DE102007053215A1 - Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems zur Berechnung der zu erwartenden Wegdauer einer Route (01) von einem Startpunkt (09) zu einem Zielpunkt (10), wobei die Route (01) aus einer Folge von Streckensegmenten (02, 03, 04, 05) und Knotenpunkten (06, 07, 08) zwischen den Streckensegementen (02, 03, 04, 05) besteht, die mit einem Routenberechnungsverfahren aus einer Datenbank, in der ein geographisches Gebiet durch ein Netz von Knotenpunkten und die Knotenpunkte verbindenden Streckensegmente beschrieben ist, selektiert wird, wobei jedes Streckensegement (02, 03, 04, 05) durch eine Fahrzeit charakterisiert ist, die die Dauer zum Durchfahren des Streckensegments beschreibt, wobei zumindest einem Knotenpunkt (06, 07, 08) zumindest eine Wartezeit zugeordnet ist, und wobei die zu erwartende Wegdauer der analysierten Route (01) durch die Addition aller Fahrzeiten der auf der Route liegenden Streckensegmente (02, 03, 04, 05) und aller Wartezeiten der auf der Route liegenden Knotenpunkte (06, 07, 08) errechnet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems zur Berechnung der Wegdauer einer Route nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei bekannten Navigationssystemen, beispielsweise mobilen oder fest eingebauten Navigationsgeräten in Kraftfahrzeugen, ist es bekannt, dass die zu erwartende Wegdauer einer Route von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt als Prognose berechnet werden kann. Die Route selber besteht dabei aus einer Folge mehrerer Streckensegmente und Knotenpunkten zwischen den Streckensegmenten. Mit einem Routenberechnungsverfahren werden die zur Route gehörenden Streckensegmente und Knotenpunkte dabei aus einer Datenbank, in der ein geographisches Gebiet durch ein Netz von Knotenpunkten und die Knotenpunkte verbindenden Streckensegmente beschrieben ist, selektiert. Die Streckensegmente können dabei durch eine Wegzeit charakterisiert werden, die die Dauer zum Durchfahren des Streckensegments beschreibt. Üblicherweise wird die Wegzeit zur Charakterisierung eines Streckensegments aus der Länge des Streckensegments und einer prognostizierten Fahrgeschwindigkeit errechnet. Die prognostizierte Fahrgeschwindigkeit kann dabei wiederum vom Straßentyp des jeweiligen Streckensegments, beispielsweise Auto bahn oder Landstraße, und/oder vom voreingestellten Fahrzeugtyp, beispielsweise schneller Pkw oder Lkw, abhängen. Die Wegdauer vom Startpunkt zum Zielpunkt ergibt sich dann aus der Summe aller Wegzeiten, die zum Durchfahren der zur Route gehörenden Streckensegmente erforderlich sind.
  • Für viele Routen ergeben die bekannten Verfahren zur Berechnung der Wegdauer relativ exakte Ergebnisse. Die Differenz zwischen der berechneten prognostizierten Wegdauer und der tatsächlich erforderlichen Wegdauer zum Durchfahren der Route vom Startpunkt zum Zielpunkt wird allerdings umso größer, je öfter das Fahrzeug auf der Route anhalten muss. Solche Anhaltepunkte können sich durch das Vorhandensein bekannter Verkehrshindernisse oder Verkehrssituationen auf der Route ergeben.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems vorzuschlagen, mit dem die zu erwartende Wegdauer einer Route mit höherer Genauigkeit vorhergesagt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Grundgedanken, dass zumindest einzelnen der in der Datenbank gespeicherten Knotenpunkten jeweils zumindest eine Wartezeit zugeordnet ist. Bei dieser Wartezeit kann es sich beispielsweise um die empirisch ermittelte Wartezeit vor einer Lichtzeichenanlage handeln. Die entsprechenden Daten können in das elektronische Kartenmaterial des Navigationssystems integriert werden. Die zu erwartende Wegdauer wird erfindungsgemäß dann aus der Summe aller Fahrzeiten der auf der Route liegenden Streckensegmente und aller Wartezeiten der auf der Route liegenden Knotenpunkte errechnet. Soweit den Knotenpunkten nicht explizit eine bestimmte Wartezeit zugeordnet ist, kann die Wartezeit mit dem Wert 0 angenommen werden.
  • Erfindungsgemäß wird also die zu erwartende Wegdauer nicht mehr allein aus der Fahrzeit zum Durchfahren aller Streckensegmente der Route abgeleitet, sondern auch vorhersehbare Wartezeiten an den Knotenpunkten berücksichtigt. Solche vorhersehbare Wartezeiten ergeben sich aus bestimmten Verkehrssituationen, beispielsweise Lichtzeichen oder Kreuzungen.
  • Für die Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens gibt es in Navigationssystemen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Nach einer ersten bevorzugten Verfahrensvariante wird die verbesserte Berechnung der zu erwartenden Wegdauer dazu benutzt, aus mehreren Alternativrouten die Route mit der kürzesten Gesamtwegdauer als schnellste Route zu selektieren. Auf diese Weise können beispielsweise Routen mit Ortsumgehungen oder Kreisverkehren gegenüber Routen mit vielen Kreuzungen und Ampeln bevorzugt ausgewählt werden, obwohl diese Routen vielfach eine längere Fahrstrecke bedingen. Aber aufgrund der geringeren Wartezeiten auf solchen Routen ohne Lichtzeichen und Kreuzungen ist die Gesamtwegdauer dennoch kürzer als auf Routen mit vielen Lichtzeichen und Kreuzungen.
  • Eine zweite Verwendungsmöglichkeit für die Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, die Wegdauer der Route, insbesondere die dynamisch aktualisierte Wegdauer einer verbleibenden Restroute, an einer Anzeigeeinrichtung des Navigationssystems anzuzeigen. Auf diese Weise wird der Fahrer relativ exakt über die noch zu erwartende Wegdauer informiert. Außerdem kann der zu erwartende Ankunftszeitpunkt relativ genau vorhergesagt und angezeigt werden.
  • Erfindungsgemäß werden vorhersehbare Wartezeiten auf einer Route in die Prognose der zu erwartenden Wegdauer einbezogen, um dadurch genauere Vorhersagen der zu erwartenden Wegdauer machen zu können. Um welche zu erwartenden Wartezeiten es sich dabei handelt, ist grundsätzlich beliebig. Von besonderer Bedeutung sind dabei Wartezeiten an Kreuzungen, da Abbiegemanöver an Kreuzungen, beispielsweise Linksabbiegemanöver in Gebieten mit Rechtsverkehr, vielfach lange Wartezeiten erfordern. Auch das Einbiegen in einen stark befahrenen Kreisverkehr kann eine relativ lange Wartezeit bedingen. Um diese Wartezeiten zu erfassen ist es besonders vorteilhaft, wenn Knotenpunkten an Kreuzungen zumindest eine Abbiege-Wartezeit zugeordnet ist. Diese Abbiege-Wartezeit charakterisiert dabei die beispielsweise empirisch ermittelte Wartezeit die durchschnittlich zum Abbiegen an dieser Kreuzung erforderlich ist.
  • Neben Abbiegemanövern an Kreuzungen werden Wartezeiten vielfach auch an Bahnübergängen verursacht. Handelt es sich beispielsweise um eine stark befahrene Schienenstrecke mit beschranktem Bahnübergang, so können sich entsprechend lange Wartezeiten an einem solchen Bahnübergang ergeben. Zur Abbildung dieser Wartezeiten können im Navigationssystem die Knotenpunkte an Bahnübergängen mit einer beispielsweise empirisch ermittelten Bahnübergangs-Wartezeit abgespeichert sein.
  • Nach einer weiteren Alternative können auch die Wartezeiten an Lichtzeichenanlagen (Ampeln) Berücksichtigung finden. Dazu wird mit Knotenpunkten an Lichtzeichenanlagen jeweils zumindest eine Lichtzeichen-Wartezeit in der Datenbank abgespeichert und kann auf diese Weise bei der Berechnung der zu erwartenden Wegdauer Berücksichtigung finden.
  • Bei bekannten Navigationssystemen ist es üblich, dass während der eigentlichen Routenführung eine Kartendarstellung an der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird. In der Kartendarstellung können dabei Lichtzeichen, Bahnübergänge oder Kreuzungen dargestellt sein. Um den Fahrer über die zu erwartenden Wartezeiten an einem Lichtzeichen, einem Bahnübergang oder einer Kreuzung zu informieren, kann die jeweils zu dem Lichtzeichen, dem Bahnübergang oder der Kreuzung gespeicherte Wartezeit aus der Datenbank abgerufen und in der Kartendarstellung eingeblendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Prognose der zu erwartenden Wegdauer unter Berücksichtigung der zu erwartenden Wartezeiten in bestimmten Verkehrssituationen. Die tatsächliche Wartezeit kann aber selbstverständlich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne variieren. Um diese variierende Zeitspanne geeignet und in einfacher Weise abzubilden, ist es deshalb besonders vorteilhaft, wenn aus beispielsweise empirisch ermittelten Wartezeitwerten ein Durchschnittswert abgeleitet und dieser Durchschnittswert als durchschnittliche Wartezeit abgespeichert wird. Alternativ dazu kann die durchschnittliche Wartezeit auch aus anderen Werten, beispielsweise der Phasendauern der verschiedenen Lichtzeichenphasen an einer Lichtzeichenanlage, errechnet werden.
  • Ist beispielsweise für ein Lichtzeichen die Dauer der Rotlichtphase und die Dauer eines kompletten Lichtphasenumlaufs bekannt, so kann die durchschnittliche Lichtzeichen-Wartezeit aus dem Verhältnis der Dauer der Rotlichtphase zur Dauer des kompletten Lichtphasenumlaufs errechnet werden.
  • An Lichtzeichenanlagen ist weiterhin zu berücksichtigen, dass es vielfach notwendig ist mehrere Lichtphasenumläufe abzuwarten bis das eigene Fahrzeug in einer Grünphase das Lichtzeichen passieren kann. Für solche Lichtzeichenanlagen kann die Lichtzeichen-Wartezeit aus der Summe einer durchschnittlichen Lichtzeichen-Wartezeit und der Anzahl von kompletten Lichtphasenumläufen beim Warten auf das Erreichen einer Grünphase berechnet werden.
  • Die zu erwartende Wartezeit hängt vielfach auch von der jeweiligen Fahrtrichtung an einem Knotenpunkt ab. So benötigen Linksabbiegemanöver bei Rechtsverkehr regelmäßig erheblich länger als Rechtsabbiege manöver. Um diese fahrtrichtungsabhängigen Unterschiede bei der Berechnung der zu erwartenden Wegdauer berücksichtigen zu können, können an einem Knotenpunkt für die unterschiedlichen Fahrtrichtungen jeweils unterschiedliche Wartezeiten gespeichert sein. Während der Analyse der zu erwartenden Wegdauer kann dann die Fahrtrichtung an dem entsprechenden Knotenpunkt analysiert und aus den zu dem Knotenpunkt gespeicherten unterschiedlichen Wartezeiten die der festgestellten Fahrtrichtung zugeordnete Wartezeit selektiert werden.
  • Weiterhin können die Wartezeiten auch tageszeitabhängig schwanken. So ist es bekannt, dass die Wartezeiten im morgendlichen bzw. abendlichen Berufsverkehr länger sind als beispielsweise zu Nachtzeiten. Diese tageszeitabhängigen Wartezeiten können in geeigneter Form zu einem Knotenpunkt gespeichert werden. Abhängig von der aktuellen Tageszeit kann dann während des Betriebs des Navigationssystems die der jeweiligen Tageszeit zugeordnete Wartezeit selektiert und bei der Berechnung der zu erwartenden Wegdauer aufaddiert werden.
  • Um die Aktualität der bei der Berechnung der zu erwartenden Wegdauer berücksichtigten Wartezeiten erhöhen zu können, ist es besonders vorteilhaft, wenn die zu den einzelnen Knotenpunkten gespeicherten Wartezeiten nicht offline gespeichert sind, sondern über eine Datenleitung von einem Zentralserver geladen werden. Dadurch ist es insbesondere möglich, dass die jeweiligen Wartezeiten im Zentralserver dynamisch aktualisiert werden, um beispielsweise sich ändernde Verkehrssituationen (Staus, Unfälle, Verkehrsbehinderungen) zu berücksichtigen.
  • Sollen zu einem Knotenpunkt mehrere Wartezeiten abgespeichert werden, beispielsweise um unterschiedliche Wartezeiten für unterschiedliche Fahrtrichtungen bzw. unterschiedliche Wartezeiten für unterschiedliche Tageszeiten abzuspeichern, so kann die Abspeicherung vorteilhaft in Tabellenform erfolgen.
  • Verschiedene Aspekte der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematisch dargestellte Route aus mehreren Streckensegmenten und Knotenpunkten;
  • 2 die Knotenpunkte und Streckensegmente an einer Kreuzung der Route gemäß 1;
  • 3 eine Tabelle zur Berechnung der durchschnittlichen Wartezeit an der Kreuzung gemäß 2.
  • 1 zeigt schematisiert eine strichliniert dargestellte Route 01, die entlang mehrerer Streckensegmente 02 bis 05 und über mehrere Knotenpunkte 06 bis 08 von einem Startpunkt 09 zu einem Zielpunkt 10 zwischen den Streckensegmenten 02 bis 05 führt. Die Fahrzeiten zum Durchfahren der Streckensegmente 02 bis 05 sind jeweils neben den Streckensegmenten angegeben. Zum Durchfahren des Streckensegments 02 benötigt man 3 Sekunden, für das Streckensegment 03 7 Sekunden, für das Streckensegment 04 25 Sekunden und für das Streckensegment 05 18 Sekunden. Wird allein die Fahrzeit für die Streckensegmente 02 bis 05 für die Berechnung der zu erwartenden Wegdauer vom Startpunkt 09 bis zum Zielpunkt 10 berücksichtigt, so ergäbe sich also eine zu erwartende Wegdauer von 53 Sekunden (3s + 7s + 25s + 18s). Diese Berechnung ließe aber unberücksichtigt, dass am Knotenpunkt 06 rechts abgebogen, am Knotenpunkt 07 links abgebogen und am Knotenpunkt 08 eine Lichtzeichenanlage 11 passiert werden muss.
  • Um die zu erwartende Wegdauer zum Durchfahren der Route 01 vom Startpunkt 09 zum Zielpunkt 10 exakter berechnen zu können, sind deshalb zu den Knotenpunkten 06, 07 und 08 charakteristische Wartezeiten in der Datenbank gespeichert.
  • Durch Analyse der Fahrtrichtung am Knotenpunkt 06 wird festgestellt, dass es sich um ein Rechtsabbiegemanöver handelt. Bei normalen Rechtsabbiegemanövern kann beispielsweise ganz allgemein eine durchschnittliche Abbiege-Wartezeit von 1 Sekunde gespeichert sein. Für normale Linksabbiegemanöver kann beispielsweise eine durchschnittliche Abbiegezeit von 3 Sekunden gespeichert sein. Zur Berechnung der Wartezeit an der Lichtzeichenanlage 11 des Knotenpunkts 08 ist ebenfalls eine fahrtrichtungsabhängige Analyse erforderlich, die nachfolgend kurz anhand der Darstellung in 2 und 3 erläutert wird.
  • 2 stellt die Kreuzung am Knotenpunkt 08 mit den Streckensegmenten 04 und 05 und den nicht auf der Route liegenden Streckensegmenten 12 und 13 dar.
  • Um die durchschnittlichen fahrtrichtungsabhängigen Wartezeiten an der Lichtzeichenanlage 11 berechnen zu können, ist in einer Datenbank die in 3 dargestellte Tabelle 14 gespeichert. Die Tabelle 14 gibt jeweils die Fahrtrichtung dadurch an, dass die Kombination des Herkunftssegments und des Zielsegments in einer Zeile angegeben ist. In der ersten Zeile wird beispielsweise die Fahrtrichtung vom Streckensegment 04 zum Streckensegment 12 spezifiziert. Die Zeile 2 gibt die Fahrtrichtung vom Streckensegment 04 zum Streckensegment 05 und die dritte Zeile die Fahrtrichtung von Streckensegment 04 zum Streckensegment 13 an. Für jede Fahrtrichtung ist in den einzelnen Zeilen dann die Dauer der Rotphase in Sekunden und die Dauer der Grünphasen in Sekunden angegeben.
  • Betrachtet man beispielsweise die Fahrtrichtung vom Streckensegment 04 zum Streckensegment 05, die nämlich auf der Route 01 liegt, so beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Rotphase gerade 75 Prozent (30s/(30 + 10s)). Multipliziert man diese Wahrscheinlichkeit einer Rotphase mit der Dauer der Rotphase von 30 Sekunden, so ergibt sich eine durchschnittlich zu erwartende Wartezeit von 22,5 Sekunden (0,75·30s). Dies bedeutet mit anderen Worten, dass für die Fahrtrichtung entlang der Route 01 an der Lichtzeichenanlage 11 mit einer durchschnittlichen Wartezeit von 22,5 Sekunden gerechnet werden muss. Diese zu erwartende Wartezeit ist bei der Berechnung der Gesamtwegzeit zu addieren.
  • Wird die Gesamtwegdauer zum Durchfahren vom Startpunkt 09 zum Zielpunkt 10 berechnet, so müssen die Fahrzeiten (3s, 7s, 25s und 18s) entlang der auf der Route 01 liegenden Streckensegmente 02 bis 05 und die Wartezeiten (1s, 3s und 22,5s) an den Knotenpunkten 06, 07 und 08 entlang der Route 01 addiert werden. Insgesamt ergibt sich somit eine zu erwartende Wegdauer vom Startpunkt 09 zum Zielpunkt 10 von 79,5 Sekunden (53s + 26,5s). Man erkennt, dass die unter Berücksichtigung der zu erwartenden Wartezeiten an den Knotenpunkten 06 bis 08 berechnete Wegdauer signifikant von der Wegdauer abweicht, bei deren Berechnung allein die Fahrzeiten entlang der Streckensegmente 02 bis 05 berücksichtigt werden.
  • 01
    Route
    02
    Streckensegment
    03
    Streckensegment
    04
    Streckensegment
    05
    Streckensegment
    06
    Knotenpunkt
    07
    Knotenpunkt
    08
    Knotenpunkt
    09
    Startpunkt
    10
    Zielpunkt
    11
    Lichtzeichenanlage
    12
    Streckensegment
    13
    Streckensegment
    14
    Tabelle

Claims (15)

  1. Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems zur Berechnung der zu erwartenden Wegdauer einer Route (01) von einem Startpunkt (09) zu einem Zielpunkt (10), wobei die Route (01) aus einer Folge von Streckensegmenten (02, 03, 04, 05) und Knotenpunkten (06, 07, 08) zwischen den Streckensegmenten (02, 03, 04, 05) besteht, die mit einem Routenberechnungsverfahren aus einer Datenbank, in der ein geographisches Gebiet durch ein Netz von Knotenpunkten und die Knotenpunkte verbindenden Streckensegmente beschrieben ist, selektiert wird, wobei jedes Streckensegment (02, 03, 04, 05) durch eine Fahrzeit charakterisiert ist, die die Dauer zum Durchfahren des Streckensegments beschreibt, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem Knotenpunkt (06, 07, 08) zumindest eine Wartezeit zugeordnet ist, und wobei die zu erwartende Wegdauer der analysierten Route (01) durch die Addition aller Fahrzeiten der auf der Route liegenden Streckensegmente (02, 03, 04, 05) und aller Wartezeiten der auf der Route liegenden Knotenpunkte (06, 07, 08) errechnet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus mehreren Alternativrouten die Route (01) mit der kürzesten Gesamtwegdauer als schnellste Route selektiert wird, wobei das Navigationssystem Manöveranweisungen zum Folgen der schnellsten Route (01) berechnet und ausgibt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegdauer der Route (01), insbesondere die dynamisch aktualisierte Wegdauer einer verbleibenden Restroute, an einer Anzeigeeinrichtung angezeigt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Knotenpunkten (06, 07) an Kreuzungen zumindest eine Abbiege-Wartezeit zugeordnet ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Knotenpunkten an einem Bahnübergang zumindest eine Bahnübergangs-Wartezeit zugeordnet ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Knotenpunkten (08) an Lichtzeichenanlagen (11) zumindest eine Lichtzeichen-Wartezeit zugeordnet ist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtzeichen-Wartezeit zusammen mit einem Lichtzeichensymbol und/oder die Bahnübergangs-Wartezeit an einem Bahnübergang und/oder die Abbiege-Wartezeit an einer Kreuzung in der Kartendarstellung an der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine durchschnittliche Wartezeit als Lichtzeichen-Wartezeit oder Bahnübergangs-Wartezeit oder Abbiege-Wartezeit zu einem Knotenpunkt gespeichert ist oder errechnet wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die durchschnittliche Lichtzeichen-Wartezeit an einem Lichtzeichen aus dem Verhältnis der Dauer einer Rotlichtphase zu der Dauer eines kompletten Lichtphasenumlaufs errechnet wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtzeichen-Wartezeit als Summe einer durchschnittlichen Lichtzeichen-Wartezeit und der durchschnittlichen Anzahl kompletter Lichtphasenumläufe beim Warten auf das Erreichen eine Grünphase berechnet wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrtrichtung an einem Knotenpunkt (08) analysiert wird, wobei abhängig von der Fahrtrichtung jeweils unterschiedliche Wartezeiten bei der Berechnung der Wegdauer berücksichtigt werden.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass einem Knotenpunkt mehrere tageszeitabhängige Wartezeiten zugeordnet sind, wobei abhängig von der aktuellen Tageszeit eine der Wartezeiten selektiert wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einem Knotenpunkt zugeordneten Wartezeiten über eine Datenverbindung von einem Zentralserver geladen werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wartezeiten auf dem Zentralserver dynamisch aktualisiert werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die einem Knotenpunkt (08) zugeordneten Wartezeiten in Form einer Tabelle (14) gespeichert sind.
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