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Die
Erfindung betrifft ein Papiermaschinensieb, insbesondere Formiersieb,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei
den bekannten mehrlagigen Papiermaschinensieben werden die beiden
Gewebelagen entweder durch bindende Maschinenrichtungs- oder Maschinenquerrichtungsfäden zusammengehalten.
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Beim
Lauf in der Papiermaschine steht ein Papiermaschinensieb abschnittsweise
unter starker Längsspannung.
Das Papiermaschinensieb streckt sich daher in seiner Längsrichtung
(Maschinenrichtung) und wird dadurch in seiner Breite (Maschinenquerrichtung)
kontrahiert.
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Bei
Papiermaschinensieben deren Gewebelagen durch bindende Maschinenquerrichtungsfäden miteinander
verbunden sind, besteht durch die Kontraktion des Siebs in Maschinenquerrichtung
das Problem, dass sich hierdurch die Verbindung zwischen den Gewebelagen
lockert, wodurch sich der innere Abrieb zwischen den Gewebelagen
vergrößert. Ein
starker innerer Abrieb zwischen den Gewebelagen bringt aber einen
frühzeitigen
Verschleiß des Papiermaschinensiebs
und damit eine oftmals zu geringe Lebensdauer mit sich.
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Bei
Papiermaschinensieben deren Gewebelagen durch bindende Maschinenrichtungsfäden miteinander
verbunden sind, besteht durch die Dehnung des Siebs in Maschinenrichtung
das Problem, dass hierdurch die Bindefäden stark gedehnt werden, was an
den Austauschstellen der Bindefäden
zu einer Einschnürung
und damit Unebenheit in der papierseitigen Gewebelage führt. Sind
die bindenden Maschinenrichtungsfäden dagegen so locker gewebt,
dass das oben beschriebene Problem nicht auftreten kann, so sind
die Gewebelagen in Abschnitten, in denen das Sieb unter geringer
Längsspannung
steht, nicht fest genug miteinander verbunden und es kommt zum inneren
Abrieb des Siebs.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Papiermaschinensieb
vorzuschlagen, bei dem die oben beschriebenen Nachteile unterbunden sind.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Papiermaschinensieb, insbesondere Formiersieb, mit einer oberen
Gewebelage und einer unteren Gewebelage, die durch paarweise angeordnete
Bindefäden
miteinander verbunden sind, und bei dem zumindest eines der Bindefadenpaare
durch Maschinenrichtungsfäden
(bindende Maschinenrichtungsfäden)
und zumindest ein anderes der Bindefadenpaare durch Maschinenquerrichtungsfäden (bindende
Maschinenquerrichtungsfäden)
gebildet wird.
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Durch
eine Kombination beider Bindesysteme kann die Verbindung zwischen
den Gewebelagen an die Spannungszustände des Papiermaschinensiebs
in der Papiermaschine angepasst werden.
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Wenn
das Sieb bspw. im Blattbildungsbereich unter höherer Längsspannung ist, ist zwar die Verbindung
der Gewebelage durch die bindenden Maschinenquerrichtungsfäden nicht
im erforderlichen Maße
gewährleistet.
In diesem Fall übernehmen
die bindenden Maschinenrichtungsfäden die feste Verbindung zwischen
den Gewebelagen.
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Sobald
das Papiermaschinensieb aus dem oben genannten erhöhten Längsspannungsbereich herausläuft, vergrößert sich
wieder die Siebbreite und die feste Verbindung zwischen den Gewebelagen
wird wieder durch die bindenden Maschinenquerrichtungsfäden bereitgestellt.
Ein Lockern der bindenden Maschinenrichtungsfäden durch das Nachlassen der
Längsspannung
spielt daher keine Rolle.
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Weiterbildung
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
jedes der Bindefadenpaare beim Weben der oberen Gewebelage einen oberen
Webpfad bereitstellt, wobei sich die beiden Bindefäden des
Bindefadenpaares beim Weben der oberen und der unteren Gewebelage
gegenseitig abwechseln, so dass
- – während der
erste Bindefaden des Bindefadenpaares die obere Gewebelage webt
der zweite Bindefaden des Bindefadenpaares die untere Gewebelage
webt und
- – während der
zweite Bindefaden die obere Gewebelage webt der erste Bindefaden
die untere Gewebelage webt und sich die beiden Bindefäden des
Bindefadenpaares unter Ausbildung von Austauschstellen kreuzen,
wenn der erste Bindefaden vom Verweben der oberen Gewebelage zum
Verweben der unteren Gewebelage und der zweite Bindefaden vom Verweben
der unteren Gewebelage zum Verweben der oberen Gewebelage oder umgekehrt
wechselt.
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Hierbei
verwebt insbesondere jeder Bindefaden des Bindefadenpaares beim
Weben der oberen Gewebelage mit mehreren Fäden bevor dieser Bindefaden
zum Weben der unteren Gewebelage wechselt.
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Nach
eine bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung stellt die obere Gewebelage
die Papierseite und die untere Gewebelage die Laufseite des Papiermaschinensiebs
bereit.
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Es
sind mehrere Möglichkeiten
denkbar, wie die obere Gewebelage gebildet werden kann.
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Nach
einer ersten Möglichkeit
wird die obere Gewebelage nur durch verweben von bindenden Maschinenrichtungsfäden mit
bindenden Maschinenquerrichtungsfäden gebildet.
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In
diesem Fall kann es zur Erhöhung
der Verschleißbeständigkeit
des erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebs
sinnvoll sein, wenn die untere Gewebelage untere Maschinenquerrichtungsfäden umfasst,
die mit bindenden Maschinenrichtungsfäden und mit unteren Maschinenrichtungsfäden verwoben
sind.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass die untere Gewebelage untere Maschinenrichtungsfäden umfasst, die
mit bindenden Maschinenquerrichtungsfäden und mit unteren Maschinenquerrichtungsfäden verwoben sind.
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Umfasst
die untere Gewebelage sowohl untere Maschinenquerrichtungsfäden als
auch untere Maschinenrichtungsfäden,
so wird die untere Gewebelage dadurch gebildet, indem die unteren
Maschinenrichtungsfäden,
die unteren Maschinenrichtungsfäden,
die bindenden Maschinenquerrichtungsfäden und die bindenden Maschinenrichtungsfäden miteinander
verwoben sind.
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Nach
einer zweiten Möglichkeit
umfasst die obere Gewebelage zusätzlich
zu den bindenden Maschinen- und Maschinenquerrichtungsfäden noch obere
Maschinenrichtungsfäden
und obere Maschinenquerrichtungsfäden, die miteinander und mit
den bindenden Maschinenquerrichtungsfäden und mit den bindenden Maschinenrichtungsfäden verwoben sind.
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Insbesondere
setzt das Verweben der Bindefäden
das Webmuster fort, das durch das Verweben der oberen Maschinenrichtungsfäden mit
den oberen Maschinenquerrichtungsfäden gebildet wird. Solche Bindefäden nennt
man „strukturbildende
Bindefäden". In diesem Fall
wird somit das durch die oberen Fäden gebildete Webmuster nicht
durch die Bindefäden
unterbrochen, sondern durch die Bindefäden fortgesetzt.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die untere Gewebelage
untere Maschinenrichtungsfäden
und untere Maschinenquerrichtungsfäden umfasst, wobei
- – die
unteren Maschinenrichtungsfäden
mit unteren Maschinenquerrichtungsfäden und mit bindenden Maschinenquerrichtungsfäden verwoben sind
und
- – die
unteren Maschinenquerrichtungsfäden
mit unteren Maschinenrichtungsfäden
und mit bindenden Maschinenrichtungsfäden verwoben sind.
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Nach
einer konkreten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die bindenden Maschinenrichtungsfäden mit oberen Maschinenquerrichtungsfäden, mit
unteren Maschinenquerrichtungsfäden
und mit bindenden Maschinenquerrichtungsfäden verwoben sind und/oder
dass die bindenden Maschinenquerrichtungsfäden mit oberen Maschinenrichtungsfäden, mit
unteren Maschinenrichtungsfäden
und mit bindenden Maschinenrichtungsfäden verwoben sind.
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Für eine Vielzahl
von Anwendungen ist es sinnvoll, wenn zwischen aufeinander folgenden Maschinenrichtungsbindefadenpaaren
zumindest ein oberer Maschinenrichtungsfaden angeordnet ist. Vorzugsweise
sind hierbei zwischen aufeinander folgenden Maschinenrichtungsbindefadenpaaren
nicht mehr als drei obere Maschinenrichtungsfäden angeordnet.
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Hierdurch
wird einerseits eine obere Gewebelage mit regelmäßiger Struktur bereitgestellt.
Des Weiteren muss die in Maschinenrichtung auftretende Zugspannung
nicht nur von den Maschinenrichtungsbindefadenpaaren aufgenommen
werden, sondern wird zum Teil von den oberen Maschinenrichtungsfäden aufgenommen.
Ferner wird hierdurch ein nicht zu großer Abstand zwischen den Maschinenrichtungsbindefadenpaaren
bereitgestellt, wodurch eine feste Verbindung zwischen den Gewebelagen
bestehen bleibt.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwischen aufeinander
folgenden Maschinenrichtungsbindefadenpaaren zumindest ein unterer
Maschinenrichtungsfaden angeordnet ist.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn zwischen aufeinander folgenden Maschinenquerrichtungsbindefadenpaaren
zumindest ein, insbesondere zwei, obere Maschinenquerrichtungsfäden angeordnet
sind, wodurch ebenfalls ein optimaler Kompromiss zwischen Gleichmäßigkeit
der oberen Gewebelage und fester Verbindung zwischen den Gewebelagen
erreicht wird.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwischen aufeinander
folgenden Maschinenquerrichtungsbindefadenpaaren zumindest ein,
insbesondere zwei, untere Maschinenquerrichtungsfäden angeordnet
sind. Da die untere Gewebelage in der Regel die Laufseite der Papiermaschinenbespannung
bereitstellt, wird hierdurch das Verschleißvolumen und damit die Lebensdauer
des erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebs
deutlich erhöht.
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Eine
konkrete Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwischen aufeinander
folgenden Maschinenquerrichtungsbindefadenpaaren die Maschinenquerrichtungsfäden in der
folgenden Reihenfolge angeordnet sind,
- – ein erster
oberer Maschinenquerrichtungsfaden,
- – ein
erster unterer Maschinenquerrichtungsfaden,
- – ein
zweiter oberer Maschinenquerrichtungsfaden,
- – ein
zweiter unterer Maschinenquerrichtungsfaden.
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Vorzugsweise
bildet die obere Gewebelage eine Leinwandbindung. Hierdurch wird
ein Papiermaschinensieb mit einer besonders markierungsfreien Papierseite
bereitgestellt.
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Austauschstellen
stellen oftmals Unterbrechungen in der Struktur des Gewebes dar,
weshalb sich an diesen Austauschstellen das Entwässerungsverhalten des Siebs
oftmals vom Entwässerungsverhalten
des Gewebes neben den Austauschstellen unterscheidet. Das unterschiedliche
Entwässerungsverhalten
führt zu
Markierungen in dem auf dem Sieb gebildeten Papier, die insbesondere
dann sichtbar sind, wenn diese regelmäßig bspw. in Diagonalen angeordnet
sind. Um eine unregelmäßige Anordnung der
Austauschstellen zu erreichen, ist es insbesondere von Vorteil,
wenn sich das Webmuster des Papiermaschinensiebs in Rapporten wiederholt,
wobei ein Rapport 50 oder mehr, insbesondere 72 oder mehr Maschinenquerrichtungsfäden und
30 oder mehr, insbesondere 48 oder mehr Maschinenrichtungsfäden umfasst.
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Vorzugsweise
haben die unteren Maschinenquerrichtungsfäden einen größeren Durchmesser
als die oberen Maschinenquerrichtungsfäden und als die bindenden Maschinenquerrichtungsfäden. Hierdurch
wird das Verschleißvolumen
der nicht Lastaufnehmenden laufseitigen Maschinenquerrichtungsfäden erhöht, wodurch
die Verschleißbeständigkeit
des erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebs
erhöht
wird.
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Um
das oben beschriebene durch die regelmäßige Anordnung der Austauschstellen
entstehende Markierungsverhalten deutlich zu reduzieren, sieht eine
konkrete Weiterbildung der Erfindung insbesondere vor, dass innerhalb
eines Rapports Austauschstellen aufeinander folgender Maschinenrichtungsbindefadenpaare
relativ zueinander versetzt sind, wobei es aufeinander folgende
Maschinenrichtungsbindefadenpaare gibt, deren Austauschstellen relativ
zueinander um eine erste Anzahl von oberen sich in Maschinenquerrichtung
erstreckenden Webpfaden versetzt sind, wobei es aufeinander folgende Maschinenrichtungsbindefadenpaare
gibt, deren Austauschstellen relativ zueinander um eine zweite Anzahl
von oberen sich in Maschinenquerrichtung erstreckenden Webpfaden
versetzt sind und wobei die zweite Anzahl zur ersten Anzahl unterschiedlich
ist. Dies bedeutet allgemein, dass innerhalb des Rapports die Austauschstellen
eines Maschinenrichtungsbindefadenpaares relativ zu den Austauschstellen
eines unmittelbar benachbarten Maschinenrichtungsbindefadenpaares
um eine erste Anzahl versetzt sein können, wohingegen die Austauschstellen eines
anderen Maschinenrichtungsbindefadenpaares relativ zu den Austauschstellen
eines zu diesem unmittelbar benachbarten Maschinenrichtungsbindefadenpaares
um eine dazu unterschiedliche zweite Anzahl versetzt sind.
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Konkret
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung bspw. vor, dass sich der
Versatz innerhalb des Rapports wie folgt wiederholt,
- – zwischen
einem ersten und einem zweiten Maschinenrichtungsbindefadenpaar
beträgt
der Versatz der Austauschstellen die erste Anzahl,
- – zwischen
dem zweiten und einem dritten Maschinenrichtungsbindefadenpaar beträgt der Versatz
der Austauschstellen die zweite Anzahl,
- – zwischen
einem dritten und einem vierten Maschinenrichtungsbindefadenpaar
beträgt
der Versatz der Austauschstellen die zweite Anzahl,
- – zwischen
dem vierten und einem fünften
Maschinenrichtungsbindefadenpaar beträgt der Versatz der Austauschstellen
die zweite Anzahl.
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Eine
hierauf aufbauende konkrete Ausgestaltung der Erfindung sieht hierbei
vor, dass die erste Anzahl sechs oder mehr und die zweite Anzahl acht
oder mehr beträgt.
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In
diesem Zusammenhang sieht ferner eine Weiterbildung der Erfindung
vor, dass innerhalb eines Rapports Austauschstellen aufeinander
folgender Maschinenquerrichtungsbindefadenpaare relativ zueinander
versetzt sind, wobei es aufeinander folgende Maschinenquerrichtungsbindefadenpaare gibt,
deren Austauschstellen relativ zueinander um eine dritte Anzahl
von oberen sich in Maschinenrichtung erstreckenden Webpfaden versetzt
sind, wobei es aufeinander folgende Bindeschusspaare gibt, deren
Austauschstellen relativ zueinander um eine vierte Anzahl von oberen
sich in Maschinenrichtung erstreckenden Webpfaden versetzt sind
und wobei die vierte Anzahl zur dritten Anzahl unterschiedlich ist.
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Konkret
kann dies in diesem Zusammenhang bspw. bedeuten, dass sich der Versatz
innerhalb des Rapports wie folgt wiederholt,
- – zwischen
einem ersten und einem zweiten Maschinenquerrichtungsbindefadenpaar
beträgt der
Versatz der Austauschstellen die dritte Anzahl,
- – zwischen
dem zweiten und einem dritten Maschinenquerrichtungsbindefadenpaar
beträgt der
Versatz der Austauschstellen die vierte Anzahl.
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Insbesondere
beträgt
hierbei die dritte Anzahl drei oder mehr und die vierte Anzahl fünf oder mehr.
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Vorzugsweise
sind die Maschinenrichtungsfäden
Kettfäden
und die Maschinenquerrichtungsfäden
Schussfäden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen nicht maßstäblichen
Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen
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1 den
Kettverlauf eines erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebs,
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2 den
Schussverlauf des Papiermaschinensiebs der 1,
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3 die
Anordnung der Austauschstellen des erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebs der 1 und 2,
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4 eine
zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebs
mit Blick auf die Papierseite.
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Die 1 zeigt
den Kettverlauf eines erfindungsgemäßen als Formiersieb 100 ausgebildeten Papiermaschinensiebs.
Ferner zeigt die 2 den Schussfadenverlauf des
Formiersiebs 100.
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In
der Darstellung der 1 sind die verschiedenen Schussfäden durch
Kreise dargestellt. Die Nummerierung der Schussfäden entspricht der Nummerierung
der Schussfäden
in der 2.
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Ferner
sind in der Darstellung der 2 die verschiedenen
Kettfäden
durch Kreise dargestellt. Die Nummerierung der Kettfäden entspricht
hierbei der Nummerierung der Kettfäden in der 1.
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Das
Formiersieb 100 umfasst in einem Rapport als Kettfäden 1–48 ausgebildete
Maschinenrichtungsfäden
sowie als Schussfäden
1–72 ausgebildete
Maschinenquerrichtungsfäden.
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Vorliegend
sind
- – die
Kettfäden
1, 5, 9, 13, 17, 21, 25, 29, 33, 37, 41 und 45 obere Kettfäden „OK",
- – die
Kettfäden
2, 6, 10, 14, 18, 22, 26, 30, 34, 38, 42 und 46 untere Kettfäden „UK",
- – die
Kettfäden
3 und 4, 7 und 8, 11 und 12, 15 und 16, 19 und 20, 23 und 24, 27
und 28, 31 und 32, 35 und 36, 39 und 40, 43 und 44, 47 und 48 bindende
Kettfäden „sBK", die immer paarweise
angeordnet sind.
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Des
Weiteren sind
- – die Schussfäden 1, 5,
7, 11, 13, 17, 19, 23, 25, 29, 31, 35, 37, 41, 43, 47, 49, 53, 55,
59, 61, 65, 67 und 71 obere Schussfäden „OS",
- – die
Kettfäden
2, 6, 8, 12, 14, 18, 20, 24, 26, 30, 32, 36, 38, 42, 44, 48, 50,
54, 56, 60, 62, 66, 68, und 72 untere Schussfäden „US",
- – die
Kettfäden
3 und 4, 9 und 10, 15 und 16, 21 und 22, 27 und 28, 33 und 34, 39
und 40, 45 und 46, 51 und 52, 57 und 58, 63 und 64, 69 und 70 bindende
Schussfäden „sBS", die immer paarweise
angeordnet sind.
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Das
Formiersieb 100 hat eine obere die Papierseite des Siebs 100 bereitstellende
Gewebelage 101, die dadurch gebildet ist, indem die oberen
Kettfäden
OK, die oberen Schussfäden
OS, die bindenden Schussfäden
sBS und die bindenden Kettfäden sBK
miteinander verwoben sind.
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Die
obere Gewebelage 101 bildet hierbei eine Leinwandbindung.
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Das
Formiersieb 100 hat ferner eine untere die Laufseite des
Siebs 100 bereitstellende Gewebelage 102, die
dadurch gebildet ist, indem die unteren Kettfäden UK, die unteren Schussfäden US,
die bindenden Schussfäden
sBS und die bindenden Kettfäden
sBK miteinander verwoben sind.
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Die
beiden Gewebelagen 101 und 102 sind hierbei erfindungsgemäß durch
die paarweise angeordneten bindenden Kettfäden sBK und die paarweise angeordneten
bindenden Schussfäden
sBS miteinander verbunden, wobei die Bindefäden eines Bindefadenpaares
(sBS-Paar und sBK-Paar) beim Weben der oberen Gewebelage 101 gemeinsam
einen oberen Webpfad bereitstellen, indem jeder Bindefaden sBK bzw.
sBS des Bindefadenpaares abwechselnd die obere 101 und
die untere Gewebelage 102 webt, wobei während der erste Bindefaden
des Bindefadenpaares die obere Gewebelage 101 webt, der
zweite Bindefaden des Bindefadenpaares die untere Gewebelage 102 webt
und während
der zweite Bindefaden die obere Gewebelage webt der erste Bindefaden
die untere Gewebelage 102 webt und wobei sich die beiden
Bindefäden
sBS, sBK des Bindefadenpaares unter Ausbildung von Austauschstellen
A kreuzen, wenn der erste Bindefaden vom Verweben der oberen Gewebelage 101 zum
Verweben der unteren Gewebelage 102 und der zweite Bindefaden
vom Verweben der unteren Gewebelage 102 zum Verweben der
oberen Gewebelage 101 und umgekehrt wechselt.
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Wie
aus der Darstellung der 1 zu entnehmen ist, verwebt
jeder der bindenden Kettfäden sBK
beim Weben der oberen Gewebelage 101 mit mehreren oberen Schussfäden OS und
mit mehreren bindenden Schussfäden
sBS, bevor dieser an einer Austauschstelle zum Weben der unteren
Gewebelage 102 wechselt.
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Wie
ferner aus der Darstellung der 2 zu entnehmen
ist, verwebt jeder der bindenden Schussfäden sBS beim Weben der oberen
Gewebelage 101 mit mehreren oberen Kettfäden OK und
mit mehreren bindenden Kettfäden
sBK, bevor dieser an einer Austauschstelle zum Weben der unteren
Gewebelage 102 wechselt.
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Die
Bindefäden
sBK bzw. sBS sind ferner strukturbildende Bindefäden, da diese das durch Verweben
der oberen Kettfäden
mit den oberen Schussfäden
gebildete Webmuster fortführen.
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Demzufolge
sind die bindenden Kettfäden sBK
mit oberen Schussfäden
OS, mit unteren Schussfäden
US und mit bindenden Schussfäden sBS
verwoben. Des Weiteren sind die bindenden Schussfäden sBS
mit oberen Kettfäden
OK, mit unteren Kettfäden
UK und mit bindenden Kettfäden
sBK verwoben.
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Wie
aus der Darstellung der 1 zu erkennen ist, ist zwischen
aufeinander folgenden Kettbindefadenpaaren 1.sBK-Paar–12.sBK-Paar
jeweils ein oberer Kettfaden OK angeordnet. Des Weiteren ist zwischen
aufeinander folgenden Kettbindefadenpaaren 1.sBK-Paar–12.sBK-Paar
ein unterer Kettfaden UK angeordnet.
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Wie
aus der Darstellung der 2 zu erkennen ist, sind zwischen
aufeinander folgenden Schussbindefadenpaaren 1.sBS-Paar–12.sBS-Paar zwei
obere Schussfäden
OS angeordnet, wie zwischen aufeinander folgenden Schussbindefadenpaaren
1.sBS-Paar–12.sBS-Paar
zwei untere Schussfäden
US angeordnet sind.
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Die
Reihenfolge der Anordnung ist hierbei beispielhaft wie folgt: zwischen
einem ersten Schussbindefadenpaar bspw. 1.sBS-Paar und einem darauf folgenden
zweiten Schussbindefadenpaar bspw. 2.sBS-Paar sind die Schussfäden in der
folgenden Reihenfolge angeordnet,
- – oberer
Schussfaden 5, unterer Schussfaden 6, oberer Schussfaden 7, unterer
Schussfaden 8.
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Wie
aus der Darstellung der 1 zu erkennen ist, haben die
unteren Schussfäden
US einen größeren Durchmesser
als die oberen Schussfäden OS
und als die bindenden Schussfäden
sBS.
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Die 3 zeigt
die Anordnung der Austauschstellen des erfindungsgemäßen Formiersiebs 100 der 1 und 2.
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Wie
aus der Darstellung der 3 zu erkennen ist, sind innerhalb
des Rapports die Austauschstellen X aufeinander folgender Kettbindefadenpaare „sBK-Paare" relativ zueinander
versetzt, wobei sich der Versatz in einer 6-8-8-8-Sequenz wiederholt,
wie aus dem folgenden Beispiel ersichtlich wird:
- – zwischen
einem ersten Kettbindungspaar bspw. 1.sBK-Paar und einem zweiten
Kettbindefadenpaar bspw. 2.sBK-Paar beträgt der Versatz der Austauschstellen
X sechs obere sich in Schussrichtung erstreckende Webpfade bspw.
OS 34, OS33, 11.sBS-Paar, OS31–OS29,
- – zwischen
dem zweiten Kettbindefadenpaar bspw. 2.sBK-Paar und einem dritten
Kettbindefadenpaar bspw. 3.sBK-Paar beträgt der Versatz der Austauschstellen
X acht obere sich in Schussrichtung erstreckende Webpfade bspw.
OS 28, OS27, 9.sBS-Paar, OS25, OS24, 8.sBS-Paar, OS22, OS21,
- – zwischen
dem dritten Kettbindefadenpaar bspw. 3.sBK-Paar und einem vierten
Kettbindefadenpaar bspw. 4.sBK-Paar beträgt der Versatz der Austauschstellen
X acht obere sich in Schussrichtung erstreckende Webpfade bspw.
7.sBS-Paar, OS19, OS18, 6.sBS-Paar, OS16, OS15, 5.sBS-Paar, OS13,
- – zwischen
dem vierten Kettbindefadenpaar bspw. 4.sBK-Paar und einem fünften Kettbindefadenpaar
bspw. 5.sBK-Paar beträgt
der Versatz der Austauschstellen X acht obere sich in Schussrichtung
erstreckende Webpfade bspw. OS 12, 4.sBS-Paar, OS10, OS9, 3.sBS-Paar,
OS7, OS6, 2.sBS-Paar.
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Ferner
sind innerhalb des Rapports die Austauschstellen O aufeinander folgender
Schussbindefadenpaare „sBS-Paare" relativ zueinander
versetzt, wobei sich der Versatz in einer 3-5 Sequenz wiederholt,
wie aus dem folgenden Beispiel ersichtlich wird:
- – zwischen
einem ersten Schussbindefadenpaar bspw. 8.sBS-Paar und einem zweiten
Schussbindefadenpaar bspw. 9.sBS-Paar beträgt der Versatz der Austauschstellen
O drei obere sich in Kettrichtung erstreckende Webpfade bspw. 2.sBK-Paar,
OK5, 3.sBK-Paar,
- – zwischen
dem zweiten Schussbindefadenpaar bspw. 9.sBS-Paar und einem dritten
Schussbindefadenpaar „10.sBS-Paar" beträgt der Versatz der
Austauschstellen 0 fünf
obere sich in Kettrichtung erstreckende Webpfade bspw. OK7, 4.sBK-Paar,
OK9, 5.sBK-Paar, OK11.
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Die 4 zeigt
eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen als
Formiersieb 110 ausgebildeten Papiermaschinensiebs mit
Blick auf die die Papierseite bereitstellende obere Gewebelage 111.
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Die
obere Gewebelage 111 des Formiersiebs 110 bildet
eine Leinwandbindung. Erfindungsgemäß wird die Verbindung zwischen
der oberen Gewebelage 111 und der nicht dargestellten unteren Gewebelage
des Formiersiebs 110 durch paarweise angeordnete bindende
Kettfäden
sBK und durch paarweise angeordnete bindende Schussfäden sBS bereitgestellt,
wobei die Bindefäden
sBK bzw. sBS eines Bindefadenpaares beim Weben der oberen Gewebelage 111 gemeinsam
einen oberen Webpfad bereitstellen, indem jeder Bindefaden sBK bzw.
sBS des Bindefadenpaares abwechselnd die obere und die untere Gewebelage
webt.
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Die
obere Gewebelage 111 wird vorliegend durch obere Kettfäden OK,
obere Schussfäden
OS, die bindenden Kettfäden
sBK und die bindenden Schussfäden
gebildet, die miteinander verwoben sind.
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Das
Verweben der Bindefäden
sBS bzw. sBK setzt das Webmuster fort, das durch das Verweben der
oberen Kettfäden
OK mit den oberen Schussfäden
OS gebildet wird. Die Bindefäden
sBS bzw. sBK sind daher „strukturbildende
Bindefäden". Die Austauschstellen
jedes Bindefadenpaares, an denen der erste Bindefaden sBS bzw. sBK
des Paares vom Verweben der oberen Gewebelage 111 zum Verweben der
unteren Gewebelage und der zweite Bindefaden sBS bzw. sBK des Paares
vom Verweben der unteren Gewebelage zum Verweben der oberen Gewebelage 111 und
umgekehrt wechselt sind hierbei durch Kreise gekennzeichnet.
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Hierbei
sind die Austauschstellen der bindenden Schussfäden sBS eines Paares durch
helle Kreise und die Austauschstellen der bindenden Kettfäden sBK
eines Paares durch dunkle Kreise dargestellt.