DE102007037463B3 - Verfahren zur Vorabbewertung von Druckgussbauteilen auf der Basis von Simulationsergebnissen - Google Patents

Verfahren zur Vorabbewertung von Druckgussbauteilen auf der Basis von Simulationsergebnissen Download PDF

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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
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    • B22D46/00Controlling, supervising, not restricted to casting covered by a single main group, e.g. for safety reasons

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorab-Bewertung von Druckgussbauteilen mit einer Gießsimulationsberechnung über finite Volumenelemente, mit der unter anderem die aktuelle Schmelzetemperatur (Ti) in den Rechenzellen (R) ermittelt wird. Erfindungsgemäß werden daraus die Volumengrößen (VG) interdendritisch speisbarer zusammenhängender Volumenbereiche (VZ) sowie eine Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) ermittelt, die als Bewertungskriterien herangezogen werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorabbewertung von Druckgussbauteilen auf der Basis von Simulationsergebnissen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Verfahren zur Vorabbewertung von Druckgussbauteilen auf der Basis von Simulationsergebnissen sind bekannt (zum Beispiel WO 2002003309 A1 ) und entsprechende Rechenprogramme für eine Gießsimulationsberechnung sind beispielsweise unter den Bezeichnungen MAGMASOFT oder PROCast oder STAR-CD oder FLUENT auf dem Markt erhältlich. Bei allen diesen Gießsimulationsberechnungen werden im Prinzip die gleichen nacheinander folgenden Verfahrensschritte durchgeführt:
    • – Geometrieaufbereitung im Simulationsprogramm, dem dazu die geometrischen Abmessungen des konstruierten Druckgussbauteils mit Anguss-System sowie gießrelevante Geometrien der Druckgussform ggf. mit Formen von Kühlkanälen mitgeteilt werden,
    • – Erstellung eines Rechennetzes aus einer Vielzahl von finiten Volumenelementen als Rechenzellen (R), welche die im vorstehenden Verfahrensschritt aufbereitete Geometrie abbilden,
    • – Aufbereitung von Simulationsrandbedingungen im Simulationsprogramm, dem dazu die wesentlichen Prozessparameter, insbesondere die Gießmaterialeigenschaften, die Temperaturen der bereitgestellten Schmelze, das Schussprofil, welches festlegt, wann wie viel flüssige Schmelze in den Hohlraum der Gussform einfließt, sowie die Definition der Wärmeströme, die angibt, wohin wann und wie schnell eingebrachte Wärme abfließt, mitgeteilt werden,
    • – Durchführung der Füll- und Erstarrungsrechnung im Simulationsprogramm, wobei Strömungsgleichungen zusammen mit Massen- und Energieerhaltungsgleichungen für jede Rechenzelle (R) gelöst werden und der Erstarrungsvorgang unter Berücksichtigung der frei werdenden Erstarrungs-Enthalpie simuliert wird, so dass als Rechenergebnis für jede Rechenzelle (R) neben Informationen über den Füllgrad, die Geschwindigkeiten und die Drücke während des Füllvorgangs, die für die vorliegende Vorab-Bewertung benötigten Informationen über die jeweils aktuelle Schmelzetemperatur (Ti) in jeder befüllten Rechenzelle (R) während des Erstarrungsvorgangs an vorgewählten Ergebniszeitpunkten (EZ) zur Verfügung stehen.
  • Die Bauteilqualität eines Druckgussbauteils, insbesondere eines dünnwandigen Druckgussbauteils wird unter anderem durch großvolumig zusammenhängende Fehlvolumina, sogenannte makroskopische Erstarrungslunker beeinträchtigt. Die Voraussage über Position und Größe solcher kritischer Erstarrungslunker, insbesondere bei dünnwandigen Bauteilen und Bewertungen unterschiedlicher Prozessführungen, sind mit den bekannten Gießsimula tionsberechnungen, für qualitativ sichere Voraussagen zu ungenau. Durch Vergleich solcher Simulationsergebnisse mit tatsächlich in entsprechenden Druckgussformen gegossenen Druckgussbauteilen hat sich herausgestellt, dass zwischen der tatsächlichen Position und Größe von Erstarrungslunkern und entsprechenden Ergebnissen aus der Gießsimulationsberechnung teilweise so erhebliche Unterschiede vorliegen, dass die daraus abgeleiteten bisherigen Bewertungen für eine annähernd sichere Vorhersage der Bauteilqualität bzw. für Vorgaben zur Entwicklung einer Druckgussform nicht zufriedenstellend sind. Regelmäßig werden zwar bei den bekannten Gießsimulationsberechnungen möglicherweise kritische Bereiche ermittelt, in denen umgeben von bereits erstarrtem Material nachfolgend Material erstarrt (Hot Spots), wobei dieses Ergebnis aber keine sichere Aussage darüber zulässt, ob sich hier tatsächlich die Bauteilqualität mindernde makroskopische Fehlstellen ausbilden.
  • Die Entwickler von Druckgussformen können daher im Wesentlichen nur auf Erfahrungen an geometrisch ähnlichen Bauteilen zurückgreifen und bei einer unzureichenden Bauteilqualität werden Optimierungen erst nach Verfügbarkeit der Druckgussform, d. h. regelmäßig sehr spät in einem Entwicklungsprozess durchgeführt. Solche Optimierungen bestehen in der Praxis regelmäßig darin, dass die Prozessführung so lange verändert wird und/oder Manipulationen an der Geometrie des Gießlaufs vorgenommen werden, bis das Bauteil den Qualitätsansprüchen genügt. Die Aussagen der bisher zur Verfügung stehenden Simulationsergebnisse sind jedenfalls nicht ausreichend um vorab Qualitätsaussagen treffen zu können, die für Optimierungen tatsächlicher Geometrien und/oder Prozessführungen geeignet sind.
  • Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber ein gattungsgemäßes Verfahren zur Vorabbewertung von Druckgussbauteilen so weiterzubilden, dass eine verlässliche Vorabbewertung der Qualität eines Druckgussbauteils, insbeson dere eines dünnwandigen Druckgussbauteils noch vor Verfügbarkeit der Druckgussform möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Gemäß Anspruch 1 wird eine erweiterte Auswertung der Rechenergebnisse durchgeführt dergestalt,
    dass an den vorgewählten Ergebniszeitpunkten (EZ) in einer weiteren Rechenschleife über alle Rechenzellen (R) die Rechenzellen (R) ermittelt werden, deren aktuelle Schmelzetemperaturen (Ti) im interdendritisch speisbaren Erstarrungsintervall (Ei) liegen und diese ermittelten Rechenzellen (R) zu zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereichen (VZ) gruppiert werden,
    dass in einer zusätzlichen Rechenschleife an den abgespeicherten Ergebniszeitpunkten (EZ) die Volumengröße (VG) eines jeden zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereichs (VZ) berechnet wird, sowie jeweils die dortige gemittelte Schmelzetemperatur (Tm) und die Standardabweichung der Schmelzetemperatur in jeden dieser Volumenbereiche (VZ) ermittelt und zu einer dimensionslosen Kennzahl als Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl ins Verhältnis gesetzt wird, die ein Maß für das Nachspeisepotential im jeweiligen Volumenbereich (VZ) darstellt, dergestalt,
    dass für jeden vorgewählten und abgespeicherten Ergebniszeitpunkt (EZ) und für jeden zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereich (VZ) die Volumengröße (VG) und die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) zur Verfügung stehen, und
    dass in einem weiteren Bewertungsschritt ein Minimalwert für die Volumengröße (VG) und ein Maximalwert für die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) vorgegeben sind deren Unterschreitung bzw. Überschreitung an einem oder mehreren Ergebniszeitpunkten (EZ) in einem oder mehreren zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereichen (VZ) ein Kriterium für dort zu erwartende makroskopische Fehlstellen in einem tatsächlichen Druckgussbauteil und damit für eine unzureichende Bauteilqualität sind, so dass Optimierungsmaßnahmen im jeweiligen Bereich erforderlich sind.
  • Beim Erstarrungsvorgang wachsen ausgehend von Keimzellen Dendriten, deren primärer Abstand (λ1) sowie sekundärer Abstand (λ2) ein Maß für die mechanischen Festigkeitseigenschaften des verwendeten Gießmaterials ist, wobei kleine Dendritenabstände höhere Festigkeiten kennzeichnen. Diese Abstände lassen sich unter anderem durch die Abkühlgeschwindigkeit beeinflussen. Unter dendritisch speisbaren Volumenbereichen (VZ), werden solche Bereiche verstanden, in denen sich noch teil-flüssige Schmelze durch die „Labyrinthe" zwischen bereits erstarrten Dendriten bewegen kann. Dies ist in einem interdendritisch speisbaren Erstarrungsintervall (Ei) mit entsprechenden Schmelzetemperaturen (Ti) möglich, welches beispielsweise aus dem Verlauf einer Erstarrungskurve zu entnehmen ist. Einzelheiten dazu werden im Zusammenhang mit den 1 und 2 erläutert.
  • Die ermittelte Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) ist für den interdendritisch speisbaren Volumenbereich (VZ) ein Maß für das Nachspeisepotential und damit ein Qualitätsmerkmal, da diese Kennzahl ein Maß für die Gleichmäßigkeit der Schmelzetemperatur und damit für das Maß der Gleichförmigkeit der dortigen zu erwartenden Abkühlung darstellt.
  • Physikalisch lässt sich die vorstehende Bewertung auf folgendes Phänomen zurückführen: Je größer der jeweilige zusammenhängende interdendritisch speisbare Volumenbereich (VZ) ist und je kleiner der zugehörige Wert der Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) ist, desto geringer ist die Gefahr einer qualitätsmindernden makroskopischen Lunkerbildung in diesem Volumenbereich (VZ), da eine „interdendritische Nachspeisung" bei Beachtung von Grenzwerten im gesamten Volumenbereich (VZ) möglich ist. Eine Bewertung wird dabei jeweils an den Ergebniszeitpunkten (EZ) durchgeführt.
  • Die damit eingeführten beiden neuen Bewertungskriterien, einerseits als zusammenhängende interdendritisch speisbare Volumenbereiche (VZ) und andererseits die zugehörigen Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahlen (K) haben in der Praxis durch Vergleiche mit späteren tatsächlichen Gussbauteilen ihre Tauglichkeit bewiesen: Beeinträchtigungen der Bauteilqualität durch die Gefahr der Bildung großvolumig zusammenhängender Fehlvolumina können schon bei der Konzeption eines Druckgusswerkzeugs erkannt und durch Änderungen an den Geometrien und/oder der Prozessführung und/oder des Werkzeugs einfach schnell und kostengünstig berücksichtigt und behoben werden.
  • Die Dimensionsunabhängige Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) wird gemäß Anspruch 2 mit einer für Standardabweichungen allgemein bekannten Gleichung ermittelt:
    Figure 00060001
    • – mit einer Summenbildung von i gleich 1 bis N, wobei N die Anzahl der Rechenzellen (R) im jeweiligen zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereich (VZ) ist, und
    • – Tm die gemittelte Schmelzetemperatur in diesem Volumenbereich (VZ) bedeutet.
  • Die dimensionslose Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) ermöglicht vorteilhaft Aussagen und Bewertungen unterschiedlicher Gegebenheiten. Insbesondere können durch eine entsprechende Auswahl eines Maximalwerts von vorneherein Anforderungen an die Bauteilqualität berücksichtigt werden. Regelmäßig ergeben Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahlen größer 40 nur noch eine geringe, oft nicht ausreichende Bauteilqualität. Bei Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahlen von 20 oder kleiner in Verbindung mit einer merklichen Volumengröße, genügt dagegen die Bauteilqualität regelmäßig den Anforderungen. Es wird daher mit Anspruch 3 vorgeschlagen, dass als Maximalwert für die dimensionslose Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) je nach Qualitätsanforderung ein Wert im Bereich von 15 bis 30, vorzugsweise von 20 vorgegeben wird.
  • Gemäß Anspruch 4 werden auch hier in an sich bekannter Weise zur Geometrieaufbereitung dem Simulationsprogramm CAD-Daten des Druckgussbauteils und der Gießform mitgeteilt.
  • Wenn mit der vorstehenden Bewertung erkannt wird, dass die Qualitätsvorgaben für ein konkretes Druckgussbauteil voraussichtlich nicht erreicht werden, sind für einen oder mehrere erneute Simulationsdurchläufe die Simulationsrandbedingungen, insbesondere Prozessparameter und/oder Geometrieparameter so lange zu ändern, bis die vorgegebenen Grenzwerte für die beiden Bewertungskriterien eingehalten werden. Gute Optimierungsergebnisse werden, soweit möglich, oft schon mit einer (simulierten) Erhöhung der Füllgeschwindigkeit erreicht.
  • Unter Verwendung von drei Figuren wird ein konkretes Bewertungsbeispiel näher erläutert.
  • Es zeigen
  • 1 den Verlauf einer Erstarrungskurve,
  • 2 einen schematisch dargestellten Ausschnitt aus einem interdendritisch speisbaren Volumenbereich (VZ), und
  • 3 ein Flussdiagramm zu der erfindungsgemäßen Auswertung.
  • In 1 ist der Verlauf der Erstarrungskurve für das Schmelzematerial AlSi10Mg angegeben. In x-Richtung ist dazu die Schmelzetemperatur in °C und in y-Richtung der Erstarrungsgrad fs aufgetragen. Daraus ist zu entnehmen, dass dieses Legierungsmaterial bei Unterschreitung einer Schmelzetemperatur von 595°C zu erstarren beginnt und bei 555°C die vollständige Erstarrung erreicht. Eine interdendritische Nachspeisung ist hier im eingezeichneten interdendritisch speisbaren Erstarrungsintervall Ei bis zu einer Schmelzetemperatur von ca. 576°C möglich.
  • Wie in 2 dargestellt, läuft der Erstarrungsvorgang so ab, dass ausgehend von Keimzellen Dendriten (in 2 sind davon drei dargestellt) wachsen mit primären Abständen λ1 und sekundären Abständen λ2. Im Temperaturintervall entsprechend dem interdendritisch speisbaren Erstarrungsintervall Ei aus 1, sind die Durchgänge aus dem „Labyrinth" zwischen den bereits erstarrten Dendriten noch so groß, dass sich teilflüssige Schmelze hindurch bewegen kann, was als „interdendritisches Nachspeisen" bezeichnet wird.
  • 3 zeigt ein Flussdiagramm für die erfindungsgemäße Auswertung der Rechenergebnisse unter Verwendung der ermittelten Schmelzetemperaturen in den einzelnen Rechenzellen R:
    Dazu werden in einer ersten Rechenschleife über alle Rechenzellen R, z. B. 1 Million Rechenzellen alle Rechenzellen R aufgefunden, deren Schmelzetemperatur im interdendritisch speisbaren Erstarrungsintervall Ei liegt und diese Rechenzellen R zu zusammenhängenden Volumenbereich VZ gruppiert.
  • In einer weiteren Rechenschleife über jeden dieser zusammenhängenden Volumenbereiche VZ (es wurden z. B. 5 bis 7 Volumenbereiche VZ ermittel) wird deren Volumengröße VG berechnet. Weiter wird die gemittelte Schmelzetemperatur Tm in den Volumenbereichen VZ und anschließend die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl K dieser Volumenbereiche VZ gemäß der angegebenen Gleichung berechnet.
  • Entsprechend der weiter angegebenen Rechenschleife werden die vorstehenden Rechenschleifen über die abgespeicherten vorgegebenen Ergebniszeitpunkte EZ ermittelt, wobei als typisch ca. 20 Erstarrungsergebnisse entsprechend 20 Ergebniszeitpunkten EZ während eines Erstarrungsvorgangs hier vorgegeben worden sind.
  • Damit stehen pro Ergebniszeitpunkt EZ und pro zusammenhängendem Volumenbereich VZ für die weitere Bewertung die Volumengröße VG, die mittlere Schmelztemperatur Tm und die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl K zur Verfügung.
  • Für jeden zusammenhängenden Bereich VZ werden in einem weiteren (im Flussdiagramm nicht dargestellten) Bewertungsschritt die Volumengröße VG anhand eines vorgegebenen Minimalwerts und die Temperatur gleichför migkeits-Kennzahl K anhand eines Maximalwerts bewertet, wobei bereits eine Unterschreitung bzw. Überschreitung in einem oder mehreren zusammenhängenden Volumenbereich VZ oder an einem oder mehrere Ergebniszeitpunkten EZ ein Kriterium für zu erwartende makroskopische Fehlstellen darstellt, so dass weitere Simulationsdurchläufe mit Optimierungsmaßnahmen erforderlich sind.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Vorab-Bewertung von Druckgussbauteilen auf der Basis von Simulationsergebnissen, wobei für eine Gießsimulationsberechnung mit einem Simulationsprogramm nacheinander folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden – Geometrieaufbereitung im Simulationsprogramm, dem dazu die geometrischen Abmessungen des konstruierten Druckgussbauteils mit Anguss-System sowie gießrelevante Geometrien der Druckgussform ggf. mit Formen von Kühlkanälen mitgeteilt werden, – Erstellung eines Rechennetzes aus einer Vielzahl von finiten Volumenelementen als Rechenzellen (R), welche die im vorstehenden Verfahrensschritt aufbereitete Geometrie abbilden, – Aufbereitung von Simulationsrandbedingungen im Simulationsprogramm, dem dazu die wesentlichen Prozessparameter, insbesondere die Gießmaterialeigenschaften, die Temperaturen der bereitgestellten Schmelze, das Schussprofil, welches festlegt, wann wie viel flüssige Schmelze in den Hohlraum der Gussform einfließt, sowie die Definition der Wärmeströme, die angibt, wohin wann und wie schnell eingebrachte Wärme abfließt, mitgeteilt werden, – Durchführung der Füll- und Erstarrungsrechnung im Simulationsprogramm, wobei Strömungsgleichungen zusammen mit Massen- und Energieerhaltungsgleichungen für jede Rechenzelle (R) gelöst werden und der Erstarrungsvorgang unter Berücksichtigung der frei werdenden Erstarrungs-Enthalpie simuliert wird, so dass als Rechenergebnis für jede Rechenzelle (R) neben Informationen über den Füllgrad, die Geschwindigkeiten und die Drücke während des Füllvorgangs, die für die vorliegende Vorab-Bewertung benötigten Informationen über die jeweils aktuelle Schmelzetemperatur (Ti) in jeder befüllten Rechenzelle (R) während des Erstarrungsvorgangs an vorgewählten Ergebniszeitpunkten (EZ) zur Verfügung stehen, gekennzeichnet durch, eine erweiterte Auswertung der Rechenergebnisse dergestalt, dass an den vorgewählten Ergebniszeitpunkten (EZ) in einer weiteren Rechenschleife über alle Rechenzellen (R) die Rechenzellen (R) ermittelt werden, deren aktuelle Schmelzetemperaturen (Ti) im interdendritisch speisbaren Erstarrungsintervall (Ei) liegen und diese ermittelten Rechenzellen (R) zu zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereichen (VZ) gruppiert werden, dass in einer zusätzlichen Rechenschleife an den abgespeicherten Ergebniszeitpunkten (EZ) die Volumengröße (VG) eines jeden zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereichs (VZ) berechnet wird, sowie jeweils die dortige gemittelte Schmelzetemperatur (Tm) und die Standardabweichung der Schmelzetemperatur in jedem dieser Volumenbereiche (VZ) ermittelt und zu einer dimensionslosen Kennzahl als Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl ins Verhältnis gesetzt wird, die ein Maß für das Nachspeisepotential im jeweiligen Volumenbereich (VZ) darstellt, dergestalt, dass für jeden vorgewählten und abgespeicherten Ergebniszeitpunkt (EZ) und für jeden zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereich (VZ) die Volumengröße (VG) und die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) zur Verfügung stehen, und dass in einem weiteren Bewertungsschritt ein Minimalwert für die Volumengröße (VG) und ein Maximalwert für die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) vorgegeben sind deren Unterschreitung bzw. Überschreitung an einem oder mehreren Ergebniszeitpunkten (EZ) in einem oder mehreren zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereichen (VZ) ein Kriterium für dort zu erwartende makroskopische Fehlstellen in einem tatsächlichen Druckgussbauteil und damit für eine unzureichende Bauteilqualität sind, so dass Optimierungsmaßnahmen im jeweiligen Bereich erforderlich sind.
  2. Verfahren zur Vorab-Bewertung von Druckgussbauteilen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) nach folgender Gleichung ermittelt wird:
    Figure 00130001
    – mit einer Summenbildung von i gleich 1 bis N, wobei N die Anzahl der Rechenzellen (R) im jeweiligen zusammenhängenden interdendritisch speisbaren Volumenbereich (VZ) ist, und – Tm die gemittelte Schmelzetemperatur in diesem Volumenbereich (VZ) bedeutet.
  3. Verfahren zur Vorab-Bewertung von Druckgussbauteilen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Maximalwert für die dimensionslose Temperaturgleichförmigkeits-Kennzahl (K) ein Wert im Bereich von 15 bis 30, vorzugsweise von 20 vorgegeben ist.
  4. Verfahren zur Vorab-Bewertung von Druckgussbauteilen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Geometrieaufbereitung dem Simulationsprogramm CAD-Daten des Druckgussbauteils und der Gießform mitgeteilt werden.
  5. Verfahren zur Vorab-Bewertung von Druckgussbauteilen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei erforderlichen Optimierungsmaßnahmen für einen erneuten Simulationsdurchlauf im Rahmen der Aufbereitung von Simulationsrandbedingungen Prozessparameter, insbesondere das Schussprofil und/oder im Rahmen der Geometrieaufbereitung Geometrieeingaben, insbesondere hinsichtlich eines geänderten Gießlaufs oder des Verlaufs von Kühlkanälen oder der Bauteilgeometrie solange geändert werden, bis bei einem Simulationsdurchlauf die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden und damit ein Kriterium für eine ausreichende Bauteilqualität ohne kritische, gussbedingte Fehlstellen eines konkret noch herzustellenden Druckgussbauteils vorliegt.
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