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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuklatices
mit definiertem stabilem Gelgehalt durch Zusatz spezieller Reagenzien
nach Beendigung des Polymerisationsschrittes. Die so erhaltenen Polymerisate
weisen einen stabilen Gelgehalt auf und können ohne Änderung
des Gelgehaltes weiteren Verfahrensschritten wie z. B. einer Latexentgasung
sowie einer Lagerung über längere Zeiträume
unterworfen werden. Außerdem können die so hergestellten
Kautschuklatices für die Herstellung von ABS-Polymerisaten ohne
nachteilige Beeinflussung der ABS-Eigenschaften eingesetzt werden.
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ABS-Formmassen
sind Zweiphasenkunststoffe aus
einem thermoplastischen Copolymerisat
insbesondere aus Styrol und Acrylnitril, in dem das Styrol ganz
oder teilweise durch α-Methylstyrol oder Methylmethacrylat
ersetzt werden kann; dieses Copolymerisat, auch als SAN-Harz oder
Matrix-Harz bezeichnet, bildet die äußere Phase;
mindestens
einem Pfropfpolymerisat, welches hergestellt worden ist durch Pfropfreaktion
eines oder mehrerer der unter I genannten Monomeren auf ein Butadien-,
Homo- oder Copolymerisat ("Pfropfgrundlage"). Dieses Pfropfpolymerisat
("Elastomerphase" oder "Pfropfkautschuk") bildet die disperse Phase
im Matrixharz.
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Zusätzlich
können diese Kunststoffmischungen noch andere Polymerkomponenten
wie z. B. aromatische Polycarbonatharze, Polyestercarbonate, Polyesterharze
oder Polyamidharze enthalten, wodurch so genannte ABS-Blend-Systeme
erhalten werden.
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Die
so hergestellten ABS-Formmassen werden schon seit vielen Jahren
in großen Mengen als thermoplastische Harze für
die Herstellung von Formteilen aller Art eingesetzt, wobei das Eigenschaftsspektrum einen
weiten Bereich abdeckt.
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Besonders
bewährt haben sich in den letzten Jahren ABS-Polymerisate
mit speziellen Eigenschaftskombinationen, wobei diese Eigenschaftskombinationen
durch Verwendung von Kautschuklatices mit speziellen, genau definierten
Teilchendurchmessern und Gelgehalten besonders gut einstellbar sind.
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So
beschreiben z. B. die
EP-A
678 531 und die
EP-A
745 624 ABS-Formmassen mit einer Kombination aus hoher
Zähigkeit, guter Verarbeitbarkeit und sehr guter Oberflächenqualität,
wobei jeweils Gemische aus einem ersten Kautschuklatex mit einem
speziellen Teilchendurchmesser, einer speziellen Breite der Teilchengrößenverteilung
und einem Gelgehalt ≤ 70 Gew.-% und einem zweiten Kautschuklatex
mit einem anderen speziellen Teilchendurchmesser, einer anderen
speziellen Breite der Teilchengrößenverteilung
und einem Gelgehalt ≥ 70 Gew.-% als Pfropfgrundlage eingesetzt
werden.
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Die
Herstellung von Höchstglanz-ABS-Produkten ist in der
EP-A 845 496 beschrieben.
Dazu wird ein Pfropfpolymerisat auf Basis einer Kautschukmischung
aus einem ersten Kautschuklatex mit einem Gelgehalt ≤ 70
Gew.-% und einem zweiten Kautschuklatex mit einem Gelgehalt ≥ 70
Gew.-% mit einem weiteren Pfropfpolymerisat auf Basis eines Kautschuks
mit einem Gelgehalt von 80 bis 98 Gew.-% kombiniert, wobei die Teilchendurchmesser
der Kautschuke jeweils spezielle Größen und Verteilungsbreiten
aufweisen müssen.
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Kritisch
bei all diesen Produkten ist der Einsatz schwächer oder
schwach vernetzter Kautschuklatices, d. h. von Kautschuklatices
mit Gelgehalten ≤ 70 Gew.-%.
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Die
Herstellung derartiger Kautschuklatices ist prinzipiell bekannt.
So kann z. B. durch Anwendung niedriger Reaktionstemperaturen, durch
Abbruch der Polymerisationsreaktion vor dem Auftreten einer zu starken
Vernetzung oder durch Zusatz von Molekulargewichtsreglern (z. B.
n-Dodecylmercaptan, tert.-Dodecylmercaptan) sichergestellt werden,
dass Produkte mit einem niedrigen Gelgehalten ≤ 70 Gew.-%
resultieren.
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Allerdings
besteht die Gefahr, dass sich die nach Ende des Herstellungsprozesses
eingestellten niedrigen Gelwerte durch Nachvernetzung, z. B. bei
thermischer Belastung in einem nachfolgenden Latexentgasungsschritt
oder bei längerer Lagerung in Gegenwart noch vorhandener
unumgesetzter Butadienmonomerer und Initiatorreste, in Richtung
höherer Gelgehalte verschieben. Dadurch können
solche Kautschuklatices für die Herstellung der oben genannten
ABS-Polymerisate unbrauchbar werden.
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Es
bestand daher die Aufgabe, Maßnahmen zu finden, die eine
derartige Nachvernetzung unter Anstieg des Gelgehaltes der Kautschuklatices
verhindern bzw. den Erhalt des ursprünglich eingestellten
Gelgehaltes sicherstellen, ohne die Herstellung der ABS-Polymerisate
negativ zu beeinflussen oder die Eigenschaften der daraus hergestellten
ABS-Polymerisate zu verschlechtern.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuklatices
mit konstantem Gelgehalt für die ABS-Herstellung, dadurch
gekennzeichnet, dass den Kautschuklatices nach Beendigung der Polymerisationsreaktion
0,1 bis 2,5 Gew.-Teile (bezogen auf 100 Gew.-Teile Feststoff des
Kautschuklatices) Ascorbinsäure oder eines Ascorbinsäuresalzes
in Form einer wässrigen Lösung zugesetzt werden.
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Erfindungsgemäß einzusetzende
Kautschuklatices sind im Prinzip alle in Emulsionsform vorliegenden kautschukartigen
Polymerisate mit einer Glasübergangstemperatur unter 0°C.
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Bevorzugt
sind Dienkautschuke, d. h. Homopolymerisate von konjugierten Dienen
mit 4 bis 8 C-Atomen wie Butadien, Isopren, Chloropren oder deren
Copolymerisate mit bis zu 60 Gew.-%, bevorzugt mit bis zu 30 Gew.-%
eines Vinylmonomeren, z. B. und bevorzugt Acrylnitril, Methacrylnitril,
Styrol, α-Methylstyrol, Halogenstyrole, C1-C4-Alkylstyrole, C1-C8-Alkylacrylate, C1-C8-Alkylmethacrylate Alkylenglykoldiacrylate,
Alkylenglykoldimethacrylate, Divinylbenzol.
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Besonders
bevorzugt sind Polybutadienkautschuke, SBR-Kautschuke mit bis zu
30 Gew.-% einpolymerisiertem Styrol und NBR-Kautschuke mit bis zu
30 Gew.-% einpolymerisiertem Acrylnitril.
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Ganz
besonders bevorzugt ist Polybutadien.
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Zum
Einsatz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kommen
Latices mit einem mittleren Teilchendurchmesser d50 von
0.05 bis 2.0 μm, vorzugsweise von 0.08 bis 1.0 μm
und besonders bevorzugt von 0.1 bis 0.5 μm in Betracht
(Bestimmung mittels Ultrazentrifuge (vgl. W. Scholtan, H.
Lange: Kolloid Z. u. Z. Polymere 250, S. 782 bis 796 (1972)).
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Die
Gelgehalte der erfindungsgemäß einzusetzenden
Kautschuklatices betragen nach Beendigung der Polymerisationsreaktion
30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 75 Gew.-% und besonders bevorzugt
40 bis 70 Gew.-% (Bestimmung nach der Drahtkäfigmethode
in Toluol, vgl. Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie,
Makromolekulare Stoffe, Teil 1, S. 307 (1961), Thieme Verlag Stuttgart).
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Die
erfindungsgemäß verwendeten Kautschuklatices können
durch Emulsionspolymerisation hergestellt werden, die erforderlichen
Reaktionsbedingungen, Hilfsstoffe und Arbeitstechniken sind grundsätzlich bekannt.
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Bevorzugt
ist die Herstellung der einzusetzenden Kautschuklatices nach der
sogenannten Saatpolymerisationstechnik, bei der zunächst
z. B. ein feinteiliges Butadienpolymerisat hergestellt und dann
durch Weiterumsatz mit Butadien bzw. Butadien enthaltenden Monomeren
zu größeren Teilchen weiterpolymerisiert wird.
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Als
Initiatoren bei der Herstellung der Kautschuklatices werden übliche
Radikalbildner eingesetzt. Beispiele dafür sind anorganische
Persalze wie Kaliumperoxodisulfat, Natriumperoxodisulfat, Ammoniumperoxodisulfat,
Azoverbindungen wie z. B. Azobisisobutyronitril, Redox-Initiator systeme,
die in der Regel aus einem organischen Oxidationsmittel und einem
Reduktionsmittel bestehen.
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Bevorzugt
erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden
Kautschuklatices unter Verwendung von Salzen der Peroxodischwefelsäure,
besonders bevorzugter Initiator ist Kaliumperoxodisulfat.
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Als
Emulgatoren können die üblichen anionischen Emulgatoren
wie Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Aralkylsulfonate, Seifen gesättigter
oder ungesättigter Fettsäuren (z. B. Ölsäure,
Stearinsäure) sowie alkalischer disproportionierter oder
hydrierter Abietin- oder Tallölsäure verwendet
werden, vorzugsweise werden Emulgatoren mit Carboxylgruppen (z.
B. Salze von C
10-C
18-Fettsäuren,
disproportionierte Abietinsäure, Emulgatoren gemäß
DE-A 36 39 904 und
DE-A 39 13 509 )
eingesetzt.
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Als
erfindungsgemäß einzusetzende Zusatzstoffe kommen
Ascorbinsäure sowie wasserlösliche Salze der Ascorbinsäure
in Frage.
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Bevorzugte
Zusatzstoffe sind Ascorbinsäure, Natriumascorbat, Kaliumascorbat.
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Besonders
bevorzugter Zusatzstoff ist Natriumascorbat.
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Die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt im Detail so, dass dem Kautschuklatex mit dem bevorzugten
Gelgehalt von 40 bis 70 Gew.-% nach Ende der Polymerisationsreaktion
die wässrige Lösung der Ascorbinsäure
bzw. des Ascorbinsäuresalzes zugesetzt und gleichmäßig
im Latex verteilt wird.
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Dabei
kann die Latextemperatur in weiten Grenzen, vorzugsweise zwischen
80°C und 20°C, besonders bevorzugt zwischen 70°C
und 25°C und ganz besonders bevorzugt zwischen 65°C
und 30°C variiert werden.
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Die
gleichmäßige Verteilung der wässrigen
Lösung von Ascorbinsäure bzw. Ascorbinsäuresalz
erfolgt beispielsweise durch Zugabe und Verteilung durch Rühren,
durch Eindüsen der Lösung oder durch sonstige Mischungsverfahren.
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Die
Mengen an zugesetzter Ascorbinsäure bzw. Ascorbinsäuresalz
betragen 0,05 bis 2,5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 Gew.-Teile
und besonders bevorzugt 0,2 bis 1,8 Gew.-Teile (jeweils bezogen
auf 100 Gew.-Teile Kautschuk).
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Die
Konzentration von Ascorbinsäure bzw. Ascorbinsäuresalz
in der wässrigen Lösung beträgt dabei 1
bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 25 Gew.-% und besonders bevorzugt
5 bis 20 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten Kautschuklatices
werden vorzugsweise zur Herstellung von ABS-Polymerisaten nach dem
Emulsionspolymerisationsverfahren eingesetzt.
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Die
unter Verwendung der erfindungsgemäß erhaltenen
Kautschuklatices hergestellten Pfropfkautschuke können
Kautschukgehalte von 20 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 80 Gew.-%
und besonders bevorzugt von 40 bis 75 Gew.-% aufweisen.
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Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäß hergestellten Kautschuklatices
mit niedrigem Gelgehalt in Kombination mit Kautschuklatices mit
hohem Gelgehalt bei der Herstellung von Pfropfkautschuken eingesetzt.
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Beispiele
bzw. Einzelheiten zur Herstellung der Pfropfkautschuke ist den oben
genannten Schriften, insbesondere der
EP-A 745 624 , zu entnehmen.
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Die
so enthaltenen Pfropfkautschuke können zur Schlagzähmodifizierung
von Matrixharzen verwendet werden.
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Dazu
werden die aus den gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Kautschuken hergestellten Pfropfkautschukpolymere
zunächst durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise durch
Zusatz von Salzen und/oder Säure, ausgefällt,
wonach die Fällprodukte gewaschen und getrocknet werden.
Die danach in Pulverform vorliegenden Pfropfkautschukpolymere können
unter Verwendung üblicher Mischvorrichtungen (z. B. Innenkneter,
Mischextruder, Mehrwalzenstühle) mit Matrixharzkomponenten
vermischt werden.
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Als
Matrixharze eingesetzt werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung aus Vinylmonomeren aufgebaute Thermoplastharze,
vorzugsweise Copolymerisate des Styrols und Acrylnitrils, besonders bevorzugt
im Gewichtsverhältnis 95:5 bis 50:50, verwendet, wobei
Styrol und/oder Acrylnitril ganz oder teilweise durch α-Methylstyrol,
Methylmethacrylat oder N-Phenylmaleinimid ersetzt werden kann.
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Besonders
bevorzugt sind Copolymerisate mit Anteilen an eingebauten Acrylnitril-Einheiten < 30 Gew.-%.
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Diese
Copolymerisate besitzen vorzugsweise mittlere Molekulargewichte
Mw von 20 000 bis 200 000 bzw. Grenzviskositäten
[η] von 20 bis 110 ml/g (gemessen in Dimethyl-formamid
bei 25°C).
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Einzelheiten
zur Herstellung dieser Harze sind beispielsweise in der
DE-A 2 420 358 und
der
DE-A 2 724 360 beschrieben.
Durch Masse- bzw. Lösungspolymerisation hergestellte Vinylharze haben
sich besonders bewährt. Die Copolymerisate können
allein oder in beliebiger Mischung zugesetzt werden.
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Weiterhin
als Matrixharz einsetzbar sind Polymerisate des Vinylchlorids, vorzugsweise
Polyvinylchlorid.
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Außer
aus Vinylmonomeren aufgebauten Thermoplastharzen oder neben den
aus Vinylmonomeren aufgebauten Thermoplastharzen ist in einer weiteren
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auch die Verwendung
von Polykondensaten z. B. aromatischen Polycarbonaten, aromatischen
Polyestercarbonaten, Polyester, Polyamiden als kautschukfreies Copolymerisat
in den erfindungsgemäßen Formmassen möglich.
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Geeignete
thermoplastische Polycarbonate und Polyestercarbonate sind bekannt
(vgl. z. B.
DE-A 1 495
626 ,
DE-A 2
232 877 ,
DE-A
2 703 376 ,
DE-A
2 714 544 ,
DE-A
3 000 610 ,
DE-A
3 832 396 ,
DE-A
3 077 934 ), z. B. herstellbar durch Umsetzung von Diphenolen
der Formeln (I) und (II)
worin
eine Einfachbindung,
C
1-C
5-Alkylen, C
2-C
5-Alkyliden, C
5-C
6-Cycloalkyliden,
-O-, -S-, -SO-, -SO
2- oder -CO- ist,
R
5 und R
6 unabhängig
voneinander für Wasserstoff, Methyl oder Halogen, insbesondere
für Wasserstoff, Methyl, Chlor oder Brom stehen,
R
1 und R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, C
1-C
8-Alkyl, bevorzugt Methyl,
Ethyl, C
5-C
6-Cycloalkyl,
bevorzugt Cyclohexyl, C
6-C
10-Aryl,
bevorzugt Phenyl, oder C
7-C
12-Aralkyl,
bevorzugt Phenyl-C
1-C
4-alkyl,
insbesondere Benzyl, bedeuten,
m eine ganze Zahl von 4 bis
7, bevorzugt 4 oder 5 ist,
n 0 oder 1 ist,
R
3 und
R
4 für jedes X individuell wählbar
sind und unabhängig voneinander Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl bedeuten
und
X Kohlenstoff bedeutet,
mit Kohlensäurehalogeniden,
vorzugsweise Phosgen, und/oder mit aromatischen Di-carbonsäuredihalogeniden,
vorzugsweise Benzoldicarbonsäuredihalogeniden, durch Phasengrenzflächen-Polykondensation
oder mit Phosgen durch Polykondensation in homogener Phase (dem
so genannten Pyridinverfahren), wobei das Molekulargewicht in bekannter
Weise durch eine entsprechende Menge an bekannten Kettenabbrechern
eingestellt werden kann.
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Geeignete
Diphenole der Formeln (I) und (II) sind z. B. Hydrochinon, Resorcin,
4,4'-Di-hydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3-dimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5,5-tetramethylcyclohexan oder 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2,4,4-trimethylcyclopentan.
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Bevorzugte
Diphenole der Formel (I) sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan bevorzugtes Phenol der Formel
(II) ist 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
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Es
können auch Mischungen von Diphenolen eingesetzt werden.
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Geeignete
Kettenabbrecher sind z. B. Phenol, p-tert.-Butylphenol, langkettige
Alkylphenole wie 4-(1,3-Tetramethyl-butyl)phenol gemäß
DE-OS 2 842 005 ,
Monoalkylphenole, Dialkylphenole mit insgesamt 8 bis 20 C-Atomen
in den Alkylsubstituenten gemäß
DE-OS 3 506 472 , wie p-Nonylphenol,
2,5-di-tert.-Butylphenol, p-tert.-Octylphenol, p-Dodecylphenol,
2-(3,5-Dimethylheptyl)-phenol und 4-(3,5-Dimethylheptyl)-phenol. Die
erforderliche Menge an Kettenabbrechern ist im allgemeinen 0,5 bis
10 Mol-%, bezogen auf die Summe der Diphenole (I) und (II).
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Die
geeigneten Polycarbonate bzw. Polyestercarbonate können
linear oder verzweigt sein; verzweigte Produkte werden vorzugsweise
durch den Einbau von 0,05 bis 2,0 Mol-%, bezogen auf die Summe der
eingesetzten Diphenole, an drei – oder mehr als drei funktionellen
Verbindungen, z. B. solchen mit drei oder mehr als drei phenolischen
OH-Gruppen, erhalten.
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Die
geeigneten Polycarbonate bzw. Polyestercarbonate können
aromatisch gebundenes Halogen, vorzugsweise Brom und/oder Chlor,
enthalten; vorzugsweise sind sie halogenfrei.
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Sie
haben mittlere Molekulargewichte (Mw, Gewichtsmittel)
bestimmt z. B. durch Ultra-zentrifigation oder Streulichtmessung
von 10 000 bis 200 000, vorzugsweise von 20 000 bis 80 000.
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Geeignete
thermoplastische Polyester sind vorzugsweise Polyalkylenterephthalate,
d. h., Reaktionsprodukte aus aromatischen Dicarbonsäuren
oder ihren reaktionsfähigen Derivaten (z. B. Dimethylestern
oder Anhydriden) und aliphatischen, cycloaliphatischen oder arylaliphatischen
Diolen und Mischungen solcher Reaktionsprodukte.
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Bevorzugte
Polyalkylenterephthalate lassen sich aus Terephthalsäuren
(oder ihren reaktionsfähigen Derivaten) und aliphatischen
oder cycloaliphatischen Diolen mit 2 bis 10 C-Atomen nach bekannten
Methoden herstellen (Kunststoff-Handbuch, Band VIII, S.
695 ff, Carl Hanser Verlag, München 1973).
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In
bevorzugten Polyalkylenterephthalaten sind 80 bis 100, vorzugsweise
90 bis 100 Mol-% der Dicarbonsäurereste, Terephthalsäurereste
und 80 bis 100, vorzugsweise 90 bis 100 Mol-% der Diolreste, Ethylenglykol-
und/oder Butandiol-1,4-Reste.
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Die
bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Ethylenglykol-
bzw. Butandiol-1,4-Resten 0 bis 20 Mol-% Reste anderer aliphatischer
Diole mit 3 bis 12 C-Atomen oder cycloaliphatischer Diole mit 6
bis 12 C-Atomen enthalten, z. B. Reste von Propandiol-1,3,2-Ethylpropandiol-1,3,
Neopentylglykol, Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, Cyclohexandimethanol-1,4,3-Methylpentandiol-1,3
und -1,6, 2-Ethylhexandiol-1,3, 2,2-Diethylpropandiol-1,3, Hexandiol-2,5,
1,4-Di-(β-hydroxyethoxy)-benzol, 2,2-Bis-4-hydroxycyclohexyl)-propan,
2,4-Dihydroxy-1,1,3,3-tetramethylcyclobutan, 2,2-Bis-(3-β-hydroxyethoxyphenyl)-propan
und 2,2-Bis-(4-hydroxypropoxyphenyl)-propan (
DE-A 2 407 647 ,
DE-A 2 407 776 ,
DE-A 2 715 932 ).
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Die
Polyalkylenterephthalate können durch Einbau relativ kleiner
Mengen 3- oder 4-wertiger Alkohole oder 3- oder 4-basiger Carbonsäuren,
wie sie in der
DE-A
1 900 270 und der
US-A
3 692 744 beschrieben sind, verzweigt werden. Beispiele
bevorzugter Verzweigungsmittel sind Trimesinsäure, Trimellithsäure,
Trimethylolethan und -propan und Pentaerythrit. Es ist ratsam, nicht
mehr als 1 Mol-% des Verzweigungsmittels, bezogen auf die Säurekomponente,
zu verwenden.
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Besonders
bevorzugt sind Polyalkylenterephthalate, die allein aus Terephthalsäure
und deren reaktionsfähigen Derivaten (z. B. deren Dialkylestern)
und Ethylenglykol und/oder Butandiol-1,4 hergestellt worden sind
und Mischungen dieser Polyalkylenterephthalate.
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Bevorzugte
Polyalkylenterephthalate sind auch Copolyester, die aus mindestens
zwei der oben genannten Alkoholkomponenten hergestellt sind: besonders
bevorzugte Copolyester sind Poly(ethylenglykolbutandiol-1,4)-terephthalate.
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Die
vorzugsweise geeigneten Polyalkylenterephthalate besitzen im Allgemeinen
eine Intrinsic-Viskosität von 0,4 bis 1,5 dl/g, vorzugsweise
0,5 bis 1,3 dl/g, insbesondere 0,6 bis 1,2 dl/g, jeweils gemessen
in Phenol/o-Dichlorbenzol (1:1 Gew.-Teile) bei 25°C.
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Geeignete
Polyamide sind bekannte Homopolyamide, Copolyamide und Mischungen
dieser Polyamide. Es können dies teilkristalline und/oder
amorphe Polyamide sein.
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Als
teilkristalline Polyamide sind Polyamid-6, Polyamid-6,6, Mischungen
und entsprechende Copolymerisate aus diesen Komponenten geeignet.
Weiterhin kommen teilkristalline Polyamide in Betracht, deren Säurekomponente
ganz oder teilweise aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure
und/oder Korksäure und/oder Sebacinsäure und/oder
Azelainsäure und/oder Adipinsäure und/oder Cyclohexandicarbonsäure,
deren Diaminkomponente ganz oder teilweise aus m- und/oder p-Xylylendiamin
und/oder Hexamethylendiamin und/oder 2,2,4-Trimethylhexamethylendiamin
und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin und/oder Isophorondiamin
besteht und deren Zusammensetzung prinzipiell bekannt ist.
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Außerdem
sind Polyamide zu nennen, die ganz oder teilweise aus Lactamen mit
7–12 C-Atomen im Ring, gegebenenfalls unter Mitverwendung
einer oder mehrerer der oben genannten Ausgangskomponenten, hergestellt
werden.
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Besonders
bevorzugte teilkristalline Polyamide sind Polyamid-6 und Polyamid-6,6
und ihre Mischungen. Als amorphe Polyamide können bekannte
Produkte eingesetzt werden. Sie werden erhalten durch Polykondensation
von Diaminen wie Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin,
2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, m- und/oder p-Xylylendiamin,
Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan, Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan,
3,3'-Dimethyl-4,4'-diamino-dicyclohexyl-methan, 3-Aminomethyl-3,5,5
trimethylcyclohexylamin, 2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornan
und/oder 1,4-Diaminomethylcyclohexan mit Dicarbonsäuren
wie Oxalsäure, Adipinsäure, Azelainsäure,
Decandicarbonsäure, Heptadecandicarbonsäure, 2,2,4-
und/oder 2,4,4-Trimethyladipinsäure, Isophthalsäure
und Terephthalsäure.
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Auch
Copolymere, die durch Polykondensation mehrerer Monomerer erhalten
werden, sind geeignet, ferner Copolymere, die unter Zusatz von Aminocarbonsäuren
wie ε-Aminocapronsäure, ω-Aminoundecansäure
oder ω-Aminolaurinsäure oder ihren Lactamen, hergestellt
werden.
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Besonders
geeignete amorphe Polyamide sind die Polyamide hergestellt aus Isophthalsäure,
Hexamethylendiamin und weiteren Diaminen wie 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
Isophorondiamin, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin,
2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornen; oder aus Isophthalsäure,
4,4'-Diamino-dicyclohexylmethan und ε-Caprolactam; oder
aus Isophthalsäure, 3,3'-Dimethyl-4,4'-damino-dicyclohexylmethan
und Laurinlactam; oder aus Terephthalsäure und dem Isomerengemisch aus
2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin.
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Anstelle
des reinen 4,4'-Diaminodicyclohexylmethans können auch
Gemische der stellungsisomeren Diaminodicyclohexylmethane eingesetzt
werden, die sich zusammensetzen aus
70 bis 99 Mol-% des 4,4'-Diamino-Isomeren
1
bis 30 Mol-% des 2,4'-Diamino-Isomeren
0 bis 2 Mol-% des 2,2'-Diamino-Isomeren
und
gegebenenfalls entsprechend höher kondensierten
Diaminen, die durch Hydrierung von Diaminodiphenylmethan technischer
Qualität erhalten werden. Die Isophthalsäure kann
bis zu 30% durch Terephthalsäure ersetzt sein.
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Die
Polyamide weisen vorzugsweise eine relative Viskosität
(gemessen an einer 1 gew.-%igen Lösung in m-Kresol bei
25°C) von 2,0 bis 5,0, besonders bevorzugt von 2,5 bis
4,0 auf.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind thermoplastische
Formmassen enthaltend mindestens ein Matrixharz und mindestens ein
erfindungsgemäßes Pfropfkautschukpolymer.
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Der
Anteil der erfindungsgemäßen Pfropfkautschukpolymeren
an der Gesamtmenge der nach Mischen mit dem Matrixharz vorliegenden
erfindungsgemäßen Formmasse beträgt im
Allgemeinen 5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% und besonders
bevorzugt 15 bis 40 Gew.-%.
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Bevorzugte
Matrixharze sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
mindestens einem aus Vinylmonomeren aufgebauten Thermoplastharz,
bevorzugt mindestens einem Copolymerisat von Styrol und Acrylnitril,
mindestens einem aromatischen Polycarbonat, mindestens einem aromatischen
Polyestercarbonat, mindestens einem Polyester, mindestens einem
Polyamid und Mischungen daraus.
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Bevorzugte
geeignete Polymere der genannten Gruppen sind vorstehend genannt.
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Den
so erhaltenen erfindungsgemäßen Formmassen können
bei der Herstellung, Aufarbeitung, Weiterverarbeitung und Endformung
die erforderlichen bzw. zweckmäßigen Additive
zugesetzt werden, z. B. Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Peroxidzerstörer,
Antistatika, Gleitmittel, Entformungsmittel, Flammschutzmittel, Füll-
oder Verstärkerstoffe (Glasfasern, Kohlefasern etc.), Farbmittel.
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Die
Endverformung zu Formteilen kann auf handelsüblichen Verarbeitungsaggregaten
vorgenommen werden und umfasst z. B. Spritzgussverarbeitung, Plattenextrusion
mit gegebenenfalls anschließender Warmverformung, Kaltverformung,
Extrusion von Rohren und Profilen oder Kalander-Verarbeitung.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
der unter Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten
Kautschuke erhaltenen thermoplastischen Formmassen zur Herstellung
von Formteilen sowie Formteile erhältlich aus diesen Formmassen.
Formteile, die aus diesen thermoplastischen Formmassen erhältlich
sind, sind z. B. durch Spritzguss erhältliche Formteile,
Platten, die gegebenenfalls verformt sind, Rohre und Profile.
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Beispiele
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In
den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert.
Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile und beziehen sich immer
auf Festbestandteile bzw. polymerisierbare Bestandteile.
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Herstellung von Kautschukpolymeren
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Beispiel 1
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Herstellung eines Kautschukpolymeren 1
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In
Anlehnung an das Beispiel 51 der
DE-A 3913509 wird ein Polybutadienlatex hergestellt.
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Dazu
werden in einem Autoklaven eingefüllt:
Entionisiertes
Wasser: | 15
000,00 Gew.-Teile |
Kaliumhydroxid,
fest: | 80,00
Gew.-Teile |
Emulgatorharz
erhalten aus Bis-hydroxymethyl-hexahydro-4,7- | |
methanoindan
und Hexahydrophthalsäureanhydrid | |
(siehe DE-A 3913509 , Tabelle
1, Nr. 1): | 330,00
Gew.-Teile |
Kautschuklatex
mit einem mittleren Teilchendurchmesser d50 von | |
115
nm und einem Kautschukfeststoffgehalt von 34,5 Gew.-%: | 405,00
Gew.-Teile |
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Nach
mehrmaligem Evakuieren und Begasen mit Stickstoff wird erneut evakuiert
und danach ein Gemisch von
Butadien: | 2900,00
Gew.-Teile |
Tert.
Dodecylmercaptan: | 22,50
Gew.-Teile |
eingezogen. Das Gemisch wird unter Rühren
auf 65°C aufgeheizt und danach die Polymerisation durch
Zudrücken einer Lösung von
Kaliumperoxodisulfat
in Wasser (2,5%ig): | 1044
Gew.-Teile |
gestartet. Nach Erreichen eines Feststoffgehaltes
von ca. 8 Gew.-% wird ein Gemisch von
Butadien: | 8250,00
Gew.-Teile |
Tert.
Dodecylmercaptan: | 65,00
Gew.-Teile |
im Verlauf von 70 h gleichmäßig
zudosiert.
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Nach
kompletter Zugabe des Butadiens rührt man bei 70°C
nach, bis der Druck auf 4 bar abgefallen ist.
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Der
resultierende Kautschuklatex hat einen mittleren Teilchendurchmesser
d50 von 295 nm und einen Gelgehalt (nach Aufarbeitung) von 44 Gew.-%
(ermittelt nach der Drahtkäfigmethode in Toluol, vgl. Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Makromolekulare Stoffe, Teil 1,
S. 307 (1961), Thieme Verlag, Stuttgart).
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Beispiel 2
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Herstellung eines Kautschukpolymeren 2
(erfindungsgemäß)
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Dem
nach der Polymerisationsreaktion vorliegenden Kautschukpolymeren
1 werden bei einer Temperatur von 65°C 0,4 Gew.-Teile Natriumascorbat
(bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk, Natriumascorbat in Form einer
10%igen wässrigen Lösung) zugesetzt und durch
Rühren gleichmäßig im Latex verteilt.
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Der
Gelgehalt nach Aufarbeitung beträgt 45 Gew.-%.
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Beispiel 3
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Herstellung eines Kautschukpolymeren 3
(nicht erfindungsgemäß)
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Dem
nach der Polymerisationsreaktion vorliegenden Kautschukpolymeren
1 werden bei einer Temperatur von 65°C 0,4 Gew.-Teile Diethylhydroxylamin
(bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk, Diethylhydroxylamin in Form
einer ca. 10%igen wässrigen Lösung) zugesetzt
und durch Rühren gleichmäßig im Latex
verteilt.
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Der
Gelgehalt nach Aufarbeitung beträgt 49 Gew.-%.
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Beispiel 4
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Herstellung eines Kautschukpolymeren 4
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Dem
nach der Polymerisationsreaktion vorliegenden Kautschukpolymeren
1 werden bei einer Temperatur von 65°C 0,4 Gew.-Teile tert.-Butykbrenzkatechin
(bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk, tert.-Butylbrenzkatechin
in Form einer ca. 2%igen Lösung in Toluol) zugesetzt und
durch Rühren gleichmäßig im Latex verteilt.
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Der
Gelgehalt nach Aufarbeitung beträgt 44 Gew.-%.
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Weiterbehandlung von Kautschukpolymeren
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Beispiele 5 bis 8
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Belastung
der Kautschukpolymeren 1 bis 4 unter Bildung der Kautschukpolymeren
5 bis 8 Die Kautschukpolymerisate 1 bis 4 (Herstellung siehe Beispiele
1 bis 4) werden jeweils 24 h lang auf eine Temperatur von 55°C
erhitzt. Die danach nach Aufarbeitung erhaltenen Kautschuke zeigen
folgende Gelgehalte:
Kautschuk 5 (hergestellt aus Kautschuk
1): 76%
Kautschuk 6 (hergestellt aus Kautschuk 2): 47%
Kautschuk
7 (hergestellt aus Kautschuk 3): 51%
Kautschuk 8 (hergestellt
aus Kautschuk 4): 46%
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Hieraus
ist ersichtlich, dass nur der erfindungsgemäß hergestellt
Kautschuk 2 sowie die Kautschuke 3 und 4 die thermische Behandlung
ohne merklichen Anstieg des Gelgehaltes überstehen.
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Herstellung von ABS-Pfropfkautschuken
aus Kautschukpolymeren
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Beispiele 9 bis 11
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Pfropfung der Kautschukpolymeren 6, 7
und 8
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Die
Kautschukpolymere wurden einer Pfropfpolymerisation unterworfen.
Dazu wurden die Kautschuke 6 bis 8 gemäß dem Beispiel
3 der
EP-A 745624 in
Kombination mit einem Kautschuklatex mit einem mittleren Teilchendurchmesser
d50 von 426 nm und einem Gelgehalt von 85 Gew.-% mit einem Styrol/Acrylnitril-Gemisch
unter Verwendung von Kaliumperoxodisulfat als Initiator gepfropft.
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Hierbei
wurde festgestellt, dass nur bei Verwendung des Kautschukpolymeren
6 eine Pfropfpolymerisation möglich war. Bei Verwendung
der Kautschukpolymere 7 und 8 konnte keine zu brauchbaren Polymerumsätzen
führende Reaktion durchgeführt werden:
Endumsatz
bei Pfropfreaktion unter Verwendung von Kautschuklatex 6: 99,4 Gew.-%
Endumsatz
bei Pfropfreaktion unter Verwendung von Kautschuklatex 7: < 3,0 Gew.-% (keine
definierte Polymerisationsreaktion erkennbar)
Endumsatz bei
Pfropfreaktion unter Verwendung von Kautschuklatex 8: Initiierung
der Polymerisationsreaktion war nicht möglich.
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Hieraus
ist ersichtlich, dass nur die erfindungsgemäß hergestellten
niedrig vernetzten Kautschukpolymerisate nach thermischer Belastung
für die Herstellung von ABS-Pfropfkautschukpolymeren geeignet
sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 678531
A [0006]
- - EP 745624 A [0006, 0035, 0089]
- - EP 845496 A [0007]
- - DE 3639904 A [0023]
- - DE 3913509 A [0023, 0076, 0077]
- - DE 2420358 A [0041]
- - DE 2724360 A [0041]
- - DE 1495626 A [0044]
- - DE 2232877 A [0044]
- - DE 2703376 A [0044]
- - DE 2714544 A [0044]
- - DE 3000610 A [0044]
- - DE 3832396 A [0044]
- - DE 3077934 A [0044]
- - DE 2842005 A [0048]
- - DE 3506472 A [0048]
- - DE 2407647 A [0055]
- - DE 2407776 A [0055]
- - DE 2715932 A [0055]
- - DE 1900270 A [0056]
- - US 3692744 A [0056]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - W. Scholtan,
H. Lange: Kolloid Z. u. Z. Polymere 250, S. 782 bis 796 (1972) [0017]
- - Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Makromolekulare
Stoffe, Teil 1, S. 307 (1961), Thieme Verlag Stuttgart [0018]
- - Kunststoff-Handbuch, Band VIII, S. 695 ff, Carl Hanser Verlag,
München 1973 [0053]
- - Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Makromolekulare
Stoffe, Teil 1, S. 307 (1961), Thieme Verlag, Stuttgart [0080]