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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Karosserieanbauteiles
oder eines Karosserieteiles eines Kraftfahrzeuges, wobei das Karosserieanbauteil
mindestens einen Sensor zur Erfassung von Werten mindestens einer
physikalischen Größe aufweist und wobei der Sensor
in das Karosserieanbauteil integriert ist und das Karosserieanbauteil
in einem Urformprozess hergestellt wird.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Karosserieanbauteil oder Karosseriebauteil
und eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Weitere Gegenstände der Erfindung sind ein
das erfindungsgemäße Karosserieanbauteil oder
Karosseriebauteil umfassende Kraftfahrzeug und die Verwendung des
erfindungsgemäßen Karosserieanbauteiles beziehungsweise
Karosseriebauteiles.
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Es
ist aus dem Stand der Technik bekannt, Sensoren für zum
Beispiel Parklenksysteme oder Parkwarnsysteme in Karosserieelementen,
wie zum Beispiel Stoßfängerabdeckungen oder anderen
Verkleidungsteilen zu montieren. Die Sensoren werden zu diesem Zweck
in diesen Teilen in gestanzte Löcher mittels Haltern eingesetzt.
Das heißt, dass zur Montage der Sensoren Zusatzteile erforderlich
sind. Bei der Montage wird der Sensor in einem Halter montiert und
dieser wird dann zusammen mit dem Sensor zum Beispiel in einer Stoßfängerabdeckung eingeklipst.
Alternative Montagemöglichkeiten sind die Verschweißung
des Halters mit dem Karosserieteil oder die Verklebung. Zur Energieversorgung
der Sensoren oder auch zur Signalübertragung weisen die
Sensoren Leitungen auf, die üblicherweise in Wellrohren
geschützt am Karosserieteil fest angeordnet sind. Die Aufnahme
der Wellrohre am Karosserieteil erfordert ebenfalls Zusatzteile
wie zum Beispiel Metallklammern oder Kunststoffklipse. Um ein einheitliches
farbliches Erscheinungsbild des mit Sensoren versehenen Karosserieteiles
zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass zumindest die
nach außen sichtbare Oberfläche der Sensoren die
gleiche Lackierung wie das Karosserieteil erhält. Das heißt, dass
die Sensoren separat von der Lackierung der Karosserieteile lackiert
werden müssen oder auch bei der Lackierung der Karosserieteile
auf zum Beispiel demselben Lackierwagen angeordnet werden müssen.
Nach der Lackierung von den Karosserieteilen und Sensoren werden
diese wie beschrieben mit Haltern im Karosserieteil montiert. Dies
bewirkt erhöhten Arbeitsaufwand hinsichtlich der Anordnung und
Lackierung der Sensoren auf dem Lackierwagen oder aber, bei separater
Lackierung der Sensoren, die Gefahr von optisch wahrnehmbaren Farbabstufungen
und damit Abweichungen im farblichen Erscheinungsbild des Gesamt-Karosserieteiles.
Des Weiteren ergibt sich durch das nachträgliche Einsetzen
der Sensoren in das Karosserieteil die Gefahr der Ausbildung von
ungleichmäßigen Fugen zwischen Sensorrand und Öffnung
im Karosserieteil beziehungsweise spaltbedingte Einfallstellen beim
Verschweißen der Sensorenhalter mit dem Karosserieteil.
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Die
oben beschriebenen Halter für Sensoren in Karosserieanbauteilen
sind zum Beispiel in den Dokumenten
DE 197 58 075 C2 und in der
EP 90 94 41 B1 offenbart.
Die dort beschriebenen Hülsen umfassen Verbindungselemente,
die formschlüssig eine Verbindung des Karosserieteiles
mit dem Halter herstellen. Die Einbringung dieser Verbindungselemente ist
fertigungstechnisch relativ aufwendig und bedingt die Gefahr von
Oberflächenunebenheiten auf dem Karosserieteil. Die Montage
der Sensoren erfolgt durch einfaches Einklipsen in den Halter. Eine
Positionierung des Sensors im Zehntel-Millimeterbereich ist dabei
allerdings nur erschwert möglich, so dass wie oben beschrieben
ebenfalls die Gefahr der Spaltenbildung zwischen Sensor und Halter
und/oder zwischen Halter und Karosserieteil besteht.
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Das
Dokument
DE 10
2005 021 282 A1 zeigt eine Fußgängerschutzvorrichtung
mit integriertem Sensor, bei dem der Sensor in eine erste Zone beziehungsweise
in eine erste Schicht der Fußgängerschutzvorrichtung
integriert ist. Es ist ersichtlich, dass der Sensor nach Herstellung
der Fußgängerschutzvorrichtung beziehungsweise
der in dieser integrierten Öffnung in dieser aufgenommen
wurde. Der Sensor wird nachträglich durch eine Außenwand abgedeckt.
Das heißt, dass zur Herstellung dieser Fußgängerschutzvorrichtung
zumindest die Arbeitsgänge des Einbringens der Öffnung,
des Einsetzens des Sensors mitsamt Leitungen und anschließender Abdeckung
des Sensors erforderlich sind.
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In
der
DE 199 11 890
A1 ist des Weiteren ein Sensorhalter für ein Trägerteil
beschrieben, welches ein zusätzliches Verbindungselement
aufweist, mittels dessen der Sensorhalter mit dem Karosserieteil verschweißbar
ist. Das heißt, dass in dieser Ausgestaltung einer Sensorhalterung
ein zusätzliches Bauteil in Form eines Verbindungselementes
zur Verfügung gestellt werden muss, welches beim Montageprozess
des Sensors beziehungsweise des Sensorhalters extra mit dem Karosseriebauteil
zu verschweißen ist. Insgesamt sind zur Realisierung der Montage
des Sensors beziehungsweise zur Herstellung des Karosserieteiles,
in dem der Sensor aufgenommen ist, der Einsatz relativ vieler Bauteile
notwendig und ein erhöhter fertigungstechnischer Aufwand
nötig.
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Abschließend
sei die
DE 44 10 895
B4 erwähnt, bei der ein Ultraschallsensor in ein
Kraftfahrzeug-Außenteil eingesetzt ist. Zur Herstellung
dieses Kraftfahrzeug-Außenteils werden in die Kontur dieses
Teils eine oder mehrere Bohrungen oder Aussparungen eingebracht,
in die Ultraschallsensoren mit kreisförmigem Querschnitt
eingesetzt sind. Anschließend werden die Ultraschallsensoren
mit einer der Kontur des Kraftfahrzeugs-Außenteils angepassten Abdeckung
versehen. Auch hier erfolgt die Herstellung des Kraftfahrzeug-Außenteils
durch nachträglichen Einsatz des Sensors in das Karosserieteil.
Das heißt, dass auch hier der fertigungstechnische Aufwand
zur Montage des Sensors und insbesondere auch zur Verlegung der
Leitung nach Herstellung der Grundform des Karosserieteils erheblich
ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Karosserieanbauteiles beziehungsweise Karosseriebauteiles mit
integriertem Sensor sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes
Karosserieanbauteil beziehungsweise Karosseriebauteil zur Verfügung
zu stellen, wobei das Karosserieanbauteil beziehungsweise Karosseriebauteil
in einfacher und kostengünstiger Art und Weise herstellbar
ist. Außerdem betrifft die Aufgabe ein zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignetes Werkzeug,
mit dem die Herstellung eines Karosserieanbauteiles beziehungsweise
Karosseriebauteiles flexibel ermöglicht wird und die Verwendung
des erfindungsgemäßen Karosserieanbauteiles beziehungsweise
Karosseriebauteiles.
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Die
Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 beanspruchte Verfahren zur
Herstellung eines Karosserieanbauteiles oder eines Karosserieteiles
sowie durch das in Anspruch 11 beanspruchte Karosserieanbauteil
beziehungsweise Karosserieteil für ein Kraftfahrzeug gelöst.
Die weiteren Aspekte der Aufgabe werden durch die im Anspruch 14
beanspruchte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
und durch die im Anspruch 17 beanspruchte Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten
Karosserieanbauteiles beziehungsweise Karosserieteiles gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösungen
schließen sich in den jeweiligen Unteransprüchen
an.
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Erfindungsgemäß wird
ein Verfahren zur Herstellung eines Karosserieanbauteiles oder eines Karosserieteiles
eines Kraftfahrzeuges zur Verfügung gestellt, wobei das
Karosserieanbauteil mindestens einen Sensor zur Erfassung von Werten
mindestens einer physikalischen Größe aufweist
und der Sensor in das Karosserieanbauteil integriert ist und das
Karosserieanbauteil in einem Urformprozess hergestellt wird. Erfindungsgemäß wird
der Sensor während des Urformprozesses zur Herstellung
des Karosserieanbauteiles zumindest teilweise von dem im Urformprozess
verwendeten und das Karosserieanbauteil ausbildenden Urform-Material
umschlossen. Mit der Bezugnahme auf Karosserieanbauteile sind hierbei
auch typische Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges gemeint, welche
integral in die Karosserie eingepasst sein können, wie
zum Beispiel Kotflügel, Schweller, Längsträger,
Querträger, Abdeckgitter für zum Beispiel Kühlergrills,
Unterbodenelemente oder ähnliche, im Wesentlichen in Bezug auf
die tragenden Teilen der Karosse direkt oder indirekt ständig
in derselben Position befestigte und die Außenkontur des
Kraftfahrzeuges mitbestimmende Bauteile. Typische Karosserieanbauteile
sind dabei zum Beispiel Stoßfänger, Stoßfängerabdeckungen, weitere
Abdeckungen, Schürzen, Rückspiegel, Reling, Griffe,
Verkleidungen und zusätzliche Anbauteile. Es handelt sich
also um Bauteile, die im Wesentlichen nachträglich und/oder
mittels Schraubverbindungen mit der Grund-Karosse verbunden werden können.
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Die
Sensoren werden dabei beim Herstellungsprozess zumindest teilweise
umschlossen, so dass sie nach Erstarrung des urzuformenden Materials
in diesem integriert sind. Das Urform-Material grenzt somit nach
erfolgter Urformung direkt an den Sensor, das heißt, dass
kein Halter zur Halterung des Sensors verwendet wird. Es ergibt
sich somit eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung
des Sensors mit dem urzuformenden Material. Die Sensoren sind somit
Inserts im Material des Karosserieanbauteils. Übliche als
Inserts verwendete Sensoren arbeiten zum Beispiel auf Basis des
Ultraschalls. Für die Montage der Sensoren ist es vorteilhaft,
wenn diese bestimmte Formelemente aufweisen, die zum Beispiel Hinterschneidungen
bilden, so dass das erstarrende Urform-Material formschlüssig
den jeweiligen Sensor fixieren kann.
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Die
Vorteile des erfindungemäßen Verfahrens bestehen
im Wesentlichen darin, dass die Sensoren einfach befestigt werden
können und Halter oder Klipse, wie sie aus dem Stand der
Technik bekannt sind, eingespart werden können. Außerdem
ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren eine
Einsparung von Arbeitsgängen wie zum Beispiel das Stanzen
des Karosserieanbauteiles oder die nachträgliche Montage
der Halter und auch der Sensoren im Karosserieanbauteil. Ebenfalls
ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren
eine Gewichtsreduktion des gesamten Karosserieanbauteiles durch
die Einsparung der Halter für die Sensoren. Außerdem
stellt sich ein verbesserter optischer Eindruck heraus, weil die
Sensoren optimal im Karosserieanbauteil eingepasst sind und Pass-Ungenauigkeiten
durch das Umschließen beziehungsweise Umfließen
der Sensoren mit dem urzuformenden Material vermieden werden. Ebenfalls
werden Einfallstellen, wie sie zum Beispiel beim Verschweißen
der Halter mit dem Karosserieanbauteil auftreten, durch das erfindungsgemäße
Verfahren vermieden. Farbunterschiede der Sensoraußenseiten
im Vergleich zum umgebenen Karosserieanbauteil können ebenfalls nicht
mehr auftreten, da die Sensoren vor dem Lackieren des Karosserieanbauteils
in dieses eingepasst sind und somit zusammen mit dem Karosserieanbauteil
der späteren Lackierung zugeführt werden können,
wobei sich eine durchgängige Lackschicht auf dem gesamten
Karosserieanbauteil, in welchem an der Außenseite die Sensoren
integriert sind, ausbildet.
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Es
ist dabei vorgesehen, dass der Urformprozess den Verfahrensschritt
des Schäumens oder Spritzens des urzuformenden Materials
umfasst. Das heißt, dass die Sensoren oder ein einzelner
Sensor während des Schäumens oder Spritzens des
urzuformenden Materials von diesem umschäumt beziehungsweise
umspritzt wird. Der Sensor sollte dabei schwingungstechnisch zum
umgebenen Material entkoppelt sein und im Wesentlichen temperatur-
und druckresistent, um die Beanspruchung beim Schäumen
beziehungsweise Spritzen wie zum Beispiel eine Temperatur des urzuformenden
Materials von 240°C aushalten zu können. Die schwingungstechnische
Entkopplung kann dabei durch einen Dichtring erfolgen, der den Sensor
zumindest teilweise umgibt und der ebenfalls beim Urformprozess
zusammen mit dem Sensor vom urzuformenden Material umschlossen wird.
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Vorteilhafterweise
ist des Weiteren vorgesehen, dass das Urform-Material ein Kunststoff
ist. Aus diesem Kunststoff lassen sich zum Beispiel Stoßfängerabdeckungen,
in die die Sensoren erfindungsgemäß integriert
werden, mittels Schäumen oder Spritzen herstellen.
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Der
im Karosserieanbauteil eines Kraftfahrzeuges integrierte Sensor
kann zur Detektion des Abstandes des Karosserieanbauteiles zu einem
Objekt verwendet werden. Das heißt, dass die vom Sensor zu
erfassende physikalische Größe der Abstand zu einem
Objekt ist. Es lässt sich somit der Sensor zum Beispiel
für Parkwarn- oder Parklenksysteme einsetzen. Der Sensor
detektiert somit ein außerhalb des Kraftfahrzeuges befindliches
Objekt, wie zum Beispiel ein Hindernis, mit dem eine Kollision des
Kraftfahrzeuges vermieden werden soll. Entsprechende, durch den
Sensor generierte Signale werden an das Parkwarn- oder Parklenksystem
zur weiteren Verarbeitung geleitet.
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Dabei
ist die Erfindung nicht auf Sensoren für Parkwarn- oder
Parklenksysteme begrenzt, sondern die eingesetzten Sensoren können
auch zur Ermittlung anderer physikalischer Werte wie zum Beispiel Temperatur,
Druckverhältnissen, Lichtverhältnissen dienen,
die vom Sensor in Signale umgewandelt werden, die innerhalb oder
außerhalb des Kraftfahrzeuges von Steuer- und/oder Regeleinheiten
oder Berechnungseinheiten verarbeitet werden können.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass der Sensor derart seitlich vom urzuformenden Material umschlossen
wird, dass eine Signalaufnahmeseite des Sensors einen Teil der Gesamt-Oberfläche
des Karosseriebauteils ausbildet. Das heißt, dass die Seite
des Sensors, die der Aufnahme der Information dient, mit der Außenoberfläche
des Karosserieanbauteiles bündig abschließt.
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In
einer Alternative ist das Verfahren allerdings auch derart ausführbar,
dass der Sensor derart vom urzuformenden Material umschlossen wird, dass
auch seine Signalaufnahmeseite vom urzuformenden Material abgedeckt
wird. In dieser Ausgestaltung ist der Sensor im unlackiertem Karosserieanbauteil
nicht sichtbar, da er von einer Schicht des urzuformenden Materials
des Karosserieanbauteiles überdeckt wird. Der Vorteil dieser
Ausgestaltung besteht darin, dass sich keine Übergangskanten
oder Spalten zwischen dem Sensor oder dem Karosserieanbauteil ergeben
und somit auch der Lackiervorgang erleichtert ist. Die Detektion
des physikalischen Parameters erfolgt dabei durch die vorzugsweise dünne
Schicht des urzuformenden Materials über der Signalaufnahmeseite
des Sensors. Zusätzlich zu einer der vorhergenannten Alternativen
kann das Verfahren derart durchgeführt werden, dass der
Sensor derart vom urzuformenden Material umschlossen wird, dass
er im ausgehärteten Zustand des herzustellenden Karosserieanbauteiles
vollständig vom urzuformenden Material umschlossen ist.
Es ist dabei vorteilhafterweise vorgesehen, dass negative Volumenelemente
zur Verlegung von Leitungen des Sensors im urzuformenden Bauteil
freigehalten werden.
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Alternativ
dazu kann auch vorgesehen sein, dass die Leitungen für
die Energieversorgung und/oder Signalübertragung des Sensors
ebenfalls beim Urformen des Karosserieanbauteiles zumindest teilweise
vom Urform-Material umschlossen werden. Die Leitungen liegen dabei
vorzugsweise als Leiterbahnen vor. Leitungen, die vollständig
vom urzuformenden Material umschlossen im Karosserieanbauteil vorliegen,
müssen in diesen Bereichen nicht isoliert sein, wenn sie
genügend Abstand zueinander aufweisen. In diesem Fall weisen
die Leitungen vorteilhafterweise in den Bereichen, in denen sie
aus den Karosserieanbauteilen herausragen, eine Hälfte einer
Steckverbindung zur leichteren Realisierung einer Anklemmung einer
weiteren Leitung auf. Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein,
dass die Leitungen isoliert im Karosserieanbauteil vorliegen. In
dieser Ausgestaltung können sie hinsichtlich ihrer Isolierung
zum Beispiel einstückig bis zu einem Anschluss außerhalb
des Karosserieanbauteiles reichen. Die Vorteile dieser Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen in der
einfachen Befestigung der Leitungen sowie in der Einsparung von
Haltern oder Klipsen für die Montage der Leitungen sowie
in der Einsparung von Arbeitsgängen wie zum Beispiel der
Montage der Halter und Leitungen. Insbesondere durch die notwendige
Anpassung der Kontur der Halter an die Kontur der jeweiligen Montagestelle
ergibt sich ein wesentliches Einsparungspotential durch die Reduktion
der Leitungshalter. Außerdem wird eine Gewichtsreduktion
im gesamten Karosserieanbauteil durch die Einsparung der Halter
realisiert.
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Vorteilhafterweise
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls
auch das Lackieren des Karosserieanbauteiles, wobei auch die Oberfläche der
Signalaufnahmeseite des Sensors beim Lackieren der Oberfläche
des Karosserieanbauteiles mit der Lackschicht versehen wird. Somit
deckt die Lackschicht auch die Oberfläche des Sensors ab.
Die Signalübertragung beziehungsweise Detektion erfolgt durch
die Lackschicht hindurch. Es ergibt sich somit ein verbesserter
optischer Eindruck, da der Sensor von außen visuell nicht
mehr wahrnehmbar ist. Außerdem ermöglicht die
Lackierung einen Ausgleich von eventuell bestehenden minimalen Kanten
oder Spalten zwischen dem Sensor und dem Karosserieanbauteil. Insgesamt
müssen die Sensoren nicht mehr gesondert von den Karosserieanbauteilen
lackiert werden, wodurch sich eine Einsparung von Arbeitsgängen
und Vorrichtungen ergibt. Bei Sensoren, denen eine Farbbeschichtung
auf der Signalaufnahmeseite hinderlich ist, ergibt sich die Möglichkeit
des Abklebens der Sensoren bei der Lackierung des Karosserieanbauteiles.
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In
einer besonderen Ausgestaltung des Verfahrens wird dieses derart
durchgeführt, dass sich das Urform-Material derart dicht
an den Sensor legt, dass der Sensor mit dem ihn umgebenden Material schwingungstechnisch
gekoppelt ist. Das heißt, dass abweichend von der üblicherweise
geforderten Entkopplung des Sensors mit dem ihn umgebenden Material
in diesem Fall das Karosserieanbauteil derart hergestellt wird,
dass es im erstarrten Zustand in ihm eingeleitete Schwingungen in
den Sensor leiten kann und ebenfalls vom Sensor erzeugte Schwingungen von
diesem auf das Karosserieanbauteil übertragbar sind. So
lässt sich zum Beispiel ein relativ dünnwandig
ausgeführtes Karosserieanbauteil, wie zum Beispiel eine
Stoßfängerabdeckung, unterstützend für einen
auf Basis von Ultraschall arbeitenden Sensor einsetzen.
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Erfindungsgemäß wird
des Weiteren ein Karosserieanbauteil beziehungsweise ein Karosserieteil
für ein Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt,
wobei dass Karosserieanbauteil beziehungsweise Karosserieteil mindestens
einen integrierten Sensor zur Erfassung von Werten mindestens einer
physikalischen Größe aufweist und das Karosserieanbauteil
in einem Urformprozess hergestellt ist. Der Sensor ist dabei dadurch
in das Karosserieanbauteil integriert, dass ihn das im Urformprozess
verwendete und das Karosserieanbauteil ausbildende Urform-Material während
des Urformprozesses zur Herstellung des Karosserieanbauteiles zumindest
teilweise umschließt und anschließend erstarrt.
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Das
heißt, dass das erfindungsgemäße Karosserieanbauteil
beziehungsweise Karosserieteil gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt ist.
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Außerdem
umfasst die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Vorrichtung eine
Einrichtung zum Urformen eines urzuformenden Material umfasst und
des Weiteren mindestens eine Positionierungseinrichtung zur Positionierung
mindestens eines Sensors im Bereich der Ausbildung des Karosserieanbauteiles
beziehungsweise Karosserieteiles umfasst. Mittels der Positionierungseinrichtung
ist es möglich, den Sensor während des Schäumens
oder Spritzens des Kunststoffes in den Hohlraum, der mit urzuformendem
Material wie zum Beispiel Kunststoff zu füllen ist, zu
positionieren und zumindest vorübergehend zu fixieren,
so dass der Sensor zumindest teilweise von der Kunststoffschmelze
umspült werden kann, so dass er nach Erstarrung des urzuformenden
Materials in diesem integriert ist. Die Positionierungseinrichtung
kann dabei derart ausgestaltet sein, dass sie einen und auch mehrere
Sensoren aufnehmen kann.
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Vorteilhafterweise
ist die Positionierungseinrichtung derart ausgestaltet, dass sie
in verschiedenen Abständen zu der die Außen-Oberfläche
des zu erzeugenden Karosserieanbauteiles beziehungsweise Karosserieteiles
definierenden Vorrichtungsoberfläche einstellbar ist. Diese
Einstellung kann dabei stufenlos oder auch abgestuft vornehmbar
sein. Die Einstellbarkeit dient dazu, die Einbautiefe des Sensors
in Karosserieanbauteilen einzustellen und somit zu beeinflussen,
ob zum Beispiel die zur Signalaufnahme dienende Oberfläche
des Sensors bündig mit der Außen-Oberfläche
des Karosserieanbauteiles abschließt oder ob diese Oberfläche
ebenfalls mit urgeformtem Material abgedeckt ist. Ähnliches
wird durch die einstellbare Positionierungseinrichtung auf der Sensorrückseite
erreicht; es lässt sich nämlich auch hier einstellen,
ob die Sensorrückseite vom urgeformten Material abgedeckt
ist oder nicht. Das heißt, dass mittels der erwähnten
Positionierungseinrichtung die Eintauchtiefe des Sensors im Karosserieteil
beeinflusst werden kann. Dabei kann die Einstellbarkeit derart ausgestaltet
sein, dass die Positionierungseinrichtung völlig aus dem
Urform-Bereich herausfahrbar ist, so dass der Herstellungsprozess eines
Karosserieanbauteiles auch ohne Integration eines Sensors ablaufen
kann. Erst bei Bedarf der Integration eines Sensors in das Karosserieanbauteil lässt
sich die Positionierungseinrichtung derart einrichten beziehungsweise
verstellen, dass sie den Sensor in den Bereich der Urformung hält
und somit die integrative Aufnahme des Sensors im Karosserieanbauteil
ermöglicht. Die Positionierungseinrichtung kann dabei als
ein zum Beispiel segmentierter Adapter ausgeführt sein.
Das heißt, dass sie zum Beispiel im Bereich der Fixierung
des Sensors aus adaptiven Elementen, wie zum Beispiel Steckverbindungen, ausgeführt
sein kann. Diese adaptiven Elemente ermöglichen den flexiblen
Austausch mit anderen Fixierungseinrichtungen, zum Beispiel zur
Fixierung von unterschiedlichen Sensoren.
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Vorteilhafterweise
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgestaltet,
dass sie des Weiteren eine Halteeinrichtung zum Halten von wenigstens einer
Leitung in das urzuformende Material aufweist. Somit können
die Leitungen für die Energieversorgung und Signalübertragung
der Sensoren während des Urformprozesses in der Schmelze
des urzuformenden Materials gehalten und von dieser umschlossen
werden, so dass sie nach Erstarren der Schmelze im urgeformten Material
in diesem fixiert und positioniert sind.
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Erfindungsgemäß lässt
sich das durch die Erfindung zur Verfügung gestellte Karosserieanbauteil
beziehungsweise Karosserieteil für ein Kraftfahrzeug verwenden,
welches ein Parklenk- oder Parkwarnsystem umfasst. Die im Karosserieanbauteil integrierten
Sensoren können zum Beispiel auf Basis von Ultraschall
in der Umgebung des Karosserieanbauteiles ein Hindernis detektieren
und diese Information dem im Kraftfahrzeug enthaltenen Parklenk- oder
Parkwarnsystem zur Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung beschrieben.
Es zeigt dabei die einzige Figur einen Ausbruch aus einem in perspektivischer
Darstellung gezeigten Schnitt durch ein Karosserieanbauteil, in
welchem erfindungsgemäß ein Sensor integriert
ist.
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In
dieser 1 ist eine einfache Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Karosserieanbauteiles 10 dargestellt,
in dem der Sensor 30 lediglich seitlich, also im Bereich
seiner Zylindermantelfläche von dem urgeformten Material
umschlossen ist. Das heißt, dass die Vorder- und Rückseite
des Sensors 30 nicht von dem urgeformten Material umschlossen
sind und somit, zumindest auf der von außen sichtbaren
Seite des Karosserieanbauteiles 10, einen Teil der Gesamt-Oberfläche
des Karosserieanbauteiles 10 ausbildet. Wie bereits erwähnt,
sind auch weitere Ausführungen möglich, bei denen
zum Beispiel auch die Vorderseite des Sensors 30, die unter
anderem der Signalaufnahme dient, und/oder auch die Rückseite 32 des
Sensors 30 vom Urform-Material 20 umschlossen
beziehungsweise abgedeckt ist.
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Es
ist in der 1 ein Karosserieanbauteil 10 dargestellt,
welches aus einem Urform-Material 20 besteht. Im Urform-Material 20 ist
ein ebenfalls in Schnittdarstellung gezeigter Sensor 30 integriert.
In der gezeigten Ausführungsform befindet sich zwischen
dem Teil der Zylindermantelfläche des Sensors 30,
der durch das Urform-Material 20 abgedeckt ist, des Weiteren
ein Dichtring 40. Dieser Dichtring 40 dient in
erster Linie zur schwingungstechnischen Entkopplung des Sensors 30 zum
Karosserieanbauteil 10. Der Dichtring 40 ist beim
Urformprozess zusammen mit dem Sensor 30 von der Schmelze
des Urform-Materials 20 umschlossen worden.
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Es
ist ersichtlich, dass die Signalaufnahmeseite 31 des Sensors 30,
die einen Teil der Gesamt-Oberfläche des Karosserieanbauteiles 10 bildet,
sowie die Rückseite 32 des Sensors 30 nicht
mit dem Urform-Material 20 beschichtet sind. Bei einer Lackierung
des Karosserieanbauteiles 10 lässt sich somit
ebenfalls auch die Signalaufnahmeseite 31 des Sensors 30 mit
einer das gesamte Karosserieanbauteil 10 bedeckenden Lackschicht
versehen. Die an der Rückseite 32 des Sensors 30 angeordneten
Kontakte 33 zum Anschluss von Leitungen sind durch das
Freiliegen der Rückseite 32 ebenfalls nicht durch das
Urform-Material 20 abgedeckt beziehungsweise von diesem
eingeschlossen. Das bedeutet, dass an diese Kontakte 33 angeschlossene
Leitungen ebenfalls nicht im Urform-Material 20 eingebettet
sind. Wie allerdings schon beschrieben, wäre auch eine
derartige Ausführungsform, bei der die Leitungen zur Energieversorgung
beziehungsweise Signalübertragung des Sensors 30 im
Urform-Material 20 eingebettet sind, möglich.
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Die
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens muss somit zusätzlich zum Hohlraum zur Befüllung
mit urzuformendem Material 20 weitere negative Formelemente
und/oder Halterungen aufweisen, in denen die Sensoren vor Einlass
der Schmelze des Urform-Materials 20 in den Hohlraum der
Vorrichtung gehalten werden und beim Urformprozess von diesem Urform-Material 20 umspült
werden, um somit bei erstarrtem Urform-Material 20 in diesem
kraft- und/oder formschlüssig gehalten zu sein.
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- 10
- Karosserieanbauteil
- 20
- Urform-Material
- 30
- Sensor
- 31
- Signalaufnahmeseite
- 32
- Rückseite
- 33
- Kontakte
- 40
- Dichtring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19758075
C2 [0004]
- - EP 909441 B1 [0004]
- - DE 102005021282 A1 [0005]
- - DE 19911890 A1 [0006]
- - DE 4410895 B4 [0007]