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Die
Erfindung betrifft ein mehrstufiges Verfahren zum Reinigen von polykristallinem
Silicium mit Ozon.
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Für
die Herstellung von Solarzellen oder elektronischen Bauelementen,
wie beispielsweise Speicherelementen oder Mikroprozessoren, wird
hochreines Halbleitermaterial benötigt. Die gezielt eingebrachten
Dotierstoffe sind die einzigen Verunreinigungen, die ein derartiges
Material im günstigsten Fall aufweisen sollte. Man ist
daher bestrebt, die Konzentrationen schädlicher Verunreinigungen
so niedrig wie möglich zu halten. Häufig wird
beobachtet, dass bereits hochrein hergestelltes Halbleitermaterial
im Verlauf der weiteren Verarbeitung zu den Zielprodukten erneut
kontaminiert wird. So werden immer wieder aufwändige Reinigungsschritte
notwendig, um die ursprüngliche Reinheit zurückzuerhalten.
Fremdmetallatome, die in das Kristallgitter des Halbleitermaterials
eingebaut werden, stören die Ladungsverteilung und können
die Funktion des späteren Bauteils vermindern oder zu dessen
Ausfall führen. Infolgedessen sind insbesondere Kontaminationen
des Halbleitermaterials durch metallische Verunreinigungen zu vermeiden.
Dies gilt insbesondere für Silicium, das in der Elektronikindustrie
mit deutlichem Abstand am häufigsten als Halbleitermaterial
eingesetzt wird. Hochreines Silicium erhält man beispielsweise
durch thermische Zersetzung leicht flüchtiger und deshalb
einfach über Destillationsverfahren zu reinigender Siliciumverbindungen,
wie beispielsweise Trichlorsilan. Es fällt dabei polykristallin
in Form von Stäben mit typischen Durchmessern von 70 bis
300 mm und Längen von 500 bis 2500 mm an. Ein großer
Teil der Stäbe wird zur Produktion von tiegelgezogenen
Einkristallen, von Bändern und Folien oder zur Herstellung
von polykristallinem Solarzellengrundmaterial verwendet. Da diese
Produkte aus hochreinem, schmelzflüssigem Silicium hergestellt
werden, ist es notwendig, festes Silicium in Tiegeln aufzuschmelzen.
Um diesen Vorgang möglichst effektiv zu gestalten, müssen
großvolumige, massive Siliciumstücke, wie beispielsweise
die erwähnten polykristallinen Stäbe, vor dem
Aufschmelzen zerkleinert werden. Dies ist üblicherweise
immer mit einer oberflächlichen Verunreinigung des Halbleitermaterials
verbunden, weil die Zerkleinerung mit metallischen Brechwerkzeugen,
wie Backen- oder Walzenbrechern, Hämmern oder Meißeln,
erfolgt. Diese Verunreinigungen bestehen beispielsweise aus Metallcarbid-,
Diamantrückständen und metallischen Verunreinigungen.
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Bei
der Zerkleinerung ist sorgfältig darauf zu achten, dass
die Oberflächen der Bruchstücke nicht mit Fremdstoffen
verunreinigt werden. Insbesondere ist die Kontamination durch Metallatome
als kritisch anzusehen, da diese die elektrischen Eigenschaften
des Halbleitermaterials in schädlicher Weise verändern
können. Wird das zu zerkleinernde Halbleitermaterial, wie
bisher überwiegend üblich, mit mechanischen Werkzeugen, wie
beispielsweise stählernen Brechern, zerkleinert, so müssen
die Bruchstücke vor dem Aufschmelzen einer Oberflächenreinigung
unterzogen werden.
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Um
mechanisch bearbeitetes, polykristallines Silicium oder polykristalline
Siliciumkörner, die aus mechanisch bearbeiteten Partikeln
als Kernsilicium zur Herstellung von monokristallinem Silicium erzeugt
sind, als Ausgangsmaterial einsetzen zu können, ist es
notwendig, die Konzentration der Verunreinigungen herabzusetzen,
die auf der Oberfläche des mechanisch bearbeiteten polykristallinen
Siliciums vorhanden sind.
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Durch
die Zerkleinerung gelangen in dem erzeugten Polysiliciumbruch die
Verunreinigungen zum Teil auch in tiefere Oberflächenschichten.
Beispielsweise gelangen Metallpartikel aus Metallcarbid-Rückständen vom
Abrieb der Zerkleinerungsmaschinen oder Diamantpartikel aus dem
Abrieb von Sägeblättern auf der Oberfläche
des Polysiliciums nicht nur auf die Oberfläche, sondern
auch bis in die native Oxidschicht und ins Silicium-Gitter. Auch
Calcium-Verbindungen in Form von Calcium-Silikaten und Calcium-Sulfaten
als Partikel aus dem Umfeld sind dort zu finden.
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Zur
Entfernung der Verunreinigungen wird beispielsweise die Oberfläche
des mechanisch bearbeiteten polykristallinen Siliciums mit einer
Mischung aus Salpetersäure und Fluorwasserstoffsäure
geätzt. Bei dem Prozess werden in der Vorreinigung die
Metallpartikel von der Säuremischung stark angegriffen.
Zurück bleiben Metallcarbidrückstände,
die in der HF/HNO3-Hauptreinigung weitestgehend
aufgelöst werden.
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Es
zeigt sich, dass der Reinigungsprozess nach dem Stand der Technik
bezüglich den künftigen Qualitätsanforderungen
verbessert werden muss, um die durch die Bearbeitungen am Polysilicium
entstehenden Verunreinigungen und die Fleckenbildung beim Lagern
zu minimieren.
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Die
bekannten Reinigungsprozesse sind auf das Abreinigen von Metallpartikeln
optimiert worden. Nach der Reinigung bleiben auf der Oberfläche
aber immer noch geringe Mengen an metallhaltigen Carbidrückständen
vom Stahl im pptw Bereich zurück, der beim Zerkleinern
verwendet wird. Bei Sägeflächen bleiben ebenfalls
geringste Mengen an metallhaltigen Diamantpartikeln im pptw Bereich
zurück. Die metallhaltigen Diamantpartikel stammen von
den Sägeblättern. Für ein weiteres Absenken
des Metallpegels ist es deshalb erforderlich, dass der Reinigungsprozess
bezüglich dem Auflösen der metallhaltigen Carbid-
und Diamantrückstände nochmals verbessert wird.
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Untersuchungen
der Calcium-Verbindungen auf den Oberflächen haben gezeigt,
dass die Partikel neben Calcium, hauptsächlich in den Kanälen
von Zeolithen Eisen-, Titan-, Magnesium-, Aluminium- und Kalium-Ionen
enthalten.
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Erfahrungen
aus den vergangenen Jahren zeigen, dass bei einer einjährigen
Einlagerung des Polybruchs bei ca. 0,1% der eingelagerten Menge
farbige Flecken entstehen. Nach REM-Untersuchungen (Rasterelektronenmikroskopie)
handelt es sich bei den Flecken um Silicium-Suboxide der allgemeinen
Zusammensetzung SiO2-x.
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Bei
den herkömmlichen Reinigungsverfahren ist nach dem Ätzen
mit HF/HNO3 der Polybruch nach der Hauptreinigung
hydrophob. Hydrophobe Silicium-Oberflächen enthalten Si-H-,
Si-F- und ungesättigte Si.-Bindungen. In dem anschließend üblichen
Hydrophilierungsschritt werden die Si-H, Si-F-Bindungen und die
ungesättigten Si.-Bindungen zu vernetzten Si-OH Gruppen
aufoxidiert. Ungereinigtes Poly enthält nach der Abscheidung
auf der Oberfläche eine Oxidhaut, die aus diesen Gruppen
aufgebaut ist.
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Als
Ursache für die unerwünschte Fleckenbildung am
Polysiliciumbruch sind die Dicke und die Vollständigkeit
der Oxidhaut, die direkt nach dem Reinigungsprozess erhalten wird,
verantwortlich. Beispielsweise wird bei einer Hydrophilierung mit
HCl/H2O2 eine Oxidhaut
mit einer Dicke von ca. 7 Angström erhalten. Bei der Lagerung
des geätzten Polybruchs wächst diese Oxidhaut
weiter. Bei dieser nachträglichen Oxidation der unvollständigen
und dünnen Oxidhaut bilden sich dann die farbigen Suboxidverbindungen
an den Stellen als unerwünschte Flecken aus, die direkten
Kontakt zueinander haben.
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EP 0905796 beschreibt einen
Reinigungsprozess bestehend aus einer Vorreinigung mittels einer
Mischung bestehend aus HF/HCl/H
2O
2 einer Hauptreinigung mittels HF/HNO
3 und einer anschließenden Hydrophilierung
der Siliciumoberfläche durch HCl/H
2O
2. Bei diesem Prozess werden in der Vorreinigung
die Metallpartikel von der Säuremischung stark angegriffen.
Zurück bleiben Metallcarbidrückstände
die in der HF/HNO
3-Hauptreinigung weitestgehend
aufgelöst werden. Bei dem gereinigten Produkt treten jedoch
nach längerer Lagerung farbige Flecken durch die Bildung
von Silicium-Suboxidverbindungen auf. Nachteilig sind hier auch
die zum Teil hohen Restkonzentrationen an metallischen Verunreinigungen.
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Im
Stand der Technik sind weiterhin viele Dokumente zur Reinigung und
Hydrophilierung von Siliciumwafern bekannt. Allerdings zeigen Untersuchungen,
dass bei der Reinigung von Si-Wafern die Reinigungsprozesse nicht übertragbar
sind. So haben Untersuchungen zur Übertragung der Reinigungs-
und Hydrophilierungsverfahren von Silicium-Wafern auf Polysiliciumbruch
gezeigt, dass die erwarteten Ätzabträge zum Teil
bis zu 30 Prozent geringer waren und mit gängigen Hydrophilierungsmethoden
trotzdem Fleckenbildung auftrat. Silicium-Wafer haben im Unterschied
zum Polybruch immer eine regelmäßige, monokristalline
Oberfläche. Weiterhin sind Kontaktstellen zwischen den
Silicium-Wafern bei der Lagerung nicht vorhanden, da im Gegensatz
zum Schüttgut beim Polybruch, jede einzelne Scheibe in
einer Horde isoliert ist. Zusätzlich sind Silicium-Wafer
nicht mit carbidischen Stahlpartikeln verunreinigt. Die Bearbeitungswerkzeuge
zur Herstellung und Bearbeitung von Polysiliciumbruch sind zum großen
Teil sehr unterschiedlich zur Waferherstellung. Beispielsweise enthalten
die Wafer nach dem Sägen und Läppen Metallabriebe
und Läpppartikel aus Korund oder Aluminiumoxid, was keine
Anwendung in der Polysilicium-Bearbeitung findet. Polysilicium wird
dagegen beispielsweise mit Carbiden von gehärteten Stahlsorten
verunreinigt, was wiederum keinen Einsatz in der Wafer-Fertigung
hat.
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Aufgabe
der Erfindung war es, ein Verfahren zur Reinigung von Polysilicium
bereitzustellen, das einen gegenüber dem Stand der Technik
reduzierten Metalloberflächengehalt aufweist und bei dem
auch nach längerer Lagerung des Polysiliciumbruchs keine
Flecken auftreten.
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Überraschenderweise
konnte durch die Verwendung zusätzlicher Reinigungsschritte
mit Fluorwasserstoffsäure und Ozon der Metalloberflächengehalt
und der Partikelgehalt gegenüber den im Stand der Technik beschriebenen
kombinierten Beiz/Ätzverfahren abgesenkt werden. Weiterhin
konnte durch den Einsatz eines stärkeren Oxidationsmittels
bei der Hydrophilierung die Oxidhaut derart verbessert werden, dass
eine Fleckenbildung nicht mehr auftritt.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Polysilicium umfassend
die Schritte
- a.) Vorreinigung in zumindest
einer Stufe mit einer oxidierenden Reinigungslösung, enthaltend
ein oder mehrere Verbindungen aus der Gruppe Fluorwasserstoffsäure,
Chlorwasserstoffsäure, Salpetersäure, Hexafluorokieselsäure
und Wasserstoffperoxid,
- b.) Hauptreinigung in einer weiteren Stufe mit einer Reinigungslösung,
enthaltend ein oder mehrere Verbindungen aus der Gruppe Salpetersäure,
Fluorwasserstoffsäure und Hexafluorokieselsäure,
- c.) Nachreinigung in einer weiteren Stufe mit einer Reinigungslösung
enthaltend Fluorwasserstoffsäure und Ozon,
- d.) Hydrophilierung in einer weiteren Stufe mit einer oxidierenden
Reinigungslösung.
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Nach
der Hauptreinigung befinden sich noch Partikel und Metallionen auf
der Polyoberfläche und im nativen Oxid. Durch Verwendung
des erfindungsgemäßen Nachreinigungsschritts mit
einer Reinigungslösung enthaltend Fluorwasserstoffsäure
und Ozon konnten der Metalloberflächengehalt und der Partikelgehalt
gegenüber dem Stand der Technik nochmals abgesenkt werden.
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Bevorzugt
enthält die Reinigungslösung 0,1 bis 60 Gew.-%
Fluorwasserstoffsäure. Der Gehalt an Ozon beträgt
bevorzugt zwischen 0,1 ppm und der Sättigung der Lösung
mit Ozon. Besonders bevorzugt wird eine Konzentration von 1–10
Gew.-% Fluorwasserstoffsäure und 10 bis 40 ppm Ozon.
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Ganz
besonders bevorzugt wird eine Konzentration von 2 Gew.-% Fluorwasserstoffsäure
und 20 ppm Ozon.
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Zur
Hydrophilierung können oxidierende Lösungen mit
Chlorwasserstoff/Wasserstoffperoxid, ozonhaltige Lösungen
oder Ozongas verwendet werden. Die Dicke der entstehenden Oxidhaut
wird durch die Stärke des verwendeten Oxidationsmittels
bestimmt. Ozon ist dabei ein stärkeres Oxidationsmittel
als die Chlorsauerstoff-Verbindungen und atomarer Sauerstoff. Diese
beiden Stoffe sind für die Hydrophilierung mit einer HCl/H2O2-Mischung verantwortlich.
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Bevorzugt
wird eine Hydrophilierung mit ozonhaltigem Wasser oder mit Ozongas.
Dabei wird im Vergleich zu HCl/H2O2 eine vollständigere und dickere
Oxidhaut erhalten.
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Das
Ozongas kann während der Hydrophilierung auch beispielsweise
durch eine UV-Lampe hergestellt werden.
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Der
Gehalt an Ozon beträgt bevorzugt zwischen 0,1 ppm und der
Sättigung der Lösung mit Ozon. Besonders bevorzugt
wird bei 20 ppm hydrophiliert. Überraschenderweise findet
trotz polykristalliner Oberfläche und der Tatsache, dass
es sich um Schüttgut handelt, dabei an allen Stellen eine
durchgängige starke Hydrophilierung statt.
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Die
Vorreinigung kann mittels einer Lösung aus HF/HCl/H2O2 oder mit einer
verdünnten HF/HNO3/H2SiF6-Mischung mit einem niedrigen HNO3-Gehalt erfolgen. Bevorzugt wird dabei ein
HNO3-Gehalt von 5 bis 35 Gew.-% der Reinigungslösung.
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Die
Vorreinigung kann bei Temperaturen von 0 bis 60°C erfolgen.
Bevorzugt geschieht die Vorreinigung bei einer Temperatur von 10
bis 40°C, besonders bevorzugt bei 20°C bis 30°C.
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Die
Vorreinigung und die Hauptreinigung können in separaten
Säurekreisläufen stattfinden. Dabei werden für
die einzelnen Schritte jeweils frische Reinigungslösungen
zubereitet. Die erforderlichen Säurekonzentrationen werden
dabei gezielt durch eine Nachdosierung eingestellt.
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In
einer besonderen Ausführungsform des Reinigungsprozesses
mit verdünnter HF/HNO3/H2SiF6-Mischung erfolgt
diese in Form einer Kaskade zwischen der Vor- und Hauptreinigung.
Hierbei wird die aus der Hauptreinigung entstehende Abfallsäure
enthaltend HF, HNO3/HNO2 und
H2SiF6 in der Vorreinigung
erneut verwendet. Durch die Verwendung einer derartigen Kaskade
mit Wiedereinsatz der Säuren kann der spezifische Säureverbrauch
des Gesamtverfahrens stark gesenkt werden.
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Anhand
der folgenden Beispiele soll die Erfindung näher erläutert
werden.
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Die Metallanalysen am gereinigten Polybruch
wurden folgendermaßen durchgeführt:
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In
einem Teflontrichter wurde 100 g schweres Polysilicium mit 40 ml
einer Mischung aus HF/HNO3 im Verhältnis
1:4 abgespritzt. Die Ätzsäure wurde in einem Teflonbecher
aufgefangen. Anschließend wurde die Säure abgedampft
und der Rückstand in 5 ml Wasser aufgenommen. Der Metallgehalt
der wässrigen Lösung wird am ICP-AES (Induktiv-gekoppeltes
Ionenplasma-Atomemissionsspektroskop) der Firma Spectro gemessen.
Aus den gemessenen Werten wurde der Metallgehalt der Polyoberfläche
berechnet. Die Angaben erfolgen in pptw.
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Bestimmung des Hydrophilierungsgrads:
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Der
Hydrophilierungsgrad wurde mittels der Ausdehnung eines 10 μl
großen Wassertropfens auf einer Siliciumoberfläche
gemessen. Der folgenden Tabelle kann der Zusammenhang zwischen der
Ausdehnung des Tropfens und dem Hydrophilierungsgrad entnommen werden.
Ausdehnung
10 μl Wassertropfen | Art
der Oberfläche |
4
mm | perfekt
hydrophob |
4
bis 7 mm | Übergang
zu hydrophil |
7
bis 10 mm | schwach
hydrophil |
10
bis 14 mm | stark
hydrophil |
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1,5
mm dicke Polysiliciumscheiben wurden mit einem Ätzabtrag
von 30 μ mit einer Lösung von HF/HNO3 geätzt
und verschiedenen Hydrophilierverfahren unterworfen.
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Die
Ergebnisse können zusammengefasst der folgenden Tabelle
entnommen werden:
Behandlung
der Scheiben | Ausdehnung
des 10 μl großen Wassertropfens | Art
der Oberfläche |
Nur
HF/HNO3 30 μ geätzt | 4
mm | Hydrophob |
HF/HNO3 30 μ-Ätze + HCl/H2O2 Hydrophilierung | 7
mm | schwach
Hydrophil |
HF/HNO3 30 μ-Ätze + Hydrophilierung
in Wasser Ozon | 14
mm | stark
Hydrophil |
HF/HNO3 30 μ-Ätze + Hydrophilierung mit
Ozon Gas | 14
mm | stark
hydrophil |
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Beispiel 1: (Reinigung von Polybruch in
einer Vorreinigung mit einer Säuremischung aus HF/HCl/H2O2, einem zusätzlichen
Nachreinigungsschritt mit HF/Ozon und Hydrophobierung mit HCl/H2O2)
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Ein
Polysiliciumstab wurde mittels einer Vorrichtung aus einem Zerkleinerungswerkzeug
und einer Siebvorrichtung zerkleinert und klassiert. 5 kg Polybruch
wurden in einer Prozessschale mit dem folgenden Reinigungsprozess
behandelt. Zur Vorreinigung wurde der Polysiliciumbruch 20 Minuten
in einer HF/HCl/H2O2-Mischung
aus 5 Gew.-% HF, 8 Gew.-% HCl und 3 Gew.-% H2O2 bei einer Temperatur von 25°C gereinigt.
Der Abtrag der Polysiliciumoberfläche betrug dabei 0,02 μm.
Danach wurde für 5 Minuten bei 22 Grad mit Reinstwasser
18 Megaohm gespült. Bei der anschließenden Hauptreinigung
wurde der Polysiliciumbruch 5 Minuten bei 8°C in einer
Mischung von HF/HNO3 mit 3 Gew.-% HF und
65 Gew.-% HNO3 geätzt. Danach wurde
wieder 5 Minuten in Reinstwasser mit 18 Megaohm bei einer Temperatur
von 22°C Grad gespült. Der Polysiliciumbruch wurde
anschließend in einem weiteren Schritt in einer Mischung
aus HF/Ozon mit 2 Gew.-% HF und 20 ppm Ozon für 5 Minuten
gereinigt und danach für weitere 5 Minuten gespült.
Abschließend wurde 5 Minuten in einer HCl/H2O2-Lösung mit 8 Gew.-% HCl und 2
Gew.-% H2O2 bei
einer Temperatur von 22°C hydrophiliert. Nach einer weiteren
Spülung bei 22°C wurde 60 Minuten mit Reinstluft
der Klasse 100 bei 80°C getrocknet.
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Die
Dicke der Oxidschicht betrug 7 Angström. Die erhaltene
Oberfläche war schwach hydrophil. Die Ausdehnung des 10 μl
großen Wassertropfen betrug 7 mm.
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Folgende
Metalloberflächenwerte wurden dabei erhalten:
Element | Konzentration | | Element | Konzentration |
Fe | 8
pptw | | Ti | 8
pptw. |
Cr | 1
pptw | | W | 1
pptw |
Ni | 0
pptw | | K | 5
pptw |
Na | 12
pptw | | Co | 0
pptw |
Zn | 8
pptw | | Mn | 0
pptw |
Al | 8
pptw | | Ca | 25
pptw |
Cu | 2
pptw | | Mg | 8
pptw |
Mo | 0
pptw | | V | 0
pptw |
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Vergleichsbeispiel 1: (Reinigung von Polybruch
in einer Vorreinigung mit einer Säuremischung aus HF/HCl/H2O2, ohne Nachreinigung
mit HF/Ozon und Hydrophobierung mit HCl/H2O2)
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Es
wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, jedoch wurde auf den Reinigungsschritt
in einer Mischung aus HF/Ozon mit 2 Gew.-% HF und 20 ppm Ozon verzichtet.
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Die
Dicke der Oxidschicht betrug 7 Angström. Die erhaltene
Oberfläche war schwach hydrophil. Die Ausdehnung des 10 μl
großen Wassertropfen betrug 7 mm.
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Folgende
Metalloberflächenwerte wurden dabei erhalten:
Element | Konzentration | | Element | Konzentration |
Fe | 13
pptw | | Ti | 23
pptw |
Cr | 1
pptw | | W | 1
pptw |
Ni | 1
pptw | | K | 5
pptw |
Na | 24
pptw | | Co | 0
pptw |
Zn | 8
pptw | | Mn | 0
pptw |
Al | 28
pptw | | Ca | 45
pptw |
Cu | 2
pptw | | Mg | 11
pptw |
Mo | 0
pptw | | V | 0
pptw |
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Beispiel 2: (Reinigung von Polybruch in
einer Vorreinigung mit einer Säuremischung aus HF/HNO3/H2SiF6 und
Ozonhydrophilierung)
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Ein
Polysiliziumstab wurde mittels einer Vorrichtung aus einem Zerkleinerungswerkzeug
und einer Siebvorrichtung zerkleinert und klassiert. 5 kg Polybruch
wurden in einer Prozessschale mit folgendem dreistufigen Reinigungsprozess
behandelt. Die Vorreinigung und die Hauptreinigung erfolgten dabei
in separaten Säurekreisen. Zur Vorreinigung wurde der Polysiliciumbruch
20 Minuten in einer Mischung aus 30 Gew.-% HNO3,
6 Gew.-% HF, 1 Gew.-% Si und 0,5 Gew.-% HNO2 bei
einer Temperatur von 20°C gereinigt. Der Abtrag der Polysiliciumoberfläche
betrug dabei 1 μ.
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Bei
der anschließenden Hauptreinigung wurde der Polysiliciumbruch
5 Minuten bei 8°C in einer Mischung von HF/HNO3 mit
6 Gew.-% HF, 55 Gew.-% HNO3 und 1 Gew.-%
Si geätzt. Der Ätzabtrag betrug dabei ca. 30 μm.
Danach wurde 5 Minuten in Reinstwasser mit 18 Megaohm bei einer
Temperatur von 22°C Grad gespült. Der Polysiliciumbruch
wurde anschließend in einem weiteren Schritt in einer Mischung
aus HF/Ozon mit 2 Gew.-% HF und 20 ppm Ozon für 5 Minuten
gereinigt und danach für weitere 5 Minuten gespült.
Abschließend wurde 5 Minuten in einem Wasser mit 20 ppm
Ozon bei einer Temperatur von 22°C hydrophiliert und 60 Minuten
mit Reinstluft der Klasse 100 bei 80°C getrocknet.
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Die
Dicke der Oxidschicht betrug 10 Angström. Die erhaltene
Oberfläche war stark hydrophil. Die Ausdehnung des 10 μl
großen Wassertropfens betrug 14 mm.
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Folgende
Metalloberflächenwerte wurden dabei erhalten:
Element | Konzentration | | Element | Konzentration |
Fe | 26,72
pptw | | Ti | 14,10
pptw |
Cr | 9,86
pptw | | W | 1,52
pptw |
Ni | 2,68
pptw | | K | 29,33
pptw |
Na | 38,80
pptw | | Co | 0,56
pptw |
Zn | 18,47
pptw | | Mn | 3,15
pptw |
Al | 40,24
pptw | | Ca | 53,06
pptw |
Cu | 0,69
pptw | | Mg | 10,00
pptw |
Mo | 0,62
pptw | | V | 1,44
pptw |
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Beispiel 3: (Hydrophilierung durch eine
wässrige Ozonlösung)
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Es
wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, jedoch wurde der Polysiliciumbruch
nach dem Spülen für 5 Minuten in einer Lösung
22°C warmen wässrigen Ozonlösung durchgeführt.
Die Ozonsättigung in der Lösung betrug 20 ppm.
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Die
Dicke der Oxidschicht betrug 10 Angström. Die erhaltene
Oberfläche war stark hydrophil. Die Ausdehnung des 10 μl
großen Wassertropfen betrug 14 mm.
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Beispiel 4: (Hydrophilierung durch Ozongas)
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Es
wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, jedoch wurde der Polysiliciumbruch
nach dem Spülen für 5 Minuten in einer Kammer
mit einem Ozongehalt von 40 ppm hydrophiliert.
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Die
Dicke der Oxidschicht betrug 10 Angström. Die erhaltene
Oberfläche war stark hydrophil. Die Ausdehnung des 10 μl
großen Wassertropfens betrug 14 mm.
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Beispiel 5: (Hydrophilierung durch Ozongas
mittels UV-Bestrahlung)
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Es
wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, jedoch wurde der Polysiliciumbruch
nach dem Spülen für 5 Minuten in einer Kammer
hydrophiliert, in der eine UV-Lampe einen konstanten Ozongehalt
von 40 ppm produziert.
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Die
Dicke der Oxidschicht betrug 10 Angström. Die erhaltene
Oberfläche war stark hydrophil. Die Ausdehnung des 10 μl
großen Wassertropfen betrug 14 mm.
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Vergleichsbeispiel 2: (HF/Ozon Reinigungsversuche
von Polysiliciumbruch ohne zusätzliche Reinigungsschritte)
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Ein
Polysiliciumstab wurde mittels einer Vorrichtung aus einem Zerkleinerungswerkzeug
und einer Siebvorrichtung zerkleinert und klassiert. 5 kg Polybruch
wurden in einer Prozessschale 20 Minuten lang mit einer 5 Gew.-%igen
Fluorwasserstoffsäure-Lösung die mit 20 ppm Ozon
gesättigt ist, behandelt. Nach der Reinigung wird die Schale
in ein Spülbad umgesetzt und dort 10 Minuten lang mit Reinstwasser
(18 Megaohm) gespült. Folgende Metalloberflächenwerte
werden erhalten. Die Angaben sind hier in ppbw.
Element | Konzentration | | Element | Konzentration |
Fe | 2000
ppbw | | Ti | 1,20
ppbw |
Cr | 20,00
ppbw | | W | 0,01
ppbw |
Ni | 5,00
ppbw | | K | 0,50
ppbw |
Na | 0,50
ppbw | | Co | 0,06
ppbw |
Zn | 0,80
ppbw | | Mn | 0,26
ppbw |
Al | 0,90
ppbw | | Ca | 0,85
ppbw |
Cu | 0,20
ppbw | | Mg | 0,60
ppbw |
Mo | 0,01
ppbw | | V | 0,00
ppbw |
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Dieses
Beispiel zeigt, dass nur mit kombinierter Anwendung von Ozon mit
HF/HNO3-Technik brauchbare Metalloberflächenwerte
erreicht werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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