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Die
Erfindung betrifft ein mehrkomponentiges Hörgerätesystem sowie ein Verfahren
zu seinem Betrieb, insbesondere zur Datenübertragung zwischen Komponenten
des Hörgerätesystems.
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Hörgeräte dienen
in erster Linie dazu, hörgeschädigten Patienten
ein möglichst
natürliches
Hörempfinden
zu ermöglichen
und diesbezüglich
in der Regel medizinisch bedingte Funktionsstörungen der Hörorgane
zu kompensieren. Dabei haben sie, wie die meisten medizinischen
Hilfsmittel, dieser Funktionalität
zu genügen,
ohne für
ihren Träger
anderweitige Beeinträchtigungen
herbeizuführen.
Derartige Beeinträchtigungen
können
zum einen aus einem unangemessenen Gewicht des Hörgerätes oder auch aus mit dem Tragen
von Hörgeräten verbundenen
Bewegungseinschränkungen
folgen. Daneben spielen bei medizinischen Hilfsmitteln, die im Bereich
des Gesichts bzw. des Kopfes angeordnet werden müssen, ästhetische Gesichtspunkte eine
besondere Rolle. Das gilt insbesondere, da häufig angestrebt wird, dass
der Umgebung eines derart ausgestatteten Patienten das durch das
Hörgerät kompensierte
Gebrechen weitgehend verborgen bleiben soll.
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Die
genannten Anforderungen führen
zu einer fortschreitenden Gewichtsreduzierung und Miniaturisierung
zumindest der in Ohrnähe
getragenen Hörgerätekomponenten.
Dieser Miniaturisierung sind jedoch aufgrund der zunehmenden Komplexität und Funktionalität moderner
Hörgeräte Grenzen
gesetzt, weshalb sich mehrkomponentige Systeme etabliert haben,
in denen einzelne Funktionen des Hörgeräts in ein Zusatzgerät oder andere
unabhängig
vom Ohr zu platzierende Komponenten ausgelagert wurden. Um diese
ausgelagerten Funktionen dennoch nutzen zu können, ist zumindest teilweise
eine Kommunikation zwischen am Ohr des Patienten angeordneten Komponenten
des Hörgerätesystems
und weiteren Komponenten, die sich an einem anderen Ort befinden
können,
erforderlich. Insbesondere aus den Komfortanforderungen, die an
moderne Hörgeräte gestellt
werden, folgt, dass diese Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten
eines Hörgerätesystems
in der Regel drahtlos erfolgt. Das gilt in gleicher Weise für Hörgerätesysteme,
die mehrere an oder in den Ohren anzuordnende Komponenten umfassen,
die in eine Kommunikationsverbindung einbezogen werden.
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Unter
Hörgerätesystemen
im Sinne der Erfindung sind im Folgenden alle mehrkomponentigen Hörgerätesysteme
zu verstehen, die mindestens eine am oder im Ohr eines Patienten
anzuordnende Komponente umfassen, und die eine weitere Komponente
umfassen, die zumindest teilweise und/oder zeitweise in einer Kommunikationsverbindung
zur am Ohr zu tragenden Komponente steht. Diese weitere Komponente
kann unabhängig
vom Ohr des Patienten angeordnet sein und/oder in binauralen Systemen
eine weitere am oder im anderen Ohr des Patienten anzuordnende Komponente
umfassen. In diesem Sinne sind Hörgeräte umfasst,
die während
einzelner Sitzungen bei einem Hörgeräteakustiker
unter Zuhilfenahme eines geeigneten Programmiergerätes an die
persönlichen
Bedürfnisse
des jeweiligen Hörgeräteträgers angepasst
werden können
und/oder über
Zusatzgeräte
verfügen, über die
der Patient selbst oder eine weitere Person unabhängig vom Hörgeräteakustiker
eine Anpassung bzw. Einstellung bestimmter Parameter am Hörgerät selbst
vornehmen kann.
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Das
drahtlose Verbindungskonzept bringt es mit sich, dass mit Ausnahme
von Systemen, die über induktive
Kopplungen mit Energie versorgt werden können, jede Komponente eines
mehrkomponentigen Hörgerätesystems über eine
eigene Energiequelle verfügen
muss. Für
Komponenten, die direkt am oder im Ohr eines Patienten getragen
werden, folgt aus den anfangs beschriebenen Anforderungen, dass
eine derartige Energiequelle möglichst
klein und leicht auszulegen ist, andererseits jedoch über eine
ausreichende Kapazität
verfügen
muss, um über
einen längeren
Zeitraum die Funktionsfähigkeit des
Hörgerätesystems
zu gewährleisten,
ohne zwischenzeitlich häufige
Wartungsmaßnahmen
erforderlich zu machen. Aus diesem Grund wer den Hörgerätesysteme
in der Regel so ausgelegt, dass sich zumindest die direkt am oder
im Ohr des Patienten getragenen Komponenten des Hörgerätesystems durch
einen sehr geringen Energieverbrauch auszeichnen. Das gilt für die Aufrechterhaltung
der Funktionalität
als medizinisches Hilfsmittel ebenso, wie für die Realisierung der Kommunikation
zwischen einzelnen Hörgerätekomponenten.
Für diese
Kommunikation haben sich Standarts einer induktiven drahtlosen Übertragung
von Daten zwischen einzelnen Komponenten mehrkomponentiger Hörgerätesysteme
etabliert.
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Bei
der induktiven drahtlosen Übertragung von
Daten von einer ohrnah zu tragenden Komponente eines Hörgerätesystems
an ein mit einer geeigneten Empfangseinrichtung ausgestattetes Gerät, zum Beispiel
ein Zusatzgerät
in Form einer Relay-Station,
eines Programmiergerätes
oder einer Fernbedienung, besteht die Problematik, dass aufgrund
der relativ geringen Kapazität,
Spannung und Spitzenstrombelastbarkeit üblicherweise eingesetzter Batterien
auch die maximale Sendeleistung derartiger ohrnah zu tragender Komponenten
eines Hörgerätesystems
sehr begrenzt ist. Dadurch ergibt sich eine entsprechend geringe
Sendereichweite. Insbesondere für
heute gebräuchliche
induktive Systeme kommt hinzu, dass im normalerweise verwendeten Nahfeld
die Reduzierung der Feldstärke
in Abhängigkeit
von der Entfernung zum Sender besonders stark ins Gewicht fällt. Entsprechend
werden mit heute bekannten induktiven Systemen auf der Strecke von
einer am Ohr zu tragenden Komponente eines Hörgerätesystems zu einer Empfangseinrichtung
entsprechend ihrer Auslegung nur Distanzen von ca. 30 cm überbrückt. Aufgrund
des geringen Pegels des Nutzsignals an der Empfangseinrichtung können schon sehr
leistungsarme Störquellen
die Übertragungsqualität massiv
beeinflussen oder die Identifizierung der zu übertragenden Daten erschweren
bzw. verhindern.
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Wesentliche
Komponenten eines Hörgerätesystems
einschließlich
zum Datenempfang ausgelegter Zusatzgeräte erzeugen jedoch konstruktionsbedingt
elektromagnetische Emissionen, die wäh rend der Datenübertragung
als Störquellen
wirken und sich während
der Datenübertragung
zwischen den einzelnen Komponenten in unmittelbarer Nähe der Übertragungsstrecke,
insbesondere des jeweils aktiven Empfängers, in induktiven Systemen
also in der Nähe
der jeweils aktiven Empfangsspule, befinden. Solche Störquellen
sind zum Beispiel die Induktivitäten
getakteter Spannungsregler oder auch die Versorgungs- und Ausgangsleitungen
praktisch aller getakteten elektronischen Schaltkreise. Derartige Schaltkreise
kommen beispielsweise zur Ansteuerung von Displays zum Einsatz.
Geräte
mit Displays stellen in diesem Zusammenhang insgesamt starke Emittenten
dar. Im eigentlichen Hörgerät, also
in ohrnah zu tragenden Komponenten, kann als weitere Störquelle
der Hörgeräte-Hörer selbst
hinzukommen.
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Es
ist bekannt, als Störquellen
wirkende Baugruppen abzuschirmen. Eine effektive Schirmung magnetischer
Störfelder
erfordert jedoch die Verwendung von Bauelementen mit relativ großem Platzbedarf,
zum Beispiel in μ-Metallboxen.
Insbesondere bei im oder am Ohr zu tragenden Komponenten von Hörgeräten ist
der erforderliche Platz dafür
meist nicht vorhanden und der damit verbunden Gewichtsnachteil nicht
akzeptabel.
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Ein
hinreichend großer
Abstand der Empfangsspule zu als Störquellen wirkenden Baugruppen
kann insbesondere bei im oder am Ohr zu tragenden Komponenten von
Hörgeräten ebenfalls nicht
realisiert werden. Auch bei Zusatzgeräten, die nicht in unmittelbarer
Nähe des
Ohres zu tragen sind, geht der Trend zur Integration einer hohen
Funktionalität
im Gerät
bei möglichst
minimalen Abmessungen, so dass auch hier das Volumen der verwendeten
Baugruppen sowie deren maximaler Abstand zueinander möglichst
klein gehalten werden sollen.
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Unter
der Annahme, dass die lokale Anordnung von Sende- bzw. Empfangsspulen
und aller Störquellen
im Hörgerät bzw. in
den Komponenten des Hörgerätesystems
fest und zumindest während der
Datenübertragung
bekannt ist, kann die empfangende Spule prinzipiell in einem Minimum
des zu erwartenden Störfeldes platziert
werden. Es sind zum Beispiel orthogonale Ausrichtungen von sich
beeinflussenden Spulen und/oder Störfeldern bekannt. Es ist außerdem bekannt,
durch Erzeugung von definierten Gegenfeldern eine lokale Störfeldkompensation vorzunehmen.
Dies führt
jedoch zu signifikanten Einschränkungen
in Bezug auf Designfreiheit und Miniaturisierungsgrad derartig ausgelegter
Geräte.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit anzugeben, sicher
Daten zwischen einzelnen Komponenten eines mehrkomponentigen Hörgerätesystems
auszutauschen, ohne die Nachteile des Standes der Technik in Kauf
nehmen zu müssen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Hörgerätesystem
mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die Ansprüche 2 bis 12 geben vorteilhafte
Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems an. Anspruch 13 gibt
ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems an, und die Ansprüche 14 bis
19 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens.
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Die
Erfindung beruht im wesentlichen darauf, identifizierte Störquellen
zumindest während
der Übertragung
von Daten in einen Betriebsmodus zu versetzen, in dem eine gegenüber dem
normalen Betriebsmodus dieser Störquellen
zumindest abgeschwächte
Einkopplung von Störsignalen
in einen oder alle an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger
erfolgt. Diese Änderung
des Betriebsmodus von Störquellen
kann deren kurzzeitige Abschaltung umfassen, aber auch in einer Änderung
des Betriebsmodus der identifizierten Störquelle bestehen, in der sich
lediglich die Abstrahleigenschaften der Störquelle ändern, die Funktionen der als
Störquelle
wirkenden Bauelemente jedoch während
der Datenübertragung
erhalten bleiben. Eine derartige Veränderung kann die Reduzierung
der Störleistung
durch eine Reduzierung der in die Störquelle eingespeisten Leistung
oder eine Veränderung
des Störspektrums umfassen,
was bei getakteten Bauelementen gegebenenfalls mit einer Taktänderung
verbunden ist.
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Typische
Verfahren zur drahtlosen, insbesondere einer induktiven Datenübertragung
zwischen den Komponenten des Hörgerätesystems können in
Einklang mit der Erfindung vorteilhafterweise so adaptiert werden,
dass der Zeitpunkt, zu dem mindestens ein Sender arbeitet, genau
bekannt ist. Zu diesem Zeitpunkt wird dann zumindest eine Störquelle
in einen anderen Betriebsmodus versetzt, um den Empfang der gesendeten
Signale bzw. die Datenübertragung
zu erleichtern.
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Eine
Minimalkonfiguration zur Nutzung der Erfindung umfasst somit ein
mehrkomponentiges Hörgerätesystem
mit mindestens einer ersten am oder im Ohr eines Patienten anzuordnenden
Komponente zur Erzeugung und/oder Verstärkung eines Hörreizes
und mindestens einer weiteren Komponente, die zumindest teilweise
und/oder zeitweise in einer drahtlosen Kommunikationsverbindung, über die
eine Datenübertragung
erfolgen kann, zur am oder im Ohr zu tragenden Komponente steht,
wobei schaltungstechnische Mittel umfasst sind, die mindestens eine
im Hörgerätesystem
enthaltene Störquelle
zumindest während
der Übertragung
von Daten in einen Betriebsmodus versetzen können, in dem durch diese mindestens
eine Störquelle
eine gegenüber
dem normalen Betriebsmodus zumindest abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen
in einen an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger erfolgt.
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Mit
der Deaktivierung der Störquellen
bzw. einer Reduzierung der Störleistung
oder einer Manipulation des Störspektrums
kann temporär
zu genau definierten Zeitpunkten die Empfangssituation in einer
empfangenden Komponente des Hörgerätesystems,
also beispielsweise einem Zusatzgerät, erheblich verbessert werden,
ohne die Leistungsfähigkeit der
einzelnen Komponenten im Normalbetrieb merklich zu beeinträchtigen,
wenn die Änderung
des Betriebsmodus der Störquellen
lediglich in kurzen Zeitfenstern erfolgt, in denen auftretenden
Abweichungen vom Normalbetrieb des Hörgerätesystems nicht wahrnehmbar
sind.
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In
bestimmten Fällen
sind auch Änderungen des
Betriebsmodus von Störquellen
denkbar, die Abweichungen vom Normalbetrieb des Hörgerätesystems
bedingen, die oberhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegen. Da es
sich beispielsweise bei der Datenübertragung von einer ohrnah
zu tragenden Komponente eines Hörgerätesystems
an ein Zusatzgerät
um einen Betriebsfall handelt, der in der normalen Applikation eines
Hörgerätesystems
sehr selten auftritt, zum Beispiel während einer Programmiersitzung
beim Auslesen der Hörgerätedaten
oder bei einer Statusabfrage der Hörgerätekomponenten durch eine Fernbedienung,
ist die damit verbundene möglicherweise
wahrnehmbare Leistungseinschränkung tolerabel.
So wird das kurzzeitige Abschalten des Hörgeräte-Hörers oder einer Anzeigeeinheit
auf dem Zusatzgerät
kaum störende
Auswirkungen haben.
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Vorteilhafterweise
können
auch Mittel umfasst sein, die den Funktionsverlust einer abgeschalteten
Störquelle
zumindest kurzzeitig kompensieren. So kann beispielsweise bei Schaltreglern
die Überbrückung der
Ausfallzeit durch hinreichend dimensionierte Stützkondensatoren erfolgen.
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Vorteilhafterweise
erfolgt die Änderung
des Betriebsmodus der identifizierten Störquellen, gegebenenfalls deren
Abschaltung, während
der Übertragung
von Daten in allen Komponenten des Hörgerätesystems, die sich während des
Bestehens der drahtlosen Kommunikationsverbindung in der Nähe beteiligter
Empfänger
befinden. Die Abschaltung bzw. Änderung
des Betriebsmodus der Störquellen sowohl
in der empfangenden Komponente, als auch in der sendenden Komponente
hat den Vorteil, dass auch der Einfluss von Störquellen in der sendenden Komponente,
die bei relativ geringer Entfernung zwischen Sender und Empfänger auch
im Nahbereich Empfangsstörungen
oder Interferenzen im Empfänger
der empfangenden Komponente bewirken können, verringert oder ausgeschlossen
wird. Eine Beeinträchtigung
der Übertragung
von Daten bei auslegungsbedingt sehr geringen Abständen zwischen den
einzelnen Komponenten des Hörgerätesystems wird
so vorgebeugt.
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An
Ausführungsbeispielen
wird die Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems bestehend aus zwei Komponenten;
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2 ein
Prinzipschaltbild eines binauralen Hörgerätesystems mit erfindungsgemäßer Datenübertragung;
und
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3 ein
Prinzipschaltbild eines binauralen erfindungsgemäßen Hörgerätesystems mit einem zur Datenkommunikation
geeigneten Zusatzgerät.
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1 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems, bestehend aus zwei
Komponenten. Die beiden Komponenten des Hörgerätesystems sind eine am Ohr
eines Patienten zu tragende Hörgerätekomponente 1 zur
Schalldruckverstärkung
sowie ein Zusatzgerät 2,
mit dem einzelne akustische Parameter der am Ohr zu tragenden Hörgerätekomponente
eingestellt werden können,
wie das beispielsweise mit Hilfe einer Fernbedienung vom Patienten
selbst vorgenommen werden kann. In einer nicht dargestellten Alternative kann
das Zusatzgerät
auch ein Programmiergerät
eines Hörgeräteakustikers
sein.
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Zur
Vornahme der Einstellungen ist eine Kommunikation zur Datenübertragung
zwischen der Hörgerätekomponente 1 und
dem Zusatzgerät 2 erforderlich.
Während
der Datenübertragung
wird das Zusatzgerät 2 in
die Nähe
der am Ohr getragenen Hörgerätekomponente 1 gebracht,
so dass es sich innerhalb der Reichweite der an der Hörgerätekomponente 1 befindlichen
Datenübertragungsmittel
befindet. Vorliegend erfolgt die Datenübertragung drahtlos über eine
induktive Datenübertragungsstrecke.
Zu diesem Zweck befindet sich in der am Ohr zu tragenden Hörgerätekomponente 1 sowie
im Zusatzgerät 2 mindestens
je eine Spule 3, 4, die als Sender und Empfänger genutzt
werden kann. Die am Ohr zu tragende Hörgerätekomponente 1 umfasst
des Weiteren eine Empfängerbaugruppe 5,
eine Steuereinheit 6 sowie eine Senderbaugruppe 7.
An der empfangenden Spu le 3 eingehende Signale werden zunächst der
Empfängerbaugruppe 5 zugeleitet,
dort entsprechend aufbereitet und in Form verwertbarer Ausgangssignale
der Steuereinheit 6 zugeführt. In der Steuereinheit 6 erfolgen
verschiedene Formen einer Signalverarbeitung, um die empfangenen
Signale in für
die Funktionalität
des Hörgerätesystems sinnvoller
Weise nutzen zu können.
Des Weiteren verfügt
die Steuereinheit 6 über
Mittel, den jeweiligen Betriebsmodus einzelner identifizierter Störquellen 8, 9, 10 zu
verändern.
Als solche Störquellen
können insbesondere
getaktete elektronische Komponenten, wie Schaltregler oder andere
zu oberwellenreichen Emissionen neigende Bauelemente, aber auch
Komponenten, die unmittelbar Bestandteil der akustischen Übertragungsstrecke
des Hörgerätes sind, wirken.
Vorliegend umfasst die akustische Übertragungsstrecke ein Mikrofon 11,
einen Verstärker 12 und
einen Lautsprecher 13 in Form eines im Ohr zu platzierenden
Hörers.
Dieser Lautsprecher 13 kann ebenfalls als Störquelle
wirken. Die Identifikation der Störquellen kann an Hand der Bauteilspezifikation oder
durch entsprechende Messungen bereits während der Konzeption des Hörgerätessystems
erfolgen. Das Zusatzgerät 2 umfasst
ebenfalls eine Empfängerbaugruppe 14,
eine Steuereinheit 15, eine Senderbaugruppe 16 sowie
weitere Störquellen 17, 18,
darunter auch ein Display 19.
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Das
dargestellte Hörgerätesystem
ist so ausgelegt, dass der Zeitpunkt, zu dem die Spule 3 in
der Hörgerätekomponente 1 als
Sender arbeitet, im Zusatzgerät 2 genau
bekannt ist. Zu diesem Zweck ist ein Kommunikationsprotokoll so
ausgelegt, dass die Hörgerätekomponente 1 stets
nur auf eine Anfrage durch das Zusatzgerät 2 Daten sendet und
nie selbständig
eine Übertragung
initiiert. Das Zusatzgerät 2, das über eine
leistungsfähige
Stromversorgung und entsprechend über eine relativ hohe Sendeleistung verfügt, sendet
somit an die Hörgerätekomponente 1 eine
Anfrage in Form einer Aufforderung zur Übertragung gewünschter
Daten. Die relativ hohe Sendeleistung der Senderbaugruppe 16 des
Zusatzgerätes 2 garantiert
dabei, dass diese Aufforderung zuverlässig von der Hörgerätekomponente 1 identifiziert
werden kann, auch wenn die Störquellen 8, 9, 10, 13 in
der Hörgerätekomponente 1 und
die Störquellen 17, 18, 19 in
dem Zusatzgerät 2 unverändert in
Betrieb sind. Zeitgleich mit der Anfrage veranlassen die Steuereinheiten 6, 15 eine Änderung
im Betriebsmodus der Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19,
in diesem Fall eine Abschaltung. Während der Übertragung der Daten von der
Hörgerätekomponente 1 zum
Zusatzgerät 2 bleiben
nun sowohl in der sendenden Hörgerätekomponente 1 als
auch im empfangenden Zusatzgerät 2 alle
Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19,
die nicht unmittelbar zum Senden bzw. Empfangen der Daten benötigt werden,
für die
Dauer der Übertragung,
also beispielsweise für
50 ms, deaktiviert. Die Hörgerätekomponente 1 reagiert
ausschließlich
auf die Anforderung durch das Zusatzgerät 2 mit dem Senden
der angeforderten Daten. Auf diese Weise wird durch eine ereignisgesteuerte Änderung
des Betriebsmodus der Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19 gesichert,
dass während
der Übertragung
von Daten zwischen den Komponenten 1, 2 des Hörgerätesystems
Störeinflüsse reduziert
werden.
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Alternativ
können
dafür geeignete
Störquellen
statt einer Abschaltung auch kurzzeitig in einen Betriebszustand
versetzt werden, der gegebenenfalls energetisch ungünstiger
ist, also den Energieverbrauch der batteriebetriebenen Hörgerätekomponente 1 kurzzeitig
erhöht,
in dem die Störemissionen aber
in einem für
den Empfänger
unkritischen Frequenzbereich liegen. Zusätzlich kann die Qualität der Kommunikationsverbindung
dadurch verbessert werden, dass die Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19 auch dann
in einen störarmen
Betriebszustand versetzt werden, wenn das Zusatzgerät 2 Daten
an die Hörgerätekomponente 1 übermittelt.
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Es
ist zur Umsetzung der Erfindung bereits ausreichend, während einer
soeben beschriebenen Datenübertragung
einzelne Störquellen,
beispielsweise solche Störquellen,
die besonders kritische Störungen
in Form besonders schwer von Nutzsignalen zu unterscheidende Störsignale
aussenden, in einen Betriebsmodus zu versetzen, in dem durch diese mindestens
eine Störquelle
eine gegenüber
dem normalen Betriebsmodus zumindest abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen
in einen an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger
erfolgt. Vorteilhafterweise werden jedoch alle identifizierten Störquellen
in Reichweite der an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger
in einen derartigen Betriebsmodus versetzt.
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2 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines binauralen Hörgerätesystems mit erfindungsgemäßer Datenübertragung.
Ein derartiges binaurales Hörgerätesystem
weist zwei separate Hörgerätekomponenten 1, 21 zur
Schalldruckverstärkung
auf, die jeweils an einem Ohr des Hörgeräteträgers angeordnet sind. Zwischen
diesen Hörgerätekomponenten
ist ebenfalls eine Kommunikation zum Datenaustausch erforderlich.
Dies ergibt sich einerseits aus der Notwendigkeit eines Parameterabgleichs
und verschiedenen Statusabfragen, die regelmäßig ausgeführt werden müssen, und
andererseits aus physikalischen Gegebenheiten, die zur Realisierung
bestimmter Hörgerätefunktionen
das Zusammenwirken von mindestens zwei zueinander beabstandet angeordneten
Mikrophonen erfordern. Die Kommunikation zwischen derartigen Hörgerätekomponenten
muss dabei in der Regel in wesentlich kürzeren Zeitabständen erfolgen, als
das beispielsweise zur Parametereinstellung durch externe Zusatzgeräte der Fall
ist. Bei Vorliegen zweier unabhängiger
Hörgerätekomponenten
zur Schalldruckverstärkung
sind diese jeweils mit einer separaten Energieversorgung ausgestattet,
die in der Regel symmetrisch ausgelegt sein wird, d. h. jede der Hörgerätekomponenten
verfügt
nur über
eine sehr kleine Batterie mit begrenzter Kapazität. In diesem Falle wäre es ungünstig, einer
der Hörgerätekomponenten
Kommunikationsaufgaben zuzuweisen, die mit einem gegenüber der
anderen Hörgerätekomponente
deutlich höheren
Energieverbrauch verbunden sind, da das zur früheren Erschöpfung der Batterie in der jeweiligen
Hörgerätekomponente
führen
würde und
das der Aufgabe der Erfindung teilweise zuwider liefe.
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Aus
diesem Grunde sind im vorliegenden binauralen Hörgerätesystem die Kommunikationsmittel in
den einzelnen Hörgerätekomponenten
symmetrisch ausgelegt, d. h. jede der beiden Hör gerätekomponenten 1, 21 verfügt über die
gleichen Mittel zur Aufrechterhaltung bzw. Herstellung einer Kommunikationsverbindung
zum Datenaustausch, und das zu ihrem Betrieb erforderliche Kommunikationsprotokoll ist
ebenfalls symmetrisch ausgelegt. Jede der Hörgerätekomponenten 1, 21 verfügt über eine
Spule 3, 23, die als Sender und Empfänger genutzt
werden kann. Jede der Hörgerätekomponenten 1, 21 umfasst
des weiteren eine Empfängerbaugruppe 5, 25,
eine Steuereinheit 6, 26 sowie eine Senderbaugruppe 7, 27. Die
Verknüpfung
der einzelnen Baugruppen kann analog des vorangegangenen Ausführungsbeispiels vorgenommen
werden. Die Steuereinheiten 6, 26 verfügen wiederum über Mittel,
den jeweiligen Betriebsmodus einzelner identifizierter Störquellen 8, 28, 9, 29, 10, 30 zu
verändern.
Jede Hörgerätekomponente 1, 21 beinhaltet
des weiteren je eine akustische Übertragungsstrecke
mit einem Mikrophon 11, 31, einem Verstärker 12, 32 und
einem Lautsprecher 13, 33 als schalldruckerzeugender
Ausgabeeinheit.
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Auch
in derartigen Hörgerätesystemen
ist es möglich,
das Kommunikationsprotokoll so auszulegen, dass der Zeitpunkt, zu
dem eine Spule 3, 23 in einer der Hörgerätekomponenten 1, 21 als
Sender arbeitet, genau bekannt ist. Abweichend zum vorangegangenen
Ausführungsbeispiel
erfolgt diese Synchronisation jedoch nicht ereignisgesteuert durch
ein Anfrage-Antwort-System,
sondern zeitgesteuert. Zu diesem Zwecke verfügen die Steuereinheiten 6, 26 zusätzlich über Mittel
zur Generierung einer Zeitinformation, beispielsweise über einen
Timer-Schaltkreis 20, 40,
der zumindest in regelmäßigen Abständen ein Zeitsignal
an die Steuereinheit 6, 26 übermittelt. Bei entsprechender
Synchronität
dieser an die Steuereinheiten 6, 26 übermittelten
Zeitsignale kann darauf aufbauend genau zeitgleich von den beiden
Hörgerätekomponenten 1, 21 eine
Kommunikationsverbindung zur Übertragung
unterschiedlicher Daten hergestellt werden, wobei während der
Dauer des Bestehens dieser Kommunikationsverbindung wiederum in
erfindungsgemäßer Weise
eine Änderung
des Betriebsmodus bekannter Störquellen 8, 28, 9, 29, 10, 30 sowie 13, 33 erfolgt,
wodurch sich diese Störquellen 8, 28, 9, 29, 10, 30, 13, 33 in
einem Betriebsmodus befinden, in dem zumindest eine abgeschwächte Einkopplung
von Störsignalen
in den jeweils an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger
erfolgt. Die Kommunikation zwischen den beiden Hörgerätekomponenten 1, 21 kann
somit weitgehend frei von Störeinflüssen erfolgen,
d. h. auch bei geringer Sendeleistung besteht eine hohe Übermittlungssicherheit
der zu übertragenden
Daten.
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3 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines binauralen erfindungsgemäßen Hörgerätesystems
mit einem zur Datenkommunikation geeigneten Zusatzgerät. Im Ausführungsbeispiel
in 3 sind die Vorzüge der beiden bereits angeführten Ausführungsbeispiele vereint.
Zum einen umfasst dieses Hörgerätesystem zwei
separate Hörgerätekomponenten 1, 21,
die jeweils an einem Ohr des Hörgeräteträgers angeordnet sind,
und zum anderen umfasst das dargestellte Hörgerätesystem ein Zusatzgerät 2,
das mit einer der Hörgerätekomponenten 21 eine
Kommunikationsverbindung herstellen kann. Die Kommunikationsverbindung
zwischen den beiden Hörgerätekomponenten 1, 21 wird
zeitabhängig
zyklisch hergestellt. Entsprechend zeitabhängig erfolgt eine Änderung
des Betriebsmodus identifizierter Störquellen 8, 9, 10, 13, 28, 29, 30, 33.
Die Kommunikation zwischen dem Zusatzgerät 2 und der Hörgerätekomponente 21 erfolgt ereignisgesteuert
durch ein Anfrage-Antwort-System, wobei zumindest die Anfrage stets
vom Zusatzgerät 2 ausgeht
und mit wesentlich höherer
Sendeleistung übermittelt
wird. Entsprechend ereignisabhängig
erfolgt durch die Anfrage die Änderung
des Betriebsmodus der identifizierten Störquellen 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33.
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Die
Initiierung einer Kommunikationsverbindung durch eine Anfrage, die
mit hoher Sendeleistung übermittelt
wird, ist immer dann sinnvoll, wenn die abfragende Komponente des
Hörgerätesystems, vorliegend
also das Zusatzgerät 2, über ausreichende
Energiereserven verfügt
und die Herstellung dieser Kommunikationsverbindung nicht regelmäßig und/oder
sehr häufig
erfolgen muss.
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Die
zeitabhängige
Herstellung einer Kommunikationsverbindung mit zeitgleicher Veränderung des
Betriebsmodus relevanter Störquellen
ist immer dann sinnvoll, wenn die Herstellung dieser Kommunikationsverbindung
sehr häufig
und/oder regelmäßig erfolgen
muss und die Aussendung eines relativ viel Energie verbrauchenden
Anfragesignals den Energiehaushalt der kommunizierenden Hörgerätekomponenten 1, 21 zu
stark belasten würde.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
verfügt die
Hörgerätekomponente 21 über eine
zusätzliche Sende-
und Empfangsspule 41, über
die die Kommunikation mit dem Zusatzgerät 2 ablaufen kann.
In einer alternativen nicht dargestellten Variante ist es jedoch
auch möglich,
die Kommunikation mit dem Zusatzgerät 2 und der anderen
ohrnah getragenen Hörgerätekomponente 1 über ein
und dieselbe Spule 23 zu realisieren. In einer weiteren
nicht dargestellten Ausführungsform
ist es außerdem
möglich,
beide ohrnahen Hörgerätekomponenten 1, 21 über Mittel zur
Herstellung einer Kommunikationsverbindung mit einem externen Zusatzgerät 2 auszustatten,
wodurch sich die Möglichkeit
eines direkten Zugriffs derartiger Zusatzgeräte, beispielsweise von Fernbedienungen oder
Programmiergeräten,
auf die jeweilige Hörgerätekomponente 1, 21 ergibt.
Dadurch können
die Hörgerätekomponenten 1, 21 direkt
an Bedürfnisse
des Hörgeräteträgers angepasst
werden, ohne dass eine Parameterübergabe über die
zwischen den Hörgerätekomponenten 1, 21 bestehende
Kommunikationsverbindung erfolgen muss.