DE102007049988A1 - Verfahren zur Verbindung eines ersten Varistorblockes mit einem zweiten Varistorblock sowie Überspannungsableiter - Google Patents

Verfahren zur Verbindung eines ersten Varistorblockes mit einem zweiten Varistorblock sowie Überspannungsableiter Download PDF

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Abstract

Ein erster und ein zweiter Varistorblock (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) stoßen über eine elektrisch leitende Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) aneinander. Die Varistorblöcke sind Teil eines Ableitstrompfades eines Überspannungsableiters (8).

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbindung eines ersten Varistorblockes mit einem zweiten Varistorblock.
  • Aus der Offenlegungsschrift WO 98/38653 ist ein Überspannungsableiter bekannt, welcher mehrere Varistorblöcke aufweist, die miteinander elektrisch leitend zu kontaktieren sind.
  • Dazu ist vorgesehen, Varistorblöcke mit durchgehenden Ausnehmungen übereinander liegend anzuordnen und die Ausnehmungen mit einem Kompressionsstab zu durchsetzen. An dem so gebildeten Stapel sind endseitig Endarmaturen angeordnet, welche mit dem Kompressionsstab verbunden werden und so von außen eine Anpresskraft auf die Varistorblöcke ausüben so dass diese gegeneinander verspannt werden.
  • Neben einem erhöhten Aufwand einer dielektrisch stabilen Ausgestaltung im Bereich der Ausnehmungen ist bei einer derartigen Ausgestaltung nachteilig, dass spezielle Formen von Varistorblöcken zum Einsatz kommen. Weiterhin sind elektrische Eigenschaften der zwischen den Varistorblöcken gebildeten Kontaktbereichen abhängig von der Stärke der durch die Endarmaturen und den Kompressionsstab aufgebrachten Anpresskraft. Je nach verwendeten Materialien sowie Art der Verbindung zwischen den Endarmaturen und dem Kompressionsstab können im Laufe der Zeit Ermüdungserscheinungen auftreten, so dass die Anpresskraft nachlässt. Dadurch ändern sich folglich auch die elektrischen Eigenschaften der Kontaktbereiche zwischen den Varistorblöcken.
  • Daher ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Verbindung von Varistorblöcken der eingangs genannten Art anzugeben, welches die Ausbildung von langfristig stabilen elektrischen Verhältnissen im Kontaktbereich zwischen Varistorblöcken ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass zwischen den Varistorblöcken eine elektrisch leitende Zwischenschicht angeordnet wird und zumindest einer der Varistorblöcke mit der elektrisch leitenden Zwischenschicht durch Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißen, verbunden wird.
  • Die Zwischenlage der elektrisch leitenden Zwischenschicht ermöglicht eine gute Kontaktierung der Varistorblöcke. Weiterhin ermöglicht die Zwischenschicht ein rationelles Anwenden von Reibschweißverfahren, insbesondere Ultraschallschweißverfahren, um eine elektrisch sowie mechanisch stabile Verbindung zwischen der Zwischenschicht und zumindest einem der Varistorblöcke herzustellen.
  • Varistorblöcke sind beispielsweise blockförmig vorteilhafterweise zylinderförmig ausgestaltet, wobei die Stirnseiten der Varistorblöcke zur elektrischen Kontaktierung der Varistorblöcke untereinander bzw. mit Endarmaturen dienen. Varistorblöcke sind beispielsweise aus keramischen Materialien, Metalloxiden oder Metalloxidgemischen hergestellt.
  • In Abhängigkeit einer über dem Varistorblock anstehenden elektrischen Spannung ändern sich die Impedanzverhältnisse des Varistorblocks. So ist es beispielsweise möglich, unterhalb einer Schwellspannung eine Impedanz des Varistorblocks vorzusehen, der gegen Unendlich tendiert. Mit dem Erreichen einer Schwellspannung sollte ein möglichst schlagartiges Umschalten auf einen Impedanzwert, der gegen null tendiert, erfolgen. Durch eine Aneinanderreihung von mehreren Varistorblöcken wird eine Reihenschaltung hergestellt, mittels welcher ein so gebildeter Varistorblockverbund beispielsweise auch bei höheren Spannungen, insbesondere Hochspannungen von über 1.000, von mehreren 10.000 oder mehreren 100.000 Volt einsetzbar ist. Derartige Anordnungen sind beispielsweise zum spannungsabhängigen Schalten von Strompfaden einsetzbar.
  • Durch den Einsatz von Schweißverfahren ist eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der elektrisch leitenden Zwischenschicht, beispielsweise einer metallischen Schicht und einem Varistorblock herstellbar. Bei einem Reibschweißen werden zwei zu verbindende Fügepartner, in diesem Fall ein Varistorblock und die Zwischenschicht, relativ zueinander bewegt. Dabei kommt es an den einander berührenden Flächen durch auftretende Reibung zur Erwärmung. Unter einer entsprechenden Druckbeaufschlagung während des Fügeverfahrens entsteht zwischen den Fügepartnern ein stoffschlüssiger Verbund.
  • Das Ultraschallschweißen nutzt hochfrequente mechanische Schwingungen, welche in zumindest einen Fügepartner einzukoppeln sind. Dabei entsteht die zum Verschweißen nötige Wärme aufgrund von Molekular- und Grenzflächenreibung zwischen den Fügepartnern. Somit ist das Ultraschallschweißen auch eine Form des Reibschweißens.
  • Mittels eines Generators wird eine Ultraschallfrequenz erzeugt. Beispielsweise erfolgt dies unter Nutzung von Kristallen, die piezoelektrische Eigenschaften aufweisen und bei einer Beaufschlagung mit einer entsprechenden Wechselgröße eine Längenänderung vollziehen. Die so entstehenden mechanischen Schwingungen können durch eine so genannte Sonotrode einge koppelt werden. Mittels der Sonotrode wird eine Anpresskraft auf die miteinander zu verbindenden Fügepartner, hier beispielsweise ein Varistorblock, sowie eine elektrisch leitenden Zwischenschicht ausgeübt. In Folge von Druck- und Relativschwingungen der Fügepartner zueinander kommt es zu Molekular- und Grenzflächenreibungen, die eine entsprechende Wärme bis zum Verschweißen der Fügepartner hervorrufen.
  • Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass beide Varistorblöcke mittels Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißens mit der Zwischenschicht verbunden werden.
  • Wird eine Reibschweißverbindung zwischen den beiden Varistorblöcken und der Zwischenschicht hergestellt, so kann zwischen den Varistorblöcken selbst zum einen eine dauerhaft ihre elektrischen Eigenschaften beibehaltende elektrisch leitende Verbindung ausgebildet werden, zum andern kann durch den Schweißverbund ein mechanisch belastbarer winkelstarrer Körper gebildet werden. Durch die Verschweißung der beiden Varistorblöcke kann auf den Einsatz von entsprechenden Kompressionsvorrichtungen oder ähnliches verzichtet werden. Damit wird durch den Einsatz eines Reibschweißverfahrens zur Verbindung der Varistorblöcke zum einen eine stabile elektrisch leitende Verbindung geschaffen, zum andern ist ein aus mehreren übereinander angeordneten einzelnen Varistorblöcken gebildete Varistorblockverbund hinsichtlich seiner Ausgestaltung und Dimensionierung flexibler anpassbar. Unabhängig von der Länge gegebenenfalls zu dimensionierender Kompressionsstangen oder anderer Kompressionsvorrichtungen können dauerhaft elektrisch leitende Verbindungsstellen sowie mechanisch stabile Verbindungen der Varistorblöcke untereinander hergestellt werden. Je nach Auswahl der Anzahl der übereinander anzuordnenden Varistorblöcke können verschieden dimensionierte winkelstarre Varistorblockverbünde gebildet werden.
  • Weiterhin ist durch die Anwendung von Ultraschallschweißungen die zur Kontaktierung genutzte Fläche der Varistorblöcke variabler ausgestaltbar. So ist es beispielsweise nicht mehr zwangsläufig notwendig, Ausnehmungen in den Varistorblöcken vorzusehen, um in diesen eine Kompressionsstange anzuordnen.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die beiden Varistorblöcke zeitgleich mit der Zwischenschicht verbunden werden.
  • Ein zeitgleiches Verbinden zweier Varistorblöcke unter Zwischenlage der Zwischenschicht gestattet ein rasches Verbinden der Varistorblöcke miteinander. Dadurch sind beispielsweise modulartig vorkonfektionierte Abschnitte eines Varistorblockverbundes in größeren Stückzahlen herstellbar und abrufbar. Bei einem zeitgleichen Verbinden der Varistorblöcke mit der Zwischenschicht ist es beispielsweise vorsehbar, dass die gesamte Abfolge eines Varistorblockverbundes gegebenenfalls mit einer größeren Anzahl von Varistorblöcken und einer größeren Anzahl von Zwischenschichten mittels einer Sonotrode unter Druck und unter Ultraschallschwingungen verschweißt werden. Dadurch ist es möglich, in einem einzigen Arbeitsschritt einen Varistorblockverbund herzustellen. Mittels Ultraschallschweißens hergestellte Verbindungen sind typischerweise innerhalb weniger Sekunden bzw. weniger zehn Sekunden ausgebildet und kurz darauf folgend mechanisch belastbar.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Varistorblöcke zeitlich aufeinander folgend mit der Zwischenschicht verbunden werden.
  • Ein zeitlich aufeinander folgendes Verbinden zweier Varistorblöcke mit einer Zwischenlage ermöglicht hinsichtlich der Fertigungsabläufe ein modulares Vorgehen. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Vielzahl von Varistorblöcken jeweils an einer Kontaktfläche mit einer Zwischenlage mittels Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißens, verbunden werden. Diese Module können zwischengelagert und dann in nahezu beliebiger Anzahl stirnseitig aneinandergereiht werden. So kann der jeweils erste Varistorblock eines Moduls mit einem zweiten Varistorblock eines weiteren Moduls mittels Ultraschallschweißens verbunden werden. Je nach zur Verfügung stehenden Ausrüstungen können mehrere Module in einem einzigen Arbeitsschritt miteinander verbunden werden oder es kann Modul für Modul unter Einsatz des Ultraschallschweißens elektrisch leitend sowie mechanisch belastbar verbunden werden.
  • Vorteilhafterweise kann weiter vorgesehen sein, dass zumindest einer der Varistorblöcke an einer Anlagefläche partiell mit der Zwischenschicht verbunden wird.
  • Eine zur Verbindung mit der Zwischenlage vorgesehene Anlagefläche des Varistorblockes kann lediglich partiell mit der Zwischenschicht verbunden werden. Durch den partiellen Verbund kann die Zwischenschicht nach Art eines Puffers zwischen den Varistorblöcken wirken. So können beispielsweise wärmebedingte Volumenänderungen von Varistoren entkoppelt werden. So ist eine unabhängige Wärmedehnung der Varistorblöcke ermöglicht, wobei der Verbindungsbereich mechanisch entlastet wird. Weiter wird ein Eindringen von Wärme in die Varistorblöcke während eines Verschweißens lokal begrenzt. Somit ist eine Gefährdung der elektrischen Eigenschaften der Varistorblöcke durch das Verbindungsverfahren vermindert.
  • Durch den partiellen Verbund können weiter elektrische Eigenschaften der Kontaktbereiche zwischen den Varistorblöcken eingestellt werden. So ist es beispielsweise möglich, durch das Vorsehen eines größeren Abschnittes der Anlagefläche zur Verbindung mittels Ultraschallschweißens eine geringe Übergangsimpedanz des Kontaktbereiches erzeugt wird. Umgekehrt kann durch Reduzierung der Anlagefläche eine vergrößerte Übergangsimpedanz zwischen den Varistorblöcken herbeigeführt werden.
  • Eine Variation der Kontaktierungsflächen kann erreicht werden, indem eine Anlagefläche beispielsweise eine bestimmte Profilierung aufweist. Dadurch können beispielsweise nur erhabene Bereiche des Varistorblocks bzw. der Zwischenschicht unmittelbar in Kontakt stehen und nur an diesen Punkten ist ein Verschweißen der Kontaktierungspartner mittels Ultraschallschweißens zu erwarten.
  • Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass zumindest einer der Varistorblöcke in einem Randbereich einer Anlagefläche mit der Zwischenschicht verbunden wird.
  • Durch ein Vorsehen der Verschweißung im Randbereich ist es möglich, einen Stromfluss in Randzonen der Varistorblöcke zu konzentrieren. Die Randzonen der Varistorblöcke bieten aufgrund ihrer Nähe zur Mantelfläche der Varistorblöcke eine gute Möglichkeit einer Ableitung thermischer Energie. Dadurch ist eine Möglichkeit geschaffen, einer unerwünschten Zerstörung, beispielsweise durch thermische Überlastungen eines Varistorblockes, vorzubeugen.
  • Weiterhin kann außerdem vorteilhaft vorgesehen sein, dass zumindest einer der Varistorblöcke in einem Zentralbereich einer Anlagefläche mit der Zwischenschicht verbunden wird.
  • Ein Zentralbereich kann in einer relativ kleinen Zone einen durch die Varistorblöcke fließenden Strom konzentrieren. Dadurch ist es möglich, gezielt so genannte „hot spots" zu schaffen, die beispielsweise einem Überlastschutz dienen. So ist es beispielsweise möglich, im Zentralbereich Indikatoren anzuordnen, die rechtzeitig vor einer Überlast des Varistorverbundes warnen können.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass zumindest einer der Varistorblöcke an einer Anlagefläche rasterartig mit der Zwischenschicht verbunden wird.
  • Eine rasterartige Schweißverbindung gestattet es, über die gesamte Anlagefläche verteilt Kontaktierungsbereiche vorzusehen. Dadurch kann ein fließender Strom großflächig verteilt werden. Die zwischen den Schweißverbindungspunkten freibleibenden Abschnitte können dabei beispielsweise kanalartig ausgebildet werden, um beispielsweise eine Zwangskühlung durch den Varistorblockverbund hindurch zu bewirken.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Zwischenschicht auf zumindest einen der Varistorblöcke vor einer Anwendung des Reibschweißens appliziert wird.
  • Eine Applikation der Zwischenschicht auf einen Varistorblock kann beispielsweise durch das Einsetzen von Plasmaspritzverfahren, Flammspritzverfahren, Lackieren der Zwischenschicht, Aufkleben der Zwischenschicht oder ähnliches, vorgenommen werden. Dadurch ist es möglich, vor einer Nutzung des Reibschweißens eine Relativlage zwischen der Zwischenschicht und einem Varistorblock vorzugeben. Damit ist es möglich, die Zwischenschicht vor Verwendung des Reibschweißens einfacher örtlich zu platzieren. Dabei kann zum einen vorgesehen sein, dass durch das Reibschweißen die bereits applizierte Zwi schenschicht selbst zusätzlich mit dem Varistorblock verbunden wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die applizierte Zwischenschicht auf dem Varistorblock eine ausreichende elektrische Verbindung sowie mechanische Haftung aufweist und lediglich eine Verbindung eines weiteren Varistorblockes mit dem die Applikation aufweisenden Varistorblock über die applizierten Zwischenschicht durch das Reibschweißen vorgenommen wird.
  • Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass eine Verbindung mittels Ultraschall-Torsionsschweißen erfolgt.
  • Typischerweise werden für Varistorblöcke zylinderförmige Grundformen eingesetzt. Stirnseiten der Varistorblöcke werden dann zu einer elektrischen Kontaktierung herangezogen. Aufgrund der im Regelfalle kreisrunden Querschnitte bietet sich hier ein Torsionsschweißen an, um einen besonders festen und innigen Verbund zwischen der Zwischenschicht und dem Varistorblock herbeizuführen. Bei einem Ultraschall-Torsionsschweißen wird unter Nutzung von durch Ultraschall angeregten Torsionskräften ausreichende Wärme zwischen Fügepartnern erzeugt, um an der Fügestelle ein Verschweißen zu bewirken.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Überspannungsableiter mit einem ersten und einem zweiten Varistorblock, welche über eine elektrisch leitende Zwischenschicht aneinanderstoßen, anzugeben, welcher in einer kürzeren Durchlaufzeit herstellbar ist.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Überspannungsableiter der vorstehenden Art dadurch gelöst, dass zumindest einer der Varistorblöcke durch Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißen, mit der Zwischenschicht verbunden ist.
  • Die aus dem Stand der Technik bekannte Verbindung mehrerer Varistorblöcke unter Nutzung von Endarmaturen, die mit einer die Varistorblöcke durchsetzenden Kompressionsstange verbunden sind und eine äußere Kraft auf die Varistorblöcke ausübt, gestaltet die Fertigung relativ aufwendig. Die Varistorblöcke sind entsprechend übereinander anzuordnen und durch eine entsprechende Hilfskonstruktion unter eine Vorspannung zu setzen, um die Kompressionsstange mit Endarmaturen verbinden zu können und einen ausreichenden Druck auf den Stapel von Varistorblöcken ausüben zu können. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kontaktbereiche zwischen den Varistorblöcken die geforderten elektrischen Eigenschaften aufweisen. Dazu sind entsprechende Behandlungen der Kontaktierungsflächen vorzunehmen und entsprechende Oberflächengüten einzuhalten.
  • Im Gegensatz dazu bringt ein Verschweißen der Varistorblöcke über eine Zwischenschicht den Vorteil, dass unter Druck und Wärme Kontaktbereiche mit annähernd gleichbleibenden elektrischen Eigenschaften entstehen. Selbst das Vorhandensein von Restfetten oder anderen Verschmutzungen auf den Oberflächen kann bei einem Verschweißen toleriert werden, da diese Verschmutzungen während des Fügeprozesses aus dem Kontaktierungsbereich herausgedrängt werden. Weiterhin können miteinander verschweißte Varistorblöcke auch über längere Zeiträume unter atmosphärischen Bedingungen gelagert werden, ohne dass sich die elektrischen Eigenschaften der Kontaktierungsbereiche relevant verändern. Im Gegensatz dazu ist bei einem Verspannen der Varistorblöcke durch von außen aufgebrachte Kräfte darauf zu achten, dass die Verbindungsstellen vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und anderen Verunreinigungen möglichst geschützt sind.
  • Durch ein Verschweißen der Varistorblöcke entsteht ein Varistorblockverbund, welcher in sich eine ausreichende Stabilität aufweist um ein zügiges hantieren mit diesem während der Herstellung eines Überspannungsableiters sicherzustellen.
  • Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch in einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend näher beschrieben.
  • Dabei zeigt die
  • 1 eine Anordnung zur Durchführung eines Reibschweißverfahrens, die
  • 2 eine Anordnung zur Durchführung eines Ultraschall-Schweißverfahrens und die
  • 3 einen Schnitt durch einen Überspannungsableiter mit einem Ableitstrompfad.
  • Die 1 zeigt einen ersten Varistorblock 1 sowie einen zweiten Varistorblock 2. Die beiden Varistorblöcke 1, 2 weisen eine zylinderförmige Außenkontur auf und sind mit ihren Zylinderachsen zu einer Rotationsachse 3 koaxial ausgerichtet. Zwischen dem ersten Varistorblock 1 und dem zweiten Varistorblock 2 ist eine elektrisch leitende Zwischenschicht 4 angeordnet. Die elektrisch leitende Zwischenschicht kann beispielsweise eine metallische Scheibe z. B. aus Aluminium oder einem anderen elektrisch leitenden Material sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die elektrisch leitende Zwischenschicht auf einen der beiden Varistorblöcke 1, 2 appliziert wurde und bereits winkelstarr mit einem der beiden Varistorblöcke 1, 2 verbunden ist. So kann die elektrisch leitende Zwischenschicht 4 beispielsweise vorab unter Nutzung eines Schweißverfahrens mit einem der Varistorblöcke 1, 2 verbunden worden sein. Neben einem Verschweißen der elektrischen Zwischenschicht 4 zur Applikation auf einem der Varistorblöcke 1, 2 vorab, kann die elektrisch leitende Zwischenschicht 4 beispielsweise auch mittels galvanischer Verfahren, mittels Lackierverfahren, Plasmaspritzverfahren oder ähnlichen Methoden appliziert worden sein.
  • Der erste Varistorblock 1 ist in einer ersten Spannvorrichtung 5 drehfest gehaltert. Eine zweite Spannvorrichtung 6, welche den zweiten Varistorblock 2 mantelseitig umgibt, führt den zweiten Varistorblock 2 in Richtung der Rotationsachse 3 und ermöglicht dem zweiten Varistorblock 2 ein Rotieren um die Rotationsachse 3.
  • Je nach Ausführung der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 ist diese bereits mit einem der beiden Varistorblöcke 1, 2 verbunden oder bei einer diskreten scheibenartigen Ausgestaltung beispielsweise relativ zu beiden Varistorblöcken 1, 2 beweglich angeordnet. In Richtung der Rotationsachse 3, die elektrisch leitende Zwischenschicht 4 zwischen den Varistorblöcken 1, 2 einschließend, wird der zweite Varistorblock 2 mit einer Kraft F beaufschlagt. Zusätzlich wird der zweite Varistorblock 2 in Rotation versetzt. Durch die Rotation bewegen sich zumindest zwei Fügepartner relativ zueinander. Je nach Ausgestaltung der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 bewegt sich der erste Varistorblock 1 mit einer daran befestigten elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 gemeinsam relativ zu dem zweiten Varistorblock oder der zweite Varistorblock 2 mit einer daran winkelstarr angeordneten elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 relativ zu dem ersten Varistorblock 1. Bei einer diskreten Ausgestaltung der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4, welche sowohl gegenüber dem ersten als auch dem zweiten Varistorblock 1, 2 relativ bewegbar ist, stellt sich eine Relativbewegung zwischen den Varistorblöcken 1, 2 und der elektrisch leitenden Zwischenschicht ein.
  • Durch die Relativbewegung zumindest zweier Teile zueinander kommt es zur Entstehung von Reibung und daraus folgend zur Erwärmung. Unter Nutzung der Kraft F kommt es zu einer Verpressung und Verschweißung der miteinander zu verbindenden Varistorblöcke 1, 2. Je nach Ausführung der elektrisch leitenden Zwischenschicht verschweißt die elektrisch leitende Zwischenschicht 4 die beiden Varistorblöcke 1, 2 im selben Schweißvorgang. Bei einer bereits erfolgten Verbindung der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 mit einem der beiden Varistorblöcke 1, 2 wird eine Verschweißung mit dem bisher nicht mit der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 verbundenen Varistorblock erzeugt.
  • Bei einer vorherigen Applikation der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 an einem der Varistorblöcke 1, 2 kann vorgesehen sein, dass dieser Bereich während des Reibschweißens zusätzlich mit dem Varistorblock verschweißt wird. Eine Applikation im Vorfeld kann so in einer vereinfachten Art vorgenommen werden, da eine endgültige Kontaktierung erst während des Reibschweißens erfolgt. Gegebenenfalls kann zur Applikation lediglich ein „Heften" der Zwischenschicht an einem der Varistorblöcke 1, 2 vorgesehen sein.
  • In der 2 ist eine Anordnung zur Durchführung eines Ultraschall-Schweißverfahrens dargestellt. Hinsichtlich der Ausgestaltung des in der 2 dargestellten ersten Varistorblocks 1, zweiten Varistorblocks 2 sowie der elektrisch leitenden Zwischenschicht 4 wird auf die Ausführungen bezüglich der 1 verweisen. Sämtliche Ausgestaltungen und Anwendungen, wie zur
  • 1 beschrieben, können auch mit dem zur 2 beschriebenen Ultraschall-Schweißverfahren realisiert werden.
  • Der erste Varistorblock 1 ist wiederum in einer ersten Spannvorrichtung 5 drehfest eingespannt. Die beiden Varistorblöcke 1, 2 stoßen über eine elektrisch leitende Zwischenschicht 4 aneinander. Eine Schwingungsanordnung 7 presst die zu verbindenden Baugruppen längs der Rotationsachse 3 gegeneinander. Über einen Ultraschallgenerator wird die Schwingungsanordnung 7 mit hochfrequenten mechanischen Schwingungen im Ultraschallbereich beaufschlagt. Zwischen den zu verschweißenden Bauteilen kommt es ausgelöst von den Ultraschallschwingungen durch Molekular- und Grenzflächenreibungen zur Entstehung der notwendigen Wärme, um ein Verschweißen der Baugruppen miteinander zu erzielen. Dabei kann wiederum vorgesehen sein, dass die elektrisch leitende Zwischenschicht 4 separat angeordnet ist oder bereits mit einem der beiden Varistorblöcke 1, 2 vorab mechanisch fest verbunden ist. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die elektrisch leitende Zwischenschicht sowohl zu dem ersten als auch zu dem zweiten Varistorblock 1, 2 relativ bewegbar ist und ein Verschweißen der beiden Varistorblöcke 1, 2 über die elektrisch leitende Zwischenschicht 4 in einem einzigen Schweißvorgang erfolgt.
  • Unabhängig von dem eingesetzten Schweißverfahren können auch mehr als zwei Varistorblöcke zeitgleich miteinander verbunden werden und einen Varistorblockverbund mit einer größeren Anzahl von Varistorblöcken ausbilden.
  • Die 3 zeigt einen Überspannungsableiter 8, welcher einen Ableitstrompfad 9 aufweist. Der Ableitstrompfad 9 weist mehrere Varistorblöcke 10a, 10b, 10c, 10d auf, die jeweils unter Zwischenlage einer elektrisch leitenden Zwischenschicht 11a, 11b, 11c miteinander elektrisch kontaktiert sind. Die Varistorblöcke 10a, 10b, 10c, 10d sind durch Reibschweißen zu einem winkelstarren Varistorblockverbund verbunden.
  • Der winkelstarre Varistorblockverbund ist innerhalb eines Gehäuses 12 angeordnet und so vor dem unmittelbaren Einwirken äußerer Erscheinungen geschützt. Endseitig ist der winkelstarre Varistorblockverbund mit Hochspannungspotential bzw. Erdpotential kontaktierbar. In Abhängigkeit des Betrages eines über dem winkelstarren Varistorblockverbund anstehenden Spannungsfalls ist die Impedanz der Varistorblöcke 10a, 10b, 10c, 10d variabel.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 98/38653 [0002]

Claims (11)

  1. Verfahren zur Verbindung eines ersten Varistorblockes (1, 10a, 10c) mit einem zweiten Varistorblock (2, 10b, 10d) dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Varistorblöcken (1, 2, 10a, 10c, 10b, 10d) eine elektrisch leitende Zwischenschicht (4, 11a, 11b,11c) angeordnet wird und zumindest einer der Varistorblöcke mit der elektrisch leitenden Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) durch Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißen, verbunden wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) mittels Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißen mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) zeitgleich mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) zeitlich aufeinander folgend mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) an einer Anlagefläche partiell mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) in einem Randbereich einer Anlagefläche mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) in einem Zentralbereich einer Anlagefläche mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) an einer Anlagefläche rasterartig mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) auf zumindest einen der Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) vor einer Anwendung des Reibschweißens appliziert wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung mittels Ultraschall-Torsionsschweißen erfolgt.
  11. Überspannungsableiter (8) mit einem ersten und einem zweiten Varistorblock (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d), welche über eine elektrisch leitende Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) aneinanderstoßen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Varistorblöcke (1, 2, 10a, 10b, 10c, 10d) durch Reibschweißen, insbesondere Ultraschallschweißen, mit der Zwischenschicht (4, 11a, 11b, 11c) verbunden ist.
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