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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betankungserkennung bei einer
Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges, die mit unterschiedlichen
Kraftstoff-Mischungsverhältnissen
betrieben werden kann, und bei der das Kraftstoff-Mischungsverhältnis innerhalb
der Brennkraftmaschine im Bereich einer Kraftstoffzumischung bestimmt
wird.
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Heutige
Brennkraftmaschinen nach dem Otto-Prinzip werden in der Regel mit
einem aus Erdöl gewonnenen,
kohlenwasserstoffhaltigen Kraftstoff wie Benzin oder Super-Benzin
betrieben. Alternativ werden zunehmend auch aus Pflanzen, beispielsweise
aus Zuckerrohr gewonnene Alkohole, wie Ethanol als Kraftstoff verwendet.
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Ein
Kraftfahrzeug, welches beide Kraftstoffarten verträgt, wird
als an den Kraftstoff anpassungsfähiges Fahrzeug, oder auch „Flexible
Fuel Vehicle" oder
kurz „Flex-Fuel
Vehicle" (FFV) oder Flex-Power-Fahrzeug
genannt. Diese Art von Fahrzeugen können sowohl mit reinem Benzin,
als auch mit verschiedenen ähnlichen
Kraftstoffen, wie beispielsweise Ethanol, Bioethanol oder Methanol-Benzin-Gemischen
betrieben werden. Reines Ethanol wird als E100-Kraftstoff bezeichnet.
Reines Benzin wird dagegen als E0-Kraftstoff bezeichnet. Eine beliebige
Mischung mit xx% Ethanol wird als Exx bezeichnet. In Europa und
in den USA übliche
ethanolhaltige Kraftstoffe beinhalten etwa 75 bis 85% Ethanol (E75
bzw. E85). Der Rest, 15 bis 25% ist Benzin.
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Da
Ethanol gegenüber
Benzin ein signifikant kleineres stöchiometrisches Verhältnis bei
der Verbrennung aufweist (9,0 statt 14,7), wird bei stöchiometrischem
Motorbetrieb bei Ethanol eine erhöhte Einspritzmenge benötigt. Erschwert
wird dies, da sich im Kraftstofftank beliebige Mischun gen infolge der
zugetankten Kraftstoffe ergeben können. Die genaue Kenntnis des
Ethanolgehaltes im Kraftstoff verbessert signifikant die Fahreigenschaften
des Fahrzeugs sowie die Kaltstartfähigkeit.
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Die
Motorsteuerung der Flex-Fuel Vehicle muss daher die Motorfunktion,
insbesondere die Einspritzfunktion bzw. die Einspritzkennfelder,
an das entsprechende Kraftstoffmischungsverhältnis anpassen. Dafür ist eine
sichere Erkennung des im Tank vorhandenen Kraftstoff-Mischungsverhältnisses
erforderlich. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich das Mischungsverhältnis im
Tank nur dann ändern kann,
wenn auch eine Menge Kraftstoff hinzugetankt wurde. Daher kommt
der Betankungserkennung eine tragende Rolle in einem Flex-Fuel-Konzept
zu.
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Stand
der Technik ist eine Erkennung, die die Füllstandsänderung bei stehendem Fahrzeug
detektiert (Tankgeber, Signal an Klemme 15). Eine Betankung bei
laufendem Motor wird nicht erkannt. Nachteilig ist dabei, dass bei
stehendem Fahrzeug der gemessene Füllstand sehr stark vom Schrägstand des Fahrzeugs
abhängt.
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Eine
Betankungserkennung soll möglichst schnell
eine Betankung erkennen und die Information an das Gemischadaptionssystem
der Brennkraftmaschine weiterleiten. Spätestens, wenn nach Betanken
neuer Kraftstoff, mit anderen Eigenschaften, an der so genannten
Fuel-Rail bzw. an dem Kraftstoffzumesssystem der Brennkraftmaschine
angekommen ist, muss die Information über eine zurückliegende Betankung
vorliegen. In diesem Fall werden Gemischadaption und Tankentlüftung gesperrt
und es wird auf die Adaption des Ethanolgehaltes umgestellt.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein hinsichtlich der Genauigkeit
verbessertes Verfahren zur Betankungserkennung bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass sowohl die Füllstandszunahme
bei stehendem Kraftfahrzeug als auch bei bewegtem Kraftfahrzeug
bestimmt wird. Gegenüber
einer Betankungser kennung, die rein auf dem Füllstandssignal bei stehendem
Fahrzeug beruht, hat dies den Vorteil, dass Fehlmessungen, die beispielsweise
auf nicht zuverlässig
ermittelten Füllständen beim
Abstellen des Fahrzeugs beruhen, vermieden werden. Diese Fehlmessungen
können
insbesondere dann auftreten, wenn der Fahrer vor dem Stillstand
des Fahrzeugs den Zündschlüssel zurückdreht
und der Füllstandsgeber
nicht im Nachlauf auswertbar ist. Dieser so genannte Abstellfüllstand
berücksichtigt
dann nicht den eventuellen Schrägstand
des Fahrzeugs. Die Betankungserkennung bei stehendem Fahrzeug ermöglicht dabei
allerdings zunächst
eine schnelle Information über
eine mögliche
Betankung, die dann durch die Füllstandsermittlung
bei fahrendem Kraftfahrzeug hinsichtlich der Genauigkeit verbessert
werden kann.
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Vorteilhaft
ist es, wenn als Füllstandszunahme
ein Wert für
eine relative Betankung ermittelt wird, wobei die relative Betankung
als Verhältnis
der Kraftstoffzunahme zur ursprünglichen
Kraftstoffmenge bestimmt wird.
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In
bevorzugter Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass der Wert für die Füllstandszunahme
aus einer Überblendung
von einem bei stehendem Kraftfahrzeug ermittelten Wert und einem
bei bewegtem Kraftfahrzeug ermittelten Wert bestimmt wird. Dabei ist
vorgesehen, dass eine Überblendgeschwindigkeit bei
der Überblendung
in Abhängigkeit
von einer ermittelten Güte
des Füllstandes
bei bewegtem Kraftfahrzeug gewählt
wird. Im Allgemeinen ist die Genauigkeit des Wertes bei fahrendem
Fahrzeug höher,
da man aus einer sehr langsamen Filterung des Füllstandsignals einen guten
Mittelwert erhält.
Dazu wird die Füllstandszunahme
bei bewegtem Kraftfahrzeug durch eine zeitliche Mittelung der aktuellen
Füllstandswerte
mittels einer Tiefpass-Funktion ermittelt. Dadurch wird eine präzise Mittelung
des Füllstandes bei
bewegtem Fahrzeug grundsätzlich
ermöglicht.
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In
der Regel handelt es sich bei Füllstandsschwankungen
um kein symmetrisches Pendeln um den Mittelwert. Eine einfache Tiefpass-Filterung reicht
daher oft nicht aus. Wird die zeitliche Mittelung der aktuellen
Füllstandswerte
mittels einer unsymmetrischen Tiefpass-Funktion ermittelt, bei denen
positive Abweichungen vom Mittelwert gegenüber den negativen Abweichungen
vom Mittelwert mit einem unterschiedlichen Faktor gewichtet werden,
können unsymmetrische
Kraftstoffschwankungen im Tank, so genannter „Schwapper", beispielsweise aufgrund nicht symmetrisch
eingebauter Füllstandsgeber,
bei denen beispielsweise kurzfristige Füllstandsabnahmen stärker ausfallen
als die kurzfristigen Füllstandsanstiege,
besser beherrscht werden.
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In
bevorzugter Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass bei der Füllstandszunahme
bei bewegtem Kraftfahrzeug eine Füllstandsmodellberechnung eingesetzt
wird, welches den Tankfüllstand
durch langsame Regelung des Füllstandssignals
eines Füllstandgebers
ermittelt und dessen Regelverhalten eine adaptierbare Zeitkonstante
besitzt. Durch die Anpassung der Zeitkonstante beim Regelverhalten kann
erreicht werden, dass das Füllstandsmodell
auf äußere Einflüsse schneller
reagieren kann. Weicht beispielsweise das Füllstandsmodell nach oben von diesem
langzeitstabilen Füllstand
ab, so wird eine nicht gelernte Betankung vermutet und die Zeitkonstante
des Füllstandmodells
wird erheblich verkleinert. Damit ist es möglich, ein sehr stabiles langsam adaptierendes
Modell einzusetzen, welches sich bei Betankung jedoch sehr schnell
anpassen kann.
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Dabei
ist es von Vorteil, wenn bei der Füllstandszunahme bei bewegtem
Kraftfahrzeug eine Füllstandsmodellberechnung
eingesetzt wird, welche den Tankfüllstand durch langsame Regelung
des Füllstandssignals
eines Füllstandgebers
ermittelt und dessen Regelgeschwindigkeit mindestens vom Signal
des Füllstandgebers
und einem Wert für
einen modellierten Tankfüllstand
so wie einem anderen Wert abhängt.
Dies kann beispielsweise mittels einer Kennfeldberechnung für die Zeitkonstante
bzw. die Integrationsgeschwindigkeit geschehen. Damit lassen sich
beispielsweise die so genannten unsymmetrischen „Schwapper" sehr schnell ausregeln. Ein Kennfeld,
aufgespannt über
das aktuelle Füllstandssignal
des Füllstandgebers
im Tank und über
den modellierten Tankfüllstand
ermöglicht
es, dass „Schwapper" noch oben, d. h.
aktueller Füllstand
ist größer als der
modellierte Füllstand,
beispielsweise schneller gelernt werden können als „Schwapper" nach unten, d. h. der aktueller Füllstand
ist kleiner als der modellierte Füllstand. Durch einen derartigen
unsymmetrischen Eingriff beim Regelverhalten kann das im Allgemeinen
unsymmetrische Verhalten im Tank schneller erfasst und ausgeregelt
werden. Mit dieser Art der Kennfeldberechnung kann die Regelung
auch für
unterschiedlich hohe Füllstände angepasst
werden. Es zeigt sich, dass insbesondere bei kleinen Füllständen die
negativen Abweichungen vom Mittelwert deutlich stärker ausfallen
als die positiven. Es ist daher sehr vorteilhaft, wenn das Maß der Unsymmetrie
der Tiefpass-Funktion abhängig
vom Mittelwert des Füllstandes
festgelegt wird.
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In
einer Verfahrensvariante kann es zudem von Vorteil sein, wenn die
Regelgeschwindigkeit beispielsweise abhängig von einem langzeitgefilterten Tankfüllstand
bestimmt wird.
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Wird,
wie dies eine bevorzugte Verfahrensvariante vorsieht, nach einer
Betankung der Zeitpunkt einer möglichen Änderung
des Kraftstoff-Mischungsverhältnisses
im Bereich der Kraftstoffzumessung durch Vergleich eines aufintegrierten
Kraftstoffverbrauchs mit einer unteren und/oder mit mindestens einer
oberen Schwelle ermittelt, kann eine binäre Information an das System
ausgegeben werden, welches angibt, dass ab sofort mit einer Änderung
der Kraftstoff-Zusammensetzung an beispielsweise den Einspritzventilen
zu erwarten ist. Steigt der aufintegrierte Kraftstoffverbrauch weiter
an und überschreitet
ggf. eine zweite obere Schwelle, so kann davon ausgegangen werden,
dass sich die Kraftstoff-Zusammensetzung im Bereich der Kraftstoffzumesssysteme
nun vollständig
geändert
hat.
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Wird
ein aktueller Kraftstoffverbrauch, welcher aus einer Einspritzzeit
und der Motordrehzahl ermittelt wird, vom modellierten Tankfüllstand
subtrahiert, kann die Filterung des Füllstandes so langsam ablaufen,
dass nur eine Korrekturmenge nachgeregelt werden muss.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung ein Flussdiagramm des Verfahrens,
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2 ein
Blockschaltbild für
eine Füllstandsmodellberechnung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine Betankungserkennung 1.
Das Flussdiagramm beschreibt das Verfahren zur Erkennung einer relativen
Betankung 71 und zur Ermittlung einer binären Größe, die
einer Bedingung für
einen Kraftstoffwechsel 181 entspricht. Diese zeigt eine
mögliche Änderung
der Kraftstoff-Zusammensetzung an dem Kraftstoff-Zumesssystem der
Brennkraftmaschine, beispielsweise an den Einspritzventilen, an.
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Der
Verfahrensablauf ist in zwei unterschiedlichen Verfahrensabfolgen
aufgeteilt. In einer ersten Abfolge wird die Betankungserkennung 1 bei
stehendem Kraftfahrzeug durchgeführt.
Nach dem Startpunkt 10 des Verfahrens wird in einer Abfrage
Mindeststillstandszeit 20 ermittelt, ob das Kraftfahrzeug für eine bestimmte
Mindestzeit gestanden hat. Ist dies der Fall wird im Verfahrensschritt
Speichern Tankfüllstand
vor Betankung 30 der aktuelle Tankfüllstand vor dem Betanken ermittelt.
Andernfalls wird die Abfrage nach einer bestimmten Zeit wiederholt oder
es liegt eine Bedingung vor, dass das Kraftfahrzeug eine Geschwindigkeit
besitzt, welche von Null verschieden ist. Dies wird in dem anderen
Ast der Verfahrensabfolge mit einer Abfrage Fahrzeuggeschwindigkeit 80 ermittelt.
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Nach
dem Verfahrensschritt Speichern Tankfüllstand vor Betankung 30 wird
in einer Abfrage Anfahrt 40 ermittelt, ob das Kraftfahrzeug
anfährt.
Ist dies der Fall wird im Verfahrensschritt Speichern Tankfüllstand
nach Betankung 50 der aktuelle Tankfüllstand nach dem Betanken ermittelt.
Diese Abfrage wird wiederholt, falls diese Bedingung nicht zutrifft. Im
nachfolgenden Verfahrensschritt Berechnung Betankungsmenge 60 wird
die Betankungsmenge aus Füllständen im
Stillstand vor und nach Betankung ermittelt, wobei dieser Wert im
nachfolgenden Verfahrensschritt Berechnung relative Betankung 70 ausgewertet
wird.
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Parallel
zu der zuvor beschriebenen Verfahrensabfolge erfolgt im anderen
Ast des Verfahrens eine Füllstandsermittlung
bei bewegtem Kraftfahrzeug. Nach der Abfrage Fahrzeuggeschwindigkeit 80 wird
im Fall, dass das Kraftfahrzeug steht, d. h. die Fahrzeuggeschwindigkeit
gleich Null ist, im Schritt Speichern Modellwert beim Anhalten 90 ein
modellierter Tankfüllstandsausgangswert 91 gespeichert, welcher
einem Füllstand
aus einem Modell vor dem letzten Betanken entspricht.
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Im
Fall, dass sich das Fahrzeug bewegt, wird in einer Füllstandsmodellberechnung 100 zunächst eine
Kennfeldberechnung 110 durchgeführt, die aus einem aktuellen
Tankfüllstand 111,
welcher als Ausgangssignal eines Füllstandgebers im Tank zur Verfügung steht,
aus einem modellierten Tankfüllstand 112 und
ggf. zusätzlich
aus einem langzeitgefilterten Tankfüllstand 113 eine Zeitkonstante
bzw. die Integrationsgeschwindigkeit des Füllstandmodells bestimmt. In
einem nachfolgenden Schritt erfolgt in einer Kraftstoffverbrauchsberechnung 120 die
Berechnung des aktuellen Kraftstoffverbrauchs. Im darauf folgenden
Verfahrensschritt erfolgt eine Aktualisierungsberechnung 130,
bei der das Füllstandsmodell, ausgehend
vom aktuellen Tankfüllstand 111,
aktualisiert und der neue modellierte Tankfüllstand 112 zur Verfügung gestellt
wird. Im nachfolgenden Verfahrensschritt Berechnung langzeitstabiler
Füllstand 140 kann
der langzeitgefilterte Tank füllstand 113 berechnet
werden. Im nächsten
Schritt Berechnung Betankungsmenge 150 wird, ausgehend
vom modellierten Tankfüllstandsausgangswert 91 und
dem modellierten Tankfüllstand 112 eine
Berechnung der Betankungsmenge für
das bewegte Fahrzeug aus Modellwerten vor und nach der Betankung
durchgeführt.
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Im
Verfahrensschritt Berechnung relative Betankung 70 werden
die Werte ausgehend vom Verfahrensschritt Berechnung Betankungsmenge 60 für das stillstehende
Fahrzeug und vom Verfahrensschritt Berechnung Betankungsmenge 150 für das bewegte
Fahrzeug zur Ermittlung der relativen Betankung 71 miteinander
verknüpft,
wobei die relative Betankung 71 als Verhältnis der
Kraftstoffzunahme zur ursprünglichen
Kraftstoffmenge bestimmt wird. Der Wert für die Füllstandszunahme wird in diesem Verfahrensschritt
aus einer Überblendung
beider Werte bestimmt, wobei eine Überblendgeschwindigkeit bei
der Überblendung
in Abhängigkeit
von einer ermittelten Güte
des Füllstandes
bei bewegtem Kraftfahrzeug gewählt
wird. Dabei wird um so mehr auf den Wert aus der Füllstandsmodellberechnung 100 überblendet,
desto zuverlässiger
die Adaption des Füllstandmodells
ausfällt,
d. h. je genauer der neue Füllstand
im Modell bei bewegtem Fahrzeug gelernt werden konnte, um so mehr
wird dieser Wert als Basis für
die relativen Betankung 71 herangezogen. Unmittelbar nach
dem Betanken liegt jedoch nur der Wert bei stehendem Fahrzeug vor,
so dass mit diesem Wert begonnen wird.
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Bei
der nachfolgenden Abfrage relative Betankung 160 wird gegenüber einem
Schwellwert überprüft, ob es
sich um eine relative Betankung 71 handelt. Ist dies der
Fall, so wird das ab dann eingespritzte Kraftstoffvolumen im Verfahrensschritt
Kraftstoffvolumenintegration 170 aus der Einspritzzeit 171 und
der Motordrehzahl 172 der Brennkraftmaschine aufintegriert
und in der Abfrage 180 ermittelt, ob eine mögliche Änderung
der Kraftstoffkonzentration bzw. der Kraftstoffzusammensetzung an
dem Kraftstoff-Zumesssystem, beispielsweise an den Einspritzventilen
der Brennkraftmaschine vorliegt. Ist dies der Fall, erfolgt die
Ausgabe der binären
Größe für die Bedingung
für einen
Kraftstoffwechsel 181, ansonsten ist der Verfahrensablauf
am Endpunkt 190 angelangt.
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Das
Blockschaltbild in 2 beschreibt die Realisierung
der Füllstandsmodellberechnung 100 mit
unsymmetrisch applizierbarer Zeitkonstante. Die Zeitkonstante kann
in Abhängigkeit
vom aktuellen Tankfüllstand 111 als
Signal eines Füllstandgebers und
vom modellierten Tankfüllstand 112 angepasst werden.
Dabei ist vorgesehen, dass in einer Kennfeldberechnung 110 für die Inte grationsgeschwindigkeit
die Zeitkonstante für
eine Regelung entsprechend den Werten für den aktuellen Tankfüllstand 111 und
des modellierten Tankfüllstandes 112 adaptiert
wird, so dass auch unsymmetrische Schwankungen im Tank („Schwapper") nicht zu einer
signifikanten Änderung
des Füllstands
führen.
Alternativ zum aktuellen Tankfüllstand 111 kann
als Eingang für
die Kennfeldberechnung 110 auch die Differenz aus aktuellem
Tankfüllstand 111 und
modellierten Tankfüllstand 112 herangezogen
werden.
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Die
derart adaptierte Integrationsgeschwindigkeit wird über eine
Verknüpfung 101 im
Regelkreis berücksichtigt.
Der modellierte Füllstand 112 ist
Ergebnis einer I-Regelung 102 des aktuellen Tankfüllstandes 111 als
Ausgangwertes des Füllstandgebers.
Bei der I-Regelung 102 können weitere Parameter 103 berücksichtigt
werden. Ein aktueller Kraftstoffverbrauch 173, welcher
aus der Einspritzzeit 171 und der Motordrehzahl 172 bei
der Kraftstoffvolumenstromintegration 170 ermittelt wird,
wird im gezeigten Beispiel durch Subtraktion direkt beim modellierten
Tankfüllstand 112 berücksichtigt.
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Das
beschriebene Verfahren kann als Software- und/oder Hardware-Lösung umgesetzt
sein und zumindest Teil der übergeordneten
Motorsteuerung sein.
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Eine
Betankungserkennung nach dem zuvor beschriebenen Verfahren ist auch
grundsätzlich
in anderen Systemen einsetzbar, bei denen durch Betankung ein sich
vom aktuellen Kraftstoff unterschiedliches Kraftstoffgemisch, mit
beispielsweise anderem Dampfdruck, ergibt und sich das Motorenmanagement
darauf einstellen muss.