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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors
eines Fahrzeugs und eine Steuervorrichtung zum Ansteuern einer elektrischen
Startvorrichtung eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs.
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Zum
Starten eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs werden elektrische
Gleichstrommaschinen, so genannte Starter, eingesetzt. Der Starter wird
von einer Batterie des Fahrzeugs, z. B. einer 12 Volt Batterie,
gespeist. Die Dimensionierung des Starters richtet sich nach dem
zum Starten des Verbrennungsmotors benötigten Moment bei tiefen Umgebungstemperaturen
von z. B. –24°C und betriebskaltem
Verbrennungsmotor. Unter diesen Bedingungen ist das benötigte Moment
besonders hoch. Aufgrund der Proportionalität von Moment und von dem Starter
aufgenommenem Strom wird durch die Dimensionierung des Starters
auch die benötigte Stromaufnahme
festgelegt.
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Obwohl
das benötigte
Moment zum Starten des Verbrennungsmotors bei höheren Umgebungstemperaturen
und bei betriebswarmem Verbrennungsmotor erheblich geringer als
bei den zuvor beschriebenen Bedingungen eines Kaltstarts ist, ist
jedoch aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Starters das
durch den Starter erzeugte Moment und damit der von dem Starter
aufgenommene Strom bei betriebswarmem Verbrennungsmotor ähnlich hoch wie
bei dem zuvor beschriebenen Kaltstart, obwohl ein geringeres Moment
und somit ein geringerer Strom zum Starten des betriebswarmen Verbrennungsmotors
genügen
würde.
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Der
von dem Starter aufgenommene hohe Strom führt zu einem starken Spannungseinbruch
im Bordnetz des Fahrzeugs, so dass Mindestspannungen für Steuergeräte und elektrische
oder elektronische Einrichtungen des Fahrzeugs unterschritten werden
können.
Dieses Problem tritt besonders bei Fahrzeugen mit einer so genannten
Start-Stop-Vorrichtung auf, bei denen der Verbrennungsmotor automatisch
abgeschaltet wird, wenn beispielsweise das Fahrzeug steht, kein
Gang eingelegt ist und die Kupplung losgelassen wird, und bei denen
der Verbrennungsmotor automatisch wieder gestartet wird, sobald
die Kupplung getreten wird. Bei diesen so genannten Start-Stop-Fahrzeugen
treten somit sehr häufig
Startvorgänge
auf, welche durch die damit verbundenen Spannungseinbrüche zu Fehlfunktionen an Steuergeräten oder
elektrischen und elektronischen Vorrichtungen des Fahrzeugs führen können. Um
derartige Störungen
zu verhindern, werden bei Start-Stop-Fahrzeugen solche Steuergeräte oder Vorrichtungen
mit vorgeschalteten Gleichstromwandlern, so genannten DC/DC-Wandlern,
Betrieben, welche eine Spannungsstabilisierung bereitstellen. Derartige
Gleichstromwandler verursachen jedoch zusätzliche Kosten, benötigen einen
zusätzlichen
Einbauraum und verbrauchen zusätzlich
Energie. Darüber
hinaus besitzen diese Gleichstromwandler im Allgemeinen eine begrenzte
Leistungsfähigkeit,
so dass bei Nachrüstungen
von elektronischen Vorrichtungen in dem Fahrzeug, wie z. B. einem
DVD-Player, die maximale
Leistungsfähigkeit
des Stromwandlers überschritten
werden kann und somit die zusätzliche elektronische
Vorrichtung entweder einen eigenen Gleichspannungswandler zur Spannungsstabilisierung
benötigt
oder an das nicht stabilisierte Bordnetz angeschlossen werden muss,
wobei dann die Gefahr einer Fehlfunktion durch einen Spannungseinbruch besteht.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Starten eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs
bereitzustellen, welche einen Spannungseinbruch auf dem Bordspannungsnetz
vermeidet, kostengünstig und
kompakt ist und trotzdem einen sicheren Start des Verbrennungsmotors
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs nach
Anspruch 1 und eine Steuervorrichtung zum Ansteuern einer elektrischen Startvorrichtung
eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs nach Anspruch 7 gelöst. Die
abhängigen Ansprüche definieren
bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Starten eines Verbrennungsmotors
eines Fahrzeugs bereit. Der Verbrennungsmotor ist mit einer elektrischen
Startvorrichtung gekoppelt und wird mit Hilfe der elektrischen Startvorrichtung
gestartet. Dabei wird der elektrische Strom, welcher der Startvorrichtung
zugeführt
wird, begrenzt. Durch ein Begrenzen des der elektrischen Startvorrichtung
zugeführten
elektrischen Stroms kann ein Spannungseinbruch auf dem Bordnetz
des Fahrzeugs verhindert werden, so dass Mindestspannungen von Steuergeräten und
elektronischen Vorrichtungen des Fahrzeugs nicht unterschritten
werden. Damit können Störungen an
Steuergeräten
und elektronischen Vorrichtungen des Fahrzeugs während eines Startvorgangs des
Verbrennungsmotors verhindert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird der elektrische Strom, welcher der Startvorrichtung
zugeführt
wird, in Abhängigkeit
von einer Temperatur des Verbrennungsmotors begrenzt. So kann der
elektrische Strom beispielsweise begrenzt werden, wenn die Temperatur
des Verbrennungsmotors größer oder
gleich einem vorbestimmten Wert ist, welcher beispielsweise einer
Betriebstemperatur des Motors entspricht, wohingegen der elektrische Strom,
welcher der Startvorrichtung zugeführt wird, nicht begrenzt wird,
wenn die Temperatur des Verbrennungsmotors unter einem vorbestimmten
Wert liegt, was beispielsweise einem Kaltstart des Motors entspricht.
Indem der der Startvorrichtung zugeführte elektrische Strom in Abhängigkeit
von der Motortemperatur begrenzt wird, steht bei einem Kaltstart
des Verbrennungsmotors das volle Drehmoment der Startvorrichtung
zum Starten des Verbrennungsmotors zur Verfügung, wohingegen bei betriebswarmem Motor
nur ein reduziertes Drehmoment zum Starten des Motors bereitgestellt
wird. Da bei betriebswarmem Motor ohnehin ein geringeres Moment
der Startvorrichtung ausreichend ist, um den Verbrennungsmotor zu
starten, wird auf diese Art und Weise ein zuverlässiges Starten sichergestellt.
Da insbesondere bei Start-Stop-Fahrzeugen
die Anzahl der Startvorgänge
bei betriebswarmen Verbrennungsmotor erheblich höher ist als die Anzahl der
Kaltstarts, kann auf diese Art und Weise die Wahrscheinlichkeit
einer Störung
an einem Steuergerät
oder einer elektronischen Vorrichtung des Fahrzeugs aufgrund eines
Spannungseinbruchs erheblich verringert werden. Da während des
Kaltstarts des Verbrennungsmotors viele der elektronischen Vorrichtungen, welche
durch einen Spannungseinbruch gefährdet sind, noch nicht in Betrieb,
wie z. B. ein Navigationssystem oder eine Musikanlage des Fahrzeugs,
so dass der Spannungseinbruch beim Kaltstart im Allgemeinen folgenlos
bleibt.
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Der
elektrische Strom, welcher der Startvorrichtung zugeführt wird,
kann auch zeitlich gesteuert begrenzt werden. So kann beispielsweise
der der Startvorrichtung zugeführte
elektrische Strom nur während
eines sehr kurzen Zeitraums am Anfang des Startvorgangs, beispielsweise
für einige
hundert Millisekunden, begrenzt werden. Der der Startvorrichtung
zugeführte
elektrische Strom kann überdies auch
während
eines Anlaufs der Startvorrichtung begrenzt werden, d. h. der elektrische
Strom wird so lange begrenzt, bis eine vorbestimmte Drehzahl der Startvorrichtung
erreicht ist. In beiden der zuvor genannten Fälle wird vermieden, dass durch
den hohen Anlaufstrom der Startvorrichtung ein Spannungseinbruch
auf dem Bordnetz stattfindet. Nach der vorbestimmten Zeit bzw. nach
Erreichen der vorbestimmten Drehzahl wird der Strom für die Startvorrichtung nicht
mehr begrenzt, so dass nun, falls erforderlich, das volle Moment
zum Starten des Verbrennungsmotors bereitgestellt werden kann. Da
sich im Allgemeinen nach einem Anlauf der Startvorrichtung die Stromaufnahme
der Startvorrichtung ohnehin verringert, kann somit ein Spannungseinbruch auf
dem Bordnetz vermieden werden und trotzdem ein zuverlässiger Startvorgang
sichergestellt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird der elektrische Strom,
welcher der Startvorrichtung zugeführt wird, derart begrenzt,
dass eine Spannung eines Bordnetzes des Fahrzeugs nicht unter einem
vorbestimmten Wert absinkt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass der der Startvorrichtung zugeführte elektrische Strom in Abhängigkeit
einer gemessenen Spannung des Bordnetzes begrenzt wird. Die Begrenzung
kann dabei in ein oder mehreren vorbestimmten Stufen oder kontinuierlich
in Abhängigkeit
der gemessenen Spannung eingestellt werden. Ein derartiges Verfahren
vermeidet das Auftreten von Spannungseinbrüchen auf dem Bordnetz und stellt
gleichzeitig ein möglichst
großes
Moment der Startvorrichtung zum Starten des Verbrennungsmotors bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine Steuervorrichtung zum Ansteuern
einer elektrischen Startvorrichtung eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeugs
bereit. Die Steuervorrichtung umfasst Strombegrenzungsmittel zum
Begrenzen des elektrischen Stroms, welcher der elektrischen Startvorrichtung
zugeführt
wird. Die Strombegrenzungsmittel können beispielsweise einen Widerstand,
eine Induktivität,
einen Widerstand mit einem negativen Temperaturkoeffizienten oder
eine Kombination daraus umfassen.
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Die
Verwendung eines Widerstandes als Strombegrenzungsmittel stellt
eine sehr kostengünstige
und einfache Lösung
dar. Bei geeigneter Wahl des Widerstandswertes des Widerstandes
kann der der Startvorrichtung zugeführte elektrische Strom derart
begrenzt werden, dass ein Spannungseinbruch auf dem Bordnetz des
Fahrzeugs soweit begrenzt wird, dass eine für Steuergeräte und weitere elektronische
Vorrichtungen des Fahrzeugs kritische Spannung nicht unterschritten
wird.
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Bei
Verwendung eines Widerstandes mit einem negativen Temperaturkoeffizienten
als das Strombegrenzungsmittel wird die Strombegrenzung während des
Anlassvorgangs kontinuierlich verringert, da sich der Widerstand
mit negativen Temperatur Koeffizienten aufgrund des durch ihn fließenden Stroms
erwärmt
und sich somit der Widerstand verringert. Somit kann auf einfache
Art und Weise der Anlaufstrom der Startvorrichtung verringert werden und
trotzdem ein hohes Moment zum Starten des Verbrennungsmotors bereitgestellt
werden.
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Bei
Verwendung einer Induktivität
als Strombegrenzungsmittel wird ebenfalls durch die Eigenschaft
der Induktivität,
schnellen Veränderungen
des Stromflusses entgegenzuwirken, der Strom der Startvorrichtung
nach einem Einschalten der Startvorrichtung begrenzt und dann mit
abnehmender Änderung des
Stromflusses durch die Induktivität zunehmend weniger begrenzt.
Dies führt
ebenfalls dazu, dass bei geeigneter Wahl der Induktivität einem
Spannungseinbruch auf dem Bordnetz derart entgegengewirkt wird,
dass eine Störung
von Steuergeräten
und elektronischen Vorrichtungen des Fahrzeugs vermieden werden
kann.
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Vorzugsweise
kann die Induktivität
als Feldwicklung in die Startvorrichtung hineinverlegt werden. Dies
kann beispielsweise erreicht werden, indem die Startvorrichtung
in ihrer Bauform und Leistungsklasse oder spezifischen Leistung
größer als
für den
Lastfall erforderlich gewählt
wird. Der erforderliche Lastfall ergibt sich aus der zum Starten
des Verbrennungsmotors benötigten
Leistung der Startvorrichtung. Durch dieses gezielte Abweichen vom
optimalen Arbeitspunkt der Startvorrichtung durch eine Veränderung
der Induktivität
wird der Strom während des
Betriebs verringert. Der dadurch entstehende Leistungsverlust wird
jedoch durch die größer gewählte Bauform
und Leistungsklasse ausgeglichen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung ferner ein Schaltmittel
und eine Schaltmittelsteuereinheit. Das Schaltmittel ist mit der
Schaltmittelsteuereinheit gekoppelt und kann von der Schaltmittelsteuereinheit zwischen
einem ersten und einem zweiten Schaltzustand umgeschaltet werden.
Das Schaltmittel ist derart mit den Strombegrenzungsmitteln gekoppelt, dass
in dem ersten Schaltzustand des Schaltmittels der der elektrischen
Startvorrichtung zugeführte
elektrische Strom durch die Strombegrenzungsmittel geführt wird,
und dass in dem zweiten Schaltzustand des Schaltmittels der der
elektrischen Startvorrichtung zugeführte elektrische Strom nicht
durch die Strombegrenzungsmittel geführt wird. Das Schaltmittel
ermöglicht
somit in Abhängigkeit
einer Ansteuerung von der Schaltmittelsteuereinheit wahlweise den
der elektrischen Startvorrichtung zugeführten elektrischen Strom mit
Hilfe des Strombegrenzungsmittels zu begrenzen oder der elektrischen
Startvorrichtung einen nicht begrenzten elektrischen Strom direkt
zuzuführen.
Dadurch kann durch eine geeignete Ansteuerung des Schaltmittels
ein Spannungseinbruch auf dem Bordnetz des Fahrzeugs aufgrund einer
Betätigung
der Startvorrichtung vermieden werden.
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Die
Steuervorrichtung kann ferner ein mit der Schaltmittelsteuereinheit
gekoppeltes Temperaturerfassungsmittel zum Erfassen einer Temperatur
des Verbrennungsmotors umfassen. Die Schaltmittelsteuereinheit ist
in diesem Fall derart ausgestaltet, dass sie das Schaltmittel in
Abhängigkeit
einer von dem Temperaturerfassungsmittel erfassten Temperatur ansteuert.
Wenn die erfasste Temperatur des Verbrennungsmotors unterhalb eines
vorbestimmten Grenzwertes ist, was beispielsweise einen Kaltstart anzeigt,
kann die Schaltmittelsteuereinheit beispielsweise das Schaltmittel
der Steuervorrichtung derart ansteuern, dass während des gesamten Startvorgangs
keine Strombegrenzung stattfindet, um ein größtmögliches Moment zum Starten
des Verbrennungsmotors bereitzustellen. Zeigt die Temperatur dagegen
eine Temperatur oberhalb der Kaltstarttemperatur an, so kann die
Schaltmittelsteuereinheit einen Startvorgang unter Verwendung der
Strombegrenzungsmittel durchführen.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Steuervorrichtung einen Zeitgeber umfassen, welcher mit der
Schaltmittelsteuereinheit gekoppelt ist, und mit dessen Hilfe die
Schaltmittelsteuereinheit das Schaltmittel in Abhängigkeit
von dem Zeitgeber ansteuert. So kann beispielsweise zu Beginn eines
Startvorgangs die Schaltmittelsteuereinheit zunächst den Strom für die Startvorrichtung
mit Hilfe der Strombegrenzungsmittel begrenzen und nach einer vorgegebenen
Zeit, von beispielsweise 200, 300, 400 oder 500 ms, das Schaltmittel
derart ansteuern, dass der Startvorrichtung ein elektrischer Strom
zugeführt wird,
welcher nicht durch die Strombegrenzungsmittel begrenzt ist.
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Ferner
ist eine Ansteuerung des Schaltmittels in Abhängigkeit von einer Kombination
der erfassten Temperatur des Verbrennungsmotors und von dem Zeitgeber
möglich.
So kann beispielsweise mit steigender Temperatur des Verbrennungsmotors der
Zeitraum, in welchem zu Beginn des Startvorgangs der Strom über die
Strombegrenzungsmittel geführt
wird, vergrößert werden.
Dadurch können Spannungseinbrüche auf
dem Bordnetz des Fahrzeugs wirksam vermieden werden.
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Die
Steuervorrichtung kann weiterhin ein Drehzahlerfassungsmittel zum
Erfassen einer Drehzahl der Startvorrichtung umfassen. Das Drehzahlerfassungsmittel
ist mit der Schaltmittelsteuereinheit gekoppelt und die Schaltmittelsteuereinheit
ist derart ausgestaltet, dass sie das Schaltmittel in Abhängigkeit
von der von dem Drehzahlerfassungsmittel erfassten Drehzahl der
Startvorrichtung ansteuert. Durch Erfassen der Drehzahl der Startvorrichtung kann
eine Anlaufphase der Startvorrichtung ermittelt werden. Da während dieser
Anlaufphase die Stromaufnahme der Startvorrichtung besonders hoch
ist, steuert die Schaltmittelsteuereinheit in dieser Phase das Schaltmittel
derart an, dass der der Startvorrichtung zugeführte Strom mit Hilfe der Strombegrenzungsmittel
begrenzt wird. Sobald die Anlaufphase mit Hilfe der erfassten Drehzahl
als abgeschlossen angesehen wird, steuert die Schaltmittelsteuereinheit das
Schaltmittel derart an, dass der der Startvorrichtung zugeführte Strom
nicht durch die Strombegrenzungsmittel begrenzt wird. So kann ebenfalls
ein Spannungseinbruch auf dem Bordnetz des Fahrzeugs vermieden werden.
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Schließlich stellt
die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor
bereit. Der Verbrennungsmotor wird mit Hilfe einer mit dem Verbrennungsmotor
gekoppelten elektrischen Startvorrichtung gestartet. Die elektrische
Startvorrichtung umfasst dabei eine Ausführungsform der zuvor beschriebenen
Startvorrichtungen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die
beigefügte
Zeichnung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert.
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Die
einzige Figur zeigt schematisch eine Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Figur zeigt eine Steuervorrichtung 1, welche
mit einer Startvorrichtung 2 eines Verbrennungsmotors 3 eines
Fahrzeugs gekoppelt ist. Ein Bordnetz 4 versorgt die Steuervorrichtung 1 und
weitere elektrische oder elektronische Vorrichtungen 5, 6 des Fahrzeugs
mit elektrischer Energie aus einer Fahrzeugbatterie 7.
Die Steuervorrichtung 1 umfasst ein Strombegrenzungsmittel 8,
ein Schaltmittel 9, eine Schaltmittelsteuereinheit 10,
ein weiteres Schaltmittel 11, ein Temperaturerfassungsmittel 12,
ein Drehzahlerfassungsmittel 13 und einen Zeitgeber 14.
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Der
Startvorrichtung 2 wird Strom von der Batterie 7 über das
Bordnetz 4 und über
die Steuervorrichtung 1 zugeführt. Das Schaltmittel 9 und
das weitere Schaltmittel 11 sind in der dargestellten Ausführungsform
Relais, welche von der Schaltmittelsteuereinheit 10 angesteuert
werden. Die Schaltkontakte des Schaltmittels 9 und des
weiteren Schaltmittels 11 sind in einer Serienschaltung
geschaltet, wie in der Figur dargestellt. Parallel zu dem Schaltkontakt des
Schaltmittels 9 ist das Strombegrenzungsmittel 8 geschaltet.
In der vorliegenden Ausführungsform
ist das Strombegrenzungsmittel 8 ein Widerstand. Wenn der
Schaltkontakt des weiteren Schaltmittels 11 geschlossen
ist, wird die Startvorrichtung 2 mit Strom aus der Batterie 7 versorgt.
In Abhängigkeit von
der Schaltstellung des Schaltmittels 9 fließt der Strom
dabei entweder bei geöffnetem
Schaltkontakt des Schaltmittels 9 über den Widerstand 8 oder
bei geschlossenem Kontakt des Schaltmittels 9 direkt über den
Schaltkontakt des Schaltmittels 9. Somit ist es möglich, die
Startvorrichtung 2 wahlweise in Abhängigkeit von der Stellung des
Schaltmittels 9 mit oder ohne Strombegrenzungsmittel 8 zu
betreiben.
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Die
Steuervorrichtung 1 umfasst ferner ein Temperaturerfassungsmittel 12,
welches mit dem Verbrennungsmotor 3 des Fahrzeugs gekoppelt
ist und eine Temperatur des Verbrennungsmotors 3 erfasst
und der Schaltmittelsteuereinheit 10 als Messwert zur Verfügung stellt.
Das Drehzahlerfassungsmittel 13 ist mit der elektrischen
Startvorrichtung 2 gekoppelt und erfasst die aktuelle Drehzahl
der Startvorrichtung 2 und stellt diese der Schaltmittelsteuereinheit 10 als
Messwert zur Verfügung.
Weiterhin ist der Zeitgeber 14 mit der Schaltmittelsteuereinheit 10 verbunden,
um zeitlich gesteuerte Vorgänge
in der Schaltmittelsteuereinheit zu realisieren.
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Nachfolgend
wird der Betrieb der in der Figur dargestellten Steuervorrichtung 1 anhand
exemplarischer Betriebsvorgänge
des Fahrzeugs erläutert werden.
Die Beschreibung wird anhand eines Fahrzeugs mit einer so genannten
Start-Stop-Automatik erläutert
werden, da bei diesen Fahrzeugen Startvorgänge des Verbrennungsmotors
insbesondere im Stadtverkehr sehr häufig auftreten. Die Steuervorrichtung 1 ist
jedoch auch bei Fahrzeugen ohne eine derartige Start-Stop-Automatik
verwendbar.
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Wenn
der Verbrennungsmotor 3 des Fahrzeugs abgeschaltet ist,
kann ein Startvorgang beispielsweise manuell durch den Fahrer des
Fahrzeugs durch Betätigen
des Zündschlüssels oder
eines Starttasters oder automatisch durch eine Start-Stop-Automatik
eingeleitet werden. Diese Einleitung des Startvorgangs wird der
Steuervorrichtung 1 über
ein Steuersignal 15 signalisiert. Daraufhin erfasst die
Schaltmittelsteuereinheit 10 mit Hilfe des Temperaturerfassungsmittels 12 die
aktuelle Temperatur des Verbrennungsmotors 3. In Abhängigkeit von
der gemessenen Motortemperatur entscheidet die Schaltmittelsteuereinheit 10 nun,
ob die Startvorrichtung 2 unter Verwendung des Strombegrenzungsmittels 8 betrieben
wird oder ob die Startvorrichtung 2 ohne Verwendung des
Strombegrenzungsmittels 8 direkt mit Strom der Fahrzeugbatterie 7 betrieben
wird. Dementsprechend wird bei einem Betrieb mit Strombegrenzungsmittel 8 nur
das weitere Schaltmittel 11 betätigt und bei einem Betrieb
ohne Verwendung des Strombegrenzungsmittels 8 sowohl das
Schaltmittel 9 als auch das weitere Schaltmittel 11 betätigt. Ein
möglicher
Schwellenwert zum Betätigen
des Schaltmittels 9 kann beispielsweise einen Vergleichswert
für die
Motortemperatur im Bereich von 10–40°C umfassen. Unterhalb dieses
vorbestimmten Schwellenwerts wird das Schaltmittel 9 betätigt, um
ein maximales Moment der Startvorrichtung 2 zum Starten
des Verbrennungsmotors 3 ohne Verwendung des Strombegrenzungsmittels 8 bereitzustellen.
Bei einer Motortemperatur oberhalb des vorbestimmten Schwellenwerts
wird das Schaltmittel 9 nicht angesteuert, da in diesem
Fall ein durch das Strombegrenzungsmittel 8 verringertes
Moment der Startvorrichtung 2 zum Starten des Verbrennungsmotors 3 ausreichend
ist.
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Nachdem
das weitere Schaltmittel 11 und gegebenenfalls das Schaltmittel 9 betätigt wurden überwacht
die Schaltmittelsteuereinheit 10 mit Hilfe des Drehzahlerfassungsmittels 13 die
Drehzahl der Startvorrichtung 2. Gleichzeitig wird mit
Hilfe des Zeitgebers 14 die Zeit seit Beginn des Startvorgangs überwacht.
Sobald die Schaltmittelsteuereinheit 10 das Erreichen einer
Mindestdrehzahl der Steuervorrichtung 2 erkannt hat, d.
h., sobald ein Anlaufvorgang der Startvorrichtung 2 abgeschlossen
ist, wird das Schaltmittel 9, sofern es zuvor nicht betätigt war, nun
betätigt,
um einen unnötig
langen Betrieb über das
Strombegrenzungsmittel 8 zu vermeiden, um ein übermäßiges Erhitzen
des Strombegrenzungsmittels 8 zu vermeiden. Ferner wird,
sobald eine vorbestimmte Zeit seit Beginn des Startvorgangs abgelaufen
ist, ebenfalls das Schaltmittel 9, sofern es noch nicht
betätigt
ist, betätigt,
um ein Überhitzen
des Strombegrenzungsmittels 8 zu vermeiden. Als mögliche Drehzahlschwellwerte
zum Betätigen
des Schaltmittels 9 sind beispielsweise Schwellenwerte
im Bereich von einem Drittel bis zwei Drittel der Nenndrehzahl der
Startvorrichtung 2 geeignet. Mögliche Zeitschwellenwerte zum
Betätigen
des Schaltmittels 9 sind beispielsweise Schwellenwerte
in einem Bereich von 100–1000
ms.
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Mit
einer derartigen Steuervorrichtung 1 wird ein zuverlässiges Starten
des Verbrennungsmotors 3 bei allen Betriebstemperaturen
des Verbrennungsmotors 3 sichergestellt und gleichzeitig
ein Spannungseinbruch auf dem Bordnetz 4, was zu einer Störung der
elektronischen Vorrichtungen 5, 6 des Fahrzeugs
führen
kann, weitestgehend vermieden.
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Die
oben dargestellte Steuervorrichtung 1 kann auch ohne den
Zeitgeber 14 und/oder ohne das Drehzahlerfassungsmittel 13 realisiert
werden. In diesem Fall muss auf andere Art und Weise sichergestellt
werden, dass das Strombegrenzungsmittel 8 bei einem länger andauernden
Startvorgang nicht überhitzt
und somit zerstört
werden kann. Dies kann beispielsweise durch Verwenden eines Widerstands mit
einem negativen Temperaturkoeffizienten als das Strombegrenzungsmittel 8 realisiert
werden. Ein derartiger Widerstand verringert seinen Widerstand mit steigender
Temperatur, wodurch die an dem Widerstand entstehende Verlustleistung
verringert wird und somit der Widerstand vor einem Überhitzen
geschützt
wird. Alternativ kann auch eine Induktivität als Strombegrenzungsmittel 8 eingesetzt
werden, wodurch der Anlaufstrom der Startvorrichtung 2 aufgrund
der induktiven Eigenschaft der Induktivität begrenzt wird. In diesem
Fall ist es sogar möglich,
zusätzlich
auf das Schaltmittel 9 zu verzichten.
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Schließlich können zu
dem in der Figur gezeigten Schaltmittel 9 und Strombegrenzungsmittel 8 weitere
Schaltmittel und Strombegrenzungsmittel in Reihe geschaltet werden,
um beispielsweise temperatur-, zeit- oder drehzahlgesteuert unterschiedliche Strombegrenzungsmittel
oder eine unterschiedliche Anzahl von Strombegrenzungsmitteln zu
verwenden, um die Strombegrenzung für die Startvorrichtung 2 genauer
zu steuern.
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In
der gezeigten Figur sind das Schaltmittel 9 und das weitere
Schaltmittel 11 als Relais ausgebildet. Alternativ können diese
Schaltmittel auch Leistungshalbleiter mit einer geeigneten Ansteuerung umfassen.
Ferner kann die Kombination aus Strombegrenzungsmittel 8 und
Schaltmittel 9 auch durch einen Leistungshalbleiter realisiert
werden, welcher durch eine geeignete Ansteuerung wahlweise als Strombegrenzungsmittel
verwendet wird oder einen Strom im Wesentlichen unbegrenzt passieren
lässt.
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- 1
- Steuervorrichtung
- 2
- Startvorrichtung
- 3
- Verbrennungsmotor
- 4
- Bordnetz
- 5,
6
- elektronische
Vorrichtung des Fahrzeugs
- 7
- Fahrzeugbatterie
- 8
- Strombegrenzungsmittel
- 9
- Schaltmittel
- 10
- Schaltmittelsteuereinheit
- 11
- weiteres
Schaltmittel
- 12
- Temperaturerfassungsmittel
- 13
- Drehzahlerfassungsmittel
- 14
- Zeitgeber
- 15
- Signalleitung