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Die
Erfindung betrifft einen Klettergriff, der mit einem Befestigungsmittel
an natürlichen oder künstlichen Kletterwänden
befestigt wird, umfassend ein Griffelement mit einer Oberfläche
und einer Rückseite, die eine Schicht aufweist.
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Klettergriffe
werden in unterschiedlichen Formen und Größen
hergestellt und dienen beim Klettern sowohl als Griff, wie auch
als Tritt. Bei der Herstellung von Klettergriffen wird versucht,
die Oberfläche und Form des Klettergriffes natürlichem
Fels anzupassen, so dass der Kletterer in einer Kletterhalle Routen
steigen kann, die natürlichen Routen aus Basalt, Kalk oder
Sandstein ähnlich sind. Hierzu ist die Oberfläche
des Klettergriffes sehr wichtig, die die Rauheit des natürlichen
Gesteins aufweisen soll und gleichzeitig abriebfest sein soll. Diese
Eigenschaft bieten Griffe aus Polyester, das bei der Herstellung mit
Quarzsand und Kreide vermischt wird. Dieses Polyester-Quarzsand-Kreide-Gemisch
wird flüssig in Formen vergossen und erstarrt nach einer
Härte- bzw. Topfzeit. Es entstehen starre Griffe mit dem Nachteil,
dass diese bei schlagartiger oder dauerhafter Belastung brechen
können. Eine derartige Belastung kann z. B. bei der Montage
der Griffe durch zu starkes oder unsachgemäßes
Anziehen erfolgen, da sich der Griff bei einer vorgeschriebenen
Belastung an der Kletterwand nicht drehen darf. Eine weitere Ursache
für das Brechen eines Griffes ist die Befestigung des Klettergriffes
auf unebenem Untergrund, oder wenn Klettergriffe unsachgemäß behandelt
werden, z. B. in Behälter geworfen werden, so dass Risse
entstehen. Fallen Teile von gebrochenen Klettergriffen aus Höhen
von 10 bis 20 m zu Boden, stellen sie ein erhebliches Verletzungsrisiko
für die Sportler und Zuschauer dar.
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Bekannt
sind Klettergriffe aus Polyurethan, die sehr elastisch sind und
nicht brechen können. Nachteil dieser Griffe ist die unzureichende
Oberflächenhärte, die diese Griffe nach 2 bis
3 Monate intensiver Benutzung in einer Kletterhalle glatt und damit unbrauchbar
macht. In Folge müssen die Klettergriffe der gesamten Klettertour
ausgetauscht werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist.
Außerdem ist die Oberflächenstruktur dieses Materials
völlig unzureichend, da eine ausreichende Grundhärte
fehlt und sich der Griff zu weich und unnatürlich anfühlt.
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Die
EP 1316336 A1 beschreibt
Klettergriffe, die mit innenliegenden Drähten, Matten oder
dergleichen versehen sind, um dem Klettergriff eine zusätzliche
Stabilität gegen Griffbruch zu geben. Diese Griffe haben
den Nachteil, dass die innenliegenden Drähte, Matten, etc.
den Griffbruch mehr fördern, als ihn unterbinden, da die
Drähte und Matten im erhärteten Polyester wie
kleine Risse wirken, die die Festigkeitsstruktur des Polyesters
unterbrechen. Ein weiterer Nachteil ist, dass Ecken und kleinere
Bruchstücke nicht von den Drähten und Matten gehalten
werden und bei einem Griffbruch trotzdem zu Boden fallen.
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In
der
DE 20 2006
010 250 U1 wird ein Klettergriff beschrieben, der auf der
Unterseite dauerhaft mit einer elastischen Schicht verbunden ist.
Die elastische Schicht besteht aus einem Duroplast und wird bei
der Herstellung des Griffes erzeugt und mit dem Griffelement verbunden.
Auch wenn diese elastische Schicht im Handling viele Vorteile bietet,
ist es doch aufwändig, diese Schicht bei der Herstellung
des Griffes zu erzeugen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen preiswerten Klettergriff
zu schaffen, der mit einer abriebfesten Oberfläche versehen
ist und bei einem Bruch des Materials einen vollständigen
Schutz gegen Herunterfallen aufweist. Dabei soll auch eine nachträgliche
Ausstattung des Klettergriffes mit einem Bruchschutz möglich
sein.
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Die
Lösung der Aufgabe erfolgt nach Anspruch 1. Mit den Unteransprüchen
werden weitere vorteilhafte Ausgestaltungen erreicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Der
Klettergriff 1 besteht im Wesentlichen aus dem Griffelement 2 mit
einer Oberfläche 3 und einer Rückseite 7,
sowie einer Schicht 8, die mit der Rückseite durch
einen Kleber befestigt wird.
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Dadurch,
dass das Griffelement 2 auf der Rückseite 7 mit
einer aufgeklebten Schicht 8 verbunden ist, setzt sich
bei einem Griffbruch der zuvor auftretende Spannungsriss nur bis
zur aufgeklebten Schicht 8 fort. Die aufgeklebte Schicht 8 bleibt
in ihrer Form und ihrem Verbund über die Ausdehnung des gesamten
Griffelementes 2 erhalten und verhindert damit, dass auch
kleine Bruchstücke aus den Randbereichen des Griffelementes 2 herunter
fallen können.
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Die
Verbindung zwischen Griffelement 2 und aufgeklebter Schicht 8 erfolgt
nach der Herstellung des Griffelementes 2, das aus einem
ursprünglich flüssigen Polyester-Quarzsand-Kreide-Gemisch
in eine Form vergossen wird und aushärtet. Durch Aushärten
des Polyester-Quarzsand-Kreide-Gemisches an der Gussform wird eine
raue und poröse Oberfläche erzeugt, die der Rauheit
von natürlichem Gestein sehr nahe kommt. Die Rückseite 7 des
Griffes härtet ohne Berührung an einer Gussform
aus und ist dann fast absolut glatt und eben. Damit ist die Oberfläche der
Rückseite 7 hervorragend geeignet, eine sehr dünne
Schicht Kleber aufzunehmen. Um den Anforderungen des Bruchschutzes
zu genügen, muss die aufgeklebte Schicht 8 in
erster Linie so reißfest sein, dass bei dem Bruch eines
Griffstückes das auftretende Gewicht des Bruchstückes
mit der Losreißkraft von der Schicht 8 aufgenommen
werden kann. Als Materialien für die Schicht 8 eignen
sich Thermoplaste, wie z. B. Polyethylen, oder Duroplaste, wie z.
B. Polyurethan oder Epoxydharz. Die Schicht 8 aus einem
Thermoplast oder einem Duroplast kann auch z. B. mit Glasfasern,
Textilien, Jute oder Metallfäden oder -drähte
verstärkt sein. Als weitere Materialien eignen sich Gewebe,
wie z. B. Textilgewebe, Jutegewebe, Kunststoffgewebe, Papiergewebe
oder Metallgewebe. Die Schicht 8 weist dabei mindestens
eine Zugfestigkeit von 20 N/mm2 auf, bevorzugt
mindestens 40 N/mm2. Damit die Schicht 8 eine
gewisse Elastizität aufweist und bei zu großer
Belastung nicht sofort reißt, weist die Schicht 8 eine
Bruchdehnung von mindestens 200%, bevorzugt mindestens 400% auf.
Diese Schicht 8 wird mit einer sehr dünnen Schicht
Kleber auf die Rückseite 7 des Griffes aufgebracht.
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Die
dabei entstehende Verbindung kann zwar mit hohem Kraftaufwand unter
bestimmten Bedingungen zerstört werden, sie ist aber so
stark, dass das Griffelement 2 einen Teil der beim Klettern
auftretenden Kräfte auf die aufgeklebte Schicht 8 übertragen
kann. Die Festigkeit der Verbindung zwischen der Schicht 8 und
der Rückseite 7 wird dabei über die Abschälgeschwindigkeit
definiert. Sie sollte bei einem 1 cm breiten Streifen bei einer
Kraft von 25 N nicht über 15 mm/min liegen, bevorzugt nicht über
10 mm/min liegen.
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Dadurch,
dass die aufgeklebte Schicht 8 aus einem Thermoplast oder
Duroplast hergestellt wird, ergibt sich ein Klettergriff 1,
der sich flexibel kleinsten Unebenheiten des Untergrundes anpasst
und so ein planes Auflegen auf inhomogenen und leicht strukturierten
Wänden ermöglicht. Die Schicht 8 bildet
eine weiche Oberfläche auf der Rückseite 7 des
Griffes und verzahnt sich mit der rauen Wandoberfläche,
wodurch sich der Reibwert erhöht und damit das erforderliche
Anzugsmoment für die Befestigung des Griffes abgesenkt
wird.
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Der
Kleber kann mittels Spachtel oder anderer geeigneter Werkzeuge auf
die Rückseite 7 des Klettergriffes 1 aufgebracht
werden, wobei dann die Schicht 8, die aus einer Matte oder
dicken Folie eines Duroplastes oder einer Gewebebahn ausgeschnitten wird,
auf die Rückseite 7 in bzw. auf den Kleber aufgebracht
wird. Der Kleber kann aber auch schon vorher fest mit der Matte,
Folie oder Gewebebahn verbunden sein, wie dies bei Kleberollen bereits
bekannt ist. Nach dem Ausschneiden der entsprechenden Größe
wird eine Schutzfolie vom Kleber abgezogen und die Schicht 8 auf
die Rückseite 7 geklebt. Dies erlaubt das leichte
Nachrüsten eines bereits vorhandenen Griffes mit einem
Bruchschutz.
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Von
Vorteil kann es sein, wenn die Schicht 8 beidseitig mit
einem Kleber versehen ist. Die erste Seite der Schicht 8 ist
wie zuvor beschrieben mit dem Kleber versehen, um mit sehr hoher
Festigkeit an der Rückseite 7 des Griffelementes 2 befestigt
zu werden. Die zweite Seite der Schicht 8 ist mit einem
gering haftenden und nicht aushärtenden Kleber versehen,
der ausreichend ist, den Klettergriff 1 leicht an der Kletterwand
zu fixieren, bevor der Klettergriff 1 an die Kletterwand
angeschraubt wird.
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Eine
weitere Verbesserung ergibt sich dadurch, dass entsprechend der
Griffgröße und des Untergrundes die Dicke der
aufgeklebten Schicht 8 zwischen 0,1 bis 20 mm variiert
werden kann. Damit kann großen Klettergriffen 1 ein
größerer Ausgleich für Oberflächenunebenheiten
zugeordnet werden, und kleinen Griffen und Tritten eine dünne
Schicht 8, die in diesem Fall vordergründig nur
für die Haftung auf dem Untergrund und dem Bruchschutz
dienen soll. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schicht 8 zwischen
0,1 bis 0,5 mm dick und mit einem Kleber vorbehandelt bzw. versehen,
wobei die Dicke der Klebschicht zwischen 0,1 mm bis 1 mm beträgt.
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Die
Befestigung des Klettergriffes 1 an dem Untergrund erfolgt
dadurch, dass in dem Klettergriff 1 mindestens eine Durchgangsbohrung 5 angeordnet ist,
die das Griffelement 2 und die aufgeklebte Schicht 8 durchdringt.
Damit kann der Klettergriff 1 mittels Schrauben an der
Wand oder dem Untergrund befestigt werden. Üblicherweise
werden Innensechskantschrauben verwendet, deren Kopf nicht über
die Oberfläche des Klettergriffes hinaus stehen dürfen.
Hierzu weist das Griffelement 2 eine Sackbohrung 4 auf,
die den Schraubenkopf aufnimmt. Im Bereich des Bohrgrundes der Sackbohrung 4 wird
in den flüssigen Polyester-Quarzsand-Kreide-Gemisch eine
Unterlegscheibe 6 angeordnet, so dass beim Anziehen der
Schraube ein Brechen des Griffes vermindert wird.
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- 1
- Klettergriff
- 2
- Griffelement
- 3
- Oberfläche
- 4
- Sackbohrung
- 5
- Durchgangsbohrung
- 6
- Unterlegscheibe
- 7
- Rückseite
- 8
- Schicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1316336
A1 [0004]
- - DE 202006010250 U1 [0005]