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Die
Erfindung betrifft eine Fronthaube für ein Kraftfahrzeug
mit einer eine Außenhaut aufweisenden Oberstruktur und
mit einer unter der Oberstruktur angeordneten Unterstruktur.
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Eine
solche Fronthaube ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 035 421 A1 bekannt.
Bei dieser Fronthaube weist die Unterstruktur ein spinnennetzförmiges
Gerippe auf. Durch die Anordnung von Diagonalstreben und Querstreben
des Gerippes wird eine Steifigkeit der Fronthaube im zentralen Bereich begrenzt
und damit einem Fußgänger bei einem Kopfaufprall
ein großer Schutz geboten.
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Zur
Verringerung des Gewichts der Fronthaube ist man jedoch bestrebt,
möglichst geringe Blechdicken der Oberstruktur und der
Unterstruktur einzusetzen. Dies führte jedoch im Herstellungsprozess
wegen des Schutzes der Fußgänger beim Kopfaufprall
zu sehr großen Profiltiefen. Sehr große Profiltiefen
sind jedoch bei dünnen Blechen nur mit großen
Profilschrägen der Profile möglich, was jedoch zu
einer geringen Beulsteifigkeit der Außenhaut führt. Weiterhin
sind dünne Bleche mit großen Pro filtiefen und
Profilschrägen bei der Herstellung nicht formstabil.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Fronthaube der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass sie einen hohen Schutz des
Fußgängers bietet und möglichst einfach
zu fertigen ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass ein Strukturbauteil in einem in Fahrtrichtung weisenden vorderen
Strukturbereich angeordnet ist und die der Oberstruktur abgewandte Seite
der Unterstruktur teilweise überdeckt.
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Durch
diese Gestaltung kann das Strukturbauteil im Vergleich zu der Unterstruktur
relativ geringe Abmessungen aufweisen. Besonders große
Profiltiefen oder Profilschrägen der Unterstruktur sind dank
der Erfindung nicht erforderlich, so dass die erfindungsgemäße
Fronthaube besonders einfach zu fertigen ist. In das Strukturbauteil
können gezielt Schwächungen durch beispielsweise
Einprägungen oder dergleichen eingebracht werden, wodurch
beim Aufprall des Fußgängers gezielte Verformungen
zugelassen werden. Hierdurch wird die Aufprallenergie des Fußgängers
kontrolliert, reduziert und ein besonders hoher Schutz des Fußgängers
beim Kopfaufprall geboten.
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Das
Strukturbauteil ermöglicht gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung im in Fahrtrichtung weisenden vorderen
Strukturbereich eine breite Abstützung der Unterstruktur,
wenn das Strukturbauteil länglich gestaltet und quer zur
Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges angeordnet ist.
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Zur
Verringerung des Gewichts der erfindungsgemäßen
Fronthaube trägt es bei, wenn das Strukturbauteil und die
Unterstruktur eine quer zur Fahrtrichtung weisende Kammer begrenzen.
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Gezielte
Verformungen der erfindungsgemäßen Fronthaube
lassen sich einfach einstellen, wenn die Kammer eine gegen die Fahrtrichtung
weisende Öffnung hat.
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Das
Strukturbauteil könnte beispielsweise Bauteile eines Haubenschlosses
aufweisen. Dies erfordert jedoch eine hohe Wandstärke und
damit ein hohes Gewicht des Strukturbauteils. Zur weiteren Verringerung
des Gewichts der erfindungsgemäßen Fronthaube
trägt es jedoch bei, wenn an dem Strukturbauteil oder der
Unterstruktur ein Verstärkungselement für ein
Haubenschloss angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Verstärkungselement
an dem Strukturbauteil angeordnet.
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Die
erfindungsgemäße Fronthaube gestaltet sich konstruktiv
besonders einfach, wenn das Verstärkungselement für
das Haubenschloss innerhalb der Kammer angeordnet ist.
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Bei
bekannten Fronthauben wird die Unterstruktur von Haubenpuffern abgestützt.
Da die Unterstruktur jedoch einen großen Abstand zu einem
den Haubenpuffer halternden Karosserieteil aufweist, wird der Haubenpuffer
auf einem Halter befestigt. Der Halter wird mit dem Karosserieteil
verschweißt. Hierdurch gestaltet sich die Abstützung
der bekannten Fronthaube sehr aufwändig. Die Abstützung
der erfindungsgemäßen Fronthaube gestaltet sich
konstruktiv besonders einfach, wenn das Strukturbauteil eine Anschlagfläche
für einen die Fronthaube gegenüber einem Karosserieteil
abstützenden Haubenpuffer hat. Durch diese Gestaltung kann
auf die aufwändige Montage des Halters für den
Haubenpuffer verzichtet werden, weil das Strukturbauteil dem Karosserieteil
wesentlich näher ist als die Unterstruktur.
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Die
Montage des Strukturbauteils an der erfindungsgemäßen
Fronthaube gestaltet sich besonders einfach, wenn das Strukturbauteil
an der Unterstruktur befestigt ist. Die Befestigung kann beispielsweise
durch Punktschweiß- und/oder Clinchverbindung erzeugt werden.
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Die
erfindungsgemäße Fronthaube weist eine hohe Festigkeit
für Frontalcrash- und Handhabungslastfälle auf,
wenn das Strukturbauteil mit der Oberstruktur verbördelt
ist und wenn die Strukturbereiche unterschiedliche Steifigkeiten
aufweisen. Zudem wird hierdurch eine Überlastung der dünnwandigen
Unterstruktur und der Befestigung der Unterstruktur an dem Strukturbauteil
vermieden.
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Die
unterschiedlichen Anforderungen bezüglich der Steifigkeit
und der Nachgiebigkeit der erfindungsgemäßen Fronthaube
lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn die Unterstruktur
einen hinteren Strukturbereich aufweist und wenn die Strukturbereiche
unterschiedliche Steifigkeiten aufweisen. Hierdurch weist die erfindungsgemäße
Fronthaube Bereiche mit unterschiedlicher Deformationscharakteristik
auf.
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Die
Trennung der Strukturbereiche gestaltet sich konstruktiv besonders
einfach, wenn der vordere Strukturbereich der Unterstruktur und
der hintere Strukturbereich durch eine Sicke voneinander getrennt
sind.
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Eine
vorgesehene Steifigkeit des in Fahrtrichtung weisenden Bereichs
der erfindungsgemäßen Fronthaube lässt
sich einfach sicherstellen, wenn das Strukturbau teil den vorderen
Strukturbereich der Unterstruktur vollständig überdeckt.
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Eine
bei einem Fußgängeraufprall störende Steifigkeit
der Oberstruktur lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn
die Sicke der Unterstruktur von der Oberstruktur weg weist. Durch
diese Gestaltung vermag sich die Oberstruktur beim Kopfaufprall des
Fußgängers ungehindert von der Sicke der Unterstruktur
zu verformen.
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Eine
vorgesehene Eigenstabilität der Unterstruktur im in Fahrtrichtung
weisenden Bereich lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach sicherstellen,
wenn der in Fahrtrichtung vordere Strukturbereich eine Versteifung
mit mehreren topf- oder trichterförmigen Vertiefungen hat.
Vorzugsweise sind die topf- oder trichterförmigen Vertiefungen
in einer oder mehreren Reihen angeordnet. Die topf- oder trichterförmigen
Vertiefungen der Unterstruktur können bis zu der Oberstruktur geführt
und dort mit der Oberstruktur verklebt werden. Damit wird die Beulsteifigkeit
der Außenhaut der erfindungsgemäßen Fronthaube
erhöht, so dass durch eine gezielte Form und Anordnung
der Vertiefungen und deren Verklebung mit der Oberstruktur Anforderungen
an den Fußgängeraufprall einfach erfüllt
werden können.
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Zur
weiteren Erhöhung der Eigenstabilität der Unterstruktur
trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der hintere Strukturbereich
eine Versteifung mit mehreren topf- oder trichterförmigen
Vertiefungen hat.
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Das
Strukturbauteil weist gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung eine hohe Form stabilität auf,
wenn das Strukturbauteil eine geringfügig größere
Wandstärke aufweist als ein die Unterstruktur erzeugendes
Blechelement. Die hohe Formstabilität führt zu
einer Vereinfachung des Zusammenbauprozesses der erfindungsgemäßen Fronthaube
und zu einer Vergleichmäßigung der Fugenbreite
zwischen der erfindungsgemäßen Fronthaube und
angrenzenden Bauteilen.
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Die
Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die
Zeichnung zeigt in
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1 schematisch
ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen
Fronthaube,
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2 die
erfindungsgemäße Fronthaube aus 1 von
unten,
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3 eine
Abstützung der erfindungsgemäßen Fronthaube
aus 1 an einem Haubenpuffer,
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4 einen
Teilbereich der erfindungsgemäßen Fronthaube aus 1 im
aufgeschnittenen Zustand,
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5 eine
Anbindung eines Strukturbauteils an die Fronthaube aus 1 in
einer Schnittdarstellung,
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6 eine
alternative Anbindung des Strukturbauteils an die Fronthaube aus 1 in
einer Schnittdarstellung.
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7 eine
weitere Ausführungsform der Anbindung des Strukturbauteils
an die Fronthaube in einer Schnittdarstellung.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug von der Seite mit einer in Fahrtrichtung weisenden
Fronthaube 1. Die Fronthaube 1 überdeckt
eine schematisch dargestellte Brennkraftmaschine 2 des
Kraftfahrzeuges und weist eine Außenhaut 3 auf.
Die Fronthaube 1 stützt sich an einem ebenfalls
schematisch dargestellten Haubenpuffer 4 an einem Karosserieteil 5 des
Kraftfahrzeuges ab und ist über ein Haubenschloss 6 mit
dem Karosserieteil 5 des Kraftfahrzeuges verriegelt. Weiterhin
ist die Fronthaube 1 über Haubenscharniere 7 an
dem Karosserieteil 5 angelenkt.
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2 zeigt
die Fronthaube 1 aus 1 von unten.
Die Fronthaube 1 hat eine Unterstruktur 8 mit einer
Vielzahl von topfförmigen Vertiefungen 9. In Fahrtrichtung
wird die Unterstruktur 8 von einem Strukturbauteil 10 überdeckt.
Die Unterstruktur 8 weist mehrere Befestigungsausnehmungen 11 für die
Haubenscharniere 7 aus 1 auf. Das
Strukturbauteil 10 hat Anschlagflächen 12 für
insgesamt zwei Haubenpuffer 4 und Ausnehmungen 13 für
das Haubenschloss 6 aus 1.
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3 zeigt
in einem Teilschnitt die Abstützung der Fronthaube 1 an
dem Haubenpuffer 4 aus 1. Hierbei
ist zu erkennen, dass der Haubenpuffer 4 unmittelbar an
dem Karosserieteil 5 befestigt ist. Das Strukturbauteil 19 ist
bis zu dem Haubenpuffer 4 geführt. Weiterhin zeigt 3,
dass die Außenhaut 3 auf einer Oberstruktur 14 angeordnet
ist. Die Oberstruktur 14 ist mit der die topfförmigen
Vertiefungen 9 aufweisenden Unterstruktur 8 verbunden.
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4 zeigt
die Fronthaube aus 1 im aufgeschnittenen Zustand.
Hierbei ist zu erkennen, dass die Unterstruktur 8 einen
in Fahrtrichtung weisenden vorderen Strukturbereich 15 und
einen hinteren Strukturbereich 16 aufweist. Die beiden
Strukturbereiche 15, 16 sind über eine
Sicke 17 voneinander getrennt. Der in Fahrtrichtung weisende
vordere Strukturbereich 15 ist von dem Strukturbauteil 10 überdeckt.
Hierzu bilden der in Fahrtrichtung weisende Strukturbereich 15 und
das Strukturbauteil 10 eine Kammer 18, in der
ein Verstärkungselement 19 für das Haubenschloss 6 angeordnet
ist. Die in 2 dargestellten Befestigungsausnehmungen 11 für
die Haubenscharniere 7 sind im hinteren Strukturbereich 16 angeordnet.
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5 zeigt
einen Querschnitt durch die Fronthaube 1 aus 1 im
vorderen, in Fahrtrichtung weisenden Strukturbereich 15 mit
der von dem Strukturbauteil 10 und der Unterstruktur 8 erzeugten Kammer 18.
Hierbei ist zu erkennen, dass die Unterstruktur 8 unmittelbar
an der die Außenhaut 3 aufweisenden Oberstruktur 14 beispielsweise
durch Klebung befestigt ist. Das Strukturbauteil 10 ist
an einem horizontalen Schenkel 20 der Unterstruktur 8 beispielsweise
durch Verschweißung befestigt. Die Oberstruktur 14 überdeckt
die Unterstruktur 8 vollständig. Der in Fahrtrichtung
vordere Strukturbereich 15 der Unterstruktur 8 hat
eine Versteifung mit mehreren topfförmigen Vertiefungen 22.
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6 zeigt
eine alternative Anbindung des Strukturbauteils 10 an die
Unterstruktur 8. Diese unterscheidet sich von der aus 5 nur
dadurch, dass das Strukturbauteil 10 an einem geneigt angeordneten
Schenkel 21 der Unterstruktur 8 befestigt ist.
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7 zeigt
eine weitere Ausführungsform der Anbindung des Strukturbauteils 10 an
die Unterstruktur 8 und die Oberstruktur 14. Das
Strukturbauteil 10 ist wie bei der Ausführungsform
nach 6 an einem geneigt angeordneten Schenkel 23 der
Unterstruktur 8, beispielsweise im Schweißverfahren
oder durch eine Clinchverbindung befestigt. Das in Fahrtrichtung
weisende Ende des Strukturbauteils 10 ist zusätzlich
durch eine Umbördelung 24 mit der Oberstruktur 14 verbunden.
Eine von der Unterstruktur 8 und dem Strukturbauteil 10 begrenzte
Kammer 25 hat eine Öffnung 26 entgegen
der Fahrtrichtung.
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- 1
- Fronthaube
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Außenhaut
- 4
- Haubenpuffer
- 5
- Karosserieteil
- 6
- Haubenschloss
- 7
- Haubenscharnier
- 8
- Unterstruktur
- 9
- Vertiefung
- 10
- Strukturbauteil
- 11
- Befestigungsausnehmung
- 12
- Anschlagfläche
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Oberstruktur
- 15,
16
- Strukturbereich
- 17
- Sicke
- 18
- Kammer
- 19
- Verstärkungselement
- 20,
21
- Schenkel
- 22
- Vertiefung
- 23
- Schenkel
- 24
- Umbördelung
- 25
- Kammer
- 26
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004035421
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