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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Synchronisation einer Bildanzeige.
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Insbesondere
bei modernen Kraftfahrzeugen existiert die Anforderung, dass auf
einem Bildanzeigegerät
(z. B. Flüssigkristall-Display)
Bildsignale, die von einer externen Videoquelle bereitgestellt werden, zusammen
mit Bildsignalen, die im Bildanzeigegerät lokal erzeugt werden, angezeigt
werden sollen.
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Typische
Anwendungen hierfür
sind Navigationsanzeigen, die im Display des Kombiinstruments zusammen
mit anderen Fahrinformationen angezeigt werden sollen, oder beim
Mittel-Display, wenn zusätzlich
für den
Fall eines Ausfalls der Head-Unit eine lokale Anzeige gewünscht ist.
Eine weitere Anwendung ist das „Rear-Seat-Entertainment”, also
Anzeigevorrichtungen für
die Rücksitze,
bei welchen lokal erzeugte Menüs
zusammen mit DVD-Inhalten, die von einem entfernt angeordneten DVD-Abspielgerät geliefert
werden, angezeigt werden sollen.
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STAND DER TECHNIK
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Für das gemeinsame
Anzeigen von Bildsignalen, die von verschiedenen Quellen stammen,
sind verschiedene Ansätze
bekannt. Der einfachste Ansatz arbeitet unsynchronisiert. Hierbei
wird fortlaufend das aktuelle Bild der Videoquelle in einem Pufferspeicher
abgelegt, und gleichzeitig wird das Bild ausgelesen und zusammen
mit lokal erzeugten Daten zur Anzeige gebracht. Dies hat zur Folge,
dass in der Anzeige normalerweise Störungen auftreten, weil keine
ganzen (konsistenten) Bilder der Videoquelle genutzt werden können. Es
werden auf beiden Seiten einer durch das Bild wandernden Trennzeile
Tei le zweier aufeinander folgender Bilder der Videoquelle dargestellt.
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Der
aufwendigste Ansatz arbeitet mit Hilfe eines großen RAM-Speichers, der bei der Anzeigevorrichtung
vorgesehen ist. In diesem Speicher wird üblicherweise in drei Pufferspeichern
(„Triple-Buffering”) jeweils
das aktuelle Bild aus der Videoquelle abgelegt. Zur Anzeige gelangt
jeweils das letzte vollständig
im RAM-Speicher erfasste Bild. Vorteil dieses Ansatzes ist die Störungsfreiheit
und die Ausfallsicherheit – es
ist keine Synchronisation erforderlich. Nachteil ist der hohe Speicherbedarf.
So sind z. B. für ein
WVGA-Bild (800 × 480 × 16 Bits/Bild)
etwa 2,3 MByte Speicheplatz nötig.
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Verschiedentlich
wurden einfache Lösungen angedacht,
bei welchen eine Videosenke in der Anzeigevorrichtung einfach im „Slave-Modus” durch
die Videoquelle gesteuert wird. Hierbei ist der Takt von Quelle
und Senke „hart”, also
durch einen gemeinsamen Takt gekoppelt. Der Speicherbedarf ist minimal – hier ist
höchstens
ein FIFO von einer Zeile nötig.
Im Normalbetriebsfall treten auch keine Störungen auf. Hauptnachteil ist
hier die fehlende Ausfallsicherheit und vor allem die Problematik
des Aufstartens. Sobald nämlich
nach einem Ausfall die Quelle wieder verfügbar ist, muss von Freilaufen „hart” auf die
Zeitsteuerung (Timing) der Quelle umgeschaltet werden. Dies hat
eine auf der Anzeige sichtbare Störung zur Folge.
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All
die beschriebenen Ansätze
sind vor allem für
den Einsatz in Kraftfahrzeugen technisch nicht gut geeignet oder
unwirtschaftlich.
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US 7,030,934 B2 betrifft
ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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US 5,923,377 A betrifft
eine Synchronisationssignal-Korrekturschaltung, welche ein korrigiertes Synchronisationssignal erzeugt,
welches durch Korrigieren einer Zeitgabe eines Synchronisationssignals auf
der Basis einer Zeitachsen-Änderungskomponente
des von einem Bildsignal separierten Synchronisationssignals erhalten
wird. Das korrigierte Synchronisationssignal wird verwendet, um
eine Änderung
des Zeitachsenfehlers des Bildsignals zu veranlassen.
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US 2007/0038989 A1 betrifft
einen Anzeigeserver, welcher einen ersten Anzeigeramen während einer
ersten Periode und einen zweiten Anzeigeramen während einer zweiten Periode
zur Anzeige bringt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Synchronisation von Bildsignalen aus mehreren Quellen für eine Bildanzeige,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, vorzusehen, bei welchen die Synchronisation in
einfacher aber dennoch zuverlässiger
Weise realisiert wird.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren bzw. die Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen erfüllt. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen definiert.
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Erfindungsgemäß bereitgestellt
wird demnach ein Verfahren zur Synchronisation einer Bildanzeige,
wobei ein erstes Bildsignal, das von einer ersten Einrichtung bereitgestellt
wird, und ein zweites Bildsignal, das von einer zweiten Einrichtung
bereitgestellt wird, zusammen zur Anzeige gebracht werden, wobei
das zweite Bildsignal durch Veränderung der
zeitlichen Position einer Austastlücke des zweiten Bildsignals
relativ zu einer Austastlücke
des ersten Bildsignals mit dem ersten Bildsignal synchronisiert
wird.
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Die
Erfindung ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Durch die Erfindung
wird eine ”lose” Synchronisation
der beiden Bildsignale erzielt, und zwar während der Zeiträume der
Aus tastlücken
des zweiten Bildsignals. Hierdurch kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Qualität
der aufwendigsten der eingangs beschriebenen Lösungen erreicht werden, jedoch
mit einem Speicherbedarf, der nahe an der einfachsten der eingangs
beschriebenen Lösungen
liegt. Somit ist die Erfindung besonders gut geeignet, in einem
Kraftfahrzeug eingesetzt zu werden.
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Die
beiden Bildsignale weisen neben sichtbaren Anteilen auch unsichtbare
Anteile auf. Mit unsichtbaren Anteilen sind diejenigen Anteile gemeint, die
auf dem Bildschirm nicht angezeigt werden, weil sie z. B. während des
horizontalen oder vertikalen Zeilenrücklaufs der Anzeige übertragen
werden. Diese Zeiträume
werden auch als Austastlücken
oder Schwarzschultern bezeichnet. Die Anteile können also ganze Zeilen sein
oder Teile (Anfang und/oder Ende) einer Zeile.
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Der
Begriff einer (elektrischen) „Zeile” oder „zeilenweise” bezieht
sich auf den Bildsignalanteil, der einer sequentiell dargestellten
(bzw. abgetasteten) Linie in einer Dimension im zweidimensionalen Bild
entspricht. Üblicherweise
bedeutet eine Zeile eine horizontale Linie im (geometrischen) Bild
aus der Sicht des Betrachters. Selbstverständlich kann dies auch eine
vertikale Linie sein, z. B. dann, wenn das Display um 90 Grad gedreht
ist. In diesem Fall wären
die Bedeutungen von „Zeile” und „Spalte” eines
Bildes vertauscht.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung können
folgende Merkmale umfassen:
Das erste Bildsignal und/oder das
zweite Bildsignal können
zeilenweise bereitgestellt werden und zeilenweise zusammen zur Anzeige
gebracht werden.
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Die
erste Einrichtung und die zweite Einrichtung können voneinander unabhängig zeitgesteuert sein.
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Das
zweite Bildsignal kann während
einer Austastlücke
des zweiten Bildsignals mit dem ersten Bildsignal synchronisiert
werden.
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Die
Austastlücke
kann eine vertikale und/oder eine horizontale Austastlücke sein.
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Vorteilhafterweise
kann durch Variieren der Anzahl der unsichtbaren Zeilen im zweiten
Bildsignal synchronisiert werden.
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In
diesem Fall werden also zusätzlich
Zeilen in das zweite Bildsignal eingefügt oder Zeilen unterdrückt, die
jedoch nicht zur Anzeige auf dem Bildschirm bestimmt sind, weil
sie zu demjenigen Bereich des Bildsignals gehören, die während des Zeilenrücklaufs
der Bildanzeige übertragen
werden. Es werden also so viele Zeilen eingefügt oder unterdrückt, dass die
Austastlücken
der beiden Bildsignale synchronisiert werden. Die jeweils nächsten anzuzeigenden
Bildzeilen der beiden Bildsignale werden also zeitgleich beginnen. „Zeitgleich” bedeutet
hierbei, dass – wegen
der Kausalität – das erste
Bildsignal dem zweiten Bildsignal immer noch geringfügig vorauseilt.
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Vorteilhafterweise
kann auch durch Variieren der Länge
von Zeilen im zweiten Bildsignal synchronisiert werden. Hier wird
der unsichtbare Bereich einer jeden Zeile, also die Schwarzschulter
ausgenutzt. Dies ermöglicht
eine noch feinere Regelung, weil „häufiger” nachgeregelt werden kann.
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Beide
Arten der Synchronisation können kombiniert
werden. Dies führt
dann zu einer besonders exakten Synchronisierung.
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Der
Synchronisationsvorgang muss nicht zu jeder Austastlücke stattfinden,
sondern es kann z. B. so lange mit einem Synchronisationsvorgang
gewartet werden, bis die beiden Signale um ein vorbestimmtes Maß auseinandergedriftet
sind.
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Es
kann auch eine vorbestimmte Zahl von Austastlücken für den nächsten Synchronisationsvorgang
gewartet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Bildwiederholrate des ersten Bildsignals im
Wesentlichen gleich der Bildwiederholrate des zweiten Bildsignals.
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Es
ist aber auch möglich,
dass die Bildwiederholrate des ersten Bildsignals ein ganzzahliges Vielfaches
der Bildwiederholrate des zweiten Bildsignals beträgt.
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Die
erste Einrichtung und die zweite Einrichtung können über eine Low-Voltage-Differential-Signaling(LVDS)-Verbindung
(Niederspannungsverbindung) miteinander verbunden sein.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird der zeitliche Abstand der Austastlücken des
ersten Bildsignals und des zweiten Bildsignals gemessen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird nach Aufschalten des ersten Bildsignals das zweite
Bildsignal synchronisiert und erst nach Synchronisation das erste
Bildsignal zur Anzeige gebracht. Hierdurch wird sowohl eine ausreichende
Sicherheit als auch ein genügend
schnelles Einschwingen erreicht.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung wird bei Ausfall des ersten Bildsignals auf die zweite
Zeitsteuerung umgeschaltet. Bei dieser Ausführungsform kann wenigstens
noch das zweite Bildsignal störungsfrei
angezeigt werden, wenn das erste Bildsignal nicht mehr zur Verfügung steht.
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Bei
einer weiteren Variante der Erfindung wird nach erfolgter Synchronisation
die Zeitsteuerung der ersten Einrichtung übernommen. Bei dieser Variante
wird also nur während
des Aufsynchronisierens das Verfahren der „losen” Synchronisation angewandt,
während
nach erfolgter Synchronisation auf die harte Synchronisation umgestellt
wird.
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Vorteilhafterweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
in der zweiten Einrichtung ausgeführt.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, wenn eine Zeitinformation über das zweite Bildsignal von
der zweiten Einrichtung zur ersten Einrichtung übermittelt wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das erste Bildsignal in der zweiten Einrichtung
zwischengespeichert und bei Abruf zur Anzeige das zweite Bildsignal
synchronisiert. Bei dieser Variante ist stets eine störungslose
Anzeige möglich, wobei
jedoch lediglich ein Drittel des Speichers im Vergleich zum eingangs
beschriebenen Triple-Buffe ring benötigt wird. Ohne Qualitätsverlust
wird hier im Fall einer WVGA-Anzeige 1,5 MByte Speicherplatz gespart.
Bei dieser Variante können
die Bildhöhe
und Bildbreite der beiden Bildsignale beliebig unterschiedlich sein,
weil das durch den Speicher ausgeglichen wird.
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Die
erste Einrichtung kann eine DVD-Abspielvorrichtung oder eine Head-Unit,
und die zweite Einrichtung kann eine Mittelanzeige oder eine Rücksitzanzeige
sein.
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Vorteilhafterweise
kann das erste Bildsignal auf Störungen überwacht
werden, insbesondere durch Auswertung des horizontalen Synchronisationssignals
des ersten Bildsignals oder eines PLL-Locksignals einer Datenverbindung.
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Das
Verfahren wird besonders vorteilhaft in einem Datenverarbeitungssystem
für ein
Kraftfahrzeug ausgeführt.
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Die
Erfindung umfasst des Weiteren eine Vorrichtung zur Synchronisation
einer Bildanzeige, die dazu ausgelegt ist, ein erstes Bildsignal,
das von einer ersten Einrichtung bereitgestellt wird, und ein zweites
Bildsignal, das von einer zweiten Einrichtung bereitgestellt wird,
zeilenweise zusammen zur Anzeige zu bringen, wobei die Vorrichtung
einen Speicher aufweist, der ausgelegt ist zum Zwischenspeichern zumindest
einer Zeile des ersten Bildsignals; und wobei die Anzahl zwischengespeicherter
Zeilen des ersten Bildsignals variiert wird, um das zweite Bildsignal durch
Veränderung
der zeitlichen Position einer Austastlücke des zweiten Bildsignals
relativ zu einer Austastlücke
des ersten Bildsignals mit dem ersten Bildsignal zu synchronisieren.
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Das
erste Bildsignal und das zweite Bildsignal können zeilenweise bereitgestellt
werden und zeilenweise zusammen zur Anzeige gebracht werden.
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Die
erste Einrichtung und die zweite Einrichtung können voneinander unabhängige Zeitsteuerungen
aufweisen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Speichervorrichtung ein Schieberegister. Dies
ermöglicht
eine störungssichere
Synchronisierung der beiden Bildsignale mit geringem Hardware-Aufwand.
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Die
Vorrichtung kann Mittel zur Erfassung der zeitlichen Differenz zwischen
den jeweiligen Austastlücken
des ersten Bildsignals und des zweiten Bildsignals aufweisen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Speichervorrichtung eine Kapazität eines Bildes
des zweiten Bildsignals auf. Mit dieser Ausgestaltung lässt sich
eine Synchronisation erreichen, die der Qualität des aufwendigsten der beschriebenen
Verfahren entspricht, jedoch mit einem Drittel des bisher üblichen
Speichers auskommt. Des Weiteren können mit dieser Vorrichtung
auch Bilder unterschiedlicher Zeilenanzahl und Zeilenlänge verarbeitet
werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Konfiguration und
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2 ein
Zeitdiagramm für
das erfindungsgemäße Verfahren.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
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1 zeigt
eine Konfiguration, bei welcher die vorliegende Erfindung zur Anwendung
kommt. Eine erste Einrichtung 10 (z. B. eine Head-Unit
mit einer DVD-Abspielvorrichtung oder allgemein eine Videoquelle)
stellt ein erstes Bildsignal S1 bereit. Dieses erste Bildsignal
wird über
eine LVDS-Verbindung L1 an eine zweite Einrichtung 20 (z.
B. ein Kombiinstrument oder allgemein eine Videosenke) übertragen.
Die zweite Einrichtung 20 bringt das erste Bildsignal S1
zusammen mit einem in der zweiten Einrichtung 20 lokal
erzeugten zweiten Bildsignal S2 auf einer Anzeigevorrichtung 30 (z.
B. ein TFT-Display) zur
Anzeige. Für
die Anzeige werden die beiden Bildsignale einander überlagert
oder miteinander gemischt. Die erste Einrichtung 10 hat
als Zeitsteuerung einen ersten Takt T1, die zweite Einrichtung 20 hat als
Zeitsteuerung den Takt T2. Die beiden Takte T1, T2 werden unabhängig voneinander
erzeugt.
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Erfindungsgemäß wird eine
Synchronisation der beiden Bildsignale S1, S2 bereitgestellt, die
dem Verfahren ähnelt,
mit welchem das Kalenderjahr an das Sonnenjahr gekoppelt ist, also
eine Art „Schaltjahrverfahren”. Dazu
wird die Eigenschaft von (Video-)Anzeigen ausgenutzt, nämlich, dass
neben den sichtbaren Zeilen und Spalten ein horizontaler und ein
vertikaler Zeilenrücklauf
(die sog. Schwarzschulter) existiert. Im vertikalen Rücklauf sind
z. B. zwischen 20 und 40 unsichtbare Zeilen vorhanden. Die Spezifikation
von Anzeigen erlaubt hierbei eine gewisse Spanne.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
wird zunächst
in der zweiten Einrichtung 20 die Zeitsteuerung T2 so eingestellt,
dass sie so nahe wie möglich an
derjenigen der Quelle liegt. Wegen der Unabhängigkeit beider Takte T1, T2
gelingt dies im Allgemeinen nicht exakt. Zudem werden die Takte
T1, T2 mit der Zeit immer wieder auseinander laufen. Sodann wird
das zweite Bildsignal S2 von Bild zu Bild mit den Zeilen durch Variieren
der Anzahl unsichtbarer Zeilen knapp hinter dem ersten Bildsignal
S1 der Videoquelle 10 gehalten. Das zweite Bildsignal S2
wird also durch Einfügen
oder Herausnehmen von Zeilen im unsichtbaren Bereich vergrößert oder
verkleinert, so dass die Bildsignale S1 und S2 synchron werden.
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Es
wird also in der Videosenke 20 die zeitliche Position der
Austastlücke
im zweiten Bildsignal S2 relativ zur Austastlücke des ersten Bildsignals
S1 nachgeregelt. Diese Regelung kann komplett in Software erfolgen;
es ist lediglich die Mes sung des Abstands der jeweiligen Austastlücken beider
Bildsignale (z. B. einmal je Bild) nötig.
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Was
den Speicherplatzbedarf anbelangt, so ist hier ein Speicher 25,
der als FIFO ausgelegt ist, vonnöten,
Dieses FIFO benötigt
lediglich die Kapazität
einiger weniger Zeilen, und zwar entsprechend der Anzahl der „Schaltzeilen”, de eingefügt werden sollen,
minimal sied dies 2 Zeilen.
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Die
Erfindung stellt eine „lose” Kopplung
der anzuzeigenden Bildsignale bereit – im Gegensatz zu einer starren
Kopplung, bei der die beiden Takte T1, T2 der Zeitsteuerung synchron
zueinander sind.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist eine Rückmeldung
von der Videosenke 20 zur Videoquelle 10 vorgesehen,
um die Synchronisation zu beschleunigen. Dies kann z. B. über den CAN-Bus
L2 (1) erfolgen. Diese Rückmeldung muss nicht exakt
sein, sondern soll nur dazu dienen, dass die Phasen der Videoquelle 10 und
der Videosenke 20 vor der Synchronisation schon so nahe
wie möglich
beieinander sind. Als geeignete Rückkanäle sind alle Fahrzeugbusse
geeignet (z. B. auch ein auf einem LVDS vorhandener LIN als Rückkanal),
weil schon eine Synchronisation von 1 ms vorteilhaft ist, um das
Einschwingen deutlich zu verkürzen.
Bei einer Bildwiederholrate von 60 Hz (Dauer eines Bildes ca. 16
ms) und einer maximalen Zeitdifferenz von 8 ms zwischen den beiden
Bildsignalen wird also mittels der Rückmeldung eine um den Faktor
8 verkürzte Synchronisationszeit
erzielt.
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2 zeigt
ein Zeitdiagramm der Differenz der beiden vertikalen Synchronisationssignale
der beiden Einrichtungen. Im Betrieb driftet der Abstand der Austastlücken der
beiden Bildsignale S1, S2 aufgrund der nie exakt gleichen Frequenzen
der Taktsignale T1 und T2 langsam auseinander und wird durch Einfügen von „Schaltzeilen” in der
zweiten Einrichtung 20 regelmäßig wieder „eingefangen”. Diese Schaltzeilen
werden in den Zeiträumen
R1, R2, R3 in 2 eingefügt, also jeweils während des
vertikalen Bildrücklaufs.
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Diese
Art der Kopplung ist mit einem weiteren Vorteil verknüpft. Sobald
eine Störung
im ersten Bildsignal S1 auftritt, kann die Videosenke 20 auf
der Basis ihrer unabhängigen
Zeitsteuerung T2 frei laufen. Eine derartige Störung lässt sich durch Überwachung
des Eingangssignals von der Videoquelle 10 (z. B. des Hsync-
und des LVDS-PLL-Locksignals) sehr schnell erkennen. Bei Wiederverfügbarkeit
des ersten Bildsignals S1 der Videoquelle 10 wird die Videosenke 20 wieder
gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren aufsynchronisiert (in 2 Zeitraum R0),
und erst dann wird das erste Bildsignal der Videoquelle 10 wieder
aktiviert und zur Anzeige gebracht.
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Da
pro Videobild z. B. bis zu fünf
Zeilen (eventuell aber auch mehr) Anpassung erfolgen kann – entsprechend
5 × 60
Hz = 300 Zeilen/Sekunde) ist z. B. bei einer Bildhöhe von 480
Zeilen mit einem maximalen Versatz von 240 Zeilen in diesem Fall
eine Synchronisationszeit von unter einer Sekunde zu erreichen.
Damit ist also sowohl eine ausreichende Sicherheit als auch ein
genügend
schnelles Einschwingen zu erreichen. Das erfindungsgemäße Verfahren erreicht
die Qualität
der aufwendigsten der eingangs beschriebenen Lösungen, jedoch mit einem Speicherbedarf,
der nahe an der einfachsten der eingangs beschriebenen Lösungen liegt.
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Anstelle
des Variierens der Zeilenzahl oder auch zusätzlich hierzu kann die Synchronisation
der beiden Bildsignale S1, S2 durch Variation der Länge der
Zeilen des Bildsignals S2 erreicht werden. Hier wird der Umstand
ausgenutzt, dass jede Zeile am Zeilenanfang bzw. am Zeilenende einen
Bereich hat, der nicht auf dem Bildschirm angezeigt wird, die so genannte
Schwarzschulter.
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Bei
einer weiteren Variante der Erfindung wird die Synchronisation mit
einem klassischen Grafik-Controller in der zweiten Einrichtung 20 durchgeführt. Bei
dieser Variante ist stets eine störungslose Anzeige möglich, wobei
jedoch lediglich ein Drittel des Speichers im Vergleich zum eingangs
beschriebenen Triple-Buffering benötigt wird. Ohne Qualitätsverlust
wird hier im Fall einer WVGA-Anzeige 1,5 MByte Speicherplatz gespart.
Bei dieser Variante können
die Bildhöhe
und Bildbreite der Videoquelle 10 und der Videosenke 20 beliebig
unterschiedlich sein, weil das durch den Speicher ausgeglichen wird; lediglich
die Bildwiederholrate muss gleich sein.
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Anstelle
einer fortlaufenden Nachregelung auch im „eingeschwungenen” Zustand
kann ein Umschalten zwischen dem nachgeregelten Betrieb und einem „Slave-Betrieb” erfolgen.
Bei dieser Variante wird jeweils nur während der Einschwingphase das oben
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt.
Nach dem Einschwingen wird dann anstelle des Taktes T2 der Takt
T1 von der Videoquelle 10 in der Anzeigeeinheit übernommen,
und nur im Falle eines Ausfalls der Videoquelle 10 wird
jeweils auf einen lokalen, freilaufenden Takt T2 umgeschaltet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet
ist, weist ein FIFO mit einer Kapazität von wenigen (mindestens jedoch
ca. 2 bis 3) Bildzeilen auf, welches die Amplitude der Regelschwingungen der
Nachregelung überbrückt.
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Des
Weiteren weist die Vorrichtung eine Steuerungssoftware und/oder
Hardware auf, welche das erfindungsgemäße Verfahren implementiert.
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Vorteilhafterweise
können
mit diesem FIFO auch unterschiedliche Zeilenbreiten des ersten Bildsignals
S1 der Videoquelle 10 und des zweiten Bildsignals S2 der
Videosenke 20 ausgeglichen werden.
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- 10
- erste
Einrichtung
- 20
- zweite
Einrichtung
- 25
- Speicher
- 30
- Anzeigevorrichtung
- L1
- LVDS-Verbindung
- L2
- CAN-Bus
- R1,
R2, R3
- Austastlücke
- S1
- erstes
Bildsignal
- S2
- zweites
Bildsignal
- T1,
T2
- Zeitsteuerung
bzw. Taktsignal