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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lageveränderung mindestens
eines Teils einer Beleuchtungseinrichtung für Kraftfahrzeuge
mittels mindestens eines Verstellantriebs, wobei in Abhängigkeit von
einem Sollwert für die Lage des mindestens einen Teils
und von einem Istwert der Lage des mindestens einen Teils unter
Verwendung eines Dreipunktreglers ein Stellsignal zur Ansteuerung
des Verstellantriebs ermittelt wird.
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Aus
der
EP 0 545 111 A2 ist
es bekannt, einen Dreipunktregler zur Einstellung der Neigung eines
Kraftfahrzeugscheinwerfers einzusetzen. Dabei wird in Abhängigkeit
von einem Ausgangsignal des Dreipunktreglers ein in einer Verstellvorrichtung
vorhandener Elektromotor angesteuert. Nachteilig an einer derartigen
Ansteuerung ist, dass eine hinreichend hohe Stellgenauigkeit nur
dann erreicht werden kann, wenn eine relativ geringe Stellgeschwindigkeit
der Verstellvorrichtung gewählt wird. Deshalb werden Dreipunktregler
bei dem bekannten Verfahren zur Einstellung der Neigung eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
derzeit nur für eine statische Leuchtweiteneinstellung
eingesetzt, bei der lediglich eine niedrige Verstellgeschwindigkeit
erforderlich ist. Die statische Leuchtweiteneinstellung korrigiert
eine veränderte Leuchtweite, die beispielsweise von einer Neigungsänderung
des Fahrzeugs aufgrund einer Beladung mit Gepäck und/oder
Passagieren herrührt.
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Dynamische
Vorgänge, die sich auf die Leuchtweite auswirken können,
wie beispielsweise eine Einfederung einer Fahrzeugkaroserie aufgrund eines Überfahrens
von Fahrbahnunebenheiten und/oder einer Beschleunigung oder Verzögerung des
Fahrzeugs, werden im Rahmen einer statischen Leuchtweiteneinstellung
nicht kompensiert.
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Des
Weiteren ist es bekannt, Verstellvorrichtungen für Kraftfahrzeugscheinwerfer,
die sowohl eine hohe Stellgenauigkeit als auch eine hohe Stellgeschwindigkeit
aufweisen, unter Verwendung von Schrittmotoren zu realisieren. Derartige
Verstellvorrichtungen sind jedoch aufwändig in Aufbau und
Herstellung und relativ teuer.
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Ferner
ist aus der
DE 25 09
219 A1 aus einem ganz anderen technischen Gebiet eine Einrichtung
zum Ermitteln und Signalisieren einer in einem der Glieder einer
Messkette aufgetretenen Störung bekannt. Diese vor allem
für einen Einsatz in Anlagen der Verfahrenstechnik geeignete
Einrichtung weist einen Dreipunktregler mit einem von einem Integrator gebildeten
Rückführglied auf. Bei dieser Einrichtung handelt
es sich jedoch nicht um eine Regelschaltung, sondern vielmehr um
eine Überwachungsschaltung zur Überwachung eines
zeitveränderlichen Signals. Dieser Schaltung fehlt nämlich
eine für eine Regelung typische Einwirkungsmöglichkeit
auf einen zu regelnden Prozess.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Lageveränderung
mindestens eines Teils einer Beleuchtungseinrichtung für
Kraftfahrzeuge mittels mindestens eines Verstellantriebs der eingangs
genannten Art dahingehend auszugestalten und weiterzubilden, dass
gleichermaßen eine hohe Stellgenauigkeit und eine hohe
Stellgeschwindigkeit erzielt werden kann, und die entsprechende
Versteileinrichtung dennoch einfach und kostengünstig realisiert
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 durch ein Verfahren der eingangs genannten
Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in Abhängigkeit
vom Stellsignal ein Rückführsignal gebildet wird,
das mit einem aus der Differenz zwischen Sollwert und Istwert ermittelten
Regeldifferenzsignal verknüpft wird, wobei das verknüpfte
Signal dem Dreipunktregler zugeführt wird. Weil bei diesem
Verfahren der Verstellantrieb unmittelbar von einem Ausgangssignal
des Dreipunktreglers, dem sog. Stellsignal, angesteuert wird, kann
eine zum Betrieb der Verstellvorrichtung benötigte Leistungselektronik
besonders einfach ausgeführt werden. Denn das Stellsignal
nimmt, da es vom Dreipunktregler erzeugt wird, nur drei verschiedene
Werte an, so dass sich lediglich drei verschiedene Betriebszustände
des Verstellantriebs ergeben, nämlich ein Ruhezustand,
ein Vorwärtslauf sowie ein Rückwärtslauf.
Es kann somit eine Endstufe mit kostengünstigen Schalttransistoren
verwendet werden; eine Endstufe mit linear geregelten Leistungstransistoren,
wie sie beispielsweise bei der Verwendung eines Proportional-Integral-Reglers
(PI-Regler) oder eines anderen Stetigreglers erforderlich wäre,
oder eine aufwändige PWM-Ansteuerung sind also nicht notwendig.
Des Weiteren sind die Transistoren der Endstufe entweder gar nicht oder
zumindest annähernd voll durchgeschaltet, so dass sich
in der Endstufe eine geringe Verlustleistung ergibt und ein im Verstellantrieb
vorhandener Elektromotor – wenn er sich nicht im Ruhezustand
befindet – ein hohes Drehmoment aufweist.
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Hierbei
ist bevorzugt, dass das Rückführsignal mit dem
Regeldifferenzsignal verknüpft wird, indem es vom Regeldifferenzsignal
subtrahiert wird. Die Differenzbildung stellt nämlich eine
verhältnismäßig leicht realisierbare
Art der Verknüpfung dar. Außerdem kann so die
Ermittlung des dem Dreipunktregler zuzuführenden Signals
aus dem Sollwert, dem Istwert und dem Rückführsignal
mit Hilfe eines einzigen Verknüpfungselements, beispielsweise
unter Verwendung eines Differenzverstärkers, realisiert werden.
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Es
ist weiter bevorzugt, dass das Stellsignal auf einen positiven Wert
gesetzt wird, wenn das ihm zugeführte Signal einen ersten
Schwellwert überschreitet, das Stellsignal auf einen negativen
Wert gesetzt wird, wenn das ihm zugeführte Signal einen zweiten
Schwellwert unterschreitet, und das Stellsignal auf einen Wert von
wenigstens annähernd Null gesetzt wird, wenn der Wert des
ihm zugeführten Signals innerhalb eines Unempfindlichkeitsintervalls des
Dreipunktreglers liegt. Die auf diese Weise ausgewählten
Werte des Stellsignals lassen sich besonders leicht von einer Endstufe
zur Ansteuerung des Verstellantriebs unterscheiden. Der erste Schwellwert
ist vorzugsweise größer oder gleich einer oberen
Grenze des Unempfindlichkeitsintervalls, und der zweite Schwellwert ist
vorzugsweise kleiner oder gleich einer Untergrenze des Unempfindlichkeitsintervalls.
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Ein
besonders günstiges Regelverhalten ergibt sich, wenn der
erste Schwellwert positiv und der zweite Schwellwert negativ ist.
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Das
Regelverhalten kann noch weiter verbessert werden, wenn vorgesehen
wird, dass der erste und der zweite Schwellwert betragsmäßig gleich
und/oder das Unempfindlichkeitsintervall symmetrisch zum Wert Null
ist.
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Es
kann vorgesehen werden, dass ein Wert des Rückführsignals
einem aktuellen Wert des Stellsignals derart nachgeführt
wird, dass eine Änderungsrate des Rückführsignals
vom aktuellen Wert des Stellsignals abhängt und/oder nach
oben begrenzt ist. Das Rückführsignal kann hierbei
beispielsweise durch eine Integration des Stellsignals oder eines
aus dem Stellsignal ermittelten Signals gebildet werden. Auf diese
Weise wird eine verzögernde Rückführung
bereitgestellt. Diese verzögernde Rückführung
bewirkt, dass ein Motor des Verstellantriebs über einzelne,
kurze Stellimpulse angesteuert wird. Dabei wird bei Vorliegen einer
großen Regeldifferenz, also wenn die Ist-Position des bewegbaren Teils
noch weit von der Soll-Position entfernt ist, ein relativ lang andauernder
Stellimpuls erzeugt, so dass sich das bewegbare Teil schnell zu
seiner Sollposition hinbewegt. Während der Bewegung des
bewegbaren Teils zur Sollposition hin werden die Stellimpulse verkürzt
und die Bewegung somit verlangsamt, so dass sich das bewegbare Teil
weitgehend überschwingungsfrei, das heißt ohne
dass das Regeldifferenzsignal das Unempfindlichkeitsintervall des Dreipunktreglers überschreitet,
an die Soll-Position annähert. Das erfindungsgemäße
Verfahren zeigt also im Wesentlichen das Verhalten eines Schrittreglers.
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Es
können also Verfahren zur Lageveränderung unter
Verwendung eines Dreipunktreglers realisiert werden, die sowohl
eine hohe Stellgenauigkeit als auch eine hohe Stellgeschwindigkeit
aufweisen. Bislang ist man in Fachkreisen davon ausgegangen, dass
ein Verfahren zur Lageveränderung einer derart hohen Güte
nur dadurch erreichbar wäre, dass man teuere Schrittmotoren
einsetzt oder verhältnismäßig aufwändige
stetige Regelverfahren wie beispielsweise das Proportional-Integral-Verfahren
anwendet, die jedoch den Einsatz einer aufwändigen Leistungselektronik
(Linear-Endstufe oder PWM-Ansteuerung) erforderlich machen.
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Es
ist bevorzugt, dass die Änderungsrate des Rückführsignals
wenigstens annähernd proportional zu einer Differenz zwischen
dem Stellsignal oder einem aus dem Stellsignal ermittelten Signal
und dem Rückführsignal oder einem aus dem Rückführsignal
ermittelten Signal ist, wobei ein Proportionalitätskoeffizient
bei betragsmäßig zunehmenden Rückführsignal
einen ersten Wert und bei betragsmäßig abnehmenden
Rückführsignal einen zweiten Wert annimmt. Auf
diese Weise kann zur Bildung des Rückführsignal
ein einfach realisierbares Rückführglied verwendet
werden, das ein RC-Glied aufweist und/oder dessen Sprungantwort
einen exponentiellen Verlauf aufweist. Sieht man vor, dass beide
Werte gleich sind, also der Proportionalitätskoeffizient
in jedem Betriebszustand des Rückführglieds konstant ist,
dann kann das Rückführglied noch weiter vereinfacht
werden werden; insbesondere kann es aus einem RC-Glied gebildet
werden.
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Als
weitere Lösung der oben genannten Aufgabe wird eine Beleuchtungseinrichtung
für Kraftfahrzeuge mit mindestens einem Verstellantrieb
zur Bewegung mindestens eines Teils der Beleuchtungseinrichtung
und mindestens einer Regeleinrichtung, welche in Abhängigkeit
von einem Sollwert für die Lage des mindestens einen Teils
und einen Istwert der Lage des mindestens einen Teils unter Verwendung
eines Dreipunktreglers ein Stellsignal zur Ansteuerung des Verstellantriebs
ermittelt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Regeleinrichtung
Mittel zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens aufweist. Bei dieser Beleuchtungseinrichtung erreicht die
Lage des mindestens einen Teils der Beleuchtungseinrichtung besonders
schnell den Sollwert, wobei eine hohe Stellgenauigkeit erreicht
wird und die Beleuchtungseinrichtung dennoch kostengünstig herstellbar
ist.
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Hierbei
kann vorgesehen werden, dass die Regeleinrichtung mindestens eine
Schaltungsanordnung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens aufweist. Dadurch kann eine kompakte und störunanfällige
Beleuchtungseinrichtung realisiert werden. Wird die Schaltungsanordnung
oder ein Teil davon als integrierte Schaltung ausgeführt,
so ergibt sich eine noch kompaktere Beleuchtungseinrichtung die
noch störunanfälliger und insbesondere gegenüber
mechanischer Beanspruchung robust ist.
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Es
kann weiter vorgesehen werden, dass die Mittel zur Ausführung
des Verfahrens mindestens ein Computerprogramm, das zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens programmiert
ist, beinhalten. Auf diese Weise kann die Regeleinrichtung mit Standardbauteilen,
insbesondere Micro-Controllern, realisiert werden. Außerdem
können Parameter des Verfahrens durch einfaches Umprogrammieren der
Regeleinrichtung, beispielsweise im Rahmen eines Wartungseingriffes,
geändert werden. Schließlich wird eine Übermittlung
des Istwerts über digitale Übertragungseinrichtungen,
wie beispielsweise Bussysteme, an die Regeleinrichtung erleichtert.
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Vorzugsweise
umfasst der Verstellantrieb einen Gleichstrommotor. Denn ein Gleichstrommotor ist
kostengünstig und über eine einfache Endstufe ansteuerbar.
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Es
ist bevorzugt, dass dem Verstellantrieb eine Verstelleinrichtung
zur Bewegung mindestens eines Lichtmoduls, eines Reflektors und/oder
mindestens einer Blende eines Kraftfahrzeugscheinwerfers zur Beeinflussung
einer Lichtverteilung eines vom Scheinwerfer erzeugten Lichtbündels
zugeordnet ist. Dadurch kann die Lichtverteilung besonders schnell
und präzise beeinflusst werden.
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Hierbei
ist besonders bevorzugt, dass die Bewegung des Lichtmoduls und/oder
des Reflektors eine horizontale Bewegung zur Erzeugung von Kurvenlicht
und/oder eine vertikale Bewegung zur Bereitstellung einer Leuchtweitenregelung
und/oder einer adaptiven Lichtverteilung umfasst. Dies ermöglicht
eine besonders kostengünstige Realisierung dieser Funktionen.
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Weiter
ist bevorzugt, dass die Bewegung der Blende eine Schwenkbewegung
zum Umschalten zwischen Fern- und Abblendlicht und/oder eine translatorische
Bewegung zur Bereitstellung einer adaptiven Lichtverteilung umfasst.
Auf diese Weise wird eine schnelle und genaue Positionierung der Blende
mit geringem technischen Aufwand ermöglicht.
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Nachfolgend
werden exemplarische Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher
erläutert. Gleiche Elemente tragen dieselben Bezugszeichen
und werden in der Regel nur einmal im Detail beschrieben. In der
Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Beleuchtungseinrichtung gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Kennlinie eines Dreipunktreglers der Beleuchtungseinrichtung aus 1;
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3 einen
zeitlichen Verlauf eines von einem Rückführglied
erzeugten Rückführsignals bei Anlegen eines Sprungsignals
an das Rückführglied;
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4a–c
einen zeitlichen Verlauf eines Regeldifferenzsignals, eines Istwerts
der Lage eines bewegbaren Teils der Beleuchtungseinrichtung sowie eines
Stellsignals;
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5 einen
Verstellantrieb und ein Lichtmodul; und
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6a–b
einen Verstellantrieb mit Blendenanordnung.
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Eine
in 1 gezeigte Beleuchtungseinrichtung 1 weist
eine Regeleinrichtung 3 auf, an welche eine Endstufe 5 angeschlossen
ist. Die Endstufe 5 ist mit einem Gleichstrommotor 7 verbunden,
welcher Teil eines Verstellantriebs 9 ist. Der Verstellantrieb 9 umfasst
außerdem einen Istwert-Geber 11, welcher über
eine mechanische Koppeleinrichtung 13 derart mit dem Gleichstrommotor 7 verbunden
ist, dass er die aktuelle Position eines bewegbaren Teils (in 1 nicht
gezeigt) der Beleuchtungseinrichtung erfassen kann. Eine Rückführleitung 15 verbindet
den Istwert-Geber 11 mit einem Verknüpfungselement 17 der
Regeleinrichtung 3. Mit diesem Verknüpfungselement 17 ist
außerdem ein Sollwert-Geber 19 verbunden. Der
Sollwert-Geber 19 kann Teil eines Steuergerätes,
das beispielsweise eine Leuchtweitenregelung durchführt
oder eine Kurvenlichtfunktion bereitstellt, sein.
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Innerhalb
der Regeleinrichtung 3 befindet sich zwischen dem Verknüpfungselement 17 und
der Endstufe 5 ein Dreipunktregler 21. Ein Rückführglied 23 ist
antiparallel zum Dreipunktregler 21 angeordnet. Alternativ
dazu kann das Rückführglied 23, wie mit
einem gestrichelt gezeichneten Pfeil in 1 angedeutet,
auch antiparallel zu einer Serienschaltung des Dreipunktreglers 21 und
der Endstufe 5 angeordnet werden. Dies ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn der Dreipunktregler 21 und die Endstufe 5 in
einem gemeinsamen Bauteil zu einem so genannten Dreipunktverstärker
(Dreipunktregler 21 mit integrierter Endstufe 5)
zusammengefasst sind und für einen Ausgang 24 des
Dreipunktreglers 21 kein gesonderter Anschluss an dem Bauteil
vorhanden ist.
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Beim
Betrieb der Beleuchtungseinrichtung 1 erzeugt der Sollwert-Geber 19 einen
Sollwert X, von welchem vom Verknüpfungselement 17 ein
mit dem Istwert-Geber erfasster Istwert Y subtrahiert wird, um ein
Regeldifferenzsignal D = X – Y zu erhalten. Von diesem
wird ein Wert R eines Rückführsignals subtrahiert.
Ein so ermitteltes Eingangssignal E = D – R wird dem Dreipunktregler 21 zugeführt.
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Der
Dreipunktregler 21 arbeitet folgendermaßen (siehe 2) Überschreitet
das Eingangssignal E des Dreipunktreglers 21 einen ersten
Schwellwert e1, dann setzt der Dreipunktregler 21,
wie in einer Kennlinie 25 des Dreipunktreglers 21 gezeigt,
ein Ausgangssignal Q auf einen positiven Wert H. Nimmt das Eingangssignal
E wieder ab, dann wird das Ausgangssignal Q erst dann wieder auf
den Wert Null gesetzt, wenn das Eingangssignal E eine obere Grenze e3 eines Unempfindlichkeitsintervalls [e4 e3] erreicht oder
unterschritten hat. Unterschreitet das Signal E einen zweiten Schwellwert
e2, dann setzt der Dreipunktregler 21 das
Stellsignal Q auf einen negativen Wert L. Steigt dann das Eingangssignal
E wieder an, dann setzt der Dreipunktregler 21 das Stellsignal
Q erst dann wieder auf Null, wenn das Eingangssignal E eine untere
Grenze e4 des Unempfindlichkeitsintervalls
[e4 e3] erreicht
oder überschritten hat. Liegt der Wert des Eingangsignals
E innerhalb des Unempfindlichkeitsintervalls [e4 e3], dann nimmt das Stellsignal Q unabhängig
von seinem früheren Verlauf den Wert Null an.
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In
der hier gezeigten Ausführungsform ist die Kennlinie 25 des
Dreipunktreglers 21 symmetrisch. Das heißt, die
beiden von Null verschiedenen Stellsignale H und L sind betragsmäßig
gleich (L = –H), die beiden Schwellwerte e1 und
e2 sind betragsmäßig gleich
(e2 = –e1),
und das Unempfindlichkeitsintervall [e4 e3] ist symmetrisch zum Nullpunkt (e4 = –e3).
Abweichend hiervon kann jedoch auch eine asymmetrische Kennlinie 25 vorgesehen
werden.
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Das
Verhalten des Rückführgliedes 23 lässt sich
anhand von in 3 dargestellten Sprungantworten
beschreiben. Weist zum Zeitpunkt t = 0 das Rückführsignal
R den Wert Null auf und wird zu diesem Zeitpunkt t = 0 an das Rückführglied 23 ein
Stellsignal Q angelegt, das zum Zeitpunkt t = 0 vom Wert Null auf
den Wert H springt, so ergibt sich ein exponentiell steigender Verlauf 27 des
Rückführsignals R, welcher gegen einen Sättigungswert
Rmax geht. Weist das Rückführsignal
den Sättigungswert Rmax auf und springt
das Stellsignal Q zum Zeitpunkt t = 0 vom Wert H zum Wert Null, dann
ergibt sich der in 3 gestrichelt dargestellte exponentiell
fallende Verlauf 29 des Rückführsignals
R.
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Der
exponentiell steigende Verlauf
27 ist durch eine erste
Zeitkonstante τ
1, und der exponentiell
fallende Verlauf durch eine zweite Zeitkonstante τ
2 charakterisiert. Die exponentielle Verläufe
27,
29 ergeben
sich daraus, dass das Rückführglied das Rückführsignal
R dem Stellsignal Q verzögernd nachführt, wobei
eine Änderungsrate Ṙ(t) = ∂R(t)/∂t des
Rückführsignals R proportional zu einer Differenz aus
einem aus dem Stellsignal Q ermittelten Signal QR
max/H
und dem Rückführsignal R ist. Dabei ist der Proportionalitätskoeffizient
davon abhängig, ob das Rückführsignal
sich im steigenden Verlauf
27 oder im fallenden Verlauf
29 befindet.
Bei beginnend mit dem Wert Null steigendem Rückführsignal
R (Verlauf
27) gilt
und bei beginnend vom Sättigungswert
R
max fallendem Rückführsignal
R (Verlauf
29) gilt
Bei steigendem Rückführsignal
ergibt sich somit für den zeitlichen Verlauf des Rückführsignals
R
und für den fallenden
Verlauf
29 ergibt sich
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Da
zur Bildung des Eingangssignals E des Dreipunktreglers 21 das
Rückführsignal R mittels des Verknüpfungselements 17 (siehe 1)
subtraktiv mit dem Regeldifferenzsignal D verknüpft wird
(E = X – Y – R), sorgt das Rückführglied 23 für
eine verzögernd wirkende Gegenkopplung des Dreipunktreglers.
Befindet sich die Beleuchtungseinrichtung 1 in einem Betriebszustand,
bei dem der Sollwert X und der Istwert Y gleich sind (also D = 0)
und das Rückführsignal R den Wert Null aufweist,
dann weist auch das Eingangssignal E den Wert Null auf. Es befindet sich
also innerhalb des zum Nullpunkt symmetrischen Unempfindlichkeitsintervalls
[e4 e3], was dazu führt,
dass der Dreipunktregler 21 das Stellsignal Q auf den Wert
Null setzt. Wegen Q = 0 bewegt sich der Gleichstrommotor 7 nicht.
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Wird
nun der Istwert X um einen Betrag erhöht, der den ersten
Schwellwert e1 übersteigt, dann ergibt
sich ein positives Eingangssignal E, das größer ist
als der erste Schwellwert e1, so dass der
Dreipunktregler 21 das Stellsignal Q auf den Wert H setzt und
der Gleichstrommotor 7 in eine Drehbewegung zur Lageveränderung
des bewegbaren Teils der Beleuchtungseinrichtung 1 zu der
durch den Sollwert X spezifizierte Lage versetzt. Gleichzeitig beginnt
das Rückführsignal R entsprechend des exponentiell steigenden
Verlaufs 27 anzusteigen, so dass sich das Eingangssignal
E wegen der Gegenkopplung verringert. Gleichzeitig trägt
auch der aufgrund der Motorbewegung zunehmende Istwert Y zur Verringerung
des Eingangssignals E. bei.
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Das
Rückführsignal R bewirkt, dass das Eingangssignal
E bereits vor dem Erreichen der Soll-Position wieder in das Unempfindlichkeitsintervall
[e4 e3] eintritt
und der Dreipunktregler 21 durch Setzen des Stellsignals
Q auf Null den Gleichstrommotor 7 wieder abschaltet. Da
nun wieder Q = 0 ist, beginnt das Rückführsignal
R exponentiell mit der Zeitkonstante τ2 zu
fallen (gemäß dem exponentiell fallenden Verlauf 29).
Sobald der Wert des Rückführsignals R hinreichend
weit zurückgegangen ist, stellt sich ein Eingangssignal
E ein, das den ersten Schwellwert e1 wieder überschreitet,
so dass der Dreipunktregler 21 das Stellsignal Q wieder
auf den Wert H setzt und der Gleichstrommotor 7 wieder
zu laufen beginnt. Es ergibt sich ein gepulster Betrieb des Gleichstrommotors 7,
der solange fortgesetzt wird, bis sich für das Regeldifferenzsignal
D = X – Y ein Wert ergibt, der innerhalb des Unempfindlichkeitsintervalls
[e4 e3] des Dreipunktreglers 21 liegt.
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Die 4a–c
zeigen das Verhalten der Regeleinrichtung 3 bei einem Sprung
des Regeldifferenzsignals D, welcher zum Zeitpunkt t = 0 auftritt.
Es wird hier vereinfachend angenommen, dass sowohl der Sollwert
X als auch der Istwert Y konstant bleiben. Wegen des konstanten
Regeldifferenzsignals D kann aus dem Diagramm der 4a das
Eingangssignal E und das Rückführsignal R zugleich
entnommen werden. Dabei werden beide Signale E, R durch eine dick
durchgezogene Linie dargestellt, wobei jedoch für die beiden
Signale E. R getrennte Y-Achsen eingezeichnet sind. Der zum Zeitpunkt
t = 0 stattfindende Sprung der Regeldifferenz weist eine Sprunghöhe
von d auf. Durch diese Sprunghöhe d ist der Nullpunkt der
Y-Achse für das Rückführsignal R festgelegt.
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Der
Sprung des Regeldifferenzsignals D bewirkt einen Sprung des Stellsignals
Q auf den Wert H wie im Diagramm der 4c gezeigt
ist. Dies bewirkt wie im mittleren Diagramm dargestellt eine Zunahme eines
tatsächlichen Stellweges Y' des bewegbaren Teils der Beleuchtungseinrichtung.
Gleichzeitig nimmt das Rückführsignal R exponentiell
zu (exponentiell steigender Verlauf 27) und das Eingangssignal
E ab.
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Zum
Zeitpunkt t0 erreicht das Eingangssignal E
den ersten Schwellwert e1 und zum Zeitpunkt
t1 die obere Grenze e3 des
Unempfindlichkeitsintervalls [e4 e3] des Dreipunktreglers 21. Dabei
setzt der Dreipunktregler 21 das Stellsignal Q auf den
Wert Null, so dass der Gleichstrommotor 7 des Verstellantriebs 9 abgeschaltet
wird und der tatsächliche Stellweg Y' nicht mehr zunimmt.
Das Setzen der Stellgröße auf Q = 0 führt
zu einem Abnehmen des Rückführsignals R und zu
einem entsprechenden Zunehmen des Eingangssignals E (exponentiell
fallender Verlauf 29).
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Sobald
das Eingangssignal E den ersten Schwellwert e1 erreicht
(Zeitpunkt t2), wird der Gleichstrommotor 7 wieder
eingeschaltet (Q = H) und der tatsächliche Stellweg Y'
beginnt wieder zuzunehmen. Dieses Ein- und Ausschalten des Gleichstrommotors 7 setzt
sich periodisch fort, d. h. zum Zeitpunkt t3 wird das
Stellsignal Q wieder auf Null gesetzt, zum Zeitpunkt t4 wird
das Stellsignal wieder auf Q = H gesetzt, usw.
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Eine
Pulsbreite t
1 H =
t
1 des ersten Impulses, ein Pulsabstand
t
0 = t
2 – t
1 = t
4 – t
3, sowie eine Pulsbreite t
2 H = t
3 – t
2 der Folgepulse lassen sich anhand der oben
angegebenen Gleichungen der exponentiellen Verläufe
27,
29 berechnen:
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Bei
einem Stetigregler, beispielsweise einem Proportional-Integral-Regler,
würde sich, da der Gleichstrommotor 7 in diesem
Fall nicht gepulst sondern kontinuierlich betrieben würde,
ein linearer Anstieg des Verstellweges ergeben, der im Diagramm der 4b als
gestrichelte Linie 31 dargestellt ist. Anhand der geringen
Abweichung des tatsächlichen Stellweges Y' vom Stellweg 31 eines
Stetigreglers erkennt man, dass die hier gezeigte Regeleinrichtung 3 ein ähnliches
Verhalten wie ein Stetigregler aufweist.
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5 zeigt
eine mögliche Realisierung des Verstellantriebs 9 für
einen Kraftfahrzeugscheinwerfer 50 mit einem Lichtmodul 51 mit
einem Reflektor 52 und einer Linse 53. Das Lichtmodul 51 ist
an einer Drehachse 54 gelagert, so dass es eine Horizontaldrehung
(Pfeil 55) ausführen kann. Diese Horizontaldrehung 55 dient
zur Erzeugung von Kurvenlicht. Der Verstellantrieb 9 umfasst
den Gleichstrommotor 7 sowie ein Getriebe 57 mit
dem Istwert-Geber 11, das über ein Gestänge 59 mit
dem Lichtmodul 51 mechanisch verbunden ist. Der Gleichstrommotor 7 und
der Istwert-Geber 11 sind an die Regeleinrichtung 3 angeschlossen.
Die Regeleinrichtung 3 wird wie oben beschrieben betrieben
und kann den Gleichstrommotor 7 ansteuern, so dass das
Lichtmodul 51 in die Horizontaldrehung 55 versetzt
wird. Der Istwert-Geber 11 erfasst die tatsächliche
Lage, d. h. den Drehwinkel des Lichtmoduls 51, und gibt
den Istwert Y, der diesen Drehwinkel charakterisiert, an die Regeleinrichtung 3 über
die äußere Rückführleitung 15 zurück.
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In
entsprechender Weise kann auch ein Verstellantrieb 9 für
eine Vertikalbewegung des Lichtmoduls 51 beispielsweise
zur automatischen Leuchtweitenregelung bereitgestellt werden. In
einer nicht gezeigten Ausführungsform ist der Reflektor 52 des Lichtmoduls 51 gegenüber
dem Rest des Lichtmoduls 51 – je nach genauer
Ausgestaltung dieser Ausführungsform horizontal oder vertikal – mittels
des Verstellantriebs 9 bewegbar. Wird der Steuer- und Regeleinrichtung 3 ein
geeigneter Sollwert X zugeführt, dann stellt die Steuer-
und Regeleinrichtung 3 eine diesem Sollwert X entsprechende
Position des Reflektors 52 ein, so dass eine Lichtverteilung
des vom Lichtmodul 51 erzeugten Lichtbündels auf
gewünschte Weise beeinflusst wird.
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Eine
weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der Lichtverteilung
besteht darin, dass wie in 6a und 6b gezeigt,
im Strahlengang des Kraftfahrzeugscheinwerfers 50 eine
mehrteilige Blendenanordnung 61 vorgesehen wird. Diese
Blendenanordnung 61 erlaubt eine Variation der Höhe
einer Hell-Dunkel-Grenze der vom Kraftfahrzeugscheinwerfer 50 erzeugten
Lichtverteilung. Die Anordnung 61 umfasst mehrere Blendenelemente 63, 65,
die relativ zueinander um eine horizontale, im Wesentlichen parallel
zur optischen Achse des Scheinwerfers 50 verlaufende Drehachse 67 bewegbar
sind. Die Oberkanten der Blendenelemente 63, 65 sind
mit den Bezugszeichen 69, 71 bezeichnet. Vorzugsweise weist
die Blendenanordnung 61 ein stationäres Blendenelement
(nicht dargestellt) und mindestens ein – in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei – um die Drehachse 67 verstellbare
Blendenelemente 63, 65 auf. Je nachdem, ob eine
der Oberkanten 69, 71 oder die Oberkante des stationären
Blendenelements höher angeordnet ist, wird ein optisch
wirksame Kante der Blendenanordnung 61 durch die Oberkante 69,
die Oberkante 71 und/oder die Oberkante des stationären
Blendenelements gebildet. Die Oberkanten 69, 71 und
die Oberkante des stationären Blendenelements sind vorzugsweise
in einer Brennebene der Linse 53 des Lichtmoduls 51 angeordnet und
verbleiben auch dort, selbst wenn sie bewegt werden. Dadurch kann
unabhängig von der Höhe der Helldunkelgrenze stets
eine scharfe Abbildung auf eine Fahrbahn sichergestellt werden.
Soll ein Helldunkelübergang weniger scharf ausgebildet
werden, kann eines oder mehrere der Blendenelemente 63, 65 oder
das stationäre Blendeelement defokussiert werden, das heißt
aus der Brennebene der Linse 53 heraus bewegt werden.
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Die
Blendenanordnung
61 wirkt mit einem Kurvengetriebe
73 derart
zusammen, dass das oder jedes Blendenelement
63,
65 entlang
einer dem jeweiligen Blendenelement
63,
65 zugeordneten
Steuerkurve
75,
77 eine Bewegung (Pfeil
78)
durchführen kann. Dabei greift eine exzentrisch um eine
Drehachse
79 drehbare Nase
81 des Kurvengetriebes
73 in die
Steuerkurven
75,
77. Vorzugsweise ist die Nase
71 unmittelbar
an einem Getrieberad
83 des Kurveengetriebes
73 angeordnet.
Eine derart ausgestaltete Blendenanordnung
61 ist an sich
aus der
DE 10 2005
612 303 A1 bekannt. Hinsichtlich Aufbau und Funktion dieser
Blendenanordnung
61 wird auf diese Druckschrift verwiesen
und der entsprechende Inhalt dieser Druckschrift auch zum Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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In
einer nicht gezeigten Ausführungsform ist ein im Wesentlichen
um eine horizontale, senkrecht zu einer Lichtaustrittsrichtung des
Scheinwerfers 50 angeordnete Achse schwenkbares Blendenelement vorgesehen,
welches von dem Gleichstrommotor 7 und über das
Getriebe 57 mit Istwertgeber 11 betätigt werden
kann. Je nach Lage des Blendenelements ergibt sich eine bestimmte
Helldunkelgrenze. Durch eine geeignete Vorgabe von Sollwerten X,
beispielsweise über ein Steuergerät, kann eine
dynamische Leuchtweitenregelung und/oder ein Umschalten zwischen
Fernlicht und Abblendlicht bereitgestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0545111
A2 [0002]
- - DE 2509219 A1 [0005]
- - DE 102005612303 A1 [0048]