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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Chipkarte oder Smartcard, welche
geeignet ist, ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen mindestens zwei
Chipkarten auszuführen, sowie eine Kopplungseinrichtung
zum Verbinden zweier Chipkarten.
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Als
Chipkarten, die auch als Smartcard oder Integrated Circuit Card
(ICC) bekannt sind, werden in der Regel spezielle Plastikkarten
mit einem eingebauten Chip, der eine Logik, einen Speicher und eine Steuereinrichtung
oder einen Mikroprozessor enthält, bezeichnet. Solche Smartcards
stellen eine weit verbreitete Möglichkeit dar, Informationen
zu speichern und in handlicher Form am Körper zu tragen,
um die gespeicherten Daten bereit zu halten. Bekannt sind z. B.
Bankkarten, wie die Geldkarte, Telefonkarten oder Zugangskarten
für sicherheitsrelevante Bereiche. Auch der neue fälschungssichere
Reisepass enthält einen Chip, der biometrische Merkmale
des Passinhabers abspeichert und an dezidierte Lesegeräte
bereitstellen kann. Der vorgehaltene Prozessor in einer Smartcard
kann eigene Berechnungen durchführen, z. B. zur Realisierung
von Ent- und Verschlüsselungsmechanismen, digitalen Signaturen
oder komplexeren Kommunikationsprotokollen.
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Konventionelle
Smartcards benötigen immer ein Lesegerät, das
beispielsweise an die Kontakte des Chipkartenmoduls ankoppelt und
damit z. B. den integrierten Schaltkreis des Chips mit Strom und
mit einem Takt versorgen kann. Weitere Lesegeräte verwenden
die sogenannte RFID-Technik (Radio Frequency Identification), um
Daten aus Smartcards mit RFID-Tags auszulesen. Solche Chip- oder
Smartkarten eignen sich zum einfachen Zugangsnachweis, beispielsweise
an Türen.
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Ein
Problem bei der Verwendung von Chipkarten besteht darin, dass zum
Auslesen der Smartcard-Daten immer ein spezielles Lesegerät
notwendig ist. Beim Übertragen von Daten einer Chipkarte zur anderen,
beispielsweise bei der Verwendung als elektronische Visitenkarte,
sind immer zwei Lesegeräte mit einer jeweiligen Steuerungseinheit
oder mehrere Handlungen durch den Nutzer notwendig. Bei einer typischen
Datenübertragung wird zunächst die erste Smartcard
oder Chipkarte in ein Lesegerät gesteckt, welches beispielsweise
an einen PC angeschlossen ist, und ausgelesen. Anschließend
wird eine zweite Empfangs-Smartcard in das Lesegerät eingeschoben
und dann mit den zwischengespeicherten Daten der ersten Chipkarte
beschrieben. Bekannte Maßnahmen zum Datentransfer zwischen Chipkarten
sind daher nur aufwendig mittels mehrerer technischer Hilfsmittel
und in vielen Verfahrensschritten möglich. Es ist daher
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und schnelle
Datenübertragung zwischen Chipkarten zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Chipkarte mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Demgemäß ist
eine Chipkarte mit einer Schnittstelleneinrichtung und einer Steuereinrichtung vorgesehen.
Dabei ist die Schnittstelleneinrichtung geeignet, über
ein Übertragungsmedium eine Kommunikationsverbindung zu
einer anderen Chipkarte aufzubauen. Die Steuereinrichtung ist derart
ausgestaltet, dass über die Schnittstelleneinrichtung und über
das Übertragungsmedium eine Kommunikationsverbindung zu
einer anderen Chipkarte aufgebaut wird.
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Somit
wird gemäß der Erfindung eine Chipkarte derart
ausgestaltet, dass sie selbsttätig, beispielsweise von
der Steuereinrichtung gesteuert ein Anfrageprotokoll eines Chipkartenlesegerätes
erzeugt oder emuliert. Die adressierte, beispielsweise in der Nähe
befindliche zweite Chipkarte sendet dann eine entsprechende Antwort
an die anfragende Chipkarte, welche von der zweiten Chipkarte für
ein Lesegerät gehalten wird. Es ist z. B. denkbar, dass
das Anfrageprotokoll periodisch erzeugt wird und somit alle in der
Nähe befindlichen und koppelbaren Chipkarten von der ersten
Chipkarte angefragt werden.
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Gemäß der
Erfindung sind keinerlei weitere Hilfsmittel oder aufwendige Verfahrensschritte
notwendig, um Daten von einer zur anderen Chipkarte zu übertragen.
Es ist dabei denkbar, dass die Schnittstelleneinrichtung eine oder
mehrere Kontaktflächen aufweist und ein jeweiliger elektrischer
Kontakt zwischen Kontaktflächen der Chipkarte und der anderen Chipkarte
herstellbar ist. Es kann z. B. ausreichen, die beiden Chipkarten
derart aneinander zu legen, dass ein elektrischer Kontakt zwischen
den Kontaktflächen der ersten und der zweiten Chipkarte
entsteht und somit eine Kommunikationsverbindung mittels eines elektrisch
leitenden Übertragungsmediums durchgeführt wird.
Alternativ ist auch möglich, dass die Schnittstelleneinrichtung
als eine Drahtlosschnittstelle, insbesondere zur kapazitiven und/oder
induktiven Datenübertragung zwischen Chipkarten ausgestaltet
ist. Die Kommunikation kann beispielsweise via RFID erfolgen, wobei
die Chipkarten entsprechende RFID-Tags aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Chipkarte als
aktive Chipkarte mit einer Stromversorgung ausgeführt.
Aktive Chipkarten oder Smartcards werden z. B. für den
Betrieb von aktiven RFID-Tags benötigt. Eine eigene Stromversorgung
erhöht die Reichweite und auch die Resistenz gegenüber
Störsignalen bei Datenkommunikation, beispielsweise mit
der zweiten Chipkarte. Mit der Stromversorgung ist auch ein erweiterter
Funktionsumfang der Chipkarte möglich. Es ist z. B. denkbar,
dass die Chipkarte eine kapazitive und/oder induktive Energieübertragungseinrichtung
zur Versorgung der anderen Chipkarte mit Energie für die
Kommunikationsverbindung aufweist. Die Chipkarte kann beispielsweise
eine passive RFID-Karte abfragen, indem ein entsprechender induktiver
oder kapazitiver Impuls gesendet wird, dem ein Initialisierungsprotokoll,
wie von einem Chipkartenlesegerät, aufgeprägt
wird. Anschließend werden dann die gespeicherten Daten
der anderen Chipkarte ausgelesen und optional in der anfragenden
Chipkarte abgelegt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Chipkarte
mit einem Aktivierungsmittel, beispielsweise mit einem Taster ausgestattet,
um eine Kommunikationsverbindung zu einer anderen Chipkarte freizugeben.
Damit kann der Inhaber der Chipkarte durch den entsprechenden Freigabetaster die
Steuereinrichtung veranlassen, ein Initialisierungsprotokoll an
die zweite Chipkarte abzusenden. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere
eine drahtlose Kommunikation mit der zweiten Chipkarte nur im Einverständnis
mit dem Benutzer erfolgen kann.
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Es
kann ferner ein Anzeigemittel, insbesondere eine LED, eine organische
LED, ein holografisches Display und/oder eine Flüssigkristallanzeige zum
Anzeigen der Kommunikationsverbindung vorgesehen werden. Ferner
ist es möglich, eine Eingabevorrichtung, wie z. B. eine
Tastatur zur Eingabe von Daten vorzusehen. Die Kombination von einer Eingabevorrichtung
und einer entsprechenden Anzeige eignet sich beispielsweise als
Chipkarte mit Zahlungsfunktion, die den aufgeladenen Geldbetrag anzeigt.
Die Erfindung ermöglicht dabei eine direkte Kommunikation
mit einer zweiten Chipkarte und damit einen Bezahlvorgang ohne aufwendige
weitere Lese- oder Schreibgeräte oder Terminaleinrichtungen.
Die Datenübertragung erfolgt dabei vorzugsweise verschlüsselt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Kopplungseinrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15.
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Die
Kopplungseinrichtung dient dem mechanischen Verbinden von Kontaktflächen
zweier Chipkarten derart, dass eine Kommunikationsverbindung zwischen
den beiden Chipkarten aufgebaut werden kann. Dabei weist die Kopplungseinrichtung
vorzugsweise zwei Einschübe für die Chipkarten
auf und umfasst Kontaktierungsmittel, welche die Kontaktflächen
der Chipkarten miteinander verbinden. Die Kontaktierungsmittel,
beispielsweise Drähte, und die Einschübe können
derart ausgestaltet sein, dass Chipkarten, welche nach dem ISO-Standard
7816 ausgeführt sind, passgenau von der Kopplungseinrichtung umschlossen
werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen
mindestens zwei Chipkarten gemäß Patentanspruch
17.
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Dabei
ist eine erste Chipkarte derart ausgestaltet, dass eine Kommunikationsverbindung über ein Übertragungsmedium
zu der zweiten Chipkarte aufgebaut wird. Vorzugsweise sendet dabei
die erste Chipkarte ein Anfrageprotokoll eines Chipkartenlesegerätes
an die zweite Chipkarte. Die zweite Chipkarte sendet daraufhin die
angefragten Daten, welche von der ersten Chipkarte erfasst und abgespeichert
werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen
Ausführungsbeispiele. Im Weiteren wird die Erfindung anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beigelegten Figuren näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 ein
Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Chipkarte;
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2 ein
Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Chipkarte;
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3 ein
Blockdiagramm eines dritten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Chipkarte;
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4 ein
Ablaufdiagramm einer Variante eines Verfahrens zum Datenaustausch
zwischen zwei Chipkarten;
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5 ein
Blockdiagramm eines vierten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Chipkarte; und
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6 eine
schematische Darstellung einer Kopplungseinrichtung für
zwei Chipkarten.
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In
den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern
nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen
worden.
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In
der 1 ist ein Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels
für eine Chipkarte dargestellt. Die Chipkarte 1 weist
eine Steuereinrichtung 2, beispielsweise einen Mikroprozessor
auf, der über entsprechende Leitungen 5, 6 einerseits
an eine Schnittstelleneinrichtung 3 und andererseits an
einen Speicher 4 gekoppelt ist. Der Speicher kann z. B.
ein Betriebssystem für die Steuereinrichtung 2 und
weitere abgespeicherte Nutzdaten tragen. Die Steuereinrichtung kann
programmierbar ausgestaltet sein oder fest verdrahtet als Logikeinrichtung
ausgeführt werden.
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Als
Schnittstelleneinrichtung 3 kommt bei einer Ausführungsform
als kontaktbehaftete Chipkarte beispielsweise ein Feld von Kontaktflächen
in Frage. Bei einer Ausführung der Chipkarte 1 als
kontaktlose Chipkarte kann die Schnittstelleneinrichtung 3 durch eine
Antenne mit geeigneten Treibereinrichtungen implementiert werden.
Man spricht dabei auch von einem RFID-Transponder, welcher in die
Chipkarte integriert ist.
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Diese
elektronischen Bauelemente sind integriert ausgeführt und
in eine beispielsweise aus Kunststoff gefertigte Plastikchipkarte
integriert. Das entsprechende Chipkartenmodul ist dann beispielsweise
in eine Kunststoffplatte geklebt oder davon vergossen. Übliche
Formate für die Chipkarte 1 sind durch den internationalen
Standard ISO 7816 festgelegt. Ein gängiges
Format, welches mit ID-1 bezeichnet wird und einem Scheckkartenformat
entspricht, hat beispielsweise Abmessungen von 85,66 × 53,98 mm.
Ebenfalls bekannt sind so genannte SIM-Karten für Mobiltelefone,
welche eine Abmessung von 25 × 15 mm aufweisen und als
ID-000 bezeichnet werden. Die Dicke der Chipkarte ist dabei auf
0,76 mm festgelegt.
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Die
in der 1 dargestellte Chipkarte ist derart ausgestaltet,
dass die Steuereinrichtung 2 bzw. ein entsprechender Mikroprozessor
eine Kommunikationsverbindung über die Schnittstelleneinrichtung 3 und
ein geeignetes Übertragungsmedium, welches in der 1 mit
M1, M2 bezeichnet ist, zu einer zweiten Chipkarte 7 aufbaut.
Für die Kommunikation zwischen einer Chipkarte und einem
entsprechenden Lese- und/oder Schreibgerät sind entsprechende
Kommunikationsprotokolle bekannt. Die erfindungsgemäße
Chipkarte emuliert nun eine entsprechende Protokollinitialisierung,
sodass die zweite Chipkarte 7, welche über das Übertragungsmedium
an die Schnittstelleneinrichtung 3 gekoppelt ist, davon
ausgeht, dass ein Schreib- oder Lesegerät an die zweite
Chipkarte 7 gekoppelt ist. Von der zweiten Chipkarte wird
daraufhin gemäß des übertragenen Befehls
beispielsweise der Speicherinhalt der zweiten Chipkarte 7 über
das Kommunikationsprotokoll übertragen.
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Bei
einer Ausführung als kontaktbehaftete Chipkarte ist zum
Beispiel eine Energieübertragung von der ersten zur zweiten
Chipkarte 1, 7 denkbar, wie auch das Einkoppeln
eines Taktes für den Betrieb des entsprechenden Mikroprozessors
in der zweiten Chipkarte 7. Bei der drahtlosen Übertragung
erzeugt die erste Chipkarte 1 über die Schnittstelleneinrichtung
zum Beispiel ein elektrisches Feld, um bei der zweiten Chipkarte
ein Übertragungsprotokoll anzustoßen. Bei einem
sogenannten Back-Scattering-Verfahren erzeugt die Chipkarte 1 ein
elektromagnetisches Feld, welches von der zweiten Chipkarte 7 absorbiert
oder mit einem Rückstrahlquerschnitt reflektiert wird.
Dabei erfolgt eine Lastmodulation, über die die beispielsweise
in der zweiten Chipkarte 7 gespeicherten Daten an die erste
Chipkarte 1 übertragen werden. Es ist auch möglich,
eine externe Einrichtung, welche das elektromagnetische Feld für
die Strom- oder Spannungsversorgung der Chipkarten 1, 7 gewährleistet,
vorzusehen. Dann wird nur in der Nähe eines entsprechenden
Senders der Datenaustausch direkt zwischen zwei, zum Beispiel passiven Chipkarten 1, 7,
initiiert. Mindestens eine der Chipkarten bzw. deren Steuereinrichtung 2 ist
derart programmiert, dass ein Initialisierungsprotokoll für
den Datenaustausch von der zweiten Chipkarte 7 zur ersten
abgestrahlt wird.
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Es
ist dabei möglich, Verschlüsselungsverfahren wie
PGP einzusetzen. Die Erfindung ermöglicht auch, beispielsweise
bei der Verwendung der Chipkarten 1, 7 als elektronische
Visitenkarten, ohne zusätzliche Lese- oder Schreibgeräte
die Daten auszutauschen. Es ist dabei insbesondere möglich,
kryptographische Schlüssel, die auf einer entsprechenden
Chipkarte 1, 7 abgelegt sind, direkt auszutauschen.
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In
der 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Chipkarte 1 dargestellt. Die Chipkarte weist wiederum
eine Steuereinrichtung 2 auf, die einerseits an einen RAM-Speicher 4A und
andererseits an einen ROM-Speicher 4B gekoppelt ist, wobei der
RAM-Speicher 4A Nutzdaten wie zum Beispiel einen kryptographischen
Schlüssel abspeichert und in dem ROM-Speicher 4B,
zum Beispiel das Betriebssystem mit dem Übertragungsprotokoll
für die Steuereinrichtung, beispielsweise eine CPU 2,
abgelegt ist. Die Schnittstelleneinrichtung ist in der 2 als Kontaktfläche 8 mit
zum Beispiel sieben Kontakten 8A–8G ausgeführt.
Die in Deutschland verwendete Gesundheitskarte hat zum Beispiel
eine entsprechende Form. Über die Kontakte 8A–8G ist
zum Beispiel eine Kopplung mit einer zweiten Chipkarte möglich,
die direkt darauf aufgelegt wird, so dass eine elektrische Verbindung
zwischen den Kontaktflächen 8A–8G der
ersten Chipkarte 1 und einer entsprechenden zweiten Chipkarte
hergestellt werden kann. Durch das Aufeinanderlegen stimmen zwar
möglicherweise die Kontakte nicht überein. Häufig
sind jedoch nicht alle Kontaktflächen einer jeweiligen
Karte belegt, sodass freie und geometrisch passende Kontakte prinzipiell
auch für eine Aneinanderkopplung zweier Chipkarten verwendet
werden können.
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In
der 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel
einer Chipkarte 1 dargestellt, welche selbsttätig eine
Kommunikationsverbindung mit einer zweiten Chipkarte 7 herstellt.
Die Chipkarte 1 weist eine Steuereinrichtung 2,
beispielsweise einen Mikrocontroller oder eine festverdrahtete Logikschaltung
auf, welche an einen Speicher 4 und die Schnittstelleneinrichtung 3 gekoppelt
ist. Ferner ist die Chipkarte 1 mit einem Aktivierungsmittel,
beispielsweise einem Taster 13 und einem Anzeigemittel 14 ausgestattet.
Der Taster 13 und das Anzeigemittel 14 sind ebenfalls
an die Steuerungseinrichtung 2 gekoppelt. Der Schalter oder
Taster 13 kann als Presskontakt ausgeführt sein und dient
dazu, eine entsprechende Initialisierungsnachricht bzw. Kommunikationsverbindung
zu der zweiten Chipkarte 7 durch die Steuereinrichtung 2 freizugeben.
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Die
zweite Chipkarte 7 weist ebenfalls eine Steuereinrichtung 9 auf,
welche an eine Schnittstelleneinrichtung 11 und einen Speicher 10 gekoppelt ist.
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In
der 4 ist ein beispielhafter Ablauf für ein
Verfahren zum direkten Austausch von Daten zwischen den Chipkarten 1, 7 illustriert.
Zunächst werden in einem Vorbereitungsschritt S0 die beiden Chipkarten 1, 7 zusammengebracht.
Bei kontaktbehafteten Chipkarten 1, 7 kann dies
darin bestehen, die jeweiligen Kontakte elektrisch miteinander zu
verbinden. Dies kann durch eine weitere Hilfseinrichtung, wie eine
Kopplungseinrichtung, die im Folgenden in der 6 näher
beschrieben ist, erfolgen oder aber durch direktes Aneinanderlegen
der Daten. Sind die Chipkarten beispielsweise als RFID-Smartcards ausgeführt,
genügt ein Naheaneinanderbringen, beispielsweise Übereinanderlegen
der Karten.
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Im
Schritt S1 wird zum Beispiel durch den Benutzer eine Aktivierung
der ersten Chipkarte durchgeführt, was durch Drücken
des Tasters 13 erfolgen kann. Darauf wird im Folgeschritt
S2 eine Anfrage oder ein Initialisierungsprotokoll eines üblichen Schreib-/Lesegerätes
für die Chipkarten 1, 7 von der ersten
Chipkarte bzw. deren Steuereinrichtung 2 emuliert. Daraufhin
wird ein Anfragebefehl RQ, zum Beispiel drahtlos, über
das Kommunikationsprotokoll von der ersten Chipkarte 1 an
die zweite Chipkarte bzw. deren Schnittstelleneinrichtung 11 gesendet.
Da die zweite Chipkarte bzw. deren Steuereinrichtung 9 davon
ausgeht, dass eine Anfrage RQ von einem Lesegerät gesendet
wurde, antwortet diese im Schritt S3 mit einer entsprechenden Antwortnachricht
RP. Dies kann zum Beispiel durch Lastmodulation oder andere gängige Übertragungsprotokolle
für Smartcards erfolgen. Da die anfragende Chipkarte 1 mit
einem Anzeigemittel, beispielsweise einer LED 14 ausgestattet
ist, zeigt sie dem Benutzer an, dass eine entsprechende Kommunikation
mit der zweiten Chipkarte 7 erfolgt.
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Schließlich
werden die empfangenen Daten RP von der Steuereinrichtung 2 gesteuert
im Speicher 4 abgelegt. Damit ist eine vollständig
unabhängige Kommunikation zwischen zwei Smartcards bewerkstelligt,
ohne dass zusätzliche Verfahrensschritte, wie zum Beispiel
Einfügen und Herausziehen aus einem Lesegerät
und das Lesegerät selbst notwendig sind. Anstelle der Emulation
eines bekannten Initialisierungsprotokolls durch die erste Smartcard 1 kann
auch ein dezidiertes Protokoll für den Datenaustausch zwischen
zwei Smartcards implementiert werden.
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Eine
mögliche Anwendung besteht zum Beispiel darin, eine elektronische
Visitenkarte als Smart- oder Chipkarte auszuführen, bei
der die traditionellen Visitenkartendaten wie Name und Anschrift
auf der äußeren Plastikhülle gedruckt
ist und der integrierte RFID-Tag weitere Daten, wie zum Beispiel
einen kryptographischen Schlüssels des Benutzers oder Inhabers
der Karte bereitstellt. Es können auch mehrere Datensätze
von der Smartcard abgespeichert werden und somit ein Notiz- oder
Adressbuch implementiert werden. Die Erfindung ermöglicht
nun, dass zum Beispiel bei Messen oder Konferenzen die Visitenkartendaten
einfach von Chipkarte zu Chipkarte übertragen werden können.
Es ist dann später möglich, die akquirierten Daten
von der Chipkarte in entsprechende Office-Programme über
ein konventionelles Chipkartengerät auszulesen. Neben der
in der 3 angedeuteten visuellen Anzeige durch eine LED
ist auch eine akustische Anzeige mittels eines Mikrolautsprechers
möglich, dass die Kommunikation zwischen den Smartcards
stattfindet.
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Eine
weitere Anwendung der entsprechenden Chipkarte ist als viertes Ausführungsbeispiel
in der 5 dargestellt Die Chipkarte 12 dient
beispielsweise als Geldkarte, die eine elektronische Währung
abgespeichert aufweist. Die Chipkarte 12 weist dazu eine
Steuereinrichtung 2, eine Schnittstelleneinrichtung 3 und
eine autonome Stromversorgung 15 auf. Ferner ist eine Tastatur 13 und
eine Anzeige 14 vorgesehen. Die Stromversorgung 15 liefert entsprechende
Energie an die Elemente 2, 3, 13, 14. Ein
ebenfalls vorhandener Speicher ist in der 5 nicht
weiter dargestellt.
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Die
Steuereinrichtung ist geeignet programmiert, um zum Beispiel eine
elektronische Währung ähnlich der Geldkarte zu
verwalten. Ferner kann über die Schnittstelleneinrichtung 13,
beispielsweise eine Antenne, ein elektromagnetisches Feld 17 derart
erzeugt werden, dass beispielsweise eine passive zweite Chipkarte
mit Energie versorgt wird. Damit ist es möglich, beispielsweise
auf einem Flohmarkt, elektronisches Geld direkt zwischen zwei Geldkarten zu übertragen.
Der Verkäufer bringt zum Beispiel seine Geldkarte als elektronisches
Portemonnaie 12 in die Nähe der Käuferchipkarte,
welche ein durch die Steuereinrichtung 2 gesteuertes elektromagnetisches
Feld 17 zum Beispiel zur Stromversorgung und/oder Lastmodulation
aktiviert wird. Diese zweite Chipkarte kann dann entsprechende Bezahlsignale an
die Chipkarte 12 liefern, welche zum Beispiel den entsprechenden
Betrag im Display 14 anzeigt. Weitere Steuerungen oder
Befehle lassen sich dann durch die Tastatur 13 eingeben.
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Die 6 zeigt
eine Kopplungseinrichtung zum mechanischen Verbinden zweiter kontaktbehafteter
Chipkarten 1, 7. Dazu weist die Kopplungseinrichtung
zwei Einschübe 20, 21 auf, in die jeweils eine
Chipkarte 1, 7 eingeführt werden kann.
Die Chipkarte 1 hat ein erstes Kontaktfeld 8 und
die Chipkarte 2 ein zweites Kontaktfeld 18. Innerhalb
der Kopplungseinrichtung 19 sind beispielsweise Kontaktstifte
und elektrische Leitungen 22 angeordnet, die die Kontaktflächen 8, 18 kontaktieren
und direkt miteinander verbinden. Somit ist es möglich,
wenn beispielsweise die erste Chipkarte gemäß der 2 ausgestaltet
ist, die zweite Chipkarte einerseits mit Strom und andererseits
mit einem Taktsignal zu versorgen, um eine direkte Kommunikationsverbindung gemäß einem
bekannten Kommunikationsprotokoll für Chipkarten auf zubauen.
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Die
Erfindung liefert somit eine Möglichkeit, den Funktionsumfang
bekannter aktiver und passiver Chipkarten zu erweitern. Dabei wird
eine direkte Kommunikation zwischen Smartcards ermöglicht ohne
neue Protokolle spezifizieren zu müssen.
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Obwohl
die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert wurde, ist sie nicht darauf beschränkt,
sondern vielfältig modifizierbar. Die genannten Übertragungsprotokolle
sind lediglich beispielhaft zu verstehen. Auch die Dimensionierungen
und Anzahlen der Kontakte der Chipkarten können selbstverständlich
verändert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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