe erfolgt.
Anhand des erfassten Drehzahlverlaufs der Brennkraftmaschine 2 wird nunmehr
die Ansteuerung der Kupplung 3 derart beeinflusst, dass
sie der tatsächlichen Belastung der Brennkraftmaschine 2 durch
das Automatikgetriebe 4, die sich über die Lebenszeit
des Automatikgetriebes insbesondere aufgrund von Verschleißerscheinungen
verändert, genügt. Hierbei wird vorteilhafterweise
der Kupplungsdruck der Kupplung 3 selbst und/oder die CAN-Ausgabe
des Steuergeräts 8 korrigiert beziehungsweise
beeinflusst. Alternativ oder zusätzlich dazu wird das der
Brennkraftmaschine 2 vorgegebene Getriebe-Lastmoment beeinflusst
beziehungsweise korrigiert, sodass das tatsächliche Verlustmoment
des Automatikgetriebes 4 durch die Brennkraftmaschine 2 kompensiert
wird.
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Vorteilhafterweise
wird die Beeinflussung der Ansteuerung der Kupplung und/oder des
vorgegebenen Getriebe-Lastmoments gespeichert, bevorzugt in einem
nichtflüchtigen Speicher des Steuergeräts 8 des
Automatikgetriebes 4, und beim nächsten Vorgang berücksichtigt.
Im Leerlaufbetrieb der Antriebsvorrichtung 1 spielen zwei
Fälle/Vorgänge hierbei eine besondere Rolle. Zum
Einen das Einlegen einer Fahrstufe im Leerlaufbetrieb und zum Anderen
der Zustand bei eingelegter Fahrstufe im Leerlaufbetrieb der Antriebsvorrichtung.
Bei den betrachteten Fällen befindet sich das Fahrzeug
jeweils im Stand. Der erste Fall soll nunmehr anhand der 3 näher
erläutert werden.
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Die 3 zeigt
ein schematisches Flussdiagramm des vorteilhaften Verfahrens für
den Fall, dass eine Fahrstufe im Leerlaufbetrieb und bei stehendem
Fahrzeug eingelegt wird. Bei dem oben beschriebenen Automatikgetriebe 4,
das als stufenloses Getriebe 6 ausgebildet ist, ist die
Lamellenkupplung 5 stets so angesteuert, dass das Automatikgetriebe 4 die
Brennkraftmaschine 2 mit einem Moment beaufschlagt. Wird
eine Fahrstufe des Automatikgetriebes eingelegt, so ändert
sich das beaufschlagte Moment und kann bei einem hohen (internen)
Verlustmoment des Automatikgetriebes 4 dazu führen, dass
die Brennkraftmaschine 2 ausgeht. Durch das vorteilhafte
Verfahren wird dies verhindert. In einem ersten Schritt 15 wird
beim Einlegen einer Fahrstufe zunächst ein Freigabe-Bit
von dem Getriebesteuergerät 8 gesetzt, wodurch
in dem darauf folgenden Schritt 16 eine Lernprozedur in
dem Steuergerät 8 des Automatikgetriebes 4 gestartet
wird. Hierzu sind die Istdrehzahl ni, die
Leerlaufsolldrehzahl n0, der Zustand der
Fahrstufe F und des Freigabebits B über die Zeit dargestellt.
Hierbei wird zunächst eine Drehzahldifferenz Δn
aus der Istdrehzahl ni und der Leerlaufsolldrehzahl
n0 gebildet. Anschließend wird
die Drehzahldifferenz Δn mit einem Schwellwert verglichen. Überschreitet
die Drehzahldifferenz Δn den vorgegebenen Schwellwert beziehungsweise
liegt sie außerhalb des durch den Schwellwert gegebenen Toleranzbereichs,
so wird in einem folgenden Schritt 17 die Ansteuerung der
Kupplung 3 oder alternativ oder zusätzlich dazu
in einem folgenden Schritt 18 die CAN-Ausgabe des Steuergeräts 8 beeinflusst.
In dem Schritt 17 ist dazu ein Kupplungsdruck p über die
Zeit t dargestellt. Weiterhin ist die Abweichung des Kupplungsistdrucks
pi von dem Kupplungssolldruck ps und
die daraus resultierenden Druckdifferenzen Δn dargestellt.
Hierbei wird also in Abhängigkeit von der Drehzahl der
Brennkraftmaschine die Ansteuerung der Kupplung 3 direkt
beeinflusst. In dem Schritt 18 ist schematisch die CAN-Ausgabe 19 und deren
Korrektur 20 (gestrichelt) über die Zeit t dargestellt.
In dem Schritt 18 wird hierbei also in Abhängigkeit
von der Drehzahl der Brennkraftmaschine 2 die CAN-Ausgabe 19 des
Steuergeräts 8 des Automatikgetriebes 4 derart
beeinflusst, dass die Korrektur 20 erfolgt, wodurch der
Brennkraftmaschine 2 ein beeinflusstes, zu kompensierendes
Getriebe-Lastmoment vorgegeben wird.
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Die 4 zeigt
das vorteilhafte Verfahren für den Fall, dass eine Fahrstufe
des Automatikgetriebes 4 eingelegt ist und das Fahrzeug
steht. Es wird also der stationäre Zu stand der Antriebsvorrichtung 1 mit eingelegter
Fahrstufe F betrachtet. Sind diese Startbedingungen in dem ersten
Schritt 21 erfüllt, erfolgt in einem darauffolgenden
Schritt 22 eine Adaption eines Leerlaufdrehzahlreglers
der Brennkraftmaschine 2, in Abhängigkeit davon,
ob noch weitere Nebenaggregate, wie zum Beispiel die Klimaanlage,
die Antriebsvorrichtung 1 beeinflussen. Heutige Leerlaufdrehzahlregler
sind üblicherweise als PID-Regler ausgebildet. Im warmen
Zustand ist der Leerlaufdrehzahlregler adaptiert, wenn sich der
I-Anteil über einen definierten Zeitraum, von zum Beispiel
10 bis 30 Sekunden, in einem engen Fenster um 0 Nm befindet. Die
Abweichung des I-Anteils im kalten Zustand oder über den
gesamten Betriebstemperaturbereich soll dabei vorteilhafterweise
größer als ein applizierbarer Wert von zum Beispiel
5 Nm sein und die Abweichung des I-Anteils in einem Zeitfenster keine
großen Schwankungen aufweisen. Dazu wird in einem folgenden
Schritt 23 geprüft, ob die Adaptionsdauer des
Leerlaufdrehzahlreglers eine vorgebbare Schwelle überschreitet
und ob sich der I-Anteil innerhalb eines vorgebbaren Toleranzbereichs
befindet. Ist dies der Fall, wird In einem folgenden Schritt 24 ein
Freigabe-Bit über das CAN-Netzwerk gesendet, in Abhängigkeit
von der Abweichung des I-Anteils, der den Drehzahlverlauf der Brennkraftmaschine 2 darstellt,
und die Ansteuerung der Kupplung 3 und/oder das vorgegebene
Getriebe-Lastmoment, wie oben beschrieben, beeinflusst. Hierzu wird
der erfasste beziehungsweise übermittelte I-Anteil mit
einem Soll-I-Anteil verglichen. Der I-Anteil des Leerlaufdrehzahlreglers
wird dabei über das CAN-Netzwerk 9 an das Steuergerät 8 des
Automatikgetriebes 4 geschickt. Diese und die vorhergehend
beschriebenen Beeinflussung der Ansteuerung der Kupplung und/oder
des vorgegebenen Getriebe-Lastmoments bei eingelegter Fahrstufe
oder bei Fahrstufe-Einlegen, werden vorteilhafterweise in dem Steuergerät 8 des
Automatikgetriebes 4 adaptiert und in einem darauffolgenden
Betrieb mit eingelegter Fahrstufe oder bei Fahrstufe-Einlegen berücksichtigt.
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Durch
die Beeinflussung der Ansteuerung der Kupplung und/oder des vorgegebenen
Getriebe-Lastmoments wird auf einfache Art und Weise gewährleistet,
dass die Brennkraftmaschine 2 aufgrund von Verschleißerscheinungen
des Automatikgetriebes 4 keinen hohen Drehzahlschwankungen
bei eingelegter Fahrstufe oder bei Fahrstufe-Einlegen unterliegt,
und insbesondere ein Ausgehen der Brennkraftmaschine 2 verhindert
wird.
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Alternativ
zu der oben beschriebenen Ausführung des Automatikgetriebes 4 als
stufenloses Getriebe 6 mit einer Lamellenkupplung 5 ist
es denkbar, ein Wandlergetriebe als Automatikgetriebe 4 zu verwenden.
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Insgesamt
kann durch das vorteilhafte Verfahren neben hohen Drehzahlschwankungen und/oder
einem Ausgehen der Brennkraftmaschine 2 eine Entlastung
des Leerlaufdrehzahlreglers in dem Steuergerät 7 der
Brennkraftmaschine 2 (kein Drehzahlsägen) und
eine Reduzierung der Momentenreserve und des damit einhergehenden
Kraftstoffverbrauchs erreicht werden. Darüber hinaus verbessert sich
das Anfahrverhalten eines die Antriebsvorrichtung 1 aufweisenden
Kraftfahrzeugs.
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- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Kupplung
- 4
- Automatikgetriebe
- 5
- Lamellenkupplung
- 6
- stufenloses
Getriebe
- 7
- Steuergerät
- 8
- Steuergerät
- 9
- CAN-Netzwerk
- 10
- Klimaanlage-Steuergerät
- 11
- ESP-Steuergerät
- 12
- Pfeil
- 13
- Pfeil
- 14
- Pfeil
- 15
- Schritt
- 16
- Schritt
- 17
- Schritt
- 18
- Schritt
- 19
- CAN-Ausgabe
- 20
- Korrektur
- 21
- Schritt
- 22
- Schritt
- 23
- Schritt
- 24
- Schritt
- Δn
- Drehzahldifferenz
- ni
- Istdrehzahl
- n0
- Leerlauf-Solldrehzahl
- B
- Freigabebit
- F
- Fahrstufe
- p
- Kupplungsdruck
- pi
- Kupplungsistdruck
- ps
- Kupplungssolldruck
- Δp
- Druckdifferenz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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