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Die
Erfindung betrifft eine mit einem Partikelabscheider ausgestattete
Abgasrückführeinrichtung für das Abgas
einer Brennkraftmaschine mit einer mit einem Lufteinlass der Brennkraftmaschine
verbundenen Luftzuführleitung und mit einer mit einem Abgasauslass
der Brennkraftmaschine verbundenen Abgasleitung, wobei die Abgasleitung über
eine mittels eines Ventils verschließbare Abgasrückführleitung mit
der Luftzuführleitung sowie mit einer einen Abgasauslass
aufweisenden Abgasauslassleitung verbunden ist.
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Bei
einer solchen Abgasrückführeinrichtung gemäß
DE 31 18 739 A1 ist
die Abgasrückführeinrichtung derart aufgebaut,
dass das Abgas durch eine zyklonartige Staubsammeltrommel nach dem Prinzip
der Entladungstheorie für statische Elektrizität
gereinigt wird. Über einen Lufteinlass wird dieses gereinigte
Abgas der Brennkraftmaschine zugeführt und zusammen mit
dem Brennstoff bei einer niedrigen Temperatur verbrannt, um dadurch
in dem Abgas enthaltende Stickstoffoxide (NO
x)
zu reduzieren.
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Die
Abgasrückführeinrichtung ist so aufgebaut, dass
die Abgasleitung des Abgasverteilers eine Abzweigung aufweist, sodass
eine zyklonartige Staubsammeltrommel einen Teil des aus dem Abgasverteiler
kommenden Abgases abzieht und gleichzeitig den anderen Teil des
Abgases durch eine abgasführende Leitung in die Umgebung
austreten lässt. An einer bestimmten Stelle der mit dem
elektrostatischen Filter verbundenen Abgasrückführleitung ist
ein Steuerventil eingebaut, um die Eingangsströmung des
Abgases in die Luftzuführleitung zu steuern. Hierzu wird
eine Vakuumleitung entsprechend dem Arbeitszustand des Motors verwendet.
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Aus
WO 00/28203 A1 ist
ein Niederdruck-Abgasrückführ-System mit einem
Partikelfilter für eine einen Turbolader aufweisende Brennkraftmaschine,
insbesondere Dieselmotor, bekannt. Eine Rückführleitung
für Abgas mündet hier vor einem Verdichter des
Turboladers in einen Einlassluftkanal, der in einer Ventilvorrichtung
eine Drossel aufweist. Die Drossel kann zwischen offener und geschlossener
Stellung in jede beliebige Zwischenstellung gebracht werden, um
die gewünschte Menge Frischluft mit Abgas zu mischen.
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Eine ähnliche
Abgasrückführeinrichtung für eine Brennkraftmaschine
ist als Niederdruck-Abgasrückführ-System weiterhin
in
WO 98/55759 A1 offenbart,
wobei ein Gegendruckventil vorgesehen ist, das hinter einem Abzweig
einer Abgasrückführungsleitung angeordnet ist.
Das Gegendruckventil soll der Erzeugung eines hinreichenden Differenzdruckes zwischen
einem Einlass eines Verdichters und einem Filter dienen.
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Ferner
ist aus
DE 40 07 516
C2 ein Niederdruck-Abgasrückführ-System
für einen Dieselmotor bekannt, wobei ein einer Abgasturbine
eines Turboladers nachfolgender Partikelfilter vorgesehen ist, hinter
dem eine in eine Ansaugluftleitung mündende Abgasrückführleitung
abzweigt. Die Ansaugluftleitung besitzt vor einer Einmündung
der Abgasrückführleitung eine regelbare Drossel.
Die Ansaugluftleitung geht über einen Lader des Turboladers
in eine an den Dieselmotor angeschlossene Ladeluftleitung über.
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Eine
Kolbenbrennkraftmaschine zur Durchführung eines Verfahrens
zur Verminderung von NO
x-Emission beschreibt
DE 44 39 940 A1 .
Diese Kolbenbrennkraftmaschine weist einen Abgasturbolader und eine
Einrichtung zur Rückführung einer Abgasteilmenge
zur Ladeluft auf. Es ist eine Abgasrückführleitung
vorgesehen, die mit einer Abgasleitung in einem Bereich vor einer
Turbine des Abgasturboladers und mit einer Ladeluftleitung in einem
Ansaugbereich eines Verdichters des Abgasturboladers in Verbindung
steht. Ferner sind ein Partikelfilter und ein Kühler in
der Abgasrückführleitung angeordnet.
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Aus
DE 197 28 353 C1 ist
eine Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader bekannt, der eine
im Abgasleitungssystem angeordnete Abgasturbine und einen von der
Abgasturbine angetriebenen, in einer Frischluftzuführung
angeordneten Ladeluftverdichter aufweist. Außerdem ist
eine Abgasrückführleitung vorgesehen, die aus
dem Abgasleitungssystem in Abgasströmungsrichtung hinter
der Abgasturbine abzweigt und in die Frischluftzuführung
in Strömungsrichtung nach dem Ladeluftverdichter in eine
Ladeluftleitung der Frischluftzuführung einmündet.
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Einen
Abgaskühler mit einem Bypass-Rohr und einem Abgasrückführungsventil
offenbart
WO 02/10574
A1 . Darüber hinaus ist aus
EP 1 275 838 A1 ein Abgasrückführsystem
für einen Motor bekannt, das einen Kühler für
Abgas, einen den Kühler umgehenden Bypass, ein Kühlerventil
und ein Bypassventil aufweist.
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Als
nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Abgasrückführeinrichtungen
erweist sich, dass bei den bekannten Abgasrückführeinrichtungen
lediglich ein eingeschränkter Partikelschutz realisiert
ist. Insbesondere können Partikel nahezu ungehindert in
die Abgasauslassleitung gelangen.
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Man
könnte noch daran denken, einerseits die Abgasrückführleitung,
andererseits die Abgasauslassleitung mit jeweils einem Partikelfilter
auszustatten, um so unerwünschte Partikel herausfiltern
zu können. Hierdurch wird jedoch der Aufwand wesentlich
erhöht.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Abgasrückführeinrichtung der eingangs genannten
Art wesentlich zu verbessern. Insbesondere soll bei zugleich geringen Herstellkosten
ein hoher Wirkungsgrad der Abgasrückführeinrichtung
erreicht werden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst mit einer Abgasrückführeinrichtung
gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die
Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist
also die Abgasrückführeinrichtung derart ausgeführt,
dass mittels der Abgasleitung das Abgas dem Partikelabscheider zuführbar
ist und mittels des Ventils ein einstellbarer Anteil des zugeführte
Abgases zu der Abgasrückführleitung einerseits
und/oder der Abgasauslassleitung andererseits zuführbar
ist. Hierdurch wird mit geringem Aufwand die Zuführung
der Partikel zu der Abgasrückführleitung ebenso
wie zu der Abgasauslassleitung wirkungsvoll verhindert, indem zunächst der
gesamte Abgasstrom in den Partikelabscheider gelangt. Der so von
Partikeln befreite Abgasstrom wird dann variabel, insbesondere frei
wählbar auf die Abgasrückführleitung
und die Abgasauslassleitung verteilt, sodass in jedem Fall ein ausreichender
Volumenstrom des insoweit gereinigten Abgases insbesondere für
die Abgasrückführung verfügbar ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird dadurch erreicht, dass das Ventil im Inneren des
Partikelabscheiders angeordnet ist, um eine besonders kompakte und
einfach zu realisierende Bauform zu schaffen, die einen vergleichsweise
geringen Bauraum erfordert und bei welcher zudem in optimaler Weise
die in dem Ventil jeweils einstellbaren Strömungsverhältnisse
für die Abscheidung der Partikel nutzbar sind.
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Dabei
ist es besonders praxisgerecht, wenn gemäß einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Abgasrückführeinrichtung
der Anteil des der Abgasrückführleitung einerseits
und/oder der Abgasauslassleitung andererseits zuführbaren
Abgases zwischen 0 und 100% stufenlos einstellbar ist, sodass eine
bedarfsgerechte Zuführung eines jeweils in Abhängigkeit
der Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine erforderlichen Volumenstroms
sichergestellt ist. Das Ventil ist hierzu beispielsweise als eine zwischen
den die Abgasrückführleitung oder die Abgasauslassleitung
verschließenden Stellungen schwenkbewegliche Klappe ausgeführt.
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Weiterhin
erweist es sich als besondere zielführend, wenn mittels
des Ventils zu der ersten Position, in welcher die Abgasrückführleitung
verschlossen ist, zumindest eine weitere Position einstellbar ist,
in welcher die Abgasauslassleitung zumindest teilweise verschlossen
ist. Hierdurch wird erstmals in besondere effektiver Weise die variable
Abgaszufuhr zu der Abgasrückführleitung einerseits
oder der Abgasauslassleitung andererseits dazu genutzt, zugleich
die von dem Abgas zugeführten Partikel aufgrund der Strömungsdynamik
im Wesentlichen der in Strömungsrichtung des Partikelabscheiders
angeordneten Abgasauslassleitung zuzuführen, sodass mitgeführte
Partikel wirksam daran gehindert werden, in die Abgasrückführleitung
zu gelangen.
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Hierbei
zeigt sich eine Ausgestaltung dann als besonders gewinnbringend,
wenn das Ventil derart ausgeführt ist, dass das durch die
Abgasleitung zugeführte und der Abgasrückführleitung
zuführbare Abgas einer wesentlichen Änderung der
Strömungsrichtung unterworfen ist, sodass allein aufgrund
der Massenträgheit der zugeführten Partikel eine
optimale Trennung erreicht wird und diese Partikel problemlos aufgefangen
werden können.
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Insbesondere
erweist es sich hierbei in der Praxis als vorteilhaft, wenn der
Partikelabscheider eine Einrichtung zur Strömungsablenkung
des mittels der Abgasleitung zugeführten Abgases von der Abgasrückführleitung
hat, sodass also der Abgasstrom nicht etwa in die Abgasrückführleitung
gelenkt, sondern vielmehr von dieser abgelenkt wird. Das der Brennkraftmaschine
zuzuführende Abgasvolumen wird dann mittels der Abgasrückführleitung
angesaugt, wobei von der Abgasleitung mitgeführte Partikel
nicht erfasst werden.
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Dabei
ist es besonders praxisgerecht, wenn der Partikelabscheider ein
der Abgasrückführleitung zugeordnetes Entnahmerohr
aufweist, welches in einer dem zugeführten Abgasstrom entgegengesetzten
Richtung durchströmbar ist. Hierdurch erfolgt also eine
Strömungsumkehrung, durch welche die Strömungsdynamik
in optimaler Weise zur Abscheidung der Partikel genutzt werden kann.
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Insbesondere
kann hierzu gemäß einer besonders zweckmäßigen
Abwandlung das Entnahmerohr parallel oder koaxial zu der Abgasleitung
in dem Partikelabscheider angeordnet sein.
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Dieser
vorteilhafte Effekt lässt sich zudem weiter verbessern,
wenn gemäß eine Ausführungsform der Erfindung
der Partikelabscheider und/oder das Ventil zur Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit des Abgases mit einer Düse
ausgestattet sind und die Eintrittsöffnung der Abgasrückführleitung
im Bereich der größten Strömungsgeschwindigkeit des zugeführten
Abgases angeordnet ist, wobei die Orientierung der Abgasrückführleitung
entgegen der Strömungsrichtung des zugeführten
Abgases vorgesehen ist. Somit kann die zusätzliche Beschleunigung
des zugeführten Abgasvolumenstroms für eine weiter
verbesserte Abscheidung fester Partikel genutzt werden.
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Das
Ventil könnte als eine schwenkbewegliche Klappe ausgeführt
sein. Besonders Erfolg versprechend ist es hingegen, wenn gemäß einer
besonders praxisnahen Abwandlung der erfindungsgemäßen
Abgasrückführeinrichtung das Ventil einen insbesondere
axial verschiebbaren Verschlusskörper hat, welcher in einer
ersten Extremlage gegen einen der Abgasrückführleitung
zugeordneten ersten Ventilsitz und in einer zweiten Extremlage gegen
einen der Abgasauslassleitung zugeordneten zweiten Ventilsitz, die
jeweilige Leitung verschließend anliegt. Hierdurch wird
eine einfache Aufteilung der Abgasteilströme zu der Abgasrückführleitung
sowie zu der Abgasauslassleitung erreicht, wobei die Strömungsrichtung
von dem jeweiligen Anteil des Teilstroms weitgehend unabhängig
ist. Insbesondere kann also unabhängig von dem Anteil des
Teilstroms die der Abgasrückführleitung zuzuführende
Abgasströmung der zugeführten Abgasströmung
der Abgasleitung entgegengesetzt sein. Durch eine vertikale Einbauposition
des Verschlusskörpers kann dabei zudem die Schwerkraft
optimal genutzt werden, sodass beispielsweise unter dem Einfluss
der Schwerkraft der Verschlusskörper die Abgasauslassleitung
verschließt.
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Weiterhin
hat es sich bereits als besonders Erfolg versprechend erwiesen,
wenn der Partikelabscheider als ein Grob-Partikelabscheider ausgeführt und
in der Abgasleitung vor dem Grob-Partikelabscheider ein Partikelfilter
angeordnet ist, wobei der Partikelfilter in der Nähe der
Brennkraftmaschine angeordnet ist.
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Die
Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in
der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in einer Prinzipdarstellung eine erfindungsgemäße
Abgasrückführeinrichtung 1 für
eine nicht gezeigte Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs. Die
Abgasrückführeinrichtung 1 hat einen
Partikelabscheider 2, welchem mittels einer Abgasleitung 3 das
Abgas einer Brennkraftmaschine und mittels eines Ventils 4 variabel
einer Abgasrückführleitung 5 oder Abgasauslassleitung 6 zuführbar
ist. Das Ventil 4 hat hierzu einen axial verschiebbaren
Verschlusskörper 7, welcher in einer ersten Position
gegen einen der Abgasrückführleitung 5 zugeordneten
ersten Ventilsitz 8 und in einer zweiten Position gegen
einen der Abgasauslassleitung 6 zugeordneten zweiten Ventilsitz 9,
die jeweilige Leitung verschließend anliegt, während
in einer Zwischenstellung in einer dritten Position ein beliebiger
Anteil des Abgases den beiden Leitungen zugeführt wird.
Um die gewünschte Abscheidung mitgeführter Feststoffpartikel
zu optimieren ist der erste Ventilsitz 8 im Bereich der
maximalen Strömungsgeschwindigkeit einer Düse 10 des Partikelabscheiders 2 angeordnet,
sodass die Feststoffpartikel zuverlässig daran gehindert
werden, in die in entgegengesetzter Richtung durchströmbare Abgasrückführleitung 5 zu
gelangen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3118739
A1 [0002]
- - WO 00/28203 A1 [0004]
- - WO 98/55759 A1 [0005]
- - DE 4007516 C2 [0006]
- - DE 4439940 A1 [0007]
- - DE 19728353 C1 [0008]
- - WO 02/10574 A1 [0009]
- - EP 1275838 A1 [0009]