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Die
Erfindung betrifft einen Werkzeugkopf mit einem auf einer Vorratsspule
aufgespulten flexiblen Werkzeug, insbesondere Fadenmähkopf
für ein Freischneidegerät nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
Werkzeugköpfe sind als Fadenmähköpfe
in vielfältigen Ausbildungen bekannt. Sie bestehen im Wesentlichen
aus einem angetriebenen Spulengehäuse mit einer inneren
Gehäusenabe, auf der drehbar eine Vorratsspule gehalten
ist. Auf der Vorratsspule ist ein flexibles Werkzeug wie ein Schneidfaden
aufgewickelt, der mit einem abgespulten Endabschnitt radial über
die Kontur des Spulengehäuses hinausragt und als Schneidelement
genutzt wird. Da beim laufenden Betrieb das flexible Werkzeug, z.
B. der Schneidfaden abnützt, ist zur Nachstellung der freien
Länge des Endabschnittes des flexiblen Werkzeugs eine Abspuleinrichtung
für das flexible Werkzeug wie einen Schneidfaden vorgesehen.
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Derartige
Abspuleinrichtungen, auch Weiterschalteinrichtungen genannt, sind
in vielfältigen Ausführungen bekannt. So offenbart
die
EP 0 215 416 A1 eine
Weiterschalteinrichtung aus einander axial gegenüberliegenden
Nockenscheiben, welche durch Aufschlagen des Werkzeugkopfes auf
dem Boden außer Eingriff und über eine Rückstellfeder
wieder in Eingriff gestellt werden. Mit den Nockenscheiben wird
die Drehung der Vorratsspule blockiert, so dass bei Außereingriffstellung
ein Drehen der Vorratsspule relativ zum Gehäuse möglich
ist und dadurch ein Nachstellen des Werkzeugs, nämlich
des Schneidfadens erfolgt.
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Andere
Werkzeugköpfe nutzen die bei verschleißendem Werkzeug
(Schneidfaden) einhergehende Drehzahlerhöhung aus, um eine
automatische Verlängerung zu bewirken. So offenbart die
DE 28 32 077 C2 einen
Rasenmäher mit einem Fadenmähkopf, dessen Fadenspule
von Sperrnocken an der Drehung gehindert wird. Die Sperrnocken sind
federbelastet und verstellen sich in Abhängigkeit der Drehzahl
des Fadenmähkopfes.
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Derartige
mechanische Abspuleinrichtungen für das flexible Werkzeug
eines Werkzeugkopfes arbeiten nicht immer zufriedenstellend, insbesondere wenn
ein starker Verschmutzungsgrad auftritt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Werkzeugkopf derart weiterzubilden, dass ein störungsfreier,
präziser Betrieb mit dem flexiblen Werkzeug möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Abspuleinrichtung als elektromechanische Abspuleinrichtung
ausgebildet ist, die eine Energiequelle, eine Steuerung und einen
elektromechanischen Aktor umfasst.
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Eine
elektromechanische Abspuleinrichtung kann in einfacher Weise durch
ein elektrisches Signal ein- und ausgeschaltet werden, so dass störungsanfällige
mechanische Auslöseeinrichtungen vermieden werden können.
Mit einer elektromechanischen Abspuleinrichtung kann die Verlängerung
eines flexiblen Werkzeugs wie einem Schneidfaden in einfacher Weise
erfolgen.
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Wird
als Steuerung eine elektronische Steuereinheit verwendet, kann eine
vollautomatische Nachstellung des flexiblen Werkzeugs ohne Zutun des
Benutzers erfolgen. Wird die elektronische Steuerung am Werkzeugkopf,
vorteilhaft innerhalb des Spulengehäuses und insbesondere
innerhalb der Gehäusenabe angeordnet, kann die Steuerung
zusammen mit dem Werkzeugkopf als Einheit vertrieben werden, so
dass z. B. jedes beim Benutzer genutzte Freischneidegerät
ohne zusätzlichen Aufwand mit einem derartigen Werkzeugkopf
nachgerüstet werden kann. Dies ist ohne Aufwand einfach
möglich, wenn auch die Energiequelle am Werkzeugkopf selbst
angeordnet ist.
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Die
Energiequelle ist zweckmäßig als Generator vorgesehen,
der vorteilhaft als Wechselstromgenerator wie ein Klauenpolgenerator
oder Sterngenerator ausgebildet sein kann. Ein derartiger Generator
kann in einfacher Weise zwischen einem drehfesten Werkzeugkopfabschnitt
und dem drehenden Spulengehäuse angeordnet sein. Vorteilhaft
ist der Stator drehfest mit dem Spulengehäuse eines als Mähkopf
ausgebildeten Werkzeugkopfes verbunden, wobei der Magnetring des
Generators drehfest mit einem Winkelgetriebegehäuse bzw.
einem Führungsrohr verbunden ist. Im Betrieb des Werkzeugkopfes tritt
zwischen Magnetring und Stator eine drehende Relativbewegung statt,
aufgrund der eine Spannung in der Spule induziert wird.
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Als
Aktor ist ein steuerbares Getriebe, insbesondere ein schaltbares
Getriebe zweckmäßig. Das Getriebe reduziert vorteilhaft
das durch die Fadenfliehkräfte in die Vorratsspule eingeleitete
Moment zum Aktor. Ein derartiges Getriebe kann als Planetenradgetriebe,
vorteilhaft als Zweisteggetriebe (Wolframgetriebe) ausgebildet sein,
welches bei kleiner, kompakter Bauweise geeignete Übersetzungsverhältnisse
bereitstellt. Das Getriebe ist dabei so ausgelegt, dass in einer
ersten Schaltstellung die Vorratsspule mit der Eingangswelle drehfest
verbunden ist und in einer zweiten Schaltstellung die Vorratsspule
relativ zur Eingangswelle drehen kann. Bei einem Planetenradgetriebe
ist dieses Schalten in einfacher Weise dadurch möglich,
dass das Sonnenrad des Planetenradgetriebes schaltbar mit der Eingangswelle
zu verbinden oder von dieser zu lösen ist. Dies erfolgt
vorteilhaft elektromagnetisch, wozu das Sonnenrad des Planetengetriebes
mit dem Anker eines Elektromagneten fest verbunden ist.
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Ein
Verfahren zum Betrieb eines Werkzeugkopfes mit einem auf einer Vorratsspule
aufgespulten flexiblen Werkzeug, insbesondere zum Betrieb eines Fadenmähkopfes
für ein Freischneidegerät, gibt Anspruch 22 wieder.
Eine Ausgangswelle treibt ein Spulengehäuse drehend an,
wobei im Spulengehäuse eine Gehäusenabe angeordnet
ist. Um die Gehäusenabe ist die Vorratsspule drehbar, wobei
die Vorratsspule ein aufgewickeltes, flexibles Werkzeug wie einen
Schneidfaden trägt. Das flexible Werkzeug bzw. der Schneidfaden
ragt mit einem abgespulten Endabschnitt radial über die
Kontur des Spulengehäuses hinaus und bildet mit seiner
freien Länge z. B. ein Schneidwerkzeug. Zum Nachstellen
des im Betrieb verschleißenden Endabschnittes ist eine
Abspuleinrichtung für das flexible Werkzeug vorgesehen. Muss
der Endabschnitt des flexiblen Werkzeugs nachgestellt werden, erfolgt
das Nachstellen mit einer elektromechanisch ausgebildeten Abspuleinrichtung
in mehreren Einzelschritten. Ein einzelner Nachstellvorgang setzt
sich somit aus mehreren Einzelschritten zusammen, bevor wieder die
geforderte freie Länge des Endabschnittes erreicht ist.
Zwischen den Intervallen der Einzelschritte kommt die Gesamtanordnung,
z. B. ein angeordnetes Getriebe, zur Ruhe, wodurch instabile Zustände
in der Nachstellbewegung vermieden werden können.
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Vorteilhaft
wird bei niedrigen Drehzahlen des Werkzeugkopfes die Abspuleinrichtung
länger freigegeben als bei hohen Drehzahlen des Werkzeugkopfes.
Auf diese Weise wird berücksichtigt, dass bei niedrigen
Drehzahlen nur geringe Fliehkräfte die Verlängerung
des Endabschnittes bewirken und bei hohen Drehzahlen deutlich größere
Kräfte am Endabschnitt angreifen. Die tatsächliche
Verlängerung des Endabschnittes während eines
Verlängerungszyklus kann somit weitgehend unabhängig
von der anliegenden Drehzahl etwa gleich gehalten werden.
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Um
Störungen am Werkzeugkopf zu unterbinden, kann es vorteilhaft
sein, unterhalb einer Mindestdrehzahl und oberhalb einer Maximaldrehzahl des
Werkzeugkopfes die Abspuleinrichtung vollständig zu sperren.
Reißt ein Endabschnitt vollständig ab, ergeben
sich häufig Probleme bei der Nachstellung. Der Abriss ist
aufgrund einer damit einhergehenden signifikanten Drehzahlerhöhung über
eine zulässige maximale Drehzahl hinaus verbunden. Wird
die vorgegebene Maximaldrehzahl überschritten, kann man mit
dem Sperren der Abspuleinrichtung ein Verheddern des flexiblen Werkzeugs
(z. B. Schneidfaden) im Spulengehäuse vermeiden. Das Sperren
unterhalb einer Minimaldrehzahl kann ebenfalls Betriebsproblemen
vorbeugen.
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Um
einen Grundverschleiß der in Eingriff stehenden Endabschnitte
des flexiblen Werkzeugs auszugleichen, wird die Abspuleinrichtung
unabhängig von der tatsächlichen Länge
des freien Endabschnittes in vorgebbaren Zeitabständen
betätigt, wodurch die freie Länge des Endabschnittes
schrittweise verlängert wird. Ein sich eventuell ergebender überlanger
Schneidfaden wird durch ein Ablängmesser auf den maximalen
Flugkreisdurchmesser gekürzt.
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Um
Betriebsparameter des Werkzeugkopfes schnell und sicher zu erkennen,
ist es unabhängig von der weiteren Ausbildung des Werkzeugkopfes, dessen
Steuerung und dessen Betriebsweise vorteilhaft, die Winkelgeschwindigkeit
des Kopfes zu erfassen und zur Steuerung der Abspuleinrichtung die
erste Ableitung der Winkelgeschwindigkeit auszuwerten. Plötzliche
Zustandsänderungen wie Auftreffen auf ein Hindernis oder
Abriss des Endabschnittes können damit sicher und schnell
erkannt werden.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung, in der ein nachfolgend im Einzelnen
beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
ist. Es zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung ein Freischneidegerät mit einem
erfindungsgemäßen Werkzeugkopf,
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2 in
vergrößerter perspektivischer Darstellung eine
Ansicht des Werkzeugkopfes,
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3 in
schematischer Ansicht einen Schnitt durch eine Weiterschaltvorrichtung
zur Verlängerung des flexiblen Werkzeugs in Form eines Schneidfadens,
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4 einen
Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Werkzeugkopf
mit einer Weiterschaltvorrichtung nach 3,
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5 einen
Schnitt durch einen Werkzeugkopf gemäß 4 in
perspektivischer Darstellung,
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6 eine
schematische Darstellung des Flugkreises des flexiblen Werkzeugs
mit den Flugkreis begrenzendem Ablängmesser,
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7 ein
Schaubild der Öffnungszeit einer elektromagnetischen Bremse über
der Drehzahl des Werkzeugkopfes,
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8 ein
Schaubild der Drehzahl eines Werkzeugkopfes über der Zeit
beim Auftreffen des Werkzeugs auf ein Hindernis,
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9 ein
Schaubild der Winkelgeschwindigkeit des Werkzeugkopfes über
der Zeit,
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10 ein
Schaubild der ersten Ableitung der Winkelgeschwindigkeit des Werkzeugkopfes über
der Zeit,
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11 ein
Schaubild zur schrittweisen Verlängerung des flexiblen
Werkzeugs über der Zeit.
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Das
in 1 dargestellte Arbeitsgerät ist ein Freischneidegerät 1,
welches im Wesentlichen aus einer Antriebseinheit 2, einem
Führungsrohr 3 und einem Werkzeugkopf 5 besteht.
Der Werkzeugkopf 5 ist an einem Ende des Führungsrohrs 3 festgelegt und
im Ausführungsbeispiel als Fadenmähkopf ausgebildet,
während die Antriebseinheit 2 am anderen Ende
des Führungsrohrs 3 montiert ist. Zum Halten und
Führen des Freischneidegerätes ist ein Lenkergriff 4 vorgesehen,
dessen Griffe nicht gezeigte Bedienungselemente für die
Antriebseinheit 2 enthalten.
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Die
Antriebseinheit 2 kann ein Elektromotor mit Netzkabel,
ein kabelfreier Elektromotor mit einem Akku oder auch ein Verbrennungsmotor
sein. Der nur als Ausführungsbeispiel als Fadenmähkopf
dargestellte Werkzeugkopf 5 nimmt ein abspulbares flexibles
Werkzeug wie z. B. einen Schneidfaden 7 aus Kunststoff
auf.
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Der
in 2 vergrößert dargestellte Werkzeugkopf 5 besteht
aus einem Getriebegehäuse 15 mit einer Anschlussbuchse 16 für
das Führungsrohr. An der Anschlussbuchse 16 ist
ein Flansch 17 ausgebildet, der zur Befestigung eines Schutzschildes
vorgesehen ist. An dem Schutzschild kann ein Ablängmesser 60 angebracht
sein, wie es in 6 dargestellt ist. Das Ablängmesser 60 begrenzt
die maximale Länge l des Endabschnittes 9 des
flexiblen Werkzeugs, im Ausführungsbeispiel des Schneidfadens 7. Damit
ist gewährleistet, dass der maximale Flugkreisdurchmesser 61 des
Werkzeugs nicht überschritten werden kann. Das Getriebegehäuse 15 ist
fest mit dem Führungsrohr 3 verbunden, während
das Gehäuse 6 des Werkzeugkopfes 5 drehbar
am Getriebegehäuse 15 gelagert ist.
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Wie
aus der Schnittdarstellung gemäß 4 ersichtlich,
greift eine im Führungsrohr 3 gelagerte Antriebswelle 50 in
ein Kegelrad 10 ein, welches dafür eine zentrale
Aufnahme 18 aufweist. Das Kegelrad 10 ist über
Wälzlager 19 in der Anschlussbuchse 16 des
Getriebegehäuses 15 gelagert.
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Im
Getriebegehäuse 15 ist im Wesentlichen vertikal
eine Ausgangswelle 20 mittels Kugellagern 19 drehbar
gehalten, die mit axialem Abstand zueinander liegen. An einem Ende
der Ausgangswelle 20 ist drehfest ein Zahnrad 21 festgelegt,
welches mit dem Kegelrad 10 der Anschlussbuchse 16 kämmt. Die
Drehachse 22 des Kegelrades 10 und die Drehachse 23 der
Ausgangswelle 20 liegen in einem Winkel von etwa 60° zueinander.
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An
der aus dem Getriebegehäuse 15 herausragenden
Ausgangswelle 20 ist das Gehäuse 6 des Werkzeugkopfes 5 drehfest
befestigt.
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Der
Werkzeugkopf 6 hat eine im Wesentlichen flachzylindrische
Grundform und weist in seiner Mantelfläche Öffnungen 8 für
das flexible Werkzeug, im Ausführungsbeispiel für
den Schneidfaden 7 auf, in welche zum Schutz des vorzugsweise
aus Kunststoff bestehenden Gehäuses 6 Schutzhülsen 24 eingesetzt
sind, durch die das Werkzeug bzw. der Schneidfaden 7 nach
außen geführt wird. Die Schutzhülsen 24 bestehen
vorzugsweise aus Metall, insbesondere Leichtmetall wie Aluminium
oder dgl..
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel sind über den Umfang
verteilt vier Werkzeugöffnungen 8 vorgesehen,
aus denen jeweils ein Endabschnitt 9 eines auf der Vorratsspule 25 aufgewickelten
Schneidfadens 7 herausragt (1). Jeder
dieser Schneidfäden 7 ist auf der Vorratsspule 25 (4, 5)
in einer Umfangsnut 26 aufgewickelt, wobei die Umfangsnuten 26 über
die axiale Höhe der Vorratsspule 25 gleichmäßig
verteilt liegen. Es kann zweckmäßig sein, die
die Umfangsnuten 26 trennende Mittelwand 27 der
Vorratsspule 25 mit größerem Radius auszuführen
als die benachbarten Umfangswände.
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Das
Gehäuse 6 des Werkzeugkopfs 5 ist gegenüber
dem Boden durch eine Verschlussplatte 28 verschlossen.
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Das
Gehäuse 6 des Werkzeugkopfes 5 weist eine
innere zentrale Nabe 30 auf (4, 5),
die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Hohlrad 31 eines
Planetengetriebes 29 ausgebildet und drehfest an dem Gehäuse 6 befestigt
ist. Das zentrale Sonnenrad 32 des Planetengetriebes 29 ist über
eine im Ausführungsbeispiel nach Art einer elektromagnetischen
Bremse ausgebildeten Schaltvorrichtung 33 mit der Ausgangswelle 20 drehfest
koppelbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Sonnenrad 32 topfförmig
ausgebildet, wobei das freie Ende der Ausgangswelle 20 in
das topfförmige Sonnenrad 32 einragt. Drehfest
mit der Ausgangswelle 20 ist ein Aktor 14 verbunden,
der im Ausführungsbeispiel als elektromagnetischer Aktor 14 in
Form eines Hubmagneten 34 ausgebildet ist. Die Spule 35 des
Hubmagneten 34 liegt koaxial zur Ausgangswelle 20 in
einem Ringgehäuse 36, welches mit einer Verschlussplatte 37 verschlossen
ist. Dem die Form eines Ringmagneten aufweisenden Hubmagnet 34 ist
eine Ankerscheibe 38 zugeordnet, welche drehfest im Inneren
des topfförmigen Sonnenrades 32 festliegt.
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Das
Planetengetriebe 29 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Zweisteggetriebe bzw. Wolframgetriebe mit zwei Stufen ausgebildet,
wobei dem inneren, die Nabe 30 bildenden Hohlrad 31 ein äußeres
Hohlrad 40 zugeordnet ist. Das äußere
Hohlrad 40 ist drehbar auf einer ersten Ringfläche 41 des
Gehäuses 6 und einer zweiten Ringfläche 42 am
axial unteren Ende des inneren Hohlrades 31 gelagert. Die Vorratsspule 25 ist
drehfest auf dem äußeren Hohlrad 40 festgelegt,
so dass das äußere Hohlrad 40 und die
Vorratsspule 25 gemeinsam drehen.
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Zwischen
dem Sonnenrad 32 und den Hohlrädern 31 und 40 sind
zweistufige Planetenräder 39 vorgesehen, wobei
die eine Stufe 43 des Planetenrades mit dem Sonnenrad 32 und
dem inneren Hohlrad 31 kämmt und die zweite Stufe 44 des
Planetenrades 39 mit der Zahnung 51 des äußeren
Hohlrades 40 kämmt. Die Stufe 44 des
Planetenrades hat einen größeren Durchmesser als
die Stufe 43, wodurch sich ein entsprechendes Untersetzungsverhältnis des
Planetenradgetriebes 29 ergibt.
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Allgemein
ist ein zwischen dem Gehäuse 6 und der Vorratsspule 25 angeordnetes
Getriebe 29 ein die Drehzahl n untersetzendes Getriebe,
das zur Vermeidung von Unwuchten vorteilhaft punktsymmetrisch zur
Drehachse 23 des Gehäuses 6 ausgebildet ist.
Insbesondere ist das Getriebe derart aufgebaut, dass es in jeder
Schaltstellung der Abspuleinrichtung 11 gegenüber
der zentralen Nabe 30 bzw. der Drehachse 23 des
Werkzeugkopfes 5 ausgewuchtet ist.
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Ist
der Hubmagnet 34 erregt, wird die Ankerscheibe 38 angezogen,
wodurch das Sonnenrad 32 durch Bremswirkung drehfest mit
der Ausgangswelle 20 gekoppelt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die drehfeste Kopplung elektromagnetisch; eine formschlüssige
drehfeste Kopplung des Sonnenrades 32 bei erregtem Hubmagneten 34 kann
vorteilhaft sein.
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Ist
das Sonnenrad 32 drehfest mit der Ausgangswelle 20 gekoppelt,
ist eine Drehung des Planetenrades 39 nicht möglich,
da auch das innere Hohlrad 31 drehfest mit der Ausgangswelle 20 in
Verbindung steht. Bei drehfest mit der Ausgangswelle 20 gekoppeltem
Sonnenrad 32 und dem aufgrund der Konstruktion drehfesten
inneren Hohlrad 31 ist das Planetenrad 39 blockiert;
eine Drehbewegung ist nicht möglich.
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Aufgrund
des zwischen Sonnenrad 32 und innerem Hohlrad 31 blockierten
Planetenrads 39 wird auch das äußere
Hohlrad 40 blockiert, wodurch die Vorratsspule 25 zusammen
mit dem Hohlrad 40 drehfest mit der Ausgangswelle 20 verbunden
ist. Der Werkzeugkopf 5 befindet sich in seiner Arbeitsstellung;
die Abspuleinrichtung 11 des Schneidfadens 7 ist
blockiert.
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Im
Betrieb des Werkzeugkopfes 5 wirken auf die aus dem Gehäuse 6 herausragenden
Endabschnitte 9 der Schneidfäden 7 Zentrifugalkräfte, die
ein entsprechendes Drehmoment auf die Vorratsspule 25 ausüben.
Da die Vorratsspule 25 drehfest mit dem äußeren
Hohlrad 40 verbunden ist, und das Planetenradgetriebe 29 aufgrund
der drehfesten Kopplung des Sonnenrades 32 an die Ausgangswelle 20 blockiert
ist, kann die Vorratsspule 25 trotz der auf sie wirkenden
Drehkraft nicht drehen. Anzumerken ist, dass alle Schneidfäden
in den Umfangsnuten 26 in gleicher Wickelrichtung aufgewickelt
sind, so dass alle aus den Öffnungen 8 herausragenden
Endabschnitte 9 der Schneidfäden 7 auf
die Vorratsspule 25 ein in gleicher Richtung wirkendes
Drehmoment ausüben.
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Zur
Verlängerung des Schneidfadens 7 muss lediglich
die drehfeste Kopplung des Sonnenrades 32 mit der Ausgangswelle 20 aufgehoben
werden; dies erfolgt durch Abschalten des Hubmagneten 34.
Das auf die Vorratsspule 25 weiterhin wirkende Drehmoment
reicht aus, das äußere Hohlrad 40 und damit
die Vorratsspule 25 auf der inneren Gehäusenabe 30 zu
drehen, so dass eine Relativdrehung zwischen dem Gehäuse 6 und
der Vorratsspule 25 auftritt, was eine Verlängerung
der Schneidfäden 7 zur Folge hat.
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Die
erfindungsgemäße elektromechanische Weiterschaltvorrichtung
kann somit durch Ein- und Ausschalten des Hubmagneten 34 betätigt
werden. In einer einfachen Ausgestaltung kann im Bereich des Lenkers 4 an
einem Handgriff ein elektrischer Taster vorgesehen werden, über
den der Hubmagnet 34 ein- und ausgeschaltet werden kann.
Der Benutzer kann auf diese Weise bedarfsgerecht die Nachstellung
der Schneidfäden 7 auslösen.
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Die
elektrische Energie für die elektromechanische Abspuleinrichtung 11 kann über
einen Generator oder dgl. von einem antreibenden Verbrennungsmotor
zur Verfügung gestellt werden; wird ein elektrischer Antriebsmotor
verwendet, erfolgt die Energieversorgung aus dem Netz bzw. dem Akku.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine Energiequelle 12 zur
Speisung der elektromagnetischen Abspuleinrichtung 11 am
Werkzeugkopf 5 vorgesehen. Diese Energiequelle 12 ist
zweckmäßig ein elektrischer Generator 45,
der in einfacher Weise als Klauenpolgenerator ausgebildet sein kann.
Der Generator 45 ist vorteilhaft zwischen einem drehfesten Schneidkopfabschnitt
wie dem Getriebegehäuse 15 und dem drehenden Spulengehäuse 6 angeordnet. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel ist der als Klauenpolgenerator
ausgebildete Generator 45 zwischen dem Spulengehäuse 6 und
dem Getriebegehäuse 15 angeordnet. Hierzu weist
das Getriebegehäuse 15 an seinem dem Werkzeugkopf 5 zugewandten
Ende einen becherförmigen Ansatz 46 auf, auf dessen
Innenwand ein Magnetring 47 drehfest festgelegt ist. Die
Generatorspule 48 ist auf einem Träger 49 festgelegt,
welcher drehfest auf der zugewandten Stirnseite des Spulengehäuses 6 angeordnet
ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die ringförmige
Generatorspule 48 koaxial zur Ausgangswelle 20 angeordnet,
wobei die ringförmige Spule 48 radial innen auf
dem Träger 49 befestigt ist. Auf diese Weise können
die im Magnetfeld liegenden Klauen nahe des Magnetrings 47 angeordnet
werden, wodurch ein hoher magnetischer Wechselfluss im Klauenpolgenerator
erzielt ist, der – bei kleiner Bauweise – eine
hohe induzierte Spannung in der Generatorspule 48 bewirkt.
Die zur Verfügung stehende elektrische Energie ist ausreichend,
um die erfindungsgemäße Abspuleinrichtung 11 und
ihre Steuerung zu versorgen.
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Es
kann zweckmäßig sein die Abspuleinrichtung 11 derart
auszubilden, dass bei stromlosen Hubmagneten 34 die Abspuleinrichtung 11 blockiert
ist und ein Bestromen des Hubmagneten 34 zur Freigabe des
Getriebes 29 und damit zum Abspulen des Schneidfadens 7 führt.
Im weiteren Sinne bildet der Hubmagnet somit eine elektromagnetisch
betriebene Bremse.
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Vorteilhaft
ist im Träger 49 des Generators 45 eine
elektronische Steuereinheit 13 angeordnet, z. B. in der
Masse des Trägers 49 vergossen. Die elektronische
Steuereinheit 13 ist so ausgebildet, dass die elektromechanische
Abspuleinrichtung 11 zur Verlängerung der Schneidfäden 7 vollautomatisch
arbeitet. Die zur Betätigung des Hubmagneten 34 notwendige
Energie stellt der Generator 45 ebenso zur Verfügung
wie die zur Steuerung der Abspuleinrichtung 11 notwendigen
Steuersignale.
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Wird
der Werkzeugkopf 5 in Betrieb genommen und sind die Schneidfäden 7 auf
Arbeitslänge aus den Fadenöffnungen 8 herausgeschoben,
wird die Drehzahl des Gehäuses 6 des Werkzeugkopfes eine
obere Grenzdrehzahl nicht überschreiten. Die elektrische
Energie des Generators 45 wird auf den Hubmagneten 34 aufgeschaltet,
so dass das Sonnenrad 32 drehfest mit der Ausgangswelle 20 verbunden
ist und die mechanische Abspuleinrichtung 11 blockiert
ist. Eine Verlängerung der Schneidfäden ist unterbunden.
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Verkürzen
sich im Betrieb die Schneidfäden 7, wird als Folge
davon die Drehzahl des Spulengehäuses 6 ansteigen
und eine vorgebbare, obere Grenzdrehzahl überschreiten.
Mit Überschreiten der Grenzdrehzahl wird die Steuerungseinheit 13 den Hubmagneten 34 abschalten,
wodurch die drehfeste Verbindung des Sonnenrades 32 mit
der Ausgangswelle 20 aufgehoben ist. Die auf die Vorratsspule 25 durch
die Endabschnitte 9 aufgebrachten Drehmomente sind ausreichend,
die Vorratsspule 25 zusammen mit dem äußeren
Hohlrad 40 relativ zum Spulengehäuse 6 zu
drehen, so dass sich die Schneidfäden 7 verlängern.
Die Verlängerung der Schneidfäden 7 führt
zu einer Absenkung der Drehzahl, wobei bei Unterschreiten der Grenzdrehzahl
die Steuereinheit 13 den Hubmagneten 34 erneut
bestromt, wodurch die Ankerscheibe 38 angezogen und das
Sonnenrad 32 wieder drehfest mit der Ausgangswelle 20 verbunden wird.
Ein weiteres Abspulen der Schneidfäden 7 von der
Vorratsspule 25 ist blockiert.
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In
einer weiteren Ausführung ist die Verlängerung
des Schneidfadens vorteilhaft zeitgesteuert; in einer Mischform
kann die Verlängerung des Schneidfadens wie beschrieben
drehzahlabhängig ausgelöst werden und die eingeleitete
Verlängerung zeitgesteuert für eine vorgegebenes
Zeitintervall geschaltet werden.
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Zur
Steuerung der elektromechanischen Abspuleinrichtung 11 kann
es vorteilhaft sein, eine Hysterese im Schaltvorgang vorzusehen.
So kann ein Verlängern des Schneidfadens 7 immer
dann geschaltet werden, wenn eine obere Grenzdrehzahl überschritten
wird; das Blockieren der Abspuleinrichtung wird dann ausgeführt,
wenn eine untere Grenzdrehzahl unterschritten ist. Dabei liegt die
obere Grenzdrehzahl höher als die untere Grenzdrehzahl.
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Das
Auslösen einer Nachstellung des Endabschnittes 9 kann
manuell durch den Benutzer erfolgen, z. B. durch eine entsprechende
Steuerungstaste im Bedienbereich am Handgriff 4 oder an
anderer geeigneter Stelle. Die Übermittlung der Steuerbefehle
erfolgt dabei vorzugsweise drahtlos an die Steuereinheit im Werkzeugkopf 5.
Die Nachstellung erfolgt bevorzugt automatisch, wozu entsprechende Betriebssignale
des Werkzeugkopfes erfasst und ausgewertet werden.
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Anhand
der 7 bis 11 werden Verfahren beschrieben,
die zur Steuerung der Nachstellung der freien Länge l des
Endabschnittes 9 des flexiblen Werkzeugs, im Ausführungsbeispiel
des Schneidfadens 7 dienen.
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7 stellt
schematisch dar, wie die Nachstellung des Endabschnittes 9 in
Abhängigkeit der Drehzahl n auszuführen ist. Um Störungen
am Werkzeugkopf 5 bzw. im Spulengehäuse 6 zu
vermeiden, kann es vorteilhaft sein, unterhalb einer Mindestdrehzahl
nmin und oberhalb einer Maximaldrehzahl
nmax des Werkzeugkopfes 5 die Abspuleinrichtung 11 vollständig
zu sperren. Reißt z. B. ein Endabschnitt 9 vollständig
ab, ergeben sich häufig Probleme bei der Nachstellung.
Der Abriss ist aufgrund einer damit einhergehenden signifikanten
Drehzahlerhöhung Δn (8) über
eine zulässige maximale Drehzahl nmax hinaus
verbunden. Wird die vorgegebene Maximaldrehzahl nmax überschritten,
kann man mit dem Sperren der Abspuleinrichtung 11 ein Verheddern
des flexiblen Werkzeugs (z. B. des Schneidfadens 7) im Spulengehäuse 6 vermeiden.
Das Sperren unterhalb einer Minimaldrehzahl nmin kann
ebenfalls Betriebsproblemen vorbeugen. So kann bei zu niedrigen Drehzahlen
n nicht immer sichergestellt werden, dass der Endabschnitt 9 durch
das Ablängmesser 60 auf seinen maximal zulässigen
Flugkreisdurchmesser 61 gekürzt wird. Um einen
Betrieb mit überlangen Endabschnitten 9 zu unterbinden,
wird die Abspuleinrichtung 11 beim Detektieren einer zu
geringen Drehzahl n gesperrt.
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Wie 7 ferner
zu entnehmen ist, wird bei niedrigen Drehzahlen n des Werkzeugkopfes 5 die Abspuleinrichtung 11 für
einen längeren Zeitraum ts freigegeben
als bei hohen Drehzahlen n des Werkzeugkopfes 5. Die für
einen Werkzeugkopf 5 zweckmäßige Kurve
K wird vorteilhaft über ein Kennfeld vorgegeben. Durch
die drehzahlabhängigen Schaltzeiten ts wird
berücksichtigt, dass bei niedrigen Drehzahlen n nur geringe
Fliehkräfte die Verlängerung des Endabschnittes 9 bewirken
und bei hohen Drehzahlen n deutlich größere Kräfte
am Endabschnitt 9 angreifen. Die tatsächliche
Verlängerung des Endabschnittes während eines
Verlängerungszyklus kann somit weitgehend unabhängig
von der anliegenden Drehzahl n etwa gleich gehalten werden.
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Ein
Verschleiß oder der Abriss eines Endabschnittes 9 kann
im laufenden Betrieb des Werkzeugkopfes 5 durch Überwachen
der Drehzahl n festgestellt werden. Bei Auftreffen des Endabschnittes 9 auf
ein Hindernis im Zeitpunkt t1 wird die Rotation
des Gehäuses 6 abgebremst (8), was
einen entsprechenden Drehzahleinbruch zur Folge hat. Ein Indikator
für die Hindernisberührung ist der festzustellende Drehzahlabfall Δn1 mit einem bestimmten Gradienten. Ist im
Zeitpunkt t2 das Hindernis überwunden, wird
die Ist-Drehzahl n wieder ansteigen. Ein Fadenverschleiß oder
gar ein Abriss des Endabschnittes 9 ergibt sich aus einer
Drehzahlüberhöhung um einen Betrag Δn2. Dieses Überschwingen der Drehzahl
n über eine vor der Hindernisberührung anliegende Drehzahl
nB kann von der Steuereinheit 13 ausgewertet
und die Abspuleinrichtung 11 bzw. die Schaltvorrichtung 33 entsprechend
gesteuert werden. Die festgestellte Drehzahlüberhöhung Δn2 ist unabhängig von dem aktuellen
Drehzahlbereich und ist z. B. auf eine festgestellte Ist-Drehzahl
kurz vor der Berührung des Hindernisses bezogen. Eine durch
den Drehzahlgradienten festgestellte Hindernisberührung
hat nicht zwangsläufig auch ein Überschwingen der
Drehzahl zur Folge; dies ist abhängig von dem dabei auftretenden
Verschleiß.
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Um
signifikante Betriebsparameter des Werkzeugkopfes 5 schnell
und sicher zu erkennen, ist es unabhängig von der weiteren
Ausbildung des Werkzeugkopfes 5, dessen Steuereinheit 13 und dessen
Betriebsweise vorteilhaft, die Winkelgeschwindigkeit ω des
Gehäuses 6 des Werkzeugkopfes 5 zu erfassen.
Dies kann durch Anordnung eines geeigneten Sensors erfolgen oder
durch Auswertung der Drehzahlinformationssignale. Eine derartige
Kurve der Winkelgeschwindigkeit ω über der Zeit
t ist in 9 dargestellt. Die erfasste
Winkelgeschwindigkeit ω kann ausgewertet und zur Steuerung
genutzt werden. Vorteilhaft wird zusätzlich oder anstelle
des Winkelsignals der erste Gradient dω/dt gebildet und zur
Steuerung der Abspuleinrichtung 11 ausgewertet. Plötzliche
Zustandsänderungen wie Auftreffen auf ein Hindernis oder
Abriss des Endabschnittes 9 können damit sicher
und schnell erkannt werden. Derartige Ereignisse führen
zu signifikanten Sprüngen in der Ableitungsfunktion dω/dt,
da die maximalen Beschleunigungswerte ω·max oF ohne Faden deutlich größer
ausfallen als die im normalen Betrieb auftretenden maximalen Beschleunigungswerte ω·max mF mit Faden. Nach einem Fadenabriss
wird die aktuell sich einstellende Drehzahl wesentlich höher
sein als eine mit nur abgenutztem Faden sich einstellende maximale
Drehzahl, da der Schleppwiderstand plötzlich vollständig
entfällt.
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Nach
der Erfindung ist es auch möglich, einen dauerhaften Grundverschleiß des
Endabschnittes 9 des Werkzeugs, im Ausführungsbeispiel
des Schneidfadens 7, durch fortwährendes Nachstellen in
vorgebbaren Zeitabständen Δtv auszugleichen.
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Die
Zeitabstände Δtv können
fest oder auch variabel in Abhängigkeit festgestellter
Betriebsparameter gewählt sein und z. B. aus einem Kennfeld ausgelesen
werden.
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Zum
Nachstellen der in Eingriff stehenden Endabschnitte 9 des
flexiblen Werkzeugs wird die Abspuleinrichtung 11 unabhängig
von der tatsächlichen Länge l des freien Endabschnittes 9 betätigt, wodurch
die freie Länge l des Endabschnittes 9 schrittweise
verlängert wird. Ein sich eventuell ergebender überlanger
Endabschnitt 7 wird durch ein Ablängmesser 60 am
maximalen Flugkreisdurchmesser 61 (6) auf die
zulässige maximale Länge l gekürzt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, das
Nachstellen mit der elektromechanisch ausgebildeten Abspuleinrichtung 11 in
mehreren Einzelschritten auszuführen. Ein einzelner Nachstellvorgang
des Endabschnittes 9 auf seine notwendige maximale Länge
l setzt sich somit aus Einzelschritten zusammen. Zwischen den Intervallen der
Einzelschritte kommt die Gesamtanordnung, z. B. ein angeordnetes
Getriebe, zur Ruhe, wodurch instabile Zustände in der Nachstellbewegung
selbst sicher vermieden werden.
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Selbst
wenn der Benutzer unzulässigerweise den Schneidschutz demontiert,
um mit überlangen Schneidfäden hohe Flächenleistungen
zu erzielen, kann der erfindungsgemäße Werkzeugkopf 5 eine automatische
Nachstellung und damit eine wiederholte Verlängerung des
Endabschnittes 9 bewirken, ohne dass ein Ablängmesser 60 den
maximalen Flugkreisdurchmesser 61 begrenzt. Bei einer ersten Drehzahl
n0 wird in einem ersten Schritt B1 die Abspuleinrichtung 11 betätigt,
z. B. die elektromagnetische Bremse gelöst, so dass der
Endabschnitt 9 eines Schneidfadens 7 um einen
Betrag Δl verlängert wird. Die Reak tion auf die
Verlängerung des Endabschnittes ist ein Absinken der Drehzahl
n um einen Betrag Δn. Nun wird überprüft,
ob die sich neu ergebende Drehzahl n kleiner als eine vorgegebene
Betriebsdrehzahl nB ist; ist das der Fall,
erfolgt keine weitere Betätigung der Abspuleinrichtung 11.
Liegt hingegen die aktuell sich eingestellte Drehzahl n weiterhin oberhalb
der Betriebsdrehzahl nB, wird ein nächster Nachstellschritt
Bi ausgeführt und die sich dann
ergebende neue Drehzahl ni ermittelt und
ausgewertet. Dieses schrittweise Nachstellen erfolgt so lange, bis nach
i Schritten die Drehzahl ni unterhalb oder
gleich der Betriebsdrehzahl nB ist. Der
Endabschnitt 9 des Schneidfadens 7 hat eine maximale
Länge lmax erreicht. Dabei können
die Stellschritte unterschiedlich sein. Bei Annäherung
an die vorgegebene Solllänge des Endabschnittes 9 kann
die Abspuleinrichtung 11 kürzer betätigt
werden, so dass die nachgestellten Längen Δl von
Schritt zu Schritt kleiner werden. Die maximale Länge lmax ist ohne Ablängeinrichtung wie ein
Messer 60 erzielbar; dennoch kann es zweckmäßig
sein, eine Ablängeinrichtung am maximalen Flugkreisdurchmesser 61 anzuordnen.
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Ist
an der Schutzabdeckung ein Ablängmesser 60 angeordnet,
kann die schrittweise Verlängerung des Schneidfadens 7 auch
in Abhängigkeit von einer von Schritt zu Schritt festzustellenden
Drehzahldifferenz Δn erfolgen. Bei einer ersten Drehzahl n0 wird in einem ersten Schritt B1 die
Abspuleinrichtung 11 betätigt, z. B. die elektromagnetische
Bremse gelöst, so dass der Endabschnitt 9 eines
Schneidfadens 7 um einen Betrag Δl verlängert
wird. Durch die Verlängerung des Schneidfadens steigt dessen Schleppwiderstand
an, wodurch die Drehzahl n0 auf eine geringere
Drehzahl n1 absinkt. Die sich ergebende
Drehzahl differenz Δn wird ermittelt und festgestellt, ob
der Betrag größer "Null" ist; ist dies der Fall, wird
ein erneuter Schritt B2 zur Verlängerung
des Schneidfadens ausgeführt. Danach wird wieder der Betrag
der Drehzahldifferenz Δn zwischen den Drehzahlen n2 und n1 ermittelt
und ein nächster Nachstellschritt Bi ausgeführt,
sofern der Betrag der festgestellten neuen Drehzahldifferenz Δni wieder größer "Null"
ist. Dieses schrittweise Nachstellen erfolgt so lange, bis nach
i Schritten die Drehzahldifferenz Δni etwa
"Null" ist. Dies tritt dann auf, wenn der Endabschnitt 9 des
Schneidfadens 7 eine maximale Länge lmax (maximaler
Flugkreisdurchmesser) erreicht hat und eine weitere Verlängerung
des Fadens zu keiner signifikanten Drehzahldifferenz Δni mehr führt, da der Faden am Ablängmesser
sofort wieder abgeschnitten wird.
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Bei
Annäherung an die vorgegebene Solllänge des Endabschnittes 9 kann
die Abspuleinrichtung 11 kürzer betätigt
werden, so dass die nachgestellten Längen Δl von
Schritt zu Schritt kleiner werden.
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Es
kann vorteilhaft sein, die Art des Werkzeugkopfes 5 und
das verwendete elastische Werkzeug anhand prägender Betriebsparameter
wie das Brems- und Beschleunigungsverhalten zu klassifizieren und
entsprechend zugeordnete Kurven in Kennfeldern abzulegen. Die Steuereinheit 13 kann
dann anhand festgestellter Betriebsparameter den Kopf und das verwendete
Werkzeug erkennen und die zugeordnete Betriebs- und Steuerkurve
aus dem Kennfeld auslesen und verwenden. Damit kann eine normierte
Steuereinheit 13 für alle Werkzeugköpfe 5 und elastische
Werkzeuge genutzt werden, ohne dass der Benutzer selbst Einstellungen
vornehmen oder der Hersteller unterschiedliche Steuereinheiten bereithalten
muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0215416
A1 [0003]
- - DE 2832077 C2 [0004]