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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen oder Heizen
von Schüttgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
2. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer
derartigen Vorrichtung.
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Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art ist bekannt aus der
DE 10 2004 041 375
A1 . Dort wird zur Verbesserung des Wärmeübergangs
Gas im Gegenstrom durch die Wärmetauscherrohre geführt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum
Kühlen oder Heizen von Schüttgut der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass der Wärmeübergang
vom Schüttgut auf das Wärmeträgerfluid
verbessert wird.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch
eine Vorrichtung zum Kühlen oder Heizen von Schüttgut
mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 2.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass der Wärmeübergang vom Schüttgut
auf das Wärmeträgerfluid deutlich vorn Gasstrom
des im Gegenstrom durch die Wärmetauscherrohre geführten
Wärmeträger-Gases abhängt. Für
ein bestimmtes Schüttgut gibt es überraschenderweise
ein Maximum des Wärmeübergangs bei einer ganz
bestimmten Menge des Wärmeträger-Gases, die durch
die Wärmetauscherrohre geführt wird. Diese optimale
Gasmenge, der eine Leerrohrgasgeschwindigkeit zugeordnet ist, die nachfolgend
als kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit v
Lg,kr bezeichnet
ist, liegt bei einem für das jeweilige Schüttgut
eindeutig bestimmbaren Differenz druck am Wärmetauscherabschnitt
der Vorrichtung. Die kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit wird berechnet
aus der optimalen Gasmenge und dem freien Querschnitt aller Wärmetauscherrohre
im Wärmetauscherabschnitt der Vorrichtung. Die kritische
Leerrohrgasgeschwindigkeit ist eine Funktion der Produkttemperatur,
also eine Funktion des durch die Rohre geleiteten Schüttgutes,
und des statischen Drucks in den Wärmetauscherrohren. Beim
Kühlen des Schüttgutes ist beispielsweise die
Leerrohrgasgeschwindigkeit am unteren Austrittsende der Wärmetauscherrohre
aufgrund des gekühlten Schüttgutes niedriger als
am Eintritt in die Wärmetauscherrohre. Die hier genannten
kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeiten v
Lg,kr beziehen
sich auf eine mittlere Schüttguttemperatur und einen mittleren
statischen Druck im Wärmetauscherabschnitt. In Versuchen
hat sich herausgestellt, dass ein sehr guter Wärmeübergang
zwischen dem Schüttgut und dem Wärmeträgerfluid
ohne Störung des Schüttguttransports in den Wärmetauscherrohren
erzielt werden kann, wenn eine Wärmeträger-Gasmenge
im Gegenstrom zugeführt wird, die einer Leerrohrgasgeschwindigkeit
im Bereich zwischen 20% und 200% der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
entspricht. Bevorzugt wird eine Gasmenge, die einer Leerrohrgasgeschwindigkeit
entspricht, die im Bereich zwischen 40% und 160%, insbesondere zwischen
60% und 140%, mehr bevorzugt zwischen 80% und 120%, noch mehr bevorzugt
bei 100% der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit liegt. Die Vorrichtung
kann auch so gestaltet sein, dass sie Schüttgut entweder
ausschließlich kühlt oder ausschließlich
heizt. Die Wärmetauscherrohre sind vorzugsweise rund. Bevorzugte
Verhältnisse zwischen Rohrinnen- und mittleren Partikeldurchmessern
sind in der
DE
10 2004 041 375 A1 offenbart, der Rohrdurchmesser kann
aber auch größer oder kleiner sein als die angegebenen
Verhältnisse. Die Wärmetauscherrohre können
aber auch eine beliebige Querschnittsform haben. Prinzipiell können die
Wärmetauscherrohre beispielsweise auch einen quadrati schen
oder rechteckigen Querschnitt haben, wobei eine lange Seite des
Querschnitts eine Erstreckung bis hin zum Durchmesser des Gehäuses
haben kann. In diesem Fall sind diejenigen Gehäuseabschnitte,
in denen das Wärmeträgerfluid geführt
ist, plattenförmig. Daher ist auch eine plattenförmige Ausgestaltung
von Wärmetauscherelementen, wie beispielsweise in der
EP 0 444 338 B1 beschrieben, eine
Ausgestaltung mit Wärmetauscherrohren im Sinne dieser Anmeldung.
Eine Gasquelle der Gas-Zuführeinrichtung kann beispielsweise
gleichzeitig auch die Gasversorgung einer im Zusammenhang mit der
Vorrichtung verwendeten pneumatischen Fördervorrichtung
sein. Dies kann realisiert werden, indem in einer Reingasleitung
vor einer der Kühl- oder Heizvorrichtung beispielsweise
nachgeschalteten Zellenradschleuse ein Gas-Teilstrom abgezogen und
mit der Zuführleitung für das Wärmeträger-Gas
verbunden wird.
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Für
typische Schüttgüter, insbesondere für Granulate
mit einer typischen Partikelgröße von einigen
Millimeter und damit verbundenen typischen Werten, was die Schüttdichte,
das Volumen von Hohlräumen zwischen den Schüttgutpartikeln
und die Partikeldichte angeht, hat sich eine Wärmeträger-Gasmenge
zur Schaffung eines optimalen Wärmeübergangs zwischen
dem Schüttgut und dem Wärmeträgerfluid
als geeignet herausgestellt, die bei absoluten Leerrohrgasgeschwindigkeiten
zwischen 0,2 m/s und 2,0 m/s liegt. Eine Wärmeträger-Gasmenge,
die einer Leerrohrgasgeschwindigkeit von 0,5 m/s bis 1,2 m/s in
den Wärmetauscherrohren entspricht, hat sich dabei für
viele typischerweise verwendete Schüttgüter als
geeignet herausgestellt.
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Ein
Filter nach Anspruch 3 sorgt für eine Reinigung des Wärmeträger-Gases
vor der Einleitung in den bzw. nach der Abführung aus dem
Schüttgut-Wärmetauscher.
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Eine
Heizeinrichtung nach Anspruch 4 beziehungsweise eine Kühleinrichtung
nach Anspruch 5 ermöglichen eine zusätzliche Verbesserung
der Wirkung des Schüttgut-Wärmetauschers dadurch,
dass auch das Wärmeträger-Gas eine Wärmetauscher-Wirkung
bekommt. Wenn das Schüttgut geheizt werden soll, wird das
Wärmeträger-Gas mittels der Gas-Heizeinrichtung
erwärmt. Wenn das Schüttgut gekühlt werden
soll, wird das Wärmeträger-Gas mittels der Gas-Kühleinrichtung
gekühlt.
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Ein
Kondensat-Abscheider nach Anspruch 6 verhindert, dass unerwünscht
Feuchtigkeit über das Wärmeträger-Gas
dem Schüttgut zugeführt wird.
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Eine
Ausführung der Abführleitung nach Anspruch 7 ermöglicht
einen drucklosen Schüttgut-Eintragsabschnitt.
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Eine
Ausführung der Abführleitung nach Anspruch 8 ermöglicht
die Wärmeträger-Gaszuführung mit einem
Druckgaserzeuger, insbesondere mit genau einem Druckgaserzeuger,
oder mit einem Sauggaserzeuger, insbesondere mit genau einem Sauggaserzeuger.
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Eine
Zellenradschleuse nach Anspruch 9 ermöglicht einen im Wesentlichen
druckdichten abführseitigen Abschluss des Eintragsabschnitts.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine druckdichte abführseitige
Gestaltung nach Anspruch 8 realisiert werden soll.
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Ein
Sieb nach Anspruch 10 verhindert, dass unerwünscht große
beziehungsweise kleine Partikel in den Eintragsabschnitt gelangen.
Das Sieb kann auch innerhalb des Eintragsabschnitts untergebracht sein.
Alternativ können auch ein Verteiler oder ein Sichter zur
Vorgabe von Schüttgut-Partikelgrößen eingesetzt
werden.
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Eine
Schüttgut-Zuführleitung nach Anspruch 11 sorgt
für eine definierte und symmetrische Schüttgutzufuhr.
Auch eine exzentrische Schüttgut-Zufuhr ist möglich,
was insbesondere bei kleinen Durchmessern der Vorrichtung aus Platzgründen
von Vorteil sein kann.
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Entsprechendes
gilt für eine Schüttgut-Verteilereinheit nach
Anspruch 12. Diese Schüttgut-Verteilereinheit kann insbesondere
als der Schüttgut-Zuführleitung nachgeordneter
Konus ausgeformt sein, dessen Spitze der Schüttgut-Zuführleitung
zugewandt und zentrisch zu dieser angeordnet ist.
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Eine
Abführleitung nach Anspruch 13 führt zu einem
definiert symmetrischen Strom des Wärmeträger-Gases.
Die Abführleitung kann insbesondere als konzentrischer
Spalt bzw. als Ringleitung um die Schüttgut-Zuführleitung
ausgeführt sein.
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Eine
Sichtungsgas-Zuführleitung nach Anspruch 14 ermöglicht
eine Sichtung des dem Schüttgut-Eintragsabschnitt zugeführten
Schüttguts.
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Dimensionsverhältnisse
der Wärmetauscherrohre nach Anspruch 15 haben sich als
für einen effizienten Betrieb des Schüttgut-Wärmetauschers
besonders geeignet herausgestellt.
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Eine
Ausgestaltung nach Anspruch 16 ermöglicht eine Anpassung
der Wärmeträger-Gasmenge an die Temperatur des
ausgetragenen Schüttguts.
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Eine
Ausgestaltung nach Anspruch 17 ermöglicht eine Optimierung
der Wärmeträger-Gasmenge in Abhängigkeit
vom gemessenen Differenzdruck.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Betriebsverfahren für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung anzugeben, dass
zu einem möglichst effizienten Arbeiten des Schüttgut-Wärmetauschers, insbesondere
zu einer Beschleunigung der Inbetriebnahme des Schüttgut-Wärmetauschers,
führt.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren mit den im Anspruch 18 angegebenen Merkmalen.
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Das
schrittweise Erhöhen der Wärmeträger-Gasmenge,
ausgehend von einer zunächst niedrigen Gasmenge, bei gleichzeitiger Überwachung des
Differenzdrucks und/oder der Schüttguttemperatur im Austragsabschnitt
führt zu einer definierten und sicheren Bestimmung der
kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit und damit zu einer reproduzierbaren Vorgabe
einer Wärmeträger-Gasmenge, die zu einem optimierten
Wärmeübergang vom Schüttgut auf das Wärmeträgerfluid
führt.
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Eine
Bestimmung der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit über
eine Temperaturmessung nach Anspruch 19 und/oder über eine
Differenzdruckmessung nach Anspruch 20 ermöglicht eine
sichere und reproduzierbare Bestimmung der optimalen Wärmeträger-Gasmenge.
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Weitere
Vorteile der Verfahren nach den Ansprüchen 19 und 20 entsprechen
denen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Vorrichtungen nach den
Ansprüchen 16 und 17 erläutert wurden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine
Schüttgut-Kühl- oder Heizvorrichtung schematisch
im vertikalen Längsschnitt;
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2 bis 4 weitere
Ausführungen von Schüttgut-Kühl- oder
Heizvorrichtungen in einer zur 1 ähnlichen
Darstellung;
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5 schematisch
in einem Diagramm die Abhängigkeit einer kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
in Wärmetauscherrohren der Schüttgut-Kühl- oder
Heizvorrichtungen nach den 1 bis 4 von
einer Schüttdichte des zu kühlenden oder zu heizenden
Schüttguts;
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6 schematisch
in einem Diagramm die Abhängigkeit der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
von einem typischen Durchmesser dP von Schüttgutpartikeln;
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7 schematisch
in einem Diagramm die Abhängigkeit der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
von einem typischen Hohlraumvolumen VH, welches
zwischen Schüttgutpartikeln gebildet ist; und
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8 schematisch
in einem Diagramm die Abhängigkeit der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
von einer Partikeldichte ρP der
Schüttgutpartikel.
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Eine
in der 1 dargestellte Vorrichtung zum Kühlen
oder Heizen von Schüttgut hat einen oberen Eintrags- bzw.
Pufferabschnitt 1, einen mittleren Wärmetauscherabschnitt 2 und
einen unteren Austragsabschnitt 3. Die Abschnitte 1, 2, 3 haben
jeweils einen Kreisquerschnitt. Der gehäuseartige, im Wesentlichen
umschlossene Pufferabschnitt 1 ist mit einem oberen Zulaufstutzen 4 zur
Zuführung eines zu kühlenden oder heizenden Schüttguts
versehen. Beim zu kühlenden oder heizenden Schüttgut
handelt es sich insbesondere um ein Granulat bzw. um ein pelletförmiges
Schüttgut. Eine Partikel- bzw. Korngrößenverteilung
des Schüttguts kann im Wesentlichen um ein ausgeprägtes
Maximum zentriert sein, also zu einem homogenen Schüttgut
mit praktisch gleichen Partikelgrößen führen,
wie dies in der Regel für ein Granulat der Fall ist. Alternativ
kann die Partikel- bzw. Korngrößenverteilung auch
heterogener sein, d. h. es können Partikel deutlich unterschiedlicher
Größen entweder in Form einer kontinuierlichen
Korngrößenverteilung oder in Form einer Korngrößenverteilung
mit mehreren Maxima vorliegen. Eine derart heterogene Verteilung
ist in der Regel bei granulatförmigen Schuttgut der Fall.
Dabei kann es sich um Kunststoffgranulate, Harnstoffpellets, Düngemittelprills
oder Holz- oder Futtermittelpellets handeln. Das Volumen des oberen
Pufferabschnitts 1 ist derart groß, dass Schüttgut
dort eine Verweilzeit hat, die geringer ist als 2 Minuten. Prinzipiell
sind auch größere Verweilzeiten bis hin zu 30
Minuten möglich.
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Der
Zulaufstutzen 4, der eine Schüttgutzuführ-Leitung
in den Pufferabschnitt 1 darstellt, mündet zentrisch
in den Pufferabschnitt 1 ein. Dem Zulaufstutzen 4 vorgeordnet
kann im Förderweg des Schüttguts noch eine Siebeinrichtung 4a sein,
mit der Grob- und/oder Feinanteile des Schüttguts, deren Partikelgrößen
oberhalb eines ersten vorgegebenen Grenzwerts oder unterhalb eines
zweiten vorgegebenen Grenzwerts liegen, zurückgehalten
oder abgeschieden werden. Alternativ oder zusätzlich zur
Siebeinrichtung 4a kann im Zuführweg des Schüttguts vor
dem Zulaufstutzen 4 auch ein Verteiler oder ein Sichter
angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich zu der Siebeinrichtung 4a kann
ein statisches Sieb 4b im Eintrags- beziehungsweise Pufferabschnitt 1 eingebaut
sein. Das statische Sieb 4b dient insbesondere dazu, Schüttgut-Agglomerate
zurückzuhalten.
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Der
Wärmetauscherabschnitt 2 hat ein Gehäuse 5,
in dessen Innenraum 6 parallel zueinander Wärmetauscherrohre 7 jeweils
mit Abstand zueinander angeordnet sind. Der Innenraum 6 ist
also ein Wärmetausch-Raum. Die Wärmetauscherrohre 7 haben
ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser, welches
im Bereich zwischen 15 und 300 und insbesondere zwischen 30 und
250 liegt.
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Benachbart
zum Austragsabschnitt 3 mündet in den Innenraum 6 des
Gehäuses 5 des Wärmetauscherabschnitts 2 ein
Zuführstutzen 8 für Wärmeträgerfluid
ein. Benachbart zum Pufferabschnitt 1 mündet ein
Abfrührstutzen 9 für Wärmeträgerfluid aus
dem Innenraum 6 des Gehäuses 5 aus. Im
Innenraum 6 sind Umlenkplatten 10 jeweils quer
zur Längsrichtung der Rohre 7 im Abstand voneinander derart
angebracht, dass das über den Zuführstutzen 8 zugeführtes
Wärmeträgerfluid entsprechend einem Strömungsrichtungspfeil 11 mäanderförmig
durch den Innenraum 6 jeweils quer zur Längsrichtung
der Rohre 7 schrittweise nach oben zum Abführstutzen 9 strömt.
Die Umlenkplatten 10 werden von den Rohren 7 durchtreten.
Der Wärmetauscherabschnitt 2 ist also für
einen Kreuzgegenstrom des Wärmeträgerfluids ausgelegt.
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Der
Innenraum 6 kann mit einer die Rohre 7 umhüllenden
Schüttung 12 aus Glaskugeln, Stahlkugeln und/oder
Kunststoffgranulat gefüllt sein, die zur Verbesserung des
Wärmeübergangs zwischen dem Wärmeträgerfluid und
den Rohren 7 beiträgt. Die Einfüllung
dieser Schüttung 12 in den Innenraum 6 erfolgt über
den Abführstutzen 9. Eine eventuelle Entnahme
der Schüttung 12 erfolgt über den Zuführstutzen 8.
Zur Sicherung der Schüttung 12 im Innenraum 6 haben
die Stutzen 8, 9 herausnehmbare Rückhaltesiebe 13.
Die Größe der Partikel der Schüttung 12 sollte
so sein, dass sie nach der Herstellung des Wärmetauscherabschnitts 2 in
diesen eingebracht werden können. Die Partikel der Schüttung 12 sind
also in jedem Fall kleiner als der Teilungsabstand der Rohre 7.
Die Partikel der Schüttung 12 haben bevorzugt
Kugel-, Linsen- oder Zylinderform.
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Die
Rohre 7 sind an ihren oberen Enden mit einem fest mit dem
Gehäuse 5 verbundenen Einlauf-Rohrboden 14 und
an ihren unteren Enden mit einem Auslauf-Rohrboden 15 derart
verbunden, dass sie zum Pufferabschnitt 1 und zum Austragsabschnitt 3 hin
offen sind. Zwischen dem Pufferabschnitt 1 und dem Wärmetauscherabschnitt 2 einerseits
und dem Wärmetauscherabschnitt 2 und dem Austragsabschnitt 3 andererseits
bestehen Flanschverbindungen 16 beziehungsweise 17.
Der Einlauf-Rohrboden 14 ist so gestaltet, dass jedes Rohr 7 einen
sich zum Pufferabschnitt 1 hin erweiternden, sich zum jeweiligen
Rohr 7 hin also verengenden Zulauftrichter 18 aufweist.
Benachbarte Trichter 18 sind so dimensioniert, dass sie
sich oben in einer verhältnismäßig scharfen
Kante treffen. Die Zulauf-Trichter 18 haben einen Öffnungswinkel α,
der zwischen 30° und 180° liegen kann und vorzugsweise
im Bereich von 40° bis 120° liegt. Hierdurch wird
vermieden, dass im Einlauf-Rohrboden 14 zwischen benachbarten
Rohren 7 Toträume, Totflächen oder Schüttgut-Brücken
entstehen, auf denen Schüttgut 20 unerwünscht
liegen bleibt. Alternativ ist auch ein gerader Einlauf-Rohrboden 14 (α =
180°) möglich. Bevorzugte Anordnungen für
die Rohre 7 sind dreieckig, also insbesondere eine hexagonale
Anordnung, bei der jedes Rohr sechs nächste Nachbarn hat,
quadratisch, also eine Anordnung, bei der jedes Rohr vier nächste
Nachbarn hat, oder eine Anordnung auf Teilkreisen.
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An
der Außenseite 5 sind Vibratoren 21 angebracht,
mit denen der gesamte Wärmetauscherabschnitt 2 und
damit die Rohre 7 in Vibrationen 7 versetzt werden
können, wodurch ein Wärmeübergang auf
der Innenseite der Rohre 7, also zwischen diesen und dem
Schüttgut 20, verbessert wird.
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Der
Austragsabschnitt 3 hat die Form eines sich nach unten
verjüngenden kegelförmigen Trichters. Eine solche
Form bewirkt, dass das Schüttgut 20 im Austragsabschnitt 3 an
allen Stellen eines beliebig ausgewählten Querschnitts
mit nahezu der gleichen Geschwindigkeit fließt, wobei bei
dieser Betrachtung der unmittelbare Randbereich nicht berücksichtigt
wird, da hier immer eine gewisse Verzögerung durch Wandreibung
eintritt. Als Austragseinrichtung ist eine Zellenradschleuse 22 vorgesehen, deren
Gehäuse 23 über ein Fallrohr 24 mit
dem Austragsabschnitt 3 verbunden ist. Im Gehäuse 23 ist
ein Zellenrad 25 angeordnet, dass von einem Motor 26 drehantreibbar
ist. Der Motor 26 wird von einem Füllstands-Melder 27 angesteuert,
der den Füllstand des Schüttguts 20 im
Pufferabschnitt 1 erfasst.
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Die
Zellenradschleuse 22 kann gleichzeitig als Austragsorgan
in eine pneumatische Fördereinrichtung genutzt werden,
was in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Anstelle der Zellenradschleuse 22 können
auch andere, hinreichend fluiddichte Austragsorgane eingesetzt werden.
Zu derartigen alternativen Austragsorganen gehören Doppelklappenschleusen
oder Förderschnecken, in denen das Produkt zur Fluid-Abdichtung
verdichtet wird. Als Austragsorgan kann auch ein langes Fallrohr
mit einem zugeordneten Dosierschieber eingesetzt werden, soweit
das Schüttgut im Fallrohr eine hinreichend fluidabdichtende
Wirkung übernimmt.
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In
den Austragsabschnitt 3 mündet eine Zuführleitung 28 für
ein Wärmeträger-Gas ein. An die Zuführleitung 28 angeschlossen
ist ein Druckgaserzeuger 29, bei dem es sich beispielsweise
um einen Ventilator, um ein Drehkolbengebläse, um einen Schraubenverdichter
oder um ein Seitenkanalgebläse handeln kann. Der Druckgaserzeuger 29 saugt Wärmeträger-Gas,
zum Beispiel Luft, über eine Saugleitung 30 und
einen Ansaugfilter 31 an. Dem Druckgaserzeuger 29 in
der Gas-Zuführleitung 28 nachgeordnet ist ein
Gas-Wärmetauscher 32, mit dem das Wärmeträger-Gas
wahlweise geheizt oder gekühlt werden kann. Sofern das
Wärmeträger-Gas je nach Einsatz des Schüttgut-Wärmetauschers
nur gekühlt oder nur geheizt werden soll, kann anstelle des
Gas-Wärmetauschers 32 auch ein reiner Gaskühler
oder ein reiner Gasheizer vorgesehen sein.
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Dem
Gas-Wärmetauscher 32 in der Gas-Zuführleitung 28 nachgeordnet
ist ein Kondensatabscheider 33. Zwischen diesem und der
Einmündung der Zuführleitung 28 in den
Austragsabschnitt 3 ist ein Sicherheitsfilter 34 zum
Herausfiltern restlicher Rückstände im Wärmetauscher-Gas
angeordnet.
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Ein
Differenzdrucksensor 34a steht über eine erste
Messleitung 34b mit dem oberen Pufferabschnitt 1 und über
eine zweite Messleitung 34c mit dem Austragsabschnitt 3 in
Verbindung. Über eine nicht dargestellte Signalverbindung
steht der Differenzdrucksensor 34a mit der Steuereinrichtung 45 und
einer Steuereinheit 34d in Verbindung. Letztere steht wiederum
mit dem Druckgaserzeuger 29 in Signalverbindung.
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Nach
dem Eintritt in den Austragsabschnitt 3 durchströmt
das Wärmeträger-Gas den Schüttgut-Wärmetauscher
entgegen der Strömungsrichtung des Schüttguts 20.
Der Schüttgut-Wärmetauscher ist also für
einen Gegen strom des Wärmeträger-Gases zum Schüttgut 20 ausgelegt.
Nach dem Verlassen der Wärmetauscherrohre 7 strömt
das Wärmeträger-Gas durch den oberen Pufferabschnitt 1 und
verlässt diesen über einen Abgasstutzen 34. Ausgangsseitig
des Abgasstutzens 34 liegt eine offene Stelle 35.
In diesem Bereich ist der Weg des Wärmeträger-Gases
also nicht druckdicht zur Umgebung hin abgeschlossen. Oberhalb der
offenen Stelle 35 ist ein Ansaugtrichter 36 einer
weiteren Saugleitung 37 angeordnet. Die Saugleitung 37 mündet
in einen Sauggaserzeuger 38, bei dem es sich ebenfalls
um einen Ventilator, um ein Drehkolbengebläse, um einen
Schraubenverdichter oder um ein Seitenkanalgebläse handeln
kann. Zwischen dem Ansaugtrichter 36 und dem Sauggaserzeuger 38 ist
ein Zyklon beziehungsweise ein Filter 39 zur Reinigung
des Wärmeträger-Gases angeordnet. Vor dem Sauggaserzeuger 38 kann
eine nicht dargestellte Kühleinrichtung für das
Wärmeträger-Gas angeordnet sein, um zu vermeiden,
dass das Gas insbesondere für Kühlaufgaben mit
zu hoher Temperatur in den Sauggaserzeuger 38 eintritt.
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Die
Förderleistung des Sauggaserzeugers 38 ist auf
diejenige des Druckgaserzeugers 29 abgestimmt. Nach dem
Sauggaserzeuger 38 kann das Wärmeträger-Gas über
eine in der Zeichnung nicht dargestellte Verbindungsleitung wiederum über
den Ansaugfilter 31 und die Saugleitung 30 dem
Druckgaserzeuger 39 zugeführt werden, sodass eine
geschlossene Führung des Wärmeträger-Gases
resultiert.
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Der
Druckgaserzeuger 29 stellt eine Gas-Zuführeinrichtung
für Wärmeträger-Gas dar. Die Leistung
des Druckgaserzeugers 29 ist abgestimmt auf die Strömungsverhältnisse
in den Wärmetauscherrohren 7 derart, dass das
Wärmeträger-Gas in den Rohren 7 eine
Leerrohrgasgeschwindigkeit hat, die im Bereich zwischen 20% und
200% einer kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit liegt. Typische
Dimensionen des Schüttguts 20, nämlich
ins insbesondere eine typische Schüttgutdichte, einen typischen Durchmesser
der Schüttgutpartikel, ein typisches Volumen von Hohlräumen
(vergleiche beispielhaft 40 in der 1) zwischen
den Schüttgutpartikeln und eine typische Partikeldichte
vorausgesetzt, ist die Leistung des Druckgaserzeugers 29 so
abgestimmt, dass das Gas in den Wärmetauscherrohren 7 eine
Leerrohrgasgeschwindigkeit zwischen 0,2 m/s und 2,0 m/s, vorzugsweise
zwischen 0,4 m/s und 1,6 m/s, noch mehr bevorzugt zwischen 0,6 m/s
und 1,4 m/s, noch mehr bevorzugt zwischen 0,6 m/s und 1,2 m/s, hat.
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Im
Austragsabschnitt
3 sind Leitflächen
41 für
die Gaszufuhr ausgebildet. Das Wärmeträger-Gas
kann auch auf andere konstruktive Art in den Austragsabschnitt
3 eingebracht
werden. Entsprechende Vorrichtung zur Gaseinbringung, zum Beispiel
beim Einblasen von Gas über einen im Vergleich zum Austragsabschnitt
3 umgekehrten
Konus sind dem Fachmann beispielsweise aus der
DE 100 54 240 A1 bekannt.
Im Fallrohr
24 ist eine weitere Leitfläche
42 ausgebildet,
die das Schüttgut
20 aus dem Austragsabschnitt
3 zur
aufdrehenden Seite des in einer Drehrichtung
43 angetriebenen
Zellenrades
25 leitet. Dies gewährleistet einen
gleichmäßigen Abzug des Schüttguts
20 über
den gesamten Zulaufquerschnitt der Zellenradschleuse
22.
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An
der Innenwand des Fallrohrs 24 ist ein Temperatursensor 44 zur
Bestimmung der Temperatur des Schüttguts 20 im
Fallrohr 24 angeordnet. Der Temperatursensor 44 steht
mit einer zentralen Steuereinrichtung 45 des Schüttgut-Wärmetauschers
in Signalverbindung. Diese Signalverbindung kann kabelgebunden oder
drahtlos sein. Die Steuereinrichtung 45 steht wiederum
in nicht dargestellter Weise, die ebenfalls kabelgebunden oder drahtlos
sein kann, mit dem Druckgaserzeuger 29 und dem Sauggaserzeuger 38 in
Signalverbindung. Auch eine Verbindung der Steuereinrichtung 45 mit
einer nicht dargestellten Drosselarmatur zur Einstellung eines Gasvolumenstroms
ist möglich.
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Beim
Betrieb des Schüttgut-Wärmetauschers wird zunächst
eine kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit vLg,kr bestimmt.
Dabei wird zunächst der Schüttgut-Wärmetauscher
mit Schüttgut 20 und mit einer ersten niedrigen
Leistung des Druckgaserzeugers 29 betrieben, die einer
ersten, niedrigen Gegenstrom-Gasmenge entspricht. Diese Gasmenge
wird dann durch schrittweises Erhöhen der Leistung des Druckgaserzeugers 29 oder
durch Öffnen einer nicht dargestellten Drosselarmatur auf
der Saug- oder auf der Druckseite des Druckgaserzeugers 29 schrittweise
erhöht. Gleichzeitig wird der Einfluss des Wärmeträger-Gases
auf das Schüttgut innerhalb der Wärmetauscherrohre 7 überwacht.
Diese Überwachung kann beispielsweise durch eine Messung
des Differenzdruckes am Wärmetauscherabschnitt 2 über
den Differenzdrucksensor 34a erfolgen. Alternativ kann die Überwachung
erfolgen durch Temperaturmessung des Schüttgutes 20 über
den Temperatursensor 44 im Austragsabschnitt 3.
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Eine
kritische Wärmeträger-Gasmenge ist im Falle einer
Differenzdruck-Überwachung erreicht, wenn sich nach einer
schrittweisen Erhöhung der Wärmeträger-Gasmenge
ein maximaler Druckverlust zwischen dem Pufferabschnitt 1 und
dem Austragsabschnitt 3, gemessen durch den Differenzdrucksensor 34a,
eingestellt hat. Bei einer Temperatur-Überwachung ist die
kritische Wärmeträger-Gasmenge erreicht, wenn
die Temperatur des Schüttguts im Austragsabschnitt 3 beim
Kühlen des Schüttguts 20 minimal wird
beziehungsweise beim Aufheizen des Schüttguts 20 maximal
wird.
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Prinzipiell
kann zur Bestimmung einer kritischen Wärmeträger-Gasmenge
auch der Schüttgut-Transport durch die Wärmetauscherrohre 7 überwacht werden.
Diese Überwachung kann beispielsweise durch eine Sichtprüfung
einer Gasblasenbildung in den Wärmetauscherrohren 7 erfolgen.
Alternativ kann die Überwachung erfolgen durch eine Messung
des Mengentransports des Schüttguts durch alle Wärmetauscherrohre 7 oder
durch bestimmte Wärmetauscherrohre 7. Schließlich
kann die Überwachung auch erfolgen, indem die Geschwindigkeit
des Schüttguttransports durch alle oder durch bestimmte
Wärmetauscherrohre 7 gemessen wird. Eine kritische
Wärmeträger-Gasmenge ist erreicht, wenn sich bei
der Sichtprüfung erstmals Gasblasen im in den Rohren 7 transportierten
Schüttgut 20 bilden oder wenn eine beginnende
Fluidisierung des Schüttguts 20 festgestellt wird.
Bei einer Überwachung durch Mengentransport-Messung ist
eine kritische Wärmeträger-Gasmenge dann erreicht,
wenn der gemessene Schüttgut-Mengentransport weniger als
90% eines Wärmeträger-Gas-Gegenstrom-freien Schüttgutmengentransports
beträgt. Bei einer Geschwindigkeitsüberwachung
des Schüttgut-Transports ist eine kritische Wärmeträger-Gasmenge
erreicht, wenn die gemessene Schüttgut-Geschwindigkeit
weniger als 90° einer Wärmeträger-Gas-Gegenstrom-freien
Schüttgut-Geschwindigkeit beträgt.
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Die
jeweils bestimmte kritische Gasmenge ist eindeutig korreliert mit
einer kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit in den Wärmetauscherrohren 7, das
heißt mit der Geschwindigkeit des Wärmetauscher-Gases
bei vorgegebener Leistung des Druckgaserzeugers 29 zur
Erzeugung der kritischen Gasmenge in den leeren Wärmetauscherrohren 7.
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Nach
Bestimmung der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit wird dann der
Schüttgut-Wärmetauscher mit einer Wärmeträger-Gasmenge
betrieben, die einer Leerrohrgasgeschwindigkeit entspricht, die
im Bereich zwischen 20% und 200% der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
liegt.
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Alternativ
kann beim Betrieb des Schüttgut-Wärmetauschers,
insbesondere, wenn Schüttgut 20 verwendet wird,
dessen Daten hinsichtlich der Schüttdichte, der Partikelgröße,
Hohlraumvolumens und der Partikeldichte innerhalb vorgegebener Grenzwerte
liegen, auf die Bestimmung der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
verzichtet werden. In diesem Fall wird der Schüttgut-Wärmetauscher
mit einer Leistung des Druckgaserzeugers 29 betrieben,
die zu einer Leerrohrgasgeschwindigkeit zwischen 0,2 m/s und 2,0
m/s, vorzugsweise zwischen 0,4 m/s und 1,6 m/s, noch mehr bevorzugt
zwischen 0,6 m/s und 1,4 m/s, noch mehr bevorzugt zwischen 0,6 m/s
und 1,2 m/s führt.
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Das
im Gegenstrom durch die Wärmetauscherrohre 7 strömende
Wärmeträger-Gas verbessert den Wärmeübergang
zwischen dem Schüttgut 20 und dem durch den Innenraum 6 strömenden Wärmeträgerfluid.
Dabei dient das Wärmeträger-Gas einerseits als
direktes Wärmeübertragungsmedium; andererseits
sorgt das Wärmeträger-Gas für eine mechanische
Umlagerung der Schüttgutpartikel zueinander und zu den
Innenwänden der Rohre 7. Zudem nimmt das Wärmeträger-Gas
selbst Wärme vom Schüttgut 20 auf beziehungsweise
gibt Wärme an das Schüttgut 20 ab.
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Wenn
das Schüttgut 20 im Schüttgut-Wärmetauscher
gekühlt werden soll, wird das Wärmeträger-Gas
im Wärmetauscher 32 vorgekühlt. Wenn
das Schüttgut 20 im Schüttgut-Wärmetauscher
erwärmt werden soll, wird das Wärmeträger-Gas
im Wärmetauscher 32 vorgewärmt. Wenn
das Wärmeträger-Gas gekühlt wird, kann
hierdurch auftretendes Kondensat im Kondensat-Abscheider 33 abgeschieden
werden.
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Die
für die Erzielung eines optimalen Wärmeübergangs
auf das Schüttgut 20 einzustellende Wärmeträger-Gasmenge
kann von der Auslauftemperatur des Schüttguts 20 abhängig
sein. Dies kann beim Schüttgut-Wärmetauscher nach 1 berücksichtigt
werden. In diesem Fall wird mit dem Temperatursensor 44 die
Temperatur des Schüttguts 20 im Austragsabschnitt 3 beziehungsweise
im Fallrohr 24 bestimmt. Durch entsprechende Ansteuerung
des Druckgaserzeugers 29 über die Steuereinrichtung 45 wird
dann die Wärmeträger-Gasmenge in Abhängigkeit
von der gemessenen Temperatur und von der aktuellen Leistung des
Druckgaserzeugers 29, also von der aktuellen Gasmenge,
verändert.
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Die
schematischen Diagramme der 5 bis 8 zeigen
typische Zusammenhänge zwischen Parametern des Schüttguts 20 und
der kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit. Die kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit
vLg,kr steigt mit steigender Schüttdichte ρSch (vergleiche 5). Die
kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit vLg,kr steigt
mit dem mittleren Partikeldurchmesser dP (vergleiche 6).
Die kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit vLg,kr steigt
mit den Volumen VH der Hohlräume 40 zwischen
den Schüttgutpartikeln (vergleiche 7). Die
kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit vLg,kr steigt
mit der Partikeldichte ρP (vergleiche 8).
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Die
Hohlraum-Volumina können zu einem Hohlraumanteil zwischen
den Schüttgutpartikeln führen, der in der Regel
zwischen 30% und 70% und oftmals zwischen 35% und 60% liegt.
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Das
Schüttgut 20 kann einen typischen mittleren Partikeldurchmesser
(Durchmesser einer Kugel gleichen Volumeninhalts) im Bereich zwischen
0,5 mm und 15 mm, zum Beispiel zwischen 1 und 10 mm, haben. Hierbei
werden Feinanteile, Stab oder feiner Kornbruch nicht berücksichtigt.
Der mittlere Partikeldurchmesser ist insbesondere im Bereich von 2
mm bis 6 mm.
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Eine
weitere Ausführung eines Schüttgut-Wärmetauschers
wird nachfolgend anhand der 2 beschrieben.
Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend schon unter
Bezugnahme auf die 1 erläutert wurden,
tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen
diskutiert.
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Bei
der Ausführung nach 2 ist dem
Zulaufstutzen 4 eine Zuführ-Zellenradschleuse 46 direkt vorgeordnet.
Die Zuführ-Zellenradschleuse 46 dichtet den Zulaufstutzen 4 zuführseitig
im Wesentlichen ab.
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Bei
der Ausführung nach 2 ist der
Abgasstutzen 34 druckdicht mit einer Förderleitung 47 für
das Wärmeträger-Gas verbunden. In der Förderleitung 47 ist
ein Filter beziehungsweise ein Zyklon 48 zur Reinigung
des durch die Förderleitung 47 geführten
Wärmeträger-Gases, insbesondere zur Staubabscheidung,
angeordnet. Über eine nicht dargestellte Verbindungsleitung
kann die Förderleitung 47 mit dem Ansaugfilter 31 und
der Saugleitung 30 verbunden sein, sodass insgesamt ein
geschlossenes Leitungssystem zur Führung des Wärmeträger-Gases
resultiert.
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Bei
der Ausführung nach 2 kann auf
den zusätzlichen Sauggaserzeuger (vergleiche Sauggaserzeuger 38 in
der 1) verzichtet werden. Die gesamte Gasmenge und
die gesamte Führung des Wärmeträger-Gases
wird vom Druckgaserzeuger 29 bereitgestellt. Bei der Ausführung
nach 2 steht insbesondere auch der Pufferabschnitt 1 unter
Druck.
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Eine
weitere Ausführung eines Schüttgut-Wärmetauschers
wird nachstehend anhand der 3 erläutert.
Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend schon unter
Bezugnahme auf die Schüttgut-Wärmetauscher nach
den 1 und 2 erläutert wurden,
tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Anstelle
eines Abgasstutzens (vergleiche Abgasstutzen 34 in den 1 und 2)
hat der Pufferabschnitt 1 des Schüttgut-Wärmetauschers nach 3 eine
konzentrisch zum Zulaufstutzen 4 angeordnete Abgas-Ringleitung 49,
die vom koaxial hierzu angeordneten Zulaufstutzen 4 durchtreten wird.
Die Ringleitung 49 beziehungsweise ein entsprechend angeordneter
konzentrischer Spalt steht wiederum mit einer Verbindungsleitung 50 in
Fluidverbindung, die wiederum unterhalb des Ansaugtrichters 36 endet.
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Unterhalb
der Ausmündung des Zulaufstutzens 4 in den Pufferabschnitt 1 ist
als Schüttgut-Verteilereinheit 51 ein Konus angeordnet.
Die Spitze 52 des Konus 51 ist dem Zulaufstutzen 4 zugewandt. Die
Spitze 52 ist zentrisch unterhalb der Ausmündung
des Zulaufstutzens 4 in den Pufferabschnitt 1 angeordnet.
Die Schüttgut-Verteilereinheit 51 ist um eine
zentrale Längsachse des Pufferabschnitts 1 rotationssymmetrisch.
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In
den Pufferabschnitt 1 des Schüttgut-Wärmetauschers
nach 3 mündet eine Sichtungsgas-Zuführleitung 53 ein.
Letztere steht mit einer Sichtungsgas-Zuführeinrichtung 54 in
Form eines weiteren Druckgaserzeugers in Verbindung.
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Über
die Sichtungsgas-Zuführleitung 53 kann Sichtungsgas
in den Pufferabschnitt 1 eingeblasen werden, wodurch das
zugeführte Schüttgut 20 gesichtet werden
kann. Alternativ ist es auch möglich, das Sichtungsgas über die
Zuführeinrichtung für das Wärmeträger-Gas
zuzuführen, also über den Druckgaserzeuger 29 oder
den Sauggaserzeuger 39.
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Eine
weitere Ausführung eines Schüttgut-Wärmetauschers
wird nachfolgend anhand der 4 erläutert.
Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend schon unter
Bezugnahme auf die Ausführungen nach den 1 bis 3 beschrieben
wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals
im Einzelnen diskutiert.
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Die
Wärmeträger-Gasführung unterscheidet sich
beim Schüttgut-Wärmetauscher nach 4 von demjenigen
nach 1 in Folgendem: Der Schüttgut-Wärmetauscher
nach 4 hat keinen Druckgaserzeuger (vergleiche Druckgaserzeuger 29 in
der 1). Das Schüttgut wird den Wärmetauschern nach 4 über
eine hinreichend gasdichte Zellenradschleuse 46 zugeführt.
Zudem fehlt beim Schüttgut-Wärmetauscher nach 4 die
offene Stelle 35. Der Abgasstutzen 34 ist druckdicht
mit der Saugleitung 37 verbunden. Zur Erzeugung einer durch
den Schüttgut-Wärmetauscher geförderten
Wärmeträger-Gasmenge reicht bei der Ausführung
nach 4 also der Sauggaserzeuger 38 aus. In
diesem Falle ist also der Sauggaserzeuger 38 die Gas-Zuführeinrichtung.
Für die Einstellung der Leistung des Sauggaserzeugers 38 gilt
daher, insbesondere im Zusammenhang mit der Bestimmung der kritischen
Leerrohrgasgeschwindigkeit im Vorbereitungs-Betrieb des Schüttgut-Wärmetauschers,
was vorstehend zum Druckgaserzeuger 29 der Ausführungen
nach den 1 und 3 erläutert
wurde.
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Das
durch das Schüttgut 20 strömende Wärmeträger-Gas
kann insbesondere auch eine Trocknung des Schüttguts herbeiführen.
Hierzu kann das Wärmeträger-Gas in der Gas-Zuführleitung 28 vorgetrocknet
werden.
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Ein
Beispiel für das Schüttgut 20 ist pelletiertes
Tierfutter mit einer Schüttdichte von 650 kg/m3 und
einer Partikeldichte von 1461 kg/m3. Der
sich hieraus ergebende Hohlraum-Volumenanteil ist 56%. Die Tierfutter-Pellets
sind stäbchenförmig mit einem Durchmesser der
Stäbchen von etwa 5 mm und einer Länge von etwa
10 bis 25 mm. Die optimale Leerrohrgasgeschwindigkeit zur Erzielung
eines effizienten Wärmeübergangs vom Schüttgut 20 auf
das Wärmeträgerfluid liegt im Bereich von etwa
0,8 m/s bis 1,4 m/s.
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Bei
einem weiteren Beispiel ist das Schüttgut 20 ein
unter Wasser granuliertes Kunststoffgranulat mit einer Schüttdichte
von 530 kg/m3 und einer Feststoffdichte
von 950 kg/m3. Es ergibt sich hieraus ein Hohlraum-Volumenanteil
von 42%. Der äquivalente volumengleiche Kugeldurchmesser
dieses Granulats beträgt 3,8 mm. Das Schüttgut 20 wurde
von einer Temperatur von 90° bis 95°C mit Hilfe
von Kühlwasser mit einer Temperatur von etwa 20° bis
30°C gekühlt und es wurden verschiedene Wärmeträger-Gasmengen
eingeblasen. Die ermittelte kritische Leerrohrgasgeschwindigkeit
lag bei 0,7 m/s bis 0,9 m/s, wobei im Bereich der Leerrohrgasgeschwindigkeiten
zwischen 0,5 und 1,1 m/s ein guter Wärmeübergang
vom Schüttgut auf das Wärmeträgerfluid festgestellt
wurde. Weiterhin wurde bei den durchgeführten Messungen
ein Druckverlustmaximum zwischen dem Pufferabschnitt 1 und
dem Austragsabschnitt 3 bei einer kritischen Leerrohrgasgeschwindigkeit
im Bereich von 0,7 m/s bis 0,9 m/s festgestellt. Für die
Versuche wurden verschiedene Rohrdurchmesser im Bereich von 25 mm
bis 50 mm verwendet.
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Typische
Wärmeleitfähigkeitswerte für das Schüttgut 20 liegen
im Bereich zwischen 0,05 und 0,25 W/mK, so lange die Schüttungen
nicht gasdurchströmt sind.
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Neben
Luft können als Wärmetauscher-Gas auch andere
Gase, insbesondere Stickstoff, Kohlendioxid, Offgas, also Stickstoff
verunreinigt mit diversem Kohlenwasserstoff, und gegebenenfalls
auch Wasserdampf, zum Einsatz kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004041375
A1 [0002, 0005]
- - EP 0444338 B1 [0005]
- - DE 10054240 A1 [0048]