-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lasermarkierung
eines Polymermaterials.
-
Die
Lasermarkierung von Polymermaterialien ist eine bevorzugte Methode,
um diese Materialien in einem schnellen und präzisen Verfahren
mit einer dauerhaften Beschriftung oder sonstigen Kennzeichnung
zu versehen. Bei den zu markierenden Polymermaterialien handelt
es sich hierbei sowohl um Kunststoff-formkörper verschiedenster
Art als auch um Lackierungen oder Beschichtungen von Gegenständen.
-
Die
im Stand der Technik beschriebenen Lasermarkierungsverfahren für
Polymermaterialien beruhen im Prinzip darauf, dass durch die Wechselwirkung
des Laserlichts mit der Polymermatrix selbst oder mit einem lasersensitiven
Additiv ein hoher Eintrag von thermischer Energie in das Polymermaterial erfolgt.
In Folge dieses Energieeintrags kommt es zu einer Pyrolyse, Carbonisierung,
Aufschäumung oder Ablation des Materials, d. h. einer makroskopischen Strukturänderung
der Polymermatrix, in den mit Laserlicht beaufschlagten Bereichen,
welche dann als Markierung optisch wahrnehmbar ist.
-
In
der
US 6,284,184 wird
beispielsweise ein Verfahren zur Lasermarkierung mittels Ablation
beschrieben. Dabei wird ein Kunststoffformteil eingesetzt, das an
seiner Oberfläche eine oder mehrere Schichten unterschiedlich
gefärbter Polymere aufweist. Durch das Abtragen einer oder
mehrerer dieser Schichten mittels Laser kommt als Markierung die Farbe
der jeweils darunter liegenden Schicht zum Vorschein.
-
In
der
EP 0 469 982 A2 wird
ein Verfahren beschrieben zur Lasermarkierung von thermoplastischen
Kunststoffen, wobei durch die Einwirkung des Lasers die in der Polymermatrix
enthaltene Luft oder Feuchtigkeit expandiert und dadurch das Material aufgeschäumt
wird.
-
Bei
sämtlichen dieser Verfahren kommt es im Zuge der Lasermarkierung
somit zu einer erheblichen Änderung der Struktur der Matrix
des Polymermaterials, wodurch dieses in vielen Fällen seine
gewünschten Eigenschaften an den markierten Stellen verliert.
Insbesondere im Falle von Lacken oder Beschichtungen kann es je
nach deren Dicke zur vollständigen Abtragung und/oder zur
Verminderung der Haltbarkeit kommen. Bei einer Reihe von Anwendungen,
bei denen es auf die Unversehrtheit der Oberfläche des
zu markierenden Gegenstandes ankommt, sind solche Verfahren daher
nicht anwendbar.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Lasermarkierung
eines Polymermaterials bereitzustellen, bei dem die zuvor genannten
Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren vermieden
werden.
-
Diese
Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- – das
Bereitstellen eines Polymermaterials, wobei in, unter und/oder auf
dem Polymermaterial Nanopartikel und/oder eine oder mehrere Nanoschichten
vorgesehen sind, und wobei die Nanopartikel und/oder Nanoschicht(en)
mindestens eine lasersensitive Komponente umfassen; und
- – das Einwirken von Laserlicht auf einen ausgewählten
Bereich des Polymermaterials, sodass die lasersensitive Komponente
in diesem Bereich zumindest partiell in ihrer physikalischen Struktur modifiziert
wird.
-
Indem
durch die Einwirkung des Lasers eine lasersensitive Komponente der
Nanopartikel und/oder Nanoschicht(en) modifiziert wird, kommt es zu
einer Änderung des optischen Eindrucks des Polymermaterials
in dem ausgewählten Bereich und somit zu einer sichtbaren
Markierung, ohne dass dies mit einer Änderung der Struktur
des Polymermaterials selbst (d. h. zum Beispiel der die lasersensitive Komponente
enthaltenden polymeren Matrix) verbunden ist. Unter einer physikalischen
Strukturänderung ist im Rahmen der Erfindung beispielsweise eine
Verdampfung und/oder eine Zerstäubung der lasersensitiven
Komponente zu verstehen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren bietet somit die vorteilhafte
Möglichkeit, ein Polymermaterial mittels Laser zu markieren,
ohne seine mechanischen Eigenschaften, die gegebenenfalls in einer Schutz-
oder Barrierefunktion bestehen, nachteilig zu beeinflussen. Insbesondere
kann die ursprüngliche Oberflächenbeschaffenheit
des Polymermaterials, z. B. deren Rauigkeit, aufrecht erhalten werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren und die mit ihm verbundenen
Vorteile können unabhängig davon verwirklicht
werden, ob das Polymermaterial z. B. in der Gestalt eines Formkörpers
oder einer Beschichtung vorliegt. Auf bevorzugte Ausführungsformen
des Polymermaterials im Rahmen der Erfindung wird weiter unten noch
im Einzelnen einzugehen sein.
-
Ein
weiterer Vorteil ist in der Vielseitigkeit der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugbaren Markierungen zu sehen. In Abhängigkeit
von der Art und Menge der eingesetzten Nanopartikel und/oder Nanoschicht(en),
sowie der Transparenz und Farbe des Polymermaterials, können
Markierungen mit unterschiedlichen Helligkeiten und/oder Farbeindrücken
erzeugt werden. Des Weiteren sind Markierungen mit einem stufenlosen
Kontrast möglich, insbesondere durch Variation der Intensität
des einwirkenden Laserlichts, wodurch das Ausmaß der Strukturmodifikation
der lasersensitiven Komponente beeinflusst werden kann. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich somit für eine Vielzahl verschiedener Einsatzbereiche
und Arten von Markierungen, wie z. B. Beschriftungen, symbolische
oder grafische Markierungen usw.
-
Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
eine Lasermarkierung des Polymermaterials ohne wesentliche Änderung
der Eigenschaften der Polymermatrix erzeugen zu können,
beruht unter Anderem auf den entsprechenden Abmessungen der vorgesehen
Nanopartikel und/oder Nanoschicht(en). Dadurch können diese
Partikel und/oder Schicht(en) im Verhältnis zu dem Polymermaterial
eine relativ geringe Masse aufweisen und es genügen bereits
relativ geringe Intensitäten des Laserlichts, um die physikalische
Strukturänderung der lasersensitiven Komponente herbeizuführen.
Durch diese geringen Intensitäten kann insbesondere eine Pyrolyse,
Aufschäumung oder Ablation des Polymermaterials weitgehend
vermieden werden.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter Nanopartikeln bzw.
Nanoschichten insbesondere solche Partikel bzw. Schichten verstanden, die
in mindestens einer Dimension eine mittlere Abmessung von weniger
als ca. 1000 nm aufweisen. Verschiedene Arten von Nanopartikeln
und Nanoschichten, die dabei zum Einsatz kommen können, werden
nachstehend erläutert.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens umfasst das Polymermaterial Nanopartikel. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Nanopartikel im Wesentlichen homogen in dem Polymermaterial
verteilt sind. Das Polymermaterial bildet hierbei eine die Nanopartikel
aufnehmende Matrix. Durch die erfindungsgemäße
Modifikation der physikalischen Struktur der lasersensitiven Komponente
der Nanopartikel ändert sich der optische Eindruck des
Polymermaterials, der durch die darin verteilten Nanopartikel mitbestimmt
wird, wodurch die erfindungsgemäße Markierung
in dem entsprechenden Bereich erzeugt wird.
-
Wie
bereits angesprochen, ermöglichen die geringen Abmessungen
von Nanopartikeln die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit relativ geringen Laserintensitäten, d. h.
mit einem relativ geringen Energieeintrag in das Polymermaterial.
Die eingesetzten Nanopartikel weisen vorzugsweise in mindestens
einer Dimension eine mittlere Abmessung von ca. 400 nm oder weniger
auf, bevorzugt von ca. 5 bis ca. 300 nm, weiter bevorzugt von ca.
10 bis ca. 200 nm, am meisten bevorzugt von ca. 50 bis ca. 100 nm.
-
Für
die Verwirklichung der genannten Vorteile ist es hierbei ausreichend,
wenn die Nanopartikel in nur einer oder in zwei Dimensionen eine
Abmessung im Nanometerbereich aufweisen. Damit die Nanopartikel
ausreichend sichtbar sind und ihre Modifikation zu einer wahrnehmbaren Änderung
des optischen Eindrucks des Polymermaterials führt, ist
es insbesondere vorteilhaft, wenn die Nanopartikel in mindestens
einer Dimension eine mittlere Abmessung von ca. 100 nm oder mehr
aufweisen. Besonders bevorzugt sind in dieser Hinsicht mittlere
Abmessungen von ca. 5 bis ca. 500 μm, am meisten bevorzugt
von ca. 25 bis ca. 100 μm. Nanopartikel in diesem Größenbereich
bewirken einen deutlichen optischen Effekt.
-
Je
nach dem Verhältnis der Abmessungen der Nanopartikel in
verschiedenen Dimensionen sind verschiedene Formen denkbar, in denen
die Nanopartikel vorliegen können. Bevorzugte Nanopartikel können
in Form von Plättchen, Nadeln, Fasern, Voll- oder Hohlsphären
oder dergleichen, oder Mischungen hiervon, ausgebildet sein. Liegen
die Nanopartikel zum Beispiel als Plättchen (Flakes) vor,
so weisen diese bevorzugt eine Dicke im Nanometerbereich und im Übrigen
Abmessungen im Mikrometerbereich auf, entsprechend den oben genannten
bevorzugten Größenbereichen.
-
Erfindungsgemäß umfassen
die Nanopartikel mindestens eine lasersensitive Komponente, auf die
bislang noch nicht im Einzelnen eingegangen wurde. Unter einer lasersensitiven
Komponente ist hierbei jedes Material zu verstehen, das in der Lage ist,
mit Laserlicht in Wechselwirkung zu treten, insbesondere zu absorbieren,
derart, dass in Folge dieser Wechselwirkung die physikalische Struktur
des Materials zumindest partiell modifiziert wird. Eine Vielzahl solcher
Materialien sind bekannt und können im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, wobei je nach Art der lasersensitiven
Komponente(n) zum Teil Laserlicht mit unterschiedlichen Wellenlängen
und/oder Intensitäten eingesetzt werden muss.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Nanopartikel
im Wesentlichen vollständig aus einer lasersensitiven Komponente gebil det.
Nanopartikel mit einem solchen im Wesentlichen homogenen Aufbau
sind auf einfache Weise herzustellen.
-
Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
dabei insbesondere bevorzugt, wenn die Nanopartikel durch die Einwirkung
des Laserlichts zumindest partiell verdampft und/oder zerstäubt
werden. Eine solche Verdampfung bzw. Zerstäubung der in
dem Polymermaterial enthaltenen Nanopartikel führt zu einer
deutlichen Änderung des optischen Eindrucks in dem betreffenden
Bereich, indem die zuvor sichtbaren Nanopartikel zerstört
werden, ohne dass dabei, wie oben ausgeführt, die Eigenschaften der
Polymermatrix negativ beeinflusst würden.
-
Die
lasersensitive Komponente umfasst vorzugsweise ein oder mehrere
Metalle, Legierungen oder Mischungen hiervon. Bei der Auswahl der
lasersensitiven Komponente kann insbesondere auch deren Einfluss
auf das gewünschte Aussehen (Farbe, Helligkeit, Reflektionseigenschaften
usw.) des Polymermaterials berücksichtigt werden.
-
Metalle
für den Einsatz als lasersensitive Komponente sind bevorzugt
ausgewählt aus Aluminium, Chrom, Zink, Nickel, Magnesium,
Zinn, Blei, Kupfer, Silber, Gold, Eisen, Edelstahl, Iridium, Vanadium,
Cadmium, Titan und Platin.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die Nanopartikel
eine Kernkomponente sowie eine zumindest bereichsweise Beschichtung
aus einer lasersensitiven Komponente. Die Kernkomponente dient hierbei
als Träger für die lasersensitive Komponente und
bleibt durch das im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingesetzte Laserlicht im Wesentlichen unbeeinflusst.
-
Bevorzugt
wird die Beschichtung der Nanopartikel durch die Einwirkung des
Laserlichts zumindest partiell verdampft und/oder zerstäubt,
wobei als lasersensitive Komponente(n) der Beschichtung insbesondere
die bereits oben aufgeführten Materialien zum Einsatz kommen
können. Die Markierung wird in diesem Fall dadurch erzeugt,
dass in dem betreffenden Bereich des Polymermaterials nach der Einwirkung
des Laserlichts der optische Eindruck durch die Kernkomponente anstelle
der Beschichtung mitbestimmt wird. Je nach Auswahl der entsprechenden Komponenten
kann dadurch die Markierung sowohl heller als auch dunkler erscheinen
als der nicht markierte Bereich des Polymermaterials.
-
Die
Beschichtung der Nanopartikel weist vorzugsweise eine Dicke von
ca. 5 bis ca. 300 nm auf, bevorzugt von ca. 10 bis ca. 200 nm, weiter
bevorzugt von ca. 20 bis ca. 100 nm. Das Vorsehen dünner Schichtdicken
im Nanometerbereich trägt auch in diesem Fall dazu bei,
dass mit relativ geringen Laserintensitäten gearbeitet
werden kann. Die Abmessungen der Kernkomponente sind in diesem Zusammenhang
eher unkritisch.
-
Die
Kernkomponente der Nanopartikel umfasst vorzugsweise Glas und/oder
ein oder mehrere mineralische oder synthetische anorganische Materialien.
Besonders bevorzugt umfasst die Kernkomponente ein Schichtsilikat,
insbesondere Glimmer und/oder beschichteten Glimmer, Graphit, Al2O3, TiO2,
SiO2, Fe2O3 oder BiOCl.
-
Die
Kernkomponente kann ferner ein oder mehrere Kunststoffe umfassen,
insbesondere Polymethylmethacrylat, Polystyrol oder Polyethylenterephthalat.
Grundsätzlich sollte bei der Auswahl der Kernkomponente
darauf geachtet werden, dass diese in dem für die lasersensitive
Komponente relevanten Wellenlängenbereich im Wesentlichen
nicht lasersensitiv ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform umfasst die Kernkomponente der
beschichteten Nanopartikel mehrere anorganische und/oder organische Materialien.
In diesem Fall kann die Kernkomponente insbesondere mehrschichtig
aufgebaut sein, z. B. in Form mehrschichtiger Plättchen,
sphärischer Partikel oder dergleichen.
-
Besonders
bevorzugt können als beschichtete Nanopartikel Plättchen
(Flakes) aus Glimmer oder Kunststoff eingesetzt werden, die mit
einem der oben genannten Metalle beschichtet sind. Derartige Flakes
werden auch als Effektpigmente für bestimmte Lacke verwendet
(z. B. als Metalleffektpigmente, Perlglanzpigmente, Interferenzpigmente
und dergeleichen).
-
Die
Erzeugung der Beschichtung auf der Kernkomponente der Nanopartikel
kann insbesondere mittels PVD (physical vapor deposition), mittels CVD
(chemical vapor deposition), nasschemisch oder elektrochemisch erfolgen.
-
Die
Menge der Nanopartikel in dem Polymermaterial kann unter Berücksichtigung
verschiedener Aspekte gewählt werden, insbesondere der
Intensität des optischen Eindrucks der Nanopartikel sowie
des gewünschten maximalen Kontrasts der zu erzeugenden
Markierung. Der Anteil an Nanopartikeln kann insbesondere im Bereich
von ca. 0,001 bis ca. 20 Gew.-%, bezogen auf das Polymermaterial,
liegen. Bevorzugt ist ein Anteil von ca. 0,01 bis ca. 3 Gew.-%,
besonders bevorzugt von ca. 0,1 bis ca. 0,5 Gew.-%.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in, auf und/oder unter dem Polymermaterial mindestens eine
Nanoschicht angeordnet. Dies bietet sich insbesondere in den Fällen
an, in denen auch das Polymermaterial selbst flächig ausgebildet
ist, d. h. beispielsweise in Form einer Beschichtung oder einer Folie
vorliegt.
-
Die
Anordnung der Nanoschicht(en) "auf" oder "unter" dem Polymermaterial
ist relativ zu einer Ausrichtung zu verstehen, bei der die zu markierende Seite
des Polymermaterials nach oben orientiert ist.
-
Die
Nanoschicht weist vorzugsweise eine Dicke von ca. 400 nm oder weniger
auf, bevorzugt von ca. 5 bis ca. 300 nm, weiter bevorzugt von ca.
20 bis 200 nm, am meisten bevorzugt von ca. 50 bis ca. 100 nm. Durch
die geringe Schichtdicke im Nanometerbereich ist die Masse der Nanoschicht
relativ gering im Verhältnis zum Polymermaterial, sodass
mit geringen Laserintensitäten und einem geringen Energieeintrag
in das Polymermaterial gearbeitet werden kann.
-
Bevorzugt
ist die Nanoschicht im Wesentlichen vollständig aus einer
lasersensitiven Komponente gebildet. Dabei können insbesondere
die im Zusammenhang mit Nanopartikeln aufgeführten lasersensitiven
Komponenten eingesetzt werden.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Nanoschicht durch die Einwirkung des
Laserlichts zumindest partiell verdampft und/oder zerstäubt
wird. Die Markierung entsteht dabei durch den veränderten
optischen Eindruck nach der Zerstörung der zuvor sichtbaren
Nanoschicht in den betreffenden Bereichen des Polymermaterials.
-
Im
Folgenden soll noch auf verschiedene Arten von Polymermaterialien
eingegangen werden, die mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens markiert werden können.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das
Polymermaterial in Form eines Lackes oder einer Beschichtung auf
einem Substrat vor. Durch die vorteilhaften Eigenschaften der Erfindung
können auch sehr dünne Lackschichten oder Beschichtungen
mittels Laser markiert werden, da keine Ablation des Polymermaterials
erfolgt und die Schutzfunktion des Lackes bzw. der Beschichtung somit
im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere
kann der Lack oder die Beschichtung eine Dicke im Bereich von ca.
1 bis ca. 250 μm aufweisen.
-
Da
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens keine
Wechselwirkung des Laserlichts mit dem Polymermaterial selbst erforderlich
ist, kann dessen Zusammensetzung weitgehend frei gewählt werden.
Die eingesetzten Lacke oder Beschichtungen können insbesondere
auf Basis von Acrylat-, Epoxid-, Polyurethan-, Silan-, Silikat-,
Alkyd- und/oder Polyesterverbindungen gebildet sein.
-
In
dem Fall, dass eine Nanoschicht vorgesehen ist, kann diese sowohl
zwischen dem Substrat und dem Polymermaterial, d. h. unter dem Lack
bzw. der Beschichtung, als auch auf dem Polymermaterial, d. h. als
Deckschicht, angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, die
Nanoschicht in dem Polymermaterial, d. h. als Zwischenschicht, anzuordnen.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
liegt das Polymermaterial in Form eines selbsttragenden Formkörpers
vor. Das Polymermaterial eines solchen Kunststoffformkörpers
kann insbesondere auf Basis eines synthetischen Polymers gebildet
sein, welches ausgewählt ist aus Polyolefinen, insbesondere
Polyethylen und Polypropylen, Polyamiden, Polyestern, Polyacetaten, Polyethersulfonen,
Polyacrylaten, Polyoxymethylenen, Polyimiden, Polycarbonaten, Polyetherketonen, Polystyrol,
Polyvinylchlorid, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat und
deren Mischungen.
-
Aufgrund
der Tatsache, dass erfindungsgemäß die Wechselwirkung
des Laserlichts mit den Nanopartikeln und/oder Nanoschichten(en)
erfolgt, kann auch in diesem Fall die Zusammensetzung des Polymermaterials
weitgehend beliebig gewählt werden. In Abhängigkeit
von der Art der Nanopartikel und/oder Nanoschicht(en) und der dadurch
bedingten Wellenlänge des eingesetzten Laserlichts sollte die
Auswahl jedoch bevorzugt so erfolgen, dass eine Wechselwirkung des
Laserlichts mit dem Polymermaterial im Wesentlichen vermieden wird.
-
Auf
diese Weise können verschiedenste Arten von Polymermaterialien
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens markiert
werden, indem jeweils geeignete lasersensitive Komponenten und Laser
mit entsprechenden Wellenlängen, wie sie dem Fachmann bekannt
sind, eingesetzt werden.
-
Formkörper,
die aus dem Polymermaterial gebildet sind, können in verschiedenen
Gestalten und für verschiedene Einsatzbereiche zur Anwendung
kommen. Insbesondere kann es sich bei dem Formkörper um
eine Folie handeln.
-
Die
Lasermarkierung von Folien ist insbesondere in der Verpackungsindustrie
von großem Interesse.
-
Ferner
kann es sich bei dem Formkörper um ein Spritzgussteil handeln.
Damit erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren die
Lasermarkierung verschiedenster Produkte für ein weites
Feld von Anwendungen.
-
Unabhängig
von der Art und Form des Polymermaterials kann dieses neben den
Nanopartikeln und/oder Nanoschicht(en) auch weitere Additive, die im
Wesentlichen nicht lasersensitiv sind, umfassen, beispielsweise
Füllstoffe oder Farbpigmente.
-
Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung erstreckt sich auch auf ein
lasermarkiertes Polymermaterial, welches gemäß dem
vorstehend beschriebenen Verfahren erhältlich ist.
-
Diese
und weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der Zeichnungen
sowie der nachfolgenden Beispiele noch weiter erläutert.
-
Es
zeigen im Einzelnen:
-
1: Eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips
eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
-
2: eine schematische Darstellung des Aufbaus
von Nanopartikeln gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
3: eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips
eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens; und
-
4: eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips
eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
-
Die 1A zeigt
schematisch und ohne Rücksicht auf die realen Größenverhältnisse
einen Bereich eines mittels Laser zu markierenden Polymermaterials 10.
Bei dem Polymermaterial 10 handelt es sich um eine Lackschicht,
die auf die Oberfläche eines Substrats 12 aufgetragen
ist.
-
In
dem Polymermaterial 10 sind Nanopartikel 14 in
Form von Plättchen (Flakes) verteilt, die aus einer lasersensitiven
Komponente, z. B. Aluminium, gebildet sind. Die Plättchen
weisen eine Dicke im Nanometerbereich und im Übrigen Abmessungen
im Mikrometerbereich auf, sodass sie einerseits eine sehr geringe
Masse im Vergleich zu dem Polymermaterial 10 aufweisen
und andererseits sichtbar sind und den optischen Eindruck des Polymermaterials 10 mitbestimmen.
-
Bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Polymermaterial 10 in dem zu markierenden
Bereich mit Laserlicht, angedeutet durch den Pfeil 16,
beaufschlagt, wobei die Wellenlänge und Intensität
des Laserlichts so gewählt sind, dass dieses von der lasersensitiven
Komponente der Nanopartikel 14 absorbiert wird. Dabei kommt
es zu einer Verdampfung und/oder Zerstäubung der Nanopartikel 14.
-
Der
Zustand des lasermarkierten Bereichs 18 des Polymermaterials 10 ist
in der 1B dargestellt. Das Material
der Nanopartikel ist nach deren Zerstäubung bzw. Verdampfung
in dem Polymermaterial 10 dispergiert und nicht mehr sichtbar,
sodass der optische Eindruck des Polymermaterials 10 in dem
markierten Bereich 18 gegenüber den nicht markierten
Bereichen 19 deutlich verändert ist. Gleichzeitig
erfolgt im Wesentlichen keine Ablation oder Pyrolyse des Polymermaterials 10,
da die erfindungsgemäße Lasermarkierung mit einem
relativ geringen Energieeintrag durchgeführt werden kann.
-
Handelt
es sich bei dem Polymermaterial 10 beispielsweise um einen
transparenten Lack, so sind in den nicht markierten Bereichen 19 die
Nanopartikel 14 und in dem markierten Bereich 18 das
Substrat 12 sichtbar. Bei einer gerin geren Intensität
des Laserlichts können durch eine nur partielle Verdampfung bzw.
Zerstäubung der Nanopartikel 14 auch Markierungen
mit stufenlosem Kontrast erzeugt werden.
-
Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden anstelle der Nanopartikel 14 des ersten
Ausführungsbeispiels Nanopartikel mit einer Kernkomponente
und einer Beschichtung aus einer lasersensitiven Komponente eingesetzt.
Ein Beispiel für derartige Nanopartikel ist schematisch
in der 2A dargestellt.
-
Die
Nanopartikel 20 umfassen als Kernkomponente z. B. Glimmerplättchen 22,
welche eine Beschichtung 24 aus einer lasersensitiven Komponente,
z. B. Aluminium, aufweisen. Die Dicke der Beschichtung 24 liegt
im Nanometerbereich und kann z. B. mittels PVD oder CVD auf die
Glimmerplättchen 22 aufgebracht werden.
-
Bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird durch die Einwirkung des Laserlichts in dem zu markierenden
Bereich des Polymermaterials die Beschichtung 24 der Nanopartikel 20 verdampft
und/oder zerstäubt, sodass nur noch die Kernkomponente 22 übrig
bleibt (siehe 2B). Somit wird der optische
Eindruck des Polymermaterials vor der Markierung durch die Beschichtung 24 und nach
der Markierung durch die Kernkomponente 22 bestimmt, wobei
auch in diesem Fall durch die Variation der Intensität
des Laserlichts Markierungen mit einem stufenlosen Kontrast erzeugt
werden können.
-
Bei
einem dritten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf ein Substrat 30 zunächst eine
Nanoschicht 32 aus einem lasersensitiven Material, z. B.
Aluminium, aufgebracht. Auf diese Nanoschicht 32 wird ein
Polymermaterial 34 in Form einer Lackschicht aufgebracht,
wie dies in der 3A schematisch dargestellt ist.
-
Bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Nanoschicht 32 durch die Einwirkung
von Laserlicht, angedeutet durch den Pfeil 36, verdampft
und/oder zerstäubt und ist in dem markierten Bereich 38 nicht
mehr sichtbar, wie in der 3B dargestellt.
Durch die Zerstörung der unter dem Polymermaterial 34 angeordneten
Nanoschicht 32 wird somit in dem markierten Bereich 38 das
Substrat 30 sichtbar, während in den nicht markierten
Bereichen 39 die Nanoschicht 32 sichtbar ist.
-
Bei
einem vierten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt das Polymermaterial 40 in Form eines selbsttragenden
Formkörpers vor, z. B. in Form einer Kunststofffolie, wie
dies in 4A schematisch dargestellt ist.
In dem Polymermaterial 40 sind Nanopartikel 44 in
Form von Plättchen (Flakes) verteilt, die aus einer lasersensitiven
Komponente, z. B. Aluminium, gebildet sind, entsprechend dem ersten
Ausführungsbeispiel.
-
Bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Polymermaterial 40 in dem zu markierenden
Bereich mit Laserlicht, angedeutet durch den Pfeil 46,
beaufschlagt. Dabei kommt es zu einer Verdampfung und/oder Zerstäubung
der Nanopartikel 44.
-
Der
Zustand des lasermarkierten Bereichs 48 des Polymermaterials 40 ist
in der 4B dargestellt. Das Material
der Nanopartikel ist nach deren Zerstäubung bzw. Verdampfung
in dem Polymermaterial 40 dispergiert und nicht mehr sichtbar,
sodass der optische Eindruck des Polymermaterials 40 in dem
markierten Bereich 48 gegenüber dem nicht markierten
Bereich 49 deutlich verändert ist.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Für
die Lasermarkierung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wurde als Polymermaterial ein 2K-PUR-Klarlack der Firma
Wörwag (Woeropur R-3203H) verwendet, der mit Schichtdicken
von ca. 20 bis 50 μm auf ein farbiges Substrat aufgetragen
wurde.
-
Dem
Klarlack wurden Nanopartikel in Form von PVD-Aluminiumflakes von
der Firma Schlenk (z. B. Decomet 1008/10) zugegeben. Die Menge der Aluminiumflakes
bezogen auf das Polymermaterial betrug 0,1 Gew.-%, 0,2 Gew.-% oder
0,5 Gew.-%.
-
Die
Markierung des Polymermaterials mittels Verdampfung bzw. Zerstäubung
der Aluminiumflakes erfolgte durch den Einsatz eines Nd:YAG-Lasers (FOBALAS
FD84S) bei einer Wellenlänge von 1064 nm.
-
Durch
Variation der Intensität des Lasers konnten Markierungen
mit hoher Kantenschärfe und stufenlosem Kontrast erzeugt
werden, ohne dass es zu einer Ablation der Lackschicht kam. Dabei
wurde mit einem Lampenstrom im Bereich von 21 A bis 32 A und einer
entsprechenden Leistung von ca. 1 W bis 8 W, einer Vorschubgeschwindigkeit
von 80 bis 2000 mm/s und einer Modenblende 1.0 gearbeitet.
-
Beispiel 2
-
Ausgehend
von Beispiel 1 wurde anstelle von PVD-Aluminiumflakes ein Effektpigment
ChromaFlair 190 der Firma JDS Uniphase verwendet. Hierbei handelt
es sich um Flakes aus einem anorganischen Träger (Kernkomponente),
die eine metallische Beschichtung im Nanometerbereich aufweisen.
-
Die
Lasermarkierung mittels Verdampfung bzw. Zerstäubung der
metallischen Beschichtung des anorganischen Trägers erfolgte
wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Beispiel 3
-
Ein
2K-PUR-Klarlack der Firma Wörwag (Woeropur R-3203H) wurde
mit einer Schichtdicke von 20 μm auf eine 60 nm dicke PVD-Aluminiumschicht
aufgetragen, welche auf eine 100 μm dicke PET-Folie der
Firma Hück Folien appliziert worden war.
-
Die
Lasermarkierung mittels Verdampfung bzw. Zerstäubung der
Aluminiumschicht erfolgte wie in Beispiel 1 beschreiben.
-
Beispiel 4
-
PVD-Aluminiumflakes
der Firma Schlenk (z. B. Decomet 1008/10) wurden in ein Polypropylenpolymer
Moplen HP501H der Firma Basell Deutschland in einer Konzentration
von 0,1 Gew.-%, 0,2 Gew.-% oder 0,5 Gew.-% eingearbeitet. Aus dem
Polymermaterial wurden Formkörper in Form von 1 mm dicken
Platten mittels Extrusion hergestellt.
-
Die
Lasermarkierung der Platten mittels Verdampfung bzw. Zerstäubung
der Aluminiumflakes erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6284184 [0004]
- - EP 0469982 A2 [0005]