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Die
Erfindung bezieht sich auf ein elektrisch aktives Element mit einem
zwischen einer Frontwand und einer Rückwand angeordneten elektrisch
ansteuerbaren Schichtsystem, wobei die Rückwand als Klebeband mit einem
mehrschichtigen Träger
ausgeführt
ist, der zumindest einen unteren, von zumindest einer Kunststofffolie
gebildeten Folienteil sowie einen auf dem unteren Folienteil angeordneten
metallischen Schichtteil aufweist, und der auf der Außenseite
des unteren Folienteils mit einer Klebemasse versehen ist. Sie betrifft
weiter einen Kraftfahrzeugspiegel mit einem derartigen elektrochromen
Element.
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Elektrisch
aktive Elemente, bei denen ein zwischen zwei Begrenzungswänden angeordnetes Schichtsystem
elektrisch angesteuert wird, um gezielte Effekte zu erreichen, kommen
in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz. Beispielsweise können in
Displays oder anderen Anzeigeeinrichtungen zwischen zwei Substraten
eingeschlossene Schichtsysteme zum Einsatz kommen, die sich lokal
abhängig
von der jeweiligen Ansteuerung ihrer optischen Eigenschaften verändern und
so eine gezielte Anzeige ermöglichen.
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Insbesondere
wird das Phänomen
einer elektrochemisch induzierten spektroskopischen Änderung
in einem Material, üblicherweise
einer Farbänderung, üblicherweise
als Elektrochromie bezeichnet. Unter Ausnutzung dieses Phänomens können beispielsweise
optische Vorrichtungen mit variabler Transmission oder Reflexion
hergestellt werden, bei denen sich der Reflexionsgrad oder Transmissionsgrad
in Abhängigkeit
von einer angelegten elektrischen Spannung verändern lässt.
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Bei
derartigen elektrochromen Elementen wechselwirkt ein elektrochromes
Material mit Gastionen oder Elektronen, die durch Anlegen eines
elektrischen Poten zials in das elektrochrome Material eingebracht
werden, wobei dessen Wechselwirkung mit einfallender elektromagnetischer
Strahlung beeinflusst wird. Typische Beispiele für derartige elektrochrome Materialien
sind WO3 und MoO3,
die in dünnen
Schichten auf einen Träger
aufgebracht nahezu farblos sind. Wandern in einer derartigen Schicht Protonen
ein, so erfolgt beispielsweise im Falle von Wolfram-Oxid (WO3) eine Reduktion zu blauer Wolfram-Bronze,
wobei die Intensität
der Färbung
durch die in der Schicht geflossene Ladungsmenge bestimmt wird.
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Auf
der Grundlage dieses Prinzips der Elektrochromie hergestellte elektrochrome
Elemente können
in verschiedenartigen Einrichtungen zum Einsatz kommen, bei denen
eine gezielte Variabilität
der Reflexions- oder Transmissionseigenschaften wünschenswert
ist. Beispielsweise können
derartige Vorrichtungen in Fenstern und Sonnendächern, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
zur Anwendung kommen. Besonders vorteilhaft sind derartige Anwendungen
aber bei der Herstellung blendarmer Kraftfahrzeug-Rückblickspiegel.
Ein Problem bei derartigen Rückspiegeln,
die im Hinblick auf gute Erkennbarkeit bei Tageslicht üblicherweise
auf einen besonders hohen Reflexionsgrad hin ausgelegt sind, besteht
nämlich
darin, dass sie bei Nacht insbesondere im Hinblick auf mögliche Blendung
durch nachfolgende Kraftfahrzeuge sehr störend sein können. Im Hinblick auf die spektrale
Verteilung des von den Scheinwerfern von Kraftfahrzeuge emittierten
Lichts kann daher auf besonders günstige Weise durch geeignete
Variation der Reflexionseigenschaften eines Rückblickspiegels ein wirksames
Abblendverhalten erreicht werden, indem ein derartiger Spiegel mit
geeignet gewähltem
elektrochromem Material beschichtet ist. Dabei kann einerseits bei
Tageslicht ein besonders hoher Reflexionsgrad eingehalten werden,
wobei im Bedarfsfall, also beispielsweise nach sensorisch detektiertem
Lichteinfall bei Nacht, gezielt durch Anlegen einer Steuerspannung
die spektralen Reflexionseigenschaften modifiziert und somit eine
Abblendwirkung erzielt werden kann.
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Gerade
im Hinblick auf eine mögliche
Verwendung in einem Kraftfahrzeug-Rückblickspiegel ist es für derartige
elektrochrome Instrumente wünschenswert,
bei vergleichsweise kurzen Schaltzeiten einen besonders hohen so
genannten Re flexionshub, nämlich
die Differenz zwischen dem Reflexionsmaximum und dem Reflexionsminimum,
zu erreichen. Damit ist die durch Anlegen der Steuerspannung erreichbare
Verringerung der Blendwirkung besonders hoch. Des Weiteren sollten
für die
Anwendung in Kraftfahrzeug-Rückblickspiegeln
geeignete elektrochrome Elemente generell besonders langlebig im
Hinblick auf die globale Einsatzdauer und die Zahl der Schaltzyklen
ausgelegt sein.
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Generell
gilt im Hinblick auf diese Anforderungen jedoch, dass ein elektrochromes
Element hinsichtlich seines Wirkungsgrades und dergleichen vergleichsweise
empfindlich von der Zusammensetzung und insbesondere eventuellen
Verschmutzungen, Gaseinschlüssen
oder dergleichen in den üblicherweise
verwendeten elektrochromen Mehrschichtenpaketen abhängt. Darüber hinaus
sollten Einflüsse
wechselnder Umgebungsparameter auf die Arbeitsweise des elektrochromen
Schichtpakets weitestgehend vermieden werden. Gleichermaßen sollte auch
bei anderen Ausführungsformen
derartiger elektrisch aktiver Elemente, beispielsweise als Displays,
ein Eindringen in das aktive Schichtsystem zuverlässig unterbunden
werden. Gerade bei Anwendungen im Bereich von Kraftfahrzeug-Rückblickspiegeln
sind derartige Elemente daher üblicherweise
abgedichtet ausgeführt,
um unerwünschtes
Eindringen von Fremdionen, Wasser, Wasserdampf, sonstigen Gasen,
Lösungsmitteln
oder dergleichen in das elektrisch aktive Schichtpaket oder Mehrschichtsystem zu
unterbinden. Die gewünschte
Dichtheit wird dabei üblicherweise
dadurch erreicht, dass das Mehrschichtsystem zwischen einer Frontplatte
und einer Rückwand
angeordnet ist, wobei sowohl die Frontplatte als auch die Rückwand eine
für den
jeweiligen Einsatzzweck ausreichende Dichtigkeit aufweisen.
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Um
auch bei der Einhaltung vergleichsweise hoher Anforderungen an die
Dichtheit der Kapselung des elektrisch aktiven Schichtsystems eine
für einen Einsatz
im Kraftfahrzeugbereich besonders günstige Bauweise derartiger
elektrisch aktiver Systeme mit vergleichsweise gering gehaltenem
Gesamtgewicht und vergleichsweise gering gehaltener Bauteiltiefe zu
ermöglichen,
ist aus der
WO 2006067179 ein elektrisch
aktives Element der genannten Art bekannt, bei dem die Rückwand als
Klebeband mit einem mehrschichtigen Träger ausgeführt ist, der zumindest einen
oberen und einen unteren, jeweils von zumindest einer Kunststofffolie
gebildeten Folienteil sowie einen zwischen dem oberen und dem unteren Folienteil
angeordneten metallischen Schichtteil aufweist, und der auf der
Außenseite
des unteren Folienteils mit einer Klebemasse versehen ist. Der Offenbarungsgehalt
dieser Druckschrift bezüglich
Art, Beschaffenheit und Herstellung der als Rückwand verwendeten Folie oder
des als Rückwand
verwendeten Klebebands einschließlich der dabei verwendeten Komponenten
und Materialien wird ausdrücklich
vollumfänglich
in die vorliegende Offenbarung mit einbezogen („incorporation by reference").
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Wie
sich herausgestellt hat, weist ein derartig ausgeführtes elektrisch
aktives Element zwar im Bereich seiner Rückwand ausreichend hohe Dichtigkeit und
Langzeitstabilität
auf, um auch im Einsatz unter alltäglichen Bedingungen eine ausreichend
hohe Lebensdauer mit ausreichend günstigen Schalteigenschaften
zu gewährleisten.
Gerade im Bereich der Randzonen ist aber ein derartig ausgestaltetes
elektrisch aktives Element nicht ausreichend dicht, wobei beispielsweise
bei so genannten Warmlagerungstests bei einer Aufbewahrung in einer
Umgebungstemperatur von etwa 85°C
eine Austrocknung vom Rand her festgestellt wird. Gerade bei elektrochromen
Elementen der genannten Art ist somit in einer fortschreitenden
Randzone ein Verlust an Schaltgeschwindigkeit und später auch
an Schalthub festzustellen, so dass das elektrisch aktive Element
für einen
Großserieneinsatz
beispielsweise im Kraftfahrzeugbereich nur bedingt geeignet ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektrisch aktives
Element der oben genannten Art anzugeben, dass eine noch weiter
verbesserte Abdichtung des zwischen der Frontwand und der Rückwand angeordneten
elektrisch ansteuerbaren Mehrschichtsystems gegenüber auftretenden
Störstoffen
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Frontwand und die Rückwand in
ihrem Randbereich über
eine Anzahl von aus einer im Vergleich zur Rückwand verformbareren Dichtungsfolie
gebildeten Dichtelementen dichtend miteinander verbunden sind.
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Unter
verformbar ist hierbei insbesondere zu verstehen, dass die Dichtungsfolie
durch geeignete Parameterwahl, also beispielsweise durch geeignete Materialwahl,
durch einen geeigneten Strukturaufbau wie beispielsweise eine Schichtstruktur
und/oder durch geeignete Dimensionierung wie insbesondere geeignete
Dickenwahl bei Beaufschlagung des aus der Rückwand und der Dichtungsfolie
gebildeten Gesamtsystems mit lateralen Kräften eine Deformation ausbildet,
bevor die Rückwand
dies tut. Als eine geeignete Kenngröße hierfür kann insbesondere auf das
Produkt aus Biegemodul E der Dichtungsfolie bzw. der Rückwand,
beispielsweise ermittelbar über einen
Biegeversuch nach der Norm DIN 53452, und der dritten Potenz der
Dicke a3 zurückgegriffen werden. Vorteilhafterweise
weist das Produkt dieser Größen E·a3 für
die Dichtungsfolie einen zumindest um den Faktor zwei kleineren
Wert auf als für
die Rückwand.
Dies kann z.B. durch einen um den Faktor zwei geringeren Biegemodul
der Dichtungsfolie und/oder eine entsprechend reduzierte Dicke im
Vergleich zur Rückwand
erreicht werden.
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Desweiteren
ist unter „verformbar" vorzugsweise auch „permanent
verformbar" zu verstehen. Insbesondere
sollte durch die geeignete Materialwahl und Dimensionierung der
als Dichtelement vorgesehenen Dichtungs- oder Randversiegelungsfolie gezielt
sichergestellt werden, dass aufgrund von deren besonderer Verformbarkeit
eine bleibende und somit die gewünschte
Dichtwirkung unterstützende oder
zumindest nicht behindernde Verformung während des Anbringens oder der
Herstellung des Elements entsteht. Dazu ist die Dichtungsfolie gerade
im Vergleich mit der vergleichsweise steifen Rückwand vorteilhafterweise derart
gewählt,
dass sie nach einem Umknicken durch Beaufschlagen mit einem Prüfgewicht
und anschließender
Entlastung einen sich einstellenden Öffnungswinkel von nicht mehr
als dem halben Öffnungswinkel
vorzugsweise nicht mehr als einem Fünftel, besonders bevorzugt
von nicht mehr als einem Zehntel des Öffnungswinkels der Rückwand unter
vergleichbaren Versuchsbedingungen aufweist. Mit anderen Worten
soll die Dichtungsfolie dabei derart beschaffen und bemessen sein, dass
sie nach einem Umknicken um den Randbereich eine im Vergleich zur
Rückwand
deutlich verminderte Neigung zum Wiederaufstellen, die sich letztlich
im genannten Öffnungswinkel
ausdrückt, zeigt.
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Zur Überprüfung dieser
Eigenschaften können
Dichtungsfolie einerseits und Rückwandmaterial andererseits
einem geeigneten Laborversuch unter ansonsten gleichen Versuchsbedingungen
unterzogen werden. Bei einem derartigen Laborversuch kann beispielsweise
ein Teststreifen der zu untersuchenden Materials, also der Dichtfolie
oder der Rückwand,
einer vorgebbaren Ausdehnung von beispielsweise 40 mm Länge und
9 mm Breite über
eine Länge
von 23 mm vom Liner des Klebestreifens befreit werden. Anschließend kann
ein etwa 3 mm breiter und zumindest 9 mm langer Streifen des abgetrennten
Linermaterials abgetrennt und derart auf der Klebemasse des Testreifens
aufgebracht werden, dass der Teststreifen über eine Länge von 20 mm mit Liner versehen
und über
eine Länge
von 20 mm vom Liner befreit ist. Dieser so vorbereitete Teststreifen
kann dann mit seiner freiliegenden Klebemasse derart auf eine Glasplatte
aufgeklebt werden, dass 15 mm seines mit Liner versehenen Anteils über den
Rand der Glasplatte hinausragen. Dieser Anteil kann sodann angehoben
und in Richtung des aufgeklebten Streifenteils gezogen werden, wobei
anschließend
ein Prüfgewicht
von etwa 1500 g schräg
von außen
so aufgesetzt wird, dass der Teststreifen am Ende des aufgeklebten
Bereiches nach hinten umgeknickt wird. Nachdem das Prüfgewicht über eine
Belastungsphase von zumindest etwa 5 min in dieser Position verblieben
ist, kann es nach oben ab-gehoben werden. Anschließend kann
der 3 mm breite separate Streifen des Liners von der Klebemasse
abgezogen werden, ohne dass sich der Teststreifen verformt, so dass
sich der im Knickbereich abgehobene Liner beim Aufrichten des Teststreifens
nicht staucht und damit die Aufrichtung behindert. Nach einer vorgebbaren
Relaxationszeit von beispielsweise einigen min oder einigen h kann
zur Ermittlung des Öffnungswinkels
die Höhe
des aufgerichteten freien Endes des Teststreifens gemessen werden.
Die Dichtungsfolie soll dabei somit einen im Vergleich zur Rückwand deutlich
stärker
ausgeprägten
bleibenden Knick aufweisen.
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Bei
der Vorgabe der gezielt im Vergleich zur Rückwand erhöhten Verformbarkeit der Dichtfolie geht
die Erfindung von der Überlegung
aus, dass zur Gewährleistung
der erwünschten
hohen Dichtigkeit gerade im Randbereich von Front- und Rückwand,
in dem die auftretenden Undichtigkeiten vermehrt festgestellt wurden,
zusätzliche
Maßnahmen
zur Abdichtung vorgenommen werden sollten. Daher sollte eine dichtende
Verbindung zwischen Front- und Rückwand
in deren Randbereich vorgesehen sein, die im Übrigen weitgehend an die allgemeinen
Anforderungen an das elektrisch aktive Element angepasst ist. Insbesondere
sollte dabei berücksichtigt
sein, dass die gewünschte
hohe Dichtigkeit auch bei stark variierenden Umgebungsbedingungen,
insbesondere auch bei stark variierenden Umgebungstemperaturen gewährleistet
sein sollte. Es sollte daher im Randbereich zwischen Frontwand und
Rückwand
ein geeignet ausgestaltetes Dichtelement vorgesehen sein, das einerseits
die Dichtigkeit des Systems im Randbereich verstärkt oder gewährleistet,
andererseits aber auch infolge unterschiedlicher Wärmeausdehnungen
von Front- und Rückwand
bei variierenden Umgebungstemperaturen auftretende Längen- oder
Lagenänderungen
geeignet kompensieren kann. Dazu ist vorgesehen, die Front- und
die Rückwand
in ihrem Randbereich über
geeignet gewählte Folienelemente
dichtend miteinander zu verbinden, wobei die dazu verwendete Folie
durch eine ausreichend bemessene Elastizität auch die Kompensation thermisch
induzierter Längenänderungen
gewährleisten
kann.
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Vorteilhafterweise
ist das die Rückwand
bildende Klebeband gemäß der
WO 2006067197 ausgebildet,
wobei der die Rückwand
bildende Träger
einen oberen, von zumindest einer Kunststofffolie gebildeten Folienteil
aufweist, und wobei der metallische Schichtteil zwischen dem oberen
und dem unteren Folienteil angeordnet ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
des die Rückwand
bildenden Klebebandes sind der
WO
2006067197 entnehmbar, deren Offenbarung auch in dieser
Hinsicht vollständig miteinbezogen
wird.
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Vorteilhafterweise
ist das elektrisch aktive Element als elektrochromes Element ausgestaltet und
somit unter anderem zum Einsatz im Kraftfahrzeugbereich besonders
geeignet. Dazu ist das elektrisch ansteuerbare Schichtsystem vorteilhafterweise als
elektrochromes Schichtsystem, in besonders vorteilhafter Ausgestaltung
als reines Festkörpersystem, ausgeführt.
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Um
gerade in Kombination mit einem elektrochromen Schichtsystem, insbesondere
einem Festkörpersystem
besonders günstige
Eigenschaften der Rückwand
hinsichtlich Materialkompatibilität einerseits und ausreichender
Dichtigkeit andererseits zu gewährleisten,
ist vorteilhafterweise für
den die Rückwand
bildenden Träger
der obere und/oder der untere Folienteil jeweils durch eine Kunststofffolie aus
Polypropylen, Polyethylen, Polyester oder einem Verbund aus mindestens
zwei dieser und/oder der metallische Schichtteil durch eine Aluminiumschicht gebildet.
Im Hinblick auf spezifisch vorgesehene Anwendungen, beispielsweise
im Kraftfahrzeugbereich als Rückblickspiegel,
weisen dabei in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der untere
und der obere Folienteil jeweils eine Dicke von etwa 20–100 μm, vorzugsweise
von etwa 30–60 μm, ganz besonders
bevorzugt von etwa 52 μm,
und der metallische Schichtteil eine Dicke von etwa 15–25 μm, vorzugsweise
von etwa 18–25 μm, ganz besonders
bevorzugt von etwa 20 μm,
auf.
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Durch
die Ausgestaltung der Rückwand
als Klebeband und die flächige
Verklebung des mehrschichtigen Trägers auf dem elektrisch ansteuerbaren
Schichtsystem ist insbesondere bei kompakter Bauweise ein besonders
inniger Materialkontakt und somit eine besonders hohe Materialhaftung
und Robustheit des gesamten Bauteils erreichbar. Dazu ist die Klebemasse
an der Außenseite
des unteren Folienteils des Trägers
der Rückwand
vorteilhafterweise in einer mittleren Dicke von etwa 20 bis 120 μm, vorzugsweise
von etwa 40 bis 60 μm,
ganz besonders bevorzugt von etwa 42 μm, aufgebracht.
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Um
gerade auch im Randbereich die gewünschte Dichtigkeit auf besonders
zuverlässige
und wirkungsvolle Weise sicherstellen zu können, ist in vorteilhafter
Ausgestaltung auch die dort als Dichtelement verwendete Folie als
mehrschichtige Folie ausgeführt.
Diese weist vorteilhafterweise zumindest einen oberen, von zumindest
einer Kunststofffolie oder Lack gebildeten Folienteil sowie einen
darunter angeordneten metallischen Schichtteil auf. Dieser kann über einen
aufgebrachten Kleber, vorzugsweise aus EVA, Acryl, Polyurethan,
mit der darunterliegenden Komponente, also in Teilbereichen der
Rückwand,
dem Substrat oder der Leiterbahn, verbunden sein. In alternativer
vorteilhafter Ausgestaltung weist die als Dichtelement verwendete
Folie noch einen unteren, ebenfalls von zumindest einer Kunststofffolie
oder Lack gebildeten Folienteil auf, der in der Art einer Sandwich-Struktur gemeinsam
mit dem oberen Folienteil die dazwischen angeordnete Metallschicht einschließt. Auch
in dieser bevorzugten Ausführungsform
kann der untere Folienteil über
einen aufgebrachten Kleber, vorzugsweise aus EVA, Acryl, Polyurethan,
mit der darunterliegenden Komponente, also in Teilbereichen der
Rückwand,
dem Substrat oder der Leiterbahn, verbunden sein. Vorteilhafterweise
ist dabei für
den das jeweilige Dichtelement bildenden Träger der obere und/oder der
untere Folienteil durch eine Kunststofffolie aus Polyester, Polypropylen,
Polyethylen oder einen Verbund aus einigen dieser Materialien hergestellt.
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In
den genannten vorteilhaften Ausführungsformen
ist auch im Bereich der zusätzlich
vorgesehenen Randversiegelung eine besonders hohe Dichtigkeit der
verwendeten Dichtungsfolie erreichbar, die insbesondere durch die
metallische Schicht gewährleistet
wird. Die beidseitig der Metallschicht angeordneten Kunststofffolien
sollen dabei insbesondere die elektrische Isolierung sowie den Korrosionsschutz der
zwischen ihnen angeordneten Metallschicht sowie deren mechanischem
Schutz dienen. Um dabei die gewünschte
vergleichsweise hohe Elastizität
gewährleisten
zu können,
sollte die Kunststofffolie in diesen Bereichen in ihrer Dicke unter
Einhaltung der genannten Randbedingungen vorzugsweise vergleichsweise
dünn gewählt sein.
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Gerade
im Hinblick auf die vorzugsweise vorgesehene Verwendung des elektrisch
aktiven Elements als elektrochromes Element in einem Kraftfahrzeugspiegel
sind vorteilhafterweise auch die für die Randversiegelung vorgesehenen
Komponenten hinsichtlich Dimensionierung und Materialwahl geeignet
ausgewählt.
In dieser Hin sicht ist als besonders vorteilhafte Ausgestaltung
vorgesehen, dass für den
das jeweilige Dichtelement bildenden Träger der obere Folienteil durch
eine Kunststofffolie aus Polyester und/oder der metallische Schichtteil
durch eine Aluminiumschicht gebildet ist. Als Kleber wird dabei vorzugsweise
EVA-Kleber verwendet. Zur Dimensionierung ist dabei vorteilhafterweise
vorgesehen, dass für
den das jeweilige Dichtelement bildenden Träger der obere Folienteil eine
Dicke von etwa 5–100 μm, vorzugsweise
von etwa 10–30 μm, besonders
bevorzugt von etwa 12 μm,
der metallische Schichtteil eine Dicke von etwa 5–100 μm, vorzugsweise
von etwa 10–30 μm, besonders
bevorzugt von etwa 12 μm, und
gegebenfalls der untere Folienteil eine Dicke von etwa 5 bis 100 μm, vorzugsweise
von etwa 10 bis 30 μm,
besonders bevorzugt von etwa 12 μm,
aufweisen.
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Aufgrund
der an sich dichten flächigen
Ausgestaltung der für
die Randversiegelung vorgesehenen Dichtelemente auf Folienbasis
ist grundsätzlich mit
Leckagen mehr oder weniger nur durch Diffusion durch den zwischen
der Folienversiegelung oder dem jeweiligen Dichtelement und dem
mit diesem jeweils verbundenen Element, also einerseits der Rückwand oder
andererseits der Frontwand, gebildeten Spalt zu rechnen. Eine besonders
hohe Dichtigkeit kann somit in einer ersten Näherung bereits durch einen
ausreichend groß bemessenen Überlapp
zwischen der Folienversiegelung oder dem Dichtelement einerseits
und dem jeweiligen anderen Element, also der Frontwand oder der
Rückwand,
andererseits im Sinne einer Diffusionswegverlängerung erreicht werden. Um
aber darüber
hinaus noch eine besonders hohe Dichtigkeit zu gewährleisten,
sind die genannten Spaltbereiche in besonders vorteilhafter Ausgestaltung
zur weiteren Abdichtung noch mit zusätzlichen Dichtelementen versehen.
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In
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform
wird dazu die das jeweilige Dichtelement bildende Dichtungsfolie
in einem Randbereich mittels einer Klebstoff/Dichtstoff-Raupe gegenüber der
Frontwand und/oder der Rückwand
abgedichtet. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung kann die Klebstoff/Dichtstoff-Raupe
an ihrer Oberfläche
dabei mit einer Versiegelungsschicht versehen sein. Klebstoff/Dichtstoff-Raupen
dieser Art und insbesondere mit einer zusätzlichen Versiegelungs schicht
sind beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung Nr.
10 2005 062 088.4 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt hinsichtlich Herstellung, Ausgestaltung
und Materialwahl der Klebstoff/Dichtstoff-Raupen ausdrücklich und
vollumfänglich
in die vorliegende Offenbarung einbezogen wird („incorporation by reference").
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In
einer zweiten, alternativen oder zusätzlichen vorteilhaften Ausführungsform
ist zu dem genannten Zweck der besonders günstigen Randabdichtung des
Dichtelements ein in einem Randbereich zwischen der das Dichtelement
bildenden Dichtungsfolie einerseits und der Frontwand oder der Rückwand andererseits
gebildeter Randspalt durch eine Klebstofffüllung ausgegossen. Die Klebstofffüllung ist
dabei insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Verwendung als
elektrochromes Element in einem Kraftfahrzeug-Rückblickspiegel vorteilhafterweise
aus Polyacrylat, Polyurethan, Epoxid, EVA oder einer Mischung dieser
Komponenten gebildet. Dadurch kann die Dichtungsfolie zwar im Randbereich über den
Klebstoff fixiert sein und ansonsten aber vergleichsweise beweglich
gehalten werden, so dass eine erhöhte Dichtwirkung bereits aufgrund
der damit erreichten Flexibilität
und Unempfindlichkeit gegenüber
mechanischen Beeinträchtigungen
erreicht ist. Die erhöhte
Beweglichkeit der Dichtungsfolie kann dabei durch den fehlenden
Klebstoff oder auch durch einen Klebstoff zwischen Dichtungsfolie und
Unterlage mit im Vergleich zur eigentlichen Klebstoffüllung reduzierter
Scherfestigkeit erreicht sein.
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Ein
besonders flexibel und für
vielfältige
Anwendungsmöglichkeiten
geeignetes elektrisch aktives Element ist bereitstellbar, indem
in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung auf einem von der Rückwand und
dem elektrisch ansteuerbaren Schichtsystem nicht bedeckten Randstreifen
der Frontwand eine Anzahl von Leiterbahnen geführt ist, die von einem oder
einigen der Dichtelemente dichtend abgedeckt ist oder sind. Damit
ist eine gezielte Kontaktierung des elektrisch aktiven Schichtsystems
in besonderer Weise erleichtert, wobei die Randversiegelungen in
der Art einer Zusatzfunktion zum Schutz und zur Abdeckung der jeweiligen
Leiterbahnen herangezogen werden können. Besonders vorteilhaft
ist in diesem Zusammen hang die Kombination der auf dem Randbereich
der Frontwand geführten
Leiterbahnen mit einem als Festkörpersystem
ausgeführten
elektrisch aktiven Schichtsystem, da in diesem Fall die Dicken von
Schichtsystem einerseits und Leiterbahn andererseits geeignet aufeinander
abgestimmt gewählt
werden können,
so dass die Randversiegelung die genannten Mehrfachzwecke besonders
wirksam erfüllen
kann. Vorteilhafterweise ist dabei die Leiterbahn mindestens um
den Faktor 5 dicker gewählt
als das elektrisch ansteuerbare Schichtsystem.
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Um
die Kontaktierung und Ansteuerung des elektrisch aktiven Schichtsystems
von der Peripherie aus besonders zweckmäßig vornehmen zu können, weist
die das Dichtelement bildende Dichtungsfolie in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung eine Anzahl von Aussparungen zur Durchführung von
Leiterelementen auf. Zur Herstellung einer ausreichend hohen Dichtigkeit
auch in den Durchstoßstellen
sind diese vorteilhafterweise lokal mit Klebemasse oder Dichtmasse
abgedichtet und/oder isoliert.
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Zur
konsequenten Vermeidung von Kurzschlüssen, die über den metallischen Folienanteil
der Dichtungsfolie im Kontaktbereich mit Lötstellen oder anderen leitfähigen Bereichen
des aktiven Elements entstehen könnten,
weist die das Dichtelement bildende Dichtungsfolie vorteilhafterweise
eine Mehrzahl von lateral benachbart zueinander angeordneten Segmenten
auf, die in ihren Randbereichen miteinander überlappend angeordnet sind.
Jedes dieser Segmente ist dabei vorzugsweise mit maximal nur einer
Leiterdurchführung
versehen, so dass selbst für den
Fall, dass ein elektrischer Kontakt des metallischen Folienanteils
dieses Segments mit dem jeweiligen Leiter entstehen sollte, aufgrund
der Überlappung
im Randbereich über
die obere bzw. untere, aus nichtleitendem Kunststoff bestehende
Folie eine zuverlässige
elektrische Isolierung gegenüber
dem metallischen Folienanteil des Nachbarsegments und den mit diesem
möglicherweise
in leitender Verbindung stehenden Elementen gewährleistet ist.
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Für eine noch
weiter erhöhte
Kurzschlusssicherheit ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung
sichergestellt, dass jedes Segment lediglich an maximal einer seiner
Schnittkanten die möglicherweise elektrisch
leitfähige
Unterlage berührt.
Dazu ist vorteilhafterweise zumindest eines der Segmente im Überlappungsbereich
mit einem ersten benachbarten Segment unterhalb von diesem und im Überlappungsbereich
mit einem zweiten benachbarten Segment oberhalb von diesem angeordnet
ist.
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Vorteilhafterweise
ist das elektrisch aktive Element als elektrochromes Element ausgeführt, wobei
als Frontwand ein transparentes Frontglas, alternativ auch ein Kunststoff,
und als elektrisch ansteuerbares Schichtsystem ein elektrochromes
Schichtsystem, vorzugsweise als Festkörpersystem, vorgesehen ist.
Das elektrisch aktive Element wird vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug-Rückblickspiegel
eingesetzt.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch die Anbringung einer Randversiegelung aus einer im Vergleich zur
Rückwand
elastischeren oder leichter verformbaren Dichtungsfolie zwischen
der Frontwand und der Rückwand
des elektrisch aktiven Elements eine besonders hohe, auch für den alltäglichen
Einsatz in vergleichsweise widrigen Umgebungsbedingungen geeignete
Dichtheit des Gesamtsystems bei vergleichsweise einfach gehaltener
Bauweise erreichbar ist. Insbesondere durch die Ausgestaltung der Randversiegelung
als vergleichsweise elastische oder leicht verformbare Dichtungsfolie
kann dabei auch wechselnden Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise
vergleichsweise großen
Temperaturschwankungen, Rechnung getragen werden, wobei selbst eine
unterschiedliche Wärmeausdehnung
von Frontwand einerseits und Rückwand
andererseits durch die geeignete Elastizität der Randversiegelung ohne
Dichtheitsverluste kompensiert werden kann.
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Gerade
durch die Kombination einer vergleichsweise steifen oder dicken
Rückwand
oder Rückwandfolie
mit einer vergleichsweise verformbareren, elastischeren und/oder
dünneren
Versiegelungsfolie im Seitenbereich kann dabei mehreren an sich
divergierenden Auslegungszielen Rechnung getragen werden: die die
Rückwand
bildende Rückfolie kann
mechanisch hinreichend stabil gewählt sein, um automatisch verarbeitet
werden zu können,
so dass beispielsweise das Auftreten von Blasen beim Auflaminieren
verhindert wird. Da diese Folie unmittelbar auf dem aktiven Schichtsystem
angeordnet ist, schützt
sie auch dieses vor Verletzungen und Druckstellen, die zu sichtbaren Änderungen
der Färbedynamik
führen
und damit beim Schaltvorgang optisch stören können. Andererseits ermöglicht die
hinreichend dünne
oder elastische Folie der Randversiegelung, dass diese sich dem
Substratrand und/oder der „Randtopographie" geeignet anpassen
kann, so dass beispielsweise ein Umbördeln möglich ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen die 1 bis 5 schematisch
jeweils ein elektrisch aktives Element, insbesondere ein elektrochromes
Element in einem Kraftfahrzeugspiegel, ausschnittsweise im Querschnitt,
und die 6 und 7 jeweils
einen Material-Teststreifen
im Knickversuch.
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Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Das
elektrisch aktive Element 1, 1', 1'', 1''' gemäß den 1 bis 4 ist
jeweils zum Einsatz als elektrochromes Element in einem Rückblickspiegel
in einem Kraftfahrzeug vorgesehen. Es umfasst jeweils als Frontwand 2 ein
transparentes Frontglas, das in der Art eines Substrats ein darauf
angeordnetes elektrochromes Schichtsystem 4 und die dazu
erforderliche Kontaktierung trägt.
Anstelle des Frontglases könnte
die Frontwand 2 dabei auch aus Kunststoff ausgeführt sein.
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Das
elektrochrome, elektrisch ansteuerbare Schichtsystem 4 ist
im Ausführungsbeispiel
als Festkörperelektrolytsystem
ausgeführt
und umfasst insbesondere in an sich bekannter, nicht näher dargestellter
Weise eine Ionenspeicherschicht, eine transparente Festkörperelektrolytschicht,
eine elektrochrome Elektrodenschicht sowie eine Reflektorschicht.
Die elektrochrome Elektrodenschicht kann dabei insbesondere aus
Molybdänoxid,
Titanoxid, Vanadiumoxid, Nioboxid, Chromoxid, Manganoxid, Eisenoxid,
Kobaltoxid, Nickeloxid, Rhodiumoxid, Tantaloxid, Iridiumoxid und/oder
aus Wolframoxid und/oder deren Mischungen gebildet sein. Die Festkörperelektrolytschicht
hingegen kann beispielsweise aus Zirkonoxid, Siliziumoxid, Aluminiumoxid,
Selenoxid und/oder aus Tantaloxid gebildet sein. Zur Bildung der
Ionenspeicherschicht können
Iridiumoxid, Iridium-Magnesiumoxid, Nickeloxid, Nickel-Magnesiumoxid,
Manganoxid, Kobaltoxid, Titan-Vanadiumoxid und/oder Iridium-Tantaloxid
vorgesehen sein. Selbstverständlich
können
zur Bildung der genannten Schichten des elektrochromen Schichtsystems 4 auch
noch andere geeignete Materialien zum Einsatz kommen; darüber hinaus
kann auch eine abweichende Anzahl oder Abfolge der einzelnen Schichten
vorgesehen sein.
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Das
Schichtsystem
4 ist rückseitig
von einer Rückwand
6 bedeckt,
wobei als Rückwand
6 eine Versiegelungsfolie
mit geeignet gewählter
Klebemasse vorgesehen ist. Dabei ist die Rückwand
6 als Klebeband
mit einem mehrschichtigen Träger
8 ausgeführt, der
zumindest einen oberen, von einer Kunststofffolie gebildeten Folienteil
10 und
einen unteren, von einer Kunststofffolie gebildeten Folienteil
12 sowie
einen zwischen dem oberen und dem unteren Folienteil
10,
12 angeordneten
metallischen Schichtteil
14 aufweist. Auf der Außenseite
des unteren Folienteils
12 ist der Träger
8 dabei mit einer
Klebemasse versehen, die nach Aufbringen der Rückwand
6 unmittelbar
auf dem Schichtsystem
4 zu liegen kommt und mit diesem
eine innige Verbindung bildet. Der genannte Aufbau der Rückwand
6 ist
aus Gründen
der Einfachheit lediglich in
1 näher gezeigt, bei
allen anderen Ausführungsbeispielen
aber in gleichem Maße
verwirklicht. Hinsichtlich Herstellung, Materialwahl, weiterem Aufbau
und dergleichen ist die Rückwand
6 als
Klebeband gemäß der Offenbarung
der
WO 2006067197 ausgeführt, deren
Offenbarungsgehalt ausdrücklich
einbezogen wird.
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Im
Hinblick auf die Anforderungen gerade beim Einsatz als Kraftfahrzeug-Rückblickspiegel
und zur Einhaltung zuverlässiger
Arbeitswerte auch unter wechselnden und widrigen Umgebungsbedingungen ist
das elektrisch aktive Element 1, 1', 1'', 1''' derart ausgeführt, dass
das elektrochrome Schichtsystem 4 ausreichend gegenüber der
Umwelt oder Umgebung abgedichtet ist. Dazu sind einerseits die Frontwand 2 und
die Rückwand 6 derart
geeignet gewählt,
dass sie flä chig
eine ausreichend hohe Dichtigkeit aufweisen, so dass durch sie hindurch
Wasser, Lösungsmittel
oder dergleichen nicht in das zwischen ihnen angeordnete Schichtsystem 4 eindringen
können.
Zur Gewährleistung
einer ausreichend hohen flächigen Dichtigkeit
ist für
den die Rückwand 6 bildenden
Träger 8 der
obere und/oder der untere Folienteil 10, 12 jeweils
durch eine Kunststofffolie aus Polyester und/oder der metallische
Schichtteil 14 durch eine Aluminiumschicht gebildet. Gerade
im Hinblick auf die vorgesehenen Anwendungszwecke als elektrochromes
Element in einem Kraftfahrzeug-Rückblickspiegel
sind dabei die Dimensionierungen geeignet gewählt, wobei der untere und der
obere Folienteil 12, 10 jeweils eine Dicke von
etwa 52 μm
und der metallische Schichtteil 14 eine Dicke von etwa
20 μm aufweisen.
Die in 1 nicht näher
dargestellte Klebemasse ist hingegen in einer mittleren Dicke von etwa
50–60 μm aufgebracht.
Um aber die erforderliche Dichtigkeit gerade auch in den Randbereichen
sicher zu stellen, in denen die Rückwand 6 unter Spaltbildung
auf der Frontwand 2 aufliegt, ist das elektrisch aktive
Element 1 an seinem Außenrand
umlaufend mit einer Anzahl von Dichtelementen 20 versehen,
die die Frontwand 2 und die Rückwand 6 dichtend
miteinander verbinden.
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Die
Dichtelemente 20 sind dabei spezifisch dafür ausgelegt,
zwei eigentlich divergierende Auslegungsziele zuverlässig erfüllen zu
können.
Einerseits sind die Dichtungselemente 20 nämlich dafür ausgelegt,
selbst bei lokalen Positionsveränderungen
der Rückwand 6 relativ
zur Frontwand 2, wie sie gerade in den Randbereichen beispielsweise
aufgrund von Spannungen infolge thermischer Ausdehnung oder Kontraktion,
aufgrund mechanischer Spannungen oder infolge von Feuchtigkeitsaufnahme
entstehen könnten,
vergleichsweise elastisch zu reagieren. Dementsprechend sind die
Dichtelemente 20 für
eine ausreichend hohe mechanische Verformbarkeit ausgelegt, um die
genanten Spannungen kompensieren zu können. Andererseits sind die
Dichtelemente 20 aber auch für die Einhaltung einer ausreichend
hohen Dichtigkeit selbst bei derartig auftretenden Verformungen
ausgelegt.
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Um
diese einander eigentlich widersprechenden Auslegungsziele zuverlässig erfüllen zu können, sind
die Dichtelemente 20 ihrerseits als Dichtungsfolien ausgebildet,
wobei die jeweilige Dichtungsfolie derart ausgewählt ist, dass sie im Vergleich
zur Rückwand 6 flexibler
oder verformbarer ist und/oder elastischere Eigenschaften aufweist.
Dies kann beispielsweise durch eine geeignete Materialwahl und/oder
durch geeignete Dimensionierung, insbesondere eine vergleichsweise
dünne Ausführung der
als Dichtelement 20 verwendeten Dichtungsfolie, erreicht
sein.
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Insbesondere
ist unter „verformbar" dabei „permanent
verformbar" zu verstehen.
Im Ausführungsbeispiel
ist unter anderem durch die geeignete Materialwahl und Dimensionierung
der als Dichtelement 20 vorgesehenen Dichtungs- oder Randversiegelungsfolie
gezielt sichergestellt, dass aufgrund von deren besonderer Verformbarkeit
eine bleibende und somit die gewünschte
Dichtwirkung unterstützende oder
zumindest nicht behindernde Verformung während des An-bringens oder
der Herstellung des Elements entsteht. Dazu ist die Dichtungsfolie
gerade im Vergleich mit der vergleichsweise steifen Rückwand 6 derart
ausgelegt, dass sie nach einem Umknicken durch Beaufschlagen mit
einem Prüfgewicht
und anschließender
Entlastung einen sich einstellenden Öffnungswinkel von nicht mehr
als dem halben Öffnungswinkel
der Rückwand
unter vergleichbaren Versuchsbedingungen aufweist. Mit anderen Worten soll
die Dichtungsfolie dabei derart beschaffen und bemessen sein, dass
sie nach einem Umknicken um den Randbereich eine im Vergleich zur
Rückwand deutlich
verminderte Neigung zum Wiederaufstellen, die sich letztlich im
genannten Öffnungswinkel
ausdrückt,
zeigt.
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Zur Überprüfung dieser
Eigenschaften können
Dichtungsfolie einerseits und Rückwandmaterial andererseits
einem geeigneten Laborversuch unter ansonsten gleichen Versuchsbedingungen
unterzogen werden, dessen Phasen schematisch in den 6 und 7 gezeigt
sind. Bei einem derartigen Laborversuch wird ein Teststreifen 50 des
zu untersuchenden Materials, also der Dichtfolie oder der Rückwand,
einer vorgebbaren Ausdehnung von 40 mm Länge und 9 mm Breite über eine
Länge von
23 mm vom Liner 52 des Klebestreifens befreit. Anschließend wird
ein etwa 3 mm breiter und zumindest 9 mm langer Streifen 54 des
Liners 52 abge-trennt und derart auf der Klebemasse des
Testreifens 50 aufgebracht, dass der Teststreifen 50 in
einem ersten Bereich 56 über eine Länge von 20 mm mit Liner 52 versehen
und in einem zweiten Bereich 58 über eine Länge von 20 mm vom Liner 52 befreit
ist. Dieser so vorbereitete Teststreifen 50 wird dann mit
seiner freiliegenden Klebemasse derart auf eine Glasplatte 60 aufgeklebt,
dass 15 mm seines mit Liner 52 versehenen Anteils über den
Rand 62 der Glasplatte hinausragen. Dieser Anteil wird
sodann angehoben und wie in 6 durch
den Pfeil 64 angedeutet in Richtung des aufgeklebten Streifenteils
gezogen, wobei anschließend
ein Prüfgewicht
von etwa 1500 g schräg von
außen
so aufgesetzt wird, dass der Teststreifen 50 am Ende des
aufgeklebten Bereiches nach hinten umgeknickt wird. Das Prüfgewicht 66 ist
dabei im Ausführungsbeispiel
als im wesentlichen zylindrischen Körper mit einem Durchmesser
von 100 mm aufgeführt.
Es wird derart aufgesetzt, dass seine Mitte während der Belastung 15 mm hinter
dem Streifenende liegt, so dass sich die Ränder des Prüfgewichts 66 in der
Belastungsphase 65 mm hinter dem Streifenende bzw. 15 mm vor dem
Knick befinden.
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Nachdem
das Prüfgewicht 66 über eine
Belastungsphase von zumindest etwa 5 min in dieser Position verblieben
ist, wird es wie in 7 angedeutet nach oben abgehoben.
Anschließend
wird der 3 mm breite separate Streifen 54 des Liners 52 von
der Klebemasse abgezogen, ohne dass sich der Teststreifen 50 verformt,
so dass sich der im Knickbereich abgehobene Liner 52 beim
Aufrichten des Teststreifens 50 nicht staucht und damit
die Aufrichtung behindert. Nach einer vorgebbaren Relaxationszeit
von beispielsweise einigen min oder einigen h wird zur Ermittlung
des Öffnungswinkels 70 die
Höhe des
aufgerichteten freien Endes 72 des Teststreifens gemessen
werden. Die Dichtungsfolie soll dabei somit einen im Vergleich zur
Rückwand 6 deutlich
stärker
ausgeprägten
bleibenden Knick aufweisen, wobei der Öffnungswinkel 70 der
Rückwand 6 zumindest
doppelt so groß sein
sollte wie der Öffnungswinkel 70 der Dichtungsfolie.
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Für die nachfolgend
definierten Ausführungsbeispiele
wurden bei diesem Versuch als Öffnungswinkel 70 bei
einer Belastungsphase von 5 min. 76° für die Rück wand 6 und 2° für die Dichtungsfolie
und bei einer Belastungsphase von 30 min. für die Rückwand 6 77° und für die Dichtungsfolie
2° ermittelt.
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Für eine ausreichend
hohe Dichtwirkung ist auch das jeweilige Dichtelement 20 analog
zur Rückwand 6 als
mehrschichtige Folie ausgeführt,
die zumindest einen oberen und einen unteren, jeweils von zumindest
einer Kunststofffolie gebildeten Folienteil sowie einen zwischen
dem oberen und dem unteren Folienteil angeordneten metallischen
Schichtteil aufweist. Für
das jeweilige Dichtelement 20 ist dabei der obere Folienteil
durch eine Kunststofffolie aus EVA-Kleber, der metallische Schichtteil
durch eine Aluminiumschicht und der untere Folienteil durch eine
Kunststofffolie aus Polyester gebildet. Der obere Folienteil weist
dabei eine Dicke von etwa 12 μm
und der metallische Schichtteil eine Dicke von etwa 12 μm auf.
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Zusätzlich ist
auf einem von der Rückwand 6 und
dem elektrisch ansteuerbaren Schichtsystem 4 nicht bedeckten
Randstreifen der Frontwand 2 eine Anzahl von Leiterbahnen 22 geführt, die
ebenfalls von den jeweiligen Dichtelementen 20 dichtend
abgedeckt sind. Diese Leiterbahnen können insbesondere zur geeigneten
Kontaktierung des Schichtsystems 4 geeignet geführt sein,
wobei durch die Abdeckung durch die Dichtelemente 20 in
der Art einer Doppelfunktion noch ein ausreichender Schutz der Leiterbahnen 22 gegenüber Beschädigung oder
Verunreinigung gewährleistet
werden kann.
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Die
Dichtelemente 20 sind hinsichtlich ihrer Beschaffenheit,
Materialwahl und dergleichen für eine
besonders hohe Dichtwirkung des Randbereichs zwischen Frontwand 2 und
Rückwand 6 ausgestaltet.
Dazu kann ergänzend
zur eigentlichen Dichtwirkung des jeweiligen Dichtelements 20 vorgesehen
sein, dass die das jeweilige Dichtelement 20 bildende Dichtungsfolie
in einem Randbereich mittels einer Klebstoff/Dichtstoff-Raupe 24 abgedichtet
ist, wie dies in den Ausführungsbeispielen
gemäß den 1 bis 3 gezeigt
ist.
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Die
Klebstoff/Dichtstoff-Raupe
24 ist dabei jeweils aus einem
geeignet gewählten,
ausreichend elastischen Material, wie beispielsweise einem Acrylat-
oder Epoxid- oder
Urethan-basierten Klebstoff/Dichtstoff, wie beispielsweise Polyacrylat,
Polyurethan, Epoxid oder EVA gebildet. Des Weiteren ist die jeweilige
Klebstoffraupe
24 im Ausführungsbeispiel an ihrer Oberfläche mit
einer Versiegelungsschicht versehen. Eine derartige, mit einer Versiegelungsschicht
versehene Klebstoffraupe ist aus der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung Nr.
10
2005 062088.4 bekannt, deren Offenbarung bezüglich Art,
Beschaffenheit und Herstellung der Klebstoff/Dichtungsraupen vollumfänglich mit einbezogen
wird.
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Über die
Ausstattung mit den Klebstoff/Dichtstoffraupen 24 hinaus
kann für
eine ausreichende Dichtigkeit des Gesamtsystems das jeweilige Dichtelement 20 auch
noch geeignet dimensioniert sein. Dabei liegt insbesondere die Erkenntnis
zugrunde, dass verbleibende Leckagen angesichts der Dichtheit der
verwendeten Dichtungsfolie im Wesentlichen durch Diffusionsvorgänge zwischen
dem jeweiligen Dichtungselement 20 und der Frontwand 2 bzw.
der Rückwand 6 bedingt
sind. Um dabei die Diffusionswege zu verlängern und dementsprechend die
Dichtwirkung zu erhöhen,
kann der Überlapp
zwischen dem jeweiligen Dichtungselement 20 und der Frontwand 2 bzw.
der Rückwand 6 geeignet
großflächig ausgestaltet
sein. Beispielsweise zeigt das Ausführungsbeispiel nach 2 im
Vergleich zum Ausführungsbeispiel
nach 1, dass das Dichtungselement 20 um eine
Kante der Frontwand 2 herum bis in dessen Randbereich gezogen
sein kann. Im Ausführungsbeispiel
nach 3 ist hingegen das Dichtelement 20 um
beide Kanten herum bis auf die Rückseite
der Frontwand 2 gezogen, wobei andererseits auch der Überlapp
mit der Rückwand 6 vergleichsweise
groß gewählt wurde.
Insbesondere ist beim Ausführungsbeispiel
nach 3 das Dichtelement 20 derart ausgeführt, dass
es die Rückwand 6 vollständig flächig bedeckt
und die Rückwand 6 auch
am in der Figur nicht erkennbaren anderen Ende dichtend mit der
Frontwand 2 verbindet.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann, wie dies in 4 gezeigt ist, ein in einem
Randbereich zwischen der das Dichtelement 20 bildenden
Dichtungsfolie einerseits und der Frontwand 2 oder der
Rückwand 6 andererseits
gebildeter Randspalt 26 durch eine Klebstofffüllung 28 ausgegossen
sein, die gegebenenfalls die Klebstoffrau pe 24 ergänzt oder
diese von der Dichtungswirkung her ersetzt. Die Klebstofffüllung 28 ist
dabei im Ausführungsbeispiel
aus Polyacrylat, Polyurethan, Epoxid, EVA oder einer Mischung dieser
Komponenten gebildet.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 5 ist das elektrisch aktive Element 1'''' gezielt zur
Vermeidung von Kurzschlüssen
in den unter dem Dichtelement 20 positionierten Leiterbahnen 22 oder
leitfähigen Schichten
und insbesondere zwischen lateral voneinander isolierten, durch
Trennstellen 40 elektrisch voneinander getrennten Leitungsbereichen 29 ausgelegt.
Dabei ist unter anderem dem Umstand Rechnung getragen, dass zur
Kontaktierung dieser leitfähigen
Bereiche unterhalb des Dichtelements 20 Anschlussdrähte oder
Leiterelemente 30 vorgesehen sind, die an geeignet gewählten Stellen
durch die das Dichtelement 20 bildende Dichtungsfolie hindurchgeführt sind.
Zur Durchführung
dieser Leiterelemente 30 weist die das Dichtelement 20 bildende
Dichtungsfolie eine Anzahl von Aussparungen 32 auf.
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Bei
einer derartigen Anordnung könnten
unerwünschte
Kurzschlüsse
zwischen verschiedenen Leitungsbereichen 29 auftreten,
wenn die Leiterelemente 30 im Bereich der jeweiligen Aussparungen 32 in
elektrisch leitenden Kontakt mit dem metallischen Folienanteil der
das Dichtelement 20 bildenden Dichtungsfolie geraten. Um
derartige Kurzschlüsse
sicher zu vermeiden, ist die das Dichtelement 20 bildende Dichtungsfolie
segmentiert ausgeführt
und weist eine Mehrzahl von lateral benachbart zueinander angeordneten
Segmenten 34 auf, die in ihren Randbereichen 36 miteinander überlappend
angeordnet sind. Jedes dieser Segmente 34 ist dabei mit
maximal nur einer Aussparung 32 versehen. Selbst für den Fall, dass
ein elektrischer Kontakt des metallischen Folienanteils dieses Segments 34 mit
dem jeweiligen Leiterelement 30 entstehen sollte, ist somit
aufgrund der Überlappung
im Randbereich 36 über
die obere bzw. untere, aus nichtleitendem Kunststoff bestehende
Folie eine zuverlässige
elektrische Isolierung gegenüber
dem metallischen Folienanteil des Nachbarsegments und den mit diesem
möglicherweise
in leitender Verbindung stehenden Elementen gewährleistet.
-
Weiterhin
ist dabei das in der Darstellung nach 5 linke
Segment 34 im Überlappungsbereich
mit einem ersten benachbarten Segment 34 unterhalb von
diesem und im Überlappungsbereich
mit der Rückwand 6 oberhalb
von dieser angeordnet, so dass im Querschnitt eine näherungsweise
z-förmige Struktur
des Segments 34 vorliegt. Dadurch ist für noch weiter erhöhte Kurzschlusssicherheit
sichergestellt, dass jedes Segment 34 lediglich an maximal
einer seiner Schnittkanten die möglicherweise
elektrisch leitfähige
Unterlage berührt.
-
- 1
- Element
- 2
- Frontwand
- 4
- Schichtsystem
- 6
- Rückwand
- 8
- Träger
- 10
- Folienteil
- 12
- Folienteil
- 14
- Schichtteil
- 20
- Dichtelement
- 22
- Leiterbahnen
- 24
- Klebstoff/Dichtstoff-Raupe
- 26
- Randspalt
- 28
- Klebstofffüllung
- 29
- Leitungsbereich
- 30
- Leiterelement
- 32
- Aussparung
- 34
- Segment
- 36
- Randbereich
- 40
- Trennstelle
- 50
- Teststreifen
- 52
- Liner
- 54
- Streifen
- 56,
58
- Bereich
- 60
- Glasplatte
- 62
- Rand
- 64
- Pfeil
- 66
- Prüfgewicht
- 70
- Öffnungswinkel
- 72
- Ende