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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bei
längsverschiebbaren Fahrzeugsitzen sind oftmals Schienensysteme
vorgesehen, bei denen Oberschienen auf Unterschienen längsverschiebbar
aufgenommen sind, die an einer Fahrzeugstruktur, im Allgemeinen
dem Fahrzeugschassis, angebracht sind. Die Oberschienen sind wiederum
an dem Sitzrahmen bzw. der Sitzstruktur oder dem Sitzkissen angebracht.
Die Längsverstellung kann insbesondere elektromotorisch
z. B. durch einen am Sitzrahmen vorgesehenen Elektromotor mit einem
Verstellgetriebe erfolgen.
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Beim
Einbau sind die fertigungstechnisch bedingten Toleranzen in Y-Richtung,
d. h. Fahrzeugquerrichtung zu berücksichtigen. Der Ausgleich
dieser Toleranzen in Y-Richtung kann hierbei durch ein Langloch-System
zwischen einem sitzrahmenseitigen Bauteil und den Oberschienen ausgeglichen werden,
so dass z. B. an dem sitzrahmenseitigen Bauteil Langlöcher
ausgebildet sind, in denen Bolzen der Oberschienen in Y-Richtung
verstellbar aufgenommen sind und bei der Montage fixiert werden. Eine
derartige Kompensation ist jedoch relativ aufwendig.
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Die
DE 821448 C1 zeigt
eine als Gelenkbolzen dienende Spreizhülse für
Gelenkverbindungen, bei der in einer gemeinsamen, konischen Bohrung
einer drei- oder mehrteiligen, außen zylindrisch abgedrehten
Spreizhülse ein durch eine Mutter axial verschiebbarer
Nachstellkeil aufgenommen ist. Durch eine Verstellung in Längsrichtung
der Spreizhülse wird somit eine radiale Aufweitwirkung
zur Verklemmung der beiden Bauteile bewirkt.
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Die
DE 103 50 215 B3 zeigt
ein Spannelement zur lageorientierten Verbindung zweier Bauteile mit
einem Spreizelement und einem Spannkörper. Der Spannkörper
ist hierbei konisch ausgebildet, wobei Finger des Spreizelementes über
den Spannkörper bei dessen Axialverstellung gleiten. Somit
wird eine radiale Aufspreizwirkung zur Verklemmung erzeugt.
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Die
DE 100 04 697 A1 zeigt
eine Vorrichtung zum verspannenen Verbinden von mit Abstand zueinander
liegenden Bauteilen, wobei in einem Abstandsraum ein Distanzstück
und ein die beiden Bauteile gegeneinander verspannendes Spannstück
vorgesehen sind. An dem hülsenförmigen Distanzstück sind
radial nach außen aufweitbare Spreizelemente ausgebildet,
die durch einen von innen eingeführten, konisch ausgebildeten
Spreizkörper nach außen gedrückt werden.
Als Spannstück dient ein von innen eingeführter
Bolzen, der die Relativverstellung zwischen dem Spannstück
und dem Distanzstück bewirkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere Kompensation
der Toleranzen in Fahrzeugsquerrichtung zwischen der sitzrahmenseitigen Befestigung
und den chassisseitigen Unterschienen mit relativ geringem Montageaufwand
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 gelöst.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Erfindungsgemäß werden
somit Befestigungselemente, insbesondere Befestigungswinkel, bereits
vorab auf den Oberschienen befestigt, was mit geringem Kostenaufwand
insbesondere durch Laserschweißung erfolgen kann. Hierdurch
entfällt die aufwendige Fixierung eines Langlochsystems zwischen
den Oberschienen und den Befestigungswinkeln beim Einbau. Die Toleranz
in Y-Richtung wird nachfolgend zwischen dem Befestigungselement und
dem sitzrahmenseitigen Bauteil durch eine Toleranzausgleichseinrich tung
kompensiert. Diese Toleranzausgleichseinrichtung kann insbesondere
in Fahrzeugquerrichtung zwischen das sitzrahmenseitige Bauteil und
das an der jeweiligen Oberschiene angebrachte Befestigungselement
eingesetzt werden und eine Klemmwirkung in der zur Fahrzeugsquerrichtung
senkrechten XZ-Ebene bewirken. Hierbei ist insbesondere eine Einstellbarkeit
von einer Seite her möglich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist das Toleranzausgleichselement
eine radial aufweitbare Spreizhülse auf, die durch ein
in deren Axialrichtung (Y-Richtung) eingeführtes Aufweitelement, wie
z. B. einen Aufweitdorn, aufgeweitet wird. Die Verstellung des Aufweitdorns
relativ zu der Klemmhülse kann durch einen Gewindebolzen
erfolgen, auf den der Aufweitdorn aufgeschraubt wird.
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Erfindungsgemäß ist
somit eine einfache Montage möglich, bei der das Befestigungselement bereits
vorab an den Oberschienen kostengünstig angebracht werden
kann, insbesondere durch einen Schweißvorgang wie z. B.
Laserschweißen, der mit hohem Automatisierungsgrad sicher
durchgeführt werden kann. Somit ist das Befestigungselement
bereits an der jeweiligen Oberschiene befestigt, die auf die betreffende
Unterschiene aufgesetzt ist. Nachfolgend wird der Sitzrahmen aufgesetzt
und das Toleranzausgleichselement in Querrichtung zwischen das sitzrahmenseitige
Bauteil und das Befestigungselement eingesetzt, z. B. durch zwei
fluchtende Löcher in diesen Bauteilen, und in der so eingestellten Y-Position
durch Festziehen gesichert.
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Dem
liegt die erfindungsgemäße Erkenntnis zugrunde,
dass eine derartige radiale Aufweitwirkung in der XZ-Ebene zu hohen
Klemmkräften führt, wobei die in Y-Richtung eingesetzte
Spreizhülse gegenüber in Fahrzeuglängsrichtung
(X-Richtung) wirkenden Kräften eine sichere Verbindung
und hierdurch auch die erforderliche Crashsicherheit gewährleistet.
Die Crashsicherheit ist hierbei ohnehin nicht so problematisch,
da eine Toleranzkompen sation grundsätzlich nur an einer
der beiden Schienen erforderlich ist. Hierbei wird auch in Kauf
genommen, dass eine derartige Klemmeinrichtung gegebenenfalls in
Y-Richtung keine derartig hohen Kräfte aufnehmen mag, da erfindungsgemäß erkannt
wird, dass in dieser Richtung zum einen keine allzu hohen Kräfte
auftreten und zum anderen auch eine geringe Verstellung nicht weiter
relevant ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
an einer Ausführungsform erläutert. Es zeigen:
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1 die
Spreizhülse der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung
in a) Vorderansicht und b) Seitenansicht mit gestrichelt gezeichneten
verdeckten Linien;
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2 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Verstelleinrichtung;
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3 die
Verstelleinrichtung aus 2 mit mehreren Verstellpositionen
der Bauteile;
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4 einen
längsverstellbaren Fahrzeugsitz mit Ober- und Unterschienen.
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Ein
in 4 gezeigter Fahrzeugsitz 1 weist einen
Sitzrahmen 2 und eine am Sitzrahmen 2 angebrachte,
hier teilweise eingezeichnete Rückenlehne 3 auf.
Der Sitzrahmen 2 ist fest an Oberschienen 4 angebracht,
die gegenüber am Chassis 5 fest angebrachten Unterschienen 6 in
Fahrzeug-Längsrichtung (X-Richtung) verschiebbar sind.
Hierbei kann insbesondere eine motorische Längsverstellung über einen
Elektromotor mit anschließendem Verstellgetriebe vorgesehen
sein.
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Die
beiden Unterschienen 6, d. h. eine linke und rechte Unterschiene 6,
werden fest am Chassis 5 montiert. Die beiden Oberschienen 4 werden
erfindungsgemäß an sitzrahmenseitigen Bauteilen 2a,
z. B. Höhenverstelllen kern 2a befestigt, wobei
diese Befestigung an zumindest einer Oberschiene 4 über eine
Toleranzausgleichseinrichtung 12 erfolgt; an der anderen
Oberschiene 4 kann eine direkte Befestigung über
z. B. eine Schraubenverbindung erfolgen.
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Erfindungsgemäß werden
als Befestigungselemente dienende leistenförmige Befestigungswinkel 4a bereits
vorab auf den Oberschienen 4 befestigt, insbesondere durch
Laserschweißen, das eine kostengünstige Befestigung
ermöglicht. Die Toleranzen in Y-Richtung (Fahrzeugquerrichtung)
zwischen dem Sitzrahmen 2 und den Unterschienen 6 werden erfindungsgemäß nachfolgend
an der linken oder rechten Seite zwischen dem betreffenden Befestigungswinkel 4a (oder
auch zwei an derselben Oberschiene 4 angebrachten Befestigungswinkeln 4a) und
dem sitzrahmenseitigen Höhenverstelllenker 2a beseitigt.
Hierzu wird der Befestigungswinkel 4a an dem Lenker 2a erfindungsgemäß zunächst über
die als Toleranzausgleichseinrichtung dienende Spreizhülsenbefestigung 12 mit
Toleranz, d. h. ohne eine feste Justierung in Y-Richtung, aufgenommen.
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Hierzu
ist in dem Lenker 2a ein in Y-Richtung durchgängiges
Loch 2b ausgebildet. Weiterhin ist in dem oberschienenfesten
Befestigungswinkel 4a ein größeres Loch 4b ausgebildet.
Die Löcher 2b, 4b werden in eine fluchtende
Position gebracht, woraufhin das Spreizhülsenbefestigungselement 12 durch beide
Löcher 2b, 4b gesetzt wird.
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Das
Spreizhülsenbefestigungselement 12 wird durch
eine in 1 detaillierter gezeigte Spreizhülse 12a,
einen in die Spreizhülse 12a von innen eingesetzten
Aufweitdorn 12b und einen Bolzen 12c gebildet.
Der Bolzen 12c weist ein Außengewinde 14 und
einen Bolzenkopf 15 auf und wird in 2 von links
durch das Loch 2b des Lenkers 2a gesetzt, bis der
Bolzenkopf 15 anliegt. Die Spreizhülse 12a weist einen
Bodenbereich 16, von dem Bodenbereich in 1 nach
unten, d. h. in 2 in Y-Richtung abgehende Feder zungen 17 und
in dem Bodenbereich 16 ein Durchgangsloch 18 auf,
durch das der Bolzen 12c gesetzt wird. Der Aufweitdorn 12b weist
einen in 2 sich nach links hin verjüngenden
konischen Bereich 20, gegebenenfalls einen Anschlag 21 zur Begrenzung
der Verstellung, sowie ein Innengewinde 22 auf, das auf
das Außengewinde 14 des Bolzens 12c geschraubt
wird. Im nicht verspannten Zustand ist die Außenfläche
der Spreizhülse 12a zylindrisch und gleitet in
Y-Richtung in dem Loch 4b des Befestigungswinkels 4a,
so dass der Befestigungswinkel 4a auf der Spreizhülse 12a in
Y-Richtung gleitend verstellt werden kann.
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Beim
Einschrauben des Aufweitdorns 12b auf den Bolzen 14 drückt
sein konischer Bereich 20 gegen die radial innen liegenden
Flächen der Federzungen 17, so dass diese nach
außen aufgeweitet werden unter Ausbildung der gewünschten
Klemmkraft in dem Loch 4b des Befestigungswinkels 4a. Weiterhin
gelangt die Stirnseite der Spreizhülse 12a gegen
den Lenker 2a, so dass dieser zwischen dem Bolzenkopf 15 und
der Spreizhülse 12a in Y-Richtung verklemmt wird.
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Erfindungsgemäß wird
somit der Befestigungswinkel 4a über die Spreizhülsenbefestigung 12 zunächst
mit Toleranz in Y-Richtung an dem Lenker 2a aufgenommen.
Bei der Montage können somit die Oberschienen 4 in
die chassisseitigen Unterschienen 6 gesetzt werden und
die so eingestellte Y-Position nachfolgend durch Drehen des Bolzenkopfes 15 und/oder
durch Drehen des Aufweitdorns 12b von der Seite her fixiert
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 821448
C1 [0004]
- - DE 10350215 B3 [0005]
- - DE 10004697 A1 [0006]