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Die
Erfindung betrifft ein Multifunktionsbauteil für ein Fahrzeug.
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Es
existieren bereits verschiedenartige Lösungsmöglichkeiten,
um Platzprobleme im Motorraum eines Kraftfahrzeugs zu lösen.
Eine solche Anordnung ist bereits aus
DE 195 27 613 A1 bekannt. Dabei
dient ein von einem Querträger und dem Kofferraumboden
gebildeter Hohlraum einer Fahrzeugkarosserie als Behälter
zur Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit für die
Scheibenwaschanlage. Somit kann der Behälter für
die Scheibenwaschanlage im Motorraum entfallen.
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Mit
Hilfe dieser Anordnung ist es jedoch nur möglich, eine
Funktion, die üblicherweise im Motorraum eines Fahrzeugs
angeordnet wird, in ein Multifunktionsbauteil zu integrieren und
somit mehr Platz im Motorraum zu erreichen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe die zu Grunde, eine verbesserte
Anordnung anzugeben, mit Hilfe derer mehrere Fahrzeugfunktionen
in einem Bauteil zusammengefasst werden können, um somit den
vorhandenen Platzmangel im Motorraum eines Kraftfahrzeugs zu beheben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Multifunktionsbauteil
gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale
aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist
ein Multifunktionsbauteil für ein Fahrzeug, welches im
Motorraum als Trägerbauteil zwischen mindestens zwei Karosserieelementen
des Fahrzeugs befestigt ist, abschnittsweise als Medienleitung ausgebildet
sowie mit einer Anzahl von Halterungen versehen.
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Die
abschnittsweise Ausbildung des Multifunktionsbauteils als Medienleitung,
insbesondere als Kühlmittelleitung, führt dazu,
dass die dem Stand der Technik entsprechende Verlegung von Kühlmittelleitungen
vereinfacht und somit Platz im Motorraum des Fahrzeugs gewonnen
wird. Das Multifunktionsbauteil weist weiterhin mehrere Halterungen
auf, an denen verschiedene Komponenten angeordnet werden können
und dient somit zusätzlich als Geräte- bzw. Komponententräger.
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Im
Detail sind die Einzelteile des Multifunktionsbauteils, welche zur
Führung von Kühlmittel genutzt werden, zumindest
innenseitig aus einem geeigneten Material, vorzugsweise aus Edelstahl
gefertigt. Die Bauteile zur Fahrzeuganbindung sind aus einem hochfesten
Werkstoff, vorzugsweise aus Stahl gefertigt. Das Multifunktionsbauteil
ist im Motorraum in Fahrtrichtung links und rechts an Längsträgern
und an einem Pedalboden des Fahrzeugs befestigt. Durch diese Befestigung
und die Wahl der Materialien dient das Multifunktionsbauteil neben
der Führung von Kühlmittel gleichzeitig als Versteifung
der Fahrzeugkarosserie.
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Durch
die Zusammenfassung verschiedener Fahrzeugfunktionen zu einem Multifunktionsbauteil ist
es möglich, die Platzprobleme im Motorraum eines Fahrzeugs
zu lösen und somit die Montage und Demontage sämtlicher
Komponenten im Motorraum zu erleichtern. Zusätzlich kommt
es zu einer Verringerung des Gewichtes gegenüber der Verwendung
von Einzelteilen.
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Ausführungsbeispiele
werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
ein Multifunktionsbauteil,
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2 schematisch
ein Multifunktionsbauteil gemäß 1,
an welchem verschiedene Komponenten befestigt sind,
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3 schematisch
ein Multifunktionsbauteil gemäß 1 und
den Anschluss von Kühlmittelleitungen an dieses,
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4 schematisch
ein Multifunktionsbauteil gemäß 1 und
die Befestigung von Kühlmittel- und Flüssigkeitsleitungen
der Klimaanlage an diesem,
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5 schematisch
ein Multifunktionsbauteil gemäß 1,
welches in den Kühlmittelkreislauf eines Fahrzeugs eingebunden
ist,
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6 schematisch
ein Multifunktionsbauteil gemäß 1 und
seine Anbindung an die Karosserie eines Fahrzeugs, und
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7 schematisch
ein Multifunktionsbauteil gemäß 1,
welches gemäß 6 an ein
Fahrzeug angebunden ist sowie die Krafteinwirkung bei einem Fahrzeugcrash.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 stellt
ein als Trägerbauteil ausgebildetes Multifunktionsbauteil 1 dar,
welches abschnittsweise als Medienleitung eine Kühlmittelleitung 2 zur Führung
von Kühlmittel zur Kühlung eines hier nicht näher
dargestellten Antriebsaggregates für ein Fahrzeug ausgeführt
ist. Mittels dieser integrierten Funktion der Kühlmittelleitung 2 ist
eine Platzeinsparung in einem Motorraum des Fahrzeugs möglich.
Die Kühlmittelleitung 2 ist aus einem kühlmittel-resistenten Werkstoff,
vorzugsweise aus Edelstahl hergestellt.
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Mittels
des in Fahrtrichtung linken Profilträgers 3 und
des rechten Profilträgers 4 wird das Multifunktionsbauteil 1 an
hier nicht näher dargestellten Längsträgern
einer hier nicht näher dargestellten Fahrzeugkarosserie
befestigt. Anhand des mittleren Profilträgers 5 wird
eine Anbindung an einen hier nicht näher dargestellten
Fahrzeug-Pedalboden erreicht. Der linke, rechte und mittlere Profilträger 3, 4, 5 sind
jeweils an der Kühlmittelleitung 2 befestigt.
Zusammen ergeben sie das als Trägerbauteil ausgeführte
Multifunktionsbauteil 1.
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An
der Kühlmittelleitung 2 sind darüber
hinaus Halterungen 6.1 bis 6.6 für mehrere
Komponenten angeordnet. Bei diesen Komponenten handelt es sich beispielsweise
um einen Kühlmittel-Ausgleichbehälter, einen Gerätekasten,
eine Starterbatterie, einen Klimakompressor, einen Waschwasserbehälter und
ein Luftmodul, welche hier nicht näher dargestellt sind.
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Die
Kühlmittelleitung 2 ist weiterhin mit mehreren
Anschlüssen 7 für weitere hier nicht
näher dargestellte Kühlmittelanschlussleitungen
versehen, so dass die Kühlmittelleitung 2 in einen
hier nicht näher dargestellten Kühlmittelkreislauf
einbindbar ist. Sowohl an der Kühlmittelleitung 2 als
auch am linken, rechten und mittleren Profilträger 3, 4, 5 sind
Befestigungen 8 für hier nicht näher
dargestellte Kühlmittelzweig- und Kältemittelleitungen
angeordnet.
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2 zeigt
das Multifunktionsbauteil 1, an welchem ein Kühlmittel-Ausgleichbehälter 9,
ein Gerätekasten 10, eine Starterbatterie 11,
ein Klimakompressor 12, ein Wischwasserbehälter 13 und
ein Luftmodul 14 befestigt sind.
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3 stellt
das Multifunktionsbauteil 1 mit an der Kühlmittelleitung 2 fixierten
Kühlmittelanschlussleitungen 15 dar, mit welchen
die Kühlmittelleitung 2 in den Kühlmittelkreislauf
integriert wird.
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4 zeigt
das Multifunktionsbauteil 1 und daran mittels Befestigungen 8 angeordneten
Kühlmittelzweig- 16 und Kältemittelleitungen 17.
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5 stellt
die Einbindung des Multifunktionsbauteils 1 in den Kühlmittelkreislauf
dar. Dazu ist das Multifunktionsbauteil 1 mittels Kühlmittelanschlussleitungen 15 mit
einem Wärmetauscher mit einem integrierten Gebläse 18 verbunden,
der mittels des Fahrtwindes bzw. durch das Gebläse ein
Kühlmittel im Kühlmittelkreislauf abkühlt.
Zur verbesserten Kühlung können über
Kühlmittelanschlussleitungen 15 zusätzliche
Wärmetauscher 19 in den Kühlmittelkreislauf
eingebunden werden.
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6 zeigt
eine Anbindung des Multifunktionsbauteils 1 an die Karosserie 20 des
Fahrzeugs. Dazu wird das Multifunktionsbauteil mit dem linken Profilträger 3 an
einem in Fahrtrichtung linken Längsträger 21 und
dem rechten Profilträger 4 an einem in Fahrtrichtung
rechten Längsträger 22, beispielsweise durch
Verschraubung, befestigt. Weiterhin erfolgt eine Anbindung, beispielsweise
durch Verschraubung, an einen Pedalboden 23 des Fahrzeugs
mittels des mittleren Profilträgers 5.
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7 stellt
das Multifunktionsbauteil 1 im eingebauten Zustand dar.
Am linken Längsträger 21 und rechten
Längsträger 22 ist ein Prallschutz 24 angeordnet,
der einen Teil der Energie bei einem Aufprall des Fahrzeugs absorbiert.
Die Pfeildarstellung in der Figur zeigt die Krafteinwirkung bei
einem in Fahrtrichtung linksseitigen Frontaufprall des Fahrzeugs.
Der linke Längsträger 21 nimmt die gesamte Aufprallenergie
auf. Diese Energie wird am Befestigungspunkt 25 des Multifunktionsbauteils 1 teilweise anhand
des linken Profilträgers 3, der Kühlmittelleitung 2 und
des mittleren Profilträgers 5 auf den Mitteltunnel 26 geleitet.
Der verbleibende Teil der Aufprallenergie wird mittels des linken
Längsträgers 21 auf den A-Säulen-Knoten 27 geleitet.
Somit ist eine verbesserte Verteilung der Aufprallenergie gewährleistet
und vor allem die Längsträgerstruktur und die A-Säulen-Knoten 27 werden
bei einem Aufprall des Fahrzeugs entlastet. Durch die geometrische
Gestaltung des Multifunktionsbauteils 1, insbesondere durch
die Anordnung des mittleren Profilträgers 5, kann
der bei Aufprall in den Mitteltunnel eingeleitete Kraftanteil gezielt
eingestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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