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Die
Erfindung betrifft eine Gleitlagerschale mit einer sich mindestens
teilweise über den Innenumfang erstreckenden Schmiermittelnut
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine besondere Verwendung einer
solchen Lagerschale sowie auf ein Verfahren zur Herstellung von
Gleitlagerschalen und eine Lageranordnung.
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Derartige
Gleitlagerschalen sind allgemein bekannt und werden vorwiegend in
Verbrennungsmotoren zur Lagerung der Kurbelwelle eingesetzt. Die
Hauptlager werden über Kanäle mit Schmiermittel,
insbesondere Schmieröl, versorgt, wobei das Öl über
eine Ölnut in der Gleitlagerschale über den Hauptzapfen
dem Pleuellagerzapfen und somit dem Pleuel zugeführt wird.
Es wurde festgestellt, dass nur maximal 25% des Öls am
Pleuellager ankommt. Dies ist darauf zurückzuführen,
dass die Ölverluste hauptsächlich in axialer Richtung
bezogen auf die Hauptlagerschale, d. h. senkrecht zur Nutrichtung,
sehr groß sind.
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Der Ölabfluss
wird mit zunehmendem Spiel zwischen der Gleitlagerschale und dem
Gegenläufer, wie Wellen oder Zapfen, begünstigt.
Um ständig eine ausreichende Schmierung sicherzustellen,
sind entsprechend große Ölpumpen zur Förderung
einer ausreichend großen Ölmenge erforderlich.
Eine Unterversorgung und somit ein Abriss des Ölfilms im
Lager sowie die ungenügende Versorgung des Pleuels mit Öl
würde zu einem schnellen Verschleiß oder Fressen
der Gleitpartner und zu einem vorzeitigen Ausfall des Lagers führen.
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Um
hier Abhilfe zu schaffen, werden in der
DE 10 2004 028 773 A1 Dehnelemente
vorgeschlagen, die entweder zwischen dem Lagergehäuse und der
Gleitlagerschale oder zwischen Gleitlagerschale und Welle angeordnet
werden. Es ist gemäß der
DE 10 2004 028 773 A1 erkannt
worden, dass Spaltentstehungsprozesse durch Dehnelemente kompensiert werden
können. Insbesondere ist erkannt worden, dass auf den Einsatz
schwerer Metalle, die in besonders aufwendiger Weise hinsichtlich
ihres Wärmeausdehnungskoeffizienten optimiert werden müssen, verzichtet
werden kann. Es werden Dehnelemente vorgeschlagen, welche aus leichten
Materialien hergestellt sein können, um Ausdehnungsprozesse
der Bauteile zu kompensieren.
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Als
Dehnelemente werden solche vorgeschlagen, die einen größeren
Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, als die Materialien,
aus denen das Lagerelement und die zu lagernde Welle bzw. die Lagerschale
gefertigt sind.
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Soweit
die Dehnelemente in der Gleitfläche der Lagerschale angeordnet
sind, befinden sich diese am Lagerschalenrand und somit beabstandet
zur Schmiermittelnut.
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Da
die Dehnelemente einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen, kann bei einem geringen Spalt zwischen Lagerschale und
Welle unter Umständen bei hohen Temperaturen durch die Dehnelemente
ein Klemmdruck aufgebaut werden, der die Rotation der Welle behindert,
bzw. den Verschleiß der Dehnelemente erhöht, wodurch
diese ihre Wirkung verlieren.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Gleitlagerschale bereitzustellen,
die im Betrieb keine bzw. allenfalls nur geringe Schmiermittelverluste
zulässt und die einfach aufgebaut und kostengünstig
zu fertigen ist.
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Die
Aufgabe wird mit einer Gleitlagerschale gelöst, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass in der Schmiermittelnut an mindestens einem
Rand der Schmiermittelnut mindestens ein Führungselement angeordnet
ist.
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Das
Führungselement weist eine Kontaktfläche auf,
mit der das Führungselement am Gegenläufer, wie
Welle oder Zapfen, anliegt.
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Vorzugsweise
ist in der Schmiermittelnut an jedem Rand jeweils mindestens ein
Führungselement angeordnet, so dass der Abfluss von Schmiermittel
auf beiden Seiten der Schmiermittelnut begrenzt werden kann.
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Der
Vorteil der Anbringung der Führungselemente am Rand der
Schmiermittelnut im Gegensatz zur Anbringung am Rand der Gleitlagerschale
besteht darin, dass durch die Ausgestaltung der Führungselemente
auch ein kontrollierter Schmiermittelabfluss zur Schmierung der
Gleitflächen neben der Schmiermittelnut eingestellt werden
kann.
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Das
Führungselement kann sich in Umfangsrichtung nur über
einen Teilabschnitt der Schmiermittelnut erstrecken oder über
die gesamte Länge der Schmiermittelnut.
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Es
können auch mindestens zwei Führungselemente hintereinander
in Umfangsrichtung der Schmiermittelnut angeordnet sein.
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Vorzugsweise
ist das Führungselement in der Schmiermittelnut festgelegt.
Das Führungselement kann beispielsweise eingeklemmt oder
eingerastet gehalten sein. Hierzu weist die Schmiermittelnut und/oder
das Führungselement Mittel auf, die die Fixierung des Führungselementes
gewährleisten.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform ist das Führungselement
in einer nutartigen Vertiefung am Rand der Schmiermittelnut eingesetzt.
Die nutartige Vertiefung kann in einem Arbeitsgang bei der Herstellung
der Schmiermittelnut erzeugt werden, was die Herstellung der Gleitlagerschale
vereinfacht.
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Vorzugsweise
weist die Schmiermittelnut an den Führungselementen anliegende
Halteelemente auf. Solche Halteelemente können zusätzlich
oder alternativ zu den nutartigen Vertiefungen vorgesehen sein,
um die Führungselemente zu fixieren.
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Halteelemente
sind vorzugsweise in der Schmiermittelnut aufragende Stege. Durch
die Stege werden zusammen mit den Flanken der Schmiermittelnut eigene
Nuten geschaffen, die eine verbesserte Fixierung der Führungselemente
gewährleisten.
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Die
Stege erstrecken sich mindestens über einen Längsabschnitt
der Schmiermittelnut. Die Stege müssen sich nicht über
die gesamte Länge der Schmiermittelnut erstrecken. Es reicht
aus, wenn die Stege abschnittsweise vorgesehen sind, um die Führungselemente
zu fixieren.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Steg deformierbar
ist und das Führungselement klemmend hält. Nach
dem Einsetzen der Führungselemente können die
Stege beispielsweise gegen die Führungselemente umgebogen
werden, um diese klemmend zu halten.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist das Führungselement
an seiner Unterseite mindestens ein Fixierelement auf, das in eine
Haltebohrung oder Halteausnehmung in der Schmiermittelnut eingreift.
Solche Fixierelemente können alleine oder auch in Kombination
mit einer nutartigen Vertiefung vorgesehen sein.
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Vorzugsweise
besteht das Führungselement aus einem streifenförmigen
Element. Das streifenförmige Element kann einen rechteckigen
Querschnitt, einen V-förmigen Querschnitt oder einen L-förmigen Querschnitt,
beispielsweise mit einem horizontalen Schenkel, aufweisen.
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Andere
Querschnitte sind ebenfalls möglich. Vorzugsweise kann
das Führungselement auch einen Sockelabschnitt und einen
Endabschnitt aufweisen, wobei beide Abschnitte unterschiedlich ausgestaltet
sein können. Vorzugsweise ist der Sockelabschnitt an die
Abmessungen der nutartigen Vertiefung angepasst, während
der Endabschnitt andere Abmessungen aufweisen kann und beispielsweise schmaler
ausgebildet sein kann, so dass der Endabschnitt beispielsweise beabstandet
zur Nutflanke angeordnet ist. Auch kann der Endabschnitt winkelförmig
ausgebildet sein und beispielsweise auch in einer Spitze zulaufen.
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Damit
sich das Führungselement mit seinen Kontaktflächen
an dem Gegenläufer anlegen kann und den Lagerspalt schließen
kann, ist mindestens eine Federeinrichtung vorgesehen. Die Federeinrichtung
wirkt vorzugsweise in radialer Richtung. Über die Federkraft
der Federeinrichtung kann der Anpressdruck an den Gegenläufer
und somit auch die zulässige Abflussmenge des Schmiermittels
eingestellt werden.
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Die
Federeinrichtung kann auch – um z. B. eine Klemmwirkung
in der nutartigen Vertiefung oder zwischen der Schmiermittelnutflanke
und dem Steg herzustellen – in axialer Richtung wirksam
sein. Vorzugsweise sind beide Arten von Federeinrichtungen in einem
Führungselement realisiert.
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Vorzugsweise
umfasst die Federeinrichtung einen V-förmigen Abschnitt
des streifenförmigen Führungselementes.
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Vorzugsweise
bestehen die Führungselemente aus Kupfer, Aluminium, Stahl,
Stahllegierung oder Kunststoff, wobei z. B. Kupferstreifen, Aluminiumstreifen
oder Stahlstreifen bevorzugt sind.
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Als
Kunststoff ist besonders PTFE geeignet. Aus Kunststoff lassen sich
besonders einfach Strangprofile z. B. durch Extrusion herstellen,
die entsprechend der Kanal- oder Nutlängen abgelängt
werden. Führungselemente aus thermoplastischen Kunststoffen
auf Basis POM (Polyoxymethylen), PA (Polyamid), PVDF (Polyvinylidenfluorid),
PPS (Polyphenylensulfid) oder PEEK (Polyetheretherketon) gegebenenfalls
mit Zusätzen können schnell, präzise
und günstig z. B. auch durch Spritzguss hergestellt werden.
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Vorzugsweise
besteht das Führungselement aus einem plastischen Material.
Dies hat den Vorteil, dass die Stege beim Umbiegen in das Führungselement
eingedrückt werden können und somit eine Verhakung
realisiert werden kann.
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Das
Führungselement kann auch beweglich in der Schmiermittelnut
angeordnet sein. Bei dieser Ausführungsform ist es von
Vorteil, wenn das Führungselement aus einem elastischen
Material besteht, so dass das Führungselement in der gebogenen
Lagerschale federnd angeordnet ist. Die federnde Ausgestaltung des
Führungselementes hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen
Federeinrichtungen notwendig sind. Die Federeinrichtung wird in
dieser Ausführungsform durch die Materialeigenschaften des
Führungselementes gebildet.
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Das
Führungselement verhindert ein Abfließen des Schmiermittels
in axialer Richtung. Um die Bereiche seitlich des Führungselementes
mit einer dosierten Schmiermittelmenge zu versorgen, weist jedes
Führungselement mindestens ein Loch oder mindestens eine
Randausnehmung auf.
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Eine
bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Gleitlagerschale
sind Hauptlagerschalen in Verbrennungsmotoren. Mit der erfindungsgemäßen
Gleitlagerschale werden die Ölverluste im Hauptlager deutlich
reduziert.
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Das
Verfahren zur Herstellung einer Gleitlagerschale sieht vor, dass
zunächst eine Platine gefertigt wird, dass mindestens eine
Schmiermittelnut und an mindestens einem Rand der Schmiermittelnut mindestens
ein Haltemittel in die Platine eingebracht werden, dass mindestens
ein Führungselement gefertigt und in die Haltemittel eingesetzt
wird und dass die Platine zusammen mit dem eingesetzten Führungselement
zu einer Gleitlagerschale umgeformt wird.
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Vorzugsweise
wird an jedem Rand der Schmiermittelnut mindestens ein Haltemittel
eingebracht, so dass an jedem Rand mindestens ein Führungselement
eingesetzt werden kann.
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Als
Haltemittel, die in die Schmiermittelnut eingebracht werden, sind
insbesondere eine nutartige Vertiefung, eine Haltebohrung und/oder
eine Halteausnehmung bevorzugt.
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Es
ist somit nicht erforderlich, die Führungselemente in eine
gekrümmte Form zu bringen und diese anschließend
einzusetzen. Der Fertigungsvorgang wird dadurch erheblich vereinfacht,
weil die Montage der Führungselemente in eine ebene Platine
weitaus einfacher ist.
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Die
erfindungsgemäße Lageranordnung mit zwei Lagerschalen
und einem in den Lagerschalen gelagerten rotierenden Gegenläufer,
wobei zwischen Gegenläufer und Gleitfläche der
Gleitlagerschale ein Lagerspalt vorhanden ist und wobei mindestens
eine Lagerschale eine Schmiermittelnut und mindestens ein am Innenumfang
angeordnetes, den Lagerspalt S zwischen der Gleitlagerschale und
dem Gegenläufer schließendes Führungselement
für das Schmiermittel aufweist. Die Lageranordnung ist
dadurch gekennzeichnet, dass in der Schmiermittelnut an mindestens
einem Rand der Schmiermittelnut mindestens ein Führungselement
angeordnet ist und im Betrieb das Führungselement den Gegenläufer
berührt.
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Es
ist bevorzugt, auch bei der Lageranordnung an jedem Rand mindestens
ein Führungselement vorzusehen.
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Beispielhafte
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1a eine
perspektivische Darstellung einer Gleitlagerschale gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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1b eine
perspektivische Darstellung einer Gleitlagerschale gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
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1c bis 1e Querschnitte
durch Lagerschalen gemäß weiterer Ausführungsformen
der Führungselemente,
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2 einen
Schnitt durch eine Lageranordnung mit einer Lagerschale gemäß der 1a,
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3 eine
Seitenansicht der Lageranordnung gemäß der 2,
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4a und 5c weitere
Ausführungsformen von Führungselementen im Schnitt,
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6 einen
Schnitt durch eine Lagerschale längs der Linie VI-VI in
der 5a,
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7a,
b eine weitere Ausführungsform von Führungselementen
im Schnitt,
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8 und 9 zwei
Ausführungsformen von Führungselementen in perspektivischer
Darstellung und
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10 eine
perspektivische Darstellung einer Lagerschale ohne Führungselemente,
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11 einen
Querschnitt durch die in 10 dargestellte
Lagerschale mit Führungselementen,
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12 ein
Führungselement in perspektivischer Darstellung und
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13 die
Draufsicht auf eine Platine.
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In
der 1a ist eine Gleitlagerschale 10 dargestellt,
die aus einem Massivwerkstoff oder aus einem Verbundmaterial gefertigt
sein kann. Der Innenumfang weist die Gleitfläche 14 auf.
Die Außenfläche wird durch den Lagerrücken 16 gebildet.
Die Enden der Gleitlagerschale weisen Teilflächen 12a und 12b auf.
Im Scheitel ist eine Ölbohrung 18 vorgesehen,
durch die Schmiermittel in die Lagerschale im Betrieb eingeleitet
wird. Die Ölbohrung 18 befindet sich in der Schmiermittelnut 20,
die am Rand von zwei Führungselementen 30a, 30b begrenzt
wird. Es handelt sich um streifenförmige Führungselemente 30a,
b mit einem rechteckigen Querschnitt, die in nutartigen Vertiefungen 26 eingesetzt
sind. Die nutartigen Vertiefungen 26 liegen bezüglich
des Nutgrundes der Schmiermittelnut 20 tiefer. Die Führungselemente 30a,
b liegen an den Nutflanken 24a, b der Schmiermittelnut 20 an
und werden vorzugsweise klemmend in den nutartigen Vertiefungen 26 gehalten.
Die Führungselemente sind einteilig und erstrecken sich über
die gesamte Länge der Schmiermittelnut von der einen Teilfläche 12a bis
zur anderen Teilfläche 12b.
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In
der 1b ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
wobei an jedem Rand jeweils drei Führungselemente 30a bzw. 30b in
Längsrichtung hintereinander angeordnet sind.
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In
den 1c und 1d ist
jeweils ein Querschnitt durch eine Lagerschale 10 dargestellt. Die
Führungselemente 30a, 30b bestehen aus
einem elastischen Material, was aufgrund der Krümmung der
Lagerschale zu einer radialen Beweglichkeit führt, die
durch den Doppelpfeil in der 1d angedeutet
ist. Die Federeinrichtung wird bei dieser Ausführungsform
durch die elastischen Materialeigenschaften gebildet. Aufgrund der
Beweglichkeit der Führungselemente 30a, 30b in
den nutartigen Vertiefungen 26 können die Führungselemente 30a, 30b dem
Gegenläufer folgen, wodurch sichergestellt ist, dass die
Kontaktflächen 40 ständig an dem Gegenläufer
anliegen. In der 1c ist der abgesenkte Zustand
der Führungselemente 30a, 30b dargestellt.
In der 1d ragen die Führungselemente 30a, 30b beim
Zurückweichen des Gegenläufers (nicht dargestellt)
aus der nutartigen Vertiefung 26 heraus und stehen gegenüber
der Gleitfläche 14 vor.
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In
der 1e ist eine weitere Ausführungsform eines
Führungselementes 30a dargestellt, das ebenfalls
aus einem elastischen Streifen gefertigt ist, so dass sich das Führungselement
aus der nutartigen Vertiefung 26 herausbewegen kann, wie
durch den Doppelpfeil angedeutet wird. Das Führungselement 30a besitzt
einen Sockelabschnitt 32, dessen Breite der Breite der
nutartigen Vertiefung 26 entspricht. Auf dem Sockelabschnitt 32 ist
ein schmaler stegförmiger, sich nach oben erstreckender
Endabschnitt 33 angeformt, dessen Stirnfläche
die Kontaktfläche 40 trägt. Der Endabschnitt 33 ist
in Richtung der Schmiermittelnut 20 versetzt angeordnet,
so dass zwischen dem Endabschnitt 33 und der Nutflanke 24a ein
Kanal 50 gebildet wird. Im Endabschnitt 33 befinden
sich Löcher 42, durch die das Schmiermittel aus
der Schmiermittelnut 20 nach außen und somit in den
Kanal 50 und von dort zur Gleitfläche 14 entweichen
kann. Durch diese Maßnahme kann ein gezielter Abfluss an
Schmiermittel eingestellt werden, um die Schmiermittelversorgung
der Gleitfläche 14 sicherzustellen.
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In
der 2 ist eine Lageranordnung dargestellt. Ein rotierender
Gegenläufer 1, z. B. eine Welle, ist in zwei Gleitlagerschalen 10 (siehe 3)
gelagert. Zwischen dem Gegenläufer 1 und der Gleitfläche 14 ist
ein Lagerspalt S vorhanden, der durch die Führungselemente 30a, 30b geschlossen
wird. Im Nutgrund 22 der Schmiermittelnut 20 sind
an den Nuträndern 23a, b die nutartige Vertiefungen 26 vorgesehen,
in die die Führungselemente 30a, b eingesetzt
sind. Seitlich liegen die Führungselemente 30a, b
an den Nutflanken 24a, b an. Der obere Rand der Führungselemente 30a, 30b weist
eine Kontaktfläche 40 auf, die an dem Gegenläufer 1 anliegt.
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Damit
die Führungselemente 30a, b den Lagerspalt S schließen
können und im Betrieb ständig an der Oberfläche
des Gegenläufers 1 anliegen, ragen die Führungselemente über
die Gleitfläche 14 hinaus und sind vorzugsweise
mit einer in radialer Richtung wirkenden Federeinrichtung 36 versehen, die
in der 2 nur schematisch angedeutet ist.
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In
der 3 ist ein Schnitt durch eine solche Lageranordnung
dargestellt. Die untere Lagerschale 10 ist in einem Lagergehäuse 5 angeordnet.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit, wurde ein oberes
Lagergehäuse weggelassen. Es ist zu sehen, dass die Führungselemente 30a vollständig
an der Außenfläche des rotierenden Gegenläufers 1 anliegen
und auf diese Weise ein Abfließen des Schmiermittels, insbesondere
des Schmieröls, verhindern. Im Falle eines Hauptlagers 2 wird
der Gegenläufer 1 durch den Lagerzapfen einer
Kurbelwelle gebildet.
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In
der 4a sind zwei Führungselemente 30a, 30b dargestellt,
bei der die Federeinrichtung 36 aus V-förmigen
Abschnitten besteht. Die Federeinrichtungen 36 wirken in
radialer Richtung (s. Doppelpfeil) und bewirken, dass die Kontaktflächen 40 an den
Gegenläufer 1 gedrückt werden. Veränderungen des
Lagerspalts S werden durch die Federeinrichtungen 36 aufgefangen,
so dass eine optimale Abdichtung gewährleistet wird. Die
Pfeilrichtungen geben die Beweglichkeit der Führungselemente 30a in
vertikaler Richtung an.
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In
der 4b ist ein Führungselement 30a dargestellt,
das einen Sockelabschnitt 32 aufweist, dessen Abmessungen
an den Querschnitt der nutartigen Vertiefung 26 angepasst
ist. Nach oben schließt sich an den Sockelabschnitt 32 der
Endabschnitt 33 an, der in Form einer Spitze 34 ausläuft,
die die Kontaktfläche 40 trägt. Der Abschnitt 33 ist
nach innen, d. h. in Richtung Schmiermittelnut 20, schräg
abgewinkelt, wobei die Spitze 40 nach oben über
die Gleitfläche 14 hinausragt. Durch die Abwinkelung
des Endabschnitts 33 ist dieser bezüglich des
Sockelabschnitts 32 federnd ausgebildet, so dass dieser
Endabschnitt 33 auch gleichzeitig die Federeinrichtung 36 bildet.
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In
der 4c ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
bei der der Endabschnitt 33 winkelförmig ausgebildet
ist. Der Endabschnitt 33 ragt geringfügig in die
Schmiermittelnut 20 hinein, wobei die Spitze 34 schräg
nach oben und auswärts zeigt. Die Spitze 34 steht
geringfügig gegenüber der Gleitfläche 14 nach
oben vor. Durch diese winkelartige Querschnittsausbildung des Endabschnitts 33 wird
ebenfalls gleichzeitig auch eine Federeinrichtung 36 gebildet.
Im Gegensatz zur 4b ist die Spitze 34 im Querschnitt
rechteckig.
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In
der 5a ist eine Ausführungsform dargestellt,
bei der in der Schmiermittelnut 20 Halteelemente 28 in
Form von Stegen vorgesehen sind. Die Führungselemente 30a, 30b besitzen
einen Sockelabschnitt 32 und eine Spitze 34. Nach
dem Einsetzen der Führungselemente 30a, 30b werden
die Halteelemente 28 umgebogen, so dass diese in das Material
der Führungselemente 30a, b eingedrückt
werden. Es wird dadurch eine Verklammerung erzielt, so dass die
Führungselemente unverrückbar in der Schmiermittelnut 20 gehalten
werden. Bei diesem Vorgang werden die Spitzen 34 ebenfalls
leicht nach innen umgebogen, so dass diese eine Federwirkung erhalten,
wenn diese an dem Gegenläufer 1 mit ihrer Kontaktfläche 40 anliegen.
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In
dieser Ausführungsform wird die Schmiermittelnut 20 seitlich
nicht durch die Führungselemente 30a, 30b,
sondern durch die Stege 28 begrenzt. So sind auch Stege 28 denkbar,
die sich bis zur Ebene der Gleitfläche 14 erstrecken
und gegebenenfalls nicht umgebogen werden.
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In
den 5b und 5c ist
eine weitere Ausführungsform eines Führungselementes 30a dargestellt.
Das Führungselement 30a besitzt einen Sockelabschnitt 32,
dessen Abmessungen an die der nutartigen Vertiefung 26 angepasst
sind. Der Endabschnitt 33 mit der Spitze 34 ist
abgewinkelt angeordnet und ragt schräg nach oben und nach
innen in Richtung der Schmiermittelnut 20. In der 5b ist ein
Klemmwerkzeug 70 schematisch dargestellt, das nach unten
in die Schmiermittelnut 20 eingedrückt wird. Es
wird dadurch eine Kerbe 71 gebildet, wobei gleichzeitig
Material in Form eines Steges 72 in Richtung Sockelabschnitt 32 verdrängt
wird. Dieser Steg 72 drückt klemmend auf den Sockelabschnitt 32 und fixiert
auf diese Weise das Führungselement 30a in der
nutartigen Vertiefung 26.
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In
der 6, die einen Schnitt durch eine Lagerschale gemäß 5a längs
der Linie VI-VI zeigt, ist zu sehen, dass die Halteelemente 28 nur
abschnittsweise vorgesehen sind. Es sind lediglich 5 Halteelemente über
den Innenumfang der Gleitlagerschale 10 verteilt.
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In
der 7a ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
wobei das streifenförmige Führungselement 30a einen
in etwa L-förmigen Querschnitt aufweist. Das Führungselement 30a besitzt einen
Sockelabschnitt 32 in Form eines horizontalen Schenkels 35,
der mit einer Federeinrichtung 38, beispielsweise mit einem
V-förmigen Abschnitt, ausgestattet ist. In der nutartigen
Vertiefung 26 können mittels dieser Federeinrichtungen 38 die
Führungselemente 30a eingesetzt und klemmend gehalten
werden. Am äußeren Ende des Sockelabschnitts 32 erstreckt
sich nach oben der Endabschnitt 33, der in der hier gezeigten
Darstellung einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
Der Endabschnitt 33 liegt an der Nutflanke 24a und
erstreckt sich über die Gleitfläche 14 nach
oben.
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In
der 7b ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
die sich von der in 7a dargestellten Ausführungsform
dadurch unterscheidet, dass der Endabschnitt 33 am Grund
der nutartigen Vertiefung 26 aufliegt und sich nach oben
in der Spitze 34 fortsetzt, die wiederum nach innen weist.
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In
der 8 ist ein streifenförmiges Führungselement 30 mit
rechteckigem Querschnitt dargestellt, das im oberen Bereich, d.
h. unterhalb der Kontaktfläche 40 mit Öffnungen 42 versehen
ist. Diese Öffnungen 42 sind dafür vorgesehen,
dass eine kontrollierte Menge an Schmiermittel aus der Schmiermittelnut
nach außen abfließen kann, um die Bereiche außerhalb
der Führungselemente und außerhalb der Schmiermittelnut
mit Schmieröl zu versorgen.
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Eine
alternative Ausgestaltung ist in der 9 dargestellt,
wo Randausnehmungen 44 dargestellt sind. Die Kontaktfläche 40 wird
durch diese dreieckförmigen Randausnehmungen 44 unterbrochen, so
dass durch diese das Schmieröl in axialer Richtung abfließen
kann.
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In
der 10 ist eine perspektivische Darstellung einer
Lagerschale 10 dargestellt, wobei die Führungselemente
weggelassen worden sind. Es ist daher zu sehen, dass sich in der
Schmiermittelnut 20 Haltebohrungen 29 an den Nuträndern 23a, 23b befinden.
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Wie
in der 11 dargestellt ist, die einen Querschnitt
durch die in 10 gezeigte Lagerschale 10 zeigt,
greifen in diese Haltebohrungen 29 die Führungselemente 30a, 30b mit
ihren Fixierelementen 39 ein. Diese Ausführungsform
benötigt keine nutartigen Vertiefungen 26, wie
dies bei den vorherigen Ausführungsformen der Fall war.
Die Führungselemente entsprechen in etwa den Führungselementen, die
in den 5b und 5c dargestellt
sind. Anstelle der Befestigung mittels eines Steges 72 werden
diese Führungselemente mittels der Fixierelemente 39 in
der Gleitlagerschale 10 gehalten. Die Fixierelemente 39 haben
einen runden Querschnitt und besitzen mittig eine Vertiefung, so
dass diese klemmend in die Haltebohrungen 29 eingreifen.
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In
der 12 ist ein solches Führungselement 30a perspektivisch
dargestellt. Es ist zu sehen, dass an der Unterseite des Sockelabschnitts 32 ein rundes
Fixierelement 39 angeformt ist.
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In
der 13 ist die Draufsicht auf eine Platine 60 dargestellt,
in die bereits die streifenförmigen Führungselement 30a, 30b eingesetzt
sind. Ausgehend von dieser ebenen Platine 60 wird ein Umformvorgang
angeschlossen, um die Gleitlagerschale 10 zu formen.
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- 1
- Gegenläufer
- 2
- Hauptlager
- 5
- Lagergehäuse
- 10
- Gleitlagerschale
- 12a,
b
- Teilfläche
- 14
- Gleitfläche
- 16
- Lagerrücken
- 18
- Ölbohrung
- 20
- Schmiermittelnut
- 22
- Nutgrund
- 23a,
b
- Nutrand
- 24a,
b
- Nutflanke
- 26
- nutartige
Vertiefung für Führungselemente
- 28
- Steg
- 29
- Haltebohrung
- 30a,
b
- Führungselement
- 32
- Sockelabschnitt
- 33
- Endabschnitt
- 34
- Spitze
- 35
- horizontaler
Schenkel
- 36
- Federeinrichtung
- 38
- Federeinrichtung
- 39
- Fixierelement
- 40
- Kontaktfläche
- 42
- Öffnung
- 44
- Randausnehmung
- 50
- Kanal
- 60
- Platine
- 70
- Klemmwerkzeug
- 71
- Kerbe
- 72
- Steg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004028773
A1 [0005, 0005]