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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reduzierung des Energiebedarfs
von Maschinen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Um
elektrische Maschinen mit Energie zu versorgen und diese zu regeln,
werden Frequenzumrichter bis zu einer Leistung von 90 kW bei Einbaugeräten und
bis zu 560 kW bei Schaltschränken
eingesetzt. Sie können
eine Sinusspannung mit variabler Amplitude und Frequenz für den Antrieb
erzeugen. Frequenzumrichter können
in zwei Teile unterteilt werden, zum einen in den Teil der Netzeinspeiseeinheit
und zum anderen in den Teil des lastseitigen Frequenzumrichters.
Die Netzeinspeiseeinheit richtet die dreiphasige Eingangsspannung
des öffentlichen Netzes
gleich und stellt diese über
einen sogenannten Zwischenkreis der Lastseite zur Verfügung. Sie kann
wiederum in zwei Typen unterteilt werden. Der eine Typ ist nicht
rückspeisefähig, das
heißt
die Energie, die durch einen Bremsvorgang der Maschine entsteht,
muss über
einen Widerstand in Wärme
umgewandelt werden. Der andere Typ ist rückspeisefähig, das heißt die Energie
wird wieder in das öffentliche
Stromnetz zurückgespeist.
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Die
Lastseite des Frequenzumrichters kann aus der gleichgerichteten
Spannung des Zwischenkreises, die zudem noch durch einen Kondensator geglättet wird,
eine sinusförmige
Spannung mit der maximalen Amplitude der halben Zwischenkreisspannung
und variabler Frequenz erzeugen. Dies geschieht durch sehr schnelles
Zerhacken der Zwischenkreisspannung mittels Halbleiterschaltern, üblicherweise
IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistor).
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Zur
Regelung von elektrischen Maschinen durch Frequenzumrichter sind
mehrere Verfahren bekannt. Für
hochdynamische Vorgänge
wird beispielsweise eine Vektorregelung (auch feldorientierte Regelung
genannt) eingesetzt. Mit ihr lassen sich Drehzahl und Drehmoment
wie bei einer Gleichstrommaschine regeln oder einstellen. Durch
den Feldwinkel werden die Gleichstromvorgaben in das dreiphasige
Wechselstromsystem mittels einer Transformationsmatrix umgerechnet
und über
ein Stellglied, in der Regel eine PWM-Einheit (Pulsweitenmodulation-Einheit),
an die Halbleiterschalter ausgegeben. Als Regelgrößen werden
der Strom, der proportional zum Moment der Maschine ist, die Drehzahl
(Geschwindigkeit) oder die Lage (Position) verwendet. Der Stromregler
ist meist als PI-Regler ausgeführt,
weil er relativ einfach zu parametrieren ist. Diesem überlagert
ist in einer kaskadierten Struktur in der Regel der Drehzahlregler,
der ebenfalls als PI-Regler ausgeführt ist. Diesem wiederum überlagert
ist ein Lage- oder Positionsregler, der oft nur als einfacher P-Regler
ausgeführt
ist, um eine möglichst ruhige
Regelposition (Lage) zu erhalten, was mit einem I-Anteil so nicht
möglich
ist.
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Frequenzumrichter
lassen sich auch in Leistungsklassen einteilen. Da die Eingangsspannung bei
allen dreiphasigen Frequenzumrichtern immer dieselbe ist, wird als
entscheidende Größe der Strom verwendet,
der proportional zum Moment des Motors ist. Hier wird wiederum der
Nenn- und der Maximalstrom betrachtet. Als weitere Gesichtspunkte
sind noch die Schaltfrequenzen und die Verluste der Halbleiterschalter
zu nennen. Die maximal benötigten Schaltfrequenzen
der Halbleiterschalter hängen
von der maximalen Frequenz der geforderten Sinusströme des Motors
ab.
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Bislang
versorgt der Frequenzumrichter auch bei seriell arbeitenden Antrieben
immer nur einen Antrieb mit der für ihn benötigten Energie. Dadurch werden
bei beispielsweise drei Drehstrommotoren drei Frequenzumrichter
für die
Energieversorgung benötigt.
Da die Komplexität
der Bearbeitungssysteme, wie Werkzeugmaschinen, Spritzgießmaschinen,
Fertigungsstraßen
und dergleichen, immer weiter zunimmt, werden auch immer mehr elektri sche Antriebe
mit zugehörigem
Frequenzumrichter benötigt.
Dies führt
zu immer größeren Dimensionen
des Schaltschrankes, zu einem immer größeren Energieverbrauch und
somit zu einem steigenden Kostenaufwand.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung
so auszubilden, dass der Aufwand an Kosten und Energieverbrauch reduziert
und die Dimensionen des Schaltschrankes minimiert werden können.
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Diese
Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung
erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Leistungssteuerungssystems,
das den Aufwand an Kosten und Energieverbrauch reduziert und die
Dimensionen des Schaltschrankes minimiert. Hierfür wird nur ein einziger Leistungssteller
für eine
beliebige Anzahl von Antrieben eingesetzt. Diese Antriebe können unterschiedliche
Energiebedürfnisse
haben und werden über
ein zwei-, drei- oder vierphasiges Leistungskabel mit Energie versorgt. Über den
gemeinsamen Leistungssteller werden die Antriebe geregelt. Damit
jeder Antrieb nur diejenige Energie bekommt, die für ihn bestimmt
ist, ist das Leistungsverteilungsmodul vorgesehen. Es wird vom Leistungssteller
gesteuert und leitet die Energie nur an den Antrieb weiter, für den die
Energie bestimmt ist.
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Das
Leistungsverteilungsmodul kann an jedem Antrieb vorgesehen sein.
Es ist aber auch möglich,
dass das Leistungsverteilungsmodul am Leistungssteller vorgesehen
ist.
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Antriebe,
die nicht in Bewegung sind, werden vorteilhaft durch ein dynamisches,
elektromechanisch geregeltes Bremssystem exakt an ihrer Position
gehalten, auch wenn die Antriebe in diesem Zustand Kräften ausgesetzt
sind. Diese nicht in Bewegung befindlichen Antriebe können vom
Leistungssteller abgekoppelt werden. Damit werden die Antriebe nicht
mittels elektrischer Energie in ihrer Position gehalten, sondern
durch das Bremssystem, was durch geeignete Auslegung wesentlich
weniger Energie benötigt,
als wenn die Antriebe geregelt über
einen Leistungssteller an ihrer Position gehalten würden. Vor
allem bei Anwendungen, bei denen die Antriebe über einen längeren Zeitraum an einer festen Position
verharren, oder bei Anwendungen, bei denen serielle Abläufe stattfinden,
kann mit dem Leistungssteuerungssystem Energie, Hardware-Aufwand
und somit Kosten gespart werden.
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Beim
seriellen Ablauf, bei dem immer nur ein Antrieb in Bewegung ist,
während
sich die anderen Antriebe in einem statischen, möglichst energielosen Zustand
befinden, wird für
alle Antriebe nur ein einziger Leistungssteller verwendet, um die
Antriebe sequentiell mit Energie zu versorgen. Durch Kenntnis des
Zeitverhaltens des gesamten Systems ist dies einfach möglich. Vorteilhaft
wird durch mehrere Regeleinheiten in einem Regelgesamtsystem des
Leistungsstellers jeder Antrieb durch eine auf seinen Prozess angepasste
Regelung angesteuert. Es wird immer nur der Antrieb mit dem Leistungssteller
verbunden, der gerade aktiviert ist.
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Bei
der vorteilhaften Verwendung des Bremssystems wird eine hochdynamische,
elektromechanische regelbare Bremskraft erzeugt, welche die Antriebe
im deaktivierten Zustand – auch
bei anliegenden Lastkräften – exakt
auf Position hält.
Dadurch wird Energie eingespart. Das Bremssystem genügt hohen
Anforderungen hinsichtlich der Dynamik und beeinflusst die Gesamtdynamik
des Systems nicht.
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Vorteilhaft
sind alle notwendigen Funktionen innerhalb der Leistungssteuerung
und -regelung im Sinne einer dynamischen Wake-up-Funktion, das heißt dynamische
Betriebsbereitschaft, gegeben. Dadurch ist sichergestellt, dass
die notwendigen Toleranzen und Vorgaben der Genauigkeit an ein zu
fertigendes Werkstück
erfüllt
und nicht durch das System beeinflusst werden.
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Das
Leistungsverteilungsmodul zur Verteilung der Energie kann am Leistungssteller
(Frequenzumrichter) angebracht werden. Dadurch müssen keine Steuerleitungen
an die Antriebe herausgeführt werden.
Dafür müssen aber
Leistungskabel an alle Antriebe verlegt werden.
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Es
ist aber auch möglich,
an jedem Antrieb ein Leistungsverteilungsmodul vorzusehen. Dann
ist nur ein zwei-, drei- oder vierphasiges Leistungskabel notwendig.
Es müssen
aber die Ansteuerleitungen für
die Leistungsverteilungsmodule zusätzlich an die Antriebe geführt werden.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausbildung
kann die Einspeiseeinheit infolge der Energieeinsparung in der Leistungsklasse
kleiner gewählt werden
und muss nach dem energetisch schlechtesten Fall dimensioniert werden.
Dieser schlechteste Fall ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
jedoch wesentlich geringer als der energetisch schlechteste Fall
bei den bekannten Vorrichtungen. Dadurch werden die Kosten für das Gesamtsystem weiter
gesenkt.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die
Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsformen
näher erläutert. Es
zeigen
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1 in
schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2 in
schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 in
schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines Frequenzumrichters
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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4 in
schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform eines Frequenzumrichters der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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5 ein
Leistungsteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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6 ein
Leistungsverteilungsmodul der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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7 eine
zweite Ausführungsform
eines Leistungsverteilungsmoduls,
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8 in
schematischer Darstellung ein Bremssystem der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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9 den
Ablauf eines seriellen Zeitvorganges für drei Motoren.
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Mit
der Vorrichtung in Form eines Leistungssteuerungssystems wird Leistung
an mehrere Motoren mittels eines einzigen Frequenzumrichters geliefert.
Er enthält
die Steuerungs- bzw. Regelungskomponenten für die angeschlossenen Motoren.
Vor dem Motor oder dem Frequenzumrichter ist ein Leistungsverteilungsmodul
angebracht, das die Leistungsentnahme zu den Motoren regelt. Weiterhin
befindet sich an jedem Motor ein regelbares elektromechanisches Bremssystem,
das in der Lage ist, den Motor in einem energielosen Standby-Betrieb
zu halten. Die Leistungssteuerung wird hauptsächlich auf dem Gebiet der Energieversorgung
von seriell arbeitenden elektrischen Antrieben eingesetzt. Durch
die Leistungssteuerung werden Hardwareaufwand, Energie und damit
Kosten eingespart.
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Das
Leistungssteuerungssystem gemäß 1 hat
einen Leistungssteller 1, der Energie über Leistungskabel 2 an
Leistungsverteilungsmodule 3 liefert. Jeder Motor 4 ist
mit einem Leistungsverteilungsmodul 3 versehen, wodurch
Kabel eingespart werden können.
Dafür muss
für jedes
Leistungsverteilungsmodul 3 am Motor 4 Einbauraum
vorhanden sein.
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Dem
Leistungssteller 1 ist ein Spannungszwischenkreis 5 vorgeschaltet,
der die dreiphasige Eingangsspannung des öffentlichen Netzes gleichrichtet
und dem Leistungssteller 1 zur Verfügung stellt. Die gleichgerichtete
Spannung des Zwischenkreises 5 kann durch einen Kondensator
geglättet werden.
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Der
Leistungssteller 1 ist durch Steuerleitungen 6 mit
Schaltern im Leistungsverteilungsmodul 3 verbunden. Jeder
Motor 4 ist ferner mit einem Bremssystem 7 versehen.
Die Regelung des Bremssystems 7 ist über Steuerleitungen 8 mit
dem Leistungssteller 1 verbunden. Die Steuerleitungen 6, 8 können als
Bussystem ausgeführt
sein, um Kabel zu sparen. Die Steuerleitungen 6 übertragen
auch Sensordaten, die vom Motor 4 an den Leistungssteller 1 gesendet werden.
Das Bremssystem 7 ist direkt mit dem Motor 4 gekoppelt
und kann beispielsweise auf Geberdaten des Motors 4 zurückgreifen.
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Der
Leistungssteller 1 ist vorteilhaft ein Frequenzumrichter,
der hinsichtlich der Leistung nach demjenigen Motor dimensioniert
ist, der die größte Leistung
benötigt.
Es ist nicht notwendig, die Leistung aller Motoren 4 zu
addieren, da niemals alle Motoren 4 gleichzeitig aktiv
betrieben werden. Der Leistungssteller 1 ist daher lediglich
in Bezug auf die Signalelektronik und der Regelung erweitert. Außerdem ist
eine zusätzliche
Signalelektronik implementiert, die die Schalter des Leistungsverteilungsmoduls 3 jedes
Motors 4 über
die Steuerleitungen 6 ansteuert. Die Signalelektronik ist
daran angepasst, ob das Leistungsverteilungsmodul 3 als
Halbleiter oder Relais ausgebildet ist. Die Regelung und Steuerung
für die
Antriebe ist bei einer geringen Stückzahl softwaretechnisch in
die vorhandene Hardware implementiert. Erst wenn der Speicherplatz
der Hardware, beispielsweise eines Mikrocontrollers, nicht mehr ausreicht,
muss diese ergänzt
werden. Im Übrigen entspricht
der Leistungssteller 1 dem Stand der Technik.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines Leistungssteuerungssystems. Im Unterschied zur Ausführungsform
nach 1 ist nur ein einziges Leistungsverteilungsmodul 3 vorgesehen,
das am Leistungssteller 1 ange bracht ist. Dadurch ist ein
erhöhter
Kabelaufwand notwendig, um das einzige Leistungsverteilungsmodul 3 mit
den jeweiligen Motoren 4 zu verbinden. Im Ausführungsbeispiel
ist jeder Motor 4 über
drei Leistungskabel 2 mit dem Leistungsverteilungsmodul 3 verbunden.
Da das Leistungsverteilungsmodul 3 am Leistungssteller 1 vorgesehen
ist, wird an den Motoren 4 kein zusätzlicher Platz für die Leistungsverteilungsmodule
benötigt. Auch
hinsichtlich der Kühlung
des Leistungsverteilungsmoduls 3 ergeben sich bei dieser
Ausführungsform
Vorteile. Die Steuerleitungen 6 des vorigen Ausführungsbeispieles
entfallen bei der Ausführungsform
nach 2.
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Jeder
Motor 4 hat das Bremssystem 7, das jeweils über eine
Steuerleitung 8 mit dem Leistungssteller 1 verbunden
ist.
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3 zeigt
den grundsätzlichen
Aufbau des Leistungsstellers 1 der Ausführungsform gemäß 1.
Der Leistungssteller 1 (Pulswechselrichter) hat einen Leistungsteil 40,
an den eine Steuerlogik 41 angeschlossen ist. Die Steuerlogik 41 ist
mit einem Führungsgesamtsystem 42 verbunden.
Dieses Führungsgesamtsystem 42 gibt
Steuerbefehle 24 an die Steuerlogik 41, die aufgrund
der Steuerbefehle 24 das Leistungsteil 40 ansteuert. Über eine
Leitung 23 werden beispielsweise Fehler von der Steuerlogik 41 an
die Reglereinheit 42 geliefert. Die Steuerlogik 41 erzeugt
aufgrund der Steuerbefehle 24 Befehle 9, die dem
Leistungsteil 40 zugeführt
werden. Mit den Befehlen 9 werden Schalter 43 (5)
im Leistungsteil 40 angesteuert. Das Führungsgesamtsystem 42 beinhaltet
für jeden
Motor 4 ein auf ihn abgestimmtes eigenes Regelsystem. Die
Vorgabe der Lage und die Ablaufsteuerung für die einzelnen Motoren 4,
das heißt
welches Regelsystem für
welchen Motor 4 gerade aktiv ist, übernimmt eine übergeordnete
Steuereinheit 20, die beispielsweise eine NC-Steuerung
ist. Sie schickt über
einen Steuerbus 21 Befehle an die Steuerlogik 41 und
an das Führungsgesamtsystem. Diese
wiederum gibt die Befehle über
die Steuerleitungen 6 und 8 (1)
an die Leistungsverteilungsmodule 3 und die Bremssysteme 7 weiter.
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Die
Schalter 43 (5) des Leistungsteils 40 stellen
die aus der Regelung gewünschte
Spannung ein und steuern damit den Energiefluss.
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Bild
4 zeigt den Leistungssteller 1 der Ausführungsform gemäß 2.
Der Unterschied zum Ausführungsbeispiel
nach 3 besteht lediglich darin, dass das Leistungsverteilungsmodul 3 Bestandteil
des Leistungsteils 40 ist. Da das Leistungsverteilungsmodul 3 für alle Motoren 4 vorgesehen
ist, kann auf die Steuerleitung 6 verzichtet werden, so
dass an die Steuerlogik 41 nur die Steuerleitung 8 angeschlossen
ist.
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Der
Leistungsteil 40 des Leistungsstellers 1 hat Schalter 43,
die beispielhaft paarweise seriell geschaltet sind. Über die
Leitungen 9 werden von der Steuerlogik 41 die
entsprechenden Befehle für
die Schalter 43 übertragen.
Als Schalter 43 kommen Halbleiterschalter, beispielsweise
IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistor), in Betracht.
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Das
Leistungsverteilungsmodul 3 für das Leistungssteuerungssystem
gemäß 1 wird
anhand von 6 näher erläutert. Mit dem Steuerbus 6 werden
die Schaltbefehle vom Leistungssteller 1 an eine Ansteuerlogik 44 des
Leistungsverteilungsmoduls 3 weitergegeben. Über den
Steuerbus 6 werden auch Sensordaten 22 vom Motor 4 zurück an den Leistungssteller 1 übertragen.
Das dem Motor 4 zugeordnete Bremssystem 7 erhält seine
Befehle über die
Steuerleitung 8 vom Leistungssteller 1.
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Das
Leistungsverteilungsmodul 3 hat der Ansteuerlogik 44 nachgeschaltete
Schalter 45, 46, mit denen der Motor 4 bei
Bedarf die Leistungskabel 2 geöffnet oder geschlossen werden
können.
Die Schalter 45, 46 werden so geschaltet, dass
der jeweilige Motor 4 mit dem Leistungssteller 1 verbunden
ist, wenn er aktiv werden soll. Die Phasen der nicht aktiven Motoren
werden kurzgeschlossen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der jeweilige
Motor 4 nur die für
ihn bestimmte Energie erhält.
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Die
Schalter 45, 46 können unterschiedlich ausgebildet
sein. Der Schalter 45 muss stets ein Schalter sein, beispielsweise
ein Halbleiterschalter, wie ein IGBT, oder ein Relais bei langsamen
Schaltfrequenzen. Bei kurzen Schaltfrequenzen müssen die Schalter 46 gleich
ausgeführt
sein wie die Schalter 45. Bei langen Schaltfrequenzen können die Schalter 46 aber
auch durch passive Elemente, wie Varistoren, ersetzt werden. Dadurch
werden Energie und Schaltungsaufwand eingespart. Ein Vorteil von Varistoren
ist, dass sie passive Bauelemente sind und keine Ansteuerelektronik
benötigen.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 6 ist das
Leistungsverteilungsmodul 3 am Motor vorgesehen.
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Bei
einer Ausgestaltung gemäß 7 ist
das Leistungsverteilungsmodul 3 Bestandteil des Leistungsstellers 1 (2).
Bei einer solchen Ausbildung wird die Ansteuerlogik 44 direkt
vom Leistungssteller 1 gesteuert. Entsprechend der Zahl
der Motoren 4 befindet sich im Leistungsverteilungsmodul 3 eine entsprechende
Zahl von Ansteuerlogiken 44. Jeder Ansteuerlogik 44 nachgeschaltet
sind die beiden Schalter 45, 46, mit denen die
Verbindung zwischen dem Leistungssteller 1 und dem jeweiligen
Motor 4 geöffnet
bzw. geschlossen werden kann. In diesem Falle werden die Leistungskabel 2 durch
die jeweiligen Schalter 45, 46 geöffnet oder
geschlossen.
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8 zeigt
schematisch den Aufbau des Bremssystems 7, mit dem jeder
Motor 4 ausgestattet ist. Das Bremssystem 7 hat
eine mechanische Bremse 31, die zum Beispiel eine Scheibenbremse
oder eine dynamisch schnell reagierende Bremse sein kann. Die Bremse 31 wird
mittels eines Stellgliedes 32 betätigt, das zum Beispiel ein
Motor oder ein Hubmagnet sein kann. Das Bremssystem 7 hat
außerdem
eine Leistungselektronik und Regelung 33 für das Stellglied 32.
Diese Leistungselektronik 33 ist über einen Steuerbus 8 mit
dem Leistungssteller 1 verbunden und über eine Leitung 35 mit
dem öffentlichen
Stromnetz verbunden.
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Anhand
von 9 wird beispielhaft beschrieben, wie drei Motoren 4 nacheinander
aktiviert und anschließend
wieder in einen passiven Zustand überführt werden. Dargestellt sind
drei Motoren 4/1, 4/2, 4/3. Zunächst wird
der Motor 4/1 eingeschaltet, das heißt vom passiven auf den aktiven
Zustand umgeschaltet. Für
diese Umschaltung wird zur Aktivierung des Motors 4/1 zunächst die
entsprechende Reglereinheit ausgewählt. Anschließend wird
der Leistungsteil 40 des Leistungsverteilungsmoduls 3/1 (1)
bzw. 3 (2) des Leistungsstellers 1 hochgefahren
und in einen sicheren Zustand (Freilauf) gebracht. Dadurch liegt
an allen Motoranschlüssen
das gleiche Potential an, so dass kein Strom fließt. Anschließend schaltet
das Leistungsverteilungsmodul 3/1 bzw. 3 auf den
Motor 4/1. Anschließend
erfolgt die Reglerfreigabe für
den Motor 4/1. Das dem Motor 4/1 zugeordnete Bremssystem 7/1 wird
gelöst.
Nunmehr kann der Motor 4/1 geregelt werden, um seine jeweilige
Aufgabe zu erfüllen.
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Noch
während
der Motor 4/1 läuft,
wird zum Zeitpunkt t1 das Bremssystem 7/1 bei
noch laufendem Motor aktiviert. Dadurch lässt sich die Gesamtbremszeit
für den
Motor 4/1 reduzieren. Mit dem Aktivieren des Bremssystems 7/1 oder
auch kurz danach wird der Leistungssteller 1 in den sicheren
Zustand gebracht. Sobald der Motor 4/1 zum Stillstand kommt
und durch das Bremssystem 7/1 gesichert ist, befindet sich
der Leistungssteller 1 somit bereits in seinem sicheren
Zustand. Nunmehr wird die Reglerfreigabe für diesen Motor 4/1 weggenommen
und das Regelsystem vom Motor 4/1 auf das Regelsystem für den Motor 4/2 umgeschaltet.
Ebenso wird auch das Leistungsverteilungsmodul 3/2 (1)
oder 3 (2) umgeschaltet. Hierzu werden
in der beschriebenen Weise die entsprechenden Schalter 45, 46 bzw. 45/2 bzw. 46/2 betätigt. Nach
der Umschaltung des Leistungsverteilungsmoduls wird der Regler für den Motor 4/2 freigegeben
und das Bremssystem 7/2 des Motors 4/2 gelöst. Der
Motor 4/2 befindet sich nunmehr im Regelzustand.
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In 9 ist
die Übergangszeit,
die zwischen dem Abschalten des Motors 4/1 und dem Einschalten des
Motors 4/2 erforderlich ist, mit Δt bezeichnet. Diese Übergangszeit Δt ist sehr
kurz.
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Zum
Abschalten des Motors 4/2 wird wiederum bei laufendem Motor
das Bremssystem 7/2 zum Zeitpunkt t2 bei
noch laufendem Motor aktiviert, wodurch die Gesamtbremszeit reduziert
wird. Anschließend
wird der Leistungsteil 40 des Leistungsstellers 1 in
den sicheren Zustand gebracht, sobald der Motor 4/2 stillsteht
und durch das Bremssystem 7/2 gesichert ist. Wie schon
beim Motor 4/1 werden hierbei die entsprechenden Schalter 45, 46 bzw. 45/2, 46/2 des
Leistungsverteilungsmoduls betätigt.
Schließlich wird
die Reglerfreigabe weggenommen und das Regelsystem vom Motor 4/2 auf
den Motor 4/3 umgeschaltet. Anschließend wird mittels des Leistungsverteilungsmoduls 3/3 bzw. 3 auf
den Motor 4/3 umgeschaltet und für ihn der Regler freigegeben.
Das Bremssystem 7/3 für
den Motor 4/3 wird gelöst,
so dass nunmehr der Motor 4/3 in Betrieb genommen und geregelt
werden kann.
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Zum
Abschalten des Motors 4/3 wird das Bremssystem 7/3 zum
Zeitpunkt t3 bei noch laufendem Motor aktiviert,
um die Gesamtbremszeit zu reduzieren. Anschließend wird der Leistungssteller 1 in der
beschriebenen Weise in den sicheren Zustand gebracht, sobald sich
der Motor 4/3 im Stillstand befindet und durch das Bremssystem 7/3 gesichert
ist. Anschließend
wird die Reglerfreigabe weggenommen und das Regelsystem vom Motor 4/3 wieder
auf das Regelsystem für
den Motor 4/1 umgeschaltet.
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Auf
die beschriebene Weise werden die Motoren nacheinander aktiviert,
während
die nicht aktivierten Motoren abgebremst werden.
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Das
Bremssystem 7 sorgt dafür,
dass die Motoren 4, die nicht mit dem Leistungssteller 1 verbunden
sind, ihre Position gemäß den Toleranzen
exakt einhalten. Jeder Motor 4 hat sein eigenes Bremssystem 7,
das, wie anhand von 8 erläutert worden ist, seinen eigenen
Motor 32 (Stellglied) mit eigener Leistungselektronik aufweist,
die über
die Steuerleitung 8 vom Leis tungssteller 1 angesteuert
wird. Das Bremssystem erzeugt ein regelbares Bremsmoment (Reibkraft),
durch das garantiert wird, dass während der Stillstandzeit des
zu bremsenden Motors 4 keine Energie verbraucht wird. Da
in der Praxis die Stillstandszeit des belastenden Motors 4 wesentlich
länger
ist als seine aktive Zeit, können
somit Energie und Kosten eingespart werden.