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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit
von insbesondere in Kraftfahrzeugen verbauten Baugruppen.
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In
Kraftfahrzeugen, wie z. B. in Personenkraftfahrzeugen, sind eine
Vielzahl von elektronischen Baugruppen und eine Vielzahl von Einheiten verbaut,
die elektronische Baugruppen umfassen. Derartige Einheiten werden
auch als Module bezeichnet. Ein Hersteller eines Kraftfahrzeugs
bezieht in der Regel derartige Einheiten bzw. Module, die elektronische
Baugruppen umfassen, bzw. elektronische Baugruppen als solche von
Lieferanten. Die Lieferanten beziehen ihrerseits elektronische Baugruppen
der Einheiten bzw. Module oder Unterbaugruppen der elektronischen
Baugruppen von Sublieferanten.
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Tritt
an Kraftfahrzeugen, nämlich
an Einheiten bzw. Modulen oder an Baugruppen derselben, wiederholt
ein ähnlicher
Fehler auf, so kann darauf geschlossen werden, dass eine in Kraftfahrzeugen verbaute
Einheit oder eine in Kraftfahrzeugen verbaute Baugruppe fehlerhaft
ist, die dann im Wege einer Rückrufaktion
an einer Vielzahl von Kraftfahrzeugen ausgetauscht werden muss.
Bislang ist es jedoch noch nicht möglich, in Kraftfahrzeugen verbaute elektronische
Baugruppen eindeutig rückzuverfolgen.
So kann zwar ein Automobilhersteller bei Auftreten eines systematischen
Fehlers z. B. an einer Einheit eines Kraftfahrzeugs die Einheit
einem Lieferanten zuordnen, beim Lieferanten ist es jedoch nicht möglich, den
in einer Einheit auftretenden Fehler eindeutig einer von einem Sublieferanten
bezogenen Baugruppe zuzuordnen. Daher kann bei Auftreten eines systematischen
Fehlers an einer Einheit oder in einer Baugruppe eines Kraftfahrzeugs
die Anzahl möglicherweise
betroffener Kraftfahrzeuge nur unzureichend eingeschränkt werden,
weshalb bislang umfangreiche Rückrufaktionen
erfolgen müssen.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einem Verfahren, mit welchem die Rückverfolgbarkeit
von in Kraftfahrzeugen verbauten Baugruppen gewährleistet werden kann. Die
obigen Probleme stellen sich nicht nur bei Kraftfahrzeugen, sondern
auch bei anderen Produkten, die aus einer Vielzahl von Einheiten
bzw. Baugruppen, die von Lieferanten und Sublieferanten bezogen
werden, zusammengesetzt sind.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde
ein neuartiges Verfahren zur Gewährleistung
der Rückverfolgbarkeit von
insbesondere in Kraftfahrzeugen verbauten Baugruppen zu schaffen.
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Dieses
Problem wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird dann, wenn
eine Baugruppe in einer Einheit verbaut wird, der Einheit eine eineindeutige
Identifizierungsnummer zugeordnet, wobei die eineindeutige Identifizierungsnummer
der Einheit zumindest eine eineindeutige Identifizierungsnummer
der verbauten Baugruppe enthält.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist über
den gesamten Produktionsprozess die Rückverfolgbarkeit von verbauten
elektronischen Baugruppen gewährleistet.
Bei Auftreten eines systematischen Fehlers können fehlerbehaftete Einheiten
oder Baugruppen eingegrenzt werden, da die Rückverfolgbarkeit der Baugruppen
bis zum letzten Sublieferanten lückenlos
dargestellt werden kann. Damit können
auch Rückrufaktionen
zur Behebung von Fehlern an Baugruppen oder Einheiten eines Kraftfahrzeugs
gezielter und demnach mit geringeren Kosten durchgeführt werden.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 eine
schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Gewährleistung
der Rückverfolgbarkeit
von insbesondere in Kraftfahrzeugen verbauten Baugruppen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Gewährleistung
der Rückverfolgbarkeit
von insbesondere in Kraftfahrzeugen verbauten elektronischen Baugruppen
wird nachfolgend exemplarisch unter Bezugnahme auf 1 beschrieben.
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So
zeigt 1 eine Einheit 10, in der zwei Baugruppen 11, 12 verbaut
sind, wobei in jede der Baugruppen 11, 12 eine
Unterbaugruppe 13 bzw. 14 verbaut ist.
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Bei
der Einheit 10 kann es sich z. B. um ein Schiebedachmodul
eines Personenkraftfahrzeugs handeln, wobei im Schiebedachmodul 10 als
Baugruppen 11, 12 zwei Motoren verbaut sind.
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Jeder
der Motoren 11, 12 umfasst als Unterbaugruppe 13, 14 eine
elektronische Platine, auf welcher Reglerfunktionalitäten für die jeweilige
als Motor ausgebildete Baugruppe 11, 12 implementiert
sind.
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Dann,
wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel
der 1 die Baugruppen 11, 12 in der
Einheit 10 verbaut werden, wird der Einheit 10 eine
eineindeutige Identifizierungsnummer 15 zugeordnet. Die eineindeutige
Identifizierungsnummer 15 der Einheit 10 enthält zumindest
eine eineindeutige Identifizierungsnummer der verbauten Baugruppen 11, 12,
wobei es sich bei der eineindeutigen Identifizierungsnummer 16 der
Baugruppe 11 um die Nummer „7654321" und bei der eineindeutigen Identifizierungsnummer 17 der
Baugruppe 12 um die Nummer „1234567" handelt. Die eineindeutige Identifizierungsnummer 15 der
Einheit 10 enthält
demnach zumindest die eineindeutigen Identifizierungsnummern 16, 17 der
in der Einheit 10 verbauten Baugruppen 11, 12.
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Gemäß 1 wird
der Einheit 10 zusätzlich zu
den eineindeutigen Identifizierungsnummern 16, 17 der
in derselben verbauten Baugruppen 11, 12 zusätzlich das
Datum 20 des Verbauens der Baugruppen 11, 12 in
der Einheit 10 zugeordnet wird. Im Ausführungsbeispiel der 1 wurden
beide Baugruppen 11, 12 in der Einheit 10 am „22.12.2006" verbaut.
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Die
obige Zuordnung von eineindeutigen Identifizierungsnummern sowie
Verbaudaten wird über
den gesamten Produktionsprozess vom Automobilhersteller bis zu jedem
Sublieferanten eingehalten, wodurch eine uneingeschränkte Rückverfolgbarkeit
von verbauten Baugruppen gewährleistet
ist.
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So
zeigt 1, dass in jeder der Baugruppen 11, 12 eine
Unterbaugruppe 13, 14 verbaut ist, wobei gemäß 1 der
Einheit 10 die eineindeutigen Identifizierungsnummern 18, 19 der
Unterbaugruppen 13, 14 und das Datum 20 des
Verbauens der Baugruppen 11, 12 in der Einheit 10 zugeordnet
wird.
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So
handelt es sich bei der Identifizierungsnummer „7654321" um die Identifizierungsnummer 18 der
Unterbaugruppe 13, bei der Identifizierungsnummer „1234567" handelt es sich
um die Identifizierungsnummer 19 der Unterbaugruppe 14.
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Gemäß 1 ist
jeder Baugruppe 11, 12 neben der eineindeutigen
Identifizierungsnummer 18, 19 der in derselben
verbauten Unterbaugruppe 13, 14 weiterhin das
Datum 21, 22 des Verbauens der jeweiligen Unterbaugruppe 13, 14 in
der jeweiligen Baugruppe 11, 12 zugeordnet, wobei
gemäß 1 die
Unterbaugruppe 13 in der Baugruppe 11 am „17.09.2006" verbaut wurde, wohingegen
die Unterbaugruppe 14 in der Baugruppe 12 am „20.12.2006" verbaut wurde.
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Bei
den den eineindeutigen Identifizierungsnummern 18, 19 der
Unterbaugruppen zugeordneten Verbaudaten 23, 24 handelt
es sich um das Herstelldatum der jeweiligen Unterbaugruppe, wobei
die Unterbaugruppe 13 am „10.09.2006" und die Unterbaugruppe 14 am „11.11.2006" hergestellt wurde.
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Die
eineindeutigen Identifizierungsnummern sowie Verbaudaten werden
der Einheit 10, den Baugruppen 11 und 12 sowie
den Unterbaugruppen 13 und 14 derart zugeordnet,
dass dieselben einerseits in der Einheit 10 bzw. den Baugruppen 11, 12 bzw. den Unterbaugruppen 13, 14 in
einem Speicher gespeichert werden, und das dieselben andererseits auf
die Einheit 10, die Baugruppen 11, 12 sowie
die Unterbaugruppen 13, 14 gedruckt werden. Weiterhin werden
die jeweiligen Daten in kraftfahrzeugherstellerseitigen Datenbanken
und lieferantenseitigen Datenbanken und sublieferantenseitigen Datenbaken gespeichert.
Die in den Speichern der Einheit 10, der Baugruppen 11 und 12 sowie
der Unterbaugruppen 13 und 14 gespeicherten Identifizierungsnummern und
Verbaudaten sind mit Hilfe eines Diagnosegeräts softwareseitig auslesbar.
Die gedruckten Identifizierungsnummern und Verbaudaten können von
der Einheit 10 bzw. den Baugruppen 11, 12 bzw.
den Unterbaugruppen 13, 14 abgelesen werden. Durch
das Aufdrucken der Identifizierungsnummern sowie Verbaudaten ist
gewährleistet,
dass dieseleben auch dann zugänglich
sind, wenn der elektronische Speicher der Einheit 10 bzw.
der Baugruppen 11, 12 bzw. der Unterbaugruppen 13, 14 defekt
ist.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
eine uneingeschränkte,
bidirektionale Rückverfolgbarkeit
von in einem Kraftfahrzeug verbauten Baugruppen gewährleistet.
So kann dann, wenn ein Automobilhersteller einen systematischen
Fehler an einer Einheit feststellt, anhand der der Einheit zugeordneten
Identifizierungsnummer sowie des der Einheit zugeordneten Verbaudatums
bis zum Sublieferanten nachverfolgt werden, welche Unterbaugruppe in
der Einheit verbaut ist.
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Andererseits
kann dann, wenn bei einem Sublieferanten ein Fehler an einer Unterbaugruppe detektiert
wird, anhand der Identifizierungsnummer derselben zweifelsfrei das
Kraftfahrzeug ermittelt werden, in welchem die Unterbaugruppe verbaut
ist.
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Aus
den oben geschilderten Zusammenhängen
folgt, dass einer Einheit, in der mindestens eine Baugruppe mit
mindestens einer Unterbaugruppe verbaut ist, als eineindeutige Identifizierungsnummer die
oder jede eineindeutige Identifizierungsnummer der jeweiligen tiefsten
Unterbaugruppe zugeordnet ist, die eine softwareseitig mit Hilfe eines
Diagnosegeräts
auslesbar ist. Zusätzlich
wird ein Verbaudatum der jeweiligen Unterbaugruppe bzw. Baugruppe in
der Einheit gespeichert.