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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fügen von
mindestens zwei Bauteilen aus gleichartigen oder ungleichartigen
metallischen Werkstoffen mittels Laserstrahlung durch Ausbilden einer
Schweißnaht
entlang einer Hauptbahn bzw. eines Schweißpunktes an einer festen Hauptposition im
Bereich einer Fügekante,
indem die Laserstrahlung in einer Wechselwirkungszone teilweise
absorbiert wird und ein Schmelzbad ausbildet, wobei ein Teil der
Fügekante
von dem Schmelzbad erfasst wird und dieser Teil nach dem Erstarren
der Schmelze einen tragenden Querschnitt bildet, wobei die Laserstrahlung
entlang der Fügekante
auf einen kleinen Strahlquerschnitt, mit einer Hauptrichtung der
Laserstrahlachse relativ zur Flächennormalen
der Materialoberfläche,
fokussiert wird und die aus der Fokussierung resultierende Strahltaille
bzw. der kleinste Durchmesser des Laserstrahls der fokussierten
Laserstrahlung im Bereich der sich ausbildenden Wechselwirkungszone
von Laserstrahlung und Material entlang der Fügekante des Materials gehalten
wird, zur Anwendung dann, wenn beim Laserschweißen der Durchmesser des Laserstrahls
und der resultierende Durchmesser der Schweißkapillare dKapillare kleiner
eingestellt werden kann als der erforderliche tragende Querschnitt
der Schweißnaht.
Bei diesem Verfahren handelt es sich nicht um ein Hochgeschwindigkeitsschweißen.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens.
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Das
Laserschweißen
ist ein etabliertes Fügeverfahren.
Aus Anwendersicht besteht eine anhaltende Forderung, die Produktivität des Verfahrens unter
wachsenden Qualitätsanforderungen
zu steigern. Die Potentiale sind im Hinblick auf die Steuerbarkeit
und Regelbarkeit von Maschine und Prozess, die erreichte Produktivität des Prozesses
und die Qualität
des Produktes bei weitem noch nicht ausgenutzt.
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Wesentliche
Merkmale, die beim Schweißen zuverlässig erreicht
werden müssen,
sind:
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– Produktivität des Prozesses
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Kürzere Bearbeitungszeiten
und das qualitativ hochwertige Schweißen sind die angestrebten Ziele
der aktuellen industriellen Entwicklung. Die Erfahrung zeigt, dass
die physikalischen Grenzen für die
Strahlquellen und deren Wärmewirkungen
weder erreicht noch ausreichend erforscht sind.
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– Qualität der Schweißnaht
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Bildung
von Poren in der Schweißnaht,
der Auswurf von Teilen der Schmelze (Spritzer), die Kerbwirkung
eines Nahteinfalls oder von Einbrandkerben, die geometrische Form
der Nahtober- und Unterraupe sind wesentliche Qualitätsmerkmale
der Schweißnaht,
deren Auftreten von den dynamischen Vorgängen des Schweißens abhängen. Um
die gewünschte
Qualität
der Schweißnaht
zu erreichen, ist die Stabilität
des Schweißens
zu verbessern.
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– Qualität des Bauteils
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Die
Qualität
des Bauteils ist von der Festigkeit der Schweißverbindung und dem Verzug
des Bauteils bestimmt. Festigkeit und Verzug sind Folgen der Wärmewirkungen
des Schweißens.
Um die gewünschte
Qualität
des Bauteils zu erreichen, ist eine bauteil- und schweißgerechte
räumliche
Verteilung der Wärmeeinbringung
aufzufinden.
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Die
bekannten Techniken zum Schweißen von
Metallen mit Laserstrahlung können
in Bezug auf Qualität
der Schweißverbindung,
der Festigkeit und Verzug wie folgt gegliedert werden:
- – Formen
der Schweißverbindung:
Punkt- und Nahtschweißen
- – Stoßformen: Überlapp,
Stumpfstoß
- – Arten
der Modulation von Parametern des Schweißens
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Es
ist bekannt, dass ein Doppelfokus oder ein Pendeln des Strahles – longitudinal
(Vermeidung von Poren durch z. B. bessere Entgasung von Zinkschichten)
oder lateral zur Vorschubrichtung (Überbrückung eines Fügespaltes
durch kostengünstige, aber
ungenaue Vorbereitung der zu schweißenden Bauteile) vorteilhaft
sein kann, weil der Durchmesser einer Schweißkapillare vergrößert eingestellt
wird. Typischerweise werden zum Strahlpendeln Galvoscanner angewandt.
Der Einfluß des
Strahlpendelns auf die Porenbildung und die Rauhigkiet der Nahtoberraupe
sind untersucht. Der Strahldurchmesser ist vergleichbar mit der
Breite der resultierenden Schweißnaht. Der Doppelfokus oder
das Pendeln zielt auf eine Vergrößerung des
Durchmessers der Schweißkapillare.
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Es
ist auch bekannt, dass durch die gleichzeitige Anwendung von mehreren
Laserstrahlen (Doppel-, Vierfach-Fokus) in unterschiedlicher Anordnung
zueinander die Porenbildung unterdrückt werden kann.
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Aus
der Technik des Elektronenstrahlschweißens ist das Pendeln des Elektronenstrahles
bekannt und wird angewandt, um größere Querschnittsflächen zu
schmelzen und die Porenbildung zu vermeiden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben,
mit denen Schweißnähte und
somit entsprechende Bauteile unter Verwendung des Laserschweißens hergesellt werden
können,
die zumindest einen Teil der vorstehend aufgeführten Punkte berücksichtigen,
d. h. die insbesondere keine Nacharbeit zum Beispiel durch Schleifen
und Richten erfordern, und somit über eine Verfahrensführung erzeugt
werden, mit der gleichzeitig die Stabilität des Schweißens verbessert
und eine bauteil- und schweißgerechte
räumliche
Verteilung der Wärmeeinbringung
erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen
dadurch gelöst, dass
zusätzlich
zu der Bewegung entlang der Hauptbahn beim Nahtschweißen bzw.
zusätzlich
zu einer festen Hauptposition beim Punktschweißen und einer Hauptrichtung
der Laserstrahlachse relativ zur Oberflächenormale des Werkstücks als
Parameter die Leistung des Laserstrahls, die Richtung des Laserstrahls
relativ zur Hauptrichtung und die Position des Laserstrahls an der
Oberfläche
des Werkstoffs relativ zu den Postionen entlang der Hauptbahn bzw. zur
Hauptposition so eingestellt werden, dass die Schweisskapillare
unabhängig
von der Hauptbahn mit veränderlicher
Tiefe relativ zur Materialdicke, mit veränderlicher Richtung relativ
zur Hauptrichtung und mit veränderlicher
Position entlang einer Nebenbahn so geführt wird, dass eine geometrische
Form des Schmelzbades und eine geometrische Form des resultierenden
Nahtquerschnitts erreicht wird, die in Abhängigkeit von der Stoßart, der
lokalen Bauteilabmessungen entlang der Hauptbahn und der resultierenden
Eigenspannungen im Bauteil entlang der Hauptbahn vorbestimmt sind,
und dass als weiterer Parameter der Radius des Laserstrahls relativ
zur gewünschten
Breite der Schweißnaht
bzw. des Schweißpunktes
so eingestellt wird, dass das Verhältnis V der Durchmesser von
Schweißnaht
dNaht und Schweißkapillare dKapillare bzw.
der Durchmesser von Schweißpunkt
und Schweißkapillare
eine Mindestgröße überschreitet,
welche durch die resultierende maximal zulässige Geschwindigkeit der Schmelze,
mit der die Ausbildung von Schweißdefekten (hierbei kann es
sich beispielsweise um Spritzer oder Poren handeln) einsetzt, vorbestimmt
ist.
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Umfangreiche
Untersuchungen haben dazu geführt,
dass beim Nahtschweißen
bzw. auch beim Punktschweißen,
insbesondere durch Einstellung von Leistung des Laserstrahls, Richtung
des Laserstrahls relativ zur Hauptrichtung und Position des Laserstrahls
als ein Parameter und der Radius des Laserstrahls als ein weiterer
Parameter, wesentliche Vorteile erzielt werden können.
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Es
konnte nämlich
festgestellt werden, dass die Ursachen für die mangelnde Qualität der Schweißverbindung
zu sehen sind in: Schwankungen von Maschinenparametern (z. B. Richtung
und Betrag des Vorschubs) und Laserparametern (z. B. Leistung, Strahlradius,
Fokuslage) bewirken Änderungen
von Radius und Tiefe der Schweißkapillare, die
auf einer Zeitskala von Mikrosekunden auftreten können. Die
Bewegung der Schmelzfront hat eine größere Zeitskala, die typischerweise
einige Millisekunden beträgt.
Die Dicke des Schmelzfilms ist der Abstand von Schweißkapillare
und Schmelzfront. Aufgrund einer schnellen Bewegung der Schweißkapillare
und der langsamen Bewegung der Schmelzfront, variiert die Dicke
des Schmelzfilms auf der schnellen Zeitskala, was zu schnell veränderlichen Geschwindigkeiten
für die
Strömung
der Schmelze und damit zu einer wellenförmigen Bewegung der Schmelze
mit großen
Amplituden im Vergleich zur Nahtbreite führt. Eine direkte Folge ist
die mangelnde Qualität
der Schweißnaht
in Form von z. B. Poren, Spritzern und Einbrandkerben. Erfindungsgemäß werden
diese unerwünschten
Folgen vermieden, indem der Radius des Laserstrahls relativ zur
gewünschten
Breite der Schgweißnaht
bzw. des Schweißpunktes
so eingestellt wird, dass das Verhältnis V der Durchmesser von
Schweißnaht
dNaht und Schweißkapillare dKapillare bzw
der Durchmesser von Schweißpunkt
und Schweißkapillare
eine Mindestgröße überschreitet.
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Die
Ursachen für
die mangelnde Qualität
des Bauteils werden durch die Festigkeit der Schweißverbindung
und den Verzug des Bauteils bestimmt. Die Festigkeit der Verbindung
hängt insbesondere
mit dem tragenden Querschnitt und der Wärmewirkung auf die mechanischen
Eigenschaften der Schweißnaht
aufgrund von Gefügeveränderungen
(Härte, Zugfestigkeit)
während
des Schweißens
zusammen. Der dominante Parameter für die Gefügebildung ist die Abkühlzeit des
Materials. Die Abkühlzeit
steht in direktem Zusammenhang mit der räumlichen Verteilung der Wärme im Nachlauf
des Schmelzbades und dem Vorschub. Der Verzug des Bauteils wird
durch plastische Verformung des Werkstoffes bewirkt. Die plastische
Verformung erfolgt bei Überschreiten
der Fließspannung
des Werkstoffes aufgrund einer thermischen Ausdehnung. Damit hängt der
Verzug ursächlich
mit der Wärmewirkung
des Schweißens
und insbesondere mit der räumlichen
Verteilung der Wärme
im Bauteil zusammen. Erfindungsgemäß werden nachteilige Wirkungen
der Wärme
im Bauteil, die aufgrund der vorgegebenen Hauptbahn entstehen, vermieden,
indem die räumliche
Verteilung der Wärme durch
Steuerung von Leistung und Richtung und Position des Laserstrahls
auf einer Nebenbahn eingestellt wird. Diese Vorgehensweise ist nur
dann anwendbar, wenn der Durchmesser der Schweißkapillare kleiner eingestellt
werden kann als die vorgegebene Breite der Schweißnaht an
der Fügekante
(der vorgegebene, tragende Querschnitt).
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Mit
der Erfindung können
die herkömmlichen Techniken
zum Schweißen
mit Laserstrahlung so verbessert werden, dass eine Qualitätsschweißung bzw.
eine große
Qualität
der Schweißverbindung
erreicht wird, gleichzeitig eine große Qualität des geschweißten Bauteils
bzgl. Festigkeit und Verzug unabhängig voneinander eingestellt
werden können,
indem, dadurch dass die räumlich
verteilte Wärmeeinbringung
variabel in Abhängigkeit
von der Schweißtiefe
gesteuert werden und der Querschnitt der Schweißnaht bzw. des Schweißpunktes
variabel in Abhängigkeit
von der Schweißtiefe
gesteuert werden, und zusätzlich
die Auswirkungen technisch unvermeidbarer Schwankungen von Maschinen-
(z. B. Vorschub) und Laserparametern (z. B. Leistung, Intensität) eine
kleinere Auswirkung auf die Qualität von der Schweißverbindung
und Bauteil haben dadurch, dass eine feste Position im Werkstoff
mehrere Male von dem Laserstrahl bestrahlt wird.
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Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird
somit nicht der Weg eingeschlagen, in aufwändiger Weise eine Vielzahl
von Wärmequellen
zu kombinieren, sondern vielmehr wird die Verfahrensführung mit
Laserstrahlung bevorzugt mit einer Strahlungsquelle vorgenommen,
so dass zwei unterschiedliche Anforderungen an das Schweißen in gleicher
Weise erfüllt
werden können
und so die mangelnde Qualität der
Schweißverbindung
durch Stabilisierung der Schmelzströmung im Schmelzbad und des
Bauteils durch Einstellen der räumlichen
Verteilung der Wärme
im Bauteil und durch Einstellen des Querschnitts der Schweißnaht bzw.
des Schweißpunktes
variabel in Abhängigkeit
von der Schweißtiefe
gleichermaßen verbessert
werden können.
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Zusammengefaßt werden
erfindungsgemäß
- – eine
Stabilisierung der Schmelzströmung
erreicht,
- – ein
Einstellen der räumlichen
Verteilung der Wärme
möglich,
- – ein
Einstellen des tragenden Querschnitts der Schweißverbindung möglich,
- – Auswirkungen
unvermeidbarer Schwankungen der Schweißparameter verkleinert.
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Weiterhin
ist beim herkömmlichen
Schweißverfahren
mit/ohne Strahlpendeln die räumliche
Verteilung von Breite und Tiefe der Schweißnaht grundsätzlich an
der Oberseite des Werkstoffes größer als an
der Unterseite und nimmt monoton mit der Tiefe ab. Dagegen wird
nach der erfindungsgemäßen Führung der
Richtung des Laserstrahls z. B. eine größte Breite der Schweißnaht in
der vorbestimmten Tiefe (Fügekante)
erreicht, z. B. wo der Stoß bzw.
die Fügekante
zwischen den zu fügenden
Werkstoffen liegt (diese Vorgehensweise ist dann vorteilhaft, wenn
z. B. eine Klemmwirkung der beiden verschweißten Bleche außerhalb
der Schweißnaht
durch resultierende Druckeigenspannungen erreicht werden soll) oder
z. B. durch zusätzliche
Steuerung der Leistung in der vollen Tiefe der zu fügenden Werkstücke (diese
Vorgehensweise ist dann vorteilhaft, wenn eine breite Schweißnaht an
der nicht zugänglichen
Unterseite des Werkstückes
erreicht werden soll), wie dies noch später erläutert wird.
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Erfindungsgemäß ist, wie
auch 9 der nachfolgenden Zeichnungen verdeutlicht,
der Radius des Laserstrahls so einzustellen, dass das Verhältnis V
der Durchmesser von Schweißnaht
dNaht und Schweißkapillare dKapillare bzw.
Durchmesser von Schweißpunkt
und Schweißkapillare
eine Mindestgröße überschreitet,
welche durch die resultierende maximal zulässige Geschwindigkeit der Schmelze vorbestimmt
ist.
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Aus
dem Verhältnis
V resultiert eine Strömungsgeschwindigkeit
Umax der Schmelze, die bei herkömmlichen
Schweißverfahren – wo der
Kapillardurchmesser dKapillare nahezu gleich
groß ist
wie der Nahtdurchmesser dNaht – deutlich
größer ist
als die Vorschubgeschwindigkeit v0. Erfindungsgemäß ist zu erreichen,
dass der Kapillardurchmesser dKapillare deutlich
kleiner als der einzustellende Nahtdurchmesser dNaht und
so die Strömungsgeschwindigkeit umax der Schmelze nahezu gleich der kleinen
Vorschubgeschwindigkeit v0 wird.
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Eine
Reihe von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen, die mit herkömmlichen
Schweißverfahren aufgenommen
wurden, die als 10 den Zeichnungen beigefügt sind,
zeigte eine Schmelze mit einer glatten und spiegelnden Oberfläche, die
sich so von der rauen Oberfläche
des festen Werkstoffes unterschied. Deutlich war zu erkennen, dass
die Schmelzfilmdicke vor der Schweißkapillare sehr klein war im Vergleich
zum Kapillardurchmesser dKapillare, bzw.
zum Nahtdurchmesser dNaht. Es war zu erkennen,
dass die Schmelze zwischen der Schmelzfront (Grenze zwischen rauer
Oberfläche
des Werkstoffes) und der dampfgefüllten Schweißkapillare
(ein weißer
Fleck) strömte
und hinter der Schweißkapillare
ein ausgedehntes Schmelzbad bildete.
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Folglich
wird bei herkömmlichen
Schweißverfahren
der Laserstrahl so eingestellt, dass ein Kapillardurchmesser dKapillare resultiert, der nahezu gleich groß ist wie
der Nahtdurchmesser dNaht. Demzufolge tritt
bei herkömmlichen
Schweißverfahren
die nicht erwünschte
Situation auf, dass die Strömungsgeschwindigkeit
umax der Schmelze groß ist im Vergleich zur Vorschubgeschwindigkeit
v0, was gerade durch das erfindungsgemäße Verfahren
vermieden wird.
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Weiterhin
wurde anhand der Hochgeschwindigkeitsaufnahmen festgestellt, dass
die große
Strömungsgeschwindigkeit
umax der Schmelze zu einem instabilem Verhalten
der Schmelzströmung
führt und so
die dominante Ursache für
die Merkmale einer mangelnden Qualität der Schweißverbindung
ist. Große
Werte für
die Strömungsgeschwindigkeit
umax der Schmelze sollen daher durch das
erfindungsgemäße Verfahren
vermieden werden.
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Bevorzugt
werden Richtung und Position des Laserstrahls so eingestellt, dass
der Laserstrahl auf einer Nebenbahn geführt wird, wobei der Abstand
der Nebenbahn von der Hauptbahn an der Materialoberfläche und
an der Fügekante
unterschiedliche Werte aufweisen kann. Gerade hierdurch wird erreicht, dass
die Klemmwirkung durch Eigenspannungen eingestellt werden kann.
Um einen vorgegebenen tragenden Querschnitt und gleichzeitig eine
Klemmwirkung zu erreichen, sollten hierbei Richtung und Position
des Laserstrahls so eingestellt werden, dass der Laserstrahl auf
der Nebenbahn mit der Gestalt eines Doppelkegels mit einem kleinsten
Querschnitt und einem Öffnungswinkel
bewegt wird.
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Es
ist hierbei bevorzugt, dass der kleinste Querschnitt des Doppelkegels
nahe der Oberfläche des
Werkstücks
liegt und der Öffnungswinkel
zusammen mit der Leistung so eingestellt werden, dass die resultierende
Breite der Schweißnaht
an der Fügekante
ihren größten Wert
erreicht und gleich dem vorbestimmten tragenden Querschnitt ist.
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Als
weiterere Verfahrensparameter sollte die Bahngeschwindigkeit des
Laserstrahls so eingestellt werden, dass sie innerhalb einer unteren
und oberen Schranke bleibt. Die untere Schranke der Bahngeschwindigkeit
des Laserstrahls, die nicht unterschritten werden soll, ist dadurch
bestimmt, dass der Querschnitt der entstehenden Schweißnaht entlang
der Hauptbahn den tragenden Querschnitt erreicht. Die obere Schranke
der Bahngeschwindigkeit ist dadurch bestimmt, dass die Länge der
entstehenden Schweißkapillare
entlang der Nebenbahn klein im Vergleich zur Breite des Schmelzbades
bleibt. Klein wird hier bestimmt aus der resultierenden Strömungsgeschwindigkeit
der Schmelze und kann an dem Auftreten resultierender Spritzer und
Poren beobachtet werden. Die Länge
ist hierbei von Bedeutung, da auch eine längere Schweißkapillare (ähnlich wie
die zu breite Schweißkapillare)
zwangsläufig
die Strömungsgeschwindigkeit
vergrößert, was
zu vermeiden ist, da sonst Spritzer und Poren auftreten können.
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Es
hat sich gezeigt, wie auch die 11 der beigefügten Zeichnungen
verdeutlicht, dass wegen des kleinen Kapillardurchmessers der Schweißprozess
stabiler wird, da die maximale Strömungsgeschwindigkeit im Vergleich
zum herkömmlichen Schweißverfahren
verkleinert ist. Die maximale Strömungsgeschwindigkeit ist kleiner,
da die Schmelze durch ein breites Schmelzbad um die Schweißkapillare
strömen
kann und nicht durch einen engen Kanal strömen muss, in dem sie stark
beschleunigt wäre.
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Da
die Länge
der Kapillare unabhängig
von der Vorschubgeschwindigkeit eingestellt werden kann, sind notwendige
zusätzliche
Freiheitsgrade zum Erfüllen
der weiteren Anforderungen an das Schweißen nutzbar.
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Es
sollte an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen werden, dass
die unvermeidbaren Schwankungen der Laser- und Maschinenparameter beim
konventionellen Schweißverfahren
grundsätzlich
zu Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit
der Schmelze und damit grundsätzlich
auch zur Ausbildung der qualitätsmindernden
Merkmale (z. B. Poren) führen.
Durch die Kombination einer Hauptbewegung mit einer im Vergleich
dazu schnellen Veränderung
der zusätzlichen
Parameter (z. B. Mehrfachüberfahrt
einer materialfesten Position) wird ein robuster Prozess eingestellt
bzw. eine Stabilisierung erreicht.
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Für die langsam
veränderlichen
Größen des Schweißprozesses
(z. B. Temperatur in einer Entfernung von der Schweißkapillare,
die einige Kapillarradien beträgt,
oder Bewegung der Schmelzfront im Vergleich zur Bewegung der Schweißkapillare)
wird ein Mittelungseffekt wirksam.
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Für die schnell
veränderlichen
Größen ist
die Rückwirkung
der langsam veränderlichen
Größen kleiner,
da der Abstand der Schweißkapillare
von der Position der Schmelzfront größere Werte annimmt.
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Vorzugsweise
wird durch die Steuerung der Leistung und/oder der Bahngeschwindigkeit
entlang der Nebenbahn die Tiefe der Kapillare verändert, womit
die Nutzung dieses weiteren Freiheitsgrades zusätzlich zur Richtung zur Folge
hat, dass durch die Tiefe der Kapillare (Länge) zusammen mit der Richtung
der Kapillare jeder Punkt im Materialvolumen erfasst werden kann,
wobei das erfasste Volumen dadurch bestimmt ist, dass die Oberfläche der
Nebenbahn das erfasste Volumen begrenzt.
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Durch
eine periodische Steuerung der Leistung entlang der Nebenbahn nimmt
die Tiefe der Kapillare in Richtung der Hauptbahn und senkrecht
zur Richtung der Hauptbahn unterschiedlich große Werte an.
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Eine
größte Breite
der Schweißnaht
bzw. eines Schweißpunkts
in einer vorbestimmten Tiefe wird dadurch erzeugt, dass eine Nebenbahn,
die dadurch definiert ist, dass sie einen vorbestimmten Abstand zu
der Hauptbahn besitzt, in der Form einer Kurve mit einem oder mehreren
Doppelpunkten durchlaufen wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist bevorzugt auch bei einem Material-System, das gefügt werden
soll, anwendbar, das aus mehreren Materialien (Mehrschichtsystem)
mit mindestens drei Schichten besteht und bei dem die Schweißung nur die
oberen zwei Schichten verbindet und die werter unten liegenden Schichten
aus anderen z. B. nicht temperaturbeständigen Schichten nicht unnötig stark aufgeheizt
oder sogar geschmolzen werden.
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Falls
ein T-Stoß,
der einen Flansch und einen Steg umfasst, gefügt bzw. geschweißt werden soll,
werden die Leistung und der Öffnungswinkel
des Laserstrahls so eingestellt, dass die Achse des eines Strahlungs-Doppelkegels
an der Achse des Steges derart ausgerichtet wird, dass der kleinste
Querschnitt des Doppelkegels auf der Oberfläche des Flansches eingestellt
wird, dass der Öffnungswinkel so
eingestellt wird, dass die Breite des Kegels an der Stirnseite des
Steges die gesamte Breite der Fügekante
erfasst, und die Leistung so eingestellt wird, dass die Schweißkapillare
so tief in das Material eindringt, dass die Fügekante überschritten und auch das Material
des Steges aufgeschmolzen wird. Dieser Verfahrensablauf führt zu dem
Vorteil, dass die Wärmebelastung
des Bauteils nur in der Nähe
der Fügekante
auftritt und nicht unnötig
viel Wärme
in den Flansch eingebracht wird. Der Laserstrahl sollte dabei auf
einer Bahn mit veränderlichem
Radius an der Fügekante
geführt
werden, die maximal durch den vollen Öffnungswinkel erfasst wird.
Hierbei kann der Laserstrahl auf einer spiralförmigen Bahn an der Fügekante
geführt
werden, die maximal durch den vollen Öffnungswinkel erfasst wird.
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Es
wurde festgestellt, dass ein vorbestimmter Wert für einen
Winkelverzug beim Schweißen
erreicht wird, indem der Öffnungswinkel
und die Tiefe des engsten Querschnittes eingestellt werden, wobei die
Tiefe von der Oberkante des Werkstücks aus gemessen wird.
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Für den Winkelverzug
wird der Wert null Grad annähernd
erreicht, indem die Tiefe des engsten Querschnitts gleich der halben
Materialstärke eingestellt
wird und der Öffnungswinkel
zunehmend größer eingestellt
wird, bis der tatsächliche
Winkelverzug aufgrund von unvermeidbaren Schwankungen der Eigenspannungen
im Material, der Material- und Laserparameter einen vorbestimmten
Wert unterschreitet.
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Für den Winkelverzug
wird ein negativer Wert erreicht, indem der Doppelkegel so eingestellt wird,
dass der engste Querschnitt an der Materialoberfläche liegt
und der Öffnungswinkel
zunehmend größer eingestellt
wird, bis der tatsächliche
Winkelverzug den vorbestimmten negativen Wert erreicht.
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Die
Breite der Schweißnaht
bzw. der Durchmesser des Schweißpunkts
kann durch eine Taumelbewegung der Richtung des Laserstrahls um
einen Punkt in Abhängigheit
vom Abstand zur Materialoberfläche
eingestellt werden.
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Um
zu erreichen, dass die Wärmebelastung des
Materials in der Umgebung des schmelzflüssigen Schmelzbades minimal
wird, wird die Temperatur im Schmelzbad nahezu homogen nahe der
Schmelztemperatur gehalten.
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Die
Temperatur im Schmelzbad wird mit einer vorgegebenen Verteilung
eingestellt und wird nur in einer kleinen Umgebung der Schweißkapillare
in der Größenordnung
des Durchmessers der Schweißkapillare
auf größere Werte
eingestellt, damit die Temperatur im Material und damit die Gefügebildung in
der Umgebung des schmelzflüssigen
Schmelzbades eingestellt werden kann.
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Um
eine unnötig
große
Abkühlrate
und damit die Rissbildung beim Erstarren zu vermeiden, wird die
Temperatur im festen Teil der Schweißnaht hinter dem Schmelzbad
mit einer vorgegebenen Verteilung dadurch eingestellt, dass der
Laserstrahl auf einem Teil der Nebenbahn den rückwärtigen Teil des Schmelzbades
heizt.
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Die
Wirkung der Einstellung von Parametern, wie sie vorstehend angegeben
sind, wird On-line überwacht
und die einzustellenden Parameter werden entsprechend nachgeregelt.
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Die
thermische Emission der heißen
Oberfläche
des Schmelzfilms, d. h. des Schmelzbads, und die Reflexionen einer
zusätzlichen
Beleuchtungsquelle in der Umgebung des Schmelzbades, um die thermische
Wirkungen des Vorheizens der Oberfläche des Materials zu erfassen,
werden mit einer Kamera aufgenommen.
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Die
Ausdehnung des intensiv leuchtenden Bereiches der Kameraaufnahmen
und die Intensität des
Mess-Signals werden genutzt, um die tatsächlich resultierende geometrische
Form des Schmelzbades sowie zusätzlich
die Effizienz der Steuerung zu überwachen.
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Vorzugsweise
wird die thermische Emission der heißen Oberfläche des Schmelzfilms mit einer Anordnung
von Photodioden (z. B. Vier-Quadranten Photodiode) aufgenommen.
Insbesondere werden die Länge
l der Ausdehnung des intensiv leuchtenden Bereiches der Kameraaufnahmen
und die Intensität
des Mess-Signals qualitativ durch ein räumlich gemitteltes Signal einer
solchen Photodiode erfasst.
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Damit
Schweißnähte bzw.
Schweißpunkte mit über die
Schweißnahttiefe
variabler Schweißnahtbreite
erzeugt werden können,
wird eine Nebenbahn mehrfach durchlaufen und die Bewegung des Laserstrahls
wird mittels optischer Elemente erzeugt.
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Bevorzugt
sollte die periodisch durchlaufene Nebenbahn mit einer großen Halbachse
in Richtung der Hauptbewegung und mit einer kleinen Halbachse senkrecht
dazu versehen werden.
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Der
Vorschubbewegung wird somit entlang einer Fügegeometrie eine periodische
Bewegung des Laserstrahls mittels der hier angegebenen optischen
Elemente überlagert;
somit können
auch Schweißnähte mit über die
Schweißnahttiefe
variabler Schweißnahtbreite
erzielt werden.
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Um
die Abkühlzeit
zu vergrößern und
so die Gefügebildung
zu steuern und eine Rissbildung zu vermeiden, wird die periodisch
durchlaufene Nebenbahn mit einer großen Halbachse in Richtung der Hauptbewegung
und mit einer kleinen Halbachse senkrecht dazu versehen. Das Zentrum
der periodischen Bewegung und die Größe der Halbachsen sind wesentliche
Parameter zum Einstellen des Temperaturzyklus im Werkstoff.
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Als
optisches Element wird ein Galvanometerscanner eingesetzt.
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Vorzugsweise
wird als optisches Element ein Galvanometerscanner mit diffraktivem
optischem Element eingesetzt.
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Um
den engsten Querschnitt eines Doppelkegels an der Oberfläche des
Werkstücks
anzuordnen, sollten als optische Elemente ein Galvanometerscanner
und diffraktive optische Elemente und zusätzlich ein Torusspiegel eingesetzt
werden.
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Um
zu erreichen, dass ein Doppelkegel beim Punktschweißen erzeugt
werden kann, wird das zu fügende
Bauteil gedreht, wobei die Drehachse durch die Stelle des Schweißpunktes
verläuft
und die Laserstrahlachse gegenüber
der Bauteiloberfläche
geneigt ist, so dass in dieser gedrehten Stellung der Schweißvorgang
erfolgt. Der Winkel zwischen Laserstrahlachse und Bauteiloberfläche während des Nahtschweißens wird
variiert, so dass die Schweißkapillare
nicht nur auf der Oberfläche
des Doppelkegels umläuft,
sondern auch das Innere des Doppelkegels erfasst wird. Bei linearer
Verkleinerung des Winkels entsteht eine spiralförmige Nebenbahn mit kleiner
werdendem Öffnungswinkel.
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Der
Winkel zwischen Laserstrahlachse und Bauteiloberfläche wird
während
des Nahtschweißens variiert,
so dass der Öffnungswinkel
in Abhängigkeit der
Bauteilabmessungen eingestellt wird, und zwar dann, wenn sich diese
entlang der Hauptbahn (Vorschubbewegung) ändern. Die Bauteilabmessungen ändern sich
entlang der Hauptbahn z. B. dann, wenn eine Axial-Rundnaht eines
Zahnrades geschweißt wird.
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Eine
rotatorische Bewegung des Laserstrahls um die Laserstrahlachse entlang
der Nebenbahn kann mittels einer oder mehrerer optischer Komponenten
vorgenommen werden. Für
eine solche optische Komponente kann ein drehendes Prisma eingesetzt
werden, das dann von Vorteil ist, wenn zusätzlich zur Realisierung der
Nebenbahn z. B. in Form eines Doppelkegels mit dem drehenden Prisma auch
eine unerwünschte
nicht radialsymmetrische Strahlverteilung vorliegt. Die Drehung
um die Laserstrahlachse führt
zu einem Mittelungseffekt und verkleinert die Wirkung der Asymmetrie.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematische Darstellung im Querschnitt einer erfindungsgemäßen Schweißung von
zwei Werkstücken,
um insbesondere die Nahtform bzw. den Rand des Schmelzbades zu verdeutlichen,
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2 eine
schematische Darstellung im Querschnitt einer Standardschweißung entsprechend 1,
allerdings mit einer zusätzlichen
Steuerung der Leistung der Strahlquelle in der vollen Tiefe der
zu fügenden
Werkstücke,
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3 eine
schematische Darstellung im Querschnitt einer erfindungsgemäßen Schweißung mit
Doppelkegel von zwei aneinander gestoßenen Werkstücken, ohne
einen Winkelverzug oder mit einem einstellbaren Winkelverzug zwischen
den Werkstücken,
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4 eine
schematische Darstellung im Querschnitt einer Standardschweißung von
zwei aneinander gestoßenen
Werkstücken
mit einem positiven Wert eines Winkelverzugs des geschweißten Bauteils,
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5 eine
schematische Darstellung im Querschnitt einer Standardschweißung von
zwei aneinander gestoßenen
Werkstücken
mit einem negativen Wert eines Winkelverzugs des geschweißten Bauteils,
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6 eine
schematische Darstellung, um das Verschweißen eines Werkstoffverbunds
aus einer Kupfer- oder Stahlplatte, einer Kupferplatte und einer
Barunterliegenden Keramikplatte zu zeigen,
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7A eine
schematische Darstellung, um die Ausbildung eines T-Stoßes zwischen
einem Steg und einer Flanschplatte zu zeigen,
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7B den
spiralförmigen
Verlauf der Laserstrahlachse auf der Stirnfläche des Stegs, aus Richtung
des Sichtpfeils VIIB in 7A,
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8 den
schematischen Aufbau einer Vorrichtung mit einem innen verspiegelten
Ring (Torusspiegel), der zum Erzeugen eines Doppelkegels eingesetzt
wird, dessen engster Querschnitt auf der Oberfläche des Materials liegt.
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9 eine
Darstellung, um die geforderte Einstellung des Radius des Laserstrahls
zu verdeutlichen,
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10 eine
Reihe von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen, die mit herkömmlichen
Schweißverfahren
aufgenommen wurden, und
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11 eine
Darstellung der erfindungsgemäßen Durchführung des
Schweißens
als Vergleich zu 9.
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Die
Grundzüge
für die
Einstellung der physikalischen Größen des Schweißprozesses
werden nachfolgend, bevor im einzelnen auf die Zeichnungen eingegangen
wird, erläutert.
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Die
geometrische Form des Schmelzbades wird in der Nähe einer Fügestelle so eingestellt, dass ein
vorgegebener tragender Querschnitt erreicht wird.
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In
größerer Entfernung
von der Fügestelle können die
thermische Endringtiefe und die Temperatur durch die z. B. wiederholte
Wärmeeinbringung entlang
der Nebenbahn verändert
werden, ohne dass dazu zusätzliche
Wärmequellen
eingesetzt werden müssen,
und somit können
die resultierende Eigenspannung und der resultierende Verzug eingestellt
werden.
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Durch
eine Anpassung der Parameter entlang einer Nebenbahn wird die Wärmeeinbringung
in Abhängigkeit
von der Form des Bauteils gesteuert. Dies ist insbesondere bei kompliziert
geformten Bauteilen, wie z. B. Zahnrädern, von Vorteil.
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Der
zeitliche Verlauf der Temperatur (Temperaturzyklus) an einer festen
Position im Bauteil bestimmt die Gefügebildung gemäß bekannter Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Diagramme. Die Verteilung
der Wärme
im Schmelzbad wird so eingestellt, dass die Anforderungen an Festigkeit
(Gefügebildung)
erfüllt
werden. Durch die zusätzlichen
Parameter und deren Einstellung kann z. B. die Temperatur im Schmelzbad
nahezu homogen nahe der Schmelztemperatur gehalten werden oder eine
vorgegebene Verteilung annehmen und nimmt nur in einer kleinen Umgebung
der Schweißkapillare
größere Werte
an.
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Aufgrund
des kleinen Kapillardurchmessers im Vergleich zur Ausdehnung des
Schmelzbades wird der Schweißprozess
stabilisiert, da die Strömungsgeschwindigkeiten
der Schmelze nahezu homogen gleich der Vorschubgeschwindigkeit sind,
und nehmen nur in einer vernachlässigbar
kleinen Umgebung der Schweißkapillare
größere Werte
an, die keine Auswirkungen auf den Schweißprozess haben.
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Die
Maßnahmen,
um diese Vorteile gleichzeitig und mit einem Laserstrahl während der Schweißung zu
erreichen, sind dadurch gekennzeichnet, dass Leistung, Richtung,
Position des Laserstrahls und Bahngeschwindigkeit zeitlich veränderlich
und ein fester Radius des Laserstrahls als zusätzliche Parameter so eingestellt
werden, dass eine vorbestimmte Kontur (z. B. Breite in Abhängigkeit
der Tiefe, z. B. größte Breite
in der Tiefe des tragenden Querschnitts) des Schmelzbades erreicht
wird und die zeitlich veränderliche
Bahngeschwindigkeit und ein fester Radius des Laserstrahls so eingestellt
werden, dass der Durchmesser und die Länge der Kapillare im Vergleich
zur vorbestimmten Breite des Schmelzbades solche Werte annehmen,
dass die Strömungsgeschwindigkeit
mit der Vorschubgeschwindigkeit entlang der Hauptbahn vergleichbar bleibt
und Leistung, Richtung und Position des Laserstrahls an der Oberfläche des
Werkstücks
zeitlich veränderlich
entlang einer Nebenbahn bzw. Kurve in einer Umgebung der Hauptbahn
gesteuert werden, so dass ein vorbestimmter Temperaturzyklus im Nachlauf
und seitlich des Schmelzbades eingestellt wird.
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Die
Erfindung ist immer dann einsetzbar, wenn beim Laserschweißen der
Kapillarradius kleiner eingestellt werden kann als der erforderliche
tragende Querschnitt der Schweißnaht
(kein Hochgeschwindigkeitsschweißen).
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Die 1 und 2 verdeutlichen
nochmals den Unterschied zwischen dem herkömmlichen Schweißverfahren
und dem Verfahren gemäß der Erfindung.
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Mit 100 und 101 sind
zwei Werstoffe dargestellt. Eine mit einem herkömmlichen Schweißverfahren
erzeugte Nahtform ist mit einer unterbrochenen Linie 102 dargestellt,
die größer an der
Oberseite des Werkstoffes ist und in die Tiefe abnimmt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
läuft der
Laserstrahl, dessen Strahlachse durch die strichpunktierten Linien 103 in
ihrer Position und Richtung zur Zeit t = t1 angegeben
ist, auf einer Nebenbahn (die Richtung der Hauptbahn verläuft senkrecht
zur Papierebene) in Form eines Doppelkegels, wobei sich die Kegelspitze 104 nahe
der Oberfläche
(oder innerhalb des Werkstücks)
befindet. Jeweilige Schweißkapillaren
sind mit den Linien 105 angedeutet. Die größte Breite
der Schweißnaht 106 nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird in einer vorbestimmten Tiefe erreicht, die durch den Fußpunkt der
Schweißkapillare 105 bestimmt
ist. Falls eine breite Schweißnaht
an einer nicht zugänglichen
Unterseite der Werkstücks
erreicht werden soll, wird die Leistung in die Tiefe der zu fügenden Werkstücke gesteuert,
das bedeutet die Nebenbahn 107 befindet sich im unteren
Bereich des Werkstoffs 101.
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In 3 sind
zwei Werkstücke 1, 2 dargestellt,
die im Bereich einer Fügestelle 3 mittels
einer Schweißnaht 4 gefügt bzw.
verbunden werden sollen. Hierzu wird die Laserstrahlung 5 unter
unterschiedlichen Strahlrichtungen und Stahlachsen, durch die Pfeile 6 angedeutet,
auf die Fügestelle 3 so gerichtet,
das die Strahlung entsprechend einem Doppelkegel 7 verläuft. Der
engste Stahlquerschnitt 8 ist dabei, in Richtung des Querschnitts
der Schweißnaht 4 gesehen,
in der Mitte zwischen den gegenüberliegenden
Oberflächen 9 der
Werkstücke 1, 2 ausgerichtet.
Aufgrund dieser Ausrichtung des Verlaufs der Laserstrahltung 5 entlang
des Doppelkegels 7 tritt kein Verzug zwischen den beiden
Werkstücken 1, 2 auf,
das bedeutet sie sind auch nach der Fügung in einer Ebene ausgerichtet.
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Anhand
der 3 ist zu erkennen, dass durch die Veränderung
der Lage des engsten Strahlquerschnitts 8 des Doppelkegels 7 ein
Winkelverzug zwischen den beiden Werkstücken 1, 2 definiert
eingestellt werden kann. Diese Möglichkeit
der Einstellung des Winkelverzugs wird anhand der 2 und 3 verdeutlicht.
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4 zeigt
eine standardmäßige Verschweißung von
zwei Werkstücken 1, 2,
bei der im Bereich der Fügestelle 3 die
Laserstrahlung 5 mit einem Strahlkegel gerichtet ist, dessen
engster Querschnitt, das bedeutet die Spitze des Strahlkegels 10 im
Bereich der Unterseite 11 der beiden Werkstücke 1, 2 liegt
(wobei der engste Querschnitt bewusst größer gewählt wird als der minimal mögliche – es soll
keine "Spitze" erzeugt werden).
Dadurch ergibt sich ein positiver Winkelverzug, der durch den Winkel 12 angegeben
ist, zu einer Ebene 13, in der die Unterseiten 11 der
Werkstücke 1, 2 ohne
Verzug ausgerichtet wären.
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Im
Gegensatz zu 4 zeigt 5 eine Verschweißung mit
einem Doppelkegel 7 der Laserstrahlung 5, wobei
der engste Strahlquerschnitt 8 des Doppelkegels 7 im
Bereich der Oberseite 14 ausgerichtet ist. Hierdurch kann
ein negativer Winkelverzug, angedeutet durch den Winkel 15 zu
der Ebene 16, erzeugt werden.
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6 zeigt
ein mehrschichtiges System, das eine obere Kupfer- oder Stahlplatte 17,
eine darunterliegende Kupferplatte 18 und eine sich darunter
befindliche Keramik 19 besitzt. Bei der oberen Kupfer- oder
Stahlplatte 17 kann es sich um einen Leadframe handeln.
Bei einem solchen Schichtaufbau kann die Forderung bestehen, dass
beim Erzeugen der Schweißnaht 4 die
Keramik 19 nicht aufgeschmolzen wird oder nicht zu stark
erwärmt
wird, um Gefügeänderungen
oder eine Zerstörung
zu vermeiden. Um diese Vorgaben einzuhalten, wird die Laserstrahlung 5 als
Doppelkegel 7 geformt, wie dies anhand der 3 bereits
erläutert
wurde, so dass der Eintrag der Laserstrahlung 5 gezielt
auf die Kupfer- oder Stahlplatte 17 und die Kupferplatte 18 begrenzt
wird. Zum Vergleich wurde in 4 mit der
Linie 20 eine Schweißnaht
angedeutet, die mit einem standardmäßigen Schweißverfahren
nach dem Stand der Technik durchgeführt wird.
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Es
sollte darauf hingewiesen werden, dass die 3 bis 6 für die Erläuterung
der Bildung einer Schweißnaht
angegeben sind, allerdings analog auf die Bildung von Schweißpunkten übertragen werden
können.
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Die 7A und 7B verdeutlichen
das Schweißen
eines T-Stoßes
zwischen einer Flanschplatte 21 und einem im rechten Winkel
dazu verlaufenden Steg oder einer Stegplatte 22. Die Fügekante, die
zwischen der Flanschplatte 21 und der Stegplatte 22,
gebildet werden soll, ist mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnet.
Die Laserstrahlung 5 wird von der Oberfläche 24 der
Flanschplatte 21 aus eingebracht und so ausgerichtet, dass
der zuvor beschriebene Doppelkegel 7 erzeugt wird, wobei
der engste Strahlquerschnitt 8 im Bereich der Oberfläche 24 der Flanschplatte 21 liegt,
die der Fügekante 23 mit
der Stegplatte 22 gegenüberliegt.
Die Schweißkapillare 25 wird
auf einer spiralförmigen
Bahn 26 bewegt, wie dies schematisch auch in der 7B angedeutet
ist. Durch diese spiralförmige
Bewegung der Schweißkapillare 25 wird
erreicht, dass das Schmelzbad von der Fügekante in Richtung auf die
Oberfläche 24 des Flansches
erstarrt. Liegt noch schmelzflüssiges
Material vor, während
die Oberfläche
des Flansches bereits erstarrt ist, kann eine etwaige Schrumpfung
des Flansches in Richtung auf das Zentrum des Doppelkegels zur Rissbildung
führen.
Der Laserstrahl wird auf einer Bahn mit veränderlichem Radius an der Fügekante
geführt,
die maximal den vollen Öffnungswinkel
erfasst. Durch das Taumeln der Laserstrahlachse um einen Punkt lässt sich
auch eine Schweißnahtausprägung dergestalt
erzielen, dass die Schweißnahtbreite
zum Beispiel in Abhängigkeit
vom Abstand zur Bauteiloberfläche
einstellbar ist.
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Die
Parameter, die zusätzlich
zu einer langsamen Hauptbewegung (Vorschub beim Nahtschweißen), mit
der die Laserstrahlachse in einer Hauptrichtung relativ zur Oberflächennormale
des Werkstücks
entlang einer Schweißlinie
mit einer Vorschubgeschwindigkeit bewegt wird, bzw. zusätzlich zu
einer festen Hauptposition (Punktschweißen) und einer Hauptrichtung
der Laserstrahlachse relativ zur Oberflächennormale des Werkstücks verfahrensgemäß schnell
verändert
werden können,
sind die Richtung des Laserstrahls relativ zur Hauptrichtung, die Position
des Laserstrahls an der Oberfläche
des Werkstoffes relativ zur Position aus der Hauptbewegung bzw.
zur Hauptposition, die Leistung des Laserstrahls, der Radius des
Laserstrahls an der Oberfläche
des Werkstoffes relativ zur gewünschten
Breite der Schweißnaht
bzw. des Schweißpunktes,
die Bahngeschwindigkeit des Laserstrahls entlang der erzeugten Schweißkapillare
relativ zur im Vergleich kleinen Vorschubgeschwindigkeit beim Nahtschweißen.
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8 zeigt
eine schematische Anordnung, um das Taumeln der Laserstrahlung zu
erreichen. Die Laserstrahlung 5 wird auf einen Scannerspiegel 27,
der um Achsen 28 kippbar ist, gerichtet (alternativ können Umlenkspiegel
eingesetzt werden). Von dem Scannerspiegel 27 wird die
Laserstrahlung auf einen Torusspiegel 29 gerichtet, bei
dem es sich um einen innen verspiegelten Ring handelt. Die aus dem
Torusspiegel 29 austretende Strahlung wird dann über eine
Fokussierlinse 30 auf das Werkstück 31 gerichtet.
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Weitere
Möglichkeiten,
um ein Taumeln der Laserstrahlachse durch rotatorische Bewegung
des Strahls zu erreichen, sind optische Komponenten in Form eines
drehenden Prismas, eines drehendes Prisma mit Torusspiegel, eines
Galvanometerscanners, eines Galvanometerscanners mit DOE (Diffraktives
optisches Element) oder aber auch die Drehung des Bauteils, wobei
die Drehachse durch die Stelle des Schweißpunktes verläuft und
die Laserstrahlachse gegenüber
der Bauteiloberfläche
geneigt ist; dabei kann der Winkel zwischen Laserstrahlachse und Bauteiloberfläche während der
Schweißung
variiert werden.