DE102007045181A1 - Vorrichtung und Verfahren zur berührungslosen Erfassung einer Bewegung oder eines Drehwinkels - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur berührungslosen Erfassung einer Bewegung oder eines Drehwinkels Download PDF

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Abstract

Es wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erfassung der linearen Bewegung oder des Drehwinkels eines bewegten Objekts (2) mit mindestens einer Codespur auf dem Objekt (2) vorgeschlagen, die berührungslos von einer Sensoranordnung abtastbar ist und mit der ein von der Bewegung des Objekts (2) relativ zur Sensoranordnung generiertes Signal auswertbar ist. Die mindestens eine Codespur besteht aus einem Relief mit in der Bewegungsrichtung sich ändernden Oberflächenstruktur hinsichtlich Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') und es ist mindestens ein Sender und ein Empfänger eines Mikrowellenradars (Radar-Chip 3) in der Sensoranordnung zur Abtastung der Oberflächenstruktur vorhanden.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur berührungslosen Erfassung einer Bewegung oder eines Drehwinkels, insbesondere eines Drehwinkels an einem Objekt, wie zum Beispiel Achsen oder Wellen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Verfahrensanspruchs 11.
  • Beispielsweise müssen zur Erfassung des auf eine Lenkradachse eines Kraftfahrzeuges wirkenden Drehmomentes während der Drehung des Lenkrades sehr kleine Winkeländerungen in beiden Drehrichtungen des Lenkrades gemessen werden. Hierbei sind Inkrementalwinkelgeber anwendbar, die eine Winkelstellung aufgrund der Auswertung von optisch, magnetisch oder sonst wie durch die Drehung erzeugten und mit geeigneten Mitteln detektierten Impulsen auswerten.
  • Es sind hierzu berührungslose Verfahren zur Bestimmung des Drehwinkels oder eines Weges mittels optischer oder magnetischer Verfahren bekannt, bei denen beispielsweise mit optischen Verfahren ein optisches Strichgitter auf dem zu messenden Objekt aufgebracht, abgetastet und ausgewertet wird. Bei magnetischen Verfahren wird typischerweise mit Hilfe eines Hall-Sensors eine auf dem zu messenden Objekt aufgebrachte magnetische Codierung abgetastet und ausgewertet.
  • Solche Messverfahren können, wie oben erwähnt, eine inkrementelle Auswertung realisieren, bei denen während der Bewegung die Position oder die Geschwindigkeit ermittelt wird. Eine weitere Möglichkeit zur Durchführung solcher Messungen ist die absolute Positionsmessung durch Aufbringen eines mehrstufigen Codes auf dem Messobjekt und dem gleichzeitigen Auslesen des Codes mit Hilfe mehrerer Sensoren, wie es beispielsweise zur Erfassung von Winkeländerungen an einem Torsionselement in der DE 100 41 095 A1 beschrieben ist.
  • Zur Erhöhung der Messgenauigkeit und insbesondere zur Messung an einer drehenden Welle werden eine Mehrzahl solcher inkrementalen, in der Regel periodisch auftretenden Messwerte ausgewertet, so dass hier mehrere Phasenmesswerte auftreten, aus denen die zu messende Größe, wie z. B. der Drehwinkel, eine Winkeldifferenz oder der Abstand zu einem Ziel, zu bestimmen ist.
  • Zur Auswertung solcher Phasenmesswerte wird im Fall von mehr als zwei Phasensignalen beispielsweise ein in der DE 101 42 449 A1 beschriebenes Verfahren vorgeschlagen. Hier werden die gemessenen Phasenwerte mittels einem linearen Transformationsverfahren rechnerisch umgeformt und mit einer vorgegebenen Gewichtung ausgewertet. Hier ist somit ein Verfahren beschrieben, das aus N mehrdeutigen, ev. auch gestörten Phasenmesswerten einen hochgenauen, robusten und eindeutigen Phasenmesswert erzeugt. Das Verfahren findet Anwendung z. B. bei einem optischen Winkelsensor, wobei aber auch andere Sensorprinzipien, z. B. magnetisch oder kapazitiv, möglich sind. Die Codespuren können beispielsweise auch bei einem Wegsensor, anstatt auf einem Zylinder auf einer Ebene aufgebracht sein.
  • Bekannt ist außerdem aus der DE 195 06 938 A1 , dass die Phasensignale durch die einfache oder auch mehrfache Anwendung eines klassischen oder modifizierten Noniusverfahrens ausgewertet werden können.
  • Aus der DE 103 46 816 A1 ist darüber hinaus für sich gesehen bekannt, dass berührungslose Messungen an Objekten zur Abtastung von Oberflächeninformationen mittels eines Mikrowellenradars vorgenommen werden. Hier können aus Laufzeitinformationen und den Phasen des am Objekt reflektierten Signals Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Oberfläche des Objekts geschlossen werden.
  • Weiterhin ist noch aus der DE 103 50 553 A1 als bekannt zu entnehmen, dass zur Auswertung solcher mit einem Mikrowellenradar erzeugten Signale empfangsseitige Auswerteschaltungen zur Erfassung auch kleiner Phasenunterschiede im Empfangssignal mit einem Mischer nach der IQ (Inphase-Quadratur) Methode versehen sind.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung der linearen Bewegung oder des Drehwinkels von bewegten Objekten mit mindestens einer Codespur auf dem Objekt, die berührungslos von einer Sensoranordnung abtastbar ist und mit der ein von der Bewegung des Objekts relativ zur Sensoranordnung generiertes Signal auswertbar ist. Gemäß der Erfindung besteht in vorteilhafter Weise die mindestens eine Codespur aus einem Relief mit in der Bewegungsrichtung sich ändernder Oberflächenstruktur hinsichtlich Vertiefungen und/oder Erhöhungen und es ist mindestens ein Sender und ein Empfänger eines Mikrowellenradars in der Sensoranordnung zur Abtastung der Oberflächenstruktur vorhanden.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Mikrowellenradar ist ein Dauerstrichsignal (CW-Signal) einer vorgegebenen Arbeitsfrequenz oder Wellenlänge λ in Richtung des Objekts sendbar und eine Phasenänderung ΔΦ des reflektierten Signals ist aufgrund der sich ändernden Oberflächenstruktur mit den Vertiefungen oder Erhöhungen mit der Tiefe oder Höhe v nach der Beziehung ΔΦ = v/λ·180° ermittelbar. Die Maße des Reliefs mit den Vertiefungen oder Erhöhungen werden dabei auf einfache Weise in Abhängigkeit von den vorgegebenen Antennenparametern des Senders des Mikrowellenradars bemessen. Zum Beispiel können bei vorgegebenen Antennenparametern und einer Arbeitsfrequenz des Mikrowellenradars im Bereich von 122 GHz Vertiefungen im Bereich von 0,2 bis 100 μm Tiefe im Abstand von ca. 1 mm mit einer Breite von ca. 1 mm angeordnet werden.
  • Die Sensoranordnung enthält dabei bevorzugt einen sogenannten Radar-Chip, der in unmittelbarer Nähe des zu messenden Objekts angebracht und von dem das Dauerstrich (CW-Signal) in Richtung des Objektes abgestrahlt, von dort reflektiert und wieder vom Radar-Chip empfangen wird. Durch eine Bewegung des auszumessenden Objekts gegenüber dem Radar-Chip kann die Codierung durch die Vertiefungen oder Erhöhungen als Phasendifferenz zwischen den Bergen und Tälern erkannt und anschließend ausgewertet werden. Durch Zählen der gemessenen Impulse des Empfangssignals ist so eine inkrementelle Messung der Bewegung möglich.
  • Das Relief kann mit den Vertiefungen oder Erhöhungen in das Objekt selbst eingraviert werden, z. B. mittels Fräsen oder Laserbearbeitung, oder als zusätzliches Element aufgebracht werden. Die Oberfläche des Objekts besteht bevorzugt aus Metall, Kunststoff oder an der Oberfläche metallisiertem Kunststoff. Bei Kunststoff ist jedoch eine relative Permittivität (Polarisierbarkeit) ξr > 2 notwendig, um eine eindeutige Reflexionsstelle am Relief zu gewährleisten. Die Sensoranordnung weist weiterhin gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform eine Auswerteschaltung mit einem an sich bekannten IQ-Demodulator auf.
  • Bei einer relativen Codierung des zu erfassenden Objekts kann die absolute Positionsbestimmung lediglich von einer bekannten Position aus erfolgen, z. B. der Nullposition beim Einschalten der Sensoranordnung oder nach einer Referenzbewegung auf eine bekannte Position. Eine Positionsbestimmung kann beispielsweise mit Hilfe eines regelmäßigen Musters im Relief erfolgen, indem ein Zähler die Anzahl der Wechsel im Muster des Reliefs zählt. Durch eine absolute Codierung der Position des Objekts mit mehreren Codeelementen oder einem eindeutig, beispielsweise durch ein vorgegebenes eindeutiges Relief, codierten Codeelement bzw. einem eindeutigen, zum Beispiel polarisationsauflösenden Messverfahren kann die Positionsbestimmung jedoch sofort geschehen, d. h. die Sensoranordnung liefert direkt nach dem Einschalten eine eindeutige Position und eine Referenzbewegung ist nicht notwendig.
  • Besonders vorteilhaft ist die Erfindung einsetzbar, wenn mehrere n Codespuren mit einer vorgegebenen Anzahl von m Codeelementen, d. h. hier Vertiefungen oder Erhöhungen, zur Bildung eines Coderaums m^n vorhanden sind. Zur Erfassung der Bewegungsrichtung können dabei die Codespuren in der Bewegungsrichtung um einen vorgegebenen Betrag gegeneinander versetzt sein. Die Codespuren können alternativ dazu auch jeweils in der Bewegungsrichtung beispielsweise Vertiefungen oder Erhöhungen mit unterschiedlicher Ausdehnung, unterschiedlichen Abmessungen und/oder Abständen aufweisen.
  • Wird ein bestimmter Messbereich bzw. ein bestimmter Bewegungsbereich des Objekts gefordert, so ist für die Positionsbestimmung ein entsprechend großer Coderaum vorteilhaft, um jede Position eindeutig zuordnen zu können. Bei einer üblichen binären Codierung mit n parallel angebrachten Sensoren und Codespuren ergibt sich ein Coderaum von 2^n zuordbaren Positionen. Eine mehrstufige Codierung bietet hier einen wesentlich größeren Coderaum von m^n Elementen bei m Stufenwerten und n parallel angebrachten Sensorelementen oder Codespuren. Dies ermöglicht einen größeren Bewegungsbereich oder eine bessere Auflösung der Position gegenüber einer binaren Codierung.
  • Gemäß eines vorteilhaften Verfahrens zur Erfassung der linearen Bewegung oder des Drehwinkels des bewegten Objekts wird mit einer zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung die Erfassung mittels einer relativen Codierung und/oder einer absoluten Codierung auf dem Objekt vorgenommen. Die Erfassung mit einer absoluten Codierung kann dabei derart vorgenommen werden, dass das Objekt einen vorgegebenen Bereich an der Sensoranordnung vorbeibewegt wird und daraus ein Referenzsignal ermittelt wird, zum Beispiel dadurch, dass im empfangenen Referenzsignal die minimale gemessene Phase ausgewertet wird.
  • Es ist auch möglich, dass der Sender des Mikrowellenradars über derartig unterschiedliche Abstrahlgeometrien der Antenne ausstrahlt, dass daraus ein Summen- und ein Differenzsignal gebildet wird, wobei beim Differenzsignal die entsprechende Vertiefung ausgeblendet wird. Alternativ kann die Positionsbestimmung mit dem Mikrowellenradar auch über unterschiedliche Polarisationen des reflektierten Signals mittels entsprechender horizontal oder vertikal ausgerichteter Stege in den Vertiefungen oder Erhöhungen vorgenommen werden.
  • Für die zuverlässige Erfassung der absoluten Codierung des Messobjektes ist somit, wie zuvor beschrieben, ein Referenzsignal notwendig. Dies kann durch die Bewegung des Messobjektes gegenüber dem Sensor geschehen, indem aus dem Empfangssignal während der Bewegung ein Referenzwert ermittelt (z. B. die minimale gemessene Phase des Empfangssignals) und festgehalten wird. Alternativ kann aber auch durch ein umschaltbares Antennendiagramm (Summations- und Differenzdiagramm) oder mit Hilfe einer polarisationsaufgelösten Messung eine Referenz ohne einen zusätzlichen Verfahrweg ermittelt werden.
  • Eine Mischung zwischen relativer und absoluter Positionsmessung ist ebenfalls möglich. Dadurch wird eine hohe Positionsgenauigkeit der relativen Messung mittels eines feinmaschigen Musters mit der eindeutigen Positionsbestimmung im groben Raster zusammengefügt.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit je nach Ausführungsform, im Vergleich zu den bekannten optischen oder magnetischen Verfahren, mit sichereren Methoden eine inkrementelle oder absolute Bestimmung der Position oder des Drehwinkels eines Objekts, da hier insbesondere im Gegensatz zu optischen Verfahren zum Beispiel eine Verschmutzungsempfindlichkeit nicht vorhanden ist. Ein vorteilhafte Anwendung ergibt sich bei allen Drehwinkel- oder Weglängenmessungen, wobei als konkrete Anwendungen zum Beispiel eine Messung der Hubhöhe von hydraulischen oder pneumatischen Zylindern, der Messung der Position von Kraftfahrzeugrädern, der Messung des Lenkwinkels von Kraftfahrzeugen oder der Messungen der Position von mechanischen Stellern sowie von Wellen zur Steuerung mechanischer Abläufe im Kraftfahrzeug, in Frage kommen.
  • Als Vorteile gegenüber den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen ergeben sich insbesondere die Unempfindlichkeit gegen Schmutz, Staub, Druck, Licht und anderen Umwelteinflüssen. Das Messprinzip lässt sich dabei auch in flüssigen Medien einsetzen, beispielsweise innerhalb eines mit Öl gefüllten Zylinders. Die Sensoranordnung mit dem Mikrowellenradar als Hochfrequenzschaltung lässt sich sehr gut auf der Basis eines Radar-Chips (Ein-Chip-Radar) integrieren, wobei das Antennenelement des Mikrowellenradars auf der integrierten Schaltung auch zusammen mit externen Elementen realisiert werden kann. Im Gegensatz zu optischen oder magnetischen Messvorrichtungen lassen sich die Hochfrequenzbauteile sehr gut auf Silizium-Standard-Prozessen (CMOS oder SiGe) realisieren. Damit kann die notwendige Auswerteschaltung ebenfalls auf derselben Halbleiterschaltung realisiert werden. Ferner lassen sich hohe Betriebstemperaturen ohne relevante Reduzierung der Lebensdauer der Schaltung realisieren, was bei optischen und auch magnetischen Bauelementen problematisch ist.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnung
  • Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines bewegten mit einer Codespur versehenen Objekts und eines Mikrowellenradars als Sensoranordnung,
  • 2 eine Ansicht auf eine als Relief in der Oberflächenstruktur ausgebildeten Codespur,
  • 3 einen Verlauf der Phase des in der Sensoranordnung empfangenen Mikrowellensignals in Abhängigkeit von der Oberflächenstruktur des bewegten Objekts nach der 1,
  • 4 ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Vorrichtung zur Erfassung der Bewegung eines mit einer Codespur versehenen Objekts nach der 1 mit einem Mikrowellenradar,
  • 5 ein Ausführungsbeispiel eines Objekts mit mehreren gegeneinander in der Bewegungsrichtung versetzten Codespuren,
  • 6 ein Ausführungsbeispiel eines Objekts mit mehreren Codespuren, die eine unterschiedliche Tiefe aufweisen,
  • 7 einen Verlauf der Phase des in der Sensoranordnung empfangenen Mikrowellensignals in Abhängigkeit von der Oberflächenstruktur des bewegten Objekts nach der 6,
  • 8 und 9 Ausführungsbeispiele eines Objekts mit Codespuren, die Elemente mit unterschiedlicher Tiefe oder Höhe aufweisen,
  • 10 ein Ausführungsbeispiel eines Objekts und eines Mikrowellenradars mit unterschiedlicher Antennencharakteristik zur Summen- und Differenzbildung zur Erfassung absoluter Codierungsinformationen am Objekt und
  • 11 ein anderes Ausführungsbeispiel eines Objekts mit polarisierenden Stegen in der Oberflächenstruktur des Objekts zur Erfassung absoluter Codierungsinformationen am Objekt.
  • Ausführungsformen der Erfindung
  • In der 1 ist ein prinzipieller Aufbau eines bewegten mit einer Codespur aus Vertiefungen 1 versehenen Objekts 2 und eines Mikrowellenradars gezeigt, bestehend aus einem an sich bekannten Radar-Chip 3 als Bestandteil einer nachfolgend noch erläuterten Sensoranordnung. Die Codespur besteht hier beispielsweise aus einem Relief der aufeinanderfolgenden Vertiefungen 1 mit einer Tiefe von ca. 0,2 bis 100 μm, maximal entsprechend der halben Wellenlänge (maximal 360° entspr. 2,5 mm/2 = 1,2 mm bei 122 GHz). Der Radar-Chip 3 ist in einer Entfernung 4 (ca. 1 mm) in unmittelbarer Nähe des zu erfassenden Objekts 2 angebracht. Vom Radar-Chip 3 wird ein Dauerstrichsignal (CW-Signal) in Richtung des Objektes 2 gemäß der Abstrahlcharakteristik 5 abgestrahlt, von dort reflektiert und wieder vom Radar-Chip 3 empfangen.
  • Die notwendige Länge und Breite des Reliefs mit den Vertiefungen 1 wird im wesentlichen durch die Antennenparameter des Radar-Chips 3 bestimmt. Für eine Arbeitsfrequenz von 122,5 GHz und einem Abstand 4 zum Objekt von etwa 1 mm ist beispielsweise mit Abmessungen von 1 × 1 mm der Vertiefungen 1 zu rechnen und der minimale Abstand zwischen zwei Vertiefungen 1 beträgt ebenfalls etwa 1 mm. Aus 2 ist noch eine Draufsicht auf eine Reihe solcher Vertiefungen 1, die in der Bewegungsrichtung 6 des Objekts 2 angebracht sind, erkennbar.
  • Das am Objekt 2 zur Codierung angebrachte Relief mit den Vertiefungen 1 erzeugt am Radar-Chip 3 der Sensoranordnung ein Empfangssignal 7, dessen Phasenänderung ΔΦ über dem Weg s aus 3 ersichtlich ist. Das Dauerstrichsignal (CW-Signal) des Radar-Chips 3 der Sensoranordnung erzeugt dabei mit einer vorgegebenen Arbeitsfrequenz oder Wellenlänge λ des Radar-Chips in Richtung des Objekts 2 eine Phasenänderung ΔΦ des reflektierten Signals aufgrund der sich ändernden Oberflächenstruktur mit den Vertiefungen 1 oder ggf. Erhöhungen mit der Tiefe oder Höhe v nach der Beziehung ΔΦ = v/λ·180°.
  • Die Vertiefungen 1 können in das Objekt 2 selbst eingraviert werden, z. B. mittels Fräsen oder Laserbearbeitung, oder als zusätzliches Element aufgebracht werden und die Oberfläche des Objekts 2 kann aus Metall, aus einem Kunststoff mit metallisierter Oberfläche oder nur aus Kunststoff selbst bestehen. Bei einer nur aus Kunststoff bestehenden Oberfläche ist allerdings eine relative Permittivität (Polarisierbarkeit) ξr > 2 notwendig, um eine eindeutige Reflexionsstelle am Relief mit den Vertiefungen 1 zu gewährleisten.
  • Mit einer Sensoranordnung 10 nach 4 wird ein allgemein bekanntes Mikrowellenradar als sogenanntes CW-Radar mit einem IQ-Demodulator zur Anordnung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen, dessen prinzipielle Funktion aus der in der Beschreibungseinleitung erwähnten DE 103 50 553 A1 bekannt ist. Es ist hier ein Mikrowellensender 11 mit einer Antennenanordnung 12 vorhanden, die auf das Objekt 2 mit den Vertiefungen 1 ein Sendesignal mit einer festen Frequenz abstrahlt und die Reflexionen empfängt. Das Empfangssignal wird in Mischern 13 und 14 mit dem Sendesignal und dem um 90° (15) phasenverschobenen Sendesignal gemischt und dann jeweils über Filter 16 (Signal I) und 17 (Signal Q) einer Auswerteschaltung 18 zur Ermittlung der Phasenbeziehung zwischen Sende- und Empfangssignal zugeführt. Als Ausgangssignal 19 kann nun ein der Oberflächenstruktur des Objekts 2 weitgehend entsprechendes Signal weiterverarbeitet werden.
  • Durch die Bewegung des Objekts 2 gegenüber dem Radar-Chip 3 in der Bewegungsrichtung 6 kann somit das Relief als Codespur mit den Vertiefungen 1 als Phasendifferenz zwischen den Bergen und Tälern der Vertiefungen 1 erkannt und anschließend ausgewertet werden, so dass durch Zählen der gemessenen Impulse, also Minima und Maxima, des Ausgangssignals 19 eine inkrementelle Messung der Bewegung möglich ist. Die Auflösung der Wegmessung kann noch erhöht werden, wenn die Phasenwerte zwischen den Minima und Maxima ebenfalls zur Positionsbestimmung verwendet werden, wobei vorausgesetzt wird, dass die Phasenwerte jeweils einen monotonen und stetigen Verlauf zwischen den Minima und Maxima aufweisen.
  • Im Folgenden wird anhand weiterer Ausführungsbeispiele erläutert, wie sich mit mehreren Codespuren 20 und 21 nach 5 sowie 20 bis 22 nach 6 die Bewegungsrichtung 6 oder die absolute Position des Objekts 2 während der Bewegung ermitteln lässt. Hier sind dann die an sich bekannten, z. B. aus den im eingangs erwähnten Stand der Technik bekannten mehrdimensionalen Noniusverfahren anwendbar.
  • Für eine zuverlässige Erfassung der Codespuren 20 bis 22 des Objekts 2 ist in der Regel ein Referenzsignal notwendig. Dies kann durch die Bewegung des Objektes 2 gegenüber dem Radar-Chip 3 geschehen, indem aus dem Empfangssignal während der Bewegung ein Referenzwert ermittelt, z. B. die minimale gemessene Phase des Empfangssignals, und festgehalten wird. Eine mehrstufige Codierung mit den Codespuren 20 bis 22 nach den 5 oder 6 bietet hier einen wesentlich größeren Coderaum von m^n Elementen bei m Stufenwerten und n parallel angebrachten Codespuren 20 bis 22 sowie jeweils zugeordneten Radar-Chips 3 als Bestandteil der Sensoranordnung.
  • Eine Richtungsauswertung kann nach der 5 mit Hilfe der entlang der Bewegungsrichtung 6 leicht gegenüber der Codespur 20 versetzten Codespur 21 vorgenommen werden, aus der erkennbar ist, dass eine Vertiefung 1 der Codespur 21 zeitlich der Vertiefung 1 der Codespur 20 nachfolgt.
  • Aus der 6 ist in Verbindung mit dem Schnitt und dem Phasenverlauf nach 7 erkennbar, wie beispielsweise in der Codespur 22 Vertiefungen 1, 1' und 1'' mit unterschiedlicher Tiefe (hier unterschiedlich schraffiert) hintereinander angeordnet sind. Anhand des Phasenwertes des Empfangssignals 23 nach der 7 kann somit die eincodierte Tiefe der Vertiefungen 1, 1' oder 1'' ermittelt werden und einer genaueren Positionsbestimmung des Objekts 2 zugeordnet werden. Mit Hilfe mehrerer Codespuren 20 bis 22 mit ebenfalls unterschiedlicher Tiefe der Vertiefungen 1 nach der 6 kann somit ein relativ großer Coderaum zur Codierung der Position des Objekts 2 an seiner Oberfläche eingeprägt werden. In 8 ist ein Schnitt durch ein Objekt 2 mit solchen Vertiefungen 1, 1' und 1'' wie in der 7 und in 9 ist ein Schnitt durch ein Objekt 2 mit Erhöhungen 24, 24' und 24'' gezeigt.
  • Für eine mehrstufige Codierung der Position des Objekts 2 ist in der Regel eine Referenzbildung notwendig, damit das Empfangssignal 23 nach der 7 eine eindeutige Abbildung der Vertiefungen 1, 1' und 1'' in dem auszuwertenden Code darstellt. In 10 ist eine Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem eine erste Antennencharakteristik 30 einer sogenannten Monopulsantenne des Radar-Chips 3 so ausgebildet ist, dass sich mit Hilfe des an sich bekannten Monopuls-Verfahrens einmal ein Summendiagramm (links) und umgeschaltet mit einer anderen Antennencharakteristik 31, 32 ein Differenzdiagramm (rechts) ausbildet. Dies kann durch eine geeignete geometrische Anordnung der Antenne zum Objekt 2 hin vorgesehen werden. Mittels des Differenzdiagramms kann die Codierung bzw. die jeweilige Vertiefung 1 am Objekt 2 ausgeblendet werden, so dass das so erhaltene Empfangssignal damit als Referenzwert dient.
  • Alternativ kann auch mit Hilfe einer polarisationsaufgelösten Messung ein Referenzsignal ohne eine zusätzliche Bewegung des Objekts 2 gemäß 11 ermittelt werden. Dabei wird die Codierung der Vertiefungen 1 derart vorgenommen, dass ein Unterschied zwischen einer vertikalen Polarisierung mittels eines Stegs 33 (11 links) und einer horizontalen Polarisierung mittels eines Steges 34 (11 rechts) erzeugt wird. Die Stege 33 und 34 haben ein unterschiedliches Empfangssignal mit horizontaler und vertikaler Polarisation zur Folge. Die Differenz der beiden Empfangssignale kann dann auch dazu eingesetzt werden, eine mehrstufige Codierung eindeutig zu erkennen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10041095 A1 [0004]
    • - DE 10142449 A1 [0006]
    • - DE 19506938 A1 [0007]
    • - DE 10346816 A1 [0008]
    • - DE 10350553 A1 [0009, 0038]

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Erfassung der linearen Bewegung oder des Drehwinkels eines bewegten Objekts (2) mit mindestens einer Codespur auf dem Objekt (2), die berührungslos von einer Sensoranordnung abtastbar ist und mit der ein von der Bewegung des Objekts (2) relativ zur Sensoranordnung generiertes Signal auswertbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Codespur aus einem Relief mit in der Bewegungsrichtung sich ändernden Oberflächenstruktur hinsichtlich Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24, 24'') besteht und dass mindestens ein Sender und ein Empfänger eines Mikrowellenradars in der Sensoranordnung zur Abtastung der Oberflächenstruktur vorhanden ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Mikrowellenradar ein Dauerstrichsignal (CW) einer vorgegebenen Arbeitsfrequenz oder Wellenlänge (λ) in Richtung des Objekts (2) sendbar ist und eine Phasenänderung (ΔΦ) des reflektierten Signals aufgrund der sich ändernden Oberflächenstruktur mit den Vertiefungen (11, 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') mit der Tiefe oder Höhe (v) nach der Beziehung ΔΦ = v/λ·180° ermittelbar ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Maße des Reliefs mit den Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') in Abhängigkeit von den Antennenparametern des als Radar-Chip (3) ausgeführten Senders des Mikrowellenradars bemessen sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei vorgegebenen Antennenparametern und einer Arbeitsfrequenz des Mikrowellenradars im Bereich von 122 GHz Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') im Bereich von 0,2 bis 100 μm Tiefe im Abstand von ca. 1 mm mit einer Breite von ca. 1 mm vorhanden sind.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (2) des Objekts aus Metall, Kunststoff oder an der Oberfläche metallisiertem Kunststoff besteht.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') in Bewegungsrichtung (6) des Objekts (2) eine unterschiedliche Tiefe oder Höhe aufweisen.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') in Bewegungsrichtung (6) des Objekts (2) mit Stegen (33, 34) unterschiedlicher horizontaler oder vertikaler Ausrichtung versehen sind.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung eine Auswerteschaltung mit einem IQ-Demodulator aufweist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere (n) Codespuren mit einer vorgegebenen Anzahl von Codeelementen (m) als Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') zur Bildung eines Coderaums (m^n) vorhanden sind.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') der Codespuren in Bewegungsrichtung (6) des Objekts (2) gegeneinander versetzt sind.
  11. Verfahren zur Erfassung der linearen Bewegung oder des Drehwinkels eines bewegten Objekts (2) mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung mittels einer relativen Codierung und/oder einer absoluten Codierung mit Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') der Codespuren auf dem Objekt (2) vorgenommen wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erfassung der linearen Bewegung oder des Drehwinkels des bewegten Objekts (2) mit einer absoluten Codierung derart vorgenommen wird, dass das Objekt (2) einen vorgegebenen Bereich an der Sensoranordnung mit dem Radar-Chip (3) vorbeibewegt wird und daraus ein Referenzsignal ermittelt wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im empfangenen Referenzsignal die minimale gemessene Phase ausgewertet wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender oder der Radar-Chip (3) des Mikrowellenradars über derartig unterschiedliche Abstrahlgeometrien der Antenne ausstrahlt, dass daraus ein Summen- und ein Differenzsignal gebildet wird, wobei beim Differenzsignal die entsprechende Vertiefung (1) ausgeblendet wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (1, 1', 1'') oder Erhöhungen (24, 24', 24'') in Bewegungsrichtung (6) des Objekts (2) mit Stegen (33, 34) unterschiedlicher horizontaler oder vertikaler Ausrichtung mit dem Sender oder dem Radar-Chip (3) des Mikrowellenradars abgetastet werden.
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