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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Eingabegerät für einen Computer, das ein Bedienelement aufweist,
dessen Funktion von einem Benutzer konfiguriert werden kann.
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Eingabegeräte für Computer,
die konfigurierbare Bedienelemente aufweisen, sind aus dem Stand
der Technik bekannt. So können
beispielsweise Tasten einer Tastatur oder einer Computer-Maus nach
Wahl eines Benutzers mit verschiedenen Funktionen belegt werden.
Bei den Eingabegeräten
aus dem Stand der Technik ist jedoch für die Konfigurierung der Funktion
eines Bedienelements eine auf dem Computer installierte proprietäre Software
erforderlich.
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Besonders
im Point-of-Sale-Bereich stellt es oft ein Problem dar, dass Kassen-Tastaturen
des Öfteren
bei Preis- oder Angebotsänderungen
neu konfiguriert werden müssen,
jedoch keine fremde Software auf den Kassen-Computern installiert
werden darf, um zu verhindern, dass Schadsoftware wie Viren, Trojaner,
etc. auf die Kassen-Computer gelangen. Die Konfigurierung der Kassen-Tastaturen erfolgt
dann meist zentral an einem Computer, auf dem die notwendige Software
installiert ist. Dies stellt jedoch keine flexible Lösung dar.
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Ebenso
ist es in vielen öffentlichen
Einrichtungen und privaten Wirtschaftsunternehmen, wie z. B. Banken
und Versicherungen, einem Mitarbeiter nicht gestattet, Software
auf dem ihm zur Verfügung gestellten
Computer zu installieren. Dies hat neben der bereits oben erwähnten Verhinderung
eines Befalls des Computers mit Schadsoftware ferner den Grund,
dass die Computer zentral von einem Administrator gewartet werden
und lediglich genehmigte und lizenzierte Software auf den Computern
installiert werden soll.
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Auf
der anderen Seite besteht jedoch bei den Computerbenutzern der berechtigte
Wunsch, die Computereingabegeräte
an die eigenen Bedürfnisse und
Vorlieben anpassen zu können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Eingabegerät für einen
Computer zur Verfügung
zu stellen, bei dem die Funktion eines Bedienelements von einem
Benutzer konfiguriert werden kann, ohne dass dafür eine proprietäre Software für die Konfigurierung
der Funktion des Bedienelements auf dem Computer installiert werden
muss.
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Die
Aufgabe wird von einem erfindungsgemäßen Eingabegerät für einen
Computer gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßes Eingabegerät für einen
Computer weist mindestens ein Bedienelement, dessen Funktion konfigurierbar
ist, Mittel für
die Konfigurierung der Funktion des mindestens einen Bedienelements
und Mittel für
die Übertragung
von Daten an einen auf dem Computer ausgeführten Web-Browser auf.
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Das
Eingabegerät
für einen
Computer kann beispielsweise eine Tastatur, eine Computer-Maus, ein
Kartenleser, ein Joystick oder ein Gamepad sein. Typische Bedienelemente
der Eingabegeräte
sind z. B. Tasten, Jog Dials (Scroll-Räder), Trackballs und Touchpads.
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Die
Mittel für
die Konfigurierung der Funktion des mindestens einen Bedienelements
stellen einem Benutzer eines erfindungsgemäßen Eingabegeräts die Funktionalität zur Verfügung, das
mindestens eine Bedienelement des Eingabegeräts mit einer Funktion nach
Wahl des Benutzers zu belegen. Mögliche
Funktionen hierfür
können
sein: Tastenkombinationen (z. B. ALT + X), TP-Tabbing an/aus, Buzzer an/aus beim Lesen
von Karten, Aufrufen von Webadressen, SAP-Funktionen und das Starten von Programmen.
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Die
Mittel für
die Konfigurierung der Funktion des mindestens einen Bedienelements
weisen vorzugsweise einen Mikrocontroller für die Ausführung eines Programms für die Konfigurierung
der Funktion des mindestens einen Bedienelements auf.
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Für eine Darstellung
der Benutzer-Eingabegerät-Interaktion
während
der Konfigurierung der Funktion des mindestens einen Bedienelements
werden von den Mitteln für
die Konfigurierung der Funktion des mindestens einen Bedienelements
Daten erstellt. Diese Daten dienen vorzugsweise der Darstellung
einer Bedienoberfläche
für die
Konfigurierung der Funktion des mindestens einen Bedienelements in
dem auf dem Computer ausgeführten
Web-Browser.
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Zur
Erstellung der Daten weisen die Mittel für die Konfigurierung der Funktion
des Bedienelements vorzugsweise einen Web-Server auf. Vorteilhafterweise
ist der Web-Server in das Programm für die Konfigurierung der Funktion
des mindestens einen Bedienelements integriert.
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Die
Daten werden vorzugsweise in HTML oder XHTML erstellt, so dass die
Daten von einem Standard-Web-Browser angezeigt werden können. Alternativ
können
die Daten auch in einer anderen Auszeichnungssprache wie z. B. XML
erstellt sein.
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Da
die Eingabegeräte
meist über
eine USB-Schnittstelle an den Computer angeschlossen werden, weisen
die Mittel für
die Übertragung
von Daten an einen auf dem Computer ausgeführten Web-Browser vorzugsweise einen USB-CDC-Endpunkt
(USB Communication Device Class Endpoint) auf. Alternativ können die
Mittel für
die Übertragung von
Daten an einen auf dem Computer ausgeführten Web-Browser auch eine
Internet-Schnittstelle aufweisen.
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Ein
Web-Browser ist in der Regel auf einem internetfähigen Computer standardmäßig installiert. Ebenso
sind auf einem vernetzten Computer die notwendigen Netzwerktreiber
bereits vorhanden. Überdies
benötigt
ein erfindungsgemäßes Eingabegerät lediglich
die vom Betriebssystem des Computers zur Verfügung gestellten Standard-Treiber
für Eingabegeräte. Somit
ist für
die Konfigurierung und Nutzung eines erfindungsgemäßen Eingabegeräts keine
Installation einer proprietären
Software oder eines Treibers auf dem Computer erforderlich.
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehend erläutert.
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Die
Zeichnung 1 zeigt schematisch für eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Eingabegeräts das Schichtmodell
der Datenübertragung
zwischen dem Eingabegerät
und dem Computer.
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In
der Abbildung gemäß 1 ist
ein oberer Kasten und ein unterer Kasten dargestellt. Der untere Kasten
symbolisiert eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Eingabegeräts und der
obere Kasten einen Computer, an den das Eingabegerät über eine
USB-Schnittstelle angeschlossen ist und auf dem ein Web-Browser
ausgeführt
wird.
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Das
Eingabegerät
weist vorzugsweise einen Mikrocontroller für die Ausführung eines Programms für die Konfigurierung
der Funktion des Bedienelements auf.
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Das
Programm kann in zwei Funktionsteile, die zusammenwirken, unterteilt
werden. Der erste Funktionsteil führt die eigentliche Konfigurierung
der Funktion des Bedienelements durch und ist in der Abbildung im
Kasten des Eingabegeräts
ganz unten dargestellt. Darüber
ist der zweite Funktionsteil des Programms angeordnet. Dieser übernimmt
die Aufgabe eines Web-Servers, der Daten für eine Darstellung der Benutzer-Eingabegerät-Interaktion
während der
Konfigurierung der Funktion des Bedienelements erzeugt sowie Eingabewerte
eines Benutzers entgegennimmt und an den ersten Funktionsteil für die Konfigurierung
weiterleitet.
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Die
vom Web-Server erzeugten Daten für eine
Darstellung der Benutzer-Eingabegerät-Interaktion sind vorzugsweise
in HTML oder XHTML erstellt, so dass sie von einem Standard-Web-Browser,
wie z. B. Microsoft Internet Explorer, Mozilla oder Opera, dargestellt
werden können.
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Die
Daten können
wahlweise verschlüsselt auf
den Computer übertragen
werden. Hierzu wird vorzugsweise das SSL/TLS-Protokoll verwendet.
In der Abbildung ist dies durch den zweigeteilten Kasten oberhalb
des Web-Servers dargestellt.
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Die
in der Abbildung gezeigte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Eingabegeräts weist für die Übertragung
der Daten an den Computer eine USB-Schnittstelle auf. Alternativ
kann auch eine Internet-Schnittstelle verwendet werden. Eine USB-Schnittstelle
wird bevorzugt, da Eingabegeräte für einen
Computer vorwiegend über
eine USB-Schnittstelle mit dem Computer verbunden werden. Die USB-Schnittstelle
des Eingabegeräts
weist einen USB-CDC-Endpunkt auf, der die Daten zur Abholung durch
den Computer bereitstellt. Ein USB-CDC-Endpunkt des Computers holt
dann auf Anfrage des USB-Gerätetreibers
des Computers die Daten ab und leitet diese an einen Netzwerktreiber weiter.
In der Abbildung ist der Datentransfer zwischen dem Eingabegerät und dem
Computer über die
USB-Verbindung durch die mit einer senkrechten Linie verbunden und
mit USB bezeichneten Kästen dargestellt.
Moderne Computer-Betriebssysteme, wie z. B. Windows XP, Windows
Vista, Mac OS X oder Linux, unterstützen standardmäßig den
Datentransfer über
USB-CDC-Endpunkte.
Oberhalb des Kastens der USB-Schnittstelle sind in dem Kasten, der
den Computer symbolisiert, in aufsteigender Reihenfolge die mit
IP bezeichnete Vermittlungsschicht und die mit TCP bezeichnete Transportschicht
dargestellt. Falls die Daten verschlüsselt übertragen werden, durchlaufen
sie in der Transportschicht noch zusätzlich das SSL/TLS-Protokoll. Über der
Transportschicht ist die Anwendungsschicht illustriert. In der Anwendungsschicht
werden die Daten durch das Hypertext Transfer Protokoll (HTTP),
oder im Fall einer verschlüsselten Übertragung
durch das Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS), an den Web-Browser
geleitet.
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Die
Daten dienen vorzugsweise der Darstellung einer Bedienoberfläche für die Konfigurierung der
Funktion des Bedienelements in dem auf dem Computer ausgeführten Web-Browser.
Die während der
Konfigurierung in der Bedienoberfläche gemachten Eingaben eines
Benutzers können
beispielsweise über
die beiden HTTP-Request-Methoden GET und POST an den Web-Server
des Eingabegeräts übermittelt
werden. Von dem Web-Server werden die Eingaben des Benutzers ausgewertet
und entsprechende Anweisungen für
den Programmteil für
die eigentliche Konfigurierung der Funktion des Bedienelements erzeugt.
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Die
eigentliche Konfigurierung des Eingabegeräts erfolgt im Eingabegerät selbst
und unterscheidet sich nicht von der eines entsprechenden konfigurierbaren
Eingabegeräts
aus dem Stand der Technik, weshalb hier nicht weiter darauf eingegangen
wird.
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An
den auf dem Computer ausgeführten Web-Browser
werden keine über
die gewöhnliche Anzeige
von HTML-Seiten hinausgehende Anforderungen gestellt. Der Web-Browser
ist üblicherweise mittels
einer Tastatur und/oder Computer-Maus bedienbar. Durch eine geeignet
gestaltete Bedienoberfläche
ist jedoch auch eine ausschließliche
Bedienung des Web-Browsers mittels des jeweiligen zu konfigurierenden
Eingabegeräts,
wie z. B. einem Joystick, möglich.
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Eine
Konfigurierung der Funktion eines Bedienelements des Eingabegeräts wird
vorzugsweise derart gestartet, dass in das Adressfeld des auf dem Computer
ausgeführten
Web-Browsers die IP-Adresse
des Eingabegeräts
eingegeben wird. Die IP-Adresse des Eingabegeräts ist eine private (lokale)
IP-Adresse, die vom Hersteller vorgegeben wird. Nach Eingabe der
IP-Adresse des Eingabegeräts
erzeugt der Web-Browser eine Anfrage an den Web-Server des Eingabegeräts, woraufhin
dieser Daten für
die Darstellung der Bedienoberfläche
erzeugt und an den Web-Browser sendet.
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Die
während
einer Konfigurierung des Eingabegeräts vom Benutzer gewählten Werte
werden vorzugsweise in einem im Eingabegerät angeordneten Speicher wie
z. B. einem Flash-EEPROM gespeichert, so dass die Werte während einer
Initialisierung des Eingabegeräts
abgerufen werden können.
Der Speicher kann auch in den Mikrocontroller für die Ausführung des Programms für die Konfigurierung der
Funktion des Bedienelements integriert sein.
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Die
Werte einer Konfiguration des Eingabegeräts können über den Web-Browser in eine
Datei exportiert und für
eine spätere
Wiederherstellung der Konfiguration des Eingabegeräts oder
für eine
Konfigurierung von mehreren gleichen Eingabegeräten importiert werden.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Eingabegerät kann die
Funktion eines Bedienelements von einem Benutzer konfiguriert werden,
ohne dass dafür
eine proprietäre
Software für
die Konfigurierung der Funktion des Bedienelements oder ein Treiber
für die
Nutzung des Eingabegeräts
auf dem Computer installiert werden muss. Dadurch kann auch ein
Benutzer mit eingeschränkten
administrativen Rechten einfach und sicher das Eingabegerät an seine
Bedürfnisse und
Vorlieben anpassen.