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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Gassensorelements,
das wenigstens ein Heizelement aufweist sowie ein Gassensorelement mit
wenigstens einem Heizelement.
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Halbleiter-Gassensoren,
beispielsweise metalloxid-basierte Gassensoren, werden seit geraumer Zeit
als Detektoren für
eine Vielzahl von Gasen eingesetzt. Mögliche Anwendungsgebiete sind
beispielsweise Brandmelder, Klimaregelungen, Abgasregelungen oder
Geräte
zur Lecksuche. Sie haben den Vorteil, klein, günstig und in einfacher Weise
betreibbar zu sein. Nachteilig bei dieser Art von Sensoren ist eine
geringe Selektivität,
was bedeutet, dass Halbleiter-Gassensoren zumeist auf eine Mehrzahl von
Gasen reagieren und weitere Mittel zu Hilfe genommen werden müssen, um
zwischen verschiedenen Gasen zu unterscheiden. Metalloxidgassensoren
sind sogenannte resistive Gassensoren, d. h. der elektrische Widerstand
einer Metalloxidschicht wird als Sensorsignal verwendet und ändert sich
bei Anwesenheit von Gasen. Ein weiterer Typ von Halbleitergassensor
ist ein sogenannter GasFET, der wie ein Feldeffekttransistor aufgebaut
ist und bei dem Gase die Gate-Spannung
beeinflussen. Die in diesem Abschnitt genannten Sensorvarianten
werden im Folgenden auch als chemischer Sensor bezeichnet.
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Neben
den Halbleitergassensoren gibt es auch die sogenannte Pellistoren
oder Wärmetönungssensoren.
Diese detektieren den Energieeintrag von exothermen Reaktionen eines
brennbaren Gases mit einer üblicherweise
beheizten Schicht, die häufig
so zusammengesetzt ist, dass sie katalytische Eigenschaften aufweist.
In einem beispielhaften Aufbau eines Pellistors besteht dieser aus
einer Heizspule, die von einer keramischen Hülle bedeckt ist. Durch Messung
des elektrischen Widerstands der Heizspule wird diese zusätzlich als
Temperatursensor verwendet. Eine Regelung sorgt dafür, dass
die Heizspule eine konstante Temperatur hält. Je nach Art und Menge vorhandener
Gase beim Pellistor werden chemische Reaktionen dieser Gase den
Pellistor mehr oder weniger stark zusätzlich beheizen und die nötige elektrische
Leistung, um den Pellistor auf konstanter Temperatur zu halten,
kann als Wärmetönungs-Messsignal
verwendet werden. Vorteile und Nachteile von Pellistoren sind vergleichbar
mit denen der Halbleitergassensoren.
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Um
nun den Nachteil der geringen Selektivität der Halbleitergassensoren
und Pellistoren auszugleichen, ist eine häufig verwendete Methode, sogenannte
Gassensor-Arrays, d. h. Gruppen aus einer Mehrzahl von Gassensoren
zu verwenden. Dabei werden diese Gassensoren so ausgestaltet, dass
sie in voneinander verschiedener Weise auf möglicherweise auftretende Gase
reagieren. Aus den unterschiedlichen Reaktionsspektren der Gassensoren kann
dann auf Art und Konzentration vorhandener Gase geschlossen werden.
Hierbei lassen sich auch Pellistoren und Halbleitergassensoren gemeinsam einsetzen.
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Es
ist bekannt, die Funktion eines Metalloxid-Gassensors mit der eines
Pellistors in einem Bauelement zu kombinieren. Der Metalloxid-Sensor
wird dabei typischerweise auf einer Temperatur von mehr als 150°C, meist
sogar mehr als 300°C
betrieben. Der hierzu üblicherweise
verwendete Heizwiderstand, beispielsweise in Form eines Heizmäanders aus
Platin, wird neben seiner prinzipiellen Funktion zur Beheizung des
Metalloxidgassensors auch zur Messung von Temperaturänderungen
bei Anwesenheit zu detektierender Gase im Sinne des Pellistors verwendet.
Nachteilig an diesem Aufbau ist der vergleichsweise hohe Energieverbrauch
für die
Beheizung des kombinierten Gassensorelements, der eine Verwendung
beispielsweise in Brandmeldern deutlich erschwert.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es, ein Verfahren zum
Betrieb eines Gassensorelements sowie ein Gassensorelement anzugeben, mit
denen sich ein verringerter Heizleistungsbedarf realisieren lässt.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren mit
den Merkmalen von Anspruch 1 und hinsichtlich des Gassensorelements durch
einen Gassensorelement mit den Merkmalen von Anspruch 15 gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche behandeln
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betrieb eines Gassensorelements, das mittels wenigstens eines
Heizelements beheizbar ist wird das Heizelement zeitlich variabel
betrieben. Dadurch wird bewirkt, dass wenigstens zeitweise eine Änderung der
Temperatur des Gassensorelements auftritt. Der zeitliche Verlauf
der Änderung
der Temperatur wird als Wärme-Messsignal
verwendet wird.
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Das
erfindungsgemäße Gassensorelement weist
wenigstens ein Heizelement auf, ist mittels des Heizelements beheizbar
und ist ausgestaltet zum Betrieb mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Unter
Wärme-Messsignal
wird dabei bevorzugt ein Wärmetönungssignal
verstanden, das großteils
durch den Energieeintrag von chemischen Gasreaktionen entsteht.
Dabei wird durch die exotherme Oxidation zu detektierender Gase
an dem Gassensorelement der zeitliche Verlauf der Temperaturänderung
als Reaktion auf eine Änderung
der Beheizung anders ausfallen, als wenn die Gase nicht oder in
anderer Konzentration anwesend sind. Die Form dieses zeitlichen
Verlaufes wird also als Größe zur Messung dieser
Gase verwendet werden.
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Alternativ
kann das Wärme-Messsignal
auch ein Wärmeleitungssignal
darstellen, das zum überwiegenden
Teil durch die Wärmeleitung
von Gasen erzeugt wird. Dabei beeinflusst die Gaszusammensetzung
um das Gassensorelement deren Wärmeleitfähigkeit.
Wenn das Gassensorelement warmer ist als das umgebende Gas, wird
sein Abkühlung
durch die Wärmeleitung
des Gases von der Gaszusammensetzung abhängen, was sich am Aufheiz-
oder Abkühlverlauf
des Gassensorelements ablesen lässt.
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Der
zeitliche Verlauf der Änderung
der Temperatur, d. h. das transiente Wärme-Messsignal, kann auf verschiedene
Arten ausgewertet werden. So kann beispielsweise die zeitliche Änderung
der Temperatur direkt nach einem Ausschalten der Beheizung betrachtet
werden, d. h. die Steigung des Temperatur-Zeit-Verhaltens. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, die Temperatur-Änderung
nach Verstreichen einer vorbestimmten Zeit zu betrachten. Eine weitere
Möglichkeit
besteht darin, die Zeit zu ermitteln, die für eine vorbestimmte Temperatur-Änderung verstreicht.
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Dabei
wird das Gassensorelement bevorzugt in ersten Zeitabschnitten beheizt
und in zweiten Zeitabschnitten schwächer als in den ersten Zeitabschnitten
beheizt. Alternativ ist es auch möglich, das Gassensorelement
in den zweiten Zeitabschnitten unbeheizt zu betreiben.
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In
zweiten Zeitabschnitten wird das Gassensorelement also weniger stark
oder sogar überhaupt nicht
beheizt. In diesen Zeitabschnitten fällt daher auch weniger oder
sogar überhaupt
keine Heizleistung an. Dadurch sinkt der durchschnittliche Leistungsverbrauch
deutlich ab und kann durch geeignete Wahl der Zeitabschnitte beispielsweise
unter eine vordefinierte obere Heizleistungsgrenze gebracht werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Gassensorelement in den zweiten
Zeitabschnitten überhaupt
nicht beheizt wird, also auf Umgebungstemperatur gebracht wird oder
je nach Länge
dieser Zeitabschnitte wenigstens die Umgebungstemperatur anstrebt.
Das bewirkt, dass in den zweiten Zeitabschnitten auch keinerlei
Heizleistung anfällt
und somit die durchschnittliche Heizleistung für das Gassensorelement besonders
gering wird.
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Die
ersten und zweiten Zeitabschnitte wechseln sich bevorzugt ab. Das
kann beispielsweise bedeuten, dass das Heizelement des Gassensorelements
während
seiner Betriebsdauer periodisch betrieben wird, d. h. dass sich
das Beheizungsschema ständig
wiederholt.
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Das
Heizelement wird zweckmäßig innerhalb
wenigstens eines Teils der Zeitabschnitte mit einer für jeden
dieser Zeitabschnitte festgelegten konstanten Heizspannung oder
konstanten Heizleistung betrieben. Beispielsweise kann das Heizelement
mit einer ersten Heizspannung oder Heizleistung in den ersten Zeitabschnitten
und einer zweiten Heizspannung oder Heizleistung in den zweiten
Zeitabschnitten betrieben werden.
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Alternativ
kann das Heizelement innerhalb wenigstens eines Teils der Zeitabschnitte
mittels einer Temperaturregelung so betrieben werden, dass eine
für jeden
dieser Zeitabschnitte festgelegte Ziel-Temperatur angestrebt und/oder
erreicht wird.
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Die
Beheizung kann also in den Zeitabschnitten auf verschiedene Weise
gesteuert werden. Handelt es sich bei dem Heizelement beispielsweise
um einen Platin-Heizwiderstand, so kann das Heizelement in einer
Variante mit einer im Zeitabschnitt festen Heizspannung betrieben
werden. Die Höhe
der Heizspannung entscheidet dabei über die Temperatur, die das
Heizelement und damit das Gassensorelement letztlich erreicht, wenn
der Zeitabschnitt lang genug ist. Ist der Zeitabschnitt kürzer als
eine Aufheiz-Zeitkonstante des Gassensorelements, so erlebt es im
Zeitabschnitt keine stabile Temperatur. Stattdessen steigt oder
fällt seine
Temperatur dann, bis der Zeitabschnitt zu Ende ist und die Beheizung geändert wird.
Eine weitere Betriebsvariante für
das Heizelement besteht in einer Temperaturregelung. Dabei wird über einen
Temperaturfühler,
der bei einem Heizwiderstand im Widerstand selbst besteht, die Temperatur
des Heizelements ermittelt und die Heizspannung solange angepasst,
bis die Temperatur einen gewünschten
Wert erreicht hat. Auch nach dem Erreichen der gewünschten
Temperatur wird dann bevorzugt weitergeregelt, um eine Abkühlung des
Gassensorelements durch Konvektion oder eine Aufheizung durch exotherme
Gasreaktionen auszugleichen. Bei der Temperaturregelung besteht
eine Alternative auch darin, im Falle der Aufheizung des Gassensorelements
die Heizspannung deutlich höher
zu wählen,
als für
die gewünschte
Temperatur letztlich nötig.
Erst wenn die Temperatur des Gassensorelements nahe der gewünschten
Temperatur ist, wird die Heizspannung zurückgenommen auf einen Gleichgewichtswert.
Hierdurch wird die Aufheizung deutlich beschleunigt.
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Bevorzugt
wird das Heizelement so betrieben, dass das Gassensorelement zwischen
einer ersten Ziel-Temperatur in den ersten Zeitabschnitten und einer
zweiten Ziel-Temperatur in den zweiten Zeitabschnitten wechselt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung das Gassensorelement so betrieben wird,
dass der durchschnittliche Leistungsverbrauch des Heizelements über wenigstens
einen Teil seiner Betriebsdauer kleiner als eine obere Leistungsgrenze
ist, wobei als obere Leistungsgrenze 10 mW verwendet wird. In bevorzugten Ausgestaltungen
können
als obere Heizleistungsgrenze aber auch 5 mW, 2 mW oder sogar 1
mW verwendet werden. Auch noch geringere obere Heizleistungsgrenzen
wie beispielsweise 500 μW
oder sogar 100 μW
sind möglich.
Der durchschnittliche Leistungsverbrauch wird dabei bevorzugt über einen
ersten und einen zweiten Zeitabschnitt betrachtet. Es ist aber auch
möglich,
längere
Zeiträume
zu betrachten, beispielsweise zehn erste und zehn zweite Zeitabschnitte.
Dabei ist es zweckmäßig, nur
Zeiträume
zu betrachten, in denen das Gassensorelement auch tatsächlich betrieben
wird, da es außerhalb
dieser Zeiträume
freilich keine Leistung benötigt.
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Bevorzugt
erreicht zumindest das Heizelement des Gassensorelements in den
ersten Zeitabschnitten eine Temperaturschwelle. Sie beträgt zweckmäßig mindestens
150°, also
beispielsweise 150°,
300°C, 500°C oder sogar
800°C. Eine
höhere Temperaturschwelle
ist dazu geeignet, besonders gut Gasreaktionen im Gassensorelement
anzuregen, d. h. für
starke und schnelle Signale zu sorgen. Eine geringere Temperaturschwelle
sorgt hingegen für
einen geringen Leistungsverbrauch in den ersten Zeitabschnitten.
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Bevorzugt
beträgt
die Länge
der ersten Zeitabschnitte weniger als 1 Sekunde. Weiterhin wird
bevorzugt als Länge
der zweiten Zeitabschnitte mehr als 10 Sekunden verwendet. In einem
einfachen Beispiel für
die Dauer und Abfolge der ersten und zweiten Zeitabschnitte sind
die beiden Zeitabschnitte gleich lang, beispielsweise 5 s und wechseln
sich ab. Weitere Möglichkeiten
bestehen darin, dass die ersten Zeitabschnitte kürzer oder wesentlich kürzer sind als
die zweiten Zeitabschnitte oder umgekehrt. Die absolute Dauer der
Zeitabschnitte kann dabei abhängig
von den Ziele und Eigenschaften des Gassensorelements gewählt werden.
So können
die Zeitabschnitte beispielsweise nur 100 ms, 500 ms, 1 s, 10 s oder
eine oder mehrere Minuten lang sein. Dabei beträgt die Länge der zweiten Zeitabschnitte
bevorzugt das Doppelte, in Ausgestaltungen der Erfindung das Fünffache,
Zehnfache oder 50-fache der Länge
der ersten Zeitabschnitte.
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Es
sind im Rahmen der Erfindung aber auch komplexere Folgen der Zeitabschnitte
denkbar. Zweckmäßig werden
die ersten Zeitabschnitte deutlich kürzer als die zweiten Zeitabschnitte
gewählt,
d. h. das Gassensorelement ist die meiste Zeit schwach oder überhaupt
nicht beheizt.
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Neben
den ersten und zweiten Zeitabschnitten ist es auch möglich, weitere
Zeitabschnitte zu verwenden. Das heißt, die ersten und zweiten
Zeitabschnitte müssen
sich nicht unbedingt abwechseln. In diesen weiteren Zeitabschnitten
wird das Gassensorelement beheizt oder es verbleibt unbeheizt, wobei die
Stärke
der Beheizung anders gewählt
werden kann als in den ersten und zweiten Zeitabschnitten. Insgesamt
bleibt auch bei der Verwendung weiterer Zeitabschnitte der durchschnittliche
Leistungsverbrauch unter der oberen Leistungsgrenze. Durch die Verwendung
weiterer Zeitabschnitte ist es beispielsweise möglich, komplexere Verläufe der
Temperatur des Gassensorelements zu verwirklichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Länge
der ersten Zeitabschnitte weniger als eine Sekunde verwendet. Bevorzugt
wird gleichzeitig als Länge
der zweiten Zeitabschnitte mehr als 10 Sekunden verwendet. Durch
die deutlich längeren
zweiten Zeitabschnitte wird in besonders vorteilhafter Weise der
durchschnittliche Leistungsverbrauch des Heizelementes minimiert.
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In
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung enthält das Gassensorelement
wenigstens ein Element eines chemischen Gassensors, das die Auslesung
eines chemischen Messsignals erlaubt. Dann wird zusätzlich zum
Wärme-Messsignal
das chemische Messsignal verwendet. Das Gassensorelement ist dann
ein kombinierter Sensor, der einen Wärmetönungs- oder Wärmeleitsensor
und wenigstens einen chemischen Gassensor enthält.
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Die
Elemente eines chemischen Sensors umfassen insbesondere halbleitende
metalloxid-basierte Sensoren oder FET-basierte Aufbauten (FET = Feld-Effekt-Transistor).
Alternativ kann es sich auch um eine metall-basierte Schicht handeln,
beispielsweise eine wenige nm dicke Platin oder Nickel Schicht.
Dabei können
im Gassensorelement auch mehrere chemische Sensoren realisiert sein.
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In
dieser Ausgestaltung wird insbesondere noch die Erkenntnis genutzt,
dass der chemische Sensor auch in den zweiten Zeitabschnitten, in
denen es möglicherweise
sogar weniger als 150°C
heiß ist, messbare
und sinnvolle Signale erzeugt.
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Bevorzugt
wird dabei auch wenigstens je ein chemisches Messsignal aus den
zweiten Zeitabschnitten berücksichtigt.
Besonders vorteilhaft ist es, aus den zweiten Zeitabschnitten jeweils
sogar einen Verlauf von mehreren chemischen Messsignalen zu berücksichtigen.
Es werden also trotz des Wechsels der Temperatur in den verschiedenen
Zeitabschnitten ständig
Messsignale auch vom Element des chemischen Sensors produziert.
Eine Pause in den Messwerten ist nicht erforderlich, selbst wenn
als Länge
der zweiten Zeitabschnitte beispielsweise sogar eine Minute gewählt wird.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung und Weiterbildung der Erfindung
wird die Dauer und die Abfolge der Zeitabschnitte im laufenden Betrieb
angepasst, beispielsweise als Reaktion auf das Verhalten der Messsignale.
Hierdurch ist es beispielsweise möglich, dass das Gassensorelement im
normalen Betrieb mit sehr geringer Leistung auskommt, und als Reaktion
auf äußere Umstände in einen
Betriebsmodus mit höherem
Leistungsverbrauch schaltet, bei dem die Messsignale des Gassensorelements
beispielsweise verbessert sind. Die Anpassung im laufenden Betrieb
kann als Reaktion beispielsweise auf ein Wärme-Messsignal ein chemisches
Messsignal oder auch als Reaktion auf eine anderweitig festgestellte Änderung
der Situation sein. Hierzu ist es auch zweckmäßig, für den durchschnittlichen Leistungsverbrauch
einen größeren Zeitraum
von beispielsweise einer Stunde zu betrachten. Dann ist es möglich, dass
das Gassensorelement für
kurze Zeiträume
innerhalb der Stunde, beispielsweise fünf Minuten, einen erhöhten Leistungsverbrauch
aufweist und dennoch insgesamt im Leistungsverbrauch unter der oberen
Heizleistungsschwelle liegt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Gassensorelement eine
Abkühlzeit
von weniger als 100 ms auf.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist das Gassensorelement eine mikromechanisch
hergestellte Membran mit einer Dicke von weniger als 100 μm auf. Insbesondere
kann die Dicke der Membran auch weniger als 10 μm oder weniger als 2 μm betragen.
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Das
erfindungsgemäße Gassensorelement kann
als Wärmetönungssensor
oder Wärmeleitsensor
ausgestaltet sein.
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Weist
es wenigstens ein Element eines chemischen Sensors auf, ist es als
kombiniertes Gassensorelement aus einem Wärmeleit- oder Wärmetönungssensor und wenigstens
einem chemischen Sensor ausgestaltet.
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Das
kombinierte Gassensorelement weist bevorzugt wenigstens eine halbleitende
Metalloxidschicht auf. Es enthält
also bevorzugt wenigstens einen Metalloxid-Gassensor. Alternativ
kann das kombinierte Gassensorelement auch einen GasFET enthalten.
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Das
Gassensorelement, insbesondere das kombinierte Gassensorelement,
kann vorteilhaft in einem Brandmelder oder Luftgütesensor zum Einsatz kommen.
Hierbei kann beispielsweise die Abfolge und Dauer der Zeitabschnitte
und die in den Zeitabschnitten verwendete Beheizung zusammen mit der
Anzahl von im Brandmelder oder Luftgütemessgerät verwendeten Gassensorelementen
so angepasst werden, dass das oder die Gassensorelemente insgesamt
eine für
den Brandmelder oder Luftgütesensor
vorgesehene obere Heizleistungsgrenze nicht überschreiten.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben. Dabei zeigen schematisch:
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1 einen
Wärmetönungssensor,
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2 einen
Metalloxid-Gassensor auf einem keramischen Substrat,
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3 einen
mikromechanisch hergestellten Metalloxid-Gassensor,
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4 einen
Verlauf der Temperatur eines mikromechanisch hergestellten Metalloxid-Gassensor,
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5 einen
SGFET-Gassensor,
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6 Temperaturverläufe verschiedener Substrattypen
bei konstanter Heizspannung oder -leistung,
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7 den
Temperaturverlauf eines Substrats bei Temperaturregelung,
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8 den
Temperaturverlauf bei einem einfachen Betriebsmodus zur Verbrauchssenkung
beim mikromechanisch hergestellten Metalloxid-Gassensor,
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9 den
Temperaturverlauf bei einem weiteren Betriebsmodus zur Verbrauchssenkung
beim Metalloxid-Gassensor
auf keramischem Substrat,
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10 ein
Temperaturverlauf mit und ohne Anwesenheit von zu detektierenden
Gasen,
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11 ein
Temperaturschema bei dynamischem Betrieb.
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1 zeigt
einen beispielhaften Wärmetönungssensor 40 oder
sog. Pellistor. Der Wärmetönungssensor 40 weist
einen Mantel 42 aus Aluminiumoxid auf, durch den ein Heizdraht 41 aus
Platin führt.
Der Heizdraht 41 ist innerhalb des Mantels 42 als
Wendel gestaltet. Dadurch befindet sich der Hauptteil des elektrischen
Widerstands des Heizdrahts 41 innerhalb des Mantels 42,
wodurch eine effiziente Beheizung des Wärmetönungssensors 40 durch
eine Beaufschlagung des Heizdrahts 41 mit Strom ermöglicht wird.
Der Mantel 42 des Wärmetönungssensors 40 ist
schließlich
von einer Katalysatorschicht 43 umgeben.
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An
der Oberfläche
des Wärmetönungssensors 40 werden
brennbare Gase oxidiert. Die dabei frei werdende Energie sorgt für eine zusätzliche
Erwärmung
des Wärmetönungssensors 40.
Diese wiederum wird über
den Heizdraht 41 detektiert. Beispielsweise kann über eine
Messung seines elektrischen Widerstands eine Temperaturänderung
des Wärmetönungssensors 40 ermittelt
werden.
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Ein
Wärmeleitsensor
kann sehr ähnlich
aufgebaut werden, beispielsweise indem die Katalysatorschicht 43 des
Wärmetönungssensors 40 weggelassen
wird. Am weitgehend inerten Mantel 42 finden nur in geringem
Maß chemische
Reaktionen statt. Daher wird nun das Signal des Wärmeleitsensors
davon bestimmt, welche thermische Leitfähigkeit das um den Wärmeleitsensor
befindliche Gas hat. Sind stärker
wärmeleitende
Gase um den Wärmeleitsensor
vorhanden, so wird dieser auch stärker gekühlt, während die Anwesenheit schwach
wärmeleitender Gase
den Wärmeleitsensor
eher thermisch isoliert, was wiederum über den Heizdraht 41 detektierbar
ist.
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Sowohl
der Wärmetönungssensor 40 als auch
der Wärmeleitsensor
können
neben der in Figur dargestellten Form auch in planarer Form realisiert werden.
Dann ähnelt
ihr Aufbau den in 2 und 3 dargestellten
und nachfolgend erläuterten
planaren chemischen Sensoren 13, 21.
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2 zeigt
einen Querschnitt eines beispielhaften vergleichsweise einfach aufgebauten
Metalloxid-Gassensors auf einem keramischen Substrat 21. Das
Keramiksubstrat 20, beispielsweise aus Al2O3 trägt
dabei auf der einen Seite einen Platin-Heizer 4 in Form
eines Mäanderwiderstands.
Auf der anderen Seite des Keramiksubstrats 20 befindet
sich eine gassensitive Metalloxidschicht 5. Diese ist über metallische
Kontaktelektroden, die in 1 nicht
dargestellt sind, von außen
kontaktierbar. Der Sensor 21 gemäß 2 kann beispielsweise
an Bonddrähten hängend ausgeführt werden.
Die Bonddrähte
stellen eine thermische Isolierung gegenüber dem Gehäuse des Sensors 21 dar
und der Sensor bekommt dadurch insgesamt eine thermische Zeitkonstante
für das
Aufheizen und Abkühlen
im Bereich einiger Sekunden, d. h. der Sensor 21 braucht
einige Sekunden, um nach Einstellen einer festen Heizspannung oder
Abschalten des Heizers eine stabile Temperatur zu erreichen.
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3 zeigt
einen Querschnitt eines komplexeren, mikromechanisch hergestellten
Metalloxid-Gassensors 13. Der mikromechanisch hergestellte
Sensor 13 weist eine Membran 2, beispielsweise aus
Siliziumnitrit Si3N4 auf.
Die Membran 2 ist üblicherweise
quadratisch oder rechteckig und liegt auf einem Rahmen aus Silizium 1 auf,
der mittels eines anisotropen Ätzprozesses
aus einem Siliziumwafer hergestellt wird. Die Membran 2 trägt einen
Platinheizer 4. Dieser ist im gegebenen Beispiel als Mäanderwiderstand
aus Platin in Dünnschichttechnik
ausgeführt,
der in dem Bereich der Membran 2, der auf dem Rahmen aus
Silizium 1 aufliegt, von außen kontaktiert wird. Der Platinheizer 4 ist
bedeckt von einer Isolierschicht 3, die beispielsweise
aus Siliziumdioxid SiO2 bestehen kann. Auf
der Isolierschicht 3 sitzt schließlich die gassensitive Me talloxidschicht 5,
die beispielsweise aus palladium-dotiertem Zinnoxid SnO2 bestehen
kann. Diese ist üblicherweise über metallische
Anschlüsse,
die in 3 nicht gezeigt sind, kontaktierbar. Die Membran 2 des
gezeigten mikromechanisch hergestellten Sensors 13 ist
in diesen Beispielen nur etwa 1 μm
dick. Dieser extrem dünne Querschnitt
für die
Festkörperwärmeleitung
führt zu einer
extrem guten Isolation von Platinheizer 4 und der gassensitiven
Schicht 5 von den restlichen Teilen des Aufbaus. Heraus
resultiert ein sehr geringer Heizleistungsbedarf, um eine konstante
Temperatur zu halten. So werden beispielsweise bei solchen mikromechanisch
hergestellten Sensoren 13 nur wenige 10 μW benötigt, um
die gassensitive Schicht 5 auf einer Temperatur von beispielsweise
400°C zu
halten. Weiterhin führt
die gute Isolation im Zusammenspiel mit den relativ flachen Aufbauten
auf der Membran 2, die in 3 nicht
maßstäblich dargestellt sind,
zu einer sehr geringen thermischen Masse des zu beheizenden Aufbaus.
Das wiederum führt
zu einer extrem geringen Zeitkonstante für das Aufheizen und Abkühlen von
Membran 2, Platinheizer 4 und gassensitiver Schicht 5.
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In 4 ist
ein Verlauf von Messwerten für die
Temperatur des mikromechanisch hergestellten Sensors 13 dargestellt,
wobei zwischen 0,2 s und 0,4 s die Heizspannung erhöht ist.
Der Sensor 13 erreicht in dieser Zeit nach weniger als
100 ms eine Temperatur von ca. 225°C. Nach Abschalten der Heizung bei
0,4 s erreicht der Sensor 13 ebenfalls nach weniger als
100 ms wieder Raumtemperatur.
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5 zeigt
schließlich
einen GasFET 22. Der GasFET 22 weist einen Feldeffektaufbau
mit einem Drain-Anschluss 25 und einem Source-Anschluss 24 auf
sowie ein katalytisches Gate 26, an das Gasmoleküle 27 adsorbieren
können.
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Verschiedene
Möglichkeiten
der Beheizung eines Gassensors 13, 21, 22, 40 mittels
eines Heizwiderstands wie dem Platin-Heizer 4 sind in den 6 und 7 beispielhaft
erläutert. 6 zeigt Temperaturverläufe 31...34 für das Abkühlen und das Aufheizen
eines Gassensors 13, 21, 22, 40,
wobei der Verlauf für
jeweils zwei verschiedene thermische Zeitkonstanten gezeigt ist.
Gezeigt sind ein langsamer Abkühl-Verlauf 32,
ein schneller Abkühl-Verlauf 31,
ein schneller Aufheizverlauf 33 und ein langsamer Aufheizverlauf 34.
Dabei wird von einem Betrieb des Heizers 5 mit einer konstanten
Heizspannung U oder einer konstanten Heizleistung P ausgegangen. Auch
ein konstanter Heizstrom kann verwendet werden. Die Temperatur des
Gassensors 13, 21, 22, 40 nähert sich
in diesem Fall von oben oder unten im Wesentlichen exponentiell
einer Endtemperatur an. Beim mikromechanisch hergestellten Sensor 13 passiert
die Annäherung
vergleichsweise schnell, beispielsweise in 70 ms, entsprechend den
schnellen Verläufen 31, 33,
während
bei den anderen Sensoren 21, 22 die Annäherung langsamer
vonstatten geht, beispielsweise in einer Zeit von ca. 5 s, entsprechend den
langsamen Verläufen 32, 34.
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Ein
Wärmetönungssensor 40,
der gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung die Aufheiz- oder Abkühlzeit 38, 39 als
Wärmetönungs-Messsignal verwendet,
könnte
hierzu beispielsweise die Steigung 35 des Temperaturverlaufs 31...34 direkt
nach der Veränderung
der Beheizung gemäß der 5 bestimmen
und auswerten. Diese Steigung 35 ist unter Anderem von
der Differenz zwischen Anfangs- und Endtemperatur des Wärmetönungssensor 40 vor und
nach dem Umschalten der Beheizung abhängig. Wird der Wärmetönungssensor 40 mit
einem regelmäßigen Umschalten
zwischen zwei Beheizungsstärken
betrieben, so sollte diese Steigung 35 ohne den Einfluss
der Wärmetönung und
ggfs. anderen externen Einflüssen
durch Gasreaktionen immer gleich sein.
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Eine
Alternative besteht darin, die Temperaturänderung zu bestimmen, die der
Wärmetönungssensor 40 in
einem bestimmten Zeitraum erfährt.
So könnte
beispielsweise immer bestimmt werden, wie stark sich die Temperatur
des Sensors innerhalb der ersten 1,5 s oder – um ein weiteres Beispiel
zu nennen – 300
ms nach einer Änderung
der Beheizung verändert.
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Ein
beispielhafter Verlauf der Temperatur des Gassensors 13, 21, 22, 40 mit
und ohne zu detektierende Gase in der Umgebung ist in 10 dargestellt.
Der Gassensor 13, 21, 22, 40 wird
dabei so betrieben, dass seine Temperatur zwischen einer hohen Temperatur
T2 und einer niedrigen Temperatur T0 wechselt.
In einem ersten Zeitbereich 50 ist in der Umgebung des
Sensors 13, 21, 22, 40 in diesem
Beispiel nur Luft vorhanden. In einem zweiten Zeitbereich 51 ist
in der Umgebung zusätzlich
zur Luft auch noch ein brennbares Gas, beispielsweise Wasserstoff
H2 in einer hohen Konzentration, beispielsweise 3
Vol.-% vorhanden. Der Wasserstoff führt dazu, dass das Abkühlen des
Gassensors 13, 21, 22, 40 nach
dem Verringern der Beheizung wesentlich langsamer vonstatten geht,
gemäß der Abkühlkurve 52. Dies
liegt daran, dass Oxidationsreaktionen des Wasserstoffs Energie
freiwerden lassen, die den Gassensor 13, 21, 22, 40 erwärmen – und in
diesem Fall nach dem Abschalten der Beheizung langsamer abkühlen lassen.
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Im
Beispiel gemäß der 10 wird
der Beheizungszyklus durch die langsamere Abkühlung verändert, indem die nächste Aufheizphase
deutlich später
erfolgt. Dies ist möglich,
um beispielsweise die Messgenauigkeit bei der Bestimmung des Abkühlverhaltens
zu verbessern, indem mehr Zeit zur Messung zur Verfügung gestellt
wird. Der Beheizungszyklus kann aber auch unverändert gelassen werden.
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Gemäß der 10 bestehen
nun mehrere Möglichkeiten,
den Wärmeeintrag
durch Gasreaktionen auszuwerten. So kann beispielsweise immer abgewartet
werden, bis der Gassensor 13, 21, 22, 40 die
Temperatur T1 erreicht hat und die dazu verstrichene Zeit bestimmt
werden. Ohne Gase ist das die Zeit t3 – t2, mit dem Wasserstoff die längere Zeit
t7 – t6. Hierzu ist es allerdings erforderlich,
den Beheizungszyklus statisch oder dynamisch so auszugestalten,
dass die Temperatur T1 auch erreicht wird. Würde in 10 der
Beheizungszyklus im Zeitbereich 51 unverändert fortgesetzt,
würde der
Gassensor 13, 21, 22, 40 nicht
die Temperatur T1 erreichen und eine Messung
wäre nur
anders möglich.
Eine weitere Messmethode be steht darin, die Steigung der Temperaturveränderung
zu bestimmen, beispielsweise aus dem Quotienten von einer kurzen verstrichenen
Zeit nach dem Reduzieren der Beheizung, beispielsweise der Zeit
t3 – t2 und der Temperaturdifferenz, die sich in
dieser Zeit ergeben hat.
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Ein
veränderter
Steuerungsmodus gemäß der 7 besteht
darin, den Platin-Heizer 4 beim Aufheizen des Gassensor 13, 21, 22, 40 anfänglich mit
einer deutlich höheren
Heizspannung U oder Leistung P zu beaufschlagen, als bei der Endtemperatur
nötig ist.
Dadurch kann, wie in 7 dargestellt, das Erreichen
der Endtemperatur beim Aufheizen beschleunigt werden. Diese Vorgehensweise
kann prinzipiell immer verwendet werden, ist aber besonders vorteilhaft
in Kombination mit einer Temperaturregelung, bei der ein Temperaturfühler oder
der Heizwiderstand 4 selbst zur Ermittlung der Temperatur des
Heizers 4 herangezogen wird. Bei der Temperaturregelung über den
Heizwiderstand 4 selbst wird das bekannte Widerstands-Verhalten
von Metallen wie Platin ausgenutzt. Der elektrische Widerstand von
Metallen steigt im relevanten Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur
und mehreren 100°C
nahezu linear mit der Temperatur an und lässt also einen recht genauen
Rückschluss
von Spannung und Strom auf die Temperatur zu.
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Bei
einem solchen Betrieb des Heizers 4 kann beispielsweise
beim Aufheizen des Sensors auch die Zeit 36 als Wärme-Messsignal
verwendet werden, für
die die Heizerregelung die Heizerspannung U auf überhöhtem Niveau belässt. Erfährt der Gassensor 13, 21, 22, 40 durch
Gasreaktionen eine starke zusätzliche
Beheizung, so wird er in einer Aufheizphase schneller die gewünschte Zieltemperatur erreichen.
Daher wird in diesem Fall die Heizerregelung die Heizspannung auf
den für
die Zieltemperatur geeigneten Wert heruntersetzen. Da für eine Abkühlung des
Sensors ein widerstandsbasierter Heizer im äußersten Fall ganz abgeschaltet
werden kann, ist eine analoge Vorgehensweise für die Abkühlphase nur möglich, wenn
der Sensor nach dem Abkühlen auf
mehr als Raumtemperatur betrie ben wird, d. h. wenn die Beheizung
an sich nicht völlig
abgeschaltet werden soll.
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Auch
wenn kein widerstandsbasierter Heizer 4 verwendet wird,
ist ein Betrieb gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung problemlos möglich. Beispielsweise
könnte
als Heizelement auch eine in einem Si-Chip eines GasFET-Gassensors 22 vorhandene
Diode oder ein Transistor verwendet werden. Zusätzlich kann dann ein Temperatur-Sensor zur
Regelung verwendet werden.
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Die 8 und 9 basieren
auf einem beispielhaften, einfachen Temperaturschema. In diesem Schema
wird der Gassensor 13, 21, 22, 40 während eines
Heizzyklus 12 für
1 s auf eine Temperatur von 300°C
geheizt und dann für
20 s unbeheizt betrieben.
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Die 8 und 9 stellen
beispielhaft den tatsächlichen
Temperaturverlauf für
verschiedene Substrattypen dar. In 8 ist der
Temperaturverlauf für
einen mikromechanisch hergestellten Gassensor 13 gezeigt.
Er folgt durch die kurze thermische Zeitkonstante sehr schnell dem
Temperaturschema, das beispielsweise über eine pro Zeitabschnitt
konstante Heizspannung realisiert wird. Ein Metalloxid-Sensor auf
einem keramischen Substrat 21 hingegen würde deutlich
langsamer auf die Heizspannungen reagieren und als tatsächlicher
Temperaturverlauf ergibt sich beispielsweise der Verlauf gemäß 9.
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Beim
mikromechanischen Sensor 13 kann als Wärme-Messsignal also beispielsweise
die Aufheiz-Zeit 39 verwendet werden, die der Sensor 13 braucht,
um von Raumtemperatur auf 300°C
aufgeheizt zu werden. Ebenfalls verwendet werden kann die Abkühldauer 38,
die der Sensor benötigt,
um von den 300°C
wieder auf Raumtemperatur abzukühlen.
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Der
Sensor auf keramischem Substrat 21 erreicht innerhalb der
Sekunde Beheizung, die hier beispielhaft verwendet wird, erst gar
nicht eine Temperatur von 300°C.
Hier kann also als Wärmetönungs-Messsignal
beispielsweise die Endtemperatur 37 verwendet werden, die
der Sensor innerhalb der Sekunde Beheizung erreicht. Bei der Anwesenheit einer
hohen Konzentration eines Gases, das exotherm am Sensor 21 reagiert,
wird der Sensor 21 eine starke zusätzliche Beheizung erfahren
und also eine etwas erhöhte
Endtemperatur 37 erreichen. Ist wenig oder kein Gas vorhanden,
so wird der Sensor entsprechend weniger an zusätzlicher Beheizung erfahren
und die Endtemperatur 37 wird in der Beheizungsphase einen
geringeren Wert erreichen. In der längeren Abkühlphase dieses Ausführungsbeispiels wird
auch der Sensor auf keramischem Substrat 21 letztlich Raumtemperatur
erreichen und so ist es bei der Abkühlphase auch möglich, die
während
des Abkühlens
verstrichene Abkühl-Zeit 38 zu
messen und als Wärmetönungs-Messsignal
zu verwenden.
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Wird
als weiteres Beispiel bei den Temperaturverläufen der 8 und 9 von
einem Heizzyklus 12 von 30 s Dauer ausgegangen, in dem
für 1,5 s
mit einer Leistung von 20 mW beim mikromechanisch hergestellten
Sensor 13 und 0,5 W beim Sensor 21 beheizt wird,
so ergibt sich beim mikromechanisch hergestellten Sensor 13 eine
Durchschnittsleistung von 1 mW, während beim Sensor 21 immer
noch eine durchschnittliche Leistung von 25 mW fällig ist. Bei einem Sensor 21 muss
also das Temperaturschema noch verändert werden, um eine geringere,
beispielsweise einem Brandmelder gerechte Leistung zu realisieren.
Wird beispielsweise in einem Heizzyklus 12 von 2 Minuten
Dauer nur für
1 s geheizt und dabei eine geringe Temperatur des Sensors 21 in
diesem Zeitraum akzeptiert mittels einer Heizleistung von nur 300
mW, so ergibt sich eine durchschnittliche Heizleistung von 1 s·300 mW/120
s = 2,5 mW.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsmöglichkeit
der Erfindung besteht in dem Beispiel für ein Temperaturschema gemäß der 11.
In diesem Beispiel wird die Temperatur des Gassensors in einem Heizzyklus 12 der
Dauer 40 s zwischen einer oberen Temperatur TH1,
beispielsweise 300°C
und einer unteren Temperatur TU, beispielsweise
Raumtemperatur, abgewechselt.
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Dabei
wird für
jeweils vier Sekunden die Temperatur TH1 und
für die
restlichen 36 s die Temperatur TU verwendet.
In dem Beispiel gemäß der 11 soll
bei einer Zeit von ca. 70 s ein besonderes Signal auftreten. Dieses
besondere Signal kann beispielsweise in einem Ausschlag des Signals
des Gassensors bestehen. Um nun die Reaktionsgeschwindigkeit und
Signalstärke
des Gassensors zu erhöhen,
wird der Gassensor im Folgenden mit einem veränderten Temperaturschema betrieben.
In dem veränderten
Temperaturschema ist ein Heizzyklus nurmehr 10 s lang. Innerhalb
eines Heizzyklus 12 befindet sich der Gassensor für 8 s auf
einer höheren Temperatur
TH2, beispielsweise 500°C, und nur noch für 2 s auf
der unteren Temperatur TU. Durch den nahezu
dauerhaften Betrieb bei der erhöhten
Temperatur TH2 wird sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit
als auch die Signalstärke
des Gassensors angehoben. Dies ermöglicht über eine gewisse Zeit hinweg
eine verbesserte Messung. Der Betriebsmodus kann im Folgenden entweder
manuell wieder auf den sparsamen Betriebsmodus zurückgestellt
werden oder aber auch automatisch, wenn beispielsweise das Signal des
Gassensors über
längere
Zeit keinen besonderen Ausschlag mehr zeigt. Bei einem solchen Betriebsverfahren
ist es möglich,
auch im Temperaturschema mit erhöhtem
Leistungsverbrauch eine obere Leistungsgrenze, beispielsweise 5
mW, einzuhalten. Ist der Gassensor beispielsweise Teil eines Brandmelders,
so kann jedoch auch der Brandmelder so ausgestaltet sein, dass für den Gefahrenfall ein
Temperaturschema mit erheblich höherem
Leistungsverbrauch, beispielsweise 50 mW, erlaubt ist. In diesem
Fall gleicht der Vorteil der besseren Gasselektion den Nachteil
des erhöhten
Leistungsverbrauchs aus, da dieses Temperaturschema nur selten verwendet
wird und einer erhöhten
Sicherheit des Brandmelders dient.
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Sehr
vorteilhaft für
die Erfindung und ihre hier dargestellten Ausführungsmöglichkeiten ist es, dass die
Messwerte eines Metalloxid-Gassensor 13, 21, 22 auch
bei lang anhaltenden zweiten Zeitabschnitten von beispielsweise
1 Minute in der Lage sind, eine Aussage über das Vorhandensein von Gasen
am Sensor zu machen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die in den 2, 4 und 5 dargestellten
Sensoren 13, 21, 22 als kombinierte Sensoren
zu verwenden. Sie werden dabei mit einem erfindungsgemäßen Temperaturschema
betrieben. Der Heizer 4 der Sensoren 13, 21, 22 wird
zusätzlich
als Temperatursensor verwendet. Dies ermöglicht einen Betrieb als Pellistor,
d. h. Wärmetönungssensor
oder Wärmeleitsensor.
Wegen der katalytisch wirkenden Metalloxidschichten 5,
die bei den Sensoren 13, 21, 22 verwendet
wird, wird der Heizer 4 meist im Wesentlichen als Wärmetönungssensor
agieren. Gleichzeitig kann ein chemisches Messsignal der Metalloxidschicht 5 ausgewertet
werden. Das Temperaturschema sorgt für einen sehr geringen Leistungsverbrauch.
Besonders vorteilhaft ist dabei, dass für die Funktion als Metalloxidsensor
bereits kurze Anregungen bei erhöhter
Temperatur ausreichen, um langfristig auch chemische Signale produzieren
zu können,
obwohl der Sensor dabei beispielsweise auf Raumtemperatur ist. Vorteilhaft
ist weiterhin, dass durch die Auslesung des transienten Wärme-Messsignals
die ersten Zeitabschnitte, in denen der Sensor stärker oder überhaupt
beheizt wird, sehr kurz gehalten werden können, beispielsweise wesentlich
kürzer
als die thermische Zeitkonstante des Sensors 13, 21, 22.