DE102007043442A1 - Verfahren zur Erkennung der Notwendigkeit der Nachladung eines Warmwasserspeichers - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Ladung eines Warmwasserspeichers (1) mit einer Kaltwasserzuleitung (2)
und einer Brauchwasserzapfleitung (3), einem ersten Temperatursensor
(4) innerhalb des Warmwasserspeichers (1) und einem zweiten Temperatursensor
(5) in der Brauchwasserzapfleitung (3), bei dem kontinuierlich oder
in bestimmten Zeitabständen
die Temperatur T1 des ersten Temperatursensors
(4) und die Temperatur T2 des zweiten Temperatursensors
(5) gemessen werden, mit einer Temperaturvorgabe TSoll für den ersten
Temperatursensor (4) innerhalb des Warmwasserspeichers (1), wobei
eine Ladung des Warmwasserspeichers (1) erfolgt, wenn die Temperatur
T1 des ersten Temperatursensors (4) die
Temperaturvorgabe TSoll um eine erste vorgegebene
Temperaturdifferenz ΔT1 oder eine vorgegebene Mindesttemperatur
Tmin unterschreitet, wobei eine Ladung des
Warmwasserspeichers (1) auch dann erfolgt, wenn der Temperaturgradient
des zweiten Temperatursensors (5) dT2/dt
einen vorgegebenen Wert (dT/dt)Grenz übersteigt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erkennung der Notwendigkeit der Nachladung eines Warmwasserspeichers vorzugsweise bei Warmwasserzapfung.
- Warmwasserspeicher gemäß dem Stand der Technik werden auf eine Solltemperatur erhitzt. Durch Warmwasserzapfung oder Wärmeverluste an die Umgebung kühlt die Temperatur des Warmwasserspeichers ab. Wird eine vorgegebene Mindesttemperatur unterschritten, so wird der Speicher wieder auf Solltemperatur nachgeladen.
- Häufig werden Warmwasserspeicher mit Heizungsanlagen kleiner Heizleistung kombiniert, da bei Wasserzapfung das Speichervolumen mit warmem Wasser zur Verfügung steht und man ferner bei der Speicherladung bemüht ist, lange Brennerlaufzeiten zu erreichen.
- Wird bei der Entladung beispielsweise eine Badewanne mit dem in dem Speicher befindlichen Wasser befüllt, so ist die entnommene Wärmeleistung häufig größer als diejenige, welche der Speicher und die Heizung zur Verfügung stellen können. Auch bei anderen Formen der Warmwasserzapfung kann es vorkommen, dass die entnommene Wärmemenge größer ist als diejenige, welche die Heizungsanlage mit Speicher zur Verfügung stellt. Dementsprechend kann in ungünstigen Fällen die Temperatur im Warmwasserspeicher die Mindesttemperatur deutlich unterschreiten, da bei Erreichen der Mindesttemperatur dem Speicher mehr Wärme entzogen als zugeführt wird.
- Die
DE 10 2004 018 034 A1 zeigt einen Warmwasserspeicher, bei dem zur Einschaltung der Speicherladung ein Temperaturfühler im Speicher oder ein Volumenstromzähler im Strömungsweg des Brauchwassers verwendet werden. Ein weiterer Temperatursensor befindet sich in der Brauchwasserzapfleitung; die von diesem Sensor erfasste Temperatur wird von der Temperatur des Heizmediums zur Speicherladung abgezogen. In Abhängigkeit dieser Temperaturdifferenz wird der Volumenstrom des Heizmediums eingestellt. - Die
EP 807 790 A2 - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Speicherladung nicht erst beim Erreichen der Mindesttemperatur einzuleiten, sondern darüber hinaus ein weiteres Kriterium zu schaffen, wonach bei einer großen Warmwasserzapfmenge die Speicherladung auch zuvor erfolgt.
- Erfindungsgemäß wird dies gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch erreicht, dass neben der Temperatur im Speicherbehälter auch die Temperatur in der Brauchwasserleitung erfasst wird. Wird festgestellt, dass eine große Menge Warmwasser entnommen wird, so wird die Brauchwasserladung vor Erreichen der Mindesttemperatur bereits gestartet.
- Ist der Speicher fast vollständig gefüllt, so ist es nicht notwendig, dass bei jeder größeren Wasserzapfung unmittelbar eine Speicherladung erfolgt. Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass bei größeren Brauchwasserzapfungen die Speicherladung erst dann einsetzt, wenn eine bestimmte Grenztemperatur, welche größer als die Mindesttemperatur, jedoch auch kleiner als die Solltemperatur ist, unterschritten wird.
- Die Erfindung wird nun anhand der Figuren erläutert. Hierbei zeigen
-
1 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und -
2 den Temperaturverlauf eines Warmwasserspeichers und der Brauchwasserleitung bei der Durchführung des Verfahrens. -
1 zeigt einen Warmwasserspeicher1 , welcher als Schichtenspeicher fungiert. In dem unteren Bereich des Warmwasserspeichers1 mündet eine Kaltwasserzuleitung2 . Aus dem oberen Bereich des Warmwasserspeichers1 mündet eine Brauchwasserzapfleitung3 , in der sich ein Temperatursensor5 befindet. Im unteren Drittel des Warmwasserspeichers1 befindet sich ein weiterer Temperatursensor4 . Von der Kaltwasserzuleitung2 zweigt eine Leitung ab, in welche sich in Reihe eine Pumpe6 und ein Wärmeaustauscher7 befinden. Diese Leitung mündet in eine Speicherladeleitung9 , welche wiederum in den oberen Bereich des Warmwasserspeichers1 mündet. Der Wärmeaustauscher7 ist sekundärseitig mit einer Heizung8 verbunden. - Im Betrieb wird der Warmwasserspeicher
1 thermisch geladen, bis sich der Temperatursensor4 im Warmwasserspeicher1 auf Solltemperatur TSoll erhitzt hat. Die Speicherladung wird dann beendet. Bei Brauchwasserzapfung strömt warmes Wasser aus dem oberen Bereich des Warmwasserspeichers1 in die Brauchwasserzapfleitung3 . Kaltes Wasser strömt über den Kaltwasserzulauf2 nach. Hierdurch kühlt sich die Temperatur des Warmwasserspeichers1 ab. Eine weitere Abkühlung erfolgt über die Wärmeverluste an die Umgebung. Unterschreitet die Temperatur, welche mit dem Temperatursensor4 im unteren Bereich des Warmwasserspeichers1 gemessen wird, eine vorgegebene Mindesttemperatur Tmin, so setzt die Speicherladung ein. Hierzu läuft die Pumpe6 an, welche auch dem unteren Bereich des Warmwasserspeichers1 über die Kaltwasserzuleitung2 kaltes Wasser aus dem Warmwasserspeicher1 entnimmt und dem Wärmeaustauscher7 zuführt. Im Wärmeaustauscher7 wird das umgewälzte Wasser durch die Wärme der Heizung8 erwärmt. Das erwärmte Wasser strömt anschließend über die Speicherladeleitung9 in den Warmwasserspeicher1 ein. -
2 zeigt den Temperaturverlauf am Temperatursensor4 im unteren Bereich des Warmwasserspeichers1 , als auch die Temperatur des Temperatursensors5 in der Brauchwasserzapfleitung3 . - Im vorliegenden Fall beträgt die Solltemperatur TSoll des Warmwasserspeichers 1 60°C, die Mindesttemperatur Tmin 50°C. Vor dem Zeitpunkt t1 befindet sich die Temperatur T1 des Temperatursensors
4 innerhalb des Warmwasserspeichers bei einer konstanten Temperatur von 54°C. Die Temperatur T2 des Temperatursensors5 in der Brauchwasserzapfleitung3 beträgt derweil konstant 20°C, da sich die Brauchwasserzapfleitung schnell der Umgebungstemperatur anpasst. Der Gradient dT2/dt beträgt null. Im Zeitpunkt t1 beginnt die Brauchwasserzapfung. Warmes Wasser wird aus dem oberen Bereich des Warmwasserspeichers1 entnommen und strömt durch die Brauchwasserzapfleitung3 . Gleichzeitig strömt kaltes Wasser durch die Kaltwasserzuleitung2 in den Warmwasserspeicher1 nach. Hierdurch kühlt sich die Temperatur im Warmwasserspeicher1 ab, weshalb die Temperatur T1 am Temperatursensor4 im Warmwasserspeicher1 abfällt. Gleichzeitig erhitzt das warme Wasser, welches durch die Brauchwasserzapfleitung3 strömt, den Temperatursensor5 , welcher in der Brauchwasserzapfleitung3 positioniert ist. - Demzufolge steigt die Temperatur T2 an Zum Zeitpunkt t2 wird ein Temperaturgradient von 8 K/s am Temperatursensor
5 erfasst. Dieser Temperaturgradient ist größer als der Grenzgradient von in diesem Fall4 K/s. Demzufolge erkennt das System, dass eine größere Brauchwasserzapfung vorliegt. Ferner erkennt das System, dass die Temperatur T2 kleiner als die Grenztemperatur TGrenz von 55°C ist. Die Grenztemperatur TGrenz stellt die Temperatur dar, oberhalb derer keine vorzeitige Speichernachladung stattfindet. Da die Grenztemperatur TGrenz im vorliegenden Fall unterschritten ist, wird, um eine Unterkühlung des Warmwasserspeichers1 zu vermeiden, die Heizung8 eingeschaltet und die Ladung des Warmwasserspeichers1 gestartet. Da im vorliegenden Fall mehr Wärme entnommen wird, als über die Speicherladung zugeführt wird, fällt die Temperatur T1 am Temperatursensor4 im Warmwasserspeicher1 weiter, wobei sich jedoch nun die Auskühlung des Warmwasserspeichers1 verringert, d. h. dass der Gradient des mittels Temperatursensor4 erfassten Temperatur T1 nimmt ab. Zum Zeitpunkt t3 ist die Brauchwasserzapfleitung auf die Temperatur des warmen Wassers im oberen Bereich des Warmwasserspeichers1 erhitzt. Durch das unten einströmende Kaltwasser kann zu diesem Zeitpunkt die mittels Temperatursensor5 erfasste Temperatur T2 größer als die mittels Temperatursensor4 erfasste Temperatur T1 sein. Strömt heißes Wasser aus der Speicherladeleitung9 direkt oder vermischt in die Brauchwasserzapfleitung3 , so kann die mittels Temperatursensor5 erfasste Temperatur T2 größer als die Ausgangstemperatur des Warmwasserspeichers1 bei Brauchwasserzapfung sein. Da sich durch die Wasserentnahme der Speicher insgesamt abkühlt, fällt nun die Temperatur T2, welche mit dem Temperatursensor5 in der Brauchwasserzapfleitung3 gemessen wird, wieder ab. Zum Zeitpunkt t4 ist die Brauchwasserzapfung beendet. Demzufolge strömt nun kein Wasser mehr durch die Brauchwasserzapfleitung3 ; der Temperatursensor5 in der Brauchwasserzapfleitung3 kühlt sich wieder – verhältnismäßig rasch – auf Umgebungstemperatur ab. Die Speicherladung wird jedoch weitergeführt, bis die Temperatur T1, welche mit dem Temperatursensor4 im Warmwasserspeicher1 gemessen wird, die Solltemperatur Tsoll von 60°C erreicht. - Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei konventionellen Warmwasserspeichern mit interner Heizwendel durchgeführt werden. Es ist auch möglich, eine Speicherladung in jedem Fall der Warmwasserzapfung – unabhängig von einer mittleren Grenztemperatur TGrenz – einzuleiten. Die Messung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich in bestimmten Zeitabständen (z.B. 15 ms) erfolgen.
Claims (2)
- Verfahren zur Ladung eines Warmwasserspeichers (
1 ) mit einer Kaltwasserzuleitung (2 ) und einer Brauchwasserzapfleitung (3 ), einem ersten Temperatursensor (4 ) innerhalb des Warmwasserspeichers (1 ) und einem zweiten Temperatursensor (5 ) in der Brauchwasserzapfleitung (3 ), bei dem kontinuierlich oder in bestimmten Zeitabständen die Temperatur T1 des ersten Temperatursensors (4 ) und die Temperatur T2 des zweiten Temperatursensors (5 ) gemessen werden, mit einer Temperaturvorgabe TSoll für den ersten Temperatursensor (4 ) innerhalb des Warmwasserspeichers (1 ), wobei eine Ladung des Warmwasserspeichers (1 ) erfolgt, wenn die Temperatur T1 des ersten Temperatursensors (4 ) die Temperaturvorgabe TSoll um eine erste vorgegebene Temperaturdifferenz ΔT1 oder eine vorgegebene Mindesttemperatur Tmin unterschreitet, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ladung des Warmwasserspeichers (1 ) auch dann erfolgt, wenn der Temperaturgradient des zweiten Temperatursensors (5 ) dT2/dt einen vorgegebenen Wert (dT/dt)Grenz übersteigt. - Verfahren zur Ladung eines Warmwasserspeichers (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladung des Warmwasserspeichers (1 ) bei Überschreitung des mittels zweitem Temperatursensor (4 ) gemessenen Temperaturgradienten (dT/dt)Grenz nur dann erfolgt, wenn gleichzeitig die Temperatur T1 des ersten Temperatursensors (4 ) die Temperaturvorgabe TSoll um eine vorgegebene zweite Temperaturdifferenz ΔT2, die kleiner als die erste vorgegebene Temperaturdifferenz ΔT1 ist, oder eine vorgegebene Grenztemperatur TGrenz, welche größer der vorgegebene Mindesttemperatur Tmin und kleiner der Temperaturvorgabe TSoll ist, unterschreitet.
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