DE102007032631A1 - Individuelle Karosserieversteifung in der Lacklinie - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Versteifen von Fahrzeugkarosserien, wobei man a) mindestens ein Formteil beim Zusammenbau der Fahrzeugkarosserie an einem ersten Wandsegment befestigt, das nach dem Zusammenbau der Fahrzeugkarosserie einen Hohlraum begrenzt, b) mindestens ein weiteres Wandsegment so mit dem ersten Wandsegment verbindet, dass ein von den Wandsegmenten umgrenzter Hohlraum entsteht, wobei das Formteil den Hohlraum so in mindestens ein erstes und ein zweites Segment unterteilt, dass die beiden Segmente lediglich durch einen Spalt zwischen den Wandsegmenten und dem Formteil miteinander verbunden sind, c) die zusammengebaute Fahrzeugkarosserie mit einer ersten Lackschicht beschichtet und diese erste Lackschicht aushärtet, d) eine fließfähige, thermisch härtbare Masse in ein oder mehrere Segment/e des Hohlraums, nicht jedoch in alle Segmente einbringt, e) die Fahrzeugkarosserie mit einer weiteren Lackschicht beschichtet und diese in einem Lackofen aushärtet, wobei f) die thermisch härtbare Masse aushärtet und hierdurch das mit der Masse gefüllte Segment des Hohlraums aussteift.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versteifen und/oder Verstärken von Bauteilen mit dünnwandigen Strukturen, insbesondere Karosseriebauteilen im Fahrzeugbau. Dabei wird das verstärkende Material erst nach dem ersten Lackierschritt in die vollständig zusammengebaute Karosserie eingebracht. Da zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt ist, über welche Ausstattung und insbesondere über welchen Motor das spätere komplette Fahrzeug verfügen wird, lässt sich die Menge an Verstärkungsmaterial individuell auf die spätere Motorstärke oder andere kundenspezifische Merkmale anpassen, die sich auf die mechanische Belastung der Karosserie während der Fahrt auswirken.
  • Leichtbauteile für eine konstant maßhaltige Serienfertigung mit hoher Steifigkeit und Strukturfestigkeit werden für viele Anwendungsfelder benötigt. Insbesondere im Fahrzeugbau ist wegen der dort gewünschten Gewichtsersparnis ein hoher Bedarf für Leichtbauteile aus dünnwandigen Strukturen, die trotzdem ausreichende Steifigkeit und Strukturfestigkeit besitzen. Ein Weg zur Erzielung hoher Steifigkeit und Strukturfestigkeit bei möglichst niedrigem Gewicht des Bauteils benutzt Hohlteile, die aus verhältnismäßig dünnem Blech oder Kunststoffplatten gefertigt sind. Dünnwandige Bleche neigen jedoch zur leichten Deformation. Daher ist es bereits seit einiger Zeit bekannt, bei Hohlkörperstrukturen diesen Hohlraum mit einem Strukturschaum auszuschäumen, wodurch einerseits die Deformation oder Verformung verhindert oder minimiert wird und andererseits Festigkeit und Steifigkeit dieser Teile erhöht werden.
  • Üblicherweise sind derartige geschäumte Verstärkungs- und Versteifungsmittel entweder Metallschäume oder sie enthalten ein thermisch härtbares Harz oder Bindemittel wie z. B. Epoxidharze. Diese Zusammensetzungen enthalten in der Regel ein Treibmittel, Füllstoffe und verstärkende Füllstoffe wie z. B. Mikrohohlkugeln aus Glas. Vorzugsweise haben solche Schäume im aufgeschäumten und ausgehärteten Zustand eine Dichte von 0,3 bis 0,7 g/cm3. Diese Schäume sollen Temperaturen von mehr als 130°C, vorzugsweise mehr als 150°C zumindest kurzfristig schadlos überstehen. Derartige schäumbare, thermisch härtbare Zusammensetzungen enthalten in der Regel weitere Bestandteile wie Härtungsagenzien, Prozesshilfsmittel, Stabilisatoren, Farbstoffe oder Pigmente, gegebenenfalls UV-Absorber sowie haftungsverstärkende Bestandteile.
  • Die US-A-4,978,562 beschreibt einen spezifisch leichten, verstärkenden Türbalken aus einem Verbundmaterial bestehend aus einem Metallrohr, das teilweise durch ein spezifisch leichtes Polymer mit Zellstruktur gefüllt ist. Es wird vorgeschlagen, härtbare Harze auf der Basis von Epoxidharzen, Vinylesterharzen, ungesättigten Polyesterharzen und Polyurethanharzen mit den entsprechenden Härtern, Füllstoffen und zellbildenden Agenzien in einem Extruder zu mischen, diese Mischung zu einem Kern auszuhärten und so in das Metallrohr einzubringen, dass der Kern durch Reibungskräfte oder mechanisch in dem Rohr fixiert wird. Alternativ kann der Polymerkern aus flüssigem oder pastösem polymeren Material durch Gießen hergestellt werden und in das Rohr eingepresst werden. Reaktive, hitzehärtbare und thermisch expandierende Formkörper werden nicht offenbart.
  • Die US-A-4,769,391 beschreibt ein vorgeformtes Verbundeinlegeteil zum Einlegen in einen hohlen Strukturkörper. Dieses Einlegeteil enthält eine Vielzahl thermoplastischer Granulate aus einer Mischung eines thermoplastischen Harzes und nicht expandierten, expandierbaren Mikrohohlkugeln und einer Matrix aus expandiertem Polystyrol, das die vorgenannten Granulate enthält. Das thermoplastische Harz der Granulate kann dabei ein Thermoplast sein, wie beispielsweise ein thermoplastischer Polyester, oder es kann ein hitzehärtbares Epoxidharz sein. Nach dem Einlegen des Teils in den auszufüllenden Hohlkörper wird das Bauteil auf eine Temperatur erhitzt, die ein "Verdampfen" des expandierten Polystyrols be wirkt – Verdampfen bedeutet hier Abbau des expandierten Polystyrols zu einem dünnen Film oder Ruß. Gleichzeit expandieren die thermoplastischen Granulatkörner und härten gegebenenfalls aus, wobei je nach Expansionsgrad des Granulates mehr oder weniger große Hohlräume zwischen den einzelnen expandierten Granulatteilchen bestehen bleiben.
  • Die WO 89/08678 beschreibt ein Verfahren und Zusammensetzungen zur Verstärkung von Strukturelementen, wobei das polymere verstärkende Material ein zweikomponentiges Epoxisystem ist, bei dem die eine Komponente eine teigartige Masse auf der Basis von Epoxidharzen und die zweite Komponente eine Mischung aus Füllstoffen, einem Farbpigment sowie einem flüssigen Härtungsagens von teigiger Konsistenz ist. Unmittelbar vor der Einfüllung des verstärkenden Materials in die Hohlstruktur werden die beiden Komponenten gemischt, in die Hohlkörperstruktur eingetragen und ausgehärtet, wobei die Hohlkörperstruktur gegebenenfalls vorgeheizt werden kann.
  • Der zu verstärkende Hohlraum kann also entweder vollständig mit der verstärkenden Masse gefüllt werden oder aber man setzt in ihn vorgeformte Teile der verstärkenden Masse ein, die üblicherweise im ersten Lackofen aushärten und dabei in der Regel expandieren, um einen Kraftschluss zwischen der ausgehärteten Masse und den Hohlraumwänden zu bewirken. Es ist jedoch nicht erforderlich, dass das gesamte Verstärkungsteil vollständig aus der härtbaren und in der Regel thermisch expandierenden Masse besteht. Eine Alternative besteht in mechanischen Verstärkungsteilen, die aus einem mechanisch stabilen Metall- oder vorzugsweise Kunststoffteil bestehen, die lediglich im Außenbereich teilweise oder vollständig mit einer härtbaren und thermisch expandierbaren Masse beschichtet sind. Diese Teile werden beim Zusammenbau der Karosserie in dem Hohlraum vor dessen Schließen befestigt, wobei der größte Teil des zu verstärkenden Hohlraums von der mechanischen Stützkonstruktion und nur zum geringeren Teil von der härtbaren und thermisch expandierbaren Masse ausgefüllt wird. Im ersten Lackofen expandiert die thermisch expandierbare Masse und härtet hierbei aus, wodurch das mechanische Stützteil kraftschlüssig mit den Hohlraumwänden verbunden wird.
  • Allen genannten Verfahren ist gemeinsam, dass die kompletten verstärkenden Massen oder Teile während des Rohbaus der Karosse in diese eingebracht werden, also zu einem Zeitpunkt, zu dem noch nicht bekannt ist, über welche Motorstärke das fertige Fahrzeug verfügen wird. Daher müssen die verstärkenden Massen oder Teile so dimensioniert werden, dass sie den höchsten zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen entsprechen. Diese sind dann jedoch überdimensioniert und daher unwirtschaftlich, wenn das spätere Fahrzeug mit einer geringeren als der maximal möglichen Motorenstärke ausgerüstet wird.
  • Demgegenüber stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, die verstärkenden Massen individuell auf die im späteren Fahrbetrieb zu erwartenden Beanspruchungen anpassen zu können.
  • Hierzu ist zum einen erforderlich, dass die verstärkenden Massen erst zu einem Zeitpunkt in die Karosserie eingebracht werden, zu dem bereits bekannt ist, über welche Ausstattung und insbesondere über welche Motorleistung das fertige Fahrzeug später verfügen wird. Weiterhin ist dann dafür zu sorgen, dass vorhandene Hohlräume nicht vollständig mit der verstärkenden Masse gefüllt werden müssen, sondern dass diese in Kompartimente eingeteilt werden können, die definierte Mengen der verstärkenden Masse aufnehmen können.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Versteifen von Fahrzeugkarosserien, wobei man in der angegebenen Reihenfolge
    • a) mindestens ein Formteil, das sich beim Erhitzen auf maximal 200°C nicht strukturell verändert, beim Zusammenbau der Fahrzeugkarosserie an einem ersten Wandsegment befestigt, das nach dem Zusammenbau der Fahrzeugkarosserie einen Hohlraum begrenzt,
    • b) mindestens ein weiteres Wandsegment so mit dem ersten Wandsegment verbindet, dass ein von den Wandsegmenten umgrenzter Hohlraum entsteht, wobei das Formteil den Hohlraum so in mindestens ein erstes und ein zweites Segment unterteilt, dass die beiden Segmente lediglich durch einen Spalt von etwa 0,5 bis 15 mm Breite, insbesondere von etwa 1 bis 6 mm Breite, zwischen den Wand segmenten und dem Formteil miteinander verbunden sind,
    • c) die zusammengebaute Fahrzeugkarosserie mit einer ersten Lackschicht beschichtet und diese erste Lackschicht aushärtet,
    • d) eine fließfähige, thermisch härtbare Masse in eines oder mehrere der Segmente des Hohlraums, nicht jedoch in alle Segmente einbringt,
    • e) die Fahrzeugkarosserie mit einer weiteren Lackschicht beschichtet und diese in einem Lackofen bei einer Temperatur im Bereich von 100–200°C aushärtet, wobei
    • f) die thermisch härtbare Masse aushärtet und hierdurch das mit der Masse gefüllte Segment des Hohlraums aussteift.
  • Man unterteilt also in den Schritten a) und b) einen beim Zusammenbau der Karosserie entstehenden Hohlraum durch das Einbringen eines oder mehrerer Formteile in 2 oder mehrere Segmente ein. Dabei werden die Formteile nicht so in den entstehenden Hohlraum eingesetzt, dass dieser vollständig abgeschlossen wird, also kein Flüssigkeitsaustausch zwischen den einzelnen Segmenten mehr möglich wird. Vielmehr dimensioniert man das Formteil bzw. die Formteile so, dass beim Zusammenbau der Karosserie in den entstehenden Hohlräumen ein zwischen den Hohlraumwänden und dem Formteil offen bleibt. Durch diesen Spalt von etwa 0,5 bis 15 mm Breite, insbesondere von etwa 1 bis 6 mm Breite, können Flüssigkeiten wie beispielsweise eine Elektrotauchlack-Flüssigkeit durch die einzelnen Segmente strömen, so dass alle Segmente des Hohlraums von der Flüssigkeit benetzt und so beispielsweise mit einer Elektrotauchlack-Schicht überzogen werden können. Dasselbe gilt für Vorbehandlungsbäder wie beispielsweise Konversionsbäder, mit der die zusammengebaute Karosserie vor der Beschichtung mit dem Elektrotauchlack benetzt wird.
  • Das im Teilschritt a) eingesetzte mindestens eine Formteil dient der Abschottung der Segmente und muss keinen besonderen mechanischen Beanspruchungen standhalten, kann aber auch verstärkend wirken. Es kann aus Metall oder aus Kunststoff bestehen, wobei lediglich der Anspruch erfüllt werden muss, dass sich das Formteil beim Erhitzen auf maximal 200°C nicht strukturell verändert. Als Kunststoff sind beispielsweise Polyamid (PA), Polyoxymethylen-Polyacetale (POM) oder PBT (Polybutylenterephthalat) geeignet. Das Formteil kann die Form eines dünnen Blechs aus Metall oder einer dünnen Kunststoffplatte aufweisen. Zweckmäßigerweise ist es also im wesentlichen flach ausgebildet.
  • Im ersten Verfahrensschritt a) muss das Formteil auf irgendeine Weise an zumindest einer Stelle an dem ersten Wandsegment befestigt werden. Dies kann durch Ankleben oder Anschweißen erfolgen. Am einfachsten ist es jedoch, wenn das Formteil mindestens ein Befestigungselement aufweist, mit dem es an dem ersten Wandsegment befestigt werden kann. Dieses Befestigungselement kann beispielsweise als Clips ausgeführt sein, der in eine Bohrung des ersten Wandsegments eingesteckt werden kann.
  • Im Gegensatz zur bisher üblichen Verfahrensweise wird nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass man im Schritt c) die zusammengebaute Fahrzeugkarosserie mit einer ersten Lackschicht, üblicherweise einer Schicht eines Elektrotauchlacks, beschichtet und in einem Lackofen diese erste Schicht aushärtet, bevor die verstärkende Masse in den Hohlraum eingebracht wird. Demgegenüber war es bisher üblich, verstärkende Massen vor dem ersten Lackierschritt in die Hohlräume einzubringen, so dass diese Massen bereits im ersten Lackeinbrennofen aufschäumen und aushärten. Gemäß der vorliegenden Erfindung bringt man jedoch erst nach dem Aushärten der ersten Lackschicht im Schritt d) eine fließfähige, thermisch härtbare Masse in mindestens eines oder ggf. auch mehrere der Segmente des Hohlraums ein, wobei jedoch nicht alle Segmente mit der Masse gefüllt werden. Vielmehr füllt man nur so viele der Segmente zumindest teilweise mit der thermisch härtbaren Masse, wie erforderlich ist, um den im späteren Betrieb des Fahrzeugs zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen zu genügen.
  • Damit die thermisch härtbare Masse in das Segment des Hohlraums eingebracht werden kann, muss sie bei der Temperatur des Einbringens zumindest so weit fließfähig sein, dass sie mit Pumpen, Druckstempeln oder Extruderschnecken gefördert werden kann. Dabei kann die härtbare Masse bei Raumtemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur in das Segment des Hohlraums eingebracht werden, wobei die Temperatur selbstverständlich unterhalb derjenigen liegen muss, bei der die härtbare Masse aushärtet. Dabei kann die härtbare Masse durch eine Bohrung oder ein Lackablaufloch in einem der Wandsegmente in eines der Segmente des Hohlraums eingebracht werden. Diese Bohrung oder Lackablaufloch kann später mit einem Stopfen verschlossen werden.
  • Selbstverständlich darf die härtbare Masse nach dem Einbringen in eines der Segmente des Hohlraums nicht durch den Spalt von etwa 0,5 bis 15 mm Breite, insbesondere von etwa 1 bis 6 mm Breite, in ein benachbartes Segment hineinlaufen. Die Viskosität der härtbaren Masse ist also so einzustellen, dass sie bei der Temperatur des Einbringens groß genug ist, die härtbare Masse daran zu hindern, durch den Spalt von etwa 0,5 bis 15 mm Breite, insbesondere von etwa 1 bis 6 mm Breite, zu laufen. Die Weite des Spalts und die Viskosität der härtbaren Masse bei der Temperatur des Einbringens sind also entsprechend aufeinander abzustimmen, was empirisch erfolgen kann. Wie dem Fachmann bekannt, kann die erwünschte Viskosität in Richtung geringer Viskositätswerte beispielsweise durch Zugabe von Lösungsmitteln oder Reaktivverdünnern, in Richtung höherer Werte beispielsweise durch Zugabe von Füllstoffen eingestellt werden.
  • Wie auch bei den bisherigen Verstärkungsmassen gemäß Stand der Technik üblich, ist es erwünscht, dass die härtbare Masse beim Erhitzen auf die Härtungstemperatur geringfügig aufschäumt und hierdurch ihr Volumen vergrößert. Hierdurch wird ein allseitiger wirksamer Kraftschluss mit den Innenwänden des zu verstärkenden Hohlraums erreicht. Daher ist es auch bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise bevorzugt, dass die härtbare Masse beim Erhitzen auf 100 bis 200°C aufschäumt und hierbei ihr Volumen um etwa 5 bis etwa 25% vergrößert. Treibmittel, die diesen Effekt bewirken, sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Beispiele hierfür werden weiter unten angegeben.
  • Um nach dem Aushärten die Aufgabe der Versteifung des Hohlraums erfüllen zu können, ist es zweckmäßig, dass die im Teilschritt f) ausgehärtete Masse einen E-Modul von mindestens 600 MPa aufweist. Wie dem Fachmann bekannt, kann dies durch Art und Menge von Härtern und Beschleunigern eingestellt werden. Beispiele hierfür werden weiter unten angeführt.
  • Nach dem Einbringen der härtbaren Masse in das oder die ausgewählten Segmente des Hohlraums wird die Fahrzeugkarosserie im Schritt e) mit einer weiteren Lackschicht beschichtet. Diese wird in einem Lackofen bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 200°C ausgehärtet. Bei dieser Temperatur erfolgt im Schritt f) das Aushärten der thermisch härtbaren Masse, wobei diese bevorzugter Weise geringfügig aufschäumt, hierdurch den Hohlraum kraftschlüssig mit den Hohlraumwänden ausfüllt und aussteift.
  • Als thermisch härtbare Masse sind solche Massen geeignet, die dem Fachmann aus dem Stand der Technik für das Aussteifen von Hohlräumen in Fahrzeugkarosserien bekannt sind. Diese müssen lediglich die vorstehend genannten Anforderungen hinsichtlich Fließverhalten, Härtungstemperatur und Ausdehnungsverhalten erfüllen. Damit dies gewährleistet werden kann, muss die härtbare Masse mindestens folgende Bestandteile enthalten: a) mindestens ein reaktives Harz und b) mindestens einen Härter und/oder Beschleuniger. Um das erwünschte Ausdehnungsverhalten einzustellen, ist es bevorzugt, dass die härtbare Masse zusätzlich c) mindestens ein Treibmittel enthält.
  • Das härtbare Harz a) kann beispielsweise ausgewählt sein aus: Polyurethanen mit freien oder blockierten Isocyanatgruppen, ungesättigten Polyester-/Styrolsystemen, Polyester-/Polyolmischungen, Polymercaptanen, Siloxanfunktionellen reaktiven Harzen oder Kautschuke, Harzen auf Benzoxazin-Basis sowie Harzen auf Basis von reaktiven Epoxidgruppen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat, wie weiter oben erläutert, insbesondere den Vorteil, dass man bei zwei baugleichen Fahrzeugkarosserien, die mit Motoren unterschiedlicher Stärke ausgerüstet werden sollen, in ein gegebenes Segment bei derjenigen Fahrzeugkarosserie, die mit dem Motor mit der größeren Stärke ausgerüstet werden soll, eine im Vergleich zur anderen Fahrzeugkarosserie größere Menge an härtbarer Masse einbringt. Die Menge an einzusetzender härtbarer Masse kann also individuell auf die zu erwartende spätere mechanische Beanspruchung eingestellt werden. Hierdurch kann im Gegensatz zur bisherigen Ver fahrensweise immer dann, wenn das Fahrzeug nicht mit der maximal möglichen Motorenstärke ausgerüstet werden soll, eine Menge an härtbarer Masse eingespart werden. Dies hat den Vorteil des geringeren Materialeinsatzes und einer Verringerung des Fahrzeuggewichts, was sich auf dessen Treibstoffverbrauch positiv auswirken kann.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenwagen, das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren ausgesteift wurde. Dieses erfindungsgemäße Fahrzeug enthält also Hohlräume, die durch Formteile in Segmente unterteilt sind, wobei nicht alle Segmente mit der ausgehärteten thermisch härtbaren Masse ausgefüllt sind.
  • Im folgenden wird beispielhaft eine Auswahl thermisch härtbarer Massen beschrieben, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können.
  • Beispielsweise sind thermisch härtbare Massen geeignet, die nach dem Aushärten duktile Strukturschäume bilden und die in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 10 2006 050 697.9 beschrieben sind. Diese weisen ein duktiles Verhalten im Temperaturbereich von –20 bis +80°C auf, wobei im wesentlichen kein Absenken des Kraftniveaus erfolgt. Dadurch werden verbesserte FEA-Berechnungen (Finite Element Analysis) möglich, da ein konstantes Kraftniveau über den Verformungsbereich erzielt wird. Dies ermöglicht neue Einsatzgebiete, da bei Belastung eine definierte Verformung des Strukturschaums erfolgt, anstatt eines spröden Zerplatzens der Schäume bei geringen Verformungen.
  • Die entsprechende härtbare Masse enthält:
    • a) mindestens ein Epoxidharz,
    • b) mindestens eine Phenolverbindung,
    • c) mindestens ein Polyetheramin,
    • d) mindestens ein Treibmittel,
    • e) mindestens einen Härter und
    • f) mindestens einen Füllstoff.
  • Als Epoxidharze eignen sich eine Vielzahl von Polyepoxiden, die mindestens 2 1,2-Epoxigruppen pro Molekül haben. Das Epoxid-Äquivalent dieser Polyepoxide kann zwischen 150 und 50000, vorzugsweise zwischen 170 und 5000, variieren. Die Polyepoxide können grundsätzlich gesättigte, ungesättigte, cyclische oder acyclische, aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Polyepoxidverbindungen sein. Beispiele für geeignete Polyepoxide schließen die Polyglycidylether ein, die durch Reaktion von Epichlorhydrin oder Epibromhydrin mit einem Polyphenol in Gegenwart von Alkali hergestellt werden. Hierfür geeignete Polyphenole sind beispielsweise Resorcin, Brenzkatechin, Hydrochinon, Bisphenol A (Bis-(4-Hydroxy-phenyl)-2,2-propan), Bisphenol F (Bis(4-hydroxyphenyl)methan), Bis(4-hydroxyphenyl)-1,1-isobutan, 4,4'-Dihydroxybenzophenon, Bis(4-hydroxyphenyl)-1,1-ethan, 1,5-Hydroxynaphthalin. Weitere geeignete Polyphenole als Basis für die Polyglycidylether sind die bekannten Kondensationsprodukte aus Phenol und Formaldehyd oder Acetaldehyd vom Typ der Novolakharze.
  • Weiterhin können die folgenden Polyepoxide zumindest anteilig mit verwendet werden: Polyglycidylester von Polycarbonsäuren, beispielsweise Umsetzungsprodukte von Glycidol oder Epichlorhydrin mit aliphatischen oder aromatischen Polycarbonsäuren wie Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Terephthalsäure oder Dimerfettsäure.
  • Gegebenenfalls können die Bindemittel-Zusammensetzungen Reaktivverdünner zum Einstellen des Fließverhaltens enthalten. Reaktive Verdünner im Sinne dieser Erfindung sind Epoxigruppen enthaltende, niederviskose Substanzen (Glycidylether oder Glycidylester) mit aliphatischer oder aromatischer Struktur. Typische Beispiele für Reaktivverdünner sind Mono-, Di- oder Triglycidylether von C6- bis C14-Monoalkoholen oder Alkylphenolen sowie die Monoglycidylether des Cashewnuss-Schalenöls, Diglycidylether des Ethylenglycols, Diethylenglycols, Triethylenglycols, Tetraethylenglycols, Propylenglycols, Dipropylenglycols, Tripropylenglycols, Tetrapropylenglycols, 1,4-Butylenglycols, 1,5-Pentandiols, 1,6-Hexandiols, Cyclohexandimethanols, Triglycidylether des Trimethylolpropans sowie die Glycidylester von C6- bis C24-Carbonsäuren oder deren Mischungen.
  • Bevorzugte Phenolverbindungen sind bei Raumtemperatur (d. h. in einem Temperaturbereich zwischen 18°C und 25°C, vorzugsweise bei 22°C) fest und haben ein Molekulargewicht (Mn) zwischen 2 800 und 9 000. Vorzugsweise sind die Phenolverbindungen difunktionell in Bezug auf die phenolischen Gruppen, d. h. sie haben einen Gehalt an phenolischen Hydroxylgruppen zwischen 1 400 und 2 500 mmol/kg. Prinzipiell sind alle Phenolverbindungen geeignet, die die vorgenannten Kriterien erfüllen, ganz besonders bevorzugt sind jedoch Umsetzungsprodukte aus difunktionellen Epoxyverbindungen mit Eisphenol A im stöchiometrischen Überschuß.
  • Als Polyetheramine können bevorzugt aminoterminierte Polyalkylenglycole, insbesondere die difunktionellen aminoterminierten Polypropylenglycole, Polyethylenglycole oder Copolymere von Propylenglycol und Ethylenglycol eingesetzt werden. Diese sind auch unter dem Namen "Jeffamine" (Handelsname der Firma Huntsman) bekannt. Geeignet sind weiterhin die difunktionellen aminoterminierten Polyoxytetramethylenglycole, auch Poly-THF genannt. Der Molekulargewichtsbereich (Mn) der vorzugsweise difunktionellen Polyetheramine (bezogen auf die primären Aminogruppen) liegt zwischen 900 und 4 000, vorzugsweise zwischen 1 500 und 2 500.
  • Als Treibmittel eignen sich im Prinzip alle bekannten Treibmittel wie z. B. die "chemischen Treibmittel" die durch Zersetzung Gase freisetzen, oder "physikalische Treibmittel", d. h. expandierende Hohlkugeln. Beispiele für die erstgenannten Treibmittel sind Azobisisobutyronitril, Azodicarbonamid, Di-Nitrosopentamethylentetramin, 4,4'-Oxybis(benzolsulfonsäurehydrazid), Diphenylsulfon-3,3'-disulfohydrazid, Benzol-1,3-disulfohydrazid, p-Toluolsulfonylsemicarbazid. Besonders bevorzugt werden die expandierbaren Kunststoffmikrohohlkugeln auf der Basis von Polyvinylidenchloridcopolymeren oder Acrylnitril/(Meth)acrylat-Copolymeren. Diese sind z. B. unter den Namen "Dualite" bzw. "Expancel" von den Firmen Pierce & Stevens bzw. Casco Nobel im Handel erhältlich.
  • Als Härter werden thermisch aktivierbare oder latente Härter für das Epoxidharz-Bindemittelsystem eingesetzt. Diese können ausgewählt werden aus den folgenden Verbindungen: Guanidine, substituierte Guanidine, substituierte Harnstoffe, Melaminharze, Guanamin-Derivate, cyclische tertiäre Amine, aromatische Amine und/oder deren Mischungen. Dabei können die Härter sowohl stöchiometrisch mit in die Härtungsreaktion einbezogen sein, sie können jedoch auch katalytisch wirksam sein. Beispiele für substituierte Guanidine sind Methylguanidin, Dimethylguanidin, Trimethylguanidin, Tetramethylguanidin, Methylisobiguanidin, Dimethylisobiguanidin, Tetramethylisobiguanidin, Hexamethylisobiguanidin, Hepamethylisobiguanidin und ganz besonders Cyanoguanidin (Dicyandiamid). Als Vertreter für geeignete Guanamin-Derivate seien alkylierte Benzoguanamin-Harze, Benzoguanamin-Harze oder Methoximethyl-ethoxymethylbenzoguanamin genannt. Bevorzugt ist Dicyandiamid geeignet.
  • Zusätzlich oder anstelle von den vorgenannten Härtern können katalytisch wirksame substituierte Harnstoffe eingesetzt werden. Dies sind insbesondere der p-Chlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff (Monuron), 3-Phenyl-1,1-dimethylharnstoff (Fenuron) oder 3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff (Diuron). Prinzipiell können auch katalytisch wirksame tertiäre Acryl- oder Alkyl-Amine, wie beispielsweise das Benzyldimethylamin, Tris(dimethylamino)phenol, Piperidin oder Piperidinderivate eingesetzt werden. Weiterhin können diverse, vorzugsweise feste Imidazolderivate als katalytisch wirksame Beschleuniger eingesetzt werden. Stellvertretend genannt seien 2-Ethyl-2-methylimidazol, N-Butylimidazol, Benzimidazol sowie N-C1 bis C12-Alkylimidazole oder N-Arylimidazole. Weiterhin eigenen sich Addukte von Aminoverbindungen an Epoxidharze als beschleunigende Zusätze zu den vorgenannten Härtern. Geeignete Aminoverbindungen sind tertiäre aliphatische, aromatische oder cyclische Amine. Geeignete Epoxyverbindungen sind beispielsweise Polyepoxide auf Basis von Glycidylethern des Bisphenols A oder F oder des Resorcins. Konkrete Beispiele für solche Addukte sind Addukte von tertiären Aminen wie 2-Dimethyaminoethanol, N-substituierte Piperazine, N-substituierte Homopiperazine, N-substituierte Aminophenole an Di- oder Polyglycidylether des Bisphenols A oder F oder des Resorcins.
  • Die erfindungsgemäß einsetzbaren thermisch härtbaren Zusammensetzungen können ferner feinteilige thermoplastische Copolymere enthalten. Diese thermoplastischen Polymerpulver können im Prinzip aus einer Vielzahl von feinteiligen Polymerpulvern ausgewählt werden. Beispielhaft erwähnt seien Vinylacetat-Homopolymer, Vinylacetatcopolymer, Ethylenvinylacetat-Copolymer, Vinylchlorid-Homopolymer (PVC) oder Copolymere des Vinylchlorids mit Vinylacetat und/oder (Meth)acrylaten, Styrol-Homo- oder -Copolymere, (Meth)acrylat-Homo- oder -Copolymere oder Polyvinylbutyral. Besonders bevorzugt sind dabei Ethylenvinylacetat-Copolymere, die ggf. weitere Comonomere wie z. B. Kohlenmonoxid enthalten können. Der Schmelzbereich der vorgenannten Copolymeren soll zwischen 40°C und 60°C liegen. Zur Flexibilisierung können als feinteilige thermoplastische Copolymere auch Festkautschuke verwendet werden. Sie haben ein Molekulargewicht Mn von 100 000 oder höher. Beispiele für geeignete Festkautschuke sind Polybutadien, Styrol-Butadien-Kautschuk, Butadien-Acrylnitril-Kautschuk, EPDM, synthetischer oder natürlicher Isoprenkautschuk, Butylkautschuk oder Polyurethankautschuk. Besonders geeignet sind teilvernetzte Festkautschuke auf der Basis von Isopren- Acrylnitril- oder Butadien-Acrylnitril-Copolymeren. Der Anteil an Festkautschuk kann 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% der gesamten Bindemittelzusammensetzung betragen.
  • In der Regel enthalten die erfindungsgemäß einsetzbaren thermisch härtbaren Zusammensetzungen weiterhin an sich bekannte Füllstoffe wie zum Beispiel die diversen gemahlenen oder gefällten Kreiden, Ruß, Calcium-Magnesiumcarbonate, Schwerspat sowie insbesondere silikatische Füllstoffe vom Typ des Aluminium-Magnesium-Calcium-Silicats, z. B. Wollastonit, Chlorit. Vorzugsweise können Glimmer-haltige Füllstoffe mit verwendet werden, ganz besonders bevorzugt ist hier ein so genannter 2-Komponentenfüllstoff aus Muskovit-Glimmer und Quarz mit niedrigem Schwermetallgehalt.
  • Zur Gewichtsreduzierung enthält die härtbare Masse vorzugsweise zusätzlich zu den vorgenannten "normalen" Füllstoffen sog. Leichtfüllstoffe, die ausgewählt werden aus der Gruppe der Metallhohlkugeln wie z. B. Stahlhohlkugeln, Glashohlkugeln, Flugasche (Fillite), Kunststoffhohlkugeln auf der Basis von Phenolharzen, Epoxidharzen oder Polyestern, expandierte Microhohlkugeln mit Wandmaterial aus (Meth)acrylsäureester-Copolymeren, Polystyrol, Styrol(meth)acrylat-Copolymeren sowie insbesondere aus Polyvinylidenchlorid sowie Copolymeren des Vinylidenchlorids mit Acrylnitril und/oder (Meth)acrylsäureestern, keramische Hohlkugeln oder organische Leichtfüllstoffe natürlichen Ursprungs wie gemahlene Nussschalen, beispielsweise die Schalen von Cashewnüssen, Kokosnüssen oder Erdnussschalen sowie Korkmehl oder Kokspulver. Besonders bevorzugt werden dabei solche Leichtfüllstoffe auf der Basis von Mikrohohlkugeln, die in der ausgehärteten Formkörpermatrix eine hohe Druckfestigkeit des Formkörpers gewährleisten.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die Zusammensetzungen für die thermisch härtbaren Massen zusätzlich Fasern auf der Basis von Aramidfasern, Kohlenstoff-Fasern, Metallfasern – z. B. aus Aluminium-, Glasfasern, Polyamidfasern, Polyethylenfasern oder Polyesterfasern, wobei diese Fasern vorzugsweise Pulpfasern oder Stapelfasern sind, die eine Faserlänge zwischen 0,5 und 6 mm haben und einen Durchmesser von 5 bis 20 μm. Besonders bevorzugt sind hierbei Polyamidfasern vom Typ der Aramidfaser oder auch Polyesterfasern.
  • Weiterhin können die erfindungsgemäß einzusetzenden härtbaren Massen gängige weitere Hilfs- und Zusatzmittel wie z. B. Weichmacher, Reaktivverdünner, Rheologie-Hilfsmittel, Netzmittel, Haftvermittler, Alterungsschutzmittel, Stabilisatoren und/oder Farbpigmente enthalten. Je nach Anforderungsprofil in Bezug auf Verarbeitungseigenschaften, die Flexibilität, die geforderte Versteifungswirkung sowie der klebende Verbund zu den Substraten können die Mengenverhältnisse der Einzelkomponenten in verhältnismäßig weiten Grenzen variieren. Typische Bereiche für die wesentlichen Komponenten sind:
    (a) festes Epoxidharz 2 bis 65 Gew.-%,
    (b) Phenolverbindung 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%
    (c) Polyetheramin 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%
    (d) Treibmittel 0,1 bis 5 Gew.-%,
    (e) Härter und Beschleuniger 1,5 bis 5 Gew.-%,
    (f) Glimmerhaltiger Füllstoff 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%
    (g) Weitere Füllstoffe 5 bis 20 Gew.-%
    (h) Reaktivverdünner 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%
    (i) Ethylen-Vinylacetat-Copolymer 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%
    (j) Fasern 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%
    (k) Pigmente 0 bis 1 Gew.-%,
    wobei die Summe der Gesamtbestandteile 100 Gew.-% ergibt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 4978562 A [0004]
    • - US 4769391 A [0005]
    • - WO 89/08678 [0006]
    • - DE 102006050697 [0026]

Claims (12)

  1. Verfahren zum Versteifen von Fahrzeugkarosserien, wobei man in der angegebenen Reihenfolge a) mindestens ein Formteil, das sich beim Erhitzen auf maximal 200°C nicht strukturell verändert, beim Zusammenbau der Fahrzeugkarosserie an einem ersten Wandsegment befestigt, das nach dem Zusammenbau der Fahrzeugkarosserie einen Hohlraum begrenzt, b) mindestens ein weiteres Wandsegment so mit dem ersten Wandsegment verbindet, dass ein von den Wandsegmenten umgrenzter Hohlraum entsteht, wobei das Formteil den Hohlraum so in mindestens ein erstes und ein zweites Segment unterteilt, dass die beiden Segmente lediglich durch einen Spalt von 0,5 bis 15 mm Breite zwischen den Wandsegmenten und dem Formteil miteinander verbunden sind, c) die zusammengebaute Fahrzeugkarosserie mit einer ersten Lackschicht beschichtet und diese erste Lackschicht aushärtet, d) eine fließfähige, thermisch härtbare Masse in eines oder mehrere der Segmente des Hohlraums, nicht jedoch in alle Segmente einbringt, e) die Fahrzeugkarosserie mit einer weiteren Lackschicht beschichtet und diese in einem Lackofen bei einer Temperatur im Bereich von 100–200°C aushärtet, wobei f) die thermisch härtbare Masse aushärtet und hierdurch das mit der Masse gefüllte Segment des Hohlraums aussteift.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil aus Metall oder aus Polyamid besteht.
  3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil im Wesentlichen flach ausgebildet ist und mindestens ein Befestigungselement aufweist, mit dem es an dem ersten Wandsegment befestigt werden kann.
  4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die härtbare Masse mittels Pumpe, Druckkolben oder Extruder durch eine Bohrung oder ein Lackablaufloch in einem der Wandsegmente in eines der Segmente des Hohlraums einbringt.
  5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität der härtbaren Masse so eingestellt ist, dass die härtbare Masse bei der Temperatur des Einbringens nicht aufgrund ihres Eigengewichts durch den Spalt zwischen den Wandsegmenten und dem Formteil hindurch laufen kann.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die härtbare Masse beim Erhitzen auf 100 bis 200°C aufschäumt und hierbei ihr Volumen um 5 bis 25% vergrößert.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die im Teilschritt f) ausgehärtete Masse einen E-Modul von mindestens 600 MPa aufweist.
  8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die härtbare Masse mindestens folgende Bestandteile enthält: a) mindestens ein reaktives Harz, b) mindestens einen Härter und/oder Beschleuniger.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die härtbare Masse zusätzlich c) mindestens ein Treibmittel enthält.
  10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das reaktive Harz a) ausgewählt ist aus: Polyurethanen mit freien oder blockierten Isocyanatgruppen, ungesättigten Polyester-/Styrolsystemen, Polyester-/Polyolmischungen, Polymercaptanen, Siloxanfunktionellen reaktiven Harzen oder Kautschuke, Harzen auf Benzoxazin-Basis sowie Harzen auf Basis von reaktiven Epoxidgruppen.
  11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man bei zwei baugleichen Fahrzeugkarosserien, die mit Motoren unterschiedlicher Stärke ausgerüstet werden sollen, in ein gegebenes Segment bei derjenigen Fahrzeugkarosserie, die mit dem Motor mit der größeren Stärke ausgerüstet werden soll, eine im Vergleich zur anderen Fahrzeugkarosserie größere Menge an härtbarer Masse einbringt.
  12. Fahrzeug, das nach einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10 ausgesteift wurde.
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