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Die
Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter mit thermischem Überlastschutz
sowie dessen Verwendung und ein Verfahren zum Schutz eines Überspannungsableiters
vor thermischer Überlastung.
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Eine
zu lösende Aufgabe besteht darin, einen thermischen Überlastschutz
für einen Überspannungsableiter und ein Verfahren
anzugeben, die den Überspannungsableiter sicher und einfach
vor thermischer Überlast schützen. Weiterhin ist
eine Verwendung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird bei dem Überspannungsableiter mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst, bei der Verwendung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 11 und bei dem Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 12.
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Der Überspannungsableiter
weist wenigstens zwei Elektroden auf; es kann sich sowohl um einen
Zweielektroden- als um einen Dreielektroden-Überspannungsableiter
handeln. Der Überspannungsableiters bildet mittels eines
rohrförmigen Isolators, vorzugsweise eines Keramikzylinders,
sowie an dessen stirnseitigen Enden angeordneten Außenelektroden
einen Innenraum. In dem Innenraum sind die wenigstens zwei Elektroden
mit den Außenanschlüssen verlötet oder
verschweißt und stehen sich typischerweise als Stiftelektroden
gegenüber oder sind als Rohrelektrode und Stiftelektrode,
die in die Rohrelektrode ragt, ausgebildet. Der Innenraum des Überspannungsableiters
ist gegenüber der Umgebung gasdicht verschlossen und enthält
ein Gas.
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Überspannungsableiter
dienen insbesondere dazu, hohe pulsförmige Spannungen von
einigen kV und Ströme von einigen kA in sehr kurzer Zeit kurzzuschließen
beziehungsweise zur Erde abzuleiten. Eine im Fehlerfall länger
andauernde Belastung, zum Beispiel wenn ein Netzstrom über
Stromversorgungsnetz oder über ein Telekommunikationsnetzwerk
beziehungsweise einen Spannungsableiter kurzgeschlossen ist (Power
Cross), kann es zu einer unzulässig hohen Erwärmung
des Überspannungsableiters kommen, was möglicherweise
zu einem Brand führt. Andererseits wird ein Überspannungsableiter
bei einer Beanspruchung mit Gleich- oder Wechselspannungen bzw.
mit Gleich- oder Wechselströmen thermisch belastet. Dieser
Fall kann zeitweise auch bei Blitzschutzanwendungen auftreten. Überspannungsableiter
im Bereich des Netzschutzes, beispielsweise in der Stromversorgung
von Gebäuden, dienen zum Schutz des Netzes vor Blitzstoßströmen
und vor Überspannungen.
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Im
Inneren des Überspannungsableiters kommt es bei Überschreiten
einer bestimmten Grenzspannung zu einem Lichtbogenüberschlag. Der
Lichtbogen wird durch den speisenden Strom aufrecht erhalten, solange
die elektrischen Bedingungen für den Lichtbogen gegeben
sind. Der Lichtbogen erzeugt eine thermische Belastung des Überspannungsableiters,
die für den Überspannungsableiter und für
seine Einbauumgebung spezifizierte Werte nicht überschreiten
darf. Durch unzulässig hohe Erwärmung besteht
die Gefahr, dass der Überspannungsableiter in Brand gerät.
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Eine
der wenigstens zwei Elektroden des Überspannungsableiters
ist im Normalfall und unter normalen Betriebsbedingungen mit Hilfe
eines Schmelzelements mit dem zugehörigen Außenanschluss
des Überspannungsableiters verbunden. Das Schmelzelement
stellt einen elektrischen Kontakt her und verbindet die Elektrode
mit dem Außenanschluss mechanisch.
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Der Überspannungsableiter
enthält weiter eine Löschvorrichtung, die eingerichtet
ist, um einen Lichtbogen zu löschen. Der Lichtbogen brennt
entweder bei einem Ansprechen des Überspannungsableiters
zwischen den beiden Elektroden oder entsteht zwischen der einen
Elektrode und dem Außenanschluss, wenn das Schmelzelement
anspricht und schmilzt. Die Löschung des Lichtbogens erfolgt, indem
die Wegstrecke, die der Lichtbogen von der einen Elektrode zu der
anderen Elektrode oder zu der Außenelektrode des Überspannungsableiters
zurücklegt oder zurücklegen kann, verlängert
wird. Durch die Löschung des Lichtbogens wird der elektrische
Kreis, der bei dem Lichtbogenüberschlag zwischen den Elektroden
des Überspannungsableiters und der an die Außenelektroden
angeschlossenen Spannungs- oder Stromquelle geschlossen ist, getrennt.
Dadurch wird ein Stromkreis unterbrochen, so dass keine weitere
thermische Belastung erfolgt.
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Durch
die Löschung des Lichtbogens wird verhindert, dass es durch
eine thermische Überlastung zu einer unzulässig
hohen Erwärmung des Überspannungsableiters kommt
und der Überspannungsableiter in Brand gerät.
Gleichzeitig ist es möglich, dass ein Lichtbogen löschendes
Gas oder Medium aus dem Außenbereich des Überspannungsableiters
in den Innenraum des Überspannungsableiters oder in die
Umgebung der Löschvorrichtung einströmt und ein
durch den Trennvorgang erzeugter Lichtbogen gelöscht wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Schmelzelement
die Eigenschaften eines niedrig schmelzenden Lotes auf. Als Alternativen
sind ein Weichlot oder ein Hartlot einsetzbar. Dadurch wird sichergestellt,
dass bei einer thermischen Belastung des Überspannungsableiters
zunächst das Lot des Schmelzelements aufgeschmolzen wird,
bevor die übrigen Elemente des Überspannungsableiters Schaden
nehmen können. Das aufschmelzende Lot löst die
Löschvorrichtung aus und ein bereits bestehender oder durch
den Schmelzvorgang entstehender Lichtbogen wird gelöscht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schmelzelement
ausgebildet, um bei einer unzulässigen Erwärmung
zu schmelzen und die Löschvorrichtung zu veranlassen, die
eine Elektrode in eine von der anderen Elektrode des Überspannungsableiters
weiter entfernte Position zu bewegen bzw. den dazwischen gebildeten
Abstand zu vergrößern. Diese Ausführungsform
ermöglicht es, durch die Bewegung der einen Elektrode gegenüber
der anderen Elektrode nicht nur für eine Verlängerung
des Abstands zwischen diesen beiden Elementen zu sorgen, sondern
die eine Elektrode auch aus dem Innenraum des Überspannungsableiters
so weit herauszubewegen, dass dieser sicher funktionsunfähig
wird. Dadurch wird ein besonders effizienter Schutz gegen thermische Überlastung
des Überspannungsableiters und der durch sie geschützten
Einrichtung erreicht.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Schmelzelement
ausgebildet, um bei Erwärmung zu schmelzen und die Löschvorrichtung
zu veranlassen, ein Isolationselement zwischen den Außenanschluss
und die eine Elektrode zu bewegen. Bevorzugt ist die eine Elektrode
mehrteilig ausgebildet und enthält neben der Hauptelektrode
des eigentlichen Überspannungsableiters eine Hilfselektrode, mit
der die Elektrode in dem Überspannungsableiter fixiert
wird. Ferner weist die Elektrode einen von dem Innenraum des Überspannungsableiters
wegweisenden Stift bzw. Zapfen auf, der mit der Außenelektrode mittels
des Schmelzelements elektrisch verbunden ist. Das Schmelzelement
ist so ausgebildet, dass zwischen der Außenelektrode und
der damit verbundenen einen Elektrode ein Spalt gebildet ist. In
diesem Spalt wird bei unzulässiger Erwärmung des Überspannungsableiters
und bei einem Aufschmelzen des Schmelzelements ein Isolationselement
bewegt, sodass die Verbindung zwischen dem Außenanschluss
und der einen Elektrode aufgetrennt und unterbrochen ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Löschvorrichtung
eine Feder auf, mit der die für die Isolation erforderlichen
Bewegungen umgesetzt werden. Die Feder hat den Vorzug, dass sie
einerseits das Schmelzelement mechanisch vorspannt und bei einem
Auslösen des Schmelzelements durch eine Entspannung der
Feder eine effiziente Bewegung der zu führenden Elektrode
beziehungsweise des Isolationselements ausgeführt wird, um
die Isolation durchzuführen. Je nach Gestaltung ist die
Feder als Druckfeder oder als Zugfeder vorgesehen. Eine Druckfeder
hat jedoch den besonderen Vorteil, dass die Federabstützung
einfach ausgeführt sein kann.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform
ist die Löschvorrichtung in einem von dem Innenraum des Überspannungsableiters abgetrennten
Raum angeordnet. Diese Ausführungsform ermöglicht
es, einerseits den durch die Elektroden und den Isolator gebildeten
Innenraum des eigentlichen Überspannungsableiters optimal
auf die Spezifikationen des Überspannungsableiters hin
zu optimieren. Andererseits kann der abgetrennte Raum, der die Löschvorrichtung
aufnimmt, optimal auf die von der Löschvorrichtung zu erfüllende
Funktion hin ausgelegt sein. Beispielsweise ist es möglich, Materialien
für den abgetrennten Raum und die Löschvorrichtung
zu verwenden, die einem bei dem Trennvorgang entstehenden Lichtbogen
beziehungsweise dem Lichtbogen bei dem Vorgang der Verlängerung
des Elektrodenabstands widerstehen können, ohne in Brand
zu geraten. Weiterhin kann der abgetrennte Raum ein Gas oder ein
Medium enthalten, das bei Auslösen des Schmelzelements
beziehungsweise dem Einsatz der Löschvorrichtung hilft, den
entstehenden Lichtbogen möglichst effizient zu löschen.
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In
einer Ausführungsform, bei dem die eine Elektrode des Überspannungsableiters
mittels der Löschvorrichtung von der anderen Elektrode
entfernt wird, ist die Feder besonders bevorzugt als Druckfeder
ausgebildet, die im Normalzustand, also ohne Ansprechen des Schmelzelements,
zwischen dem Außenanschluss und der einen Elektrode vorgespannt
ist. Dadurch wird es möglich, dass sich bei Aufschmelzen
des Schmelzelements die Feder entspannt und durch diese Bewegung
die Elektrode aus dem Innenraum des Überspannungsableiters
herauszieht und von dem Außenanschluss trennt.
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In
einer Ausführungsform, bei der im Auslösefall
des Schmelzelements ein Isolationselement zwischen die eine Elektrode
und den Außenanschluss bewegt wird, ist es besonders vorteilhaft,
an der Außenelektrode eine Abstützung für
eine Druckfeder so vorzusehen, dass die Druckfeder im Auslösefall
des Schmelzelements entspannt und das Isolationselement zwischen
die eine Elektrode und den Außenanschluss bewegt. In diesem
Fall ist die Form des Isolationselements an die Form der Elektrode
angepasst. Bei einer Stiftelektrode hat das Isolationselement bevorzugt
die Form eines Topfes, dessen Wände sich zwischen die Stiftelektrode
und den Außenanschluss bewegen und gegen dessen Boden die
Druckfeder drückt.
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In
abgewandelten Ausführungsformen ist eine Ausführung
der Feder als Zugfeder vorgesehen.
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Bei
geschmolzenem Schmelzelement ist es möglich, mit Erreichen
der Endposition nach der Bewegung der einen Elektrode ein Kontaktelement
zu betätigen. Durch die Feder und das Kontaktelement wird
ein elektrischer Kontakt geschlossen und ein elektrisches Signal
erzeugt. Dieses elektrische Signal kann zur weiteren Verarbeitung,
beispielsweise zur Anzeige des Funktionszustands des Überspannungsableiters
genutzt werden.
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Mit
besonderem Vorteil lässt sich der Überspannungsableiter
in einer Einrichtung einsetzen, die hohe Ansprüche sowohl
an eine einwandfreie Funktion als auch gegenüber thermischen
und sonstigen Belastungen stellt. Dazu gehören beispielsweise
ein Stromversorgungsnetz, z. B. in einem Gebäude, oder eine
Telekommunikationseinrichtung oder ein Telekommunikationsnetzwerk,
die mit dem Überspannungsableiter effizient gegen Blitz
und sonstige Überspannungen geschützt werden können.
Der Überspannungsableiter ist in seiner Verwendung nicht eingeschränkt
und kann auch in jeder anderen elektrischen Schaltung verwendet
werden, in der hohe Spannungen mittels eines Überspannungsableiters abgeführt
werden müssen.
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Bei
einem Verfahren zum Schutz eines wie zuvor beschriebenen Überspannungsableiters
vor thermischer Überlast sind die folgenden Schritte vorgesehen.
Bei einer unzulässig starken Erwärmung des Überspannungsableiters
erwärmt sich der Überspannungsableiter an dem
Schmelzelement, das so ausgelegt ist, dass es bei unzulässig
starker thermischer Belastung schmilzt, bevor andere Teile des Überspannungsableiters
in Brand geraten können. Durch das Schmelzen des Schmelzelements
wird in einem nächsten Schritt eine Löschvorrichtung
ausgelöst, die eine von der einen Elektrode des Überspannungsableiters
ausgehende Strecke zu der anderen Elektrode des Überspannungsableiters
oder zu der Außenelektrode verlängert. Die Verlängerung
der Strecke erfolgt dadurch, dass bei einem bevorzugten Verfahrensschritt
die Elektrode von der anderen Elektrode fortbewegt wird und in ihrer
Endposition weiter von dieser entfernt ist.
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In
einem anderen bevorzugten Verfahrensschritt wird mit Hilfe der Löschvorrichtung
ein Isolationselement in einen Raum zwischen der einen Elektrode
und der Außenelektrode bewegt. Der eine Raum wird durch
Aufschmelzen des Schmelzelements gebildet und für die Bewegung
des Isolationselements freigegeben.
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In
einem weiteren bevorzugten Verfahrensschritt wird beim Schmelzen
des Schmelzelements mit Hilfe der Löschvorrichtung ein
Kontaktelement aktiviert, das ein elektrisches Signal erzeugt und
zu einer Anzeige- oder Steuereinrichtung weiterleitet.
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Die
Anordnung und das Verfahren werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und dazugehörigen Figuren näher erläutert.
Die in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
sind nicht als maßstabsgetreu aufzufassen und rein schematisch
zur Erläuterung der Elemente und des Verfahrens dargestellt.
Gleiche Elemente oder Elemente mit gleicher Funktion sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Es
zeigen:
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1 einen Überspannungsableiter
gemäß einer ersten Ausführungsform im
Normalzustand und nach einer Auslösung der Löschvorrichtung,
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2 einen Überspannungsableiter
gemäß einer zweiten Ausführungsform im
Normalzustand und nach einer Auslösung der Löschvorrichtung.
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1 zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform eines Überspannungsableiters. 1a zeigt den Normalzustand und 1b den Zustand nach Auslösung
der Löschvorrichtung.
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Gemäß 1a weist der Überspannungsableiter
einen Innenraum 10 als Entladeraum auf, der durch einen
rohrförmigen Isolator 11 und zwei an den Außenseiten
des Isolators angeformte Außenelektroden 12 und 13 gebildet
wird. Als Ableiterstrecke enthält der Innenraum des Überspannungsableiters
eine rohrförmige Elektrode 14, die mit der Außenelektrode 13 verbunden
ist und eine in die rohrförmige Elektrode 14 hineinragende
Stiftelektrode 15, die mit der Außenelektrode 12 verbunden
ist.
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Die
Außenelektrode 12 ist napfförmig gebildet
und ragt mit ihrem Napf in den Innenraum 10 des Überspannungsableiters
hinein. Der Napfboden enthält ein Loch 16, durch
das die Innenelektrode 15 geführt ist. Außerhalb
des Innenraums 10 weist die Elektrode 15 einen
Kopf 17 auf, dessen Außendurchmesser größer
als der Innendurchmesser des Lochs 16 ist. Die Elektrode 15 mit
Kopf 17 ist mit dem Außenanschluss 12 mit
Hilfe eines Schmelzelements 18 verbunden.
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Das
Schmelzelement 18 ist vorzugsweise als Weichlot oder Hartlot
ausgebildet, sodass im gezeigten Normalzustand eine gute elektrisch
leitende Verbindung zwischen der Elektrode 15 und der Außenelektrode 12 besteht.
Das Schmelzelement ist so ausgebildet, dass es den Napfboden abdeckt
und gegebenenfalls in das Loch 16 der Außenelektrode 12 hineingeht.
Die dem Innenraum 10 zugewandte Seite des Kopfes 17 der
Elektrode 15 liegt satt auf dem Napfboden an, sodass die
Elektrode 15 in dem Innenraum exakt geführt wird.
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Der
Kopf 17 weist auf der dem Innenraum 10 abgewandten
Seite der Elektrode 15 einen Zapfen 19 auf, auf
den eine Aufnahme 20 aufgeschraubt ist. Zwischen der Aufnahme 20 und
der Außenelektrode 12 ist eine Druckfeder 21 angeordnet,
die sich sowohl gegen die Elektrode 12 als auch die Aufnahme 20 abstützt.
Im Ausführungsbeispiel wird die Aufnahme 20 in
einem Rohr 24 geführt, das einerseits durch die Elektrode 12 und
andererseits durch einen Anschluss 22 verschlossen ist.
Der Anschluss 22 ist ebenfalls napfförmig ausgebildet
und ragt mit seinem Napfboden in den Innenraum 23 hinein.
Der Zapfen 19 der Elektrode 15, die Aufnahme 20 und
die Druckfeder 21 bilden in Verbindung mit dem Schmelzelement
die Löschvorrichtung.
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Gemäß 1b ist der Überspannungsableiter
nach Auslösen der Schmelzvorrichtung gezeigt. Dabei wird
erkennbar, dass das Schmelzelement 18 aufgeschmolzen ist
und die Elektrode 15 aus dem Innenraum 10 des Überspannungsableiters
durch die Kraft der Feder 21 herausbewegt worden ist. Durch das
Aufschmelzen des Schmelzelements 18 ist die Druckfeder 21 aus
der vorgespannten Lage gemäß 1a in
eine entspannte Lage gemäß 1b übergegangen.
Aufgefangen wird die Bewegung der Elektrode 15 aus dem
Innenraum 10 des Überspannungsableiters heraus
durch den Anschluss 22, der in Verbindung mit der Feder
und der Außenelektrode einen Kontakt bildet bzw. schließt.
Die zwischen den beiden Elektroden des Überspannungsableiters
gebildete Strecke bzw. ihr Abstand ist somit so verlängert,
dass der gebildete Lichtbogen gelöscht ist.
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Grundsätzlich
ist es nicht notwendig, dass die Löschvorrichtung in einem
separaten Außenraum 23 geführt wird.
Die Vorrichtung aus dem zylindrischen Rohr 24 und dem Anschluss 22 ist
jedoch zweckmäßig, weil dadurch einerseits eine
unkontrollierte Bewegung der Elektrode 15 aus dem Überspannungsableiter
heraus vermieden wird. Andererseits ist es möglich, den
Innenraum 23 mit einem Gas oder einem Medium zu füllen,
das bei einer Bewegung der Elektrode 15 in den Raum 23 hinein
durch die entstehende Öffnung 16 in den Innenraum
des Überspannungsableiters 10 strömt
und hilft, einen Lichtbogen zwischen der Elektrode 15 und
der Elektrode 14 zu löschen.
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Gemäß 2a ist wie zuvor ein Überspannungsableiter
mittels eines Isolationsrohrs 11, vorzugsweise aus Keramik
oder Kunststoff, und einer Außenelektrode 13 gebildet.
Die Außenelektrode trägt im Innenraum 10 des Überspannungsableiters eine
Elektrode 14, die im Ausführungsbeispiel rohrförmig
ist, aber auch stiftförmig sein kann. Die Gegenelektrode 30 zur
Elektrode 14 ist mehrteilig aufgebaut. Sie enthält
im Innenraum des Überspannungsableiters die Stiftelektrode 31,
die in die Rohrelektrode 14 hineinragt. Alternativ können
die beiden Elektroden 14 und 31 als gegenüberstehende
Stiftelektroden ausgeführt sein.
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Der
Innenraum 10 des Überspannungsableiters wird durch
eine Hilfselektrode 32 abgeschlossen, die napfförmig
ausgebildet ist und deren Napfboden in den Innenraum 10 hineinragt
und die Stiftelektrode 31 trägt. Die Stiftelektrode 31 ist
beispielsweise mit der Mittelelektrode 32 verlötet
oder verschweißt. Auf der dem Innenraum 10 abgewandten Seite
weist die Elektrode 30 einen Zapfen 33 mit einem
Kopf 34 auf. Der Kopf 34 ist so angepasst, dass er
in den Napf der Mittelelektrode 32 passt und mit dieser
verlötet oder verschweißt ist. Der Zapfen 33 beziehungsweise
der als Stiftelektrode ausgebildete Elektrodenteil 33 ist
von einem Isolationsrohr 35 umgeben, das zwischen der Mittelelektrode 32 und
einer Außenelektrode 36 des Überspannungsableiters
angeordnet ist.
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Die
Außenelektrode 36 ist so geformt, dass sie einerseits
einen dichten Anschluss mit dem Isolationsrohr 35 ermöglicht
und andererseits ein zentrisches Loch 37 aufweist, dessen
Durchmesser größer als der Durchmesser des Zapfens 33 der
Elektrode 30 ist. Das Isolationsrohr 35 weist
vorzugsweise den gleichen Außen- und Innendurchmesser auf
wie das Isolationsrohr 11 der eigentlichen Entladungsstrecke des Überspannungsableiters.
Es ist jedoch nicht notwendig, dass das Isolationsrohr 35 aus
dem gleichen Material wie das Isolationsrohr 11 bestehen
muss. Bevorzugt ist das Isolationsrohr 35 jedoch ebenfalls ein
Keramikrohr.
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Auf
der dem Isolationsrohr 35 abgewandten Seite weist die Außenelektrode 36 einen
Rand 38 auf, durch den zwei Absätze der Außenelektrode 36 gebildet
werden. Der Außenabsatz ermöglicht die Befestigung
eines Gehäuseteils 39, das als Haltevorrichtung
für die Feder der Löschvorrichtung vorgesehen
ist. Bei einer Zugfeder kann der Gehäuseteil 39 auch
entfallen. Der dem Innenraum zugewandte Absatz der Außenelektrode 36 nimmt
eine Lotscheibe 40 auf. Die Oberfläche dieses
Absatzes fluchtet mit dem Boden des Zapfens 33, der dem
Kopf 34 gegenüberliegt.
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Die
Lotscheibe 40 ist so ausgeführt, dass sie den
Absatz der Außenelektrode 36 mit dem Zapfen 33 der
einen Elektrode 30 elektrisch gut verbindet. Auf den Raum
beziehungsweise Spalt 37, der zwischen der Außenelektrode 36 und
dem Zapfen 33 der einen Elektrode gebildet ist, drückt
außenseitig ein Isoliertopf 41. Der Topf 41 hat
eine Randdicke, die höchstens gleich der Differenz des
Außendurchmessers des Zapfens 33 zu dem Innendurchmesser
der Außenelektrode 36 sein darf. Zwischen den
Boden des Isoliertopfes 41 und das Außengehäuse 39 ist eine
Druckfeder 42 gespannt, die im gezeigten Normalzustand
das Isolationselement 41 gegen das Schmelzelement 40 vorspannt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Isolationstopf 41 eine
sich nicht über den ganzen Rand des Topfes erstreckende Verlängerung 43 auf,
die durch das Schmelzelement 40 hindurch in den Raum 37 zwischen
Außenelektrode und Innenelektrode 30 zeigt. Diese
Verlängerung ermöglicht es im Fall des Schmelzens
des Schmelzelements, dass das Isolationselement 41 auf
dem Zapfen 33 geführt ist und nicht verkanten
kann.
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Gemäß 2b ist das Isolationselement 41 im
ausgelösten Zustand des Schmelzelements mit Hilfe der sich
entspannenden Feder 42 über den Zapfen 33 der
einen Elektrode des Überspannungsableiters beziehungsweise
in das Loch der Außenelektrode geschoben. Dadurch wird
die für einen Lichtbogen verfügbare freie Wegstrecke
zwischen der Außenelektrode 36 von der einen Elektrode
des Überspannungsableiters verlängert. In dieser
Ausführungsform bleibt auch bei Auslösen des Schmelzelements
der Innenraum 10 des Überspannungsableiters vollständig
erhalten.
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Ein
durch das Trennen der einen Elektrode 30 und des Außenanschlusses 36 entstehender Lichtbogen
wird einerseits durch die langen Isolationswege des Isolationselementes 41 gelöscht.
Es ist jedoch auch möglich, den zwischen dem Isolationsrohr 35 und
dem Zapfen 33 der einen Elektrode gebildeten Innenraum
mit einem Gas oder einem Material zu füllen, das bei einem
Lichtbogen die Löschung des Lichtbogens unterstützt.
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Die
Beschreibung der angegebenen Gegenstände und Verfahren
ist nicht auf die einzelnen speziellen Ausführungsformen
beschränkt. Vielmehr können die Merkmale der einzelnen
Ausführungsformen, soweit technisch sinnvoll, beliebig
miteinander kombiniert werden. So können der beschriebene
Gegenstand und das Verfahren z. B. auch mit einer Rohrelektrode
anstatt einer Stiftelektrode realisiert werden.
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- 10
- Innenraum
- 11
- Isolationsrohr
- 12,
13, 36
- Außenanschluss
- 14,
15, 30
- Elektroden
des Überspannungsableiters
- 16,
37
- Loch
einer Außenelektrode
- 17
- Kopf
einer Elektrode
- 18,
40
- Schmelzelement
- 19,
33
- Außenzapfen
einer Elektrode des Überspannungsableiters
- 20
- Aufnahme
- 21,
42
- Druckfeder
- 22
- Anschluss
der Löschvorrichtung
- 23
- Innenraum
der Löschvorrichtung
- 24
- rohrförmiger
Isolierteil
- 31
- Innenelektrode
einer Elektrode
- 32
- Mittelelektrode
einer Elektrode
- 33
- Außenzapfen
einer Elektrode
- 34
- Kopf
eines Außenzapfens einer Elektrode
- 35
- Isolationskörper
- 38
- Rand
einer Außenelektrode
- 39
- Gehäuse
- 41
- Isolationselement
- 43
- Verlängerung
des Randes des Isolationselements
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005036265
A1 [0002]