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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur räumlichen Darstellung einer
Szene, bei dem mehrere Ansichten Ak der
Szene, mit k = 1, ..., N und N > 1,
auf einem flächenförmigen Raster
von Bildelementen Bij mit Zeilen i und Spalten
j zeitlich nacheinander dargestellt werden. Die Erfindung betrifft
außerdem
Anordnungen, die geeignet sind, solche Verfahren durchzuführen.
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Im
Stand der Technik sind zahlreiche Verfahren zur räumlichen
Darstellung von Szenen, d. h. von stehenden oder bewegten Bildern,
sowie Anordnungen, die solche Verfahren umsetzen, bekannt. Digitalisierte
Bilder, in Pixeln aufgelöst,
werden dabei jeweils auf entsprechenden Bildschirmen, beispielsweise
LCD- oder Plasmabildschirmen, die sich pixelweise adressieren lassen,
dargestellt. Von der darzustellenden Szene werden Ansichten aus
mehreren Winkeln aufgenommen oder rechnerisch konstruiert, die dann
auf dem Bildschirm dargestellt werden. Damit eine räumliche
Betrachtungsweise möglich
ist, muß dafür gesorgt
werden, daß das
linke Auge eine andere Ansicht als das rechte Auge sieht bzw. eine andere
Auswahl von Ansichten. Dies geschieht zum einen dadurch, daß der Bildschirm
kombiniert wird mit einer Einrichtung, die Ausbreitungsrichtungen oder
Ausbreitungskanäle
vorgibt, und zum anderen dadurch, daß von den Ansichten jeweils
nur ein Teil dargestellt wird; eine Ansicht wird also nicht in voller Auflösung gezeigt.
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In
der Offenlegungsschrift
JP
08-331605 A beispielsweise ist eine Anordnung beschrieben,
die die Darstellung stereoskopischer Bilder mit Hilfe eines speziell
ausgestalteten und angesteuerten LCD-Bildschirms ermöglicht.
Die Farbfilter für
die Farben rot (R), grün
(G) und blau (B) sind längs
auf dem LCD-Bildschirm in Form von Streifen angeordnet. Die Ansichten,
in diesem Falle zwei oder mehr Ansichten, werden auf die entsprechenden
Subpixel R, G und B aufgeteilt. Diese Aufteilung erfolgt so, daß in bezug
auf ein Subpixel, welches einen Teil einer Ansicht für das linke
Auge darstellt, die Subpixel in den benachbarten Reihen und Spalten
der LCD-Matrix einen Teil der Ansicht für das rechte Auge darstellen.
Werden genau zwei Ansichten verwendet, so wird von jeder Ansicht
nur die Hälfte
gezeigt. Die entsprechende Abbildung in das linke bzw. rechte Auge erfolgt
mit einer vor dem LCD-Display angeordneten strukturierten Barriere.
Dies hat zur Folge, daß auch die
strikte Aufteilung in Ansichten für das linke bzw. rechte Auge
nicht mehr gültig
ist, sofern ein Betrachter sich nicht an einer genau definierten
Position befindet.
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Eine
andere Anordnung ist in der
US 4,829,365 offenbart.
Der dort beschriebene Bildschirm umfaßt eine strukturierte Beleuchtungseinheit,
die beispielsweise mit senkrechten, Licht abstrahlenden Linien versehen
sein kann. Vor dieser Beleuchtungseinrichtung ist ein Lichtventil
bzw. eine optische Verschlußeinrichtung
angeordnet, mit dem die Transparenz einzelner Pixel, die auf der
Oberfläche
des Lichtventils rasterförmig
angeordnet sind, gesteuert werden kann. Die Beleuchtung dieser Pixel erfolgt
durch die Beleuchtungseinheit von hinten. Vor der Verschlußeinrichtung
ist eine Maske zur Erhöhung
des Parallaxen-Effekts bei einem Betrachter angeordnet, welcher
die räumliche
Betrachtungsweise ermöglicht.
Auch hier werden die Ansichten für rechtes
und linkes Auge gleichzeitig dargestellt, d. h. auf die Pixel aufgeteilt,
so daß sie
nicht in voller Auflösung
darstellt werden können.
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Eine ähnliche
Anordnung ist in der
US 5,036,385 dargestellt.
Auch diese Anordnung verfügt über eine
strukturierte Beleuchtung von innen sowie ein Lichtventil bzw. einen
Shutter. Die einzelnen Elemente der Hintergrundbeleuchtung, beispielsweise Linien
können
unterschiedlich angesteuert werden und leuchten zu unterschiedlichen
Zeiten auf. Zwei Ansichten einer Szene werden gleichzeitig auf dem Bildschirm
dargestellt, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten beleuchtet. Die
Anordnung ist dabei so ausgelegt, daß die eine Ansicht nur vom
linken und die andere Ansicht nur vom rechten Auge wahrgenommen wird.
Auch hier werden die Ansichten auf unterschiedliche Linien aufgeteilt,
obwohl sie nacheinander dargestellt werden und somit nicht in voller
Auflösung
dargestellt.
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In
der
EP 1662808 A1 schließlich ist
eine weitere Anordnung zur Darstellung stereoskopischer Bilder offenbart.
Neben einem LCD-Bildschirm ist auch eine Barriere auf einem LC-Panel
basierend vorgesehen. Diese Barriere wirkt als Lichtventil und ist
ansteuerbar, so daß die
Bildelemente der LC-Barriere transparent oder opak geschaltet werden
können.
Bilder für
das linke und rechte Auge werden gleichzeitig dargestellt, eine
Szene kann also nicht in voller Auflösung dargestellt werden. Darüber hinaus ist
die Kanaltrennung nicht exakt, wenn sich ein Betrachter nicht in
genau definierten Positionen befindet.
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In
der
EP 1 739 976 A1 werden
Anordnungen und Verfahren beschrieben, bei denen mindestens zwei
Ansichten gleichzeitig dargestellt werden. Bei der Darstellung von
zwei Bildern, dem Regelfall, werden die beiden Ansichten gleichzeitig
dargestellt, und zwar räumlich
nebeneinander. Bei einer streifenförmigen Verschachtelung der
Ansichten beispielsweise werden jeweils solche Streifen von Pixeln,
die Bildinformationen der für
das linke Auge bestimmten Ansicht wiedergeben, immer neben solchen
Streifen von Pixeln angeordnet, die Bildinformationen der für das rechte
Auge bestimmten Ansicht wiedergeben. In den Pixelstreifen, in denen
zunächst
Bildinformationen der linken Ansicht gezeigt wurden, werden im folgenden – nach Ablauf
eines kurzen Zeitraums – Bildinformationen
der rechten Ansicht dargestellt, verbunden mit einer Umschaltung
der Filterstreifen.
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In
der
US 5,822,117 A werden
stereoskopische Anordnungen beschrieben, die Betrachtern eine räumliche
Wahrnehmung ohne Zuhilfenahme von optischen Hilfsmitteln wie speziellen
Brillen etc. erlauben sollen. Die Bilder für das linke und für das rechte
Auge werden räumlich
verschachtelt dargestellt, wobei in einem ersten Zeitraum das linke
Bild auf einer ersten Menge von Pixeln und das rechte Bild auf einer
zweiten Menge von Pixeln dargestellt wird, und in einem zweiten
Zeitraum die räumliche Anordnung
gewechselt wird, so daß das
rechte Bild auf der ersten Menge von Pixeln und das linke Bild auf
der zweiten Menge von Pixeln dargestellt wird.
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Bei
den bekannten Anordnungen und Verfahren zur dreidimensionalen Darstellung
ist es also nicht möglich,
eine Szene räumlich
in voller Auflösung
darzustellen. Bei einem Betrachter macht sich dies negativ bemerkbar,
die Bilder wirken zum Teil grober strukturiert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Anordnung zur
räumlichen
Darstellung zu entwickeln, mit denen räumliche Ansichten einer Szene
ohne Qualitätsverlust
gegenüber
einer zweidimensionalen Darstellung, d. h. in voller Auflösung und
bevorzugt auch bei einer Trennung der Kanäle für linkes und rechtes Auge an
beliebigen Betrachtungspositionen dargestellt werden können. Die Anordnung
sollte darüber
hinaus einfach und industriell mit wenig Aufwand herzustellen sein,
so daß sie in
großen
Stückzahlen
kostengünstig
gefertigt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur räumlichen Darstellung einer
Szene gelöst,
bei dem mehrere Ansichten Ak der Szene,
mit k = 1, ..., N und N > 1
auf einem flächenförmigen Raster
von Bildelementen Bij mit Zeilen i und Spalten
j nacheinander dargestellt werden. Bei diesem Verfahren bestimmt die
Gesamtzahl der Zeilen und Spalten eine Auflösung, und das Raster weist
eine Gesamtfläche
und jedes Bildelement Bij eine Bildelementfläche auf.
Die Summe aller Bildelementflächen
ergibt im wesentlichen die Gesamtfläche des Rasters. Jede der Ansicht
Ak wird jeweils über einen Zeitraum T, der kürzer als
das zeitliche Auflösungsvermögen des
menschlichen Auges ist, dargestellt. Von den Bildelementen Bij wird von Abstrahlflächen Licht abgestrahlt, d.
h. emittiert oder transmittiert, und jeder Ansicht Ak werden
lichtdurchlässig
und lichtundurchlässig
schaltbare Ausbreitungskanäle
für das
abgestrahlte Licht zugeordnet und vorgegeben. Die einer Ansicht
Ak zugeordneten Ausbreitungskanäle unterscheiden
sich von den Ausbreitungskanälen
für die
anderen Ansichten, so daß ein
Betrachter im zeitlichen Mittel mit einem Auge überwiegend oder ausschließlich Teilinformationen
einer ersten Auswahl und mit dem anderen Auge überwiegend oder ausschließlich Teilinformationen
einer zweiten Auswahl aus den Ansichten Ak wahrnimmt,
wodurch ein räumlicher
Seheindruck entsteht. Die Aus wahl von Ansichten kann jeweils eine,
aber auch mehrere Ansichten umfassen. Als Abstrahlfläche eines
jeden Bildelements Bij wird nur eine Teilfläche verwendet,
deren Anteil in der Breite höchstens
1/N bezogen auf die horizontale Ausdehnung der Bildelementfläche beträgt. In jedem
Zeitraum T werden außerdem
diejenigen Ausbreitungskanäle
lichtundurchlässig
geschaltet, die solchen Ansichten Ak zugeordnet
sind, die in diesem Zeitraum nicht dargestellt werden. Wie oben
schon erwähnt,
ist der Zeitraum T kürzer
als das zeitliche Auflösungsvermögen des
menschlichen Auges, also kürzer
als 1/16 s. Werden die Ansichten über einen längeren Zeitraum gezeigt, so
führt dies
für einen
Betrachter zum Ruckeln beim Wechseln der Ansichten. Der Zeitraum
kann beispielsweise auch 1/24 s oder 1/48 s betragen, in Anlehnung
an die für
professionelle Kinofilme und im HDTV-Fernsehen verwendeten Intervalle.
Werden zwei Ansichten dargestellt, so wird im, letzteren Fall beispielsweise
die erste Ansicht 1/24 s lang gezeigt und anschließend 1/24
s lang die andere Ansicht. Über
diesen Zeitraum wird die Ansicht in der Regel ohne Unterbrechung,
d. h. kontinuierlich gezeigt.
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Das
von den Abstrahlflächen
abgestrahlte Licht breitet sich jeweils also nur entlang derjenigen Ausbreitungskanäle aus,
die den in dem Zeitraum T dargestellten Ansichten zugeordnet sind.
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Dabei
werden die Ausbreitungskanäle
mittels einer dem Raster vor- oder nachgeordneten Verschlußeinrichtung
mit ansteuerbaren Verschlußelementen
optisch lichtdurchlässig
bzw. lichtundurchlässig
geschaltet. Mit dieser Verschlußeinrichtung
lassen sich auch die Richtungen der Ausbreitungskanäle vorgeben.
Die Ausgestaltung der Ausbreitungskanäle hängt dabei zum einen von der
Dimensionierung der Abstrahlflächen
der Bildelemente ab, zum anderen auch von der Fläche, die die Verschlußelemente im
lichtdurchlässigen
Fall freigeben, sowie vom Abstand der Verschlußeinrichtung von dem Raster
mit Bildelementen. Dabei werden die Abmessungen in der Regel so
aneinander angepaßt,
daß sich
die Ausbreitungskanäle
in Richtung auf einen Betrachter entsprechend einem aufgefächerten
Strahl verbreitern. Auf diese Weise kommt eine Überlappung verschiedener Ausbreitungskanäle zustande,
und so wird bewirkt, daß linkes
und rechtes Auge im zeitlichen Mittel verschiedene Mengen von Ansichten
wahrnehmen. Die Breite der Aufspaltung wird dabei zum einen durch
den Abstand der Verschlußeinrichtung
und des Rasters aus Bildelementen zueinander, zum anderen von der
Lage und Größe der lichtdurchlässigen Fläche eine
Verschlußelements
in bezug auf die Abstrahlfläche
des entsprechenden Bildelements, bestimmt.
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Darüber hinaus
geben die Verschlußelemente
im lichtdurchlässigen
Schaltzustand für
die betroffenen Bildelemente Bij jeweils
einen Bereich, der in der Höhe
der Abstrahlfläche
und in der Breite dieser bis auf einen Korrekturfaktor entspricht,
frei. Die Bestimmung dieses Korrekturfaktors erfolgt im wesentlichen
gemäß des Strahlensatzes
angewendet auf Parallaxen-Barrieren, wie beispielsweise im Journal of
the SMPTE, Vol. 59, Seite 11–21,
erschienen 1952, in einem Artikel von Sam Kaplan beschrieben ist,
und erfolgt so, daß sich
die Ausbreitungskanäle
in Richtung des Betrachters verjüngen.
Selbstverständlich kann
auch die Höhe
der Bereiche mit einem entsprechenden Korrekturfaktor belegt werden,
dies ist dann sinnvoll, wenn die Abstrahlflächen nicht entsprechend senkrechter
Streifen angeordnet sind, sondern beispielsweise feldartig versetzt
im Sinne schräg
verlaufender Streifen.
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Eine
Darstellung der Ansichten in voller Auflösung kann erfindungsgemäß auf zweierlei
Weisen erreicht werden.
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Einerseits
kann jede der Ansichten jeweils über
den Zeitraum T in voller Auflösung
dargestellt werden. Auf diese Weise werden zeitlich nacheinander
alle Ansichten gezeigt, mit jedem Ansichtswechsel findet auch eine
entsprechende Ansteuerung der Verschlußelemente statt, die dann andere
Ausbreitungskanäle
freigeben.
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Es
lassen sich andererseits aber auch mehrere Ansichten gleichzeitig
darstellen. In einer alternativen Ausgestaltung werden daher M der
Ansichten Ak gleichzeitig dargestellt, mit
M < N, wobei jede der
M Ansichten Ak in einem Zeitraum größer als
T, bevorzugt zwischen M·T
und N·T
im zeitlichen Mittel in voller Auflösung dargestellt wird. Werden
beispielsweise zwei Ansichten gleichzeitig dargestellt, so kann
eine Aufteilung alternierend auf die Bildelemente Bij erfolgen,
so daß die
einem Bildelement Bij, welches eine Teilinformation
einer ersten Ansicht A1 darstellt, benachbarten
Bildelemente Bi±1,j±1 jeweils Teilinformationen
der anderen Ansicht A2 zeigen. Entsprechend
werden die Ausbreitungskanäle
geschaltet. Nach einem Zeitraum T wird der Bezug umgekehrt, d. h.
auf den Bildelementen, auf denen im ersten Zeitraum Teilinformationen
der Ansicht A1 dargestellt wurden, werden
nun Teilinformationen der Ansicht A2 dargestellt
und umgekehrt. Auf diese Weise wird in einem Zeitraum von 2T jede
der beiden Ansichten in voller Auslösung darstellt. Der Zeitraum
T wird dabei selbstverständlich
so gewählt,
daß das menschliche
Auge von diesem Wechsel nichts merkt.
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Mit
den erfindungsgemäßen Verfahren
ist es also möglich,
zum einen eine nahezu vollständige Trennung
der Kanäle
zu erzielen, zum anderen aber auch alle Ansichten der Szene in voller
Auflösung darzustellen.
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Die
Aufgabe wird auch gelöst
durch eine Anordnung zur dreidimensionalen Darstellung einer Szene,
umfassend ein Bildwiedergabegerät
mit einem Raster von Bildelementen Bij mit
Zeilen i und Spalten j, auf dem zeitlich nacheinander mehrere Ansichten
Ak der Szene mit k = 1, ..., N und N > 1 jeweils über einen
Zeitraum T, der kürzer
als das zeitliche Auflösungsvermögen des
menschlichen Auges ist, in voller Auflösung darstellbar sind, wobei
das Raster eine Gesamtfläche
aufweist und jedes Bildelement Bij eine
Bildelementfläche,
wobei die Summe aller Bildelementflächen im wesentlichen die Gesamtfläche des
Rasters ergibt und wobei die Bildelemente Bij Abstrahlflächen aufweisen,
von denen Licht abgestrahlt, d. h. emittiert oder transmittiert
wird. Die Anordnung umfaßt
außerdem
eine Steuereinheit, die jeder Ansicht Ak Ausbreitungskanäle für das abgestrahlte Licht
zuordnet, wobei die einer Ansicht Ak zugeordneten
Ausbreitungskanäle
sich von den Ausbreitungskanälen
für die
anderen Ansichten unterscheiden, so daß ein Betrachter im zeitlichen
Mittel mit einem Auge überwiegend
oder ausschließlich
Teilinformationen einer ersten Auswahl und mit dem andern Auge überwiegend
oder ausschließlich
Teilinformationen einer zweiten Auswahl aus den Ansichten Ak wahrnimmt, wodurch ein räumlicher
Seheindruck entsteht. Die Anordnung umfaßt darüber hinaus eine ansteuerbare
Verschlußeinrichtung
mit einzeln ansteuerbaren Verschlußelementen zur Vorgabe der
Ausbreitungskanäle,
die die Ausbreitungskanäle
lichtdurchlässig
oder lichtundurchlässig
schaltet. Dabei ist die Abstrahlfläche eines jeden Bildelements
Bij nur eine Teilfläche des Bildelements Bij, deren Anteil in der Breite höchstens
1/N bezogen auf die horizontale Ausdehnung der Bildelementfläche beträgt. Die
Verschlußeinrichtung
wird außerdem
durch die Steuereinheit derart angesteuert, daß in jedem Zeitraum T diejenigen
Ausbreitungskanäle
lichtundurchlässig geschaltet
werden, die solchen Ansichten Ak zugeordnet
sind, die in diesem Zeitraum nicht dargestellt werden, wobei die
Verschlußelemente
im lichtdurchlässigen
Schaltzustand für
die betroffenen Bildelemente Bj jeweils
einen Bereich, der in der Höhe
der Abstrahlfläche
und in der Breite dieser bis auf einen Korrekturfaktor entspricht,
freigeben.
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Alternativ
kann das Bildwiedergabegerät auch
so ausgestaltet sein, daß anstelle
einer Darstellbarkeit mehrerer Ansichten Ak über den
Zeitraum T zeitlich nacheinander in voller Auflösung auch mehrere der Ansichten
Ak gleichzeitig darstellbar sind, wobei
jede der Ansichten Ak dann im zeitlichen
Mittel in voller Auflösung
dargestellt wird.
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Die
Abstrahlflächen
der Bildelemente bzw. die Bildelemente selbst können dabei transmissiv ausgestaltet
sein, d. h. daß sie
von einer Seite beleuchtet werden und das Licht durch die Flächen hindurchtritt;
sie können
aber auch selbstleuchtend ausgestaltet sein. Durch die speziellen
Abmessungen der Abstrahlflächen
in bezug auf die Breite und die entsprechende Ansteuerung einer
daran angepaßten Verschlußeinrichtung
ist es möglich,
im zeitlichen Mittel mehrere Ansichten einer Szene in voller Auflösung darzustellen,
d. h. ohne Auflösungsverlust
für einen
Betrachter.
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Das
Bildwiedergabegerät
mit dem Raster aus Bildelementen Bij kann
beispielsweise ein speziell gefertigtes LC-Panel sein, bei dem die
Bildelemente an ihrer Oberfläche
die Abmessungen der Abstrahlflächen
haben und die Zwischenräume
zwischen den Bildelementen mit lichtundurchlässigen, opaken Strukturen gefüllt sind.
Um die Herstellungskosten zu verringern lassen sich aber auch handelsübliche LC-Panels,
wie sie in Flachbildschirmen eingesetzt werden, verwenden. In dem
Fall muß auf
andere Weise dafür
gesorgt werden, daß Licht
nur von den Abstrahlflächen
der Bildelemente Bij abgestrahlt wird, die
kleiner als die Bildelementflächen
sind.
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Dies
läßt sich
beispielsweise dadurch erreichen, daß auf dem Raster aus Bildelementen
Bij bzw. dem Bildwiedergabegerät eine Maske
aufgebracht ist, die die Bildelementflächen in der Breite bezogen auf
die horizontale Ausdehnung jeweils mindestens zu einem Teil (N – 1)/N lichtundurchlässig und
im übrigen
Teil lichtdurchlässig
bedecken, wobei der lichtdurchlässig
bedeckte Teil jeweils einer Abstrahlfläche entspricht. Die Abstrahlfläche weist
also eine Breite von 1/N in bezug auf die Breite des Gesamtbildelements
auf. Auf diesen Abstrahlflächen
werden dann nacheinander die N Ansichten dargestellt. Mit einer entsprechenden
Verschlußeinrichtung,
die für
jedes Bildelement ebenfalls N Einstellungen aufweist, werden für jede Ansicht
andere Ausbreitungskanäle
vorgegeben, die Kanaltrennung für
rechtes und linkes Auge ist in diesem Fall im wesentlichen vollständig. Anstelle
einer Maske können,
wie oben schon erwähnt,
auch die Bildelemente entsprechend ausgestaltet sein: sie können nämlich bezogen
auf die Fläche
eines Bildelements in üblichen
LC-Panels – so ausgestaltet
sein, daß insgesamt
nur ein Anteil 1/N jedes des gesamten Rasters zur Abstrahlung benutzt wird,
wobei jedes der Bildelemente Bij einen etwa gleich
großen
Anteil abstrahlt.
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Da
aufgrund der Bedeckung des Rasters aus Bildelementen mit einer Maske
weniger Licht abgestrahlt wird, verspiegelt man die Maske auf ihrer
dem Bildwiedergabegerät
bzw. Raster aus Bildelemente Bij zugewandten
Seite, so daß das
Licht, welches nicht von den Abstrahlflächen abgestrahlt wird, sondern
auf die Maskenverspiegelung trifft, zurückreflektiert wird. Es kann
dann wieder zur Beleuchtung verwendet werden. Die Maske kann auch
auf beiden Seiten verspiegelt sein, so daß beispielsweise Licht, welches
von der Verschlußeinrichtung
zurückgeworfen
wird, durch die Maske hindurch wieder in das LC-Panel eintreten
kann.
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Während in
der eben beschriebenen Anordnung die Maske auf den Bildelementflächen, d.
h. auf der dem Betrachter zugewandten Seite, aufgebracht war, ist
es auch möglich,
die Maske auf der Rückseite des
Rasters, d. h. auf die dem Betrachter abgewandte Seite des Bildwiedergabegeräts aufzubringen.
Die Maske ist dann so bemessen, daß die Bildelementflächen nur
im Bereich der Abstrahlflächen
beleuchtet werden. In diesem Fall ist die Maske aus den o. g. Gründen bevorzugt
auch auf ihrer einer Beleuchtungseinrichtung zugewandten Seite verspiegelt,
sie kann aber ebenfalls beidseitig verspiegelt sein.
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Die
Verschlußeinrichtung
ist mit einzeln ansteuerbaren Verschlußelementen, bevorzugt optoelektronischen
Verschlußelemente
auf Flüssigkristallbasis
ausgestattet. Die Verschlußelemente,
auch Shutter genannt, können
einzeln zwischen den Zuständen
lichtdurchlässig
(transparent) und lichttransparent (opak) geschaltet werden. Die
Verschlußeinrichtung
oder Shuttereinrichtung ist dem Raster aus Bildelementen vom Standpunkt
eines Betrachters aus gesehen, bevorzugt vorgeordnet. Äquivalent dazu
mit gleicher Wirkung kann sie aber auch dem Raster aus Bildelementen
nachgeordnet sein. Bei entsprechender Ausführung, beispielsweise nach
Art eines LC-Panels, kann sie direkt auf das Bildwiedergabegerät oder die
Maske aufgebracht werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bestehen die optoelektronischen
Verschlußelemente
und die Bildelemente Bij aus Materialien, deren
optische Brechzahlen um weniger als 10% voneinander abweichen. Falls
die Maske die lichtdurchlässigen
Stellen nicht einfach frei läßt, sondern dort
auch aus einem transparenten Material ist, so weist die Brechzahl
dieses Materials bevorzugt ebenfalls einen Wert auf, der um weniger
als 10% von den Brechzahlen der Bildelemente bzw. Verschlußelemente
abweicht. Diese Bedingung ist insofern wichtig, als sich die Brechzahlen
auf die Lage der Ausbreitungskanäle
und auf ihre Aufweitung auswirken. Dies muß bei der Konstruktion entsprechend
berücksichtigt
werden. Im Idealfall sind daher die Brechzahlen der genannten Komponenten
gleich.
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Die
Bildelemente Bij sind auf dem Raster bevorzugt
periodisch angeordnet und polygonal ausgebildet. Auch andere Formen
sind selbstverständlich verwendbar,
die Bildelemente müssen
auch nicht notwendig periodisch angeordnet sein, sofern dies bei
der Konstruktion und Ansteuerung der Verschlußeinrichtung berücksichtigt
wird. Bei einer regelmäßigen polygonalen
Auslegung der Bildelemente ist es jedoch möglich, die Gesamtfläche des
Rasters vollständig
mit Bildelementen zu belegen, so daß keine Fehlstellen entstehen.
Beispielsweise können
die Bildelemente Bij rechteck- oder wabenförmig ausgebildet
sein. Im Falle einer rechteckförmigen
Ausbildung der Bildelemente Bij weisen die
Abstrahlflächen
zu den Bildelemente Bij bzw. den Bildelementflächen jeweils
die gleichen Höhen
auf. Die Breiten von Abstrahlflächen
und Bildelementen Bij stehen jeweils im Verhältnis von
1/N zueinander. Die Angaben „Höhe” und „Breite” sind dabei
in bezug auf einen Betrachter zu sehen, der in Normalenrichtung
des Bildschirms vor dem Bildwiedergabegerät mit der Verschlußeinrichtung
steht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Verschlußelemente
als Streifen mit vertikaler Ausrichtung ausgebildet, wobei die Breite
eines Streifens unter Berücksichtigung
eines Korrekturfaktors im wesentlichen der Breite der Abstrahlflächen entspricht
und wobei die Anzahl der Streifen mindestens das N-fache der Anzahl
der Bildelemente Bij in einer jeden Zeile
i des Rasters beträgt.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß keine zwei Ansichten die
gleichen Ausbreitungskanäle
verwenden, die Kanaltrennung ist also vollständig. Dies ist auch dann der
Fall, wenn zwei Ansichten wie oben beschrieben gleichzeitig dargestellt
werden, da die Ausbreitungskanäle
entsprechend umgeschaltet werden, je nachdem, ob die erste oder
zweite Ansicht auf dem Bildelement dargestellt wird. Der Korrekturfaktor
läßt sich
wieder nach der schon erwähnten Theorie
der Parallaxen-Barrieren bestimmen, er hängt im wesentlichen vom Abstand
des Rasters aus Bildelementen und der Verschlußeinrichtung voneinander ab,
sowie von einem vorgegebenen Betrachtungsabstand und dem mittleren
Abstand der Augen des Betrachtes. Eine vertikale Ausrichtung der
Streifen ist für
die dreidimensionale Darstellung wegen ihres senkrechten Schnitts
der Verbindungslinie der Augen eines stehenden oder sitzenden Betrachters am
vorteilhaftesten, die Verschlußelemente
können selbstverständlich aber
auch nach Art schräg
verlaufender Streifen ausgebildet sein, oder auch eine Größe aufweisen,
die einem Bildelement entspricht. Gegenüber der Streifenform weist
dies jedoch den Nachteil auf, daß mehr Verschlußelemente
angesteuert werden müssen.
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In
einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung weist die Verschlußeinrichtung und/oder das Bildwiedergabegerät Mittel
zur Verminderung von Störlichtreflexen,
bevorzugt mindestens eine interferenzoptische Entspiegelungsschicht
auf.
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Das
Bildwiedergabegerät
kann beispielsweise als LCD-Farbbildschirm, als Plasmabildschirm,
als Projektionsbildschirm oder als LED-Bildschirm ausgestaltet sein.
Auch die Ausgestaltung als OLED-Bildschirm (organische lichtemittierende
Dioden), SED-Bildschirm (surface conduction electron emitter display),
oder als VFD-Bildschirm (Vakuum-Fluoreszenz-Display) sind mögliche Varianten.
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Die
Bildelemente Bij sind beispielsweise als Subpixel
R (rot), G (grün)
oder B (blau) oder als Kombination von solchen Subpixeln ausgestaltet.
Insbesondere umfaßt
eine solche Kombination auch eine Kombination aus je einem dieser
Subpixel, also ein Pixel. Die Bildelemente Bij können aber
auch als Vollfarbpixel oder Kombinationen davon ausgestaltet sein,
wie beispielsweise bei Projektionsschirmen.
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Die
Erfindung soll im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
in den dazugehörigen
Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale enthalten,
zeigt
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1a den
grundsätzlichen
Aufbau einer Anordnung zur räumlichen
Darstellung,
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1b eine
alternative Anordnung,
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2 ein
Raster von Bildelementen für
die Darstellung von vier Ansichten,
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3a–3d in
einer Schnittansicht die Vorgabe von Ausbreitungskanälen durch
eine Verschlußeinrichtung
im Falle von vier Ansichten,
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4 eine
andere Möglichkeit
zur Anordnung der Abstrahlflächen
auf den Bildelementen,
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5a–d die entsprechenden
Stellungen der Verschlußelemente
vom Betrachter aus gesehen, sowie
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6 ein
Raster aus Bildelementen, auf dem mehrere Ansichten gleichzeitig
dargestellt sind.
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In
den 1a und 1b sind
zunächst zwei
Varianten einer Anordnung zur dreidimensionalen Darstellung einer
Szene dargestellt. Die Anordnung umfaßt eine Steuereinheit 1,
die u. a. ein Bildwiedergabegerät 2 und
eine Verschlußeinrichtung 3 ansteuert.
Das Bildwiedergabegerät 2 weist
ein Raster von Bildelementen Bij mit Zeilen
i und Spalten j auf, auf dem nacheinander mehrere Ansichten Ak der Szene, mit k = 1, ..., N und N > 1 jeweils über einen Zeitraum
T, der kürzer
als das zeitliche Auflösungsvermögen des
menschlichen Auges ist, dargestellt werden können. Das Raster weist eine
Gesamtfläche und
jedes Bildelement Bij eine Bildelementfläche auf, wobei
die Summe aller Bildelementflächen
im wesentlichen die Gesamtfläche
des Rasters ergibt. Die Bildelemente Bij weisen
darüber
hinaus Abstrahlflächen
auf, von denen Licht abgestrahlt wird. Die Bildelemente Bij können
entweder transmissiv oder selbstleuchtend ausgestaltet sein. In
den dargestellten Beispielen handelt es sich bei den Bildwiedergabegeräten 2 jedoch
um LC-Panels, die von einem Betrachter 4 aus gesehen von
hinten mit einer Beleuchtungseinrichtung 5 beleuchtet werden,
die Bildelemente Bij sind also transmissiv.
Ein Bildwiedergabegerät 2,
das als LC-Panel ausgestaltet ist, weist typischerweise den folgenden,
sandwichartigen Aufbau auf, der in 1a und 1b auf
der rechten Seite vergrößert dargestellt
ist. Das Licht trifft zunächst
auf einen unteren Polarisationsfilter 6, der das Licht
polarisiert. Auf dem unteren Polarisationsfilter 6 befindet sich
auf einem Substrat eine Dünnschichttransistor-Matrix 7,
die auf ihrer Oberseite mit einer Elektrodenschicht 8 versehen
ist. Als Material für
die Elektroden wird üblicherweise
Indiumzinnoxid (ITO) verwendet, womit sich transparente Elektroden
herstellen lassen. Die Elektroden sind ebenfalls matrixförmig angeordnet.
Auf der Elektrodenschicht 8 befindet sich schließlich eine
Flüssigkristallschicht 9,
je nach Ansteuerung wird die Polarisationsrichtung des Lichts, welches
im unteren Polarisationsfilter 6 linear polarisiert wurde,
gedreht oder nicht. Anschließend tritt
das Licht durch eine Farbfilterschicht 10, die ebenfalls
matrixförmig
ausgebildet ist. Jedes Element dieser Matrix entspricht einem Subpixel.
Auf der Farbfilterschicht 10 ist schließlich ein oberer Polarisationsfilter 11 aufgebracht.
Auch der obere Polarisationsfilter 11 polarisiert das Licht
linear. Die Polarisationsrichtungen von oberem Polarisationsfilter 11 und unterem
Polarisationsfilter 6 können
dabei parallel oder senkrecht zueinander ausgerichtet sein. Sind sie
senkrecht zueinander ausgerichtet, so kann nur das Licht, dessen
Polarisationsrichtung durch die Flüssigkristallschicht 9 gedreht
wurde, durch den oberen Polarisationsfilter 11 hindurchtreten.
Das Licht, dessen Polarisationsrichtung nicht geändert wurde, kann den oberen
Polarisationsfilter 11 nicht passieren. Stehen die beiden
Polarisationsfilter 6 und 11 mit ihren Polarisationsrichtungen
parallel zueinander, so ist die Situation genau umgekehrt.
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Die
Anordnung ist so konzipiert, daß die
Abstrahlfläche
eines jeden Bildelements Bij nur eine Teilfläche des
Bildelements Bij ist, deren Anteil in der Breite
höchstens
1/N bezogen auf die horizontale Ausdehnung der Bildelementfläche beträgt. Selbstverständlich können die
Bildelemente auch so klein konzipiert sein, daß Abstrahlfläche und
Bildelementfläche
identisch sind, die Teilfläche
also die ganze Fläche
ist. In der Regel wird jedoch das Bildwiedergabegerät wie eben
beschrieben ein handelsübliches sein,
so daß gesonderte
Maßnahmen
ergriffen werden müssen,
um die Abstrahlflächen
zu erhalten. In den vorliegenden Beispielen wird dies erreicht,
indem auf dem Bildwiedergabegerät 2 eine
Maske 12 aufgebracht ist. Die Maske kann entwe der auf der – bezogen
auf die Blickrichtung des Betrachters 4 – Vorderseite
des Bildwiedergabegerätes 2,
wie in 1a gezeigt, oder auf der Rückseite
des Bildwiedergabegerätes 2,
wie in 1b gezeigt, angebracht sein.
Ist die Maske 12 auf der Vorderseite des Bildwiedergabegerätes 2 aufgebracht,
so bedeckt sie die Bildelementflächen
in der Breite bezogen auf die horizontale Ausdehnung jeweils mindestens
zu einem Teil (N – 1)/N
lichtundurchlässig
und im übrigen
Teil lichtdurchlässig.
Der lichtdurchlässig
bedeckte Teil entspricht dabei jeweils einer Abstrahlfläche. Die Maske 12 kann
außerdem
auf ihrer dem Bildwiedergabegerät 2 abgewandten
Seite verspiegelt sein.
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Während die
Maske 12 bei der in 1a gezeigten
Anordnung auf der Vorderseite, d. h. der einem Betrachter 4 zugewandten
Seite, des Bildwiedergabegeräts 2 aufgebracht
ist, so zeigt 1b eine Ausgestaltung, bei der
die Maske 12 auf der Rückseite
des Bildwiedergabegeräts 2 aufgebracht ist.
In diesem Fall ist sie so dimensioniert, daß die Bildelementflächen nur
im Bereich der Abstrahlflächen beleuchtet
werden. Bei der Maske 12 muß also berücksichtigt werden, daß das Licht
u. U. innerhalb des Bildwiedergabegeräts 2 gestreut wird,
auch wenn die Dicke sehr klein ist. In diesem Fall kann die Maske 12 außerdem auf
ihrer der Beleuchtungseinrichtung 5 zugewandten Seite verspiegelt
sein.
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Der
Maske 12 bzw. dem Bildwiedergabegerät 2 – vom Betrachter 4 aus
gesehen – vorgeordnet ist
die Verschlußeinrichtung 3.
Die Verschlußeinrichtung 3 ist
in diesem Fall mit einzeln ansteuerbaren optoelektronischen Verschlußelementen
auf Basis von Flüssigkristallen
ausgestattet. Der Aufbau der Verschlußeinrichtung 3 ähnelt daher
dem des Bildwiedergabegeräts:
Ein unterer Polarisationsfilter 6 wird jedoch nicht benötigt, da
das Licht das Bildwiedergabegerät 2 bereits
polarisiert verläßt. Die
Verschlußeinrichtung
besteht daher ebenfalls aus einer Dünnschicht-Transistor-Matrix 7,
auf der eine Elektrodenschicht 8 mit Elektroden basierend
auf Indiumzinnoxid aufgebracht ist. Auf dieser wiederum befindet
sich eine Flüssigkeitskristallschicht 9 mit
den einzelnen Verschlußelementen,
die angesteuert werden. Die Verschlußeinrichtung 3 schließt ab mit
einem oberen Polarisationsfilter 11, auf einen Farbfilter kann
verzichtet werden.
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Vorteilhaft
bestehen dabei die optoelektronischen Verschlußelemente der Verschlußeinrichtung 3,
die Maske 12 sowie die Bildelemente Bij aus
Materialien, deren optische Brechzahlen um weniger als 10% voneinander
abweichen. Dieser Wert ist nur als Richtgröße zu verstehen, auch bei größeren Abweichungen
von beispielsweise 25% und mehr, lassen sich die o. g. Elemente
aneinander anpassen, konstruktiv allerdings etwas aufwendiger. Auf
diese Weise wird erreicht, daß die
Brechzahlübergänge zwischen
Bildwiedergabegerät 2 zur
Verschlußeinrichtung 3 und
ggf. zur Maske 12 minimal sind. Auch bei der Materialwahl
für die
anderen Komponenten wie Polarisationsfilter 6, 11,
Dünnschichttransistor-Matrix 7 sowie
Elektrodenschicht 8 können
durch eine entsprechende Materialauswahl die Brechzahlübergänge minimiert
werden. Wesentliche Bestandteile sind jedoch die Flüssigkristallschichten 9 sowie
die Maske 12. Insbesondere das Material der Maske 12 sollte daher
so gewählt
werden, daß es
im o. g. Sinne zum Bildwiedergabegerät 2 und zur Verschlußeinrichtung 3 paßt.
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Während im
vorliegenden Beispiel als Bildwiedergabegerät 2 ein LCD-Farbbildschirm
beschrieben wird, sind auch andere Bildwiedergabegeräte möglich, die
als Plasmabildschirm, als Projektionsschirm, als LED-, OLED-, SED-
oder VFD-Bildschirm ausgestaltet sind. Die Bildelemente Bij sind im vorliegenden Fall auf dem Raster
periodisch angeordnet und polygonal ausgebildet, sie können beispielsweise
als Subpixel R (rot), G (grün)
oder B (blau) oder aber auch als Kombination davon ausgestaltet
sein. Zur Verminderung von Störlichtreflexen
können
die Verschlußeinrichtung 3 oder
das Bildwiedergabegerät 2 oder
beide beispielsweise eine interferenzoptische Entspiegelungsschicht
aufweisen.
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Im
Folgenden soll die Funktionsweise der Anordnung näher erläutert werden.
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In 2 ist
zunächst
ein Ausschnitt des Bildwiedergabegeräts 2 von vorn zu sehen.
Gezeigt sind zwölf
Zeilen i und fünf
Spalten j mit Bildelementen Bij. Das Bildwiedergabegerät 2 ist
ausgelegt zur Darstellung von vier Ansichten (N = 4) mit nahezu
vollständiger
Kanaltrennung. Von jedem Bildelement Bij ist daher
nur ein Viertel transparent, dargestellt durch die weißen Streifen,
die den Abstrahlflächen
entsprechen. Der übrige
Teil ist opak, dargestellt durch die schwarzen Bereiche. Dies wird
durch das Aufbringen einer Maske 12 auf das Bildwiedergabegerät 2 erreicht.
Die Maske 12 ist jedoch in dieser Darstellung nicht zu
sehen. Auf den Bildelementen werden nun nacheinander jeweils in
einem Zeitraum T die vier Ansichten der Szene dargestellt. Die Steuereinheit 1 ordnet
dabei jeder Ansicht A1 bis A4 Ausbreitungskanäle für das abgestrahlte
Licht zu. Die einer Ansicht Ak zugeordneten
Ausbreitungskanäle
unterscheiden sich dabei von den Ausbreitungskanälen für die anderen Ansichten, so
daß ein
Betrachter im zeitlichen Mittel mit einem Auge überwiegend oder ausschließlich Teilinformationen
einer ersten Auswahl und mit dem anderen Auge überwiegend oder ausschließlich Teilinformationen
einer zweiten Auswahl aus den Ansichten Ak wahrnimmt,
wodurch ein räumlicher Seheindruck
entseht.
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Dies
wird erreicht, indem die Verschlußeinrichtung 3 durch
die Steuereinheit 1 derart angesteuert wird, daß in jedem
Zeitraum T diejenigen Ausbreitungskanäle lichtundurchlässig geschaltet
werden, die solchen Ansichten Ak zugeordnet
sind, die in diesem Zeitraum nicht dargestellt werden. Dies ist
in 3a–3d dargestellt.
Jede der 3a bis 3d zeigt
die Kombination aus Bildwiedergabegerät 2 und Verschlußeinrichtung 3 in
der Schnittansicht sowie einen Betrachter 4, der auf die
Verschlußeinrichtung 3 blickt.
In einem ersten Zeitraum T wird die Ansicht A1 dargestellt. Dies
ist in 3a gezeigt. Dabei wurde willkürlich ein
Schnitt durch das Bildwiedergabegerät 2 bzw. die Verschlußeinrichtung 3 gelegt, so
daß in
der Draufsicht in bezug auf eine einzige Zeile zu sehen ist, wo
Licht durch die Bildelemente Bij des Bildwiedergabegerätes 2 hindurchtritt
und welche optischen Verschlußelemente
der Verschlußeinrichtung 3 lichtdurchlässig geschaltet
sind. Sind die Verschlußelemente
mit Streifen mit vertikaler Ausrichtung ausgebildet, so gilt die
Darstellung für
alle Schnitte. Die Breite eines Streifens entspricht unter Berücksichtigung
eines Korrekturfaktors im wesentlichen der Breite der Abstrahlflächen, die
Anzahl der Streifen beträgt
mindestens das N-fache der Anzahl der Bildelemente Bij in
jeder Zeile i des Rasters. Im vorliegenden Fall beträgt die Anzahl
der Streifen bzw. der Verschlußelemente
also das Vierfache der Anzahl der Bildelemente Bij pro
Zeile. Mit dem Korrekturfaktor wird berücksichtigt, daß die Verschlußeinrichtung
und das Raster aus Bildelementen einen endlichen Abstand voneinander
aufweisen, was für die
Ausbreitung des Lichts bzw. die Aufweitung der Kanäle von Bedeutung
ist und Auswirkungen auf die Wahrnehmung durch einen Betrachter 4 hat.
Der Korrekturfaktor kann entweder auf die Abmessungen der Verschlußelemente
oder aber in umgekehrter Weise auf die Abmessungen der Abstrahlflächen angewendet
werden. In jedem Falle müssen – bei Berücksichtigung
des Korrekturfaktors – in
diesem Fall die Breiten der optischen Verschlußelemente bzw. der Streifen
im gezeigten Beispiel etwas kleiner als die Breite der Abstrahlflächen sein,
da sich die Ausbreitungskanäle
in Richtung eines Betrachters verjüngen sollen.
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In 3a ist
der Schaltzustand der Verschlußeinrichtung 3 gezeigt,
wenn auf dem Bildwiedergabegerät 2 Ansicht
A1 dargestellt wird. In den 3b bis 3d ist
der entsprechende Zustand für die
Verschlußeinrichtung 3 gezeigt,
wenn auf dem Bildwiedergabegerät 2 die
Ansichten A2, A3 bzw.
A4 dargestellt werden. Für jede der Ansichten unterscheiden
sich also die vorgegebenen und zugeordneten Ausbreitungskanäle. Da der
Zeitraum T kürzer als
das zeitliche Auflösungsvermögen des
menschlichen Auges ist, kann ein Betrachter 4 auf diese
Weise alle Ansichten in voller Auflösung wahrnehmen. Dies wird
durch die Maske 12 erreicht, durch die nur ein kleiner
Ausschnitt jedes Bildelements Bij zu sehen ist.
Durch die Wirkung der Verschlußeinrichtung 3 wird
jeder dieser Abschnitte auch nur aus bestimmten Richtungen sichtbar
gemacht. Die Maske 12 kann photolithographisch hergestellt
sein, sie kann aber auch ein belichteter und entwickelter photographischer
Film sein.
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Eine
andere Möglichkeit
für die
Anordnung der Abstrahlflächen
auf den Bildelementen Bij des Bildwiedergabegerätes 2 ist
in 4 gezeigt. Hier sind die Abstrahlflächen von
Zeile zu Zeile versetzt angeordnet, so daß sich ein näherungsweise
schräges
Streifenmuster ergibt. Dies hat den Vorteil, daß das Auftreten von sogenannten
Moiré-Streifen
ggf. verhindert werden kann und die Ansichts- bzw. Bildkombination
variiert werden kann. Entsprechend werden dann auch die Verschlußelemente
angesteuert, dies ist in den 5a bis 5d dagestellt.
Gezeigt wird jeweils die Verschlußeinrichtung 3 in
den unterschiedlichen Schaltzuständen
für die
Ansichten A1 bis A4 entsprechend
der Beschreibung zu 3. Das Bildwiedergabegerät 2 zeigt
auch hier wieder jede Ansicht in voller Auflösung. Die Schaltzustände der
Verschlußeinrichtung 3 sind
jedoch für jede
der Ansichten andere, wie in den 5a bis 5d gezeigt.
Auch hier ist die Kanaltrennung nahezu vollständig.
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Eine
andere Möglichkeit,
bei der mehrere Ansichten gleichzeitig dargestellt werden, ist in 6 angedeutet.
Hier weisen die Bildelemente wieder die Struktur vertikaler Streifen
auf. Jedoch werden in einem Takt T jetzt alle vier Ansichten gleichzeitig
dargestellt, wobei im Beispiel jede Zeile nur eine Ansicht zeigt.
Die erste Zeile zeigt in einem ersten Zeitraum T1 Ansicht
A1, die zweite Zeile zeigt Informationen aus
Ansicht A2, die dritte Zeile Informationen
aus der Ansicht A3, usw. In einem zweiten
Zeitraum T2 wird jede der Ansichten um eine
Zeile versetzt nach unten dargestellt, wie in 6 angedeutet.
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Auch
die Schaltzustände
der Verschlußelemente
variieren entsprechend, hier läßt sich
die schon im Zusammenhang mit 5 beschriebene Verschlußeinrichtung 3 mit
den in den 5a bis 5d gezeigten
Schaltzuständen
der Verschlußeinrichtung 3 verwenden.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
die Ansichten beliebig in einander zu verschachteln, wobei dann
die Verschlußeinrichtung 3 entsprechend strukturiert
und geschaltet werden muß.
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Bei
der gleichzeitigen Darstellung von Ansichten werden diese zwar nicht
in voller Auflösung gezeigt,
jedoch läßt sich
dies im zeitlichen Mittel erreichen, wenn die Zeiträume T kurz
genug sind, so daß beispielsweise
innerhalb einer Sechzehntelsekunde jede Ansicht einmal vollständig auf
dem Bildwiedergabegerät 2 dargestellt
wird.
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Mit
der beschriebenen Anordnung ist auf vorteilhafte Weise eine räumliche
Darstellung einer Szene, die mehrere Ansichten umfaßt, in voller
Auflösung
möglich,
so daß ein
Betrachter 4 gegenüber
einer zweidimensionalen Darstellung keine Auflösungsverluste hinnehmen muß. Dies
wirkt sich insbesondere bei der Umschaltung zwischen zweidimensionaler
und dreidimensionaler Darstellung positiv aus. Außerdem wird
die gleichzeitige Darstellung von zweidimensionalen und von dreidimensionalen
Bildinhalten in gleicher Qualität
möglich.
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- 1
- Steuereinheit
- 2
- Bildwiedergabegerät
- 3
- Verschlußeinrichtung
- 4
- Betrachter
- 5
- Beleuchtungseinrichtung
- 6
- unterer
Polarisationsfilter
- 7
- Dünnschichttransistor-Matrix
- 8
- Elektrodenschicht
- 9
- Flüssigkristallschicht
- 10
- Farbfilterschicht
- 11
- oberer
Polarisationsfilter
- 12
- Maske