-
Die
Erfindung betrifft eine Abgasnachbehandlungsanlage zum Behandeln
von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Behandeln von Abgas.
-
Die
DE 102 42 303 A1 beschreibt
eine Abgasnachbehandlungsanlage zum Behandeln von Abgas einer Verbrennungskraftmaschine,
insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine mit Selbstzündung,
welche einen Stickoxidspeicherkatalysator und einen Partikelfilter
aufweist. Der Stickoxidspeicherkatalysator ist niedertemperaturaktiv
ausgebildet und besitzt eine hohe Speicherkapazität für
Stickoxide (NOx) bei Betriebstemperaturen von rund 150–300°C.
Bei höheren Temperaturen werden zunehmend Stickoxide von
dem Stickoxidspeicherkatalysator desorbiert und stehen zum Oxidieren
von im Partikelfilter zurückgehaltenen Rußpartikeln
zur Verfügung. Zum gezielten Aufwärmen des Stickoxidspeicherkatalysators
kann eine Aufwärmvorrichtung vorgesehen sein, mittels welcher
der Stickoxidspeicherkatalysator auf Desorptionstemperaturen bzw.
unmittelbar nach einem Start der Verbrennungskraftmaschine auf Betriebstemperaturen
gebracht werden kann.
-
Als
nachteilig bei einer derartigen Abgasnachbehandlungsanlage ist der
Umstand anzusehen, dass die Aufwärmvorrichtung zusätzlichen
Bauraum beansprucht und dass zum Betreiben der Aufwärmvorrichtung
Energie bereitgestellt werden muss.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abgasnachbehandlungsanlage
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine gute Reinigungsfunktion
bei hoher Verfügbarkeit in einem breiten Betriebsbereich
der Verbrennungskraftmaschine zur Verfügung stellt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Abgasnachbehandlungsanlage
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Gemäß einem weiteren
Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum
Behandeln von Abgas mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungsanlage
mit zumindest einem Partikelfilter und mit zumindest einem Stickoxidspeicherkatalysator
ist vorgesehen, dass der zumindest eine Stickoxidspeicherkatalysator
hochtemperaturstabil ausgebildet ist. Dadurch kann der zumindest
eine Stickoxidspeicherkatalysator brennkraftmaschinennah angeordnet
sein. Unmittelbar hinter einer Turbine eines Abgasturboladers kann
das Abgas zwar sehr hohe Temperaturen erreichen und bei entsprechender
Anordnung ist der Stickoxidspeicherkatalysator folglich einer hohen
Temperaturbelastung ausgesetzt, jedoch erreicht er ausgehend von
einem nicht betriebswarmen Zustand beispielsweise bei einem Warmlauf sehr
rasch seine Betriebstemperatur. Infolge der hochtemperaturstabilen
Ausführung werden thermische Alterungsschäden
auch bei Betriebspunkten mit hoher Motorlast und entsprechend heißem
Abgas an der Einbaustelle vermieden.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
zumindest eine Stickoxidspeicherkatalysator dem zumindest einem
Partikelfilter vorgeschaltet. Dadurch kann bei Vorliegen von Desorptionsbedingungen
vom Stickoxidspeicherkatalysator desorbiertes Stickstoffdioxid (NO2) zum Oxidieren von in dem Partikelfilter
zurückgehaltenen Rußpartikeln zur Verfügung
gestellt und der Partikelfilter so regeneriert werden.
-
Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn ein weiterer, insbesondere niedertemperaturaktiv
ausgebildeter, Stickoxidspeicherkatalysator vorgesehen ist, welcher
dem zumindest einen Partikelfilter nachgeschaltet ist. Der weitere
Stickoxidspeicherkatalysator ist dabei bevorzugt motorfern im Kraftfahrzeug-Unterbodenbereich
angeordnet. Die damit verbundene relativ große Länge
eines Abgasstranges zwischen der Verbrennungskraftmaschine und dem
weiteren Stickoxidspeicherkatalysator und die Wirkung des hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysators sowie des Partikelfilters als Wärmesenken
ermöglichen es, den weiteren Stickoxidspeicherkatalysator
weniger hochtemperaturstabil auszubilden. Der weitere Stickoxidspeicherkatalysator
ist so zudem bei für eine Speicherung von Stickoxiden günstigen,
niedrigeren Betriebstemperaturen zu betreiben.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein
SCR-Katalysator vorgesehen, welcher dem weiteren Stickoxidspeicherkatalysator nachgeschaltet
ist. Durch den SCR-Katalysator ist eine weitere Verringerung eines
Anteils von Stickoxiden im Abgas zu erreichen.
-
Schließlich
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn ein Reduktionsmittel zum
Betreiben des SCR-Katalysators mittels zumindest eines der Stickoxidspeicherkatalysatoren
generierbar ist. Dies kann beispielsweise beim Regenerieren zumindest
eines der Stickoxidspeicherkatalysatoren erfolgen, wenn die Verbrennungskraftmaschine
kurzzeitig auf Fettbetrieb umgestellt wird, wodurch im Abgas Reduktionsmittel
wie Wasserstoff (H2), Kohlenmonoxid (CO) und
unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) zum Reduzieren der Stickoxide
vorliegen. Insbesondere durch Reaktion von Wasserstoff (H2) mit Stickoxiden kann beim Regenerieren
zumindest eines der Stickoxidspeicherkatalysatoren Ammoniak (NH3) gebildet werden, welcher dem SCR-Katalysator
zugeführt wird.
-
Die
im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungsanlage
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Vorteile gelten,
soweit anwendbar, auch für das erfindungsgemäße
Verfahren zum Behandeln von Abgas.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche
Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
-
1 eine
schematisierte Darstellung einer Abgasnachbehandlungsanlage gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel; und
-
2 eine
schematisierte Darstellung einer Abgasnachbehandlungsanlage gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
-
1 zeigt
schematisch eine Abgasnachbehandlungsanlage 10 mit einem
hochtemperaturstabil ausgebildeten Stickoxidspeicherkatalysator 12 (NOx-Storage-Catalyst)
und mit einem diesem nachgeschalteten Partikelfilter 14.
Dem hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysator 12 ist
ein Oxidationskatalysator 16 vorgeschaltet. Der Oxidationskatalysator 16 ist
einem schematisiert dargestellten Abgasturbolader 18 in
einem Abgasstrang 20 mit geringem Abstand nachgeschaltet
und damit vergleichsweise nahe einer vorliegend nicht gezeigten Verbrennungskraftmaschine
im Abgasstrang 20 angeordnet. Bei der Verbrennungskraftmaschine
handelt es sich vorliegend um eine beispielsweise in einem Kraftfahrzeug
einsetzbare Verbrennungskraftmaschine mit Selbstzündung
und bei dem Partikelfilter 14 um einen Dieselpartikelfilter
(DPF).
-
Der
Oxidationskatalysator 16 ist wie der Stickoxidspeicherkatalysator 12 hochtemperaturstabil
ausgebildet. Hierfür kann eine an Cer freie Beschichtung
vorgesehen sein. Es kann jedoch auch eine Cer-haltige Beschichtung
vorgesehen sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Oxidationskatalysator 16 eine
vorzugsweise vorzusehende Fähigkeit zum Speichern von Stickoxiden
(NOx) und/oder Sauerstoff aufweist. Der Abstand des Oxidationskatalysators 16 zum
Abgasturbolader 18 beträgt vorliegend beispielsweise
ungefähr 10 cm–30 cm. Dadurch ist ein schnelles
Erreichen einer Betriebstemperatur des Oxidationskatalysators 16 und
damit einhergehend ein rasches Einspeichern von Stickoxiden und
ein Oxidieren von Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannten Kohlenwasserstoffen
(HC) auch nach einem Kaltstart der Verbrennungskraftmaschine gewährleistet,
bei welchem nach dem Abgasturbolader 18 gemessene Temperaturen
des Abgases weniger als 300°C betragen.
-
In
einem der Verbrennungskraftmaschine nahen Bereich des Abgasstranges 20 können
beispielsweise bei Volllastbetrieb Temperaturen von bis zu 800°C
auftreten. Der Oxidationskatalysator 16 ist daher durch
Wahl eines geeigneten Katalysatormaterials für Temperaturen
von wenigstens 700°C, vorzugsweise wenigstens 750°C
und besonders bevorzugt wenigstens 800°C alterungsstabil
ausgebildet, eine gegebenenfalls erforderliche Desulfatisierung des
Oxidationskatalysators 16 kann bei Temperaturen von über
600°C erfolgen. Der Oxidationskatalysator 16 kann
vorliegend ein Volumen aufweisen, das ungefähr dem 0,2–1-fachen
eines Hubvolumens der Verbrennungskraftmaschine entspricht.
-
Der
hochtemperaturstabile Stickoxidspeicherkatalysator 12 kann
vorliegend ungefähr 0 cm–50 cm stromab vom Oxidationskatalysator 16 im Abgasstrang 20 angeordnet
sein und ein Volumen aufweisen, welches dem 0,5–2-fachen
Hubvolumen der Verbrennungskraftmaschine entspricht. Aufgrund des
vergleichsweise geringen Abstandes des hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 zu
der Verbrennungskraftmaschine ist der Stickoxidspeicherkatalysator 12 ebenfalls
für Temperaturen von wenigstens 700°C, vorzugsweise
wenigstens 750°C und besonders bevorzugt wenigstens 800°C alterungsstabil
ausgebildet. Hierfür ist geeignetes Katalysatormaterial
ausgewählt. Die Desulfatisierung des hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysators 12 kann bei Temperaturen
von über 600°C erfolgen.
-
Ein
effizienter Arbeitsbereich des hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 ist durch
nach dem Abgasturbolader 18 gemessene mittlere Abgastemperaturen
und mittlere Abgasvolumenströme gekennzeichnet. Der hochtemperaturstabile
Stickoxidspeicherkatalysator 12 ist insbesondere zum Einspeichern
und Reduzieren von Stickoxiden in einem Abgasstrom geeignet, welcher
nach dem Abgasturbolader 18 gemessene Temperaturen von 250°C–450°C
aufweist.
-
Eine
katalytische Reduktion der eingespeicherten Stickoxide unter reduzierenden
Abgasbedingungen, welche im Folgenden eingehender beschrieben werden
wird, ist typischerweise erst ab Katalysator-Temperaturen über
etwa 230°C möglich. Andererseits nimmt die Fähigkeit
eines Stickoxidspeicherkatalysators zur Einspeicherung von Stickoxiden
bei Katalysator-Temperaturen oberhalb von etwa 400°C ab.
Daher sind der Oxidationskatalysator 16 und der hochtemperaturstabile
Stickoxidspeicherkatalysator 12 für einen effizienten
Betrieb, bei welchem der Anteil der Stickoxide im Abgasstrom um
mehr als 50% verminderbar ist, in einem Katalysator-Temperaturbereich
von ungefähr 250°C–450°C ausgelegt.
-
In 1 ist
im Abgasstrang 18 ein weiterer Stickoxidspeicherkatalysator 22 dem
Partikelfilter 14 nachgeschaltet. Der Partikelfilter 14 ist
hierbei im Abgasstrang 20 dem niedertemperaturaktive Stickoxidspeicherkatalysator 22 näher
als dem hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 angeordnet.
Der weitere Stickoxidspeicherkatalysator 22 ist niedertemperaturaktiv
ausgebildet.
-
Aufgrund
eines größeren Abstands des niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysators 22 zu der Verbrennungskraftmaschine
und aufgrund des Partikelfilters 14, des hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 und
des Oxidationskatalysators 16, welche als im Abgasstrang 20 vorgeschaltete
Wärmesenken fungieren, weist die Temperatur des den niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysators 22 erreichenden Abgases einen
im Vergleich zu der nach dem Abgasturbolader 18 gemessenen
Temperatur geringeren Wert auf.
-
Der
Unterschied der Temperatur im Abgasstrang 20 zwischen dem
Oxidationskatalysator 16 und dem niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysator 22 beträgt typischerweise
etwa 100°C bis 150°C im zeitlichen Mittel. Kurzeitig
können auch größere oder kleinere Temperaturunterschiede
auftreten Der niedertemperaturaktive Stickoxidspeicherkatalysator 22 ist
vorliegend beispielsweise 50 cm–100 cm von dem hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysator 12 entfernt im Abgasstrang 20 angeordnet.
Das Volumen des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 kann
ungefähr das 0,3–1,5-fache des Hubvolumens der
Verbrennungskraftmaschine betragen. Für den niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysator 22 ist das Katalysatormaterial
so gewählt, dass er eine Alterungsstabilität für
Temperaturen von unter 700°C aufweist. Die Desulfatisierung
des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 kann
bei Temperaturen von unter 600°C erfolgen.
-
Ein
effizienter Arbeitsbereich des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 ist durch
nach dem Abgasturbolader 18 gemessene hohe Abgastemperaturen
und hohe Abgasvolumenströme gekennzeichnet. Der niedertemperaturaktive Stickoxidspeicherkatalysator 22 ist
insbesondere zum Einspeichern und Reduzieren von Stickoxiden in einem
Abgasstrom geeignet, welcher nach dem Abgasturbolader 18 gemessene
Temperaturen von mehr als 400°C aufweist. Vorzugsweise
ist der niedertemperaturaktive Stickoxidspeicherkatalysator 22 daher
für einen effizienten Betrieb in einem Katalysator-Temperaturbereich
von ungefähr 200°C–400°C ausgelegt.
Durch den niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysator 22 ist
daher eine effiziente Verminderung des Anteils an Stickoxiden im
Abgas auch dann noch möglich, wenn die Effizienz des Oxidationskatalysators 16 und/oder
des hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 infolge von
Temperaturen von ungefähr 500°C im der Verbrennungskraftmaschine
nahen Abgasstrang 20 abnimmt.
-
Dem
niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysator 22 ist,
wie in 1 dargestellt, ein SCR-Katalysator 24 nachgeschaltet.
Der niedertemperaturaktive Stickoxidspeicherkatalysator 22 und der
SCR-Katalysator 24 sind vorliegend in eine Baueinheit 26 integriert.
Die katalytisch wirksamen Bestandteile können dabei auf
einem gemeinsamen Keramikträger aufgebracht sein. Eine
quer zur Abgasrichtung orientierte Schichtstruktur, vorzugsweise
mit einer Stickoxidspeicherkatalysator-Beschichtung als Deckschicht
kann vorgesehen sein. Dem SCR-Katalysator 24 wird zur selektiven
katalytischen Reduktion von Stickoxiden als Reduktionsmittel Ammoniak (NH3) zugeführt, welches in der beschriebenen
Abgasnachbehandlungsanlage 10 mittels des Oxidationskatalysators 16,
des hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 und/oder
des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 gebildet
wird.
-
Eine
solche On-Board-Erzeugung von Ammoniak kann bei einem Regenerationsvorgang
für den Oxidationskatalysator 16 bzw. den Stickoxidspeicherkatalysatoren 12, 22 erfolgen,
indem die Verbrennungskraftmaschine kurzzeitig auf Fettbetrieb umgestellt
wird. Im Fettbetrieb mit λ < 1, d. h. bei einem Verhältnis
von Luft zu Kraftstoff, welches kleiner ist als das stöchiometrisches
Kraftstoffverhältnis von λ = 1, liegen im Abgas
Reduktionsmittel wie Wasserstoff (H2), Kohlenmonoxid
(CO) und unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) zum Reduzieren der
Stickoxide vor.
-
Beim
Regenerieren im Fettbetrieb werden die eingespeicherten Stickoxide
desorbiert und katalytisch reduziert. Insbesondere durch Reaktion
von Wasserstoff (H2) mit Stickoxiden kann
hierbei Ammoniak (NH3) gebildet werden,
welcher dann dem SCR-Katalysator 24 zur Verfügung
steht. Der SCR-Katalysator 24 weist die Fähigkeit
zum Einspeichern des Ammoniaks (NH3) bei reduzierenden
Bedingungen auf, welcher bei oxidierenden Bedingungen mit den Stickoxiden
unter Stickstoffbildung in einer selektiven, katalytischen Reduktionsreaktion
reagieren kann.
-
Selbstverständlich
ist es vorstellbar, dem SCR-Katalysator 24 alternativ oder
ergänzend ein geeignetes Reduktionsmittel mittels einer
Dosiervorrichtung zuzuführen, wobei das Reduktionsmittel
in einem Behältnis bevorratet sein kann.
-
Dauer
und Häufigkeit einer Regeneration des Oxidationskatalysators 16 bzw.
des hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysators 12 werden
unter Einbeziehung von Messwerten festgelegt, welche von stromauf
und stromab im Abgasstrang 20 angeordneten Abgassensoren
ermittelt werden. Die Abgassensoren können sensitiv in
Bezug auf Stickoxide und/oder in Bezug Sauerstoff oder Reduktionsmittel
ausgebildet sein. Nachfolgend sind die Sensoren vereinfacht als
Lambda/NOx-Sensoren 28 bezeichnet. Wie in 1 dargestellt,
ist bevorzugt einer der Lambda/NOx-Sensoren 28 dem hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysators 12 vorgeschaltet, während
der zweite Lambda/NOx-Sensor 28 diesem nachgeschaltet ist.
-
Hierdurch
sind die beiden Lambda/NOx-Sensoren 28 vor unerwünschter
Beeinflussung durch unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) geschützt,
da letztere im Oxidationskatalysator 16 oxidiert werden.
Die Lambda/NOx-Sensoren 28 sind in einem Bereich des Abgasstranges 20 angeordnet, in
welchem durch die Nähe zu der Verbrennungskraftmaschine
Abgase vergleichsweise hohe Temperaturen aufweisen, wodurch eine
rasche Betriebsbereitschaft der Lambda/NOx-Sensoren 28 gewährleistet
ist.
-
In
alternativen Ausführungsformen der Abgasnachbehandlungsanlage 10 kann
jeweils ein Lambda/NOx-Sensor 28 vor dem Oxidationskatalysator 16 und
nach dem hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysator 12,
vor dem Oxidationskatalysator 16 und nach dem niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysator 22 oder vor dem hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysator 12 und nach dem niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysator 22 angeordnet sein. Selbstverständlich
sind auch weitere Lambda/NOx-Sensoren 28 einsetzbar.
-
In 1 sind
zudem zwei Temperatursensoren 30 dargestellt, von denen
einer dem Abgasturbolader 18 vorgeschaltet, ein weiterer
dem hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysator 12 zugeordnet
ist. Für die Steuerung oder Regelung des Betriebs des Oxidationskatalysators 16 und
der Stickoxidspeicherkatalysatoren 12, 22 werden
von den Temperatursensoren 30 ermittelte Messwerte ebenfalls
mit einbezogen.
-
Während
bei dem Oxidationskatalysator 16 und bei dem hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysator 12 in jeder Regenerationsphase
eine Desorption der eingespeicherten Stickoxide erfolgt, wird die
Regeneration des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 von
dessen Beladungszustand abhängig gemacht. Der Beladungszustand
des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 kann
hierbei modelliert oder mittels eines nach dem hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysator 12 oder nach dem niedertemperaturaktiven
Stickoxidspeicherkatalysator 22 angeordneten, vorliegend
nicht dargestellten NOx-Sensors bestimmt werden.
-
Zur
Regeneration des niedertemperaturaktiven Stickoxidspeicherkatalysators 22 kann
die Dauer einer Regeneration um eine Zeit von 1 s–3 s verlängert
oder für den Fettbetrieb während der Regeneration
ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis von ungefähr λ = 0,90
bis λ = 0,85 eingestellt werden. Dieses Luft-Kraftstoff-Verhältnis
ist geringer als das Verhältnis, welches bei einer Regeneration
lediglich des Oxidationskatalysators 16 und des hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysators 12 eingestellt ist.
-
Zum
Auslösen der Regeneration des Partikelfilters 14 ist
ein Differenzdrucksensor 32 vorgesehen, welcher wie in 1 und 2 gezeigt,
den Druck des Abgases im Abgasstrang 20 vor und nach dem
Partikelfilter 14 ermittelt. Aus dem entsprechenden Differenzdruck
wird wiederum eine Beladung des Partikelfilters 14 ermittelt.
Bei Ermittlung einer definierten Beladung des Partikelfilters 14 wird
dieser regeneriert, indem im Partikelfilter 14 zurückgehaltene Rußpartikel
oxidiert werden. Zum Oxidieren der Rußpartikel kann vom
Oxidationskatalysator 16 und/oder von dem hochtemperaturstabilen
Stickoxidspeicherkatalysator 12 generiertes bzw. desorbiertes
NO2 zur Verfügung gestellt werden.
Alternativ oder ergänzend kann eine Zwangsregeneration
durch thermischen Rußabbrand mit im Abgas enthaltenem Sauerstoff vorgesehen
sein.
-
2 zeigt
eine gegenüber der in 1 dargestellten
Ausführungsform vereinfachte, alternative Abgasnachbehandlungsanlage 10,
bei welcher der hochtemperaturstabile Stickoxidspeicherkatalysator 12 ohne
Zwischenschaltung eines Oxidationskatalysators 16 dem Abgasturbolader 18 im
Abgasstrang 20 nachgeschaltet ist. Wie in 2 dargestellt,
weist die Abgasnachbehandlungsanlage 10 lediglich einen einzigen
Lambda/NOx-Sensor 28 auf, welcher im Abgasstrang 20 zwischen
dem Abgasturbolader 18 und dem hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysator 12 angeordnet
ist.
-
Ein
Temperatursensor 30 erfasst die Temperatur im Abgasstrang 20 zwischen
dem hochtemperaturstabilen Stickoxidspeicherkatalysator 12 und dem
in unmittelbarer Nähe zu dem Stickoxidspeicherkatalysator 12 angeordneten
Partikelfilter 14. Die Baueinheit 26, in welche
der niedertemperaturaktive Stickoxidspeicherkatalysator 22 und
der diesem nachgeschaltete SCR-Katalysator 24 integriert
sind, ist in Vergleich zur Darstellung in 1 in einem
größeren Abstand zu dem Partikelfilter 14 im
Abgasstrang 20 angeordnet.
-
Durch
eine Kombination von hochtemperaturstabilem Speicherkatalysator 12 und
niedertemperaturaktivem Stickoxidspeicherkatalysator 22 ermöglichen
es die in 1 und 2 beispielhaft
dargestellten Abgasnachbehandlungsanlagen 10, über
einen weiten Betriebsbereich der Verbrennungskraftmaschine eine
effiziente Verminderung des Anteils an Stickoxiden im Abgas zu erzielen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-