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Auf
Oberflächen
von Substraten finden sich oft Substanzen in kleinen Mengen. Die
Menge dieser Materialien beträgt
oft nur einige Atomlagen. Dennoch haben diese Substanzen einen großen Einfluss auf
z. B. Adhäsion
von Beschichtungen und Klebstoffen, Gleiteigenschaften, Benetzungsverhalten,
aber auch Härte
der Oberfläche
und Migration von Substanzen aus dem Material.
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So
ist zum Beispiel bei Anwesenheit von Gleitmittel oder Tensiden von
Oberflächen
oft die Adhäsion
von Klebstoffen, Lacken, Beschichtungen oder Druckfarben verschlechtert.
Die Adhäsion
kann dabei so gering werden, dass es zu Reklamationen beim Kunden
führt.
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Ein
anderes Beispiel sind silikonisierte Trennmaterialien, bei denen
kleinste Mengen an ungebundenem Silikon die Klebkraft von Klebstoff
verändern,
die auf das Silikon aufkaschiert sind. Durch Tenside kann auch die
Siegelfähigkeit
einer Oberfläche
stark reduziert werden.
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Der
Nachweis der auf den Oberflächen
befindlichen Substanzen ist meist sehr schwierig, da diese in geringen
Mengen vorkommen und sich außerdem
von der Oberfläche
schlecht ablösen
lassen.
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Eine
mögliche
Methode zum Nachweis ist das Abspülen der Oberfläche mit
Lösungsmittel.
Das Lösungsmittel
wird dann aufgefangen und analysiert. Dieses Verfahren ist relativ
aufwendig. Bei oberflächenaktiven
Substanzen, die gut auf der Oberfläche haften, ist ein Entfernen über diese
Methode auch nicht immer möglich.
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Alternativ
können
Oberflächen
mit der Methode ESCA untersucht werden. ESCA ist aber nur in wenigen
Laboren verfügbar
und ist sehr teuer und aufwendig.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit dem Substanzen, die sich auf Oberflächen von Substanzen in kleinen
Mengen befinden, leicht nachweisbar werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
ein Abklatschmedium auf das Substrat aufgebracht, auf dem sich die
auf der Oberfläche
gebundene Substanz befindet. Das Abklatschmedium ist eine Substanz,
die in der Lage ist Materialien von der Oberfläche des Substrats aufzunehmen.
Das Abklatschmedium kann beispielsweise als Pulver, Lösung oder
Tablette vorliegen. Das Abklatschmedium wird auf das Substrat gepresst.
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Zum
Aufpressen wird beispielsweise eine Apparatur wie bei der Herstellung
eines KBr-Presslings verwendet.
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Zur
Herstellung des KBr-Presslings werden üblicherweise Pressen eingesetzt,
die hohe Drücke ermöglichen.
Zur Herstellung des Presslings werden üblicherweise eine Apparatur
verwendet, bei der ein oberer Stempel auf einen unteren Stempel
drückt. Beide
Stempelt befinden sich in einer massiven Hülse. Während dem Aufbringen des Pressdrucks
ist die Apparatur so ausgelegt, dass im Presswerkzeug ein Unterdruck
zum Evakuieren angelegt werden kann, um die Qualität des Presslings
zu verbessern.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Substrat in das Presswerkzeug hineingelegt.
Dazu wird es beispielsweise passend zum Presswerkzeug ausgeschnitten
oder ausgestanzt. Das Abklatschmedium wird auf die zu analysierende
Oberfläche
des Substrats aufgebracht. Es ist auch möglich, das Abklatschmedium
zuerst aufzulegen auf die untere Platte des Presswerkzeugs und auf
das Abklatschmedium das Substrat aufzulegen.
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Bei
dem Verfahren ist vorteilhaft, dass bereits sehr kleine Stellen
des Substrats zur Analyse ausreichen. Bei bedruckten Substraten
ist das besonders vorteilhaft, da bereits die Druckmarken, bei denen
die einzelnen Farben separat gedruckt werden, zur Analyse herangenommen
werden können. Da
diese auch bei verschiedenen Druckmotiven gleich sind, können auch
verschiedene Drucke aus verschiedenen Druckvorgängen miteinander verglichen
werden.
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Alternativ
kann das Abklatschmedium zuerst auf das Substrat aufgelegt werden
und auf das Abklatschmedium selber noch ein zweites Substrat auflegen.
Dabei ist das Substrat immer mit der Oberfläche, die analysiert werden
soll, in Richtung des Abklatschmediums orientiert.
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Der
aus dem Abklatschmedium hergestellte Pressling kann analysiert werden.
Dazu wird der Pressling von dem Substrat abgenommen. Der Pressling
wird dadurch leichter analysierbar, da das Substrat bei den meisten
Analyseverfahren selber störende
Signale liefert. Es ist von Vorteil, wenn das Abklatschmedium aus
einer Substanz besteht, die keine oder nur wenige Eigensignale in
den Analyseverfahren zeigt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Abklatschmedium um ein Pulver,
eine Tablette oder eine Lösung.
Es ist hier vorteilhaft, dass Pulver leicht auf das Substrat aufgebracht
werden können.
Bei Verwendung einer Tablette ist vorteilhaft, dass die Dosierung
einfach ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn es sich bei Abklatschmedium
um ein Pulver handelt. Dieses kann gut aufgetragen werden. Außerdem weist
Pulver eine große
Oberfläche
auf, die die Substanzen von der Oberfläche gut aufnehmen können.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn das verwendete Pulver in
der Lage ist unter erhöhtem
Druck oder erhöhter
Temperatur einen Pressling oder einen verpressten Film zu bilden.
Dazu ist vorteilhaft, wenn das Pulver fließfähig wird z. B. bei hohen Drücken. Dadurch
ist es in der Lage Substanzen von der Oberfläche zu lösen und in den Pressling einzubinden. Der
Pressling kann nach dem Verpressen leicht als ein Stück gehandhabt
werden, das leicht transportiert werden kann. Auch lässt es sich
einfach in Analysegeräte
einspannen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn es sich bei der Abklatschmedium
um Kaliumbromid (KBr) handelt. KBr ist ein Material, das in der
Lage ist, unter Druck Presslinge zu bilden. Zudem zeigt es bei der IR-Spektroskopie
keine störenden
Absorptionen. Zur Herstellung des KBr-Presslings wird auf die Oberfläche, die
analysiert werden soll, KBr aufgebracht. Das KBr wird auf dem Substrat
verpresst unter erhöhtem Druck.
Der KBr-Pressling ist eine klare Tablette, die im IR-Spektrum keine
Absorptionen zeigt. Auch im Bereich des UV-VIS lässt KBr Strahlung durch. Die Qualität des KBr-Presslings
wird besonders hoch, wenn das eingesetzte KBr Pulver sehr trocken
ist und eine feine Körnung
aufweist. Das KBr Pulver beginnt bei einem hohen Druck zu fließen und
bildet dabei den Pressling. Das KBr ist durch den Fließprozess
in der Lage Substanzen einzulagern. Die große Oberfläche des KBr-Pulvers ermöglicht,
dass Substanzen gut aufgenommen werden können.
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Dies
wird genutzt bei der Herstellung eines KBr-Presslings für die IR-Spektroskopie. Bei
diesem Verfahren wird KBr-Pulver mit einer Substanz in einem Mörser verrieben.
Das Gemisch aus KBr-Pulver und Substanz wird zusammen verpresst.
Der erhaltene KBr-Pressling kann mit IR-Spektroskopie untersucht werden, da
das KBr selber keine Absorptionen in diesem Bereich zeigt. Im IR-Sepktrum
sind daher nur die Absorptionen der zugemischten Substanz ersichtlich.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, dass es sich bei Abklatschmedium
um eine Tablette handelt. Der Vorteil ist, dass die Tablette bereits
die notwendigen Maße und
immer in der gleichen Menge eingesetzt werden kann. Auch lässt sich
eine Tablette, leicht handhaben und damit einsetzen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn die Tablette zumindest aus
Teilen aus KBr besteht. Das KBr in der Tablette wird unter hohem
Druck fließfähig und
löst Substanzen
von der Oberfläche.
Die Tablette kann aber auch vollständig aus KBr bestehen. Dies
ist besonders vorteilhaft, da reines KBr bei der IR Spektroskopie
keine Absorptionen hat, die stören
würden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn es sich bei dem Abklatschmedium
um eine Lösung
handelt. Eine Lösung
lässt sich
besonders leicht mit einer Pipette aufbringen und besonders leicht
dosieren. Außerdem kann
diese besonders gut Substanzen von der Oberfläche ablösen Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn die Lösung des Abklatschmediums Materialien
enthält,
die einen Pressling oder einen verpressten Film bilden, wenn man
die Lösung
unter mechanischem Druck evakuiert.
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Evakuieren
ist auch üblich
bei der Herstellung eines KBr-Presslings für die IR-Spektroskopie. Außer durch
Anlegen eines hohen mechanischen Drucks hilft es zusätzlich die
Luft abzusaugen, um eine möglichst
gute Qualität
des Presslings zu erhalten.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn der aus dem Abklatschmedium
gebildete Pressling oder verpresste Film bei der zur Analyse verwendeten
spektroskopischen Methode keine störenden Signale zeigt. Der Vorteil
ist, dass der Pressling direkt untersucht werden kann. Die bei der
entsprechenden Spektroskopie erhaltenen Signale lassen sich dann
einfach den im Pressling oder im verpressten Film enthaltenen Substanzen
zuordnen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, dass spektroskopische Methoden
zur Analyse verwendet werden. Diese haben sehr niedrige Nachweisgrenzen
und ausserdem geben diese quantitative Informationen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden spektroskopische Methoden wie beispielsweise
IR-Spektroskopie, UV-Spektroskopie, Fluoreszenzspektroskopie,
Raman-Spektroskopie zur Analyse des Presslings eingesetzt. Diese
haben sehr niedrige Nachweisgrenzen und ausserdem geben diese quantitative
Informationen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn bei Verwendung von spektroskopischen
Methoden die Substanz direkt im KBr-Pressling untersucht wird. Dazu
wird der KBr-Pressling mit der für
die jeweilige Spektroskopische Methode übliche Lichtquelle durchstrahlt.
Es ist von Vorteil, wenn z. B. IR-Spektroskopie verwendet wird,
da KBr selber in dieser Strahlung nicht absorbiert. Alle erhaltenen
Signale sind bei der IR-Spektroskopie auf die in das KBr eingebundenen
Substanzen zurückzuführen.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahren ist
es von Vorteil, wenn der aus dem Abklatschmedium gebildete Pressling
oder der verpresste Film sich von dem Substrat abtrennen lässt. Dadurch
kann der hergestellte Pressling oder der verpresste Film allein ohne
Substrat analysiert werden. Dies hat z. B. bei Verwendung spektroskopischer
Methoden Vorteile, da die Substrate selber meist störende Signale
bei der Spektroskopie liefern.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn das Abklatschmedium zumindest
aus Teilen aus Wachs, Paraffin oder PE besteht. Diese Verbindungen
können
als Pulver als auch als Tablette eingesetzt werden. Das Wachs, Paraffin
oder PE in der Tablette wird unter hohem Druck und/oder erhöhter Temperatur
fließfähig und löst Substanzen
von der Oberfläche
des zu analysierenden Substrats. Außerdem liefert Wachs, Paraffin oder
PE bei der IR-Spektroskopie nur wenige störende Absorptionen. Weiterhin
lassen sich Filme aus diesen Materialien gut vom Substrat abnehmen.
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Das
erfindungsgemäßen Verfahren
kann auf unterschiedlichste Substrate angewendet werden. Diese können zweidimensional
oder dreidimensional sein. Beispiele sind Flaschen, Becher, Folien
und Platten
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn das Substrat zweidimensional
z. B. eine Folie ist. Auf dieser kann sich besonders leicht das
Abklatschmedium aufgebracht und ein Pressling hergestellt werden.
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Das
Verfahren ist anwendbar auf alle gängigen Substrate aus z. B.
Kunststoff, Metall, Holz, Papier, Glas, Stein, Keramik. Kunststoff- und Metallfolien
sind hier besonders geeignet, da diese sich sehr einfach in das
Presswerkzeug einbringen lassen. Die Form des Substrats ist bevorzugt
flächig,
es kann sich aber auch um 3-dimensionale Produkte handeln wie z.
B. Flaschen oder Becher. Hier ist eine spezielle Pressstempelform
erforderlich.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, dass die Substrate aus Kunststoff
bestehen aus PET, PVC, PP, PE, PA und Folien aus Metall Aluminiumfolien
sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Herstellung des Presslings
oder des verpressten Films auf dem Substrat durch Druck unter erhöhter Temperatur
erfolgt. Durch die erhöhte
Temperatur wird verhindert, dass sich Wasser in den Pressling einlagert,
was zur Verschlechterung der Qualität des Presslings führt. Weiterhin
lassen sich vor allem bei Verwendung von PE, Wachs etc. eine bessere
Filmbildung erkennen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es von Vorteil, wenn das Abklatschmedium zumindest
aus Teilen aus KBr besteht. Dieses kann als Pulver als auch als
Tablette eingesetzt werden. Das KBr in der Tablette wird unter hohem
Druck fließfähig und
löst Substanzen
von der Oberfläche des
zu analysierenden Substrats. Außerdem
liefert KBr bei der IR-Spektroskopie kaum störende Absorptionen.
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Das
KBr bildet unter Druck einen Pressling, der keine Absorptionen z.
B. in der IR-Spektroskopie zeigt. Der Pressling kann einfach gehandhabt
werden.
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Das
Substrat kann eine Beschichtung aufweisen wie einen Lack oder eine
Druckfarbe. Viele Materialien sind lackiert oder bedruckt. Die Oberfläche von
solchen Substraten besteht dann vor allem aus Lack und/oder Druckfarbe.
In Lacken und Druckfarben sind oft Additive enthalten, die sich
auf der Oberfläche
ablegen und deren Nachweis von Interesse ist z. B. bei Haftungsproblemen
oder bei Migration von Substanzen.
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Zum
Herstellen eines Presslings aus dem Abklatschmedium ist ein Presswerkzeug
vorteilhaft. Dieses soll ermöglichen,
dass das Abklatschmedium beim Pressvorgang nicht am Rand herausgepresst wird.
Ausserdem soll es die Druckkräfte
gleichmäßig übertragen.
Für die
hohen Drücke
muss es auch sehr stabil sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft ein Werkzeug zu verwenden, bei
dem die Folie in das Werkzeug hineingeschoben wird gezeigt. Dazu
ist im Werkzeug ein Spalt angebracht, durch den das Substrat eingeschoben
werden kann. Der Spalt kann sich beispielsweise auf der Höhe der oberen
Kante des unteren Pressstempels befinden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft ein Werkzeug zu verwenden, bei
dem das Substrat auf der unteren Platte aufliegt und diese Platte
ist gleichzeitig Gegenplatte für den
Pressstempel. Die Folie kann dann direkt auf die untere Platte gelegt
werden. Die Folie muss daher nicht so ausgestanzt werden, dass diese
in die Hülse passt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, dass der gebildete KBr-Pressling
vom Substrat abgenommen werden kann. Dadurch ist eine Analyse des
reinen Presslings möglich,
der die entsprechenden Substanzen von der Oberfläche des Substrats aufgenommen
hat.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn das Abklatschmedium in der
Lage ist, die Substanzen von der Oberfläche der Substrate aufzunehmen.
Dadurch können diese
Substanzen im Pressling analysiert werden unabhängig vom Substrat. Z. B. ist
KBr Pulver hierzu besonders geeignet aufgrund seiner großen Oberfläche und
seinem Fließvermögen bei
hohen Drücken.
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Der
Nachweis von Substanzen aus Oberflächen ist oft bei Beschichtungen
wie Lacken und Druckfarben von Interesse, wenn diese nicht vollständig ausgehärtet sind.
Durch die nicht ausreichende Aushärtung ist die Ansammlung von
entfernbaren Substanzen auf Oberflächen besonders groß.
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Diese
Substanzen haben auf die Endeigenschaften wie die Haftung auf diesen
Oberflächen oder
die Migration aus diesen beschichteten Substraten einen großen Einfluss.
Ein Nachweis dieser Substanzen ist dort sehr hilfreich, um auftretende
Probleme zu verstehen oder im Vornhinein zu verhindern.
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Bei
nicht ausgehärteten
Beschichtungen ist an den Oberflächen
besonders oft die niedrigmolekularen Substanzen vorhanden. Diese
können
z. B. in den nachfolgenden Prozessen oder in der Endanwendung Probleme
bereiten. Es ist von Vorteil mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
diese zu erfassen. Auch nur kleine Flächen können damit untersucht werden.
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Der
Nachweis von Substanzen aus nicht vollständig ausgehärteten Oberflächen ist
vor allem bei der Härtung
von strahlungshärtenden
Lacken, oder Druckfarben, oder Beschichtungen von Bedeutung. Bei
strahlungshärtenden
Materialien ist die Härtung der
Oberfläche
besonders schwierig aufgrund des angrenzenden Luftsauerstoff, der
eine inhibierende Wirkung hat. Die Aushärtung ist abhängig von
den eingesetzten Rohstoffen und der zum Trocknen verwendeten Strahlungsdosis.
Ist die Strahlungsdosis nicht ausreichend für den verwendeten Lack, oder die
verwendete Druckfarbe, oder die verwendete Beschichtung, verbleibt
eine Schicht ungehärteten
Materials auf der Oberfläche.
Ist die Dosis viel zu gering, ist das daran ersichtlich, dass die
Oberfläche
klebrig wirkt. Bei höheren
Dosen wird die nicht gehärtete Schicht
sehr dünn,
weshalb von Seiten der Oberflächenqualität nicht
erkannt werden kann, ob die Aushärtung
vollständig
war. Die nicht ausgehärteten Oberflächenschichten
sind kleiner als 1 Mikrometer.
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Ein
Nachweis, dass die Aushärtung
nicht ausreichend ist, zeigt die Behandlung mit KMnO4. Dieses reagiert
mit den nicht umgesetzten Doppelbindungen unter Bildung einer braunen
Farbe. Umso brauner die Oberfläche
nach der Behandlung ist, desto schlechter ist die Umsetzung. Eine
Quantifizierung ist nicht vernünftig
durchführbar,
wegen der unterschiedlichen Farbe des Untergrunds. Bei dunklem Untergrund
bzw. dunkler Farbe lässt
sich die KMnO4 Methode kaum anwenden. Das erfindungsgemäße Verfahrens
hat dagegen den Vorteil, dass dieses Verfahren quantitative Informationen
auch auf dunklen Oberflächen
liefert.
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Nicht
ausreagierter Lacke oder Druckfarben oder Beschichtungen sind problematisch,
auch wenn diese Materialien nur einen sehr dünnen Film mit weniger als 1
Mikrometer auf der Substratoberfläche bilden. Zum einen wird
die Härte,
Abriebbeständigkeit, Gleiteigenschaften
beeinflusst, was für
die weitere Verarbeitung oder die Endanwendung Nachteile liefert.
So sind Oberflächen
bei Möbel
weniger Kratzbeständig
oder Lacke auf Folien lassen sich leichter abreiben. Bei Etikettenlaminaten
können
Trennpapiere mit Silikonbeschichtung die Klebeigenschaften des Etikettenmaterials
stark verändern,
wenn Spuren von nicht ausgehärtetem
Silikon auf den Klebstoff übergehen.
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Ein
besonders großes
Problem stellen nicht ausgehärtete
Druckfarbenoberflächen
im Bereich des Verpackungsdrucks dar. Die nicht ausgehärteten Druckfarbenkomponenten
können
leicht migrieren auf Lebensmittel. Weiterhin kann es sehr leicht
zum Abklatsch kommen. Beim Abklatsch werden nicht ausgehärtete Bestandteile
von der Oberfläche
eines Substrats übertragen
auf die Rückseite
des Substrats, wenn zwei Substrate aufeinandergestapelt oder aufeinandergewickelt
werden. Der Abklatsch ist gerade bei Folien bzw. Folienverbunden,
die im Lebensmittelbereich eingesetzt werden kritisch, da durch den
Abklatsch die nicht ausgehärteten
Druckfarben, oder Lacke, oder Beschichtungskomponenten auf die Rückseite
der Folienverbunde gelangen, die einen direkten Kontakt zum Lebensmittel
hat.
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Es
ist von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden
kann als Methode zur Überprüfung der
Aushärtung
bei strahlungshärtenden
Beschichtungen, Lacken und Druckfarben. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann verwendet werden, um die Bildung von Abklatsch oder die Migration
von nicht ausgehärteten
Lacken, oder Druckfarben, oder Beschichtungs-Bestandteilen im Verpackungsdruck
auszuschließen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
dient als Prüfmethode,
die einfach und schnell als Qualitätskontrolle verwendet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht, dass
z. B. ein Drucker sofort beim Begutachten der ersten Druckbogen
beurteilen kann, ob die Aushärtungsbedingungen
in z. B. der Druckmaschine optimal eingestellt sind und die Aushärtung gesichert
ist.
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Von
besonderem Vorteil ist, wenn in die Beschichtung Substanzen enthalten
sind, die sich besonders leicht nachweisen lassen. Solche Substanzen
können
den Beschichtungen speziell eingearbeitet werden. Härtet die
Beschichtung, oder der Lack, oder die Druckfarbe nicht genügend aus,
befinden sich besonders viel der zugegeben Substanzen auf der Oberfläche, von
der Sie nach oben beschriebenem Verfahren mit KBr abgenommen werden
können.
Die Substanz im KBr-PRessling lässt
sich dann leicht analytisch nachweisen. Durch die quantitative Bestimmung
der zugegeben Substanz lässt
sich leicht überprüfen, wie
die Härtung
des Lacks, oder der Beschichtung, oder der Druckfarbe erfolgt ist.
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Gut
nachweisbare Substanzen können
sein fluoreszierende Substanzen wie Fluorescein und seine Derivate.
Diese Substanzen können
mit Fluoreszenzspektroskopie in sehr geringen Mengen nachgewiesen
werden. Fluoreszenzspektrometer sind sehr günstig zu haben, was eine günstige Analyse
von Oberflächenaktiven
Substanzen auch in kleinen Firmen ermöglicht. Der Nachweis von Substanzen
auf Oberflächen
ist damit auch als Qualitätskontrolle während dem
Herstellungsprozess kostengünstig möglich.
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Die
Substanzen, die von der Oberfläche
erfindungsgemäß erfasst
werden können,
können
aus den Papiersubstraten und/oder aus Kunststoffsubstraten stammen.
Die in diesen Materialien enthalten niedermolekularen Verbindungen
wie z. B. Additive wie z. B. Gleitmittel, Weichmacher, Stabilisatoren, Harze
migrieren bevorzugt an die Substratoberfläche, wenn diese eine geringe
Kompatibilität
mit dem Substrat aufweisen. Es ist von Vorteil, wenn man diese Substanzen
erkennen kann, da diese Probleme bei der Verarbeitung und in der
Endanwendung zeigen können.
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Typischen
Substanzen, die so an die Oberfläche
gelangen können,
sind Additive mit geringem Molekulargewicht wie z. B. Gleitmittel, Weichmacher, Stabilisatoren,
Harze. Es ist von Vorteil mit dem erfindungsgemäßen Verfahren diese nachzuweisen,
da diese Probleme bei der Verarbeitung und in der Endanwendung zeigen
können.
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Die
sich meist auf den Substraten bildenden Filme dieser Substanzen
sind sehr dünn.
Meist weisen diese Dicken von 1 nm–1 Mikrometer auf. Auch sehr
dünne Ablagerungen
im Mikrometerbereich lassen sich mit geeigneten spektroskopischen
Methoden auf diese Weise nachweisen. Es ist von großem Vorteil,
dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch
diese kleinen Mengen nachgewiesen werden können.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn nach dem Pressvorgang und
Entfernen des Abklatschmediums vom Substrat das Abklatschmedium
wieder auf das Substrat an einer anderen Stelle als bei der Messung
zuvor aufgelegt und mit diesem verpresst wird. Der Vorgang des Abnehmens
und wieder Auflegens kann mehrfach wiederholt werden. Der Vorgang
dient dazu, die Substanz von der Substratoberfläche im Abklatschmedium anzureichern.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn bei Einsatzes eines Abklatschmediums
wie z. B. KBr der erhaltene Pressling nach dem Pressvorgang wieder
zu einem Pulver zu vermahlen und dieses Pulver dann wieder auf das Substrat
aufzubringen. Nach dem ausreichenden Aufkonzentrieren wird der Pressling
analysiert. Dies ist besonders von Vorteil bei Substraten mit sehr
geringen Mengen von Substanzen auf der Oberfläche.
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Der
durch das beschriebene Verfahren erhaltene Pressling aus dem Abklatschmedium
z. B. KBr, in dem die auf der Oberfläche des Substrats vorhandene
Substanz eingelagert ist, wird mit einem geeigneten analytischen
Verfahren untersucht wie z. B. Spektroskopische Methoden. Diese
sind sehr empfindlich und geben quantitative Informationen. Geeignete
analytische Methoden sind spektroskopische Methoden wie IR-Spektroskopie, UV-Spektroskopie, Fluoreszenzspektroskopie,
Raman-Spektroskopie
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Der
durch das beschriebene Verfahren erhaltene Pressling aus dem Abklatschmedium
z. B. KBr, in dem die auf der Oberfläche des Substrats vorhandene
Substanz eingelagert ist, wird mit einem geeigneten analytischen
Verfahren untersucht wie z. B. Chromatographie (GC, HPLC). Diese
sind sehr empfindlich und geben quantitative Informationen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn bei Verwendung von spektroskopischen
Methoden die Substanz direkt im KBr-Pressling untersucht wird. Dazu
wird der Pressling aus dem Abklatschmedium mit der für die jeweilige
Spektroskopische Methode übliche
Lichtquelle durchstrahlt und die austretende Strahlung detektiert.
Bevorzugt wird z. B. IR-Spektroskopie verwendet, wenn KBr das Abklatschmedium
ist, da KBr selber in dieser Strahlung nicht absorbiert. Alle erhaltenen
Signale sind bei der IR-Spektroskopie auf die in das KBr eingebundenen
Substanzen zurückzuführen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der KBr-Pressling, in den
die jeweiligen Substanzen eingebunden sind, aufgelöst wird
in einem Lösungsmittel
und eine Analyse der erhaltenen Lösung erfolgt. Die Analyse des Lösungsmittels
z. B. von Vorteil, wenn das Abklatschmedium selber bei der verwendeten
spektroskopischen Methode Signale zeigt, die die Signale von Substanzen,
die analysiert werden, zudecken.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn bei z. B. bei KBr als Abklatschmedium
Wasser verwendet wird zum Lösen.
Wasser löst
KBr sehr gut auf.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Analyse der Wasserphase nach dem Lösen erfolgen.
Als analytische Methode kann Chromatographie und Spektroskopie verwendet
werden. Bei Chromatographie hat das Lösen den Vorteil, dass die gesamte
im KBr aufgenommene Substanz nicht im KBr eingeschlossen ist und
daher für
die Analyse zur Verfügung
steht. Bei Verwendung von spektroskopischen Methoden hat das Auflösen des KBr-Presslings
in Wasser den Vorteil, dass hier auch Strahlung verwendet werden
kann, die vom KBr absorbiert wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die nach dem Auflösen des
KBr in Wasser erhaltene Lösung
mit organischen Lösungsmitteln
wie z. B. Ether, Chloroform, Methylenchlorid, Benzin oder andere
ausgeschüttelt wird.
Die im KBr anfangs enthaltene Substanz kann dann in die organische
Phase übergehen.
In der organischen Phase kann die chromatographische oder analytische
Untersuchung leichter erfolgen. Eine leichtere Analyse ist möglich, da
z. B. bei Verwendung von spektroskopischen Methoden das verwendete
Lösungsmittel
die geringste Absorption zeigt. Auch ist möglich, dass bei wasserunlöslichen
Substanzen diese sich an Behälteroberflächen absetzen und
damit in der Wasserphase nicht ausreichend nachweisbar sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn mit einem organischen Lösungsmittel
das Abklatschmedium aufgelöst wird
oder zumindest die im Abklatschmedium sich befindende Substanz herausgelöst wird.
Die Analyse der organischen Phase ist einfach mit Spektroskopie und
GC möglich.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann verwendet werden zur Qualitäts- und Prozesskontrolle. Dies
ist möglich,
da es ein sehr schnelles, halbquantitatives Verfahren ist zur Messung
auf Oberflächen gebunden
Substanzen, die üblicherweise
schwer analysiert werden können.
Das Verfahren eignet sich auch, da keine hohen Investitionskosten
für Analysegeräte notwendig
sind. Übliche
Spektrometer sind relativ günstig
im Vergleich zu Analysengeräten,
die zur Oberflächenanalytik
verwendet werden wie ESCA. Als weiteres ist von Vorteil, dass die
Methode leicht auch ohne Fachpersonal durchführbar ist. Die Interpretation
der Analysedaten ist ebenfalls einfach.
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Es
ist von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Untersuchung
von mit strahlungshärtenden
Lacken und/oder Druckfarben beschichteten Substraten einzusetzen,
da dieses direkt an der Herstellungsmaschine eingesetzt werden kann.
Dadurch lassen sich die Maschinenparameter optimal einstellen und
eine Minimierung bzw.
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Aufheben
der Migration von Substanzen, die auf der Oberfläche sich befinden, ist damit
einfach möglich.
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Es
ist von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch eingesetzt
werden kann zur Analyse an sehr kleinen Stellen. Damit ist auch
an Problemstellen, die sonst nicht untersucht werden können, eine
Analyse möglich.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
weiter beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
dargestellt wie unter Verwendung z. B. Kaliumbromid als Abklatschmedium
ein Kaliumbromidpressling auf einem Substrat hergestellt wird und
dieser analysiert wird mit z. B. IR-Spektroskopie.
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In
eine Hülse
mit den Randbegrenzungen 6 und 7 wird ein unterer
Pressenteil 1 hineingesteckt. Auf der unteren Pressenteil 1 wird
eine Folie 2 aufgelegt. Folie 2 ist z. B. bedruckt
mit strahlungshärtender Druckfarbe.
Auf die Folie 2 wird KBr-Pulver 3 aufgebracht
und zwar so, dass die Druckfarbe direkt Kontakt zum KBr-Pulver 3 hat.
Auf das KBr-Pulver
kommt ein oberer Pressenteil 5. Das KBr-Pulver 3 wird
auf die Folie 2 aufgepresst durch Anlegen einer Kraft 9 auf
den oberen Pressenstempel 5. Durch den Druck wandelt sich
das KBr-Pulver 3 um zu einem KBr-Pressling 4.
Dies ist eine klare Tablette. Von dem KBr-Pressling sind die auf der Folie vorhandenen Substanzen
aufgenommen worden. Nach dem Verpressvorgang wird der obere Pressenstempel 5,
der KBr-Pressling 4 und die Folie 2 und der untere
Pressenstempel 1 wieder auseinandergebaut. Die Folie 2 hat
gegen den KBr-Pressling 4 meist eine Adhäsion. Die
Folie 2 kann aber von Pressling 4 abgezogen werden.
Pressling 4 kann dann z. B. durch IR-Spektroskopie analysiert
werden. Dazu wird Infrarotstrahlung 10 durch den KBr-Pressling 2 gestrahlt.
Die durchgetretene Strahlung 10 gelangt auf einen Detektor 8,
und dessen Signale dann ausgewertet werden.