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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Bearbeitungsaggregat für
die Bearbeitung von Werkstücken und im Besonderen auf ein
Bündigfräs- und Ziehklingenaggregat, mit welchem
die Bearbeitung einer auf eine Schmalseite der Werkstücke
aufgebrachten Kante vorgenommen wird.
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Stand der Technik
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In
CNC-Bearbeitungszentren werden plattenförmige Werkstücke
aus Holz, holzähnlichen Werkstoffen oder Kunststoff auf
verschiedenste Weise mit unterschiedlichen Werkzeugen bearbeitet
und ggf. mit Kanten versehen. Zur abschließenden Bearbeitung
der Kanten von insbesondere Dekor beschichteten Platten werden häufig
separate Bündigfräsaggregate und Ziehklingenaggregate
eingesetzt. Mit dem Fräswerkzeug des Bündigfräsaggregats wird
dabei zunächst die Kante annähernd bündig
mit einem kleinen Überstand zur Werkstückoberfläche gefräst
und je nachdem auch gleichzeitig die gewünschte Kontur
der Kante gefräst. Anschließend wird die zuvor
gefräste Oberfläche mit einem Ziehklingenwerkzeug
(Radius- oder Fasenziehklinge) des Ziehklingenaggregats abgezogen,
so dass eine glatte Oberfläche entsteht.
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Üblicherweise
werden die Bearbeitungsvorgänge Fräsen und Abziehen
in zwei getrennten Bearbeitungsschritten erledigt. So zeigt die
DE 103 23 806 B3 beispielsweise
ein Bearbeitungsaggregat zum Bündigfräsen und
Abziehen eines an plattenförmige Werkstücke angebrachten
Kantenbandes, bei dem das Fräswerkzeug zuerst zum Bündigfräsen
des Werkstücks verwendet wird und in einem zweiten Arbeitsschritt
eine festgestellte Fräse als Ziehklinge verwendet wird.
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Die
DE 198 34 440 A1 und
die
EP 0 976 483 B1 zeigen
ein einwechselbares Bündigfräs- und Ziehklingenaggregat,
das in eine Spindeleinheit eines zur Bearbeitung von plattenförmigen
Werkstücken dienenden Bearbeitungszentrums einwechselbar
ist. Über Aufnahmeeinrichtungen lassen sich ein Fräswerkzeug
und ein Ziehklingenwerkzeug in das Aggregat einwechseln. Zur Vermeidung
von Marken und Weißbruch sind dabei das Ziehklingenwerkzeug und
das Fräswerkzeug derart angeordnet, dass die Geschwindigkeit
der Ziehklinge weiterhin konstant ist. Dies wird dadurch erreicht,
dass die Ziehklinge möglichst in die Mitte des Aggregats
gelegt wird. Es sind weiterhin zwei Bearbeitungsschritte für
das Fräsen und das Abziehen der Kante von Nöten.
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Die
DE 10 2005 020 485
B3 zeigt ein Bündigfräs- und Abziehaggregat,
welches zumindest ein Fräswerkzeug und eine Ziehklinge
besitzt. Die Ziehklinge ist dabei an einem Führungskörper
befestigt, und das Fräswerkzeug befindet sich in der Vorschubrichtung
vor der Ziehklinge und ist an einem Schwenkarm gelagert, der am
Führungskörper um eine zu dessen Schwenkachse
parallele Achse angeordnet ist. In dieser Vorrichtung ist es möglich,
in einem Arbeitsgang das Werkstück zu fräsen und
abzuziehen, wobei in diesem Aggregat der Nachteil besteht, dass für
jede Fräse ein eigener Motor benötigt wird. Ein solches
Aggregat ist daher nur sehr schwer einwechselbar auszugestalten
und erfordert einen hohen Konstruktionsaufwand.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Bearbeitungsaggregat
zum Bündigfräsen und Abziehen von Werkstücken
bereitzustellen, bei dem die Komplexität der Bauteile möglichst
niedrig und die Flexibilität des Aggregats möglichst
hoch ist, so dass es beispielsweise auch einwechselbar gestaltet
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen
enthalten.
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Das
Bearbeitungsaggregat für die Bearbeitung von plattenförmigen
Werkstücken umfasst zumindest ein Fräswerkzeug,
zum spanenden Bearbeiten des Werkstücks im Bereich einer
Kante, eine erste Abzieheinrichtung, insbesondere eine Profilziehklinge,
die die gefräste Kante des Werkstücks nachbearbeitet,
wobei die erste Abzieheinrichtung dem Fräswerkzeug nachgeordnet
ist, so dass das Werkstück in einem Arbeitsgang von dem
Fräswerkzeug und der Ziehklinge bearbeitbar ist und wobei
die erste Abzieheinrichtung an einem mit dem Gehäuse fest verbundenen
Schwenkarm und zum Fräswerkzeug beabstandet angeordnet
ist, so dass die erste Abzieheinrichtung relativ zu dem Schwenkarm
bewegbar ist. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass sie nur
eine Antriebsspindel auch für mehrere Fräsen benötigt
und die Flexibilität des Aggregats steigt. Beispielsweise
kann das Aggregat dadurch einwechselbar gestaltet werden, wobei
die Vorteile der Einwechselbarkeit eine Flexibilität des
Arbeitsplatzes durch Austauschbarkeit der Geräte zur Folge
hat.
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Bevorzugt
ist der erste Abzieheinrichtung noch eine zweite Abzieheinrichtung
nachgelagert, wodurch Leimrückstände auf dem Werkstück
zuverlässig entfernt werden.
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Der
Hebel kann an seiner drehbaren Lagerung (B) gefedert oder auch zusätzlich
gedämpft sein. Vorzugsweise hat außerdem der Schwenkarm den
gleichen Drehpol wie das Fräswerkzeug. Diese Merkmale erleichtern
es die Ausrichtung der Profilziehklinge zu steuern.
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Der
Hebel kann an mindestens einer Stelle eine Tastrolle enthalten,
bevorzugt jedoch zwei deren Mittelsenkrechte die Drehachse des Hebels
trifft. Eine solche Anordnung ermöglicht die immer gleiche Ausrichtung
der Profilziehklinge mit sehr einfachen Mitteln, und reduziert die
Komplexität dieser Ausführungsform immens.
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Wenn
eine Symmetrielinie der Profilziehklinge die Drehachse des Hebels
trifft, wie es ferner bevorzugt der Fall ist, wird die Steuerung
der Profilziehklinge noch einfacher gestaltet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Hebel
translatorisch zur Lagerung bewegbar, wodurch auch sehr enge Radien
und komplizierte Geometrien der Werkstücke bearbeitbar
werden.
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Vorzugsweise
ist die Profilziehklinge federnd gelagert. Dadurch wird ein Auftreten
von Marken zuverlässig verhindert, da die Profilziehklinge
nachgeben und somit nicht verkanten kann.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
schematisch Bearbeitungsaggregat als bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in zwei verschiedenen Bearbeitungsstellungen;
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2 zeigt
schematisch ein Bearbeitungsaggregat als weitere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung in zwei verschiedenen Bearbeitungsstellungen.
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Ausführliche Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Nachbearbeitungsaggregat für
die Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken
und im Besonderen auf ein Bündigfräs- und Ziehklingenaggregat,
mit welchem die Nachbearbeitung des auf die Schmalseiten plattenförmiger
Werkstücke aufgebrachten Kantenmaterials oder auch eines
Dekorbandes 3 vorgenommen wird. Die folgende Beschreibung
wird beispielhaft unter Verwendung eines Kanten- oder Dekorbandes
erläutert, schließt aber ausdrücklich
die Verwendung anderen Kantenmaterials nicht aus, wie zum Beispiel
einer aushärtbaren Masse, die mittels eines Extruders auf
die Schmalseite des Werkstücks aufgetragen wird.
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Das
Aggregat besitzt generell einen Hauptkörper (nicht gezeigt),
der um eine Achse C verschwenkbar ist. Eine Antriebsspindel ist
koaxial zur C-Achse angeordnet und treibt ein Fräswerkzeug
an. Das Fräswerkzeug kann dabei aus einer oder mehreren
entlang der C-Achse positionierten Fräsen bestehen, die
jeweils um die C-Achse rotieren und ist bevorzugt rotationssymmetrisch.
Ferner beinhaltet das Aggregat eine erste Abzieheinrichtung, vorzugsweise
eine Profilziehklinge 8, und eine zweite Abzieheinrichtung,
vorzugsweise eine Leimfugenziehklinge 9. Die Profilziehklinge
bearbeitet eine oder mehrere Kanten zwischen der Schmalseite und
der Langseite des Werkstücks.
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Ferner
beinhaltet das Aggregat vorzugsweise einen zwischen den Fräsen
gelagerten Tastschuh (nicht gezeigt), der die Schmalseite des Werkstücks abtastet
und die Positionsfestlegung der Fräsen zum Werkstück
erleichtert.
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Üblicherweise
wird vor dem Fräsen der Schmalseite bzw., des Kantenbandes,
und somit auch vor dem Profilziehen, ein Kantenband an der Schmalseite
aufgepresst und angeleimt.
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Durch
das Aufpressen des Kantenbandes 3 quillt der Leim zwischen
Kantenband 3 und Werkstück 2 heraus.
Dieser Leim wird nach dem Profilziehen dann von der Leimfugenziehklinge
entfernt. Eine detaillierte Beschreibung des Verfahrensablaufs erfolgt
nach der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen.
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Unmittelbar
in der Umgebung der Fräsen ist eine Sprühdüse
(nicht gezeigt) angeordnet, die in der Umgebung der Kanten ein Lösungsmittel
teilweise auf die Fräsen und teilweise auf die Werkstückoberfläche
sprüht. Der Sprühnebel aus dem Lösungsmittel
setzt sich auf die Oberfläche und auf die Fräsen, wodurch
das Entfernen des Leims vom Werkstück erleichtert und die
durch den Leim auftretende Verschmutzung an der Fräse selbst
vermindert wird. Der Sprühnebel wird kurz vor dem Fräsen
aufgetragen.
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Die
Profilziehklinge befindet sich an einem Schwenkhebel 4,
dessen Drehpol koaxial mit der C-Achse liegt. Der Profilziehklinge 8 ist
eine Leimfugenziehklinge 9 nachgelagert. Während
die Profilziehklinge 8 im Wesentlichen parallel zur Schmalseite
des Werkstücks steht, liegt die Leimfugenziehklinge 9 parallel
zur breiten Seite des plattenförmigen Werkstücks.
Die Profilziehklinge 8 hat ein gewünschtes Profil,
so dass sich dieses Profil beim Abziehen der Kante des Plattenförmigen
Werkstücks auf das Plattenförmige Werkstück überträgt.
Meist wird ein Radiusprofil auf die Kanten angewendet, so dass sich
beim Gebrauch des fertigen Produkts an der abgerundeten Kante niemand
verletzen kann. Eine solche Profilziehklinge umschließt
die Kanten des Werkstücks. Die Profilziehklinge 8 kann
jedoch auch mit anderen Profilen versehen sein, so dass sie sich
abschnittsweise über die Schmalseite erstreckt. Dabei kann
die Ziehklinge mehrteilig ausgebildet sein und beispielsweise zwei
Ziehklingenelemente aufweisen.
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Die
Profilziehklinge 8 kann direkt an dem Schwenkarm 4 befestigt
sein. Es muss jedoch die Möglichkeit bestehen, das die
Profilziehklinge in ihrer Ausrichtung relativ zu dem Schwenkarm
zu verändern, damit gewährleistet ist, dass das
Profil möglichst in einem gleich bleibenden Winkel zur
Schmalseite des Werkstücks ausgerichtet ist. Eine bevorzugte
Winkelausrichtung ist im Wesentlichen 90° wie in den Figuren
gezeigt, das heißt dass die Profilziehklinge senkrecht
auf die Schmalseite des Werkstücks auftrifft. Bevorzugt
ist allerdings eine Winkelausrichtung um 87° zur Schmalseite,
das heißt eine Drehung um ca. 3° in Laufrichtung
des Werkzeugs. Dabei ist die Profilziehklinge in Laufrichtung bevorzugt
so geneigt, dass das Ende, welches zum Werkstück hin zeigt
und in den Figuren über der Werkstückkante zu eingezeichnet
ist, dem Werkzeugseitigen Ende der Ziehklinge hinterherläuft.
Dadurch wird das Dekorband auf die Schmalseite des Werkstücks
gedrückt. Andere Winkel können jedoch je nach
Werkstückgeometrie bevorzugt werden, um beispielsweise
engere Radien bearbeiten zu können. Um ihre relative Ausrichtung
zum Schwenkarm ändern zu können, ist die Profilziehklinge
beispielsweise drehbar um eine Achse B an dem Schwenkarm angebracht.
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Zusätzlich
kann die Profilziehklinge federnd gelagert sein, so dass ein Verkanten
der Profilziehklinge 8 an dem Werkstück 2 besser
vermieden werden kann, wodurch Marken auf dem Kantenband entstehen
würden. Da die Fräsen während der Bearbeitung
des Werkstücks, das heißt beim Fräsen,
Vibrationen oder Schwingungen verursachen können, ist es ferner
bevorzugt, eine Dämpfung zwischen den Fräsen und
der Profilziehklinge vorzusehen. Diese Dämpfung kann an
einem beliebigen Punkt zwischen Fräse und Klinge angeordnet
sein und muss die von den Fräsen oder auch dem Fräsenantrieb
erzeugten Schwingungen abdämpfen, so dass sich die Schwingungen
nicht auf die Ziehklinge übertragen und durch die Ziehklinge
erzeugte Marken vermieden werden.
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An
der Profilziehklinge kann eine Führung (nicht gezeigt)
für den abgezogenen Kantenstreifen vorgesehen sein, die
diesen einer Zerkleinerungseinrichtung (z. B. Fräse) zurückführt,
um die zu zerstückeln. Dadurch wird verhindert, dass der
Kantenstreifen immer weiter anwächst.
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Bevorzugt
ist die Profilziehklinge an einem weiteren Hebel 5', 5'' befestigt,
der drehbar um die B-Achse auf dem Schwenkarm 4 vorgesehen
ist. An dem Drehhebel 5', 5'' ist dann die Profilziehklinge 8 und
bevorzugt auch die Leimfugenziehklinge 9 befestigt. Die
Profilziehklinge kann ebenfalls drehbar an dem Hebel 5', 5'' gelagert
sein, aufgrund der Tatsache, dass die Relativposition des Hebels 5', 5'' zum Schwenkarm 4 schon
veränderbar ausgeführt ist, ist die Profilziehklinge 8 bevorzugt
relativ zum Hebel 5', 5'' bewegungsfest angebracht.
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Der
Hebel muss kein Hebel im dem Sinne sein, dass er eine gerade, längliche
Form aufweist. Er kann prinzipiell jede Geometrie aufweisen, die
für den jeweiligen Fall geeignet erscheint. Verschiedene Geometrien
können beispielsweise Kreise, Dreiecksflächen,
Quadratische Flächen oder ähnliches sein. Im der
folgenden Beschreibung wird der Hebel jedoch beispielhaft in seiner
bevorzugten, länglichen Form behandelt. Dies stellt jedoch
keine Einschränkung des Erfindungsgedankens dar.
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Der
Schwenkarm 4 ist bevorzugt fest mit dem Hauptköper
des Aggregats verbunden, weiter bevorzugt integral mit dem Gehäuse
des Aggregats ausgeführt. Somit wird der Schwenkarm mit
dem gesamten Hauptkörper des Aggregats um die C-Achse gedreht.
Die dabei entstehende Rotation, in positiver oder negativer Rotationsrichtung,
die auf die sich drehende Fräse einwirkt, ist durch das
rotationssymmetrische Fräsprofil einer sich drehenden Fräse
vernachlässigbar, da die Antriebsspindel der Fräse ebenfalls
in dem Hauptkörper des Aggregats gelagert ist und koaxial
mit der C-Achse liegt.
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Die
Lagerung des Hebels 5', 5'' an dem Schwenkarm 4 kann
federnd oder federnd-dämpfend ausgestaltet sein. Eine weitere
bevorzugte Alternative besteht darin, einen Schwenkantrieb vorzusehen, der
allerdings wesentlich kleiner ausgeführt werden kann, als
ein Antriebsmotor für eine Fräse. Dadurch kann
die Drehung des zweiten Hebels präziser gesteuert werden.
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Im
Folgenden werden zwei Ausführungsformen der Hebelanordnung
beschrieben, an der an dem Schwenkarm 4 vorgesehen ist
und an dem die Profilziehklinge 8 angeordnet ist, sowie
bevorzugt auch die Leimfugenziehklinge 9. Die oben genannten Konstruktionsmerkmale
gelten für beide Ausführungsformen.
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Erste Ausführungsform
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In
einer ersten Ausführungsform ist der Hebel 5' so
an dem Schwenkarm 4 gelagert, dass der Hebel 5' auf
zwei verschiedenen Seiten der Lagerung an der B-Achse hervorsteht.
Bevorzugt ist, dass sich die Lagerung am Ende des Schwenkarms 4 und weiter
bevorzugt auch in der Mitte des Hebels 5' befindet, so
dass von der Lagerung in zwei entgegengesetzten Richtungen jeweils
Teile des Hebels 5' hervorstehen, die im Wesentlichen gleich
lang sind und der Hebel somit symmetrisch zur B-Achse angebracht
ist.
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Die
Lagerung der Profilziehklinge 8 kann an einer beliebigen
Stelle an dem Hebel 5' sein. Bevorzugt ist die Profilziehklinge 8 jedoch
so an dem Hebel 5' angebracht, dass eine bei einer senkrechten
Ausrichtung zur Schmalseite des Werkstücks eine Symmetrielinie
der Profilziehklinge 8 mit der B-Achse zusammenfällt
(gestrichelte Linie in 1). Da sich während
eines Umlaufs der Abstand zwischen der Profilziehklinge und dem
Werkstück beispielsweise an den Radien ändert,
ist die Ziehklinge federnd gelagert um diese Abstandsänderungen
auszugleichen. Das hießt, dass die Federung eine Bewegung der
Profilziehklinge in Bezug auf die Schmalseite ermöglicht.
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In
der ersten Ausführungsform ist zumindest eine Tastrolle 12a an
dem Hebel 5' angebracht. Bei nur einer Tastrolle ist zumindest
eine federnde Lagerung des Hebels 5' um die B-Achse notwendig,
die eine Drehkraft um die B-Achse auf den Hebel 5' aufbringt
und so auf die Tastrolle einwirkt, dass die Tastrolle gegen die
Schmalseite des Werkstücks gepresst wird. Bevorzugt wird
anstelle des Feder-Systems allerdings ein Feder-Dämpfer-System
eingesetzt, um eine kontrolliertere und ruhigere Bewegung des Hebels 5' zu
ermöglichen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform mit zwei Tastrollen 12a, 12b kann
die Lagerung des Hebels 5' ausschließlich drehbar
ausgeführt werden und auf komplizierte Feder- oder Feder-Dämpfer-Systeme
verzichtet werden.
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Die
Tastrollen sind an zwei unterschiedlichen Stellen des Hebels angebracht.
Bevorzugt sind dabei zwei Enden des Hebels 5', an denen
dann jeweils eine Tastrolle 12a, 12b befestigt
ist. Weiter vorzugsweise sind beide Tastrollen 12a, 12b so
an dem Hebel angebracht, dass die Mittelsenkrechte auf einer die
Drehpunkte der Tastrollen verbindende Linie durch die B-Achse geht
(ebenfalls die gestrichelte Linie in 1). Die
Mittelsenkrechte muss nicht mit der Symmetrielinie der Profilziehklinge 8 zusammenfallen,
dies ist jedoch bevorzugt.
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Durch
das Abrollen der Tastrollen 12a, 12b auf der Dekorschicht
an der Schmalseite des Werkstücks wird gewährleistet,
dass die zwischen diesen angebrachte Profilziehklinge 8 in
immer gleicher Ausrichtung zur Schmalseite des Werkstücks
gelegen ist. Somit werden Marken in der Dekorschicht vermieden.
Vorzugsweise ist am der Profilziehklinge 8 nachgelagerten
Ende des Hebels 5' mindestens eine Leimfugenziehklinge 9 befestigt,
die, nachdem die Profilziehklinge die Kanten der Schmalseite des Werkstücks
zusammen mit der Dekorschicht abgezogen hat, den herausgequollenen
Leim entfernt.
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Zweite Ausführungsform
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In
der zweiten Ausführungsform ist der Hebel 5'' ebenfalls
an dem Schwenkarm an einer Lagerung an der B-Achse befestigt. Diese
Lagerung ist bevorzugt an einem Ende des Hebels 5'', während
die Profilziehklinge 8 am anderen Ende des Hebels 5' angeordnet
ist.
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Die
Profilziehklinge 8 kann hier ebenfalls federnd gelagert
werden und genau wie in Ausführungsform 1 kann der Profilziehklinge 8 zumindest eine
Leimfugenziehklinge 9 nachgelagert sein. Wenn der Schwenkarm
sich nun um die C-Achse bewegt, bewegt sich der Hebel 5 um
die B-Achse, so dass die Profilziehklinge 9 immer im gleichen
Winkel zur Schmalseite des Werkstücks steht, bevorzugt
90°.
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Dies
geschieht durch das genannte Feder- oder ein Feder-Dämpfer-System
oder auch über einen Stellmotor, der den Hebel 5'' steuert
und ihn relativ zu dem Schwenkarm bewegt.
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Eine
zusätzliche Alternative der zweiten Ausführungsform
besteht darin, den Hebel 5'' mit einer Aussparung 13 zu
versehen, in der der Hebel 5'' sich auch translatorisch
zur B-Achse bewegen kann. Dadurch könnten auch sehr enge
Radien bearbeitet und die Geometrie der Werkstücke erweitert
werden. Für die translatorische Bewegung kann ein eigener
Antrieb vorgesehen sein.
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Funktionsweise
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Der
Fräse vorgeschaltet sind eine Einrichtung zum Aufbringen
des Dekorbandes auf die Schmalseite des Werkstücks und
der Tastschuh, der die Entfernung der Fräse zur Werkstückkante
bzw. zum Dekorband misst. Die Fräse fräst nun
einerseits die überstehenden Enden der Dekorkante und vorzugsweise
auch gleichzeitig das Profil der Kante. Die nachgelagerte Profilziehklinge 8 zieht
dann das gefräste Profil nach, wobei sie durch den Hebel 5 immer im
gleichen Winkel zur Schmalseite des Werkstücks gehalten
wird, so dass keine Marken auf der Dekorschicht des Kantenbandes 3 entstehen.
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Die
mindestens eine Leimfugenziehklinge 9 zieht dann den durch
die Dekorkantenaufbringeinrichtung (nicht gezeigt), durch die Fräse
und durch die Profilziehklinge 8 herausgepressten Leim
von der Oberfläche des Werkstücks ab. Die Profilziehklinge 8 ist
somit eine schabende Klinge, die das Profil der Kante abzieht. Die
Leimfugenziehklinge 9 ist ebenfalls eher eine schabende
Klinge, die den Leim von der Oberfläche entfernt, der zwischen
der Dekorkante und dem Werkstück ist und durch die Presskraft der
vorgelagerten Einrichtungen herausgepresst wird. Sie ist vorzugsweise
senkrecht zur Schmalseite und im Wesentlichen parallel zur großflächigen
Ebene des Werkstücks oder bevorzugt leicht angehoben, so
dass ein einschneiden der scharfen Klinge in das Werkstück
vermieden wird.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung lassen sich so zwei Arbeitschritte in einem
Arbeitsgang verwirklichen, wobei gleichzeitig die Flexibilität
des Aggregats erhalten bleibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10323806
B3 [0003]
- - DE 19834440 A1 [0004]
- - EP 0976483 B1 [0004]
- - DE 102005020485 B3 [0005]