DE102007036835A1

DE102007036835A1 - Elektrogerät mit Betriebsdatenauslesung im stromlosen Zustand

Info

Publication number: DE102007036835A1
Application number: DE200710036835
Authority: DE
Inventors: Werner Dr. Ernst; Rainer Dipl.-Ing. Hauser
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2007-08-02
Filing date: 2007-08-02
Publication date: 2009-02-05

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Elektrogerät mit elektronischer Steuerung und einem Speicher für Betriebsdaten. Es ist vorgesehen, dass das Elektrogerät (1) einen Funktransponder (5) enthält und der Speicher (3) über Funksignale (F) auch im stromlosen Zustand auslesbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Auslesen eines Speichers in einem Elektrogerät.

Description

Die Erfindung betrifft ein Elektrogerät mit elektronischer Steuerung und einem Speicher für Betriebsdaten und ein Verfahren zum Auslesen eines Speichers.
In Elektrogeräten mit elektronischer Steuerung fallen vielfältige Betriebsdaten an, die für den Service an den Geräten wichtig sind. Viele Geräte, insbesondere die kleinerer Bauart, besitzen keine Schnittstelle, um die Betriebsdaten auszulesen. Dazu muss dann das Gerät geöffnet und der Betriebsdatenspeicher entnommen werden, damit die Betriebsdaten in einem Auswertegerät, etwa in einem Servicecomputer, ausgelesen werden können.
Bei Geräten mit einer Schnittstelle, wie etwa einem Feldbus, muss aber auch die Stromversorgung funktionieren, damit über die Schnittstelle die Betriebsdaten ausgelesen werden können.
Bei Leistungsschaltern oder Stromzählern ist das Auslesen der Betriebsdaten bei abgeschaltetem Stromnetz bisher nur möglich, wenn eine zusätzliche Stromversorgung vorgesehen ist. Es ist nicht vorgesehen, die Betriebsdaten auch im stromlosen Zustand lesen zu können.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Auslesen von Betriebsdaten aus einem Betriebsdatenspeicher eines Elektrogerätes zu ermöglichen, wenn das Elektrogerät stromlos ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Gerät einen Funktransponder enthält und der Betriebsdatenspeicher über Funksignale auch im stromlosen Zustand auslesbar ist.
Die Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ferner dadurch gelöst, dass ein Lesegerät in die Nähe des Funktransponders gebracht wird, die Betriebsdaten aus dem Speicher per Funk in das Lesegerät übertragen werden und aus dem Lesegerät zu einem Auswertegerät übertragen und dort ausgewertet werden.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Zu den Betriebsdaten von Elektrogeräten gehören Gerätekennungen, wie Typenangaben und Seriennummern, sowie Messwerte, etwa der Stromverbrauch, und Servicedaten wie Anzahl und Daten von Auslösungen und Schaltvorgängen.
Solche Daten werden in einem Betriebsdatenspeicher in der elektronischen Steuerung des Elektrogerätes abgelegt. Der Speicher ist vorteilhafterweise als nichtflüchtiger Speicher ausgelegt, beispielsweise als Flash-Speicher. Werden flüchtige Speicher eingesetzt, können im stromlosen Zustand nur fest verdrahtete Daten, etwa Typenkennungen, übertragen werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird der Transponder an die elektronische Steuerung des Gerätes angeschlossen, die auch den Betriebsdatenspeicher enthält. Es ist also kein separater Speicher vorgesehen.
In einer anderen Ausführung der Erfindung ist ein separater nichtflüchtiger Speicher in dem Transponder vorgesehen, in den durch die elektronische Steuerung die zur Auswertung relevanten Betriebsdaten hineingeschrieben werden. Das Auslesen der Betriebsdaten ist dann unabhängig von der elektronischen Steuerung des Gerätes.
Um die Daten aus dem Betriebsdatenspeicher auslesen zu können, ist ein Funktransponder vorgesehen, der von einem Lesegerät angesteuert wird. Das Lesegerät erzeugt ein starkes Hochfrequenzfunksignal, über das der Funktransponder mit Energie versorgt wird. Der Transponder beeinflusst nun das Funksignal in solcher Weise, dass darüber Informationen vom Transponder zum Lesegerät übertragen werden können.
Als Verfahren zur Funkübertragung hat sich das RFID-Verfahren etabliert, bei dem durch Lastmodulation das Funkfeld beeinflusst wird, was durch das Lesegerät ausgewertet wird. Je nach eingesetztem Verfahren können in der RFID-Technik Entfernungen von einigen Zentimetern bis zu 100 Metern zwischen dem Lesegerät und dem Transponder überbrückt werden.
Der Transponder wirkt wie ein Etikett, das an dem Gerät angebracht ist, das fest verdrahtete und variable Betriebsdaten dem Lesegerät zugänglich macht. Dies kann auch im stromlosen Zustand des Gerätes erfolgen.
Vorteilhafterweise ist der Transponder ein passiver RFID-Transponder, der keine eigene Stromversorgung, wie etwa eine Batterie, besitzt. Wenn eine Stromversorgung vorgesehen ist, kann die Reichweite der Funkübertragung beträchtlich vergrößert werden.
Das Auslesen der Betriebsdaten ist besonders für Leistungsschalter und Stromzähler in Stromversorgungsnetzen interessant. Diese Geräte sind bisher kaum mit Schnittstellen zur Betriebsdatenauswertung versehen. Hier kann durch einfaches Nachrüsten von Funktranspondern das Auslesen ermöglicht werden.
Das Verfahren zum Auslesen eines Speichers in einem Elektrogerät mit einem Funktransponder umfasst, dass ein Lesegerät in die Nähe des Gerätes gebracht wird, die Betriebsdaten aus dem Speicher in das Lesegerät auf die beschriebene Weise übertragen werden und die Daten zu einem Auswertegerät übertragen werden. Dort werden die Daten entsprechend ausgewertet. So kann etwa überprüft werden, wie viele Auslösungen des Leistungsschalters erfolgt sind und zu welchen Zeitpunkten dies geschah.
Bei Stromzählern können Typkennungen und Verbrauchswerte ausgelesen werden.
Bei hochwertigen Geräten können auch Daten zur Vorgeschichte eines Fehlers gespeichert sein.
Alle diese Auswertungen können auch bei defekten Geräten vorgenommen werden, solange der Transponder noch intakt ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Funktransponder ein passiver RFID-Transponder ist und die Funkübertragung nach dem RFID-Verfahren erfolgt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Figur, die eine schematische Darstellung der Geräte und des Verfahrens zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist ein Elektrogerät 1 gezeigt, das eine elektronische Steuerung 2 und einen Betriebsdatenspeicher 3 besitzt. An dem Gerät 1 ist ein Transponder 5 angebracht. Der Transponderchip 4 wird über eine Rahmenantenne 9 mit Energie aus dem Funkfeld F versorgt. Der Transponderchip 4 ist mit dem Betriebsdatenspeicher 3 verbunden und kann diesen auslesen. Der Betriebsdatenspeicher 3 kann auch Teil des Transponderchips 4 sein. Dann liest der Transponderchip 4 die Daten aus der elektronischen Steuerung 2 aus.
Das Funkfeld F wird von der Antenne 7 des Lesegerätes 6 erzeugt. Wenn genügend Energie in den Transponder 5 induziert wird, beeinflusst dieser das Funkfeld F, was wiederum von dem Lesegerät 6 erkannt wird. Damit werden nun die Betriebsdaten von dem Lesegerät 6 aufgenommen und zu dem Auswertegerät 8 übertragen. Dort können nun die Betriebsdaten auf vielfältige Weise ausgewertet werden.
Da die Energie zum Betrieb des Transponders 5 aus dem Funkfeld F gewonnen wird, kann das Gerät 1 während der Übertragung der Betriebsdaten stromlos sein.

Claims

Elektrogerät mit elektronischer Steuerung und einem Speicher für Betriebsdaten, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrogerät (1) einen Funktransponder (5) enthält und der Speicher (3) über Funksignale (F) auch im stromlosen Zustand auslesbar ist.
Elektrogerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (3) ein nichtflüchtiger Speicher im Funktransponder (5) ist.
Elektrogerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher ein nichtflüchtiger Speicher (3) in der elektronischen Steuerung (2) ist.
Elektrogerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Funktransponder (5) ein passiver RFID-Transponder ist.
Elektrogerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrogerät (1) ein Leistungsschalter oder ein Stromzähler in einem Stromversorgungsnetz ist.
Verfahren zum Auslesen eines Speichers in einem Elektrogerät, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lesegerät (6) in die Nähe des Funktransponders (5) gebracht wird, die Betriebsdaten aus dem Speicher (3) per Funk in das Lesegerät (6) übertragen werden und aus dem Lesegerät (6) zu einem Auswertegerät (8) übertragen und dort ausgewertet werden.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkübertragung nach dem RFID-Verfahren erfolgt.